DE19615642A1 - Hochgoldhaltiges Dentallegierungssystem - Google Patents

Hochgoldhaltiges Dentallegierungssystem

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    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
    • A61K6/84Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth comprising metals or alloys
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Description

Die Erfindung betrifft ein hochgoldhaltiges Legierungs­ system zur Herstellung von festsitzendem und herausnehm­ barem Zahnersatz und der dazu notwendigen Prothetikhilfs­ teile.
Dentallegierungen auf der Basis von Gold für den oben genannten Verwendungsbereich sind seit langem bekannt und in der Literatur beschrieben. In der Zahnheilkunde werden Dentallegierungen verwendet, die
  • 1. mit Kunststoffen verblendet werden
  • 2. mit keramischen Massen aufgebrannt werden
  • 3. unverblendet in der Inlay/Onlay/Teilkronentechnik eingesetzt werden, wobei hier Finierbarkeit im Mund des Patienten gewünscht ist.
Zur Abstimmung der technischen Daten wie Farbe, Festigkeit, Härte sowie zahntechnischer Verarbeitungseigenschaften werden den üblichen Dentallegierungen eine Vielzahl von Edelmetall- und Nichtedelmetall-Legierungsbestandteilen zugesetzt. Dazu werden Bestandteile wie Platin, Palladium, Indium,Iridium, Titan, Gallium, Cadmium, Zinn, Zink, Kupfer, Silber und Eisen legiert. Einige dieser Legierungs­ bestandteile sind als Einzelstoff toxisch oder wirken allergen, so zum Beispiel Beryllium, Gallium, Indium, Iridium, Palladium, Titan, Zinn oder Cadmium. Dies besagt zwar noch nicht, daß diese Bestandteile legiert ebenso wirken, da aber eine immer größer werdende Anzahl von Patienten Intoleranzen auf Dentallegierungen zeigen, ist ein Verzicht auf allergene oder möglicherweise toxische Legierungsbestandteile im Sinne des vorbeugenden Patientenschutzes wünschenswert.
Es ist deswegen Aufgabe der Erfindung ein Legierungssystem zu schaffen, das frei von allergenen und toxischen Bestandteilen ist und dennoch gute Material und Ver­ arbeitungseigenschaften besitzt.
Im einzelnen beinhaltet die Aufgabenstellung, ein biokompatibles Dentallegierungssystem auf Hochgoldbasis zur Herstellung von festsitzendem/herausnehmbarem Zahnersatz zu finden, das
  • 1. frei ist von allergenen als auch toxischen Legierungs­ bestandteilen, d. h., die Legierungsbestandteile sollten entweder enteral nicht resorbierbar oder im Falle der enteralen Resorbierbarkeit keine allergenen oder toxischen Eigenschaften aufweisen,
  • 2. ausreichende Materialeigenschaften aufweist, wie z. B. ausreichend hohe Härte (ca. 200 HV 5/30) und Festigkeit, um auch für weitspannige Brücken und für partielle Prothesen verwendet werden zu können,
  • 3. als Aufbrennlegierung mit ausreichend hoher Härte (ca. 200 HV 5/30) und ausreichend hoher Solidus­ temperatur ausgestattet ist, um Verzug beim Auf­ brennvorgang mit keramischen Massen zu verhindern,
  • 4. eine goldgelbe Farbe aufweist,
  • 5. mit Loten gelötet werden kann, die keine weiteren Bestandteile als das Legierungssystem selbst ent­ halten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Legierungssystem lediglich aus den Bestandteilen Gold, Platin, Silber, Rhodium, Zink, Kupfer und Eisen besteht. Die Legierungsbestandteile Gold, Platin, Silber und Rhodium werden enteral nicht resorbiert; die Legierungsbestandteile Zink, Kupfer und Eisen sind enteral resorbierbar, sind für den menschlichen Organismus aber essentielle Spurenelemente und deswegen nichttoxisch. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß im Gegensatz zum der bisher herrschenden Auffassung auf weitere unter Umständen gesundheitsgefährdende Legierungsbestandteile verzichtet werden kann, ohne daß die technische Herstellung beeinträchtigt wird.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß mit Legierung A mit erfindungsgemäßen Anteilen an Platin und Rhodium in Verbindung mit erfindungsgemäßen Anteilen an Silber, Zink und Eisen eine extraharte Legierung geschaffen werden konnte, die den Anforderungen an eine Aufbrenn­ legierung nach DIN EN 13927 erfüllt.
Durch die erfindungsgemäße Mischung der Legierung B konnte eine extraharte hochgoldhaltige Dentallegierung nach DIN EN 21562 zur Herstellung von kunststoffverblendetem Zahnersatz und herausnehmbaren partiellen Prothesen hergestellt werden.
Durch die erfindungsgeäße Mischung der Legierung I konnte eine mittelharte hochgoldhaltige Legierung nach DIN EN 21562 für die Herstellung von Inlays, Onlays, Teilkronen und Kronen hergestellt werden.
Die Korrosionsstabilität der Legierungen B und I, die einen niedrigeren Edelmetallanteil von 82-84.5 Ge­ wichts-% Gold/Platin gegenüber der Legierung A mit 97.2 Gewichts-% haben, konnte durch das erfindungsgemäß gefundene Verhältnis von 6 : 4 von Silber zu Kupfer gesteigert werden. Überraschenderweise konnten auch mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung der Lote 1, 2 und 3 mit ihren Löttem­ peraturen von 740, 830 und 1025°C alle Indikationsbereiche für Lötungen der Legierungen A, B und I abgedeckt werden, ohne daß die üblichen Lotbestandteile wie Zinn, Cadmium oder Palladium zur Anwendung kommen mußten. Für die Lote mußten lediglich die Legierungsbestandteile Gold, Silber, Kupfer und Zink eingesetzt werden.
Die Anteile der Legierungsbestandteile und die Zusammen­ setzung der Lote in Gewichts-% sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Die technischen Eigenschaften des Legierungssystems werden in Tabelle 2 aufgeführt.
Die Bewertung der Biokompatibilität der einzelnen Legierungs­ bestandteile ist aus der Zusammenstellung 1 ersichtlich.
Tabelle 1
Zusammensetzung des Legierungssystems
Tabelle 2
Technische Eigenschaften des Dentalgoldsystems
Zusammenstellung 1 Bewertung der Biokompatibilität des Legierungssystems 1. Gold
Gold findet seit mehr als 4000 Jahren in der Zahnheilkunde Verwendung. Es gibt kein anderes Ersatzmaterial in der Medizingeschichte, auf das mit so großer Erfahrung zurückgegriffen werden kann. Gold ist gegenüber dem Mundmilieu sehr korrosions­ beständig, wird enteral nicht resorbiert. Unverträg­ lichkeiten gegenüber reinem Gold sind unbekannt.
2. Platin
Platin ist genau wie Gold in der Mundhöhle sehr korrosionsbeständig, praktisch unlöslich und somit inert. Platin wird ebenso wie Gold enteral nicht resorbiert.
3. Silber
Silber ist wahrscheinlich das älteste und bewährteste Implantatmaterial der Medizingeschichte. Defekte des Schädelknochens wurden schon sehr früh mit Silber­ platten versorgt. Silber kann sowohl mit Schwefel als mit Chlor reagieren. Silber bildet dann eine wenige Nanometer dicke passivierende Schicht aus. Silber wird enteral nicht resorbiert.
4. Rhodium
Rhodium gehört zur Platingruppe, ist im sauren Milieu nicht löslich und somit sehr korrosionsbeständig. Rhodium wird enteral nicht resorbiert.
5. Kupfer
Kupfer kann enteral resorbiert werden, wird sowohl über den Darm als auch die Niere ausgeschieden Kupfer ist ein essentielles Spurenelement für den menschlichen Organismus und deswegen nicht toxisch. Kupfer wirkt als Katalysator fördernd auf die venöse Zirkulation, den Lymphfluß und die Gewebeatmung. Kupferatome sind Bestandteile oxidativer Systeme und optimieren die Immunabwehr. Kupfer ist nicht allergen.
6. Zink
Zink wird enteral resorbiert, ist für den menschlichen Organismus ein essentielles Element. Auf Grund von Analysen weiß man, daß die meisten Menschen in Europa unter Zinkmangel leiden. Zink, nach dem Eisen das häufigste Spurenelement, ist Bestandteil von mehr als 100 Enzymen. Wohl für kein anderes Element ist der Zusammenhang zwischen Versorgungsgrad und Immunsystem so gut geklärt wie für Zink. Zink ist nicht allergen.
7. Eisen
Eisen gehört wie das Kupfer zu den essentiellen Spurenelementen und wird enteral resorbiert. Eisen ist wichtig für die roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport. Eisen ist ferner Bestandteil eines antioxidativen Enzyms und optimiert dadurch die Immunabwehr. Der menschliche Körper reagiert sehr sensibel auf Eisenmangel. Eisen ist nicht allergen.

Claims (1)

  1. Hochgoldhaltiges biokompatibles Dentallegierungs­ system, dadurch gekennzeichnet, daß
    • 1. Die Legierungen des Systems als Legierungsbestand­ teile lediglich die nicht allergenen und nichttoxischen Legierungsbestandteile Gold, Platin, Silber, Rhodium, Kupfer, Zink und Eisen enthalten
    • 2. Die Lote des Systems keine weiteren Legierungsbestand­ teile als die Legierungen selber enthalten, nur die Bestandteile Gold, Silber, Kupfer und Zink.
    • 3. Das System durch die Goldlegierungen A, B und I und die dazugehörigen Lote 1, 2 und 3 alle zahnmedizinischen und zahntechnischen Indikationen abdeckt.
DE19615642A 1996-04-21 1996-04-21 Hochgoldhaltiges Dentallegierungssystem Expired - Lifetime DE19615642C2 (de)

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Non-Patent Citations (1)

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Title
Prasad, A., Eng, T., Mukherjee, K.: Electron Microscopic Studies of Hardening in Type III Dental Allory In: Mater. Sci. Eng., 1976, Vol. 24, S. 179-185 *

Also Published As

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