DE19631196A1 - Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsumschließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen und Drucke - Google Patents
Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsumschließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen und DruckeInfo
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Description
Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsum
schließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen
und Drucke.
Bei der Untersuchung der Eigenschaften des Wassers von Gewässern und Meeren
mit Sensoren im Labor und in situ werden vielfach Sonden eingesetzt, die sich
in ihren Eigenschaften verändern können durch Driften der inneren und äußeren
Sonden- und Sensorelemente infolge Alterung und/oder Verunreinigung oder an
derer Einwirkungen. Es besteht nun die Möglichkeit, durch geeignete Flüssig
keiten die Sensoren der Sonden sauber zu halten und stabil zu konservieren
auch über längere Zeitspannen. Vielfach können diese Flüssigkeiten gleich
zeitig als Referenzflüssigkeiten dienen, um eine quantitative Kontrolle der
Sensoren vornehmen zu können. Mitunter ist es auch erforderlich, daß gewis
se Sensoren ständig benetzt gehalten werden müssen, um korrekten Betrieb zu
sichern.
Für solche Zwecke wird häufig destilliertes Wasser oder ein spezielles, ka
libriertes Seewasser benutzt, das als sogenanntes "Standard Mean Ocean Water"
(SMOW) in abgeschmolzenen Glasampullen zu beziehen ist.
Die Aufbewahrung der Sensoren in Flüssigkeitsbehältern in normaler Umgebung
bis unmittelbar vor ihrem Einsatz von der Oberfläche eines Sees oder eines
Meeres aus, oder bei Untersuchungen von Wasserproben im Labor ist praktisch
gelöst.
Jedoch z. B. bei Untersuchungen mit Sensoren, die im Meer auch in großen Tie
fen oder in schwer zugänglichen Gegenden ausgelegt werden, um ferngesteuert
auch nach langer Lagerzeit für Messungen ausgelöst zu werden, gibt es noch
keine Lösungen, die zugleich extreme Reinheit der Referenzflüssigkeit lang
zeitig sichern.
Zur Erläuterung unserer Lösung des Problems, die zu den 5 Patentansprüchen
führt, dienen die folgenden 8 Figuren. Die Fig. 1 bis 4 und 6 bis 8 sind
in demselben Maßstab gezeichnet, lediglich Fig. 5 ist gegenüber den anderen
Figuren doppelt so groß wiedergegeben. Fig. 1 ist nur zur Veranschaulichung
im Maßstab 1 : 1 wiedergegebene Kontur eines verwirklichten Modellsensors; die
Patentansprüche beziehen sich aber auf Ausführungen in freier Dimensionie
rung.
Fig. 1 sei z. B. ein höchstpräziser optischer Brechungsindexsensor mit dem
Sensorkopf b mit poliertem, zylindrischem Sensorhals c, an dessen Spitze
sich der Brechungsindexfühler a befindet. Der Sensorkopf ist auf der Sensor
basis d montiert, die innere Opto-Elektronik ist vom Sensorgehäuse e umgeben.
In Fig. 2 ist ein dünnwandiges Glas- oder glasähnliches, becherförmiges Ge
fäß f dargestellt, dessen Boden g als sehr dünne, hochflexible Wellmembran
ähnlich der eines Dosenbarometers ausgeführt ist, und dessen Rand einen
leicht geformten Wulst h zur Aufnahme eines Spannringes besitzt. Der innere
Auflagebereich des Wulstes ist glatt poliert und im Durchmesser etwas gerin
ger als der des Sensorhalses c, so daß nach Aufschieben des Bechers f auf
den Sensorhals c der Becherwulst h hermetisch dichtend mit gewisser Vor
spannung eng an der polierten Zylinderfläche des Sensorhalses anliegt.
Fig. 2 veranschaulicht zugleich den blasenfreien Füllvorgang. Im Behälter i
befindet sich die Füllflüssigkeit j. Das becherförmige Gefäß f ist umgeben
von einem stabilen, dickwandigen, mit sehr geringem Spiel passenden, aus
einem Zylinderteil k und flachrandigem Boden Teil l bestehendem Stützbecher,
der verhindern soll, daß beim vorsichtigen Einpressen des Sensorkopfes in
den Becher f dieser zerbricht. Durch ihn wird auch die Wellmembran gestützt,
wenn beim Aufschieben auf den Sensorhals, wie in Fig. 3 dargestellt, die
überschüssige Füllflüssigkeit durch elastisches Aufdehnen des Becherwulstes
h an diesem vorbei mit leichtem Überdruck herausgequetscht wird. Die am Öffnungsrand
nach vorherigem Aufdehnen aufgesteckte Dichtringkombination m und
n wird dann - wie in Fig. 4 dargestellt - in den vorgeformten Randwulst des
Bechers f abgestreift. m ist ein dem Wulst angepaßtes elastisches Kunststofformteil,
das durch den elastischen Federring n zusätzlich den leicht vorge
spannten Becherwulst h andrückt, und so die Hermetizität der Dichtung am Sen
sorhals auch sehr langzeitig gewährleistet.
Der flachrandige, zum Flüssigkeitsentleeren gelöcherte Bodenteil l und der
Zylinderteil k des Stützbechers werden nun nacheinander entfernt, und man hat
den Sensor mit hermetisch dichter, blasenfreier Flüssigkeitsumhüllung des
Fühlers durch ein kapselartiges aus zerbrechbarem Glas bestehendes Gefäß vor
sich, das thermische Ausdehnungsdifferenzen und Kompressibilitätsunterschie
de auch bei sehr hohen Drucken toleriert.
In Fig. 5 ist noch eine zusätzliche mechanische Fixierung des kapselartigen
Gefäßes durch einen Überwurf o angedeutet, die hier nicht weiter erläutert
werden muß.
Die separat vormontierte Vorrichtung zum ferngesteuerten Aufbrechen des kap
selartigen Gefäßes wird nun federnd aufgeschoben, wie in Fig. 5 gezeigt.
Dabei ist p ein federndes Blechband mit einer Querschnittsform, wie in Fig.
6 erläutert. Mehrere Federn q sind z. B. durch Verschweißen fest auf dem Um
fang verteilt angebracht, an deren Enden sie hammerartige Spitzen t besitzen.
In der Nähe dieser Spitzen werden alle Federn durch einen gemeinsamen Halte
draht r in gespannter Lage gehalten, wie in Fig. 5 gezeichnet. In entspann
ter Lage treffen die Federn q mit ihren hammerartigen Spitzen t das kapsel
artige Gefäß z. B. auf einer vorgeritzten oder vorgeformten Linie s als Soll
bruchstelle auf dem Becherumfang. Entspannt werden die Federn t durch elek
trisches, mechanisches oder chemisches Durchtrennen des gemeinsamen Halte
drahtes r.
Der Federring p nimmt auch einen Bügel u zum Entfernen des später aufgebro
chenen Becherrestes auf.
Zur Erläuterung des Auslösevorganges ein Beispiel: Fig. 7 zeigt den Sensor,
dessen Fühler komplett hermetisch dicht mit Referenzflüssigkeit eingekapselt
ist, z. B. verankert in der Tiefsee.
Die Sonde befindet sich im sogenannten "Schlafmodus" und wird z. B. durch
ein elektrisches oder akustisches Signal geweckt. Nach autonomer Überprü
fung des Sensors mit Hilfe der Referenzflüssigkeit und einem anschließenden
"ok"-Signal wird der dünne Federhaltedraht r durchtrennt, die Federn q zer
trümmern mit ihren hammerartigen Enden t - wie in Fig. 8 gezeigt - das kap
selartige Gefäß, dessen Bruchteile mit Federn und/oder Hebeln entfernt wer
den. Der Sensor beginnt nach kurzer Spülzeit im Tiefenmeereswasser zu messen.
Claims (5)
1. Kapselartiges Gefäß zum hermetisch dichten und blasenfreien
Einschluß einer Kalibrier/Referenz/Konservierflüssigkeit um
Flüssigkeitssensoren herum, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
einem Glas oder glasähnlichen, kontrollierbar aufbrechbaren
Material besteht und einen glatten, blanken, leicht dehnbaren
Dichtungsrand besitzt, der je nach Bedarf durch verstärkenden
Federdruck eines O-Ring ähnlichen Ringes, dauerhaft an die ent
sprechende blanke Dichtungsfläche des Sensorrandes gepreßt wird.
2. Kapselartiges Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß es eine möglichst dünne Druck- und Temperaturaus
gleichsmembran nach Art einer Wellmembran enthält, die es er
laubt, das Gefäß in Bereichen verschiedener Temperaturen und
Drucke einzusetzen, ohne daß aufgrund verschiedener Temperatur
ausdehnungskoeffizienten und Kompressibilitäten der verschiede
nen Materialien des Gefäßes und der Füllflüssigkeit Fehler oder
Zerstörungen auftreten.
3. Kapselartiges Gefäß nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zu ihm ein zum Beispiel federnd aufsteckbarer
Ring gehört mit mehreren vorgespannten, auf dem Umfang des Rin
ges verteilt befestigten, durch einen gemeinsamen Haltedraht
gehaltenen Federn mit hammerartig geformten Federenden.
4. Kapselartiges Gefäß nach Ansprüchen 1, 2, 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der unter Anspruch 3 genannte gemeinsame
Haltedraht elektrisch oder mechanisch oder chemisch durchge
trennt werden kann, so daß die vorgespannten Federn freigegeben
werden, und die hammerartigen Federenden das Gefäß längs einer
markierten, vorgeritzten oder vorgeformten Sollbruchlinie auf
schlagen und es auftrennen.
5. Kapselartiges Gefäß nach Ansprüchen 1, 2, 3, 4, da
durch gekennzeichnet, daß der abgetrennte Becherteil mit fremder
Kraft, sei es mit Feder- oder/und Hebelwirkung vom Sensor voll
ständig entfernt wird, oder daß der Sensor mit fremder Kraft
weggezogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996131196 DE19631196A1 (de) | 1996-08-02 | 1996-08-02 | Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsumschließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen und Drucke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996131196 DE19631196A1 (de) | 1996-08-02 | 1996-08-02 | Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsumschließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen und Drucke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19631196A1 true DE19631196A1 (de) | 1998-02-05 |
Family
ID=7801570
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996131196 Withdrawn DE19631196A1 (de) | 1996-08-02 | 1996-08-02 | Kontrolliert aufbrechbare Kapsel zur hermetisch dichten Flüssigkeitsumschließung von Meßfühlern in einer Umgebung veränderlicher Temperaturen und Drucke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19631196A1 (de) |
-
1996
- 1996-08-02 DE DE1996131196 patent/DE19631196A1/de not_active Withdrawn
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