DE19613737A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage von Fahrleitungen sowie zur Erfassung von Stößen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage von Fahrleitungen sowie zur Erfassung von StößenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßverfahren und eine Meßvorrichtung zur Bestimmung der Stärke
und der Seitenlage von Fahrleitungen für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge sowie das
Auftreten von Stößen an der Fahrleitung. Die Meßvorrichtung kann in vorteilhafter Weise an
einem Stromabnehmer mit einer Schleifleiste eines jeden Schienenfahrzeuges angebracht
werden.
Die Fahrleitungen für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge werden turnusmäßig auf ihre
Abnutzung und Veränderungen in der Seitenlage überprüft. Darüber hinaus müssen auftretende
Unebenheiten und Stöße an der Fahrleitung erfaßt und rechtzeitig beseitigt werden.
Um eine gleichmäßige Abnutzung und Belastung der Schleifleisten zu gewährleisten, ist die
Fahrleitung in einer Zickzacklinie über den Gleisen gespannt. Dabei muß sich die Zickzacklinie
möglichst gleichmäßig über die gesamte Schleiffläche der Schleifleiste bewegen, aber nicht
darüber hinaus gehen. Bei einer zu großen Abnutzung der Fahrleitung besteht die Gefahr, daß
die Schleifleiste mit der Aufhängung der Fahrleitung in Berührung kommt und dadurch der
Kohleschleifkörper beschädigt oder zerstört werden kann. Darüber hinaus besteht die Gefahr
des Reißens der Fahrleitung.
Durch Unebenheiten an der Fahrleitung kommt es insbesondere bei höheren
Geschwindigkeiten an den Stromabnehmern zu schädlichen Vibrationen und es können
Abhebevorgänge der Stromabnehmer von der Fahrleitung auftreten, die zu kurzzeitigen
Stromunterbrechungen führen. Die Stromunterbrechungen verursachen die Bildung von
Lichtbögen, wodurch die Schleiffläche der Fahrleitung angeschmolzen wird und dadurch eine
Rauhigkeit entsteht, die zu einem höheren Verschleiß der Kohleschleifleisten führt. Hinzu
kommt eine starke thermische Belastung der Kohleschleifleisten, die eine Gefügeveränderung
der Kohlekörper verursacht, wodurch deren Festigkeit sowie die elektrische Leitfähigkeit
reduziert wird. Durch Unebenheiten verursachte Stöße können zu einer Beschädigung oder
Zerstörung der Schleifleisten führen.
Zur Gewährleistung eines störungsfreien Fahrbetriebes müssen daher Veränderungen an der
Fahrleitung möglichst schnell erfaßt und beseitigt werden. Derartige Messungen sollen
möglichst den Fahrbetrieb nicht stören und im normalen Fahrbetrieb durchgeführt werden.
Für die Überprüfung der Fahrleitungen sind unterschiedliche Vorrichtungen und Verfahren
bekannt.
Nach der DE-OS 24 40 085 und der Zusatzlösung 25 47 081 sind auf dem Wagendach eines
Schienenfahrzeuges an einem Distanzstück in einer festen Entfernung voneinander zwei
photoelektrische Sensoren so angeordnet, daß sie in einem bestimmten Winkel mit der
Fahrleitung in Bezug stehen und die Sensoren mit einer elektronischen
Meßwertverarbeitungseinheit verbunden sind, in welcher die Signale der Sensoren derart
verarbeitet werden, daß aufgrund einer trigonometrischen Berechnung die Lage des
Fahrdrahtes nach Höhe und Seitenlage ermittelt werden kann.
Wie die Anmelderin selbst erkannte, wird aufgrund der komplizierten Verhältnisse bei einer
solchen Messung, die insbesondere durch die auftretenden Schwingungen des Fahrzeuges
verursacht werden, das Meßergebnis verfälscht. Aus diesem Grunde sollte mit der
Zusatzlösung die durch das Schienenfahrzeug verursachte Lageabweichung, bezogen auf die
Schienenoberkante, mittels Sensoren erfaßt und damit das Meßergebnis rechnerisch entkoppelt
werden. In der Praxis hat sich diese Lösung, aufgrund der unterschiedlichen Einflußfaktoren,
nicht bewährt.
In der DE-OS 32 09 067 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen der Höhen- und
Seitenlage der Fahrleitung beschriebenen, wonach mit einer bzw. mehreren am
Schienenfahrzeug beweglich befestigten Abtasteinrichtungen die Seiten und/oder
Höhenlageänderungen der Fahrleitung über eine Kräfteänderung an der Abtasteinrichtung
erfaßt wird.
Die Kräfteänderungen werden durch Kraft-Spannungswandler in proportionale
Signalspannungen umgeformt und einer Auswerteeinrichtung im Fahrzeug zugeführt.
Die Abtasteinrichtung besteht aus einem starren Balken, der durch Gelenkhebel, die an den
Enden des Balkens angreifen, federnd in Anlage an der Fahrleitung gehalten wird. An den
Gelenkhebeln sind die Kraft-Spannungswandler angeordnet, die ein dem Spreizwinkel
proportionales Meßsignal erzeugen.
Mit dieser Meßvorrichtung läßt sich die genaue Fahrleitungsseitenlage nicht erfassen. Ebenso
ist es schwierig, mit einer Vorrichtung beide Messungen, die Höhen- und die Seitenlage,
gleichzeitig auszuführen, da sich die einzelnen Kraftwirkungen nur sehr schwer zuordnen
lassen.
Ein weiterer Nachteil der Meßvorrichtung besteht darin, daß zusätzliche Aufbauten auf den
Fahrzeugen notwendig sind, wofür spezielle Meßfahrzeuge benötigt werden.
Der Grad der Abnutzung der Fahrleitung kann mit den genannten Meßvorrichtungen nicht
erfaßt werden.
Bekannte Vorrichtungen, mit denen mittels Reflexion die Breite der Schleiffläche der
Fahrleitung optisch ermittelt wird, vermitteln nur Näherungswerte. Hinzu kommt, daß bei einer
solchen Meßmethode bei einer sehr starken Abnutzung sich die Schleiffläche aufgrund des
annähernd kreisförmigen Querschnittes der Fahrleitung wieder verringert und dann ein falsches
Ergebnis signalisiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Meßverfahren und eine
Meßvorrichtung zur Durchführung des Meßverfahrens zu schaffen, mit denen von dem
vorhandenen Stromabnehmer mit Schleifleiste aus, die Stärke und die Seitenlage der
Fahrleitungen bestimmt werden kann und auftretende Unebenheiten an der Fahrleitung erfaßt
werden können.
Nach dem erfindungsgemäßen Meßverfahren ist zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage
der Fahrleitungen sowie der Erfassung von Stößen, seitlich auf die Fahrleitung, in einem
Winkel von 90° bzw. annähernd 90° zu deren Schleiffläche, ein von einem optischen Sender
abgestrahlter, parallel verlaufender Strahlengang gerichtet, der über eine Meßstrecke mit seinen
äußeren Strahlen auf eine gegenüber angeordnete erste optische Empfängerzeile trifft und
einen Schatten der Fahrleitung abbildet, der direkt proportional der Stärke der Fahrleitung ist.
Ein Strahlenteil des Strahlenganges, oder in einer Taktfrequenz der gesamte Strahlengang,
trifft auf eine Umlenkeinrichtung - eine Spiegelanordnung oder ein Prisma -, die auf einem
Führungsbock angeordnet ist, der der Lage der Fahrleitung folgt und den Strahlengang auf eine
zweite optische Empfängerzeile lenkt und einen Lichtpunkt projiziert, dessen Verschiebung der
Lage der Fahrleitung direkt proportional ist.
In an sich bekannter Weise kann auch die Lage des Führungsbockes zu einer Linearführung
erfaßt werden, die der Lage der Fahrleitung zur Schleifleiste direkt proportional ist.
Treten Unebenheiten oder Stöße an der Fahrleitung auf, so entstehen an dem Stromabnehmer
und/oder dem Führungsbock Schwingungen, die zu einer Verschiebung der Hell-Dunkel-
Grenzen des projizierten Schattens auf der ersten Empfängerzeile in der Schwingungsfrequenz
führen.
Es kann auch ein Strahlenteil des Strahlenganges gegen die sich berührenden Schleifflächen der
Schleifleiste und der Fahrleitung gerichtet sein, die während der Fahrbewegung des
Schienenfahrzeuges das Anliegen der Schleifleiste an der Fahrleitung kontrollieren. Treten
durch Unebenheiten der Fahrleitung beim Fahren Abhebevorgänge auf, so signalisieren die
zwischen der Schleifleiste und der Fahrleitung hindurchtretenden Strahlen die Abhebevorgänge
des Stromabnehmers.
Als optischer Sender kommt vorzugsweise eine Laserdiode zum Einsatz, deren divergenter
Strahlengang von einer Linse in den parallel verlaufenden Strahlengang umgeformt wird.
Es kann aber auch jede andere optische Strahlenquelle zur Anwendung kommen, die einen
parallel verlaufenden Strahlengang abstrahlt.
So kann der parallele Strahlengang auch von einem optischen Sender abgestrahlt werden, der
das Tageslicht bündelt.
Von der Empfängerzeile bzw. den Empfängerzeilen wird die Hell-Dunkel-Grenze der
projizierten Schatten als Meßsignale über eine optische Strecke einer Auswerteeinrichtung in
dem Schienenfahrzeug zugeführt.
Die Meßvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht erfindungsgemäß aus einem
optischen Sender, der zur einen Seite der Fahrleitung mit seinem Strahlenaustritt in einem
Winkel von 90° bzw. annähernd 90° zu deren Schleiffläche angeordnet ist und einer ersten
optischen Empfängerzeile zur gegenüberliegenden Seite der Fahrleitung und vorzugsweise
einer zweiten optischen Empfängerzeile, die unterhalb der Fahrleitung angeordnet ist. Der
optische Sender ist mit der ersten Empfängerzeile über eine Meßstrecke eines parallel
verlaufenden Strahlenganges, in der die Fahrleitungsstärke gemessen wird, optisch verbunden.
Mit der zweiten Empfängerzeile erfolgt die optische Verbindung über eine Umlenkeinrichtung,
die in dem Strahlengang oder teilweise in dem Strahlengang angeordnet ist und an einem
Führungsbock positioniert ist, der von der Fahrleitung geführt ist und während der
Fahrbewegung des Schienenfahrzeuges der Lage der Fahrleitung folgt.
Die Umlenkeinrichtung ist gegebenenfalls mit einem Steller und einem Taktgeber verbunden,
der in einer Taktfrequenz den Strahlengang auf die zweite Empfängerzeile umlenkt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung sind der Sender und die Empfängerzeile mit an dem
Führungsbock angeordnet. Der Führungsbock ist parallel zur Schleifleiste des Stromabnehmers
an einem Schlitten auf der Linearführung gleitend angebracht und auf dem Schlitten an einer
Welle quer zur Fahrleitung schwenkbar gelagert. Dadurch kann die Fahrleitung bei
Überschreiten einer äußeren Sollage aus dem Führungsbock heraus gleiten.
Der Schlitten ist mit dem Führungsbock auf der Linearführung entgegen der
Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeuges von der Fahrleitung abschwenkbar gelagert. Stößt
der Führungsbock in der Fahrbewegung auf ein Hindernis, so schwenkt der Schlitten mit dem
Führungsbock von der Fahrleitung ab.
Der Führungsbock mit dem Schlitten und der Linearführung sind federnd mit dem
Stromabnehmer verbunden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung sind an der Schleifleiste zu beiden Querseiten Meßhörner
aufgesetzt, die jeweils eine Ausbauchung besitzen, die über dei Schleiffläche der Schleifleiste
ragen, und in eine der Ausbauchungen der Strahlenaustritt des optischen Sender und in der
jeweils gegenüberliegenden Ausbauchung die optische Empfängerzeile angeordnet sind, die
durch Öffnungen in den Ausbauchungen über die Meßstrecke des über die Schleiffläche der
Schleifleiste gelenkten Strahlenganges optisch miteinander verbunden sind. Die Schleifleiste
kann aus einem Isolierkörper bestehen, der zu einer zweiten Schleifleiste zur Abnahme des
Fahrstromes angeordnet ist.
An den Meßhörnern der Schleifleiste sind quer zu deren Schleiffläche, in vorteilhafter Weise,
An- und Ablaufschrägen vorgesehen, die dazu dienen, daß z. B. bei kreuzenden Fahrleitungen,
über die die Schleifleiste geführt wird, keine Schläge auf die Meßhörner wirken.
Die optische Empfängerzeile besteht aus einer Vielzahl optisch voneinander isolierter
Lichtwellenleiter, die mit ihren Stirnflächen ihres einen Ende, der Meßstrecke zugewandt und
mit ihrem anderen Ende mit der Auswerteeinrichtung verbunden sind.
Die optische Empfängerzeile kann auch aus einer CCD-Zeile und einem Signalumsetzer
bestehen, die über eine optische Strecke mit einer Auswerteeinrichtung in dem
Schienenfahrzeug verbunden sind.
Nach einer weiteren Lösungsvariante kann die zweite Empfängerzeile auch entfallen. Hierbei
wird die Lage des Schlittens mit dem Führungsbock in an sich bekannter Weise mittels eines
Wegaufnehmers auf der Linearführung erfaßt, deren Lage direkt der Lage der Fahrleitung
proportional ist.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung können Messungen der Stärke und der Seitenlage der
Fahrleitungen sowie auftretende Stöße von dem vorhandenen Stromabnehmer aus
durchgeführt werden. Es sind keine spezielle Meßfahrzeuge oder zusätzliche Aufbauten auf
den Schienenfahrzeugen notwendig.
Die erfindungsgemäßen Lösungen sind nicht nur auf Stromabnehmer mit einer Schleifleiste
beschränkt, sondern können auch für andere Stromabnehmer, so zum Beispiel für
Stromabnehmer von Oberleitungsomnibussen, gleichermaßen eingesetzt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt des Führungsbockes, der auf einen Schlitten mit Linearführung
gleitend angeordnet ist. An dem Führungsbock sind der optische Sender und die
Empfängerzeile angebracht.
Fig. 2 eine Draufsicht von Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt A-A nach Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt des Führungsbockes nach Fig. 1 mit einer Umlenkeinrichtung und einer
zweiten Empfängerzeile.
Fig. 5 einen Längsschnitt einer Schleifleiste mit angesetzten Meßhörnern.
Fig. 6 eine Draufsicht von Fig. 5.
Das Verfahren zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage von Fahrleitungen sowie zur
Erfassung von Stößen an den Fahrleitungen für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge soll an
Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
Zur Bestimmung der Stärke der Fahrleitung 7 ist seitlich auf diese, in einem Winkel von 90°
bzw. annähernd 90° zu deren Schleiffläche 7.1, ein von einem optischen Sender 1
abgestrahlter parallel verlaufender Strahlengang 2 bzw. 2′ über eine Meßstrecke 3 bzw. 3′
gerichtet. Der Strahlengang 2 bzw. 2′ trifft mit seinen Begrenzungsstrahlen 4 bzw. 4′ auf eine
gegenüber angeordnete optische Empfängerzeile 5 bzw. 5′ und bildet auf diesen einen Schatten
der Fahrleitung 7 ab, der direkt proportional der Stärke der Fahrleitung 7 ist.
Die Seitenlage der Fahrleitung 7 wird relativ zur Schleifleiste 11 bzw. 11′ des Stromabnehmers
15 bestimmt. Dazu wird ein Strahlenteil 2.1 der Strahlen des Strahlenganges 2 oder in einer
Taktfrequenz der gesamte Strahlengang 2 auf eine Umlenkeinrichtung 8 gelenkt. Die
Umlenkeinrichtung 8 ist auf einem Führungsbock 10 angeordnet, der der Lage der Fahrleitung
7 folgt und den Strahlenteil 2.1 oder den gesamten Strahlengang 2 auf eine zweite optische
Empfängerzeile 5′′ lenkt. Auf dieser wird ein Lichtpunkt projiziert dessen Verschiebung der
Lage der Fahrleitung 7 direkt proportional ist.
Nach einer weiteren Lösungsvariante zur Bestimmung der Seitenlage der Fahrleitung 7 wird
die Lage des Führungsbockes 10 auf der Linearführung 13 in an sich bekannter Weise erfaßt
und über eine optische Strecke einer Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug zugeführt.
Die der Lage der Fahrleitung 7 auf der Linearführung 13 entspricht dessen Lage auf der
Schleifleiste 11 bzw. 11′. Bei dieser Lösungsvariante ist eine Umlenkeinrichtung nicht
erforderlich.
Der parallele Strahlengang wird vorzugsweise von einer Laserdiode emittiert, deren
divergenter Strahlengang von einer Linse 9 umgeformt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung wird der parallele Strahlengang 2 bzw. 2′ von einem optischen
Sender 1 bzw. 1′ abgestrahlt, der das Tageslicht bündelt.
Die auf den Empfängerzeilen 5 und 5′ abgebildeten Hell-Dunkel-Grenzen der projizierten
Schatten der Fahrleitung 7 bzw. der auf die Empfängerzeile 5′′ projizierte Lichtpunkt zur
Bestimmung der Lage des Fahrdrahtes 7 werden wiederum als Meßsignale über eine optische
Strecke einer Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug zugeführt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in den Fig. 1 bis Fig. 6 dargestellt.
Nach den Fig. 1 bis Fig. 4 ist für die Messung der Stärke der Fahrleitung 7 ein Führungsbock
10 zur Schleifleiste 11 des Stromabnehmers 15 angeordnet, der von der Fahrleitung 7 auf einer
Linearführung 13 parallel zu der Schleifleiste 11 geführt wird. An dem Führungsbock 10 sind
ein optischer Sender 1 und eine optische Empfängerzeile 5 befestigt. Zur einen Seite der
Fahrleitung 7 ist der optische Sender 1 in einem Winkel von 90° zur
Schleiffläche 7.1 der Schleifleiste 7 mit seinen parallel verlaufenden Strahlengang 2 auf die
Fahrleitung 7 gerichtet und zur gegenüberliegenden Seite ist die optische Empfängerzeile 5
angeordnet. Der optische Sender 1 ist mit der optischen Empfängerzeile 5 über eine
Meßstrecke 3 verbunden.
Zur Messung der relativen Lage der Fahrleitung 7 zu der Schleifleiste 11 des Stromabnehmers
15 ist in dem Strahlengang 2 oder teilweise in dem Strahlengang 2 an dem Führungsbock 10
eine Umlenkeinrichtung 8 angeordnet, die eine optische Verbindung mit einer zweiten
optischen Empfängerzeile 5′′ herstellt. Die Umlenkeinrichtung 8 kann mit einem Steller
verbunden sein, der dann in einer Taktfrequenz die optische Verbindung mit der zweiten
Empfängerzeile 5′′ herstellt. Auf diese Weise erfolgt die optische Verbindung mit der ersten
Empfängerzeile 5 und der zweiten Empfängerzeile 5′′ jeweils im Wechsel. Die zweite
Empfängerzeile 5′′ ist vorzugsweise unterhalb des Schlittens 12 mit der Linearführung 13
angebracht.
Der Führungsbock 10 ist mit einem Schlitten 12 auf der Linearführung 13 angeordnet und auf
dem Schlitten 12 an einer Welle 14 quer zur Fahrleitung 7 schwenkbar gelagert.
Überschreitet die auf dem Führungsbock 10 in der Fahrbewegung des Schienenfahrzeuges
gleitend aufliegende Fahrleitung 7 eine äußere Sollage, so kippt der Führungsbock 10 auf der
Welle 14 zur Seite und die Fahrleitung 7 kann unbeschadet aus dem Führungsbock 10 heraus
gleiten.
Der Schlitten 12 ist mit dem Führungsbock 10 auf der Linearführung 13, entgegen der
Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeuges, auf der Linearführung 13 von der Fahrleitung 7
abschwenkbar gelagert. Stößt der Führungsbock in der Fahrbewegung auf ein Hindernis, so
schwenkt der Schlitten 12 mit dem Führungsbock 10 von der Fahrleitung 7 ab.
Der Führungsbock 10 ist mit dem Schlitten 12 und der Linearführung 13 federnd mit dem
Stromabnehmer 15 verbunden.
In den Fig. 5 und Fig. 6 ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung dargestellt.
An der Schleifleiste 11′ sind zu beiden Querseiten a und b Meßhörner 16a und 16b aufgesetzt.
Die Meßhörner 16a und 16b besitzen eine nach oben zur Fahrleitung 7 ausgebildete
Ausbauchung 17a und 17b, die über die Schleiffläche 11.1 der Schleifleiste 11 ragt. In den
Ausbauchungen 17a und 17b sind auf der Seite zu der Schleiffläche 11.1 der Schleifleiste 11′
Öffnungen 18a und 18b eingebracht, durch die ein Strahlengang 2′ eines optischen Senders 1′
über eine Umlenkeinrichtung 18′, die in eine der Ausbauchungen 17a oder 17b angeordnet ist,
hindurch gelenkt wird. In der jeweils gegenüberliegenden Ausbauchung 17b oder 17a ist eine
optische Empfängerzeile 5′ angeordnet, die mit dem optischen Sender 1′ über eine Meßstrecke
3′ des über die Schleiffläche 11.1 der Schleifleiste 11 gelenkten parallel verlaufenden
Strahlenganges 2′ optisch miteinander verbunden sind.
Der optische Sender 1′ ist in der Darstellung der Figur unterhalb der Schleifleiste 11′
angebracht.
Als optischer Sender 1′ ist ein Laser dargestellt, dessen divergente Strahlen durch eine Linse 9′
in einen parallelen Strahlengang umgeformt werden.
Sofern es der Platz in dem Meßhorn 16a oder 16b erlaubt, kann auch der optische Sender 1′ in
diesem angeordnet sein.
Ebenso kann auch an der Stelle der Empfängerzeile 5′ eine Umlenkeinrichtung in einem der
Meßhörner 16b oder 16a eingesetzt sein. In diesem Fall ist die Empfängerzeile 5′ dann unter der
Schleifleiste 11′ angebracht.
An den Meßhörnern 16a und 16b der Schleifleiste 11′ können, wie in Fig. 6 gezeigt ist, quer
zur Schleiffläche 11.1 in vorteilhafter Weise An- und Ablaufschrägen 22a und 22b angeformt
sein. Die An- und Ablaufschrägen dienen dazu, daß z. B. bei kreuzendene Fahrleitungen, über
die die Schleifleiste mit den Meßhörnern gleitet, keine Schläge auf die Schleifleiste wirken, die
zu deren Beschädigung führen können.
Die Schleifleiste 11′ kann auch aus einem Isolierkörper bestehen. Die Schleifleiste 11′ ist dann
speziell nur für die Messungen als Meßschleifleiste hergerichtet und dient nicht der
Stromabnahme. In diesem Fall muß eine zweite Schleifleiste zur Abnahme des Fahrstromes
angeordnet sein.
Die optischen Empfängerzeilen 5, 5′ und 5′′ können aus einer Vielzahl optisch voneinander
isolierter Lichtwellenleiter bestehen, die mit ihrem einen Ende c ihrer Stirnfläche der
Meßstrecke zugewandt und mit ihrem anderen Ende d mit einer nicht in den Figuren mit
dargestellten Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug verbunden sind.
Die optische Empfängerzeile kann auch aus einer CCD-Zeile und einem Signalumsetzer
bestehen, die ebenfalls über eine optische Strecke mit der Auswerteeinrichtung in dem
Schienenfahrzeug verbunden ist.
Von der Fahrleitung 14 wird jeweils ein Teil des Strahlenganges 2′ durch die Fahrleitung 7
abgedeckt und ein Schatten mit einer scharfen Hell-Dunkel-Grenze auf die Empfängerzeile
projiziert, dessen Abbildung ein Maß für die Stärke der Fahrleitung bildet.
Zur Bestimmung der relativen Seitenlage der Fahrleitung ist wiederum ein Führungsbock 10
parallel zu der Schleifleiste 11′ angeordnet.
In einer weiteren Ausgestaltung kann die zweite Empfängerzeile 5′′ auch entfallen. In diesem
Fall wird die Lage des Schlittens 12 mit dem Führungsbock 10 in an sich bekannter Weise über
einen Wegaufnehmer auf der Linearführung 13 erfaßt, deren Lage direkt der Lage der
Fahrleitung 7 auf der Schleifleiste 11 bzw. 11′ entspricht.
Treten Unebeneinheiten oder Stöße an der Fahrleitung 7 auf, so entstehen an dem
Stromabnehmer bzw. dem Führungsbock 10 Schwingungen, die zu einer Verschiebung der
Hell-Dunkel-Grenzen der projizierten Schatten auf der Empfängerzeile 5 bzw. 5′ führen und
ein Maß für die Größe und Richtung der Stöße bilden.
Der Schlitten 12 mit der Linearführung 13 bieten die Möglichkeit, daß zur Beobachtung des
Fahrleitungsverlaufes eine Videokamera mitgeführt werden kann.
Die Lösung ist nicht nur auf Stromabnehmer mit einer Schleifleiste beschränkt, sondern kann
auch für andere Stromabnehmer, so zum Beispiel für Stromabnehmer von
Oberleitungsomnibussen, gleichermaßen eingesetzt werden.
Claims (15)
1. Meßverfahren zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage von Fahrleitungen sowie der
Erfassung von Stößen an Fahrleitungen für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge mit einem
Stromabnehmer mit Schleifleiste zur Abnahme eines Fahrstromes, dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich auf die Fahrleitung in einem Winkel von 90° bzw. annähernd 90° zu deren
Schleiffläche, ein von einem optischen Sender abgestrahlter, parallel verlaufender Strahlengang
gerichtet ist, der über eine Meßstrecke mit seinen Begrenzungsstrahlen auf eine gegenüber
angeordnete erste optische Empfängerzeile trifft und einen Schatten der Fahrleitung abbildet,
der direkt proportional der Stärke der Fahrleitung ist, und ein Strahlenteil des Strahlenganges
oder, in einer Taktfrequenz, der gesamte Strahlengang auf eine Umlenkeinrichtung gelenkt
wird, die auf einem Führungsbock angeordnet ist, der der Lage der Fahrleitung folgt, und die
Umlenkeinrichtung den Strahlenteil oder den gesamten Strahlengang auf eine zweite optische
Empfängerzeile lenkt und einen Lichtpunkt projiziert, dessen Verschiebung der Lage der
Fahrleitung direkt proportional ist.
2. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der parallele Strahlengang
von einem aus einer Laserdiode bestehenden optischen Sender emittiert wird, dessen
divergenter Strahlengang von einer Linse umgeformt wird.
3. Meßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der parallele Strahlengang
von einem optischen Sender abgestrahlt wird, der das Tageslicht bündelt.
4. Meßverfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß von den
Empfängerzeilen die Hell-Dunkel-Grenzen der abgebildeten Schatten bzw. der Lichtpunkt als
Meßsignale über eine optische Strecke einer Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug
zugeführt werden.
5. Meßverfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des
Führungsbockes zu einer Linearführung erfaßt wird, die der Lage der Fahrleitung zur
Schleifleiste proportional ist, und als Signal über eine optische Strecke einer
Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug zugeführt wird.
6. Meßvorrichtung zur Durchführung des Meßverfahrens zur Bestimmung der Stärke und der
Seitenlage von Fahrleitungen sowie der Erfassung von Stößen an den Fahrleitungen für
elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge mit einem Stromabnehmer mit Schleifleiste zur
Abnahme eines Fahrstromes, dadurch gekennzeichnet, daß zur einen Seite der Fahrleitung (7)
ein optischer Sender (1) bzw. (1′), in einem Winkel von 90° bzw. annähernd 90° zur
Schleiffläche (7.1) der Fahrleitung (7), mit seinen parallelverlaufenden Strahlengang 2 auf die
Fahrleitung 7 gerichtet ist und zur gegenüberliegenden Seite eine optische Empfängerzeile (5)
bzw. (5′) angeordnet ist, die über eine Meßstrecke (3) mit dem optischen Sender (1)
verbunden ist, und in dem Strahlengang (2) oder teilweise in dem Strahlengang (2) an einem
Führungsbock (10), auf dem die Fahrleitung (7) gleitend aufliegt, eine Umlenkeinrichtung (8)
angeordnet ist, die mit dem Führungsbock (10) der Lage der Fahrleitung (7) folgt und eine
optische Verbindung mit einer zweiten optischen Empfängerzeile (5′′) herstellt.
7. Meßvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (1) und die
Empfängerzeile (5) an dem Führungsbock (10) angeordnet sind.
8. Meßvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsbock (10)
parallel zu der Schleifleiste (11) mit einem Schlitten (12) auf einer Linearführung (13)
angeordnet und auf dem Schlitten (12) an einer Welle (14) quer zur Fahrleitung (7)
schwenkbar gelagert ist und der Führungsbock (10) mit dem Schlitten (12) und der
Linearführung (13) federnd an dem Stromabnehmer (15) angebracht sind.
9. Meßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (12) mit dem
Führungsbock (10) auf der Linearführung (13), entgegen der Bewegungsrichtung, von der
Fahrleitung (7) abschwenkbar gelagert ist.
10. Meßvorrichtung nach Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem
Strahlengang (2) angeordnete Umlenkeinrichtung (8) mit einem Steller verbunden ist und die
zweite Empfängerzeile unterhalb des Schlittens (12) angebracht ist.
11. Meßvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schleifleiste (11′)
zu beiden Querseiten (a) und (b) Meßhörner (16a) und (16b) aufgesetzt sind, die jeweils eine
Ausbauchung (17a) bzw. (17b) besitzen, die über die Schleiffläche (11.1) der Schleifleiste (11′)
ragen, und in eine der Ausbauchungen (17a) oder (17b) ein optischer Sender (1′) und in der
jeweils gegenüberliegenden Ausbauchung (17b) oder (17a) eine optische Empfängerzeile (5′)
angeordnet sind, die durch Öffnungen (18a) und (18b) in den Ausbauchungen (17a) und (17b)
über eine Meßstrecke (3′) eines über die Schleiffläche (11.1) der Schleifleiste (11′) gelenkten
parallel verlaufenden Strahlenganges (2′) optisch miteinander verbunden sind.
12. Meßvorrichtung nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen
Empfängerzeilen (5′) und (5′′) aus einer Vielzahl optisch voneinander isolierter
Lichtwellenleiter (19) bzw. (19′) bestehen, die mit ihrem einen Ende (c) ihrer Stirnflächen der
Meßstrecke (3) bzw. (3′) zugewandt sind und mit ihrem anderen Ende (d) mit einer
Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug verbunden sind.
13. Meßvorrichtung nach Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die optische
Empfängerzeilen (3), (5′) und (5′′) aus CCD-Zeilen und Signalumsetzer bestehen, die über
eine optische Strecke mit der Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug verbunden sind.
14. Meßvorrichtung nach Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifleiste
(11′) aus einem Isolierkörper besteht und eine zweite Schleifleiste zur Abnahme des
Fahrstromes angeordnet ist.
15. Meßvorrichtung nach Ansprüchen 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem
Führungsbock ein Wegaufnehmer verbunden ist, der über eine optische Strecke mit der
Auswerteeinrichtung in dem Schienenfahrzeug verbunden ist und die Lage des Führungsbockes
auf der Linearführung signalisiert.
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DE1996113737 DE19613737C2 (de) | 1996-03-27 | 1996-03-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Stärke und der Seitenlage von Fahrleitungen sowie zur Erfassung von Stößen |
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-
1996
- 1996-03-27 DE DE1996113737 patent/DE19613737C2/de not_active Expired - Fee Related
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