DE19634640A1 - Verfahren zur Reinigung von Lösungen, die Betain enthalten, durch Elektrodialyse und mittels eines Kationenaustauschermoduls - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Lösungen, die Betain enthalten, durch Elektrodialyse und mittels eines KationenaustauschermodulsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung einer wäß
rigen Lösung, die Betaine enthält, ein Verfahren zur Herstellung von Betai
nen, sowie die Verwendung von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gereinigtem bzw. hergestelltem γ-Butyrobetain zur Herstellung von L-Carni
tin.
Die technische Synthese von ω-Tetraalkylammoniumcarboxylaten, also Ver
bindungen der folgenden allgemeinen Formel (I)
R₃N⁺-(CH₂)n-COO⁻ (I),
wobei R im allgemeinen für eine Alkylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoff
atomen und n für eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht,
die auch unter dem im Rahmen der vorliegenden Anmeldung verwendeten Trivialnamen "Betaine" zusammengefaßt werden, geht von ω-Halogencarbon säureestern aus. Die Betaine haben die Eigenschaften von Zwitterionen, d. h. sie sind amphoter.
die auch unter dem im Rahmen der vorliegenden Anmeldung verwendeten Trivialnamen "Betaine" zusammengefaßt werden, geht von ω-Halogencarbon säureestern aus. Die Betaine haben die Eigenschaften von Zwitterionen, d. h. sie sind amphoter.
ω-Halogencarbonsäureester werden vorzugsweise durch Spaltung der ent
sprechenden Lactone unter simultaner Halogenierung, vorzugsweise Chlorie
rung und Veresterung hergestellt. Die Synthese verläuft vorzugsweise in
Alkoholen, besonders bevorzugt in Methanol.
Beispielsweise ist aus DE-OS 27 51 134 bekannt, daß sich γ-Butyrolacton
mit Thionylchlorid in Methanol in 91% Ausbeute zu γ-Chlorbuttersäureme
thylester umsetzen läßt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist die notwendige
Entsorgung des anfallenden SO₂.
Eine ähnliche Umsetzung gelingt, ausgehend von Propiolacton mit Sulfuryl
chlorid oder PCl₅ in Tetrachlorkohlenstoff, wobei zunächst das Chlorpro
pionsäurechlorid erhalten wird (US 2 411 875). In dieser Schrift ist eben
falls die Umsetzung von Propiolacton mit HCl in Methanol zum Chlor
propionsäuremethylester beschrieben.
Die DE-OS 19 03 076 beschreibt, daß sich γ-Butyrolacton auch mit trocke
ner HCl in Methanol zu γ-Chlorbuttersäuremethylester überführen läßt, wobei
jedoch die Umsetzung sehr träge verläuft.
Darüber hinaus ist aus "Justus Liebigs Ann. Chem. 569 (1955), S. 167 bis
188" bekannt, daß sich γ-Butyrolacton mit ZnCl₂ und HCl in Methanol zu
γ-Chlorbuttersäuremethylester umsetzen läßt.
Die EP-B 0 360 222 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von γ-Butyro
betain, in dem γ-Butyrolacton mit Chlorwasserstoff in die γ-Chlorbuttersäure
umgesetzt wird, diese ohne zu isolieren mit Methanol, Ethanol, einem
Propanol oder einem Butanol in den entsprechenden γ-Chlorbuttersäurealkyl
ester überführt, anschließend mit Trimethylamin zum entsprechenden Tri
methylammoniumbuttersäurealkylesterchlorid umgesetzt und dieses ohne zu
isolieren schließlich mit einer Base zum Endprodukt verseift wird. Als
mögliche Varianten für die Aufarbeitung bzw. Reinigung des so erhaltenen
γ-Butyrobetains aus der Reaktionslösung werden dort das Entsalzen mittels
Ionenaustauscher, spezielle Kristallisationsmethoden oder die Elektrodialyse
angegeben.
Ferner beschreibt die EP-B 0 413 264 ein Verfahren zur Herstellung von
ω-Chlorcarbonsäurechloriden, ausgehend von den entsprechenden Lactonen
durch Phosgenierung. Diese lassen sich anschließend mit Methanol in die
entsprechenden ω-Chlorcarbonsäureester überführen.
Alle o.g. Umsetzungen werden vorzugsweise in Methanol als Lösungsmittel
durchgeführt, bzw. Methanol wird als Edukt zur Bildung der Methylester
eingesetzt.
Aus den ω-Chlorcarbonsäureestern lassen sich die entsprechenden Betaine
herstellen. Vorzugsweise wird auch hier die Umsetzung im gleichen Lö
sungsmittel durchgeführt, das auch in der vorgeschalteten Lactonöffnung
Verwendung fand, so daß kein Lösungsmittelaustausch notwendig wird.
Die EP-B 0 360 222 beschreibt zwar die prinzipielle Möglichkeit, die
Quaternisierung mit tertiären Aminen in Toluol anstelle von Alkoholen
durchzuführen, hierzu muß allerdings zuvor der Alkohol abdestilliert werden,
was jedoch zu einer schlechten Raum-Zeit- und Produktausbeute führt.
Demgemäß benutzt man vorzugsweise Alkohole, insbesondere Methanol als
Lösungsmittel.
Der ω-Chlorcarbonsäureester wird demgemäß vorzugsweise in Gegenwart
eines Alkohols mit einem beliebigen tertiären Amin in den Betainester
überführt, der nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels und anschließender
alkalischer Verseifung in das gewünschte Betain gemäß folgendem Reaktions
schema abreagiert:
Eine derartige Umsetzung ist z. B. in der EP-B 0 360 222 beschrieben.
Ein entsprechendes, weitgehend salzfreies Betain gewinnt man durch Elek
trodialyse der wäßrigen, salzhaltigen Betainlösungen. Diese werden im
Diluat der Elektrodialyse eingesetzt und in weitgehend salzfreie Betainlösung
überführt, wobei ein Transfer der Na⁺- und Cl⁻-Ionen über Kationen- und
Anionenaustauschermembranen im elektrischen Feld in den Konzentratkreis
lauf der Elektrodialyse erfolgt.
Da als bevorzugtes Solvens der Quaternisierungsreaktion Alkohole, besonders
bevorzugt Methanol, eingesetzt werden, entsteht in der ersten Stufe gemäß
obigem Reaktionsschema zwangsläufig ein Alkylchlorid als Nebenprodukt.
Dieses reagiert mit dem zur Betainsynthese eingesetzten tertiären Amin im
Rahmen einer Nebenreaktion, und es bilden sich Tetraalkylammoniumchloride
gemäß folgendem Reaktionsschema aus:
NR′₃ + R′′Cl → ⁺NR′₃R′′ + Cl⁻
R′, R′′ = Alkylreste.
Demgemäß wird zum Erhalt besonders reiner, vollständig entsalzter Betainlö
sungen an die Elektrodialyse nicht nur die Aufgabe einer NaCl-Abreicherung
gestellt, sondern es ergibt sich das weitere Problem, daß zusätzlich zur
NaCl-Abreicherung bzw. -abtrennung weitere ionische, aus der Betainsynthese
stammende Nebenprodukte, wie z. B. die o. g. Tetraalkylammoniumsalze
abgetrennt werden müssen, die bezogen auf das Betain, in Konzentrationen
von ungefähr 1 bis ungefähr 10 Gew.-% anfallen können.
Aus einem Artikel von T. Sata in "J. Membr. Sci. Bd. 93 (1994), S. 117
ff" ist bekannt, daß die Geschwindigkeit der Abreicherung von einwertigen
Kationen über Kationenaustauschermembranen, wie sie in der Elektrodialyse
verwendet werden, stark vom Ionenradius des Kations abhängig ist. Unter
Verwendung einer Standard-Kationenaustauschermembran (Tokuyama CM2) ist
die Transportzahl für Na⁺ um ungefahr eine Zehnerpotenz höher als die
Transportzahl für Tetramethylammonium-Ionen. Demzufolge gelingt während
der Elektrodialyse eine sehr effiziente, schnelle Übertragung von Na⁺-Ionen
mit geringem sterischen Anspruch. Die Übertragung von Tetraalkylammoniu
mionen vom Diluat in das Konzentrat ist wegen dessen Größe dagegen
wesentlich schwieriger und stellt hohe Anforderungen an den Elektrodialyse
prozeß.
Die Abreicherung der Na⁺-Ionen neben Tetraalkylammoniumionen verläuft
unter stark bevorzugtem Primärtransport der Na⁺-Ionen in das Konzentrat.
Daher erreicht man erst dann eine nennenswerte Übertragung der Tetraalkyl
ammoniumionen in das Konzentrat, wenn der Hauptanteil der Na⁺-Ionen
bereits übertragen wurde. Dieser salzarme Diluatzustand ist aber begleitet
von niedrigen Leitfähigkeiten, die wiederum zur Folge haben, daß der
Gesamtwiderstand der Elektrodialysezelle stark ansteigt, d. h. die Elektrodialy
se sich im Bereich hoher Zellspannung und niedriger Stromdichten befindet.
Der durch die Spannungslimitierung stark verringerte Elektrodialyse-Wir
kungsgrad befindet sich daher oftmals nur noch im Bereich von 5%.
Durch den schlechten Wirkungsgrad wird die vollständige Tetraalkylammoni
um-Abtrennung negativ beeinflußt und die Elektrodialyse-Gesamtprozeßdauer
deutlich vergrößert. Die Verschlechterung der Raum-Zeit-Ausbeute kann nur
durch Installation größerer Membranflächen aufgefangen werden und wirkt
sich folglich zeit- und kostenintensiv aus. Darüber hinaus erfolgt im Bereich
schlechter Elektrodialyse-Wirkungsgrade, die durch niedrige Diluatleitfähigkei
ten bedingt sind, eine zunehmende Verdünnung des Diluatkreises durch
diffusiven Wassertransport zum Konzentrat in das Diluat, so daß sich die im
Rahmen der Elektrodialyse zunächst aufkonzentrierte Betainlösung wieder
verdünnt. Der generelle Vorteil der Elektrodialyse, eine Entsalzung unter
gleichzeitiger Aufkonzentrierung erzielen zu können, wird daher nicht effi
zient genutzt. Das rückdiffundierte Wasser muß im Anschluß an die Elek
trodialyse während der Aufkonzentrierung bzw. Betaintrocknung zusätzlich
verdampft werden, was sich ebenfalls prozeßverlängernd und kostensteigernd
auswirkt, bzw. bei thermisch labilen Produkten zu erneuter Nebenproduktbil
dung führen kann.
Schließlich wird über die längere Elektrodialysedauer durch schlechten
Wirkungsgrad im Bereich der signifikanten Tetraalkylammonium-Abtrennphase
auch ein erhöhter diffusiver Transport von Betain-Wertprodukt über die
Ionenaustauschermembranen in das Konzentrat beobachtet, so daß die Pro
duktausbeute in nachteiliger Weise durch die ineffiziente Elektrodialy
se-Endphase beeinträchtigt wird.
Wie sich aus Obigem ergibt, ist es nicht möglich, durch Elektrodialyse
alleine ein Betain besonders hoher Reinheit, wie sie z. B. beim Einsatz von
Betainen im Pharma- oder Lebensmittelsektor erforderlich ist, in hoher
Ausbeute unter wirtschaftlichen Bedingungen zu erhalten.
Demgemäß lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
wirtschaftliches Verfahren zur Reinigung von wäßrigen Lösungen, die Betaine
enthalten, zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe eine Lösung eines
Betains mit hoher Reinheit erhalten werden kann, und das darüber hinaus
eine wirtschaftliche Prozeßführung erlaubt.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die Aufreinigung von Betain enthaltenden
Lösungen, wie sie bei der Herstellung von Betainen, ausgehend von den
entsprechenden ω-Chlorcarbonsäureestern bzw. den entsprechenden Lactonen
erhalten werden, durch Elektrodialyse unter Abtrennung von Na⁺ und
Tetraalkylammonium-Ionen (im folgenden öfters als "NR₄⁺" bezeichnet)
deutlich verbessert werden kann, wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt
die Elektrodialyse mit einem Kationenaustauscherprozeß koppelt.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung
einer wäßrigen Lösung, die mindestens ein Betain enthält, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Lösung einer Elektrodialyse unterworfen wird
und ein in der Elektrodialyse erhaltenes Diluat über ein Kationenaustauscher
modul geleitet wird.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, wie oben definiert,
bei dem die wäßrige Lösung neben dem mindestens einen Betain ein Alka
li- oder Erdalkalihydroxid, einen Alkohol oder Tetraalkylammoniumsalze oder
Gemische aus zwei oder mehr davon enthält.
Selbstverständlich kann die zu behandelnde Lösung weitere bei der Her
stellung anfallende Neben- und Zersetzungsprodukte enthalten, solange sich
diese nicht hinderlich für die Durchführung der Elektrodialyse bzw. den
Kationenaustauscherprozeß auswirken.
Es kann jedoch auch nötig sein, derartige Bestandteile zu entfernen, was
durch herkömmliche Trennverfahren wie z. B. Filtration geschehen kann.
Gemäß des obigen erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Diluat eine
Lösung erhalten, die Betain in hoher Reinheit enthält. Der Begriff "Betain
hoher Reinheit" bedeutet, daß das schlußendlich erhaltene, mit obigem
Verfahren gereinigte Betain nicht mehr als 1000 ppm, vorzugsweise nicht
mehr als 200 ppm Na⁺ und nicht mehr als 2000 ppm, vorzugsweise nicht
mehr als 500 ppm NR₄⁺-Ionen enthält.
Im Rahmen des obigen Verfahrens können alle Betaine, wie sie in der
Einleitung der vorliegenden Anmeldung definiert wurden, gereinigt werden.
Besonders bevorzugt wird das obige Verfahren zur Reinigung von γ-Butyro
betain verwendet.
Der Zeitpunkt der Kopplung von Elektrodialyse mit einem Festbett-Kationen
austauscherprozeß wird so gewählt, daß die vornehmliche Abreicherung von
Na⁺-Ionen über die Elektrodialyse bereits erfolgt ist, so daß die Konkurrenz
von Na⁺ und NR₄⁺ um die Bindungsstellen am Kationenaustauscherharz
innerhalb des Kationenaustauschermoduls durch die dann vorherrschende
relativ hohe NR₄⁺-Konzentration zugunsten dieses Kations ausfällt.
Das "Einschalten" des Kationenaustauscherprozesses geschieht in der Regel
beim Erreichen einer definierten Leitfähigkeit im Diluat der Betain-Elek
trodialyse, die mit einer Abreicherung von NaCl von 80 bis 99%, vorzugs
weise 90 bis 99%, korreliert, d. h. die Elektrodialyse wird im allgemeinen
beim Erreichen einer Leitfähigkeit von 10 mS/cm oder weniger, vorzugs
weise bei einer Leitfähigkeit von 5 mS/cm oder weniger und insbesondere
bei einer Leitfähigkeit von 2 mS/cm oder weniger mit einem Kationen
austauscherprozeß gekoppelt.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
demnach zunächst die Elektrodialyse bis zu einer Leitfähigkeit des Diluats
von 10 mS/cm oder weniger betrieben und anschließend das in der Elek
trodialyse erhaltene Diluat über ein Kationenaustauschermodul geleitet.
Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren auch so durchgeführt
werden, daß zunächst die Elektrodialyse bis zu einer Leitfähigkeit des
Diluats von 10 mS/cm oder weniger alleine betrieben wird und anschließend
das Diluat sowohl der Elektrodialyse unterworfen wird als auch über ein
Kationenaustauschermodul geleitet wird.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung primär verwendete konventio
nelle Zwei-Kreis-Elektrodialyse ist an sich bekannt und wird u. a. in der EP-
B-0 381 134 beschrieben, deren Inhalt bezüglich der konventionellen Zwei-
Kreis-Elektrodialyse voll umfänglich in die vorliegende Anmeldung mitein
bezogen wird.
Eine Prinzipskizze dieser Elektrodialyse zeigt Fig. 1.
Bei dieser Elektrodialyse-Variante wird eine Apparatur eingesetzt, die eine
positive (Anode (1)) und eine negative (Kathode (2)) großflächige Elektrode
aufweist. Der Raum zwischen diesen Elektroden wird durch eine Vielzahl
von abwechselnd angeordneten Kationen (3)- und Anionen (4)-Austauschermem
branen in eine Vielzahl schmaler, durch die Membranen voneinander ge
trennter Kammern, die man auch als Diluatkreis (5) und Konzentratkreis (6)
bezeichnet, aufgeteilt. Dabei stellen Kammern, die kathodenseitig eine
Anionenaustauschermembran und anodenseitig eine Kationenaustauschermem
bran haben, die sog. Konzentratkammern oder Konzentratkreise dar, während
Kammern, die anodenseitig die Anionenaustauschermembran und kathodensei
tig die Kationenaustauschermembran haben, die Diluatkammern bzw. den
Diluatkreis bilden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Diluatkreise
mit der aufzureinigenden, Betain enthaltenden, wäßrigen Lösung, die Konzen
tratkreise mit einem wäßrigen Elektrolyt befüllt, und die Kammern, in
denen sich die Elektroden befinden und ggf. noch die unmittelbar an diese
angrenzenden Nachbarkammern werden mit einer Elektrodenspüllösung, in
der Regel einer Natriumsulfatlösung, beaufschlagt.
Unter dem Einfluß der an die Elektroden angelegten Spannung wandern die
Ionen durch die für sie durchlässige Membran aus dem Diluatkreis hinaus
in den Konzentrationskreis. Durch die folgende, für die entsprechende
Ionensorte undurchlässige Membran, ist eine Weiterwanderung nicht möglich
und das Ion verbleibt im Konzentratkreis. Die Flüssigkeiten in dem Diluat,
Konzentrat und Elektrodenkreisen werden in getrennten Kreisläufen umge
pumpt, ggf. unter Einschaltung von Reservoiren.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zu reinigende Lösung
weist in der Regel einen Betain-Gehalt von mehr als ungefähr 20 Gew.-%,
vorzugsweise mehr als ungefähr 30 Gew.-% und insbesondere mehr als 40
Gew-% auf.
Der Gehalt an Natriumchlorid in der aufzureinigenden Lösung beträgt im
allgemeinen ungefähr maximal 20 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 15
Gew.-% und insbesondere weniger als 10 Gew.-%.
Der Gehalt an Tetraalkylammoniumhalogenid liegt bei ungefähr 1 bis 10%,
bezogen auf den Gehalt des Betains.
In Abänderung zur aus EP-B 0 381 134 bekannten konventionellen 2-Kreis-Elek
trodialyse kann auch eine Membrananordnung unter Verwendung von
bipolaren Membranen eingesetzt werden. Bipolare Membran stellen Laminate
aus Anionen- und Kationenaustauschermembranen dar. Sie zeichnen sich
gegenüber monopolaren Anionen- bzw. Kationenaustauschermembranen da
durch aus, im elektrischen Feld der Elektrodialyse eine effiziente Wasser
spaltung zu katalysieren und dienen somit zur gleichzeitigen Bereitstellung
von H⁺- und OW⁻-Äquivalenten.
Die Eigenschaften der bipolaren Membranen können in der in Fig. 2 darge
stellten Weise zur Verseifung und Entsalzung der Betainester bzw. der
Betaine simultan genutzt werden, wobei sich Fig. 2 beispielhaft auf eine
Ausführungsform zur Reinigung von Lösungen, die γ-Butyrobetain enthalten,
bezieht.
Verwendung findet eine 3-Kreis(Kammer)-Anordnung (3-Kreis bipolare
Elektrodialyse), bestehend aus Diluat (1)-, Säure (2)- und Base (3)-Kreis. Die
3-Kreis-Anordnung wird durch alternierende Aufeinanderfolge der jeweiligen
Ionenaustauschermembran erzielt:
Im Basekreis wird eine Lösung des Trimethylammoniumbuttersäuremethyle
sters eingesetzt. Gleichzeitig wird dem Diluatkreis eine zu entsalzende,
NaCl-reiche Trimethylammoniumbutyrat-Lösung zugeführt. Im Säurekreis wird
eine stark verdünnte HCl (z. B. 0,5%-ig) vorgelegt. Bei Einschalten des
Elektrodialysestromes erfolgt analog der konventionellen Elektrodialyse eine
Wanderung von Na⁺ und Cl⁻-Ionen aus dem Diluatkreis in den Base- bzw.
Säurekreis. Dort wird mit OH⁻- bzw. H⁺-Ionen aus der simultanen Wasser
spaltung der bipolaren Membran NaOH bzw. HCl generiert.
Die NaOH im Basekreis kann dabei als Reagenz zur Verseifung des Betain-Vor
produktes, also hier des Methylesters, verwendet werden. Die Versei
fungsreaktion unter Erhalt eines salzreichen Betains und die Entsalzung des
salzreichen Betains zum reinen, entsalzten Betain lassen sich somit in einem
einzigen Schritt zusammenfassen. Der Gesamtprozeß der Betainsynthese wird
um eine Produktionsstufe verkürzt.
Selbstverständlich kann das oben skizzierte Verfahren auch zur Herstellung
anderer Betaine unter Verwendung anderer ω-Halogencarbonsäuren als Eduk
te, anderer tertiärer Amine als Quaternisierungsmittel und anderer Basen zur
Verseifung durchgeführt werden.
Die Elektrolytkonzentration in der Elektrodenspüllösung ist in der Regel 0,1
bis 1 normal, d. h. die Lösungen enthalten pro Liter 0,1 bis 1 g-Äquivalent
des Elektrolyten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei ungefähr 10 bis
ungefähr 50°C, insbesondere zwischen ungefähr 20 und ungefähr 39°C
durchgeführt. Die Stromdichte bei der konventionellen 2-Kreis-Elektrodialyse
variiert dabei zwischen 1 und 700 A/m², vorzugsweise zwischen 50 und 500
A/m². Bei der 3-Kreis bipolaren Elektrodialyse variiert die Stromdichte
zwischen 1 und 1.500 A/m², vorzugsweise zwischen 200 und 1.200 A/m².
Bei der im Rahmen des vorliegenden Verfahrens durchgeführten Elektrodialy
se werden handelsübliche Ionenaustauschermembranen eingesetzt. Diese
Membranen bestehen vorzugsweise aus organischen Polymeren, die ionen
aktive Seitenketten aufweisen. Kationenaustauschermembranen enthalten Sul
fo- oder Carboxylgruppen in der Polymermatrix, Anionenaustauschermembranen
weisen tertiäre oder quartäre Aminogruppen als Substituenten des polymeren
Grundmaterials auf. Besonders geeignet als polymeres Grundmaterial für die
Ionenaustauschermembranen sind Copolymerisate von Styrol und Divinylben
zol. Vorzugsweise werden Ionenaustauschermembranen mit einer Kapazität
von 0,8 bis 3, vorzugsweise 1,2 bis 3,2 Milliäquivalente pro g eingesetzt.
Als verwendbare Anionenaustauschermembranen sind beispielsweise zu
nennen: Tokuyama AM1, AM2, AM3, AMX, AMH, AFN, Asahi Glass
AMV. Als Kationenaustauschermembranen sind Tokuyama CM1, CM2,
CMX, CMH und Asahi Glass CMV beispielhaft zu nennen.
Als Kationenaustauschermodule im Kationenaustauscherprozeß können Vor
richtungen, wie z. B. eine Säule, die mit den oben bezüglich der Elektrodia
lyse beschriebenen Kationenaustauschern in Form von Pulver, Perlen, Granu
laten, usw. befüllt sind, eingesetzt werden. Es kommen prinzipiell alle
Kationenaustauscher auf Polymerbasis, d. h. sowohl schwach- als auch stark
saure Kationenaustauscher in Frage. Beispielhaft zu nennen sind Dowex 50
W-Typen, Amberlite IR 120 bzw. IR 400, Lewatit CNP 80 bzw. S 100
Duolite C 26.
Die erfindungsgemäße Kopplung von Elektrodialyse mit einem Kationen
austauscherprozeß wirkt sich, bezogen auf das Gesamtverfahren, in folgenden
Punkten vorteilhaft aus:
- - Die Gesamtzeit für die kombinierte Abtrennung von NR₄⁺/Na⁺ aus Betainlösungen wird deutlich reduziert;
- - durch das Einschalten des Kationenaustauscherprozesses wird ein Leitfä higkeitsplateau erzeugt bzw. eine Verbesserung der Leitfähigkeit erreicht, indem NR₄⁺ durch H⁺ ausgetauscht wird, wodurch der mittlere Wir kungsgrad der Elektrodialyse-Zelle aufgrund der besseren Diluatleitfähig keit deutlich verbessert wird;
- - durch die Verkürzung des Gesamtverfahrens wird die Betain-Verlustrate, die in herkömmlichen Verfahren bei ungefähr 10% liegt reduziert;
- - es werden konzentrierte Betain-Lösungen durch Verkürzung der Elek trodialyse-Endphase mit schlechter Leitfähigkeit und hoher Wasser-Rück diffusionsrate erhalten.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
Betainen, das die folgenden Schritte (a) und (b) umfaßt:
- (a) Herstellung eines Betains oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon nach einem an sich bekannten Verfahren, ausgehend von dem entsprechenden Lacton über die entsprechende ω-Halogencarbonsäure oder ein Derivat davon, deren Veresterung, Quaternisierung und Ver seifung, wobei eine wäßrige Lösung, die ein Betain oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon enthält, erhalten wird;
- (b) Reinigung des in Stufe (a) erhaltenen Betains oder des Gemischs aus zwei oder mehr davon mittels des oben detailliert beschriebenen- erfin dungsgemäßen Reinigungsverfahrens.
Die Herstellung des Betains oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren, wie sie zusammenfassend in der
Einleitung der vorliegenden Anmeldung dargestellt wurden. Dabei wird zur
Herstellung der als Ausgangsverbindungen verwendbaren Halogencarbonsäure
halogenide bzw. konkret der Chlorcarbonsäurechloride das Verfahren gemäß
der EP-B-0 413 264 insbesondere bevorzugt eingesetzt wird. Die dabei
erhaltenen Halogencarbonsäurehalogenide bzw. Chlorcarbonsäurechloride
werden anschließend mit einem Alkohol, wie z. B. Methanol, Ethanol,
Propanol oder Butanol, vorzugsweise Methanol oder Ethanol in an sich
bekannter Weise verestert und in einer weiteren Stufe der erhaltene Halo
gencarbonsäureester mit einem tertiären Amin, vorzugsweise Trimethylamin,
in das entsprechende trisubstituierte Ammoniumsäureesterhalogenid überführt
und anschließend mit einer Base verseift.
In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die
Elektrodialyse innerhalb der Reinigung gemäß Stufe (b) des erfindungsgemä
ßen Herstellungsverfahrens als 3-Kreis bipolare Elektrodialyse ausgeführt, und
die dabei im Basekreis anfallende Base, vorzugsweise ein Alkali- oder
Erdalkalihydroxid, insbesondere NaOH, zur Verseifung innerhalb der Her
stellung des Betains oder eines Gemisches aus zwei oder mehr davon
verwendet.
Obwohl prinzipiell alle Betaine nach dem obigen Verfahren hergestellt
werden können, wird das Verfahren vorzugsweise zur Herstellung von γ-Buty
robetain verwendet.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines mittels des
obigen Verfahrens zur Reinigung einer wäßrigen Lösung, die γ-Butyrobetain
enthält oder mittels des Verfahrens zur Herstellung von γ-Betain, wie oben
definiert, erhaltenes γ-Butyrobetain zur Herstellung von L-Carnitin.
Dabei wird so vorgegangen, daß das γ-Butyrobetain zunächst, wie oben
detailliert beschrieben, hergestellt und gereinigt wird und anschließend ggf.
nach Verdünnung direkt der Herstellung von Carnitin zugeführt wird.
Die vorliegende Erfindung soll nunmehr anhand von einigen Beispiele
erläutert werden.
23,1 kg einer salzhaltigen, wäßrigen Produktlösung aus der alkalischen
Verseifung von 4-Trimethylammoniumbuttersäuremethylester, enthaltend 8, 1
kg (35,1 Gew.-%) Trimethylammoniumbutyrat, 3,6 kg Natriumchlorid, 0,25
kg Tetramethylammoniumchlorid und 11 kg Wasser wurden elektrodialysiert.
Die Elektrodialyse wurde in einem konventionellen 2-Kreis Elektrodialysemo
dul mit einer alternierenden Anordnung von Kationen- und Anionenaustau
schermembranen durchgeführt, wobei als Anionenaustauschermembranen AMX
und als Kationenaustauschermembranen CMX, jeweils TOKUYAMA, eingesetzt
wurden.
Der Membranabstand betrug 0,5 mm. Die aktive Gesamtmembranfläche, also
die Summe der aktiven Oberfläche von Anionen- und Kationenaustauscher
membranen betrug 7 dm².
Die Elektrodialyse wurde bei einer Stromdichte von 450 A/m² betrieben.
Die maximale Zellspannung betrug 1,6 V pro Zelleinheit. Die Zelleinheit
bestand aus jeweils einem aufeinanderfolgenden Diluat- und Konzentratkreis.
Die Elektrodialyse wurde wie folgt durchgeführt. Die salzhaltige Betainlösung
wurde im Diluatkreis der Zelle eingesetzt. Im Konzentratkreis wurde eine
ungefähr 1 Gew.-%ige NaCl-Lösung vorgelegt, der Elektrolytkreislauf wurde
mit einer ungefähr 5 Gew.-%igen Natriumsulfatlösung bestückt.
Die Elektrodialyse wurde, ausgehend von einer Diluatleitfähigkeit von ca. 30
mS/cm bei einer Temperatur von 35°C solange betrieben, bis die Leitfähig
keit des Diluats auf < 0, 1 mS/cm abgesunken war. Das anschließend aus
getragene, NaCl-freie Diluat (19,4 kg) besaß folgende Zusammensetzung:
7,2 kg (37, 1 Gew.- %) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
12,2 kg Wasser.
7,2 kg (37, 1 Gew.- %) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
12,2 kg Wasser.
Der Trimethylammoniumbutyrat-Verlust betrug 0,9 kg, was 11,1%, bezogen
auf die Ausgangsmenge an Trimethylammoniumbutyrat, entspricht. Der
Elektrodialyse-Gesamtprozeß dauerte 271 h. Es wurde eine Produktivität von
26,6 g/h (bezogen auf die erhaltene Gesamtmenge an gereinigtem Trimethyl
ammoniumbutyrat) erzielt.
Wie in Vergleichsbeispiel 1 wurden identische Mengen einer salzhaltigen,
wäßrigen, mit ionischen Komponenten verunreinigten Trimethylammoniumbu
tyratlösung über 2-Kreis Elektrodialyse entsalzt.
In Abänderung der Durchführung im Vergleichsbeispiel wurde die Elek
trodialyse bereits bei einer Diluatleitfähigkeit von 0,5 mS/cm beendet, und
das Diluat wurde über ein in H⁺-Form befindliches Kationenaustauscherbett
geleitet. Als Kationenaustauscher wurde Amberlite IR120 verwendet.
Bei der stufenweisen Reinigung über Elektrodialyse und Kationenaustauscher
wurden 18,4 kg NaCl-freie Trimethylammoniumbutyratlösung mit folgender
Zusammensetzung erhalten:
7,45 kg (40,5 Gew.-%) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
11,0 kg Wasser.
7,45 kg (40,5 Gew.-%) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
11,0 kg Wasser.
Der Trimethylammoniumbutyratverlust betrug 0,65 kg, was 8%, bezogen auf
die Ausgangsmenge an Trimethylammoniumbutyrat, entspricht.
Das kombinierte Elektrodialyse-Kationenaustauscher-Gesamtverfahren dauerte
201 h. Es wurde eine Produktivität von 37,1 g/h (bezogen auf die Gesamt
menge an erhaltenem gereinigten Trimethylammoniumbutyrat) erzielt.
In Abänderung zur Durchführung gemäß Beispiel 1 wurde ab einer Diluat
leitfähigkeit von ungefähr 0,5 mS/cm ein wie in Beispiel 1 verwendetes
Kationenaustauscherbett in einen Bypass-Strom des Elektrodialyse-Diluats
geschaltet, ohne jedoch die Elektrodialyse zu unterbrechen.
Aus der gekoppelten Reinigung über Elektrodialyse und Kationenaustauscher
wurden 18,7 kg NaCl-freie Trimethylammoniumbutyratlösung mit folgender
Zusammensetzung erhalten:
7,5 kg (40,1 Gew.-%) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
11,2 kg Wasser.
7,5 kg (40,1 Gew.-%) Trimethylammoniumbutyrat,
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid,
11,2 kg Wasser.
Der Trimethylammoniumbutyrat-Verlust betrug 0,6 kg, entsprechend 7,4%,
bezogen auf die eingesetzten Menge an Trimethylammoniumbutyrat.
Das kombinierte Elektrodialyse-Ionenaustauscher-Gesamtverfahren dauerte 186
h. Es wurde eine Produktivität von 40,3 g/h (bezogen auf die erhaltene
Gesamtmenge an gereinigtem Trimethylammoniumbutyrat) erzielt.
In Abänderung zur Durchführung in Beispiel 1 wurde ab einer Diluatleitfä
higkeit von ca. 1,7 mS/cm ein zu Beispiel 2 analoges Kationenaustauscher
bett (z. B. Amerlite IR120) in einen Bypass-Strom des Elektrodialyse-Diluats
geschaltet ohne jedoch die Elektrodialyse zu unterbrechen.
Aus der gekoppelten Aufreinigung über Elektrodialyse und Kationenaustau
scher wurden 18,8 kg NaCl-freie Trimethylammoniumbutyratlösung mit
folgender Zusammensetzung erhalten:
7,65 kg Trimethylammoniumbutyrat entsprechend 40,7 Gew. %
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid
ca. 11,2 kg Wasser.
7,65 kg Trimethylammoniumbutyrat entsprechend 40,7 Gew. %
< 0,01 kg Tetramethylammoniumchlorid
ca. 11,2 kg Wasser.
Der Trimethylammoniumbutyrat-Verlust betrug 0,45 kg entsprechend 5,6%.
Das kombinierte Elektrodialyse/Kationenaustauscher-Gesamtverfahren dauerte
178 h. Es wurde eine Produktivität von 43,0 g/h, bezogen auf die erhaltene
Gesamtmenge an gereinigtem Trimethylammoniumbutyrat (gereinigtes Trime
thylammoniumbutyrat ber. 100%), erzielt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reinigung einer wäßrigen Lösung, die mindestens ein
Betain enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lösung einer Elektrodialyse unterworfen wird und ein in der Elek
trodialyse erhaltenes Diluat über ein Kationenaustauschermodul geleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige
Lösung neben dem mindestens einen Betain ein Alkali- oder Erdalkali
hydroxid, einen Alkohol oder Tetraalkylammoniumsalze oder Gemische
aus zwei oder mehr davon enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrodialyse als konventionelle 2-Kreis-Elektrodialyse oder als 3-Kreis
bipolare Elektrodialyse durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß zunächst die Elektrodialyse bis zu einer Leitfähigkeit′ des
Diluats von 10 mS/cm oder weniger alleine betrieben wird und an
schließend in der Elektrodialyse erhaltene Diluat über ein Kationen
austauschermodul geleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Elektrodialyse bis zu einer Leitfähigkeit des Diluats
von 10 mS/cm oder weniger alleine betrieben wird und anschließend
das diluat sowohl der Elektrodialyse unterworfen wird als auch über ein
Kationenaustauschermodul geleitet wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lösung als Betain γ-Butyrobetain enthält.
7. Verfahren zur Herstellung von Betainen, das die folgenden Stufen (a)
und (b) enthält:
- (a) Herstellung eines Betains oder eines Gemischs aus zwei oder mehr davon nach einem an sich bekannten Verfahren, ausgehend von dem entsprechenden Lacton über die entsprechende ω-Halogencar bonsäure oder eines Derivats davon, deren Veresterung, Quaterni sierung und Verseifung, wobei eine wäßrige Lösung, die ein Betain oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon enthält, erhalten wird;
- (b) Reinigung der in Schritt (a) erhaltenen wäßrigen Lösung, die ein Betain oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon enthält, mittels eines Verfahrens gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (b)
die Elektrodialyse als 3-Kreis bipolare Elektrodialyse durchgeführt wird,
und eine dabei im Basekreis erhaltene Base zur Verseifung in Stufe (a)
verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
Betain γ-Butyrobetain erhalten wird.
10. Verwendung von mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 6 gereinig
tem oder mittels eines Verfahrens gemäß Anspruch 9 hergestelltem γ-Buty
robetain zur Herstellung von L-Carnitin.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996134640 DE19634640A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Lösungen, die Betain enthalten, durch Elektrodialyse und mittels eines Kationenaustauschermoduls |
PCT/EP1997/004615 WO1998008803A1 (de) | 1996-08-27 | 1997-08-25 | Verfahren zur reinigung von lösungen, die betain enthalten, durch elektrodialyse und mittels eines kationenaustauschermoduls |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996134640 DE19634640A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Lösungen, die Betain enthalten, durch Elektrodialyse und mittels eines Kationenaustauschermoduls |
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DE19634640A1 true DE19634640A1 (de) | 1998-03-05 |
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ID=7803839
Family Applications (1)
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DE1996134640 Withdrawn DE19634640A1 (de) | 1996-08-27 | 1996-08-27 | Verfahren zur Reinigung von Lösungen, die Betain enthalten, durch Elektrodialyse und mittels eines Kationenaustauschermoduls |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE19634640A1 (de) |
WO (1) | WO1998008803A1 (de) |
Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
WO2010089095A1 (en) * | 2009-02-04 | 2010-08-12 | Lonza Ltd | Process for the recovery of betaines from electrodialysis waste streams |
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JPH0291049A (ja) * | 1988-09-21 | 1990-03-30 | Lonza Ag | r―ブチロベタインの製造方法 |
-
1996
- 1996-08-27 DE DE1996134640 patent/DE19634640A1/de not_active Withdrawn
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1997
- 1997-08-25 WO PCT/EP1997/004615 patent/WO1998008803A1/de active Application Filing
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CN102307651A (zh) * | 2009-02-04 | 2012-01-04 | 隆萨有限公司 | 从电渗析废弃物流回收甜菜碱的方法 |
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WO2014076110A1 (en) | 2012-11-16 | 2014-05-22 | Lonza Ltd. | Methods for decolorizing compositions comprising betaines |
US9550726B2 (en) | 2012-11-16 | 2017-01-24 | Lonza Ltd. | Methods for decolorizing compositions comprising betaines |
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