DE19623668C1 - Anordnung in Mehrprozessor-Datenverarbeitungsgeräten mit einem Interventionen umfassenden Kohärenzprotokoll für Pufferspeicher und Betriebsverfahren hierzu - Google Patents
Anordnung in Mehrprozessor-Datenverarbeitungsgeräten mit einem Interventionen umfassenden Kohärenzprotokoll für Pufferspeicher und Betriebsverfahren hierzuInfo
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Description
Die Anordnung und das Verfahren betreffen die Organisa
tion von Mehrprozessorsystemen mit einem mehreren Moduln
gemeinsamen Systembus und zu den Moduln lokalen Bussyste
men.
Zur Verbesserung der Systemleistung besitzen Mehrprozes
sorsysteme Pufferspeicher an jedem Prozessor, üblicherwei
se als "Cache" bezeichnet. Zur Vereinfachung der Program
mierung wird durch verschiedene, beispielsweise in Buch
"Computer Architecture - A Quantitative Approach" von J. L.
Hennessy und D.A. Patterson, San Franzisco 1995, beschrie
bene und als Cache-Kohärenz bezeichnete Maßnahmen sicher
gestellt, daß trotz der Datenkopien in den Pufferspeichern
ein jederzeit einheitlicher, konsistenter Zugriff auf den
gesamten Speicher des Mehrprozessorsystems erreicht wird.
In solchen, weiter unten ausführlicher dargestellten Mehr
prozessorsystemen mit einer Hierarchie von Bussystemen,
wie sie auch in dem Artikel "Scalable Shared-Memory Multi
processor Architecture" von Sh. Thakkar, IEEE Computer,
Juni 1990, Seite 71 . . . 74, beschrieben sind, sind zusätzli
che Zwischenspeicher (Register) für einzelne Cache-Zeilen
sinnvoll, die jedoch wiederum in Konflikt mit den Cache-Inhalten
treten können. Insbesondere der Fall, daß Daten
in einem Schreibregister wie Daten aus einem Interventi
onsregister auf den Systembus übertragen werden müssen,
verlangt den entsprechenden Schaltungsaufwand für beide Re
gister.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Aufwand für die Behand
lung von solchen Konflikten zu reduzieren.
Diese Aufgabe wird durch die Anordnung nach dem Patentanspruch 1 und das
Betriebsverfahren nach dem Patentanspruch 2 gelöst.
Dadurch wird
der Aufwand reduziert, indem das Schreib-Register die
Daten in der gleichen Art über den lokalen Bus an das
Interventionsregister liefert wie die Prozessoren, so daß
aus Sicht des Interventionsregisters kein Unterschied
sichtbar ist.
Es zeigen
Fig. 1 ein modulares Mehrprozessor-Rechensystem mit
zwei Buskopplern und
Fig. 2 Interventions-, Schreib- und Lese-Register aus
einem der Buskoppler.
Fig. 1 zeigt ein modulares Mehrprozessor-System mit einem
Systembus 10, mehreren Prozessor-Moduln 13a, 13c und einem
von mehreren möglichen Speichermoduln 11 sowie sonstigen
Moduln am Systembus, beispielsweise einem E/A-Modul 12.
Jeder Prozessor-Modul 13a, 13c enthält einen zu dem Modul
lokales Bussystem 14a, 14c, an welches ein oder mehrere
Prozessoren 16a . . . d über Pufferspeicher 17a . . . d angeschlos
sen sind. Dieser Anschluß ist in funktionaler Form als Se
rienschaltung von Pufferspeicher 17a . . . d und Prozessor
16a . . . d dargestellt, ohne daß hierdurch die tatsächliche
Implementierung beschränkt werden soll. Zwischen dem loka
len Bus 14a, 14c und dem Systembus 10 befindet sich auf
jedem Modul ein Buskoppler 15a, 15c, welcher die Signal
protokolle umsetzt und insbesondere die Protokolle für den
Erhalt der Cache-Kohärenz durchführt.
Hierzu werden gewöhnlich, wie in Fig. 2 angedeutet, drei
Zwischenregister, nämlich das Interventionsregister 21,
das Schreibregister 22 und das Leseregister 23 verwendet.
Das Leseregister 23 wird benutzt, wenn z. B. der Prozessor
16a ein Datenwort anfordert, welches nicht in seinem Cache
17a (und auch nicht im benachbarten Cache 17b am selben
lokalen Bus 14a) vorhanden ist. Die entsprechende Cache-Line,
die das Datenwort enthält, wird dann von dem Koppler
15a auf dem Systembus 10 angefordert und beim Eintreffen
zunächst im Leseregister 23 zwischengespeichert, um danach
mittels des internen Bus 14a an den anfordernden Cache 17a
übertragen zu werden.
Sofern eine Cache-Line in dem Cache 17a verdrängt wird und
über den Systembus 10 in den Hauptspeicher 11 zurückge
schrieben werden muß, wird diese zunächst in dem Schreib
register 22 zwischengespeichert und sodann über den
Systembus 10 übertragen.
Abgesehen von sehr einfachen Kohärenz-Protokollen ist die
Möglichkeit vorgesehen, daß die einzige gültige Kopie ei
ner Cache-Line sich in einem der Cache-Speicher, z. B. 17a,
befindet und nicht im Hauptspeicher 11. Fordert ein Pro
zessor, z. B. 16c in dem Modul 13c, ein Datum aus einer
Cache-Line im Modul 13a an, so übernimmt der Modul 13a den
Datentransfer auf dem Systembus 10 anstelle des Hauptspei
chers 11. Dieses wird als "Intervention" bezeichnet. Hier
bei werden bevorzugt Protokolle auf dem Systembus verwen
det, bei denen zwischen der Adreßphase und zugehöriger
Datenphase andere Adreß- oder Datenphasen eingeschoben
werden können. In Reaktion auf eine notwendige Interventi
on wird daher die Cache-Line zunächst in das Interventi
onsregister 21 mittels des internen Bus 14a übertragen und
daraufhin mittels der zu der auslösenden Adreßphase gehö
rigen Datenphase auf dem Systembus 10 an den Empfänger
übermittelt.
Die Register 21, 22 und 23 sind gewöhnlich schon deshalb
notwendig, weil der interne Bus 14a und der Systembus 10
unterschiedlich aufgebaut sind. Insbesondere kann der in
terne Bus 14a durchaus eine Cache-Line von 64 Byte gleich
zeitig übertragen, weil ein interner Bus von 512 Leitungen
auf einer in Multilayer-Technik ausgeführten Leiterplatte
technisch beherrschbar ist. Für einen Systembus mit steck
baren Moduln sind geringere Datenbreiten, z. B. 64 Bit, üb
lich. Insbesondere ist meist auf dem Systembus nur eine
geringere Geschwindigkeit möglich, weil diese nicht nur
durch die schlechten elektrischen Eigenschaften der Stec
ker, sondern auch durch die durch die Größe der Rückwand
bestimmten relativ langen Leitungen begrenzt ist. Um da
her bei vorgegebener Frequenz auf der Rückwand die Fre
quenz auf dem internen Bus frei wählen zu können, ist eine
Entkopplung der Bussysteme über Register zweckmäßig. Beim
Übertragen der Daten von den Registern auf den Systembus
oder umgekehrt findet also beispielsweise eine Umwandlung
von Raum- nach Zeitmultiplex oder umgekehrt statt. Hierbei
wird auch eine Cache-Line als Block und insbesondere die
auf dem Systembus parallel übertragbare Datenmenge als
Subblock bezeichnet.
Um bei einer von einem Cache bewirkten Datenanforderung
die Wartezeit bis zum Eintreffen des zuerst benötigten Da
tenwortes aus einer Cache-Line zu reduzieren, wird dabei
eine Subblock-Vertauschung benutzt. Hierbei wird der Sub
block nicht in der Reihenfolge aufsteigender Adressen der
Datenworte übertragen, sondern beginnend mit dem jeweils
angeforderten Datenwort, welches auch in der Mitte eines
Blocks liegen kann. Derart adreß-vertauschte Subblöcke
können in dem Interventions-Register 21 und im Leseregi
ster 23 erscheinen, jedoch nicht im Schreibregister, des
sen Übertragung in den Hauptspeicher ja eine Ablage
operation ist, die in beliebiger, als auch in kanonischer
Reihenfolge, erfolgen kann.
Durch die Einführung eines lokalen Busses 14a, 14c entste
hen zusätzliche Konfliktfälle bei der Cache-Kohärenz. Ins
besondere kann der Fall eintreten, daß durch eine Verdrän
gung in dem Cache 17a dieser bzw. sein Prozessor 16a eine
Cache-Line über den internen Bus 14a, 14c ausgegeben hat
mit dem Ziel, diese Cache-Line in den Hauptspeicher 11 zu
rückzuschreiben. Mit Ende der Übertragung auf dem internen
Bus 14a ist damit nur die Kopie in dem Schreib-Puffer 22
die einzig gültige im System. (Andernfalls hätte das Kohä
renz-Protokoll gar kein Zurückschreiben in den Hauptspei
cher bestimmt.) Der Koppler 15a versucht also, den System
bus mit einem entsprechenden Adreßzyklus zu belegen, um
den Inhalt des Schreib-Registers mittels des Systembus 10
in den Hauptspeicher 11 zu übertragen. Bevor dieses ge
lingt, kann jedoch ein anderer Prozessor Daten aus genau
dieser Cache-Line anfordern, die daher aus dem Write-Puffer
22 erfüllt werden müssen. Die Schaltung des Kopp
lers ist jedoch darauf ausgelegt, derartige Anfragen aus
dem Intervention-Register 21 zu erfüllen. Abgesehen von
der wenig effizienten Lösung, die Anfrage abzubrechen in
der Hoffnung, daß bis zur ihrer Wiederholung die Schrei
boperation erfolgt sein könnte, müssen also die Daten aus
dem Write-Puffer auf den Systembus 10 übertragen werden.
Dies scheint auf den ersten Blick problemlos möglich zu
sein, da der Write-Puffer 22 ohnehin eine Datenverbindung
24 zum Systembus hat.
In der praktischen Durchführung stellt sich jedoch ein
Problem insofern heraus, als die Daten in dem Schreibre
gister nunmehr mit Subblock-Vertauschung auf den Systembus
gegeben werden müssen, obwohl dies beim Schreiben nicht
notwendig wäre. Das Schreibregister müßte also um einen
Multiplexer erweitert werden, der die gewünschte Subblock-Vertauschung
bei der Übertragung auf den Systembus bewir
ken kann.
Die Erfindung benutzt die Beobachtung, daß das Inter
ventions-Register 21 diese Einrichtung bereits besitzt und
fernerhin meistens nicht belegt ist. Daher wird ein zu
sätzlicher Datenpfad 25 vom Schreibregister zum internen
Bus 14a eingeführt und der Inhalt des Schreibregisters
mittels des internen Busses in das Intervention-Register
und von dort mit richtiger Subblock-Vertauschung auf den
Systembus übertragen.
Obwohl diese Lösung auf den ersten Blick ungünstig und
aufwendig erscheint, hat sie sich als sehr einfach durch
führbar und effizient herausgestellt. Eine Intervention,
bei der sich die Daten im Schreibregister statt in einem
Cache 17a . . . d befinden, bleibt in der gesamten Steuerung
des Intervention-Registers 21 unverändert und reduziert
damit in wesentlichem Umfang die Komplexität der Steuerung
gegenüber den bisherigen Lösungen. Es muß lediglich die zu
sätzliche Datenverbindung 25 anstelle des bezogenen Cache
17a . . . d aktiviert werden, um die Daten auf den internen Bus
zu legen. Dabei ist zu beachten, daß bei einer Interventi
on ein Cache 17a . . . d ohnehin die Daten als vollständige
Cache-Line auf den internen Bus legt. Dieser neue Daten
pfad 25 ist weniger aufwendig als ein Multiplexer, der die
Daten in veränderter Reihenfolge auf den Systembus legt,
und wird durch den Gewinn wegen des geringeren Steuerungs
aufwands mehr als aufgewogen. Da der Systembus durch die
geringere Bandbreite in der Regel mehr Datenzyklen benö
tigt als der interne Bus, um eine gesamte Cache-Line zu
übertragen, wirkt sich der Umweg über den internen Bus
nicht wesentlich verzögernd aus. Fernerhin ist das Schrei
bregister durch die Übertragung ins Intervention-Register
wieder frei geworden.
Der Hauptspeicher 11 ist in der Beschreibung als eine lo
gische Einheit dargestellt. Er kann durch einen oder meh
rere an den Systembus angeschlossene Speichermoduln reali
siert sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch auf den
Prozessor-Moduln 13a, 13c Speicher vorhanden sein, der
sich aus Sicht der jeweils anderen Moduln wie ein eigen
ständiger Speicher 11 verhält.
Auch kann eine Erweiterung dahingehend stattfinden, daß
mehrere Interventionsregister oder mehrere Interventions
register vorhanden sind und die Steuerung dadurch eine zu
sätzliche Parallelarbeit erlaubt, indem ein weiteres In
terventionsregister über den internen Bus gefüllt wird,
während das erste noch seine Daten über den Systembus
überträgt.
Claims (4)
1. Anordnung in Mehrprozessor-Datenverarbeitungsgeräten
mit einem Interventionen umfassenden Kohärenzprotokoll
für Pufferspeicher (Cache, 17a . . . d) und den Merkmalen:
- - ein Buskoppler (15a, 15c) verbindet einen Systembus (10) mit mindestens einem lokalen Bus (14a, 14c), an den Prozessoren (16a . . . d) mit Pufferzeilen enthalten den Pufferspeichern (17a . . . d) angeschlossen sind,
- - der Buskoppler (15a, 15c) umfaßt Einrichtungen, die das Kohärenzprotokoll von dem Systembus (10) auf den lokalen Bus (14a, 14c) abbilden und die je minde stens ein Interventionsregister (21) und mindestens ein Schreibregister (22) für Pufferzeilen enthal ten, welche jeweils mit dem lokalen Bus (16a . . . d) le send und dem Systembus (10) schreibend verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Schreibregister (22) zusätzlich mit dem lokalen Bus (14a, 14c) derart verbunden ist, daß der Inhalt des Schreibregisters (22) bei einer den Inhalt des Schreibregisters betreffenden Intervention in das Interventionsregister (21) übertragbar ist.
2. Betriebsverfahren für ein Interventionen umfassendes
Kohärenzprotokoll für Pufferspeicher (Cache, 17a . . . d)
in Mehrprozessor-Datenverarbeitungsgeräten, mit den
Merkmalen:
- - ein Buskoppler (15a, 15c) bildet das Kohärenzproto koll auf einem Systembus (10) auf einen lokalen Bus (14a, 14c) ab, an den Prozessoren (16a . . . c) mit Puf ferzeilen enthaltenden Pufferspeichern (17a . . . d) an geschlossen sind,
- - der Buskoppler (15a, 15c) enthält ein Interventions register (21), in das Pufferzeilen auf Veranlassung des Buskopplers (15a, 15c) von einem Pufferspeicher (17a . . . c) über den lokalen Bus (14a, 14c) übertragen und sodann auf den Systembus (10) übertragen werden,
- - der Buskoppler (15a, 15c) enthält ein Schreibregi ster (22), in welches ein Pufferspeicher (17a . . . c) auf Veranlassung seines Prozessors (16a . . . c) eine Pufferzeile schreibt mit der Bestimmung, über den Systembus (10) in den Hauptspeicher übertragen zu wer den,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - in dem Fall, daß über den Systembus eine Pufferzeile angefordert wird, welche sich in dem Schreibregister (22) befindet, diese aus dem Schreibregister (22) über den lokalen Bus (14a, 14c) in das Interventi onsregister (21) übertragen wird.
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