DE19607376A1 - Verfahren zum Laserstrahlschneiden von Werkstücken - Google Patents
Verfahren zum Laserstrahlschneiden von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Laser
strahlschneiden von Werkstücken, bei dem die Wärmestrahlung
des Schneidbereichs mit einem Sensor erfaßt wird und dessen
Meßsignale einer Auswerteeinheit zugeleitet werden, mit der
ein Verfahrensparameter des mit kontinuierlicher Laserstrah
lung erfolgenden Schneidens beeinflußt wird, falls ein Meß
signal einen eingestellten Schwellwert überschreitet.
Ein Verfahren mit den vorgenannten Merkmalen ist aus der
DE 39 26 859 A1 bekannt. Die Wärmestrahlung ist temperaturab
hängig, daß heißt, bei bestimmten Temperaturen wird Wärme
bzw. Licht ganz bestimmter Wellenlängen erzeugt. Tritt Wärme
strahlung dieser Wellenlänge mit bestimmter Intensität auf,
so kann davon ausgegangen werden, daß die Bearbeitungsstelle
eine ganz bestimmte, durch die Wellenlänge und ihre Intensi
tät charakterisierte Temperatur hat. Bei dieser Temperatur
liegt für eine bestimmte Werkstückgeometrie ein bestimmtes
Bearbeitungsergebnis vor, beispielsweise eine bestimmte
Schnittqualität. Dementsprechend wird das bekannte Verfahren
mit einem oberen Schwellwert durchgeführt, der nicht über
schritten werden darf, wenn es vermieden werden soll, ein un
erwünschtes Bearbeitungsergebnis zu vermeiden. Entsprechend
wird bei dem bekannten Verfahren ein unterer Schwellwert be
stimmt und durch einfaches Ein- und Abschalten des Lasers
soll ein qualitativ annehmbares Bearbeitungsergebnis erreicht
werden. Dieses bekannte Verfahren kann jedoch bezüglich der
Schneidgeschwindigkeit noch optimiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten so zu
verbessern, daß die Schneidgeschwindigkeit gesteigert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schneidge
schwindigkeit um eine vorbestimmte Stufe reduziert wird, wenn
der Schwellwert um eine vorbestimmte Zeit und/oder um ein
vorbestimmtes Maß überschritten wird, daß die stufenweise Re
duzierung der Schneidgeschwindigkeit bedarfsweise wiederholt
vorgenommen wird, bis der Schwellwert während der vorbestimm
ten Zeit nicht überschritten wird, und daß mit der reduzier
ten, nicht wieder erhöhten Schneidgeschwindigkeit weiter ge
schnitten wird.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß lediglich ein
einziger Schwellwert benutzt wird, um die Schneidgeschwindig
keit des Laserstrahlschneidens zu beeinflussen. Dabei wird
eine stufenweise Reduzierung der Schneidgeschwindigkeit ein
gesetzt, so daß diese nur so wenig wie nötig reduziert werden
muß. Das Ausmaß der Reduzierung der Schneidgeschwindigkeit je
Stufe kann an die Prozeßempfindlichkeit angepaßt werden, so
daß mit einer vergleichsweise geringen Zurücknahme der
Schneidgeschwindigkeit gearbeitet werden kann. Das Ausmaß der
vorbestimmten Zeit zum Messen ermöglicht eine Optimierung der
Schneidgeschwindigkeit ebenso, wie die Ermittlung des Ausmaßes,
in dem die Wärmestrahlung den vorbestimmten Schwellwert
überschreitet. Um mit der vorbeschriebenen Regelung mit Si
cherheit in einen Bearbeitungsbereich zu gelangen, der trotz
hoher Schneidgeschwindigkeit ein stabiles und qualitätssiche
res Arbeiten erlaubt, kann die stufenweise Reduzierung der
Schneidgeschwindigkeit wiederholt vorgenommen werden. Ist
dann eine Schneidgeschwindigkeit erreicht, die für eine be
stimmte Bearbeitungsqualität so hoch wie möglich ist, ande
rerseits aber nicht zu hoch, wird ohne nachfolgende Erhöhung
der Schneidgeschwindigkeit weiter geschnitten.
Das vorgeschriebene Verfahren kann dahingehend spezifi
ziert werden, daß nach einem Überschreiten des Schwellwertes
aufeinanderfolgend Abtastwerte der Wärmestrahlung von der
Auswerteeinheit mit dem Schwellwert verglichen werden, daß
die Zahl der letzteren überschreitenden Abtastwerte gezählt
wird, und daß die stufenweise Reduzierung der Schneidge
schwindigkeit bei Überschreiten einer vorbestimmten Anzahl
erfolgt. Dabei wird die Zahl der Messungen so bestimmt, daß
sie der oben genannten vorbestimmten Zeit entspricht. Die
Zahl muß ausreichen, um über den Schneidprozeß eine hinrei
chend sichere Aussage hinsichtlich des Wärmezustands des
Schneidbereichs machen zu können. Beispielsweise werden zehn
Abtastwerte ermittelt. Anhand dieser zehn Werte kann auch
festgestellt werden, ob der Schwellwert um ein vorbestimmtes
Maß überschritten wird, ob also die auf die Zeiteinheit bezo
gene Vergrößerung der Wärmestrahlung bzw. die Anstiegsge
schwindigkeit ein Mindestmaß überschritten hat. Ist das nicht
der Fall, braucht die Regelung nicht aktiv zu werden, da der
Prozeß nicht zu kippen droht. Andererseits braucht die Rege
lung aber auch dann nicht einzugreifen, wenn der Schwellen
wert zwar um ein vorbestimmtes Maß überschritten wird, die
vorbestimmte Zeit jedoch nicht erreicht wird. Auch dann wird
der Schneidprozeß nicht instabil.
Bei den vorbeschriebenen Verfahren läßt sich immer mit
der maximalmöglichen Geschwindigkeit schneiden, ohne daß die
Gefahr einer Beschädigung der Anlage besteht, z. B. durch
Schäden an Düse oder Optik, und ohne daß die Gefahr des nicht
mehr Durchtrennens besteht. Dadurch wird die Wirtschaftlich
keit des Laserstrahlschneidverfahrens wesentlich verbessert.
Im Sinne einer Automatisierung kann so verfahren werden,
daß der Schwellwert automatisch auf denjenigen Mittelwert der
Schneidgeschwindigkeiten eingestellt wird, der sich für eine
vorbestimmte Mittelungsdauer aus solchen Schneidgeschwindig
keiten ergibt, für die der Schwellwert nach einer Reduzie
rungsphase für die vorbestimmte Zeitdauer nicht überschritten
wurde. Auf diese Weise kann sich der Schwellwert selbst ein
stellen. Das System ist lernfähig. Die Mittelungsdauer ist
eine längere Zeit unter optimalen Schneidbedingungen. Nach
einer derartigen Mittelung von zulässigen Schneidgeschwindig
keiten unter optimalen Schneidbedingungen kann der neue
Schwellwert dann entsprechend dem errechneten Mittelwert zu
züglich 30% bis 50% festgelegt werden.
Es muß Vorsorge dafür getroffen werden, daß die Schneid
geschwindigkeit nicht zu gering ist. Um dies zu gewährlei
sten, wird so verfahren, daß eine Warnmeldung erfolgt
und/oder daß das Laserstrahlschneiden unterbrochen wird, wenn
eine voreingestellte Schneidmindestgeschwindigkeit unter
schritten wird. Die Warnmeldung macht die Bedienungsperson
darauf aufmerksam, daß die Schneidleistung bzw. die Schneid
geschwindigkeit unzureichend ist. Die Warnmeldung kann auch
dazu benutzt werden, automatisch eine Dokumentierung zu er
stellen, die beispielsweise Uhrzeit, Art des Fehlers und
eingestellte Schneidparameter abzuspeichern erlaubt. Das op
tionale Unterbrechen des Schneidens erfolgt, wenn eine Gefahr
für die Schneidvorrichtung besteht. Zur Vermeidung von Zer
störungen und Beschädigungen kann der Shutter geschlossen
werden und die Servomotoren werden angehalten.
Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin,
daß nach einer Geschwindigkeitsreduzierung eine vorbestimmte
Totzeit verstreicht, bis bedarfsweise eine wiederholte Redu
zierung der Schneidgeschwindigkeit erfolgt. Die Totzeit er
möglicht ein Abwarten, um Ansprechverzögerungen der Servomo
toren für die Verstellung der Bearbeitungsoptik zu berück
sichtigen, bevor wieder gemessen wird. Auf diese Weise werden
Fehlmessungen verhindert.
Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß der
Schwellwert und/oder die Anzahl der Abtastwerte beim Zählen
der den Schwellwert überschreitenden Meßwerte und/oder die
Stufenhöhe der stufenweisen Reduzierung der Schneidgeschwin
digkeit von Hand und/oder nach einem vorbestimmten Programm
automatisch einstellbar sind. Die Bemessung des Schwellwerts
und/oder der Zahl der Abtastwerte und/oder der Stufenhöhe der
Reduzierung der Schneidgeschwindigkeit ermöglichen es einzeln
oder in Kombination, die Schneidgeschwindigkeit in Verwertung
von Erfahrungsergebnissen zu optimieren. Ihre Einstellung von
Hand, z. B. mit einem Override-Regler, ermöglicht eine Herauf
setzung der Geschwindigkeit unabhängig von allen Vorgaben.
Das ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn nicht genügend
Verfahrensparameter bekannt sind, weil es sich um ein zuvor
nicht bekanntes Werkstück handelt. Demgegenüber ist eine au
tomatische Einstellung nach einem vorbestimmten Programm von
Vorteil, wenn beim Schneiden zwischen unterschiedlichen, an
sich bekannten Verfahren bzw. Werkstücken gewechselt werden
soll. Beispielsweise kann einer bestimmten Anzahl von Blech
dicken ein jeweils unterschiedlicher Parametersatz zugeordnet
sein, so daß der Anwender im Betrieb nur noch zwischen den
Dickenbereichen wählen muß, nämlich durch entsprechende Ein
stellung der Auswerteeinheit. Dabei können alle Parameter in
einem speziellen Menü verändert und abgespeichert werden. Die
automatische Einstellung ist so durchzuführen, daß der Para
metersatz nicht veränderbar ist. Besonders in diesem Fall
kann ein Parametersatz zur Initialisierung dienen, wenn das
System total verstellt ist.
Das Laserstrahlschneiden wird üblicherweise nicht von
der Kante eines Werkstücks aus durchgeführt, also so, daß
z. B. von der Seite eines Blechs eingeschnitten wird. Hierfür
ist beispielsweise die Einstellung senkrecht zur Werkstück
oberfläche zu aufwendig. Vielmehr wird vor dem Laserstrahl
schneiden eingelocht. Die Erfindung bezieht sich daher auch
auf ein Verfahren zum Laserstrahlschneiden von Werkstücken,
in die zu Bearbeitungsbeginn mit Laserstrahlung eingelocht
wird, wobei die Wärmestrahlung des Einlochbereichs mit einem
Sensor erfaßt und dessen Meßsignale einer Auswerteeinheit zu
geleitet werden, die eine Ausschaltung der Laserstrahlung
veranlaßt, sobald ein Meßsignal einen eingestellten Schwell
wert überschreitet und die eine erneute Einschaltung der La
serstrahlung veranlaßt.
Das vorgenannte Verfahren ist aus der DE 39 26 859 A1
bekannt. Die nach dem Ausschalten der Laserstrahlung wegen
Überschreitung des eingestellten Schwellwertes erfolgende er
neute Einschaltung der Laserstrahlung erfolgt in Abhängigkeit
von einem unteren Grenzwert. Infolgedessen ist das Verfahren
zwar für geringe Einlochtiefen geeignet, bei größeren Ein
lochtiefen versagt das Verfahren jedoch, das Werkstück wird
also nicht durchbohrt.
Demgegenüber liegt der Erfindung daher die Aufgabe zu
grunde, das Verfahren mit den vorbeschriebenen Verfahrens
schritten so zu verbessern, daß es auch für größere Einloch
tiefen Anwendung finden kann, beispielsweise für Blechdicken
über 5 mm.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die erneute Ein
schaltung der Laserstrahlung nach einer frei vorbestimmbaren
Zeit erfolgt, während der die Laserstrahlung abgeschaltet
ist. Das Verfahren mit einer frei vorbestimmten Zeit für die
erneute Einschaltung der Laserstrahlung ermöglicht es, ver
gleichsweise mehr Energie einzubringen und dadurch ein ver
bessertes Einlochergebnis erzielen. Es ist nicht erforder
lich, das Erreichen eines unteren Grenzwerts der Wärmestrah
lung abzuwarten, so daß das Verfahren dementsprechend nicht
an das systembedingte Absinken der Wärmestrahlung gekoppelt
ist. Das ist insbesondere für größere Einlochtiefen von Vor
teil, wo sich wesentlich erhöhte Zeitkonstanten für das Ab
klingen der Wärmestrahlung ergeben.
Die vorbeschriebene Regelung des Einlochens kann dadurch
verbessert werden, daß aufeinanderfolgend mehrere Ein- und
Ausschaltungen als erster Einlochzyklus mit vorbestimmter er
ster Zyklusdauer erfolgen, und daß nach einer vorbestimmten
zyklusfreien Zeit ein zweiter oder weiterer Einlochzyklus mit
vorbestimmter zweiter oder weiterer Zyklusdauer erfolgt. Die
Zyklusdauern und die zyklusfreien Zeiten sind frei vorbe
stimmbar, so daß sich entsprechende Freizügigkeiten bei der
Gestaltung des Verfahrens ergeben. Es wird eine Pulsweiten-
Modulation betrieben, die eine vergleichsweise große Freizü
gigkeit gestattet, beispielsweise zur Abstimmung auf in Ein
lochrichtung aufeinander folgende unterschiedliche Werkstoff
schichten. Hierdurch ist es möglich, daß in den größeren
Pausen wieder Prozeßgas (O₂) in das Bohrloch eindringen kann.
Eine weitere Verbesserung des Verfahrens kann sich da
durch ergeben, daß die mittlere Laserleistung mit zunehmender
Einlochtiefe bis auf eine Maximalleistung gesteigert wird.
Dies kann durch Einflußnahme auf den Laser geschehen. Die
Steigerung der mittleren Laserleistung kann jedoch auch durch
ein wachsendes Verhältnis von Einschaltzeiten zu Ausschalt
zeiten erreicht werden.
Wenn das Einlochen durch das Werkstück hindurch erfolgt
ist, das Bohrloch also durchgängig ist, kann der Einlochvor
gang abgebrochen werden. Um diesen Zustand zu ermitteln, wird
so verfahren, daß die Laserleistung abgeschaltet wird, wenn
das Meßsignal für eine vorbestimmte Zeit unter einem vorbe
stimmten Grenzwert liegt.
Es ist möglich, daß dieses Verfahren nur bei Blechen von
weniger als 10 mm Dicke funktioniert, so daß noch weitere Ab
bruchkriterien hinzugezogen werden sollten. Daher kann das
Verfahren so durchgeführt werden, daß zur Auswertung der Meß
signale eine einstellbare Anzahl von Abtastwerten während des
genannten Einlochvorgangs gemittelt wird. Eine Mittelwertbil
dung über z. B. zehn Abtastwerte ergibt einen verläßlichen An
halt dafür, daß das Einlochen beendet ist. Des weiteren sind
die Beachtung der Maxima und Minima sowie das Übersteuern
während des Abtastens von Vorteil, wobei dieses auch erfolgen
muß, während der Laser abgeschaltet ist.
Bei den aus der DE 39 26 859 A1 bekannten Verfahren er
folgt die Beobachtung der Wärmestrahlung mit einem Scraper
spiegel, dessen Loch im Umlenkbereich der Laserstrahlung an
geordnet ist und dessen Lochdurchmesser so klein ist, daß nur
ein vergleichsweise unbedeutender Anteil der Laserstrahlung
nicht umgelenkt wird. Andererseits gelangt infolge des
kleinen Lochdurchmessers aber nur ein entsprechend geringer
Anteil der Wärmestrahlung in den Meßbereich. Infolgedessen
ist das Meßsignal vergleichsweise klein und auch von lokalen
Strahlungsschwankungen abhängig. Das Verfahren wird infolge
dessen dadurch verbessert, daß die Wärmestrahlung mit einem
Scraperspiegel aus dem Strahlengang der Laserstrahlung ausge
koppelt wird, dessen Lochdurchmesser an den Durchmesser der
Laserstrahlung angepaßt ist. Infolgedessen tritt die Laser
strahlung durch das Loch des Scraperspiegels ungehindert und
verlustfrei hindurch. Andererseits ist die Spiegelfläche des
Scraperspiegels für die Wärmestrahlung im Vergleich zum
Scraperspiegel groß, so daß dementsprechend große Wärmestrah
lungsanteile für die Messung herangezogen werden können. Es
ergeben sich vergleichsweise große und von lokalen Wärme
schwankungen unabhängige Meßwerte. Zum Einlochen eignen sich
Loch- und Scraperspiegel, wohingegen bei der Schneidüberwa
chung nur der Scraperspiegel genügend Signalintensität lie
fert.
Eine weitere Verbesserung beim Einlochen ergibt sich da
durch, daß die Laserstrahlung im Bereich der Einlochachse ra
dial bewegt wird. Es erfolgt eine Vergrößerung des Lochs, um
den Austritt des geschmolzenen und verdampften Werkstoffs
auch aus größeren Tiefen zu ermöglichen und damit das Ein
lochen in größere Tiefen zu erleichtern. Des weiteren er
reicht mehr Laserleistung den Bohrlochboden, was die Bohrge
schwindigkeit erhöht.
Die Erfindung wird anhand von in den Zeichnungen darge
stellten Vorrichtungen und Verfahrensabläufen erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Überwachungs
einrichtung mit einem Scraperspiegel zur Auskopp
lung von Wärmestrahlung aus dem Strahlengang aus
der Laserstrahlung,
Fig. 2 die diagrammatische Abhängigkeit der Strahlungs
intensität der Wärmestrahlung von der Zeit beim
Laserstrahlschneiden,
Fig. 3 die auf Fig. 2 bezogene diagrammatische Darstellung
der Schneidgeschwindigkeit von der Zeit,
Fig. 4 die diagrammatische Abhängigkeit der Laserleistung
von der Zeit, bezogen auf die Steuerspannung zur
Steuerung der Laserleistung,
Fig. 5 die Abhängigkeit der Laserleistung von der Zeit,
und
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des
Einlochens bei größeren Werkstückdicken s.
Gemäß Fig. 1 wird ein Werkstück 10 mit Laserstrahlung 20
geschnitten. Der Schneidbereich ist mit 12 bezeichnet. Das
Werkstück 10 wird in der Richtung des angegebenen Pfeils mit
der Schneidgeschwindigkeit v₀ bewegt. Das Werkstück 10 wird
durchgeschnitten, so daß der Werkstoff 10 des Werkstücks 10
nach unten ausgeblasen wird. Infolgedessen ist das Werkstück
links des Schneidbereichs 12 geschnitten und rechts unge
schnitten.
Die Laserstrahlung 20 gelangt von einem nicht darge
stellten Laser durch einen Scraperspiegel 21 in einen Bear
beitungskopf 24 einer Schneideinrichtung. Der Bearbeitungs
kopf 24 hat im Strahlengang hintereinander angeordnete Um
lenkspiegel 25, die die Laserstrahlung 20 einem Fokussier
spiegel 26 zuleiten, der die Laserstrahlung wie angegeben dem
Werkstück fokussiert zuleitet, so daß der Fokus im Bereich
des Werkstücks 10 liegt, vgl. insbesondere Fig. 6.
Beim Schneiden entsteht Wärmestrahlung 11, die aus dem
Schneidbereich 12 zurück in den Bearbeitungskopf 24 gelangt,
wo sie durch die Spiegel 26, 25 auf den Scraperspiegel 21 re
flektiert wird. Der Scraperspiegel 21 ist im Außendurchmesser
größer bemessen, als es dem Durchmesser 22 der Laserstrahlung
20 entspricht, so daß die auf ihn treffende Wärmestrahlung 11
aus dem dargestellten Strahlengang abgelenkt und über eine
Sammellinse 27 einem Sensor 13 zugeführt wird. Der Scraper
spiegel 21 könnte auch fokussieren. Dann fällt die Linse 27
weg. Bestandteil des Sensors ist ein optischer Filter 28, der
unerwünschte Strahlung ausblendet, die das Meßsignal verfäl
schen könnte, beispielsweise reflektierte Laserstrahlung. Das
vom Sensor 13 erzeugte Meßsignal gelangt in eine Auswerteein
heit 14. Mit Hilfe dieser Auswerteeinheit 14 wird in nicht
dargestellter Weise eine Regelung der Schneidgeschwindigkeit
v₀ durchgeführt, indem beispielsweise Einfluß auf Servomoto
ren genommen wird. Die bei der Auswertung benutzte effektive
Geschwindigkeit wird aus der geometrischen Addition der ein
zelnen Geschwindigkeiten der Servomotoren für die Richtungen
der x- und y-Achsen vorgenommen.
Die durch die Auswerteeinheit 14 eingeleitete Regelung
greift nicht ein, solange die Intensität der Wärmestrahlung
bzw. des Schmelzleuchtens unterhalb eines eingestellten
Schwellwerts 16 liegt, der in Fig. 2 gepunktet über der Zeit
dargestellt ist. Der Verlauf 30 der Meßsignale in Abhängig
keit von der Zeit zeigt, daß die Meßsignale von der Zeit t =
0 bis t₀ unkritisch ist. Zum Zeitpunkt t₀ wird der Schwellwert
16 erreicht. Die Auswerteeinheit 14 hat einen nicht näher
dargestellten Zähler, der zum Zeitpunkt t₀ zu zählen beginnt.
Es werden Abtastwerte (Mittelwerte) gezählt, die im Zeitbe
reich von t₁ über dem Schwellwert 16 liegen. Die Zeit t₁ ist
eine vorbestimmte Zeit, deren Dauer mit Hilfe der Auswerte
einheit 14 bestimmt wird. Eine Bestimmung ergibt sich bei
spielsweise dadurch, daß für diese Zeit t₁ eine Anzahl von
Abtastwerten 18 festgelegt wird, für die jeweils eine Messung
erfolgt. Fig. 2 zeigt mehrere solcher Abtastwerte 18 im zeit
lichen Verlauf. Für die Zeit t₁ liegen alle Abtastwerte 18 so
hoch, daß jeweils der Schwellwert 16 überschritten wird.
Außerdem zeigt Fig. 2, daß der Schwellwert 16 um ein vor
bestimmtes Maß überschritten wird, welches dadurch bestimmt
wird, daß eine Strahlungsintensität 16 erreicht wird, was
einer kritischen Anstiegsgeschwindigkeit der Wärmestrahlung
während der Zeit t₁ entspricht.
Aus beiden vorgenannten Gründen muß die Schneidgeschwin
digkeit v₁ reduziert werden, die in Fig. 3 beispielsweise dar
gestellt ist. Zum Zeitpunkt t₀ erfolgt eine Abstufung der
Schneidgeschwindigkeit von v₁ auf v₂.
Es kann nun sein, daß die Strahlungsintensität sehr
schnell unter den Schwellwert 16 sinkt. Fig. 2 zeigt jedoch
beispielsweise, daß noch nach der Zeit t₂ ein Abtastwert 18
vorliegt, der den Schwellwert 16 überschreitet. Infolgedessen
hat die mit der Stufenhöhe v₁-v₂ vorgenommene Abstufung der
Schneidgeschwindigkeit nicht ausgereicht und es muß zur Ver
meidung von Schneidfehlern eine weitere Abstufung vorgenommen
werden, nämlich auf die Schneidgeschwindigkeit v₃ zum Zeit
punkt t₀′′. Wird diese Schneidgeschwindigkeit v₃ eingehalten,
so fällt der Kurvenverlauf 30 in Fig. 2 unter den Schwellwert
16. Zum betreffenden Zeitpunkt t₀′′′ ist die Wärmestrahlung 11
so abgeklungen, daß ein unkritischer Bereich erreicht wurde
und die Schneidgeschwindigkeit v₃ kann beibehalten werden.
Sie liegt oberhalb der Schneidgeschwindigkeit vmin. Zum Zeit
punkt t₀′′′ wird der Zähler der Abtasteinheit 14 auf null zu
rückgesetzt.
Würde bei einer Abstufung der Schneidgeschwindigkeit v₁
diese Schneidmindestgeschwindigkeit vmin unterschritten, so
kann die Auswerteeinheit 14 eine Warnmeldung veranlassen bzw.
das Laserstrahlschneiden unterbrechen. Im Darstellungsfall
der Fig. 3 hat sich der Prozeß jedoch bei v₃ gefangen und es
wird dann mit dieser Geschwindigkeit weitergefahren, wobei
die Geschwindigkeit nicht wieder erhöht wird.
Die Zeit t₂ entspricht einer Totzeit nach einer Ge
schwindigkeitsreduzierung und ist erforderlich, um Einstel
lungen des mechanischen Systems vornehmen zu können, ohne daß
diese in eine etwaige Messung eingehen und Fehler verursa
chen. Auch beim Beginn des Laserstrahlschneidens erfolgt die
Messung verzögert, um fehlerhafte Anlaufmessungen zu vermei
den. Die infolgedessen auftretenden Geschwindigkeitsfehler
sind von geringer Bedeutung.
Vor Beginn des Schneidens wird das Werkstück 10 einge
locht. Fig. 6 zeigt den Einlochbereich 19 des Werkstücks 10
mit einer Werkstückdicke s. Das Vorloch hat einen Lochdurch
messer dLoch, der etwas größer ist, als der Mindestdurchmesser
2wf der Laserstrahlung 20.
In Fig. 6 ist dargestellt, daß die Laserstrahlung im Be
reich der Einlochachse 23 radial bewegt wird, was beispiels
weise durch kreisförmiges Bewegen des Bearbeitungskopfs 24 um
die Einlochachse 23 geschieht. Durch dieses insbesondere bei
größeren Blechen erforderliche Scannen der Laserstrahlung 20
wird das Bohren in größere Einlochtiefen erleichtert.
Eine weitere Maßnahme zur Erleichterung des Einlochens
in größere Werkstücktiefen ist es, die mittlere Laserleistung
P gemäß Fig. 5 im Laufe des Einlochens zu vergrößern. Zu Be
ginn des Einlochens ist eine Startleistung PStart eingestellt,
z. B. 500 W. Diese wird dann im Laufe der Einlochzeit t bis
auf den Maximalwert Pmax erhöht, beispielsweise 1,4 kW. Es
wird unterstellt, daß das Einlochen das der Zeit tmax durchge
führt wurde, so daß dann in den Schneidbetrieb übergegangen
werden kann.
Insbesondere bei größeren Einlochtiefen ist es von Inte
resse, das Einlochen schnell und unter Gewährleistung eines
möglichst kleinen Lochdurchmessers durchführen zu können. Es
findet daher eine Regelung der Laserleistung in Abhängigkeit
von Meßergebnissen statt, die durch Überwachung der Wärme
strahlung 11 erhalten werden. Eingesetzt wird eine Modulation
der Pulsweite, wie sie prinzipiell in Fig. 4 dargestellt ist.
Diese Modulation wird durch Ein- und Ausschalten des Lasers
erreicht. Dabei kann, wie auch beim Laserstrahlschneiden, zu
gleich eine Gaszufuhr geregelt werden. Als Gas wird bei
spielsweise O₂ eingesetzt, so daß ein Oxydeinlochen stattfin
det.
Der Laser wird für eine Zeit TAN1 eingeschaltet und da
nach für eine Zeit TAUS1 abgeschaltet. Fig. 4 zeigt einen er
sten Einlochzyklus mit einer Zyklusdauer TAN2, während der der
Laser 4 mal eingeschaltet wird, worauf sich jeweils eine Ab
schaltung anschließt. Die 4. Abschaltung ist einer zyklus
freien Zeit TAUS2 zugeordnet, während der der Laser ver
gleichsweise lange abgeschaltet bleibt. Danach schließen sich
weitere Zyklen Z an. Die Kenngrößen der Zyklen Z, nämlich
TAN1, TAUS1, TAN2 und TAUS2 sind jeweils als Parameter frei
einstellbar und erlauben es, auf die Geometrie des Werkstücks
14 Rücksicht zu nehmen, beispielsweise falls dieses von der
dargestellten einfachen Blechgestalt abweicht. Mit Hilfe der
vorbeschriebenen Parameter kann auch die Laserleistung im
Sinne der Fig. 3 kontinuierlich erhöht werden, beispielsweise
durch Veränderung des Verhältnisses von TAN1 zu TAUS1. Das An
steuersignal kann durch die Auswerteeinheit 14 erzeugt wer
den, oder auch durch ein von einer CNC-Steuerung vorgegebenes
Signal.
Das Einlochen wird beendet, wenn das Meßsignal für eine
vorbestimmte Zeit unter einem vorbestimmten Grenzwert 15
liegt, der in Fig. 2 beispielsweise eingezeichnet wurde. Es
ist dann davon auszugehen, daß das Einlochen beendet ist,
weil die gesamte Dicke des Werkstücks 10 durchlocht wurde.
Auch beim Einlochen kann eine Abtastung der Meßwerte der
Wärmestrahlung 11 durchgeführt werden, so daß die Meßzeit in
einfacher Weise durch eine Einstellung der Anzahl der Abta
stungen bestimmt wird. Das Beenden des Einlochvorgangs er
folgt dann durch Mittelung der Abtastwerte der eingestellten
Anzahl.
Wenn das Einlochen beendet ist, erzeugt die Auswerte
einheit 14 ein Steuersignal zum Beginn des Laserstrahlschnei
dens einschließlich Überwachung des Schneidvorgangs gemäß
Fig. 2, 3.
Claims (13)
1. Verfahren zum Laserstrahlschneiden von Werkstücken (10),
bei dem die Wärmestrahlung (11) des Schneidbereichs (12)
mit einem Sensor (13) erfaßt wird und dessen Meßsignale
einer Auswerteeinheit (14) zugeleitet werden, mit der
ein Verfahrensparameter des mit kontinuierlicher Laser
strahlung (20) erfolgenden Schneidens beeinflußt wird,
falls ein Meßsignal einen eingestellten Schwellwert (16)
überschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneid
geschwindigkeit (v₁) um eine vorbestimmte Stufe (17) re
duziert wird, wenn der Schwellwert (16) um eine vorbe
stimmte Zeit (t₁) und/oder um ein vorbestimmtes Maß
überschritten wird, daß die stufenweise Reduzierung der
Schneidgeschwindigkeit (v₁) bedarfsweise wiederholt vor
genommen wird, bis der Schwellwert (16) während der vor
bestimmten Zeit (t₁) nicht überschritten wird, und daß
mit der reduzierten, nicht wieder erhöhten Schneidge
schwindigkeit (v₃) weiter geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach einem Überschreiten des Schwellwertes (16) aufein
anderfolgend Abtastwerte (18) der Wärmestrahlung von der
Auswerteeinheit (14) mit dem Schwellwert (16) verglichen
werden, daß die Zahl der letzteren überschreitenden Ab
tastwerte (18) gezählt wird, und daß die stufenweise Re
duzierung der Schneidgeschwindigkeit (v₁) bei Über
schreiten einer vorbestimmten Anzahl erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwellwert (16) automatisch auf denjenigen Mittel
wert der Schneidgeschwindigkeiten (v₀) eingestellt wird,
der sich für eine vorbestimmte Mittelungsdauer aus sol
chen Schneidgeschwindigkeiten (v₃) ergibt, für die der
Schwellwert (16) nach einer Reduzierungsphase für die
vorbestimmte Zeitdauer (t₁) nicht überschritten wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Warnmeldung erfolgt und/oder daß das Laserstrahl
schneiden unterbrochen wird, wenn eine voreingestellte
Schneidmindestgeschwindigkeit (vmin) unterschritten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
nach einer Geschwindigkeitsreduzierung eine vorbestimmte
Totzeit (t₂) verstreicht, bis bedarfsweise eine wieder
holte Reduzierung der Schneidgeschwindigkeit erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwellwert (16) und/oder die Anzahl der Abtastwerte
(18) beim Zählen der den Schwellwert (16) überschreiten
den Meßwerte und/oder die Stufenhöhe (v₁-v₂) der stufen
weisen Reduzierung der Schneidgeschwindigkeit von Hand
und/oder nach einem vorbestimmten Programm automatisch
einstellbar sind.
7. Verfahren zum Laserstrahlschneiden von Werkstücken (10),
in die zu Bearbeitungsbeginn mit Laserstrahlung (20)
eingelocht wird, wobei die Wärmestrahlung (11) des Ein
lochbereichs (19) mit einem Sensor (13) erfaßt und des
sen Meßsignale einer Auswerteeinheit (14) zugeleitet
werden, die eine Ausschaltung der Laserstrahlung (20)
veranlaßt, sobald ein Meßsignal einen eingestellten
Schwellwert (16) überschreitet und die eine erneute Ein
schaltung der Laserstrahlung (20) veranlaßt, insbesonde
re vor Beginn eines Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
erneute Einschaltung der Laserstrahlung (20) nach einer
frei vorbestimmbaren Zeit (TAUS1) erfolgt, während der
die Laserstrahlung (20) abgeschaltet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
aufeinanderfolgend mehrere Ein- und Ausschaltungen als
erster Einlochzyklus (Z) mit vorbestimmter erster Zy
klusdauer (TAN2) erfolgen, und daß nach einer vorbestimm
ten zyklusfreien Zeit (TAUS2) ein zweiter oder weiterer
Einlochzyklus mit vorbestimmter zweiter oder weiterer
Zyklusdauer (T′AN2) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die mittlere Laserleistung (P) mit zunehmender
Einlochtiefe bis auf eine Maximalleistung (Pmax) gestei
gert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Laserleistung (20) abgeschaltet
wird, wenn das Meßsignal für eine vorbestimmte Zeit un
ter einem vorbestimmten Grenzwert (15) liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Auswertung der Meßsignale eine einstellbare Anzahl
von Abtastwerten während des genannten Einlochvorgangs
gemittelt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wärmestrahlung (11) mit einem
Scraperspiegel (21) aus dem Strahlengang der Laserstrah
lung (20) ausgekoppelt wird, dessen Lochdurchmesser an
den Durchmesser (22) der Laserstrahlung (20) angepaßt
ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Laserstrahlung (20) im Bereich der
Einlochachse (23) radial bewegt wird.
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