DE19622032C2 - Hallsensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hallsensor mit einem Dauermag
neten und im Magnetfeld des Dauermagneten angeordneten Hall
elementen, wie beispielweise aus der US 5 045 920 bekannt.
Hallsensoren dieser Art werden unter anderem auf dem Gebiet
der Kraftfahrzeugtechnik zur Messung von Radgeschwindigkeiten in
Antiblockier- und Antischlupfsystemen oder als Drehzahlgeber
eingesetzt.
Die bekannten, auf dem Markt erhältlichen Hallsensoren mit
dem oben beschriebenen Aufbau sind jedoch insofern nachteilig,
als bei kleinem Luftspalt zwischen den Hallelementen und den
Geberrädern, deren Geschwindigkeit oder Drehzahl zu messen ist,
und einer Ausbildung der Geberräder als Lochräder mit axialen
Bohrungen Fehlfunktionen infolge von Signalüberschwingern
auftreten, während bei einem großen Luftspalt die Signalamplitude
des von den Hallelementen kommenden und in der zugehörigen
elektronischen Schaltung gebildeten Analogsignals zu wünschen
übrig läßt. Das führt dazu, daß bei kleinem Luftspalt im
Analogsignal auftretende Überschwinger mit relativ hoher
Amplitude Fehlschaltungen bei der Digitalisierung verursachen
können und der Luftspalt zum Geberrad eng toleriert werden muß.
Unter Berücksichtigung der Fertigungstoleranzen und der
Materialstreuungen ist ein Erreichen der Schaltschwellen der
Hallelemente sowohl bei kleinem als auch bei großem Luftspalt zum
Geberrad ohne Auftreten von Überschwingern nicht möglich, deren
Amplitude die Schaltschwelle der Hallelemente überschreitet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher
darin, einen Hallsensor der eingangs genannten Art zu schaffen,
der einen Signalverlauf ohne Überschwinger bei kleinem Luftspalt
hat und gleichzeitig eine ausreichend hohe, über der Schalt
schwelle liegende Signalamplitude bei großem Luftspalt liefert.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine zwischen
den Hallelementen und dem Dauermagneten angeordnete Platte aus
einem Werkstoff mit einer Permeabilität größer 1 gelöst.
Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des
erfindungsgemäßen Hallsensors sind Gegenstand der Ansprüche 2
bis 4.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Hallsensors,
Fig. 2 eine Schnittansicht eines herkömmlichen Hallsensors
und
Fig. 3 in einem Diagramm den Signalverlauf bei dem in Fig.
1 dargestellten Ausführungsbeispiel gegenüber dem Signalverlauf
bei dem in Fig. 2 dargestellten herkömmlichen Hallsensor.
Wie es in Fig. 2 dargestellt ist, besteht ein herkömmlicher
Hallsensor aus einem Hall-IC 4 mit Hallelementen 3, der im
Magnetfeld eines Dauermagneten 6 angeordnet ist. Der Hall-IC 4,
der Dauermagnet 6 sowie eine Elektronik 8 sind in einem Gehäuse
7 aufgenommen. An der Elektronik 8 liegt das Analogsignal vom
Hall-IC 4.
Ein Hallsensor mit einem derartigen Aufbau wird an einem
Geberrad 1 angeordnet, dessen Geschwindigkeit oder Drehzahl zu
messen ist. Am Geberrad 1 ist eine Bohrung 2 oder ein Stift
vorgesehen, die bzw. der beim Drehen des Geberrades 1 an der
Kopfseite des Hallsensors vorbeiläuft.
Der Hallsensor ist mit einem gewissen Luftspalt dem Geberrad
1 gegenüber angeordnet.
Wenn das Geberrad 1 keine Bohrung 2 oder keinen Stift
aufweisen würde, würde sich das Magnetfeld des Dauermagneten 6
symmetrisch aufbauen. Aufgrund der Ausbildung der Bohrung 2 oder
eines Stiftes tritt jedoch eine Asymmetrie des Magnetfeldes
zwischen dem Dauermagneten 6 und dem Geberrad 1 und somit eine
Flußdichtendifferenz in den Hallelementen 3 auf, wenn das
Geberrad mit seiner Bohrung 2 oder seinem Stift am Hallsensor
entlang fährt. Das vom Hall-IC 4 gelieferte Analogsignal ist zu
dieser Flußdichtendifferenz in den Hallelementen proportional.
Bei großen Abständen zwischen den Hallelementen 3 und dem
Geberrad 1 werden üblicherweise starke Co-Seltenerdenmagnete
verwandt, um für eine ausreichend hohe Flußdichtendifferenz in
den Hallelementen 3 zu sorgen. Wenn der Abstand der Hallelemente
3 zum Geberrad 1 kleiner wird, nimmt die magnetische Feldstärke
zwischen dem Geberrad 1 und dem Dauermagneten 6 und damit auch
die Flußdichtendifferenz zu, und tritt wegen der senkrechten bzw.
axialen Bohrungen und der Randrandschürze ein zweites Amplituden
maximum des Analogsignals des Hallsensors auf.
Wenn daher ein üblicher Hallsensor mit einem starken
Dauermagneten 6 bei kleinem Abstand, das heißt kleinem Luftspalt
zum Geberrad 1 verwandt wird, dann können die im Analogsignal
auftretenden Überschwinger die Schaltpegel des Hall-IC 4
überschreiten, was zu Fehlfuntionen führt.
Es gibt daher einen unteren Grenzwert für den minimalen
Abstand zum Geberrad 1, der von den Werkstoffeigenschaften für
den Dauermagneten 6 und das Geberrad 1 abhängt und ab dem die
Amplitude der Überschwinger die Schaltschwelle des jeweils
gewählten Hall-IC 4 mit Sicherheit überschreitet. Unter diesem
unteren Grenzwert des Abstandes ist der Betrieb unzuverlässig.
Hall-ICs haben allerdings keine konstante Schaltschwelle,
sondern ein sogenanntes Schaltschwellenfeld mit minimalen
Schaltschwellen von z. B. +5 Gauss und maximalen Schaltschwellen
von z. B. ±35 Gauss. Bei Flußdichtendifferenzen zwischen dem
minimalen und dem maximalen Schaltwert schaltet der Hall-IC
zuverlässig. Das hat zur Folge, daß die Amplitude des Analogsi
gnals des Hall-IC bei jedem Abstand zum Geberrad größer als der
Maximalwert der Schaltschwelle sein muß, während gleichzeitig die
maximale Amplitude der Überschwinger kleiner als der Minimalwert
der Schaltschwelle des Hall-IC sein muß.
Um einen derartigen Signalverlauf des Analogsignals des
Hall-ICs zu erreichen, ist bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Platte 5 aus einem
Werkstoff mit einer Permeabilität größer 1 zwischen dem Dauerma
gneten 6 und dem Hall-IC 4 angeordnet.
Bei einer derartigen Ausbildung wird die Induktionsdiffe
renzbildung in einem wesentlich schwächeren Magnetfeld bei
gleichem Dauermagneten 6 erzeugt, was bedeutet, daß die absoluten
Induktionswerte in den einzelnen Hallelementen 3 verringert
werden und somit keine Signalüberschwinger bei kleinem Luftspalt
von beispielsweise 2 mm auftreten und gleichzeitig die Differenz
der Induktionswerte bei großem Luftspalt von beispielsweise 4 mm
immer noch einen ausreichenden Spitzenwert erreicht. Die Platte
5 vergrößert nämlich künstlich den Abstand zwischen dem Dauermag
neten 6 und dem Geberrad 1 und verringert dadurch die Feldstärke
zwischen dem Geberrad 1 und dem Dauermagneten 6. Die Flußdichten
differenz zwischen den Hallelementen 3 nimmt durch den Einbau der
Platte 5 gleichfalls ab. Die Verringerung der Amplitude bei
großem Luftspalt von beispielsweise 4 mm ist aber nicht mehr so
ausgeprägt, wie es bei einem Hallsensor der Fall ist, bei dem
eine derartige Platte 5 nicht vorgesehen ist.
Die Größe der Überschwinger wird durch die Dicke der Platte
5 beeinflußt. Ab einer bestimmten Plattendicke werden die
Überschwinger komplett eliminiert. Ein Hallsensor mit diesem
Aufbau kann bei demselben Dauermagneten 6 sowohl bei kleinen als
auch bei großen Abständen zwischen den Hallelementen 3 und dem
Geberrad 1 zuverlässig funktionieren, ohne daß eine wesentlich
kompliziertere Elektronik notwendig wäre.
Ein Hallsensor mit der oben beschriebenen Platte 5 wird in
der Praxis für einen größeren Luftspalt von 4 mm so ausgelegt,
daß die Amplitude des Analogsignals die Schaltschwelle des Hall-
IC 4 überschreitet, während bei kleinem Luftspalt von beispiels
weise 2 mm das Analogsignal keine Überschwinger oder höchstens
Überschwinger aufweist, deren Amplitude kleiner als die Schalt
schwelle des Hall-IC 4 ist.
Die Dicke der Platte 5 liegt in Abhängigkeit von der
verwendeten Qualität des Dauermagneten 6 zwischen 1 und 2 mm.
Durchmesser oder Breite der Platte 5 überschreitet den Durch
messer oder die Breite des Dauermagneten 6 nicht. Sie können den
Durchmesser oder die Breite des Dauermagneten 6 leicht unter
schreiten, beispielsweise bei einem Durchmesser des Magneten von
6 mm diesen Wert um maximal 1 mm unterschreiten. Vorzugsweise hat
die Platte 5 den gleichen Durchmesser wie der Dauermagnet 6.
In Fig. 3 sind die Signalverläufe für Hallsensoren mit und
ohne Platte 5 sowohl für einen kleinen als auch für einen großen
Luftspalt dargestellt. Die Schaltschwellenbereiche des Hall-IC
4 sind schraffiert wiedergegeben.
Bei dem Vergleich der Hallsensoren mit und ohne Platte 5 ist
unter dem Luftspalt immer der Abstand des Geberrades 1 entweder
zum Dauermagneten 6 bei einer Ausbildung ohne Platte oder zur
Platte 5 zu verstehen.
Wie es sich aus Fig. 3 ergibt, wird bei einem Hallsensor mit
Platte 5 bei einem kleinen Luftspalt von beispielsweise 2 mm der
Schaltschwellenbereich des Hall-ICs 4 durch das zweite Am
plitudenmaximum, d. h. den Überschwinger nicht erreicht, während
bei großem Luftspalt von beispielsweise 4 mm die erste Amplitude
des Analogsignals den ganze Bereich überschreitet.
Da weiterhin die Dämpfung der ersten Amplitude mit zunehmen
dem Luftspalt bei einem Aufbau mit Platte 5 der beschriebenen Art
weniger ausgeprägt als ohne diese Platte 5 ist, besteht dar
überhinaus ein größerer Spielraum für die Auslegung.
Daraus ergibt sich, daß ein Hallsensor mit einer zwischen
dem Dauermagneten 6 und den Hallelementen 3 angeordneten Platte
aus einem Werkstoff mit einer Permeabilität größer 1 ein
Analogsignal liefert, das frei von Überschwingern ist und eine
ausreichend hohe Amplitude hat, und zwar sowohl bei einem relativ
kleinen Luftspalt von etwa 2 mm als auch bei einem relativ großen
Luftspalt von etwa 4 mm zwischen der Platte 5 und dem Geberrad
1. Dadurch ist ein großzügiges Toleranzfeld für den Radabstand
möglich und kann das Analogsignal ohne Mehraufwand für die
Elektronik digitalisiert werden.
Claims (4)
1. Hallsensor mit einem Dauermagneten und im Magnetfeld des
Dauermagneten angeordneten Hallelementen, gekennzeichnet durch
eine zwischen den Hallelementen (3) und dem Dauermagneten (6)
angeordnete Platte (5) aus einem Werkstoff mit einer Permeabili
tät größer 1.
2. Hallsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Platte (5) 1 bis 2 mm beträgt.
3. Hallsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Durchmesser oder Breite der Platte
(5) den Durchmesser oder die Breite des Dauermagneten (6) nicht
überschreitet und den Durchmesser oder die Breite der Platte bis
zu maximal 15% unterschreitet.
4. Hallsensor nach Anspruch (3), dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser der Platte (5) gleich dem Durchmesser des
Dauermagneten (6) ist.
Priority Applications (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5045920A (en) * | 1990-06-28 | 1991-09-03 | Allegro Microsystems, Inc. | Dual-Hall ferrous-article-proximity sensor |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
FISCHER, Klaus: "Drehzahlerfassung mit Differenz- Hall-JC" in Elektronik 4/1991, S. 86-97 * |
SIEBERT, Hans-Peter: "Anwendungen von integriertenHall-Effekt-Elementen" in Der Elektroniker 12-1982, S. 38-40 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19622032A1 (de) | 1997-12-04 |
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