DE19628359A1 - Verfahren zur Herstellung von Stabilisator-Konzentrat für Polyamide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Stabilisator-Konzentrat für PolyamideInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Stabilisator-Konzentrat für Polyamide, welches sicher herzustellen,
zu transportieren und zu dosieren ist.
Die physiko-mechanischen und thermischen Eigenschaften
thermoplastischer Polymere sind eng mit den Anwendungsmöglichkeiten als
textile und technische Fasern sowie als Konstruktionswerkstoffe
verknüpft. Dabei weitet sich die Anwendungsvielfalt durch Modifizierung
der Polymere ständig aus. Durch Zugabe geringer oder auch größerer
Mengen spezieller Wirkstoffe können die Eigenschaften thermoplastischer
Polymere nahezu unbegrenzt modifiziert und gezielt verändert werden.
Auf diese Weise lassen sich z. B. die Lichtstabilität und insbesondere
die Thermostabilität von Polyamiden so verändern, daß vorgegebene
Anwendungsanforderungen erfüllt oder neue Einsatzgebiete abgedeckt
werden. Praktisch realisiert wird die Wirkstoffzugabe in der Regel
durch Masterbatchtechnologien. Hierbei wird zunächst ein Konzentrat
eines oder mehrerer Wirkstoffe in oder auf einem polymeren
Trägermaterial erzeugt und dieses Konzentrat mit Hilfe von
volumetrischen oder gravimetrischen Dosiersystemen in der in den
Anwendungspolymeren gewünschten geringeren Endkonzentration dem
festen oder schmelzflüssigen Polymer während der Verarbeitung
diskontinuierlich oder kontinuierlich zugesetzt.
Die Wirkstoffkonzentrate oder Masterbatches werden hergestellt, indem
die flüssigen oder pulverförmigen Additive auf das körnig-rieselfähige
polymere Trägermaterial aufgesprüht oder aufgerieben werden und das
resultierende Produkt anschließend intensiv durchgemischt wird. Eine
andere Art der Masterbatchherstellung erfolgt über den schmelzflüssigen
Zustand der Polymeren, indem diesen über die Seitenbeschickung eines
Aufschmelzextruders die Additive oder Additivkombinationen zugeführt
und in nachfolgenden Knetzonen im Polymer homogen verteilt werden, und
anschließend die Masterbatchschmelze als Strang durch ein Wasserbad
zwecks Kühlung abgezogen und granuliert wird.
Beide Verfahren haben gravierende Nachteile. Die durch Aufpuderung
erhaltenen Kern-Mantel-Strukturen sind nicht bewegungs- oder
erschütterungsstabil, d. h. infolge zu gering ausgeprägter adsorptiver
Kräfte ist das Additivpulver vor allem bei Mehrkomponentensystemen auf
dem polymeren Trägermaterial nicht permanent haftfähig. Es kommt zu
unerwünschtem Abrieb aller oder einzelner Komponenten des Additivs
während des Transportes und anschließend zu Fehldosierungen bei der
Masterbatchverarbeitung. Lager- und Zwischenbehälter sowie
Rohrleitungen müssen periodisch gereinigt werden, was zu
Produktionsunterbrechungen führt. Die gesamte Technologie ist
zudem potentiell staubbelastet, woraus vor allem arbeits- und
sicherheitstechnische Probleme, wie MAK-Wert-Überschreitung toxischer
Stäube und Explosionsgefahr, resultieren. Die von Polymerschmelzen
ausgehenden Masterbatchtechnologien sind ausgesprochen anlagenintensiv.
Gravierend aber ist der Nachteil, daß die für die Modifizierung des
Polymers verwendeten Additive bei den üblichen
Verarbeitungstemperaturen von 220-290°C thermisch oder
thermooxidativ hochbelastet werden, d. h. abgebaut werden können und
Mehrkomponentensysteme in eine unerwünschte Reaktion miteinander
treten können. Außerdem kommt es an den Entgasungszonen der
Aufschmelzeinrichtungen, ohne die der Extrudierprozeß nicht
störungsfrei abläuft, zu Wirkstoffverlusten.
Ein anderer Vorschlag (Chem. Abstracts 111 (18): 155 202 b und 155 204 d
zu JP-A 01-081835 und 01-081836 (1989)) sieht vor, Füllstoff mit einer
geringen Menge Wasser und Vinylacetat-Bindemittel zu kneten und
anschließend zu pelletisieren. Die so hergestellten Pellets oder
Tabletten besitzen aber nur eine geringe Bruch- und Abriebfestigkeit,
mit der Folge sicherheitstechnisch bedenklicher Staubbelastung und
problematischer Dosierung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, die Herstellung von
Stabilisator-Konzentrat für Polyamide so zu gestalten, daß die
vorstehend genannten Nachteile weitgehendst vermieden werden.
Insbesondere soll das Stabilisator-Konzentrat auch nach längerem
Transport weitgehendst staubfrei und exakt dosierbar sein.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gemäß den Angaben der Patentansprüche. Überraschenderweise wurde
gefunden, daß eine Mehrzahl von Stabilisator-Komponenten und ein
Bindemittel enthaltendes Stabilisator-Konzentrat in Form von abrieb-
und bruchfesten Tabletten erhalten wird, wenn
- a) das Bindemittel ein Wachs mit einer Alkylen-Kette mit mindestens 15 C-Atomen und mindestens einer Säure-, Amid- und/oder Ester- Endgruppe sowie einer Erstarrungstemperatur tA im Bereich von 65 bis 120°C, wahlweise mit einem Zusatz an hochdisperser Kieselsäure ist,
- b) 0,5 bis 20 Gew.-% der Stabilisator-Komponenten einschließlich der hochdispersen Kieselsäure eine mittlere Partikelgröße von weniger als 2 ,L und die übrigen 99,5 bis 80 Gew.-% eine mittlere Partikelgröße im Bereich von über 2 µ bis 200 µ aufweisen,
- c) die Stabilisator-Komponenten und das Bindemittel, in Abwesenheit flüssiger Zusätze und ohne Wärmezufuhr, innig vermengt werden und das entstehende Gemisch unter Einwirkung derartiger Preßkräfte p, daß es sich auf eine Temperatur tC von mindestens 40°C und im Bereich von tA minus 10 bis 50°C erwärmt, zu Tabletten kompaktiert wird, und
- d1) mindestens zwei der Stabilisator-Komponenten bei der Temperatur tC und der Preßkraft p unter Ausbildung zwischenmolekularer Festkörperbrücken miteinander reagieren, und/oder
- d2) mindestens zwei der Stabilisator-Komponenten verschiedene Gitterstrukturen, nämlich Ionengitter- und Molekülgitterstruktur, aufweisen und bei der Temperatur tC und der Preßkraft p durch Verschmelzung miteinander ihre Kristallstruktur verdichten.
Bei der Kompaktierung der Stabilisator-Komponenten zu Tabletten werden
die zwischen den einzelnen Teilchen der verschiedenen Komponenten
wirkenden kapillaren Haftkräfte, Adhäsions- und Kohäsionskräfte,
zwischenmolekularen Anziehungskräfte (van der Waalsche Kräfte) bzw.
Festkörperbrücken und formalschlüssigen Bindungen durch Verfilzung
größerer Teilchen untereinander ausgenutzt, um druckstabile Formkörper
zu erhalten. Bei den einzelnen Komponenten, die üblicherweise für eine
Stabilisierung von Polyamiden verwendet werden, sind diese Kräfte in
unterschiedlicher Stärke vorhanden. Es kommt darauf an, die für eine
Stabilisierung bekannten Produkte qualitativ und quantitativ so
auszuwählen, daß durch Druck, Schub, Wärme und Bindemittelzusatz
tatsächlich stabile Formkörper entstehen. Entscheidend für den Erfolg
ist, eine Mischung zu finden, von deren Einzelkomponenten die
stabilisierende Wirkung bekannt ist, bei denen aber ein feines neben
einem gröberen Kornspektrum vorliegt, die miteinander Reaktionen
eingehen und/oder verschiedene Kristallstrukturen haben, die unter
Verdichtung miteinander verschmelzen, sowie Bindemittel einzusetzen,
die bei der Verarbeitung durch Plastifizierung eine rasche
Wirkstofffreisetzung ermöglichen.
Hierbei ist es im Prinzip gleichgültig, ob die Stabilisator-Konzentrat-
Tabletten durch Strangpressen erhalten werden, wobei Kollerköpfe auf
Flachmatrizen rotieren und dabei das Pulvergemisch durch offene
Preßkanäle schieben und die resultierenden Stränge zu Pellets gehackt
werden, oder ob in mehr oder minder hochtourigen Exzenterpressen oder
Rundlaufmaschinen stempelartige Werkzeuge das Produkt in geschlossenen
Matrizenbetten zu Tabletten verdichten, oder ob durch rotierende Walzen
über Formmuldenbetten Briketts erzeugt werden. Lediglich die Preßkräfte
müssen hierbei so eingestellt werden, daß sich das innige Gemisch aus
Stabilisator-Komponenten und Bindemittel, ohne Zufuhr von Wärme, auf
eine Temperatur tC, die mindestens 40°C beträgt und 10 bis 40°C
unterhalb der Erstarrungstemperatur tA des Bindemittels liegt, erwärmt.
Vorzugsweise liegt die Temperatur tC im Bereich von 50 bis 80°C.
Die hierzu erforderliche Preßkraft ist von der verwendeten
Tablettiervorrichtung abhängig und wird ermittelt, indem bei ansonsten
konstanten Bedingungen (Durchsatz) die angewandte Preßkraft bis zum
Erreichen der gewünschten Temperatur tC allmählich gesteigert wird.
Das Gewicht der Tabletten (Pellets oder Briketts) sollte 5 bis 50 mg
bei einer Größe von maximal 10 mm, vorzugsweise 5 bis 15 mg und maximal
5 mm betragen.
Geeignete Bindemittel, die in einer Menge von 20 bis 40 Gew.-% bezogen
auf Stabilisator-Konzentrat zugesetzt werden, sind Tricosansäure,
Octadecansäureamid, Triacontansäureamid, (Bis-stearoyl)-ethylen-diamid,
Triacontansäureethylester oder -butylester oder Naturwachse. Andere
Wachse mit ähnlichen Eigenschaften können verwendet werden. Flüssige
Zusätze (bei tC) werden weder benötigt noch verwendet.
Als eine der Stabilisatorkomponenten d1) eignet sich Kuper-I-chlorid,
-bromid oder -jodid, wobei als die andere, hiermit reagierende
Stabilisatorkomponente d1) Morpholin-N-disulfid,
2-Mercaptobenzothiazol, 2-Mercapto-benzimidazol, 2-Mercapto-1-methyl
imidazol, 2-Isopropylthiophenol oder Diphosphorpentasulfid in Betracht
kommt.
Beispiele für die Stabilisator-Komponente d2) mit Ionengitterstruktur
sind Kaliumjodid oder -bromid, Kuper-I-chlorid, -bromid oder -jodid,
Mangan-II-chlorid oder -carbonat oder Diphosphorpentasulfid, und
für die Stabilisator-Komponente d2) mit Molekülgitterstruktur
N-Toluyltriazol, 3,5-Dihydroxybenzoesäureethylester, 2,2′-Bis(4-
hydroxyphenyl)-propan, 4,4-Dihydroxydiphenylsulfon, 2,6-Di-tert.butyl-
4-ethyl-phenol, 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol oder Bis(dimethyl
thiocarbamoyl)-disulfid.
Andere miteinander reagierende bzw. verschmelzende Stabilisator-
Komponenten können eingesetzt werden. Prinzipiell muß mindestens ein
Paar der Stabilisatorkomponenten d1) oder d2) vorliegen. Konzentrate
mit mindestens einem Paar Stabilisator-Komponenten d1) und mindestens
einem Paar Stabilisator-Komponenten d2) werden jedoch wegen der
synergistischen Stabilisator-Wirkung und der höheren Festigkeit der
resultierenden Tabletten bevorzugt. Es ist nicht erforderlich, daß
sämtliche Stabilisator-Komponenten als äquimolare Kompononten-Paare d1)
und/oder d2) vorliegen. Bei Einhaltung der erfindungsgemäßen
Korngrößenverteilung werden auch dann Tabletten ausreichender
Festigkeit erzielt, wenn eine oder auch mehrere Komponenten wegen ihrer
Stabilisator-Wirkung im Überschuß eingesetzt werden. Die Festigkeit der
Tabletten ist jedoch um so besser, je höher der Anteil an Stabilisator-
Komponenten-Paaren ist. Ein Anteil von 0,5 bis 20 Gew.-% der
Stabilisator-Komponenten muß feindispers sein, d. h., eine mittlere
Partikelgröße von weniger als 2 µ haben. Gegebenenfalls kann diese
feindisperse Komponente ganz oder teilweise durch hochdisperse
Kieselsäure in einer Menge von bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf Gesamt-
Konzentrat, ersetzt sein. Der restliche Anteil (99,5 bis 80 Gew.-%) der
Stabilisator-Komponenten muß eine mittlere Partikelgröße im Bereich von
über 2 µ bis 200 µ haben, wobei besonders stabile Tabletten erzielt
werden, wenn bezogen auf den feindispersen Anteil mindestens die
doppelte Gewichtsmenge an Stabilisator-Komponenten mit einer mittleren
Partikelgröße im Bereich von 20 bis 200 µ vorliegt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Stabilisator-Konzentrat-Tabletten
haben eine hervorragende Abrieb- und Bruchfestigkeit und können leicht
dosiert werden. Dem zu stabilisierenden Polyamid-Granulat werden die
Tabletten vor oder nach dem Aufschmelzen, während dessen Verarbeitung
oder Formgebung, in einer der gewünschten Endkonzentration
entsprechenden Menge zugesetzt und mit der Polyamidschmelze homogen
vermischt. Unter Polyamid sind hierbei aliphatische, thermoplastische
Polyamide, wie Polyamid-6, -6.6, -4.6, -6.12, -11 oder -12 zu
verstehen, aber auch aliphatisch-aromatische Polyamide, wie
Poly(hexamethylenterephthalat) oder Poly(xylylenadipat).
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen erörtert,
jedoch ohne Beschränkung der Erfindung auf die angeführten Beispiele.
30 Gewichtsteile 2-Mercaptobenzimidazol (Partikelgröße 20-200 µ)
4 Gewichtsteile Kupfer-I-chlorid (20-200 µ)
1 Gewichtsteile 2-Isopropyl-thiophenol (20-200 µ)
3 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol (< 2 µ)
15 Gewichtsteile (Bis-stearoyl)-ethylen-diamid (tA ca. 80°C)
wurden in einem Taumelmischer 20 Minuten innig vermengt. Danach wurde das Pulvergemisch bei ca. 20°C in den Aufgabetrichter eines Schneckenförderers gegeben und über den Kollergang der Matrize einer Strangpresse zugeführt. Unter einem Anpreßdruck des Kollerganges auf der Flachmatrize von < 60 bar wurde das Pulvergemisch zu Pelletsträngen verdichtet, die unterhalb der Matrize zu 0,5-1,0 cm langen Stücken mittels eines rotierenden Messers geschnitten wurden. Die Pellets hatten am Ausgang der Strangpresse eine Temperatur von 63°C, ein Stückgewicht von 5-10 mg und waren in einer rotierenden Prallkammer über 3 Minuten (insgesamt 200 Umdrehungen) formstabil (Staubanteilzunahme < 3%). In den Pellets haben sich Festkörperbrücken durch die Reaktion von Mercaptobenzimidazol mit Kupferchlorid zu Benzimidazolkupfermercaptat ausgebildet. Die verschiedenen Gitterstrukturen (Kupferchlorid: Ionengitter; Mercaptobenzimidazol, Isopropyl-thiophenol und Di-tert.butyl-p-kresol: Molekülgitter) sind zu verdichteten Kristallstrukturen verschmolzen und durch die Wachskomponente gebunden worden.
4 Gewichtsteile Kupfer-I-chlorid (20-200 µ)
1 Gewichtsteile 2-Isopropyl-thiophenol (20-200 µ)
3 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol (< 2 µ)
15 Gewichtsteile (Bis-stearoyl)-ethylen-diamid (tA ca. 80°C)
wurden in einem Taumelmischer 20 Minuten innig vermengt. Danach wurde das Pulvergemisch bei ca. 20°C in den Aufgabetrichter eines Schneckenförderers gegeben und über den Kollergang der Matrize einer Strangpresse zugeführt. Unter einem Anpreßdruck des Kollerganges auf der Flachmatrize von < 60 bar wurde das Pulvergemisch zu Pelletsträngen verdichtet, die unterhalb der Matrize zu 0,5-1,0 cm langen Stücken mittels eines rotierenden Messers geschnitten wurden. Die Pellets hatten am Ausgang der Strangpresse eine Temperatur von 63°C, ein Stückgewicht von 5-10 mg und waren in einer rotierenden Prallkammer über 3 Minuten (insgesamt 200 Umdrehungen) formstabil (Staubanteilzunahme < 3%). In den Pellets haben sich Festkörperbrücken durch die Reaktion von Mercaptobenzimidazol mit Kupferchlorid zu Benzimidazolkupfermercaptat ausgebildet. Die verschiedenen Gitterstrukturen (Kupferchlorid: Ionengitter; Mercaptobenzimidazol, Isopropyl-thiophenol und Di-tert.butyl-p-kresol: Molekülgitter) sind zu verdichteten Kristallstrukturen verschmolzen und durch die Wachskomponente gebunden worden.
40 Gewichtsteile 2-Mercapto-1-methylimidazol
(Partikelgröße 20-200 µ)
5 Gewichtsteile Kupfer-I-jodid (20-200 µ)
2 Gewichtsteile Diphosphorpentasulfid (20-200 µ)
4 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol (< 2 m)
0,8 Gewichtsteile hochdisperse Kieselsäure (< 2 µ)
20 Gewichtsteile Octadecansäureamid (tA ca. 103°C)
wurden in einem Konusmischer der Fa. Alfred Bolz, Wangen/DE, 15 Minuten bei einer Drehzahl von 60 U/min innig vermengt. Danach wurde das noch warme Pulvergemisch (ca. 35°C) über ein Stegförderband einem Zwischenbehälter mit konusförmigem Auslauf zugeführt, aus dem es den Werkzeugen einer Rundlauftablettiermaschine selbsttätig zufloß (Schwerkraft), wo es mit einer Preßkraft von 100 kN verdichtet wurde. Mit einer Drehzahl von 30 Upm wurden aus den Preßformen im 0,24-Sekundentakt im Durchmesser 3 mm große Tabletten ausgestoßen, die eine Temperatur von 57°C aufwiesen. Die 30 mg schweren Tabletten verfügten über eine Bruchfestigkeit von 25 N.
5 Gewichtsteile Kupfer-I-jodid (20-200 µ)
2 Gewichtsteile Diphosphorpentasulfid (20-200 µ)
4 Gewichtsteile 2,6-Di-tert.butyl-p-kresol (< 2 m)
0,8 Gewichtsteile hochdisperse Kieselsäure (< 2 µ)
20 Gewichtsteile Octadecansäureamid (tA ca. 103°C)
wurden in einem Konusmischer der Fa. Alfred Bolz, Wangen/DE, 15 Minuten bei einer Drehzahl von 60 U/min innig vermengt. Danach wurde das noch warme Pulvergemisch (ca. 35°C) über ein Stegförderband einem Zwischenbehälter mit konusförmigem Auslauf zugeführt, aus dem es den Werkzeugen einer Rundlauftablettiermaschine selbsttätig zufloß (Schwerkraft), wo es mit einer Preßkraft von 100 kN verdichtet wurde. Mit einer Drehzahl von 30 Upm wurden aus den Preßformen im 0,24-Sekundentakt im Durchmesser 3 mm große Tabletten ausgestoßen, die eine Temperatur von 57°C aufwiesen. Die 30 mg schweren Tabletten verfügten über eine Bruchfestigkeit von 25 N.
Die Tabletten sind durch Festkörperbrücken aus der Reaktion von
Diphosphorpentasulfid und 2-Mercapto-1-methylimidazol mit Kupferjodid
formstabilisiert. Die verschiedenen Gitterstrukturen der
Ausgangsprodukte (Kupferjodid: Ionengitter; Mercaptomethylimidazol und
Di-tert.butyl-p-kresol: Molekülgitter) sind zu verdichteten
Kristallstrukturen verschmolzen und durch die Wachskomponente gebunden.
Die hochdisperse Kieselsäure macht das Produkt fließfähiger und
ermöglicht niedrige Füllzeiten der Tabletten-Preßformen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von eine Mehrzahl von Stabilisator-
Komponenten und ein Bindemittel enthaltendem Stabilisator-
Konzentrat für Polyamide, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Bindemittel ein Wachs mit einer Alkylen-Kette mit mindestens 15 C-Atomen und mindestens einer Säure-, Amid und/oder Ester-Endgruppe sowie einer Erstarrungstemperatur tA im Bereich von 65 bis 120°C, wahlweise mit einem Zusatz an hochdisperser Kieselsäure ist,
- b) 0,5 bis 20 Gew.-% der Stabilisator-Komponenten einschließlich der hochdispersen Kieselsäure eine mittlere Partikelgröße von weniger als 2 µ und die übrigen 99,5 bis 80 Gew.-% eine mittlere Partikelgröße im Bereich von über 2 µ bis 200 µ aufweisen,
- c) die Stabilisator-Komponenten und das Bindemittel, in Abwesenheit flüssiger Zusätze und ohne Wärmezufuhr, innig vermengt werden und das resultierende Gemisch unter Einwirkung derartiger Preßkräfte p, daß es sich auf eine Temperatur tC von mindestens 40°C und im Bereich von tA minus 10 bis 50°C erwärmt, zu Tabletten kompaktiert wird, und
- d1) mindestens zwei der Stabilisator-Komponenten bei der Temperatur tC und der Preßkraft p unter Ausbildung zwischenmolekularer Festkörperbrücken miteinander reagieren, und/oder
- d2) mindestens zwei der Stabilisator-Komponenten verschiedene Gitterstrukturen, nämlich Ionengitter- und Molekülgitterstruktur, aufweisen und bei der Temperatur tC und der Preßkraft p durch Verschmelzung miteinander ihre Kristallstruktur verdichten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an Bindemittel 20 bis 40 Gew.-% und der an hochdisperser
Kieselsäure 0 bis 2 Gew.-% des Stabilisator-Konzentrates beträgt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß, bezogen auf die Stabilisator-Komponenten einschließlich
hochdisperser Kieselsäure mit einer mittleren Partikelgröße von
weniger als 2 µ mindestens die doppelte Gewichtsmenge an
Stabilisator-Komponenten mit einer mittleren Partikelgröße im
Bereich von 20 bis 200 m vorliegt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabilisator-Konzentrat-Tabletten
ein Tablettengewicht von 5 bis 50 mg bei einer Größe von
maximal 10 mm haben.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wachs Tricosansäure, Octadecansäureamid,
Triacontansäureamid, (Bis-stearoyl)-ethylen-diamid,
Triacontansäureethylester oder -butylester oder ein Naturwachs
ist.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine der Stabilisator-Komponenten d1)
Kupfer-I-chlorid, -bromid oder -jodid ist und die andere der
Stabilisator-Komponenten d1) Morpholin-N-disulfid,
2-Mercaptobenzothiazol, 2-Mercapto-benzimidazol, 2-Mercapto-1-
methyl-imidazol, 2-Isopropylthiophenol oder Diphosphorpentasulfid
ist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabilisator-Komponente d2) mit
Ionengitterstruktur Kaliumjodid oder -bromid, Kupfer-I-chlorid,
-bromid oder -jodid, Mangan-II-chlorid oder -carbonat oder
Diphosphorpentasulfid ist, und die Stabilisator-Komponente
d2) mit Molekülgitterstruktur N-Toluyltriazol,
3,5-Dihydroxybenzoesäureethylester, 2,2′-Bis(4-hydroxyphenyl)
propan, 4,4-Dihydroxydiphenylsulfon, 2,6-Di-tert.butyl-4-ethyl
phenol,
2,6-Di-tert.butyl-p-kresol oder Bis(dimethyl-thiocarbamoyl)
disulfid ist.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabilisator-Konzentrat-Tabletten
dem zu stabilisierenden Polyamid während dessen Verarbeitung
zugesetzt werden.
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DE19611159 | 1996-03-21 | ||
DE19611159.5 | 1996-03-21 | ||
DE19628359A DE19628359B4 (de) | 1996-03-21 | 1996-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Stabilisator-Konzentrat für Polyamide |
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Family Applications (1)
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DE19628359A Expired - Fee Related DE19628359B4 (de) | 1996-03-21 | 1996-07-13 | Verfahren zur Herstellung von Stabilisator-Konzentrat für Polyamide |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19628359B4 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2021005011A1 (en) | 2019-07-09 | 2021-01-14 | Basf Se | Tableting of specific polymer stabilizers |
CN116515289A (zh) * | 2023-05-26 | 2023-08-01 | 金旸(厦门)新材料科技有限公司 | 一种用于挤出软管的尼龙材料及其制备方法 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1996
- 1996-07-13 DE DE19628359A patent/DE19628359B4/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2021005011A1 (en) | 2019-07-09 | 2021-01-14 | Basf Se | Tableting of specific polymer stabilizers |
CN114080420A (zh) * | 2019-07-09 | 2022-02-22 | 巴斯夫欧洲公司 | 特定聚合物稳定剂的压片 |
CN116515289A (zh) * | 2023-05-26 | 2023-08-01 | 金旸(厦门)新材料科技有限公司 | 一种用于挤出软管的尼龙材料及其制备方法 |
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