DE19619755A1 - Schaltbares Drosselklappensystem - Google Patents
Schaltbares DrosselklappensystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine spezielles schaltbares Drosselklap
pensystem zum Öffnen und Schließen des Querschnitts einer Rohr
leitung, insbesondere für den Ansaugkanal eines Verbrennungs
motors.
In der Vergangenheit wurden derartige Steuerungssysteme verschie
dentlich vorgeschlagen, um den Betrieb von Verbrennungsmotoren,
vor allem solchen für Kraftfahrzeuge zu verbessern. Von speziell
schaltbaren Drosselklappensystemen verspricht man sich neben ei
ner Erhöhung der Motorleistung günstige Einflüsse sowohl auf das
Kaltstart- als auch auf das Abgasverhalten derartiger Motoren.
Die spezielle Schaltbarkeit solcher Drosselklappensysteme besteht
in dem genannten Zusammenhang darin, den Zeitpunkt des Öffnens
bzw. Schließens frei programmierbar zu machen und so an die je
weilige Betriebssituation des Motors (z. B. Außenluft- und Motor
temperatur, Leistungsabforderung, Umgebungsluftdruck, usw.) an
passen zu können. Entsprechende Verfahren wurden zahlreich zum
Patent angemeldet.
So beschreibt beispielsweise die DE 37 37 827 A1 ein Verfahren zum
Betrieb eines aufgeladenen Verbrennungsmotors, wobei einem Ver
brennungsmotor der Kolbenbauart stromauf vom Motoreinlaßventil im
Einlaßkanal ein Schaltventil zugeordnet wurde. In der Schrift
wird als praktische Ausführung ein Richtungsventil in Form einer
an einem Anschlag liegenden Drosselklappe vorgeschlagen. Es ist
jedoch kaum vorstellbar, daß eine derartige Ausführung annehmbar
funktionieren wird. Aus der Motordrehzahl ergeben sich nämlich
hohe Schaltfrequenzen, der die Masse der Drosselklappe als hin
derlich entgegensteht. Die Beherrschung hoher Schaltfrequenzen
bzw. die Vermeidung von Flattern würde Rückholfedern mit größerer
Federkraft erforderlich machen, wodurch jedoch dem Gasstrom ein
höherer Widerstand entgegensetzt würde. Das hochfrequente An
schlagen der Drosselklappe würde nicht nur zu erhöhtem Verschleiß
sondern auch zum Entstehen unakzeptabler Geräusche führen.
Für die spezielle Anwendung im Kraftfahrzeug zwecks Schwingungs
anregung der Gassäule im Ansaugtrakt ist neben der ohnehin hohen
Schaltfrequenz gleichzeitig auch eine abrupte Öffnungs- bzw.
Schließcharakteristik derartiger Schaltsysteme erforderlich, ein
Umstand, welcher bei bisher vorgeschlagenen Ausführungsformen
nicht hinreichend berücksichtigt worden ist.
Da trotz der zahlreichen Patentanmeldungen im Bereich solcher
schaltbaren Drosselklappensysteme praktische Anwendungen bisher
nicht bekannt geworden sind, liegt die Vermutung nahe, daß die
Verwirklichung der zugrunde liegenden verfahrenstechnischen
Ideen bisher in Ermangelung funktionsfähiger Ausführungsformen
gescheitert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein spezielles schalt
bares Drosselklappensystem mit einer extrem dynamischen Öffnungs- bzw.
Schließcharakteristik zu schaffen, welches mit hohen Fre
quenzen und in frei programmierbarer Weise ansteuerbar ist, und
welches sowohl geräusch- als auch verschleißarm mit sehr niedri
gen elektrischen Ansteuerleistungen betrieben werden kann. Außer
dem soll das schaltbare Drosselklappensystem nicht nur mit ver
tretbarem baulichen Aufwand zu günstigen Kosten herstellbar sein,
sondern muß sich auch problemlos in bereits existierende Ansaug
systeme z. B. von Verbrennungsmotoren integrieren lassen.
Die oben genannte Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst,
daß eine plattenförmige Drosselklappe mit einer besonderen Dimen
sionierung und Formgestalt anschlagfrei innerhalb einer angepaß
ten Aufweitung der entsprechenden Rohrleitung drehbar gelagert
und mit einem speziellen elektromagnetischen Stellglied höchster
Dynamik versehen wird. Dabei wird bei der Auslegung dieses Stell
gliedes bewußt auf die Erzeugung einer bestimmten Schaltrichtung
innerhalb des magnetischen Kreises verzichtet, so daß sich ohne
externe Maßnahmen ein stochastisches Schaltverhalten ergibt. Die
ses regellose Hin-und-her-Springen oder Weiterdrehen der Drossel
klappe beim elektrischen Ansteuern des Stellgliedes ist an sich
ohne Belang, da in jedem Fall zumindest die von der Drosselklappe
angefahrene Schaltlage eindeutig definiert ist. Undefiniert ist
dann lediglich der Weg, den die Drosselklappe nehmen wird, um die
anzusteuernde Schaltlage zu erreichen. Sie kann so z. B. aus der
Schaltlage "auf" entweder durch eine Rechts- oder durch eine
Linksdrehung von jeweils 90° in die Schaltlage "zu" gelangen. Die
Benutzung eines prinzipiell stochastischen Schaltverhaltens für
das Stellglied hat jedoch den Vorteil, daß die elektrische An
steuerung damit sehr einfach wird und gleichzeitig der magneti
sche Kreis auf eine extrem hohe Dynamik hin optimierbar ist. Es
ist dann für die Erregung des Spulensystems lediglich eine einzi
ge Spannung erforderlich, wobei deren jeweilige Polarität die
Schaltlage der Drosselklappe bestimmt.
Die erforderliche Dynamik des Systems wird durch eine ausgefeilte
Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht. So ist der mit der
Drosselklappe verbundene Rotor als scheibenförmiger Permanentmag
net ohne irgendwelche weichmagnetische Flußleitstücke ausgeführt,
um die zu beschleunigenden Massen klein zu halten und eine bipo
lare Ausnutzung des magnetischen Kreises zu ermöglichen. Der Ro
tor ist aus einem Magnetwerkstoff höchster Leistungsdichte gefer
tigt, z. B. einer Kobalt-Samarium- bzw. einer Eisen-Neodym-Bor-Le
gierung, und axial vierpolig magnetisiert. Es ergeben sich so je
Scheibenfläche vier magnetische Segmente mit einer sich jeweils
auf beiden Seiten der Scheibe gegenüberliegenden magnetischen Po
larität. Zwecks Erzielung hoher magnetischer Kräfte ist das Sta
torsystem vorzugsweise so ausgelegt, daß mittels der Gestaltung
seiner Polschuhe ein größtmöglicher Flächenbedeckungsgrad der
magnetisch nutzbaren Scheibenfläche des Rotors realisiert ist.
Die abrupte Öffnungscharakteristik des erfindungsgemäßen Drossel
klappensystems wird durch die multiplikative Wirkung der hohen
Schaltdynamik an sich mit der schlagartigen Freigabe des Sauglei
tungsquerschnitts durch die spezielle Gestaltung von Saugrohr und
Drosselklappe bewirkt. Dabei ist die in ihrer quer zur Drossel
klappenwelle gemessenen Erstreckung größer als der Saugrohrdurch
durchmesser dimensionierte Drosselklappe in einer Aufweitung des
Saugrohrs angeordnet. Diese Aufweitung entspricht in ihrer inne
ren Raumform einem um einen sehr kleinen Luftspalt vergrößerten
imaginären Hüllkörper, der aus einer Drehbewehung der Drossel
klappe um ihre Achse resultiert. Die Aufweitung des Saugrohrs
geht an einer Steuerkante in den freien Saugrohrquerschnitt über.
Verfahrenstechnisch wird damit die Möglichkeit eröffnet, die
Saugrohraufweitung während der Öffnungsphase als Beschleunigungs
strecke für die Drosselklappe zu benutzen. Dabei wird die ruhend
in der Schaltlage "zu" befindliche Drosselklappe mittels ihres
Antriebs so innerhalb der Saugrohraufweitung beschleunigt, daß
sie mit hoher Geschwindigkeit die Steuerkante am Übergang zwi
schen Saugrohraufweitung und dem freien Saugrohrquerschnitt pas
sieren kann. Während ihrer Drehbewegung innerhalb der Saugrohr
aufweitung ist die Plattenkante der Drosselklappe lediglich durch
einen minimalen Luftspalt von der inneren Kontur der Aufweitung
getrennt, so daß der entsprechende Drehwinkelbereich als geschlos
sen anzusehen ist. Der Luftspalt selbst ist aufgrund seiner
Kleinheit bei dem dynamischen Ablauf der Öffnungs- bzw. Schließ
zyklen nicht weiter störend.
Während des Schließvorgangs des schaltbaren Drosselklappensystems
aus der Schaltlage "auf" steht eine sich auf den freien Saugrohr
querschnitt nicht auswirkende Beschleunigungsstrecke praktisch
nur in demjenigen Drehwinkelbereich der Drosselklappe zur Verfü
gung, in welchem sich die Drosselklappe im Windschatten ihrer
Welle befindet. Dies ist jedoch kein Nachteil, weil die zunächst
während der Schließbewegung der Drosselklappe einsetzende Redu
zierung des freien Saugrohrquerschnitts sich noch nicht stärker
auf die Gasströmung auswirkt. So kann der Hauptteil der Beschleu
nigung der Drosselklappe im freien Querschnittsbereich des Saug
rohres stattfinden, wobei die Drosselklappe mit hoher Geschwin
digkeit die Steuerkante erreicht und damit wiederum den Gasstrom
sehr abrupt blockiert.
In Bezug auf die praktische Ausführung einer in einer Saugrohr
aufweitung drehbar gelagerten Drosselklappe erscheint zunächst
die Verwendung einer rechteckigen Klappengeometrie als nahelie
gend, wobei die passende Saugrohraufweitung die Formgestalt eines
Zylinders besitzen müßte. Diese Ausführungsform ist jedoch über
raschenderweise ausgesprochen nachteilig, weil sie im Zusammen
spiel mit dem vorzugsweise runden Querschnitt des Saugrohres mit
ihrer dann relativ weichen Öffnungscharakteristik dem angestreb
ten Ziel eines abrupten Öffnungsvorgangs entgegenwirkt. Außerdem
besitzt diese Drosselklappenform nicht nur ein hohes Massenträg
heitsmoment, sondern auch relativ hohe pneumatische Reibungsver
luste im Gasstrom, wodurch die Dynamik des Schaltvorgangs weiter
verschlechtert wird. Immerhin muß bei der angestrebten Schaltdy
namik mit Schaltzeiten im Bereich von einer Millisekunde für die
Außenkante der Drosselklappe je nach Durchmesser mit Bewegungs
geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h gerechnet werden.
Mit der Erfindung wird daher vorgeschlagen, die Drosselklappe in
ihrer Form so zu gestalten, daß der vom Mittelpunkt der Drossel
klappe zum umlaufenden Rand in der Planebene gemessene Abstand an
keiner Stelle größer ist, als der Abstand vom Mittelpunkt der
Drosselklappenwelle zum radial von der Drosselklappenwelle weg
am weitesten entfernten Punkt des Drosselklappenrandes. Damit
kann die Platte der Drosselklappe die gegenüber dem freien Quer
schnitt der Saugleitung vergrößerte Form z. B. einer Kreis-, Sta
dion- oder Ellipsenfläche annehmen. Es hat sich nämlich überra
schenderweise gezeigt, daß mittels derartiger Geometrien nicht
nur steilere Schaltcharakteristika des Drosselklappensystems,
sondern gleichzeitig auch deutlich niedrigere Massenträgheits
momente realisierbar sind als bei vergleichbaren rechteckigen
Ausführungen. Parallel dazu sind die pneumatischen Reibungsver
luste im Gasstrom herabgesetzt. Von den genannten Geometrien ist
die Stadionform gegenüber der Kreisform, bzw. die Ellipsenform
wiederum gegenüber der Stadionform bevorzugt.
Die Dynamik des Drosselklappensystems ist zusätzlich durch die
Reduzierung der bewegten Massen verbessert, indem die Drossel
klappe aus einem Werkstoff geringer Dichte gefertigt ist. Hier
bei steht z. B. ein Leichtmetall bzw. ein Kunststoff, z. B. Poly
amid, Polyamid-imid, bzw. ein Polyaryletherketon, oder faserver
stärkter Kunststoff, z. B. GFK oder CFK, zur Wahl.
Das zum erfindungsgemäßen Drosselklappensystem gehörende Stator
system kann wahlweise aus einer, bzw. zwei oder vier einzelnen
Statoreinheiten aufgebaut sein, wobei jeder dieser Statoreinhei
ten eine entsprechende Wicklung zugeordnet ist. Die vom Bauauf
wand her einfachste Ausführung besteht aus einem auf einer Seite
der Rotorscheibe liegenden Stator mit vier Polschuhen und einer
Ringspule. Der Stator ist dann als elektrischer Ringmagnet mit im
Prinzip U-förmigem Joch gestaltet, an welches sich in Richtung
zur Rotorscheibe hin wechselseitig Polschuhe anschließen, welche
in ihrer Form sogenannten Klauenpolen ähnlich sind. Diese Pole
sind gegenseitig durch relativ schmale Schlitze abgegrenzt und
vorzugsweise entsprechend der magnetischen Flußstärke in ihrer
Wandstärke fließend ausgedünnt. Der Nachteil solch einer einsei
tig liegenden Statoreinheit ist das Auftreten axialer Kräfte an
der Rotorwelle, und eine reduzierte volumenspezifische Effizienz
des Stellgliedes. Daher ist für das erfindungsgemäße Drosselklap
pensystem ein zu beiden Seiten der Rotorscheibe liegendes Stator
system aus zwei solchen Statoreinheiten bevorzugt, insbesondere
dann, wenn eine hohe Dynamik bei kleinstem Bauvolumen gefordert
ist.
Als bauliche Alternative wird vorgeschlagen, das Statorsystem aus
vier Statoreinheiten zu jeweils zwei Polen zusammenzufügen, wobei
der Statorkern die Rotorscheibe zangenartig umgreift. Jeder die
ser Statorkerne ist dann mit einer elektrischen Spule umwickelt.
Auch hier sind die benachbarten Polschuhe durch einen Luftspalt
voneinander getrennt und in Übereinstimmung mit der magnetischen
Flußdichte in ihrer Wandstärke ausgedünnt.
Als weitere Alternative wird vorgeschlagen, die beidseitig der
Rotorscheibe liegenden Statoreinheiten als Flachstator mit je
weils vier axialen Zähnen und Polschuhen, vier Nuten, und einem
die vier Zähne verbindenden Rückschluß auszuführen. In Bezug auf
die spulenmäßige Ausstattung besteht hier für jede Statoreinheit
die Wahl zwischen einer Bewicklung der vier Rückschlußbrücken,
bzw. der Bewicklung von mindestens zwei sich um 180° gegenüber
liegenden Statorzähnen. Die einzelnen Statoreinheiten können
theoretisch noch einmal unterteilt werden, so daß Statoreinheiten
mit jeweils zwei Polschuhen entstehen. Für die Praxis dürfte eine
derartige Konstruktion jedoch keine Bedeutung haben, da sie be
züglich der Aufbringung der Bewicklung kaum einen Vorteil bringt,
und hinsichtlich der mechanischen Gesichtspunkte nachteilig ist.
Als Werkstoff für die verschiedenen vorgeschlagenen Ausführungs
formen von Kern bzw. Joch der Statoreinheit ist weichmagnetisches
Blech vorgesehen. Dieses kann in der einfachsten Form als Massiv
blech oder für erhöhte Ansprüche als lamelliertes Blechpaket zur
Verwendung kommen. Da Pakete aus lamellierten und gegenseitig
isolierten Blechen bekanntlich die Wirbelströme und Ummagnetisie
rungsverluste in derartigen magnetischen Systemen senken und so
bei gleichzeitig reduzierter Verlustwärme die Anwendung höherer
Frequenzen erlauben, ist die Verwendung von lamellierten Blechpa
keten vor allem für hochdynamische Drosselklappensysteme bevor
zugt.
In dieser Beziehung wird weiter vorgeschlagen, Kern bzw. Joch der
Statoreinheit aus kleineren magnetisierbaren Partikeln durch
Pressen oder Sintern, bzw. durch Formung unter Verwendung eines
Klebmittels herzustellen. Die kleineren magnetisierbaren Partikel
sind dann entweder z. B. ein Ferrit, ein ferromagnetisches Metall
pulver oder oberflächlich oxydierte weichmagnetische Späne. Mit
tels der genannten Herstellungsart sind selbst komplex geformte
Statorkerne sehr kostengünstig herstellbar.
Das erfindungsgemäße schaltbare Drosselklappensystem ist in Bezug
auf die Wirkungsweise des elektromagnetischen Stellgliedes in
zwei deutlich unterschiedenen Versionen ausführbar. Die erste
Bauform ist so ausgeführt, daß der permanentmagnetische Rotor in
Scheibenform mit vier sich jeweils über 90° erstreckenden Polen
versehen ist, wobei die Polschuhe des Stators in ihrer flächen
mäßigen Ausdehnung und Formgestalt im wesentlichen den Rotorpolen
entsprechen. Das magnetische Rastmoment ist dann im unerregten
Zustand des Stators nicht sehr hoch, wobei sich eine Mittelstel
lung des Rotors einstellen wird. Bei entsprechender winkelmäßiger
Ausrichtung der Rotorscheibe zur Drosselklappe ergibt sich bei
elektrisch erregtem Spulensystem je nach Polarität des Stroms
eine magnetische Rastung, welche mit einer der beiden Schaltlagen
"auf" bzw. "zu" der Drosselklappe exakt übereinstimmt, bzw. bei
Umpolung des Spulenstroms eindeutig definiert auf die jeweils an
dere Schaltlage umspringt. Allerdings ist bei der beschriebenen
Bauform für die Beibehaltung der angefahrenen Schaltlage eine
ständige Bestromung des Stators erforderlich. Zur Einsparung
elektrischer Energie ist es in diesem Fall vorteilhaft, den Sta
tor des Stellgliedes im Ruhezustand der Drosselklappe mit einer
reduzierten Stromstärke zu speisen, welche gerade noch ausreicht,
um die angefahrene Schaltlage aufrechtzuerhalten.
Als zweite Bauform wird ein modifiziertes Drosselklappensystem
vorgeschlagen, welches auf einen extrem stromsparenden Betrieb
hin ausgelegt ist. Dabei wird die Grundidee verfolgt, das elek
tromagnetische Stellglied in Bezug auf die Schaltlagen als quasi
bistabiles Schaltsystem zu gestalten, wobei die magnetischen
Rastpunkte ohne elektrische Erregung der Wicklung mit den Schalt
lagen der Drosselklappe übereinfallen. Dadurch wird zum Umsteuern
der Drosselklappe lediglich ein kurzer Stromimpuls einer entspre
chenden Polarität benötigt, der sogar noch kürzer als die insge
samt für die Drehbewegung benötigte Zeitspanne eingestellt werden
kann. Die zeitliche Länge des Stromimpulses muß mindestens so be
messen sein, daß das in eine Drehbewegung beschleunigte System
aufgrund seiner Massenmomente sicher in die nächste Schaltlage
gelangt, um dort magnetisch einrasten zu können. Während der Ver
weilzeit in der Rastposition ist keine elektrische Ansteuerlei
stung erforderlich.
Die beschriebene Arbeitsweise wird mittels einer besonderen Aus
gestaltung des elektromagnetischen Stellgliedes erreicht. Dabei
wird die permanentmagnetische Scheibe des Rotors zwischen den
vier Polen so mit Ausbrüchen versehen, daß die winkelmäßige Er
streckung der Pole auf etwa 40 bis 50° begrenzt ist. Gleichzeitig
wird auch die Dimensionierung und Formgestalt der Polschuhe des
Stators an die Pole des Rotors angepaßt, so daß eine vorzugsweise
hohe Kongruenz der beiden kommunizierenden Flächen erzielt wird.
Die winkelmäßige Ausdehnung der Polflächen über 50° hinaus wird
lediglich dadurch begrenzt, daß die Schaffung einer sekundären
magnetischen Rastposition in Mittelstellung zwischen den beiden
Schaltlagen unter allen Umständen vermieden werden muß.
In beiden oben vorgeschlagenen Bauformen des schaltbaren Drossel
klappensystems wird sich ein eindeutig stochastisches Schaltver
halten einstellen.
Aus den verschiedensten Gründen kann es erwünscht sein, ein defi
niertes Hin-und-Her-Springen der Drosselklappe zu verwirklichen.
Für diesen Fall wird nach weiterer Erfindung vorgeschlagen, die
Drosselklappe mittels zweier antiparallel mit der Drosselklappen
welle verbundenen Federn in einer Mittellage zwischen der Schalt
lage "auf" bzw. "zu" der Drosselklappe zu positionieren. Bei Be
stromung des Spulensystems wird so der Rotor gegen die Federkraft
der ersten Feder in eine der Bestromungspolarität entsprechende
Schaltlage gedreht, wobei sich die zweite Feder entspannt. Die in
der ersten Feder gespeicherte Federkraft wird beim Umschalten des
Systems wieder frei und sorgt für eine in ihrer Drehrichtung de
finierte Rückkehr der Drosselklappe. Die Positionierung der bei
den antiparallel mit der Drosselklappenwelle verbundenen Federn
ist dahingehend modifizierbar, den kräftemäßig neutralen Punkt
z. B. in die Nähe einer der beiden Schaltlagen der Drosselklappe zu
verlegen, um im stromlosen Zustand des Systems eine bestimmte
Schaltlage sicherzustellen. Zusätzlich wird empfohlen, ein in ex
tremen Betriebssituationen nicht ganz auszuschließendes Über
springen der Drosselklappe über die beiden Schaltlagen hinaus
durch einen z. B. gummielastischen Anschlag der Drosselklappe zu
unterbinden. Dieser Anschlag kann vorzugsweise so eingestellt
sein, daß er im Normalbetrieb der Drosselklappe unwirksam ist und
eine die Drehbewegung begrenzende Wirkung erst bei einem bestimm
ten überschreiten der Schaltlage entfaltet.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der sieben Zeichnungsfigu
ren näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 Vereinfachtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
schaltbaren Drosselklappensystems als Radialschnitt eines
Saugrohres in der Drosselklappenebene.
Fig. 2 Das selbe System in axialer Schnittlage.
Fig. 3 Abgewandelte Ausführung in Darstellungsweise wie Fig. 1.
Fig. 4 Ausführungsbeispiel aus Fig. 3 als Axialschnitt.
Fig. 5 Sechs verschiedene Drosselklappenformen.
Fig. 6 Diagramm der Öffnungscharakteristik fünf verschiedener
Drosselklappenformen.
Fig. 7 Relative Massenträgheit von sechs verschiedenen Drossel
klappenformen.
Für die Fig. 1 wurde ein vereinfachtes Ausführungsbei
spiel mit den wesentlichen Merkmalen der Erfindung herangezogen.
Für die zeichnerische Darstellung wurde ein teilweiser Radial
schnitt durch ein Saugrohr in der Drosselklappenebene gewählt.
In dem Saugrohr 1 ist eine Drosselklappe 4 mittels einer Welle 3
drehbar gelagert. Das eine Wellenende führt in einen rechtsseitig
vom Saugrohr befindlichen Steuerkasten 2 hinein. Auf diesem Wel
lenende ist ein Rotor befestigt, welcher aus einer permanentmag
netischen Rotorscheibe 5 und einer nicht magnetisierbaren Muffe 6
besteht. Im Steuerkasten 2 ist zu beiden Seiten des Rotors je
weils eine Statoreinheit fest eingebaut. Beide Statoreinheiten
besitzen ein im Prinzip mehr oder weniger U-förmiges Joch, von
welchem zur Vermeidung eines magnetischen Kurzschlusses wechsel
weise jeweils eine Flanke im Bereich der Polschuhe (z. B. 10, 12)
zurückversetzt ist, so daß das jeweilige Joch 9, 11 in der Zeich
nung mit L-förmiger Gestalt erscheint. Beide Statoreinheiten sind
mittels jeweils einer einfachen Ringspule 7, 8 elektrisch erreg
bar, wobei sich für die jeweils vier Polschuhe aufgrund ihrer
Verbindung zum inneren bzw. äußeren Schenkel des Jochs eine al
ternierende Abfolge der magnetischen Polarität ergibt. Die der
Rotorscheibe mit dem üblichen Luftspalt gegenüberliegenden Pol
schuhe sind entsprechend der magnetischen Flußdichte in ihrer
Wandstärke ausgedünnt. Eine derartige Ausdünnung der Polschuhe
besteht auch am gegenseitigen Stoß, wo die Polschuhe durch einen
Luftspalt geringer Breite voneinander getrennt sind. Die Situa
tion ist in der Zeichnung nicht zu erkennen.
In der Fig. 2 wird das Ausführungsbeispiel der Fig. 1
um 90° gedreht gezeigt, wobei wiederum auf eine teilweise ge
schnittene Darstellungsweise zurückgegriffen wurde. Hier ist zu
erkennen, daß das Saugrohr 1 im Bereich der Drosselklappe 4 mit
einer Aufweitung gemäß einem Kugelausschnitt versehen wurde.
Durch diese Maßnahme ist eine geschlossene Stellung der Drossel
klappe auch bei leicht verdrehter Schaltlage gegeben. Außerdem
kann dieser in das Saugrohr integrierte Bereich als Beschleuni
gungsstrecke genutzt werden, wenn ein sehr abruptes Öffnen der
Drosselklappe gefordert ist. Die genannte Aufweitung des Saug
rohrs kann in Anlehnung an konstruktive Vorgaben länger oder kür
zer gestaltet werden, bzw. ganz entfallen. Für die rein mechani
sche Schaltfunktion des erfindungsgemäßen Drosselklappensystems
ist sie zwar nicht unbedingt erforderlich, ist jedoch ein vor
teilhafter Beitrag zur angestrebten abrupten Öffnungscharakteris
tik. In der Zeichnungsfigur ist ferner die rechte Stirnseite der
Drosselklappenwelle 3 zu erkennen, auf welche die unmagnetisier
bare Muffe 6 aufgepreßt ist, die ihrerseits als Träger der perma
nentmagnetischen Rotorscheibe 5 dient. Die Rotorscheibe ist axial
mit vier Polen 13, 14, 15, 16 magnetisiert, wobei die entsprechenden
Gegenpole auf der Rückseite in der Zeichnung nicht sichtbar sind.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in einer den Fig. 1 und 2 entspre
chenden Darstellungsweise eine abgewandelte Ausführungsform, wel
che auf ein hochdynamisches und abruptes Schaltverhalten hin op
timiert ist. Außerdem ist die Ausführung bistabil ausgelegt. In
das Saugrohr 29 mit kreisrundem Querschnitt ist eine Saugrohrauf
weitung 17 mit der Formgestalt eines Ellipsoids integriert, wel
che durch einen extrem kleinen Luftspalt von der Drosselklappe 20
in Ellipsengestalt getrennt ist. Die Drosselklappe ist mittels
einer Welle 19 in der Saugrohraufweitung gelagert und ragt ein
seitig in den Steuerkasten 18 hinein. Sie trägt eine Muffe 22 mit
einem sternförmigen magnetischen Rotor 21, dessen vier Arme 30,
31, 32, 33 in axialer Richtung alternierend magnetisiert sind. Dem
magnetischen Rotor ist zu beiden Seiten jeweils ein ringförmiger
Stator zugeordnet, der jeweils aus einem Joch 25, 27 und einer
Ringspule 23, 24 besteht. Die klauenpolartigen Statorpole 26, 28
sind in ihrer jeweiligen zirkularen Erstreckung den Armen des
magnetischen Rotors so angepaßt, daß das für die sichere Beibe
haltung der Position erforderliche Rastmoment im stromlosen Zu
stand gewährleistet ist. Wie bei der in den Fig. 1 und 2 vor
gestellten Ausführung wird sich auch hier während des Betriebs
ein stochastisches Schaltverhalten einstellen, wobei die Rich
tung des Umspringens der Drosselklappe nicht festgelegt ist. Ge
ringste Auslenkungen aus der jeweiligen Ruhelage durch entspre
chende Impulse, z. B. durch Nachschwingen, Erschütterungen usw.,
bestimmen dann die Bewegungsrichtung. Die beiden Ruhelagen "auf"
und "zu", sind durch die Positionierung der Rotorarme und der Sta
torpole zur Drosselklappe eindeutig definierbar. Sie werden sta
bil beibehalten, solange die vom Gasstrom auf die Drosselklappe
einwirkenden Kräfte kleiner als das Rastmoment des Systems sind.
Die Fig. 5 zeigt sechs typische mit Buchstaben von A
bis F bezeichnete Ausführungsformen von Drosselklappen als Bei
spiel. Verschiedene Zwischenformen sind möglich. Die gezeigten
Formen sind:
- A. Kreisform (Durchmesser gleich dem Saugrohrdurchmesser).
- B. Quadratform (Breite und Höhe wie Saugrohrdurchmesser).
- C. Ellipsenform (Breite wie Saugrohrdurchmesser).
- D. Stadionform (Breite wie Saugrohrdurchmesser).
- E. Kreisform (1,25-facher Saugrohrdurchmesser).
- F. Rechteckform (Breite wie Saugrohrdurchmesser).
Diese Drosselklappenformen wurden gewählt, um aufzuzeigen, wie
sich die Öffnungscharakteristik und Dynamik durch die Wahl der
Geometrie beeinflussen läßt. Die Abmessungen der Beispiele wur
den so gewählt, daß das Grundmaß einem einheitlichen Saugrohr
durchmesser, und im Falle eines vergrößerten Maßes dieses dem
1,25-fachen des Saugrohrdurchmessers entspricht.
Dazu wurde das Öffnungsverhalten für fünf der Drosselklappen be
rechnet und in Fig. 6 als Kurvenschar in einem Diagramm darge
stellt. Die Kurve für die Drosselklappe D wurde weggelassen, weil
sie zwischen denen für C und E liegt und das Diagramm dadurch un
übersichtlicher geworden wäre. In dem Diagramm wurde auf der Ab
zisse der Öffnungswinkel und auf der Ordinate der prozentuale
Grad der Querschnittsfreigabe eines kreisrunden Saugrohrs aufge
tragen. Dazu wurde der komplette Saugrohrquerschnitt, also ohne
die Fläche der Drosselklappenwelle mit 100% angenommen. Daher
sind sämtliche Kurven bei etwa 87% freigegebener Fläche begrenzt.
Die konventionelle Drosselklappe A, wie sie z. B. aus einem Verga
ser bekannt ist, dient als Referenz. Ihr Durchmesser ist gleich
dem des Saugrohres. Es ergibt sich für sie eine relativ weich
einsetzende Zunahme des freigegebenen Querschnitts. Die Drossel
klappe B mit einer Quadratform vor einem kreisrunden Saugrohr,
wobei Höhe und Breite des Quadrats dem Saugrohrdurchmesser ent
sprechen, ergibt in dieser Beziehung sogar eine noch weicher ein
setzende Kurve. Beide Drosselklappengestaltungen sind daher für
eine schwingungsmäßige Anregung der Gassäule im Saugrohr nicht
geeignet. Die Kurve für die Drosselklappe F zeigt, daß eine
rechteckige Drosselklappenform, deren Höhe größer ist als der
Durchmesser des Saugrohres, zu einem definierten Öffnungspunkt
und einer größeren Steilheit der Querschnittszunahme führt. Die
ses Verhalten ist mit der gegenüber dem Saugrohrdurchmesser ver
größerten Drosselklappe E sogar noch zu verbessern. Das eindeutig
beste Ergebnis liefert die Drosselklappe C, welche mit der Breite
ihrer Ellipsenform dem Saugrohrdurchmesser entspricht. Die Kurve
zeigt eine sehr steile, fast linear ansteigende Charakteristik
mit abrupt einsetzendem Öffnungsbeginn. Mit dieser Gestaltung ist
daher das angestrebte schlagartige Öffnen und Schließen des Saug
rohres sehr gut zu bewerkstelligen.
Da die Öffnungscharakteristik auch noch von der Dynamik des
Stellgliedes abhängt, ist es neben einer entsprechenden Effizienz
des magnetischen Antriebs erforderlich, die Massenträgheit der
beteiligten Komponenten möglichst klein zu halten. Zu diesen be
wegten Massen gehört auch die Drosselklappe selbst. Daher wird in
Fig. 7 ein Balkendiagramm mit den relativen Massenträgheitsmo
menten der sechs vorgestellten Drosselklappenformen gezeigt. In
diesem Fall dient die rechteckige Drosselklappe F als Bezug. Ihre
Höhe wurde mit dem 1,25-fachen Wert des Saugrohrdurchmessers an
gesetzt. Dem Diagramm ist zu entnehmen, daß die Drosselklappe A
aufgrund ihres kleinen Durchmessers demgegenüber nur 30% der Mas
senträgheit besitzt. Wie weiter oben verdeutlicht wurde, ist sie
jedoch leider für den angestrebten Zweck nicht brauchbar. Im Ver
gleich schneidet hier die Drosselklappe C recht gut ab. Es ist
ganz offensichtlich, daß von den abrupt öffnenden Drosselklappen
typen die Version C neben der günstigsten Öffnungscharakteristik
eindeutig auch das kleinste Massenträgheitsmoment aufweist.
Die bevorzugte Drosselklappengestaltung gemäß Fig. 5C ist noch
dahingehend abwandelbar, daß die Drosselklappe in jedem ihrer in
der Planebene liegenden Quadranten mindestens im Eckbereich als
Quadrant einer zur Drehachse der Drosselklappe hochkant stehenden
Ellipse gerundet ist, wobei der zugehörige Saugrohrquerschnitt
rechtwinkling, quadratisch oder rechteckig mit jeweiligem Ecken
radius ausgeführt ist. Diese Variante ist vorteilhaft z. B. für
nebeneinander zusammengeführte Saugleitungen mit flachem recht
eckigen Querschnitt und gerundeten Ecken, wie sie in Verbindung
mit Vierventil-Zylinderköpfen verbreitet sind.
Claims (24)
1. Schaltbares Drosselklappensystem zum Öffnen bzw. Schließen
des Querschnitts einer Rohrleitung, insbesondere für die Sauglei
tung eines Verbrennungsmotors, wobei die Drosselklappe aus einer
Platte geringer Wandstärke besteht, welche mittels einer Welle in
der Rohrleitung drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosselklappe in ihrer quer zur Drosselklappenwelle gemesse
nen Erstreckung größer ist als der Saugrohrdurchmesser und sie in
einer Aufweitung des Saugrohrs angeordnet ist, welche in ihrer
inneren Raumform einem um einen sehr kleinen Luftspalt vergrößer
ten imaginären Hüllkörper entspricht, der aus einer Drehbewehung
der Drosselklappe um ihre Achse resultiert, und die Aufweitung
des Saugrohrs an einer Steuerkante in den freien Saugrohrquer
schnitt übergeht.
2. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der während der Drehbewegung innerhalb der
Aufweitung des Saugrohrs von der Drosselklappe überstrichene
Bereich zwischen den Steuerkanten winkelmäßig mindestens 5° und
maximal 100° beträgt.
3. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der vom Mittelpunkt der Drosselklappe
zum umlaufenden Rand in der Planebene gemessene Abstand an kei
ner Stelle größer ist, als der Abstand vom Mittelpunkt der Dros
selklappenwelle zum radial von der Drosselklappenwelle weg am
weitesten entfernten Punkt des Drosselklappenrandes.
4. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drosselklappe wahlweise in ihrer Platten
form einer Kreis- bzw. Stadion- oder Ellipsenfläche entspricht,
wobei die Stadion- gegenüber der Kreisform, bzw. die Ellipsen
gegenüber der Stadionform bevorzugt ist.
5. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Drosselklappe in jedem Quadranten
ihrer Planebene im Eckbereich jeweils in Form des Quadranten ei
ner zur Drehachse der Drosselklappe hochkant stehenden Ellipse
gestaltet ist.
6. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ohne
Anschlag um 360° in der Saugleitung drehbare Drosselklappe mit
einem elektromagnetischen Stellglied versehen ist, welches aus
einem fest mit der Drosselklappe verbundenen Rotor in Scheiben
form und einer Statoreinheit besteht, wobei der Rotor mittels
axialer Magnetisierung beidseitig in vier permanentmagnetische
Pole aufgegliedert ist, bzw. die Statoreinheit wahlweise vier
oder acht im wesentlichen der winkelmäßigen Erstreckung der Ro
torpole angeglichene Polschuhe besitzt, und die Statoreinheit aus
einer n-fachen Anzahl einzelner Statoren zusammengesetzt ist.
7. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß n 1, 2 oder 4 beträgt.
8. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Ansprüchen 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rotorpole jeweils über 90°
erstrecken und die Polschuhe des Stators ähnlich sogenannten
Klauenpolen gestaltet sind, wobei die jeweils einer Seite der
Rotorscheibe zugeordneten Polschuhe voneinander durch extrem
schmale radial verlaufende Luftspalte getrennt und längs diesen
Luftspalten querschnittsmäßig ausgedünnt sind.
9. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß Ansprüchen 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rotorpole im wesentlichen
jeweils über einen Winkel zwischen etwa 40 und 50° erstrecken und
durch Ausnehmungen in der Rotorscheibe voneinander getrennt sind.
10. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorpole
in Umlaufrichtung alternierend magnestisiert sind, z. B. in der
Abfolge N-S-N-S auf der einen, bzw. S-N-S-N auf der anderen
Scheibenseite.
11. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die der Lei
tung des magnetischen Flusses dienenden Teile des Stators aus
kleineren magnetisierbaren Partikeln durch Pressen oder Sintern,
bzw. durch Formung unter Verwendung eines Klebmittels hergestellt
sind.
12. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet
werkstoff für den Rotor aus einer magnetischen Hochleistungsle
gierung (z. B. Kobalt-Samarium oder Eisen-Neodym-Bor) ausgewählt
ist.
13. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dros
selklappe aus einem Werkstoff niedriger Dichte, z. B. Leichtme
tall, bzw. Kunststoff, z. B. einem Polyamid, einem Polyamid-imid,
oder einem Polyaryletherketon, bzw. faser-verstärktem Kunststoff,
z. B. GFK oder CFK, besteht.
14. Verfahren zum Betrieb des schaltbaren Drosselklappensystems
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elektromagnetische Stellglied zum Umsteuern der
Drosselklappe mit einem elektrischen Impuls angesteuert wird,
dessen zeitliche Länge kürzer ist, als die für eine Drehbewegung
der Drosselklappe von 90° benötigte Zeitspanne, jedoch mindestens
lang genug, um ein sicheres Umsteuern in die drehwinkelmäßig
nächste Position zu garantieren.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14 zum Betrieb des schaltbaren Dros
selklappensystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetische Stellglied
in den elektrischen Ansteuerpausen während des magnetischen Ein
rastens des Rotors als Generator zur Rückgewinnung elektrischer
Energie geschaltet ist.
16. Verfahren gemäß Anspruch 15 zum Betrieb des schaltbaren Dros
selklappensystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Statorwicklung aus einer
durch die Zahl zwei teilbaren Anzahl von Einzelspulen gebildet
ist, und mindestens zwei dieser Einzelspulen während der elektri
schen Erregung parallel und während des magnetischen Einrastens
des Rotors hintereinander geschaltet sind, um während des Genera
torbetriebs des elektromagnetischen Stellgliedes eine gegenüber
der Ansteuerspannung erhöhte Generatorspannung zu erzeugen.
17. Verfahren gemäß Ansprüchen 15 bzw. 16 zum Betrieb eines
schaltbaren Drosselklappensystems gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die rückgewonnene
elektrische Energie wahlweise dem Bordnetz eines Kraftfahrzeugs
oder einem Zwischenkreis zugeführt wird.
18. Verfahren gemäß Anspruch 14 zum Betrieb eines schaltbaren
Drosselklappensystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 6
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß während eines zeitlichen Mo
ments zwischen der Annäherung der Rotorscheibe an ihre magneti
sche Einrastposition, dem Verweilen in der magnetischen Einrast
position und dem Beginn der Beschleunigungsbewegung mindestens
eine der Spulenwicklungen des Stators kurzgeschlossen wird, um
ein elektromagnetisches Brems- bzw. Dämpfungsmoment auf die Ro
torscheibe auszuüben.
19. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die magneti
sche Rastung des elektromagnetischen Stellgliedes bei elektri
scher Erregung winkelmäßig eine exakt der Stellung "auf" bzw.
"zu" entsprechende Schaltlage der Drosselklappe bewirkt.
20. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die magneti
sche Rastung des elektromagnetischen Stellgliedes bei elektri
scher Erregung eine Schaltlage der Drosselklappe bewirkt, welche
winkelmäßig gegenüber den exakten Stellungen "auf" bzw. "zu" um
einen geringen Betrag zwischen 0,5 und 5°, vorzugsweise zwi
schen 1 und 3° verdreht ist.
21. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6, 7 und 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
magnetische Rastung des elektromagnetischen Stellgliedes im uner
regten Zustand eine winkelmäßig exakt der Stellung "auf" bzw.
"zu" entsprechende Schaltlage der Drosselklappe bewirkt.
22. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6, 7 und 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
magnetische Rastung des elektromagnetischen Stellgliedes im uner
regten Zustand eine Schaltlage der Drosselklappe bewirkt, welche
winkelmäßig gegenüber den exakten Stellungen "auf" bzw. "zu" um
einen geringen Betrag zwischen 0,5 und 5°, vorzugsweise zwischen
1 und 3° verdreht ist.
23. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel
klappe mit mindestens einer antiparallel geschalteten Federein
heit so verbunden ist, daß sie im stromlosen Zustand des elektro
magnetischen Stellgliedes in einer bestimmbaren drehwinkelmäßigen
Stellung federnd positioniert ist.
24. Schaltbares Drosselklappensystem gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche 6 bis 8 und 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drosselklappe im unerregten Zustand des elektromagnetischen
Stellgliedes mittels einer antiparallel geschalteten Federungs
einheit in einer ungefähren Mittellage zwischen der Stellung
"auf" und "zu" positioniert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119755 DE19619755A1 (de) | 1996-05-16 | 1996-05-16 | Schaltbares Drosselklappensystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119755 DE19619755A1 (de) | 1996-05-16 | 1996-05-16 | Schaltbares Drosselklappensystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19619755A1 true DE19619755A1 (de) | 1997-11-20 |
Family
ID=7794479
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996119755 Withdrawn DE19619755A1 (de) | 1996-05-16 | 1996-05-16 | Schaltbares Drosselklappensystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19619755A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1108930A1 (de) * | 1999-12-16 | 2001-06-20 | Techspace Aero S.A. | Vorrichtung zur Regelung eines Fluidstroms |
EP1108929A1 (de) | 1999-12-16 | 2001-06-20 | Techspace Aero S.A. | Vorrichtung zum Regeln des Durchflusses eines Fluids |
WO2003006805A1 (de) * | 2001-07-11 | 2003-01-23 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur berührungslosen erfassung der position einer drosselklappenwelle eines drosselklappenstutzens und drosselklappenstutzen |
CN110778833A (zh) * | 2019-11-30 | 2020-02-11 | 内江师范学院 | 一种灌溉管路联接件 |
-
1996
- 1996-05-16 DE DE1996119755 patent/DE19619755A1/de not_active Withdrawn
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WO2003006805A1 (de) * | 2001-07-11 | 2003-01-23 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur berührungslosen erfassung der position einer drosselklappenwelle eines drosselklappenstutzens und drosselklappenstutzen |
US7036791B2 (en) | 2001-07-11 | 2006-05-02 | Siemens Aktiengesellschaft, Wittelsbacherplatz 2 | Method for the contactless detection of the position of a butterfly valve shaft of a butterfly valve connecting piece and butterfly valve connecting piece |
CN110778833A (zh) * | 2019-11-30 | 2020-02-11 | 内江师范学院 | 一种灌溉管路联接件 |
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