DE19605923A1 - Durchflußmesser - Google Patents
DurchflußmesserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Durchflußmesser mit einem
geraden Rohr, einer Anregungseinrichtung, die das Rohr
quer zu seiner Längsrichtung antreibt, und eine Sensor
einrichtung
Ein derartiger Durchflußmesser ist beispielsweise aus
US 5 323 658 bekannt. Der dort beschriebene Durchfluß
messer arbeitet nach dem Coriolis-Prinzip. Hierbei wir
das Rohr etwa in der Mitte durch eine Anregungseinrich
tung in Schwingungen versetzt. Beiderseits dieser Anre
gungseinrichtung ist das Rohr mittels Einspannhilfen in
einem Gehäuse eingespannt und an Einspannpunkten fest
gelegt. Auf der der Anregungseinrichtung abgewandten
Seite der Einspannpunkte sind weitere Schwingungserzeu
ger vorgesehen, die auf das Rohr wirken, um durch eine
gegenphasige Rohrbewegung eine Schwingungsausbreitung
zu unterdrücken. Das Rohr selbst ist mit Hilfe von Bal
gen in eine Meßleitung eingesetzt.
Diese Balgen machen den Durchflußmesser ungeeignet für
die Durchflußmessung von Medien, die unter höheren
Drücken stehen. Darüber hinaus ergibt sich bei diesem
Durchflußmesser ein erheblicher Energieaustausch mit
der Umgebung, d. h. mit dem Gehäuse, wobei diese abge
führte Energie für die eigentliche Messung nicht zur
Verfügung steht und sogar zur Verfälschung von Meßer
gebnissen führen kann. Die Ansteuerung der Schwin
gungsgeber erfordert einen erheblichen Aufwand, wenn
man die Rohrenden möglichst ruhig halten will.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf kosten
günstige Art gute Meßergebnisse zu erzielen.
Diese Aufgabe wird bei einem Durchflußmesser der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Sensorein
richtung eine Bewegungsgröße über die Länge von zwei
Längenabschnitten des Rohres auf beiden Seiten der An
regungseinrichtung ermittelt.
Damit verläßt man die bisher bekannte Art, an einer
bestimmten Stelle des Rohres die Schwingung zu messen.
Diese Schwingung war in ungünstigen Fällen vielfach
fehlerbehaftet, was das Meßergebnis verfälscht hat. Man
ermittelt nun vielmehr die Bewegungsgröße des Rohres
über die Länge von zwei Längenabschnitten, wobei sich
Fehler vielfach gegenseitig ausgleichen. Man nutzt
hierbei das physikalische Prinzip aus, daß ein Impuls,
der in das das Rohr durchströmende Fluid eingebracht
wird, erhalten bleibt. Allerdings wird dieser Impuls,
den man auch als "Bewegungsmenge" bezeichnen kann, sich
aufgrund des strömenden Mediums im Rohr nicht mehr ge
nau an einem Punkt lokalisieren lassen. Dies ist aber
unkritisch, weil man nunmehr die Bewegungsgröße des
Rohres über eine gewisse Länge ermittelt. Die Bewe
gungsgröße kann die Geschwindigkeit, die örtliche Ver
lagerung oder die Beschleunigung sein. Im Zusammenhang
mit der zeitlichen Abhängigkeit einer dieser Bewegungs
größen kann man den gesamten Impuls problemlos ermit
teln.
Vorzugsweise ermittelt die Sensoreinrichtung einen Mit
telwert der Bewegungsgröße eines jeden Längenab
schnitts. Dieser Mittelwert ist auf die Länge des Län
genabschnitts bezogen. Es reicht im allgemeinen aus,
den Mittelwert des Impulses auf beiden Seiten der Anre
gungseinrichtung zu kennen. Eine genaue Lokalisierung
ist nicht notwendig. Aus der Differenz zwischen den
beiden Längenabschnitten vor und nach der Anregungsein
richtung läßt sich dann auf die durchgeflossene Menge
des Fluids oder des Mediums schließen.
Mit Vorteil weist die Sensoreinrichtung einen der Anre
gungseinrichtung zugeordneten Sensor auf, der einen
Ruhezeitpunkt des Rohres ermittelt. Damit läßt sich
diskret jeder Impuls, der von der Anregungseinrichtung
abgegeben wird, ermitteln. Dieser Impuls erstreckt sich
dementsprechend vom Anfang der Anregung, der durch die
Anregungseinrichtung festgelegt wird, bis zum Ende, das
durch den Ruhezeitpunkt des Rohres bestimmt wird. Der
Ruhezeitpunkt des Rohres ist der Zeitpunkt, an dem sich
das Rohr nicht mehr bewegt.
Vorzugsweise ermittelt die Sensoreinrichtung die Bewe
gungsgröße zu dem Zeitpunkt, an dem das Rohr an seiner
Antriebsstelle in Ruhe ist. Der der Anregungseinrich
tung zugeordnete Sensor legt also den Zeitpunkt fest,
zu dem die Impulse auf beiden Seiten der Anregungsein
richtung ermittelt werden.
Vorzugsweise gibt die Anregungseinrichtung jeweils ei
nen Anregungsimpuls ab. Damit wird nach jedem Anre
gungsimpuls die durchgeflossene Masse ermittelt. Man
erhält zwar nur diskrete Messungen an verschiedenen
Zeitpunkten. Da diese Messungen aber in sehr kurzen
Zeitabständen aufeinanderfolgen, ergibt sich wieder
eine quasi kontinuierliche Messung.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Anregungs
impuls zeitlich auf eine Länge begrenzt, innerhalb der
eine Bewegung des Rohres noch keines seiner Enden er
reicht hat. Damit besteht keine Gefahr, daß eine der
artige Bewegung des Rohres an seinen Enden reflektiert
wird. Eine derartige Reflexion kann unter Umständen zu
einer Verfälschung der Bewegung der beiden Längenab
schnitte auf beiden Seiten der Anregungseinrichtung
führen. Unter "Enden" des Rohres sollen die Einspann
stellen verstanden werden, also die Positionen, an de
nen das Rohr festgehalten wird und an denen sich Refle
xionen ergeben können. Die Länge der Anregungsimpulse
muß hierbei zwar recht kurz gewählt werden. Sie ist
unter anderem von den Parametern des Rohres abhängig.
Eine derart kurze Anregung hat aber andererseits den
Vorteil, daß die Messungen schnell aufeinanderfolgen
können, so daß eine quasi kontinuierliche Messung mög
lich wird.
Bevorzugterweise steht das Rohr unter Zugspannung. Mit
einer derartigen Zugspannung läßt sich die Ausbreitung
der Wellen auf dem Rohr, die durch die Anregungsimpulse
erzeugt werden, verbessern. Über die Stärke der
Zugspannung läßt sich die Art der Ausbildung der Wellen
verändern, insbesondere im Hinblick auf Wellenlänge,
Phasengeschwindigkeit und/oder Frequenz, so daß man
eine für die Messung geeignete Wellenausbildung erzeu
gen kann. Insbesondere läßt sich die Geschwindigkeit
hiermit so anpassen, daß die Wellen bis zum Zeitpunkt
der Messung die Enden des Rohres beziehungsweise die
Einspannstellen noch nicht erreicht haben. Damit werden
eventuelle Reflexionen von diesen Einspannstellen ver
hindert, wodurch sich eine Verfälschung des Meßsignals
vermeiden läßt.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vor
gesehen, daß das Rohr mit Hilfe von Federn in einem
Gehäuse befestigt ist. Diese Federn haben zum einen die
Aufgabe, die notwendige Zugspannung zu erzeugen. Sie
ermöglichen aber andererseits auch eine flexible Lage
rung des Rohres in dem Gehäuse.
Mit Vorteil weist das Rohr eine geringe Biegesteifig
keit auf. Bei einer geringen Biegesteifigkeit ist die
Ausbreitung der Wellen prägnanter. Man erhält also mit
kleineren Anregungsimpulsen bereits deutliche Signale,
die mit Hilfe der Sensoreinrichtung aufgenommen werden
können. Hierdurch kann die Sensoreinrichtung mit einer
geringeren Empfindlichkeit ausgebildet werden.
Vorzugsweise ist das Rohr aus einem Kunststoff gebil
det. Mit einem Kunststoff läßt sich die gewünschte ge
ringe Biegesteifigkeit bei gleichzeitiger hoher Druck
festigkeit erreichen.
Vorteilhafterweise ist eine Leiteranordnung parallel
zum Rohr gehalten, und ein Magnetfeld weist eine senk
recht zu der Leiteranordnung gerichtete Komponente auf.
Auf diese Weise läßt sich mit einfachen Mitteln die
Bewegungsgröße, genauer gesagt, ihr örtlicher
Durchschnitts- oder Mittelwert, über eine Länge des
Rohres ermitteln. Wenn nämlich ein Leiter in einem Ma
gnetfeld bewegt wird, entsteht eine Spannung, die nach
dem Induktionsgesetz (zweite Maxwellsche Gleichung)
proportional zu der örtlichen Geschwindigkeit der Lei
teranordnung und der senkrecht dazu verlaufenden Kom
ponente des Magnetfeldes ist. Die zwischen beiden Enden
der Leiteranordnung gemessene Spannung ergibt dann un
mittelbar eine Aussage über den Mittelwert der Ge
schwindigkeit der Leiteranordnung und damit des Längs
abschnitts des Rohres, die man ermitteln möchte.
In einer anderen oder zusätzlichen Ausgestaltung kann
die Sensoranordnung zwei sich in Längsrichtung er
streckende Piezowandler aufweisen. Diese Piezowandler
können beispielsweise aus diskreten, aufeinander ange
ordneten Piezoelementen gebildet sein, die in Längs
richtung des Rohres gestapelt sind. Es ist aber auch
möglich, ein durchgehendes Piezoelement über die Länge
des Längsabschnitts des Rohres zu erstrecken. Hier er
geben sich bei unterschiedlichen Auslenkungen des Roh
res unterschiedliche Kompressionen der Piezoelemente
und damit unterschiedliche elektrische Spannungen, die
wiederum eine Aussage über die Geschwindigkeit bezie
hungsweise die Beschleunigung, die sich in einer Kraft
ausdrückt, des Rohres erlauben. Wenn das Rohr ausge
lenkt wird, wird der Piezowandler auf einer Seite kom
primiert und auf der anderen Seite entlastet. Bei ent
sprechender Anpassung der Wellenlänge kann man davon
ausgehen, daß die Auslenkung einen ausreichenden Zusam
menhang mit dem wandernden Impuls aufweist.
Vorzugsweise sind hierbei die Piezowandler über Ab
standshalter am Rohr befestigt. Durch diese Abstands
halter wird bei einer Auslenkung oder Durchbiegung des
Rohres die Kompression beziehungsweise die Entlastung
der Piezowandler verstärkt. Auf diese Weise läßt sich
ein Signal mit einer geringeren Störanfälligkeit gewin
nen.
Alternativ oder zusätzlich zu den bisher dargestellten
Ausführungsformen kann die Sensoreinrichtung einen ka
pazitiven Sensor aufweisen. Auch mit einem derartigen
kapazitiven Sensor läßt sich die Bewegungsgröße über
einen Längenabschnitt des Rohres ermitteln und gleich
zeitig ausmitteln. Hierbei macht man sich die Erkennt
nis zunutze, daß jede Kapazität im Prinzip durch eine
Parallelschaltung von vielen Einzelkapazitäten be
schrieben werden kann. Die Gesamtkapazität ergibt sich
dann durch die Addition der Einzelkapazitäten. Wenn man
nun diese Einzelkapazitäten entlang des Rohres ver
teilt, gibt die Gesamtkapazität eine einfach zu gewin
nende, aber relativ genaue Aussage über die Bewegung,
die das Rohr, genauer gesagt, der betreffende Rohrab
schnitt, im Mittel ausführt. Die Einzelkapazitäten müs
sen hierbei nicht konkret ausgebildet sein. Man kann
auch eine Gesamtkapazität über den Längenabschnitt des
Rohres ermitteln.
Hierbei ist von Vorteil, wenn das Rohr mit einem elek
trischen Leiter versehen ist, der einem Sekundärleiter
benachbart angeordnet ist, wobei zwischen dem Leiter
und dem Sekundärleiter eine Potentialdifferenz anliegt.
Der Leiter bildet dann zusammen mit dem Sekundärleiter
die gewünschte Kapazität. Die Potentialdifferenz er
laubt es auf einfache Art und Weise, das Meßsignal über
eine Ladungsänderung zu gewinnen.
Vorzugsweise weist hierbei der Sekundärleiter eine
Plattenform auf, und der Leiter erstreckt sich über
zumindest einen Teil des Umfangs des Rohres. Hierbei
kann auch der Leiter eine Plattenform aufweisen, d. h.
er muß sich in Umfangsrichtung nicht an die Umfangsflä
che des Rohres anschmiegen. Je größer die Platten sind,
desto größer ist die Kapazität dieser Anordnung und
desto genauer lassen sich Kapazitätsänderungen ermit
teln. Auch auf diese Weise läßt sich ein relativ stö
rungsfreies Meßsignal ermitteln.
Vorteilhafterweise sind in Bewegungsrichtung des Rohres
auf beiden Seiten ein Leiter und ein Sekundärleiter
angeordnet. Man kann also prüfen, ob einem Zuwachs der
Kapazität auf einer Seite eine entsprechende Verminde
rung der Kapazität auf der anderen Seite gegenüber
steht. Nur wenn beide Bedingungen gegeben sind, ist die
Messung zutreffend. Darüber hinaus stehen auf diese
Weise zwei Meßsignale zur Verfügung, die man entweder
getrennt oder zusammengefaßt auswerten kann, um ein
Meßsignal mit einer höheren Auflösung zu gewinnen.
Mit Vorteil ist der Leiter durch eine Beschichtung oder
eine Armierung des Rohres gebildet. Bei einer Beschich
tung läßt sich der Leiter relativ leicht aufbringen und
kontrollieren. Bei einer Armierung kann man zusätzlich
den Vorteil gewinnen, daß das Rohr dadurch stärker ge
gen Drücke belastbar ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt II-II nach Fig. 1,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt.
Ein Durchflußmesser 1 weist ein Rohr 2 auf, das aus
einem leicht biegbaren Material besteht, beispielsweise
aus Kunststoff. Das Rohr 2 ist mit Hilfe zweier Flan
sche 3, 4 in einem Gehäuse 5 angeordnet, wobei zwischen
den Flanschen 3, 4 und dem Gehäuse 5 Zugfedern 6, 7
angeordnet sind, die das Rohr 2 unter einer gewissen
Zugspannung halten. Mit Hilfe der Zugfedern 6, 7 kann
man die Zugspannung einstellen.
Die Biegesteifigkeit des Rohres 2 ist, wie gesagt, re
lativ gering, so daß das Rohr 2 nach Art einer gespann
ten Saite im Gehäuse 5 schwingen kann.
Etwa in der Mitte des Rohres ist eine Anregungseinrich
tung 8 angeordnet, die mit Hilfe eines Stößels 9 dem
Rohr 3 eine impulsförmige Anregung vermittelt. Hierbei
kann die Anregungseinrichtung 8 als elektromagnetischer
Treiber ausgebildet sein, dessen Kraft proportional zum
Antriebsstrom ist.
Gegenüberliegend zur Anregungseinrichtung 8 ist ein
Sensor 10 angeordnet, der die Bewegung des Rohres 2 an
der Position ermittelt, an der auch die Anregungsein
richtung 8 angreift.
Auf beiden Seiten der Anregungseinrichtung 8 ist je
weils ein weiterer Sensor 11, 12 angeordnet, der die
Bewegung des Rohres 2 über die Länge von den beiden
Längenabschnitten des Rohres ermittelt, die beiderseits
der Anregungseinrichtung 8 angeordnet ist. Bei der Aus
führungsform nach Fig. 1 besteht die Sensoreinrichtung
11 aus zwei parallel zum Rohr 2 gehaltenen Leitern 13,
14, die gemeinsam und synchron mit dem Rohr 2 bezie
hungsweise einem Rohrabschnitt 18, 19 in einem Magnet
feld bewegbar sind, das durch Pfeile 15, 16 angedeutet
ist. Das Magnetfeld 15, 16 wird durch eine Magnetfeld
erzeugungseinrichtung 17 bereitgestellt, die beispiels
weise durch Spulen oder auch durch Permanentmagnete
gebildet sein kann. Selbstverständlich schließt sich
das Magnetfeld 15, 16. Der Rest des Magnetfeldes ist
aber für die vorliegende Betrachtung unwesentlich.
Da das Rohr 2 aus Kunststoff gebildet ist, beeinflußt
es die Messung nicht. In den Leitern 13, 14 hingegen
wird entsprechend dem Induktionsgesetz bei der Bewegung
im Magnetfeld 15, 16 eine Spannung erzeugt, die dem
Vektorprodukt aus Geschwindigkeit und Magnetfeld pro
portional ist. Wenn man die Spannung zwischen den bei
den Enden der Leiter 13, 14 abnimmt, erhält man, ein
konstantes Magnetfeld 15, 16 vorausgesetzt, einen Mit
telwert über die Geschwindigkeit der Bewegung des Roh
res in den Abschnitten 18, 19. Hierbei ist zu beachten,
daß im vorliegenden Fall die Sensoreinrichtungen 11, 12
die gesamte Länge zwischen der Anregungseinrichtung 8
und den Einspannstellen, die durch die Flansche 3, 4
gebildet werden, abdeckt.
In Fig. 1 ist das Magnetfeld 15, 16 senkrecht zur Zei
chenebene gerichtet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
wurde daher auf die Darstellung der Magnetfelderzeu
gungseinrichtung 17 in Fig. 1 verzichtet.
Wenn das Rohr 2 aus einem elektrisch leitenden Material
gebildet ist, kann man selbstverständlich auch auf die
Leiter 13, 14 verzichten und das Rohr 2 selbst zum Ab
griff der geschwindigkeitsproportionalen Spannung ver
wenden.
Ferner ist eine Steuereinrichtung 20 vorgesehen, die
die Anregungseinrichtung 8 antreibt und hierbei den zum
Antrieb verwendeten Strom ermittelt. Die Steuereinrich
tung 20 wertet weiterhin das Ausgangssignal des Sensors
10 aus, der der Anregungseinrichtung 8 gegenüberliegend
angeordnet ist. Weiterhin wertet die Steuereinrichtung
20 die Ausgangssignale der Sensoreinrichtungen 11, 12
aus, d. h. die geschwindigkeitsproportionalen Spannungen
in den Leitern 13, 14.
Anstelle der einzeln dargestellten Leiter 13, 14 können
natürlich auch eine Vielzahl von Leitern verwendet wer
den, die parallel zum Rohr 2 angeordnet festgelegt
sind. Die in Fig. 2 gewählte Darstellung dient ledig
lich der besseren Übersichtlichkeit.
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines
Durchflußmessers 1, bei der gleiche Elemente mit glei
chen Bezugszeichen und abgewandelte Elemente mit ge
strichenen Bezugszeichen versehen worden sind. Die
Steuereinrichtung 20 wurde aus Gründen der Übersicht
lichkeit weggelassen.
Auch hier sind wieder beiderseits der Anregungseinrich
tung 8 Sensoreinrichtungen 11′, 12′ vorgesehen, die bei
der Ausführungsform nach Fig. 3 allerdings durch Piezo
elemente 22 gebildet sind, die über Abstandshalter 23
am Rohr befestigt sind. Genauer gesagt sind insgesamt
vier Piezowandler 22 vorgesehen, und zwar links und
rechts der Anregungseinrichtung 8 und ober- und unter
halb des Rohres 2. Die Piezowandler 22 können auch
durch Stapel von einzelnen Piezoelementen gebildet wer
den, die in Längsrichtung des Rohres 2 gestapelt sind.
Wenn das Rohr 2 ausgelenkt wird, werden die Piezowand
ler auf einer Seite des Rohres 2 komprimiert, nämlich
dort, wo sich das Rohr 2 konkav biegt, und auf der an
deren konvexen Seite entlastet. Die Piezoelemente geben
eine ihrer Kompression proportionale Spannung ab. Auch
hierdurch läßt sich also eine über die Länge der Ab
schnitte gemittelte Größe abnehmen, die der Bewegung
der Abschnitte 18, 19 proportional ist, genauer gesagt,
deren Mittelwert.
Fig. 4 zeigt einen Durchflußmesser 1′′ in einer Schnitt
ansicht, die im wesentlichen der von Fig. 2 entspricht.
Gegenüber den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 3
hat sich hier geändert, daß die Sensoreinrichtung 11′′
als kapazitiver Sensor ausgebildet ist. Selbstverständ
lich sind in Durchflußrichtung des Rohres 2, wie dies
in den Fig. 1 und 3 dargestellt ist, auf beiden Seiten
der Anregungseinrichtung 8 derartige kapazitive Senso
ren 11′′ vorgesehen.
Der kapazitive Sensor 11′′ ist versehen mit zwei Platten
24, 25, die in Bewegungsrichtung des Rohres 2, die hier
durch einen Doppelpfeil 26 dargestellt ist, auf beiden
Seiten des Rohres 2 angeordnet sind. Beide Platten 24,
25 werden mit Hilfe von Spannungsquellen 27, 28 auf ein
bestimmtes Potential gebracht, wobei dieses Potential
unterschiedlich sein kann, wie in Fig. 4 dargestellt,
wo die Platte 24 auf positivem Potential und die Platte
25 auf negativem Potential gehalten wird, jeweils bezo
gen auf ein Massepotential. Die Platten 24, 25 werden
als Sekundärleiter bezeichnet.
Das Rohr 2 ist mit einem Leiter 29 versehen, der eben
falls auf beiden Seiten des Rohres 2 angeordnet und
plattenförmig ausgebildet ist. Der Leiter 29 kann aber
auch als Beschichtung des Rohres 2 oder als Armierung
ausgebildet sein, so daß er der Oberfläche des Rohres 2
in Umfangsrichtung folgt. Der Leiter 29 ist mit einer
Meßverstärkeranordnung 30 verbunden, die ebenfalls mit
einem Masseanschluß verbunden ist.
Wenn sich das Rohr 2 in Richtung des Doppelpfeiles 26
bewegt, ändert sich die Kapazität zwischen den Platten
24, 25 und dem Leiter 29. Wenn das Potential konstant
gehalten wird, führt dies zu einer Ladungsänderung auf
dem Leiter 29, die mit Hilfe des Meßverstärkers 30 er
faßt werden kann.
Sowohl die Platten 24, 25 als auch der Leiter 29 er
strecken sich über die Länge jeweils eines Rohrab
schnitts 18, 19, so daß auf diese Weise die Bewegung
des Rohres in Richtung des Doppelpfeiles 26 ermittelt
und gleichzeitig ausgemittelt werden kann.
Der Durchflußmesser arbeitet nach folgendem Funktions
prinzip:
Wenn die Anregungseinrichtung 8 das Rohr 2 auslenkt,
erhält das Rohr 2 einen Impuls oder eine Bewegungsmen
ge, die proportional dem Integral der zugeführten Kraft
über die Zeit ist. Mathematisch läßt sich das wie folgt
beschreiben:
Hierbei bedeutet M die Masse, v die Geschwindigkeit und
F die zugeführte Kraft. T ist das Ende der Integra
tionsperiode. Die Indizes y1 und y3 bezeichnen die Ori
entierung der Geschwindigkeit v an den Längsabschnitten
18, 19. Der Querstrich deutet an, daß es sich um eine
gemittelte Größe handelt. Der Index (m+r) zeigt, daß es
sich bei der Größe ρ um die gemeinsame Masse bezie
hungsweise Dichte aus Rohr und im Rohr aufgenommenem
Medium handelt.
Solange das Medium im Rohr stationiert ist, wird sich
der durch die Anregungseinrichtung 8 erzeugte Impuls in
Form einer Welle nach beiden Seiten gleichartig auf dem
Rohr 2 fortpflanzen. Hierbei muß lediglich vorausge
setzt werden, daß das Rohr 2 beiderseits der Anregungs
einrichtung 8 die gleichen Eigenschaften aufweist, also
keine größeren Inhomogenitäten im Hinblick auf bei
spielsweise Steifigkeit, Dicke oder ähnliches aufweist.
Wenn allerdings das Medium durch das Rohr 2 strömt,
wird sich die Bewegung nicht mehr gleichförmig von der
Anregungseinrichtung 8 aus nach beiden Seiten ausbrei
ten. Der Anteil des Impulses, der vom durchströmenden
Medium aufgenommen wird, wird seine Bewegungsenergie
vielmehr in den Abschnitt des Rohres 2 eintragen, der
in Strömungsrichtung hinter der Anregungseinrichtung 8
liegt. Hierdurch ergibt sich ein Unterschied ΔMv des
Impulses, der das Zweifache des verlagerten Impulses
beziehungsweise der verlagerten Bewegungsmenge aus
macht:
Hierbei beschreibt der Index y nach wie vor die Bewe
gung quer zur Längserstreckung des Rohres, während der
Index x die Bewegung in Längserstreckung des Rohres
beinhaltet. D steht für den Durchmesser des Rohres, so
daß der Ausdruck
den Strömungsquerschnitt des Rohres beschreibt. Falls
ein anderer, d. h. von der Kreisform abweichender, Quer
schnitt des Rohres vorhanden ist, muß hier ein anderes
Flächenmaß eingesetzt werden.
Ein Teilen der beiden obigen Gleichungen ergibt folgen
des:
woraus man durch Umformen erhält:
Der Ausdruck auf der linken Seite ist dann der Massen
strom.
Wie man aus der Gleichung (4) erkennen kann, muß man
lediglich einige wenige Größen messen, um die notwendi
gen Eingangsdaten für die Lösung der Gleichung zur Ver
fügung zu haben. Diese Größen sind:
Die Geschwindigkeiten der Abschnitte 18, 19 quer zur
Strömungsrichtung sowie die Geschwindigkeit vy2 des Roh
res im Bereich der Anregungsstelle. Ferner muß die
Kraft F ermittelt werden.
Es ist ersichtlich, daß die Integrale von einem Zeit
punkt 0 bis zu einem Zeitpunkt T ausgewertet werden.
Der Zeitpunkt T wird dahin bestimmt, daß das Rohr 2
nach einer Anregung durch die Anregungseinrichtung 8 am
Zeitpunkt 0 zu diesem Zeitpunkt T wieder in Ruhe ist.
Mit anderen Worten ist das Rohr 2 nach einer Anregung
zu diesem Zeitpunkt wieder vollständig abgebremst wor
den. Damit läßt sich durch das Integral der Kraft über
die Zeit in einer derartigen Periode der Impuls ermit
teln.
Die Geschwindigkeiten y1 und y3 werden mit Hilfe der
Sensoreinrichtungen 11, 12 ermittelt. Die Geschwindig
keit vy2 wird mit Hilfe des Sensors 10 ermittelt. An
statt die Geschwindigkeit zu integrieren, kann man bei
Verwendung eines entsprechenden Sensors 10 auch das
Integral der Spannung des Sensors 10 auswerten:
Schließlich kann man, wie oben bereits erwähnt, auch
die Kraft dadurch ermitteln, daß man den Strom mißt.
Damit gilt:
Die Größen ΨS und ΨD sind Proportionalitätsfaktoren.
Damit läßt sich der Massenfluß m nach der folgenden
Gleichung ermitteln:
Diese Größe kann auf einer Anzeigeeinrichtung 21 ange
zeigt oder auf andere Weise weiterverarbeitet werden.
Eine derartige Massenstromermittlung ist relativ stör
unanfällig. Sie kommt mit relativ einfachen Mitteln
aus, um die Massenströmung zu ermitteln.
Jede Messung beschränkt sich auf eine Periode. Man war
tet also ab, bis die Rohrmitte nach einer Anregung
durch die Anregungseinrichtung 8 wieder zum Stillstand
gekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt ermittelt man die
Geschwindigkeiten der beiden Rohrabschnitte 18, 19,
genauer gesagt, ihre mittlere Geschwindigkeit. Aus der
Impulsdifferenz läßt sich mit hoher Zuverlässigkeit der
Massendurchfluß gewinnen.
Claims (18)
1. Durchflußmesser mit einem geraden Rohr, einer Anre
gungseinrichtung, die das Rohr quer zu seiner
Längsrichtung antreibt, und eine Sensoreinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
(11, 12; 11′, 12′) eine Bewegungsgröße über die
Länge von zwei Längenabschnitten (18, 19) des Roh
res (2) auf beiden Seiten der Anregungseinrichtung
(8) ermittelt.
2. Durchflußmesser nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensoreinrichtung (11, 12; 11′,
12′) einen Mittelwert der Bewegungsgröße eines je
den Längenabschnitts (18, 19) ermittelt.
3. Durchflußmesser nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung (11, 12;
11′, 12) einen der Anregungseinrichtung (8) zuge
ordneten Sensor (10) aufweist, der einen Ruhezeit
punkt des Rohres (2) ermittelt.
4. Durchflußmesser nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensoreinrichtung (11, 12; 11′,
12′) die Bewegungsgröße zu dem Zeitpunkt ermittelt,
an dem das Rohr (2) an seiner Antriebsstelle in
Ruhe ist.
5. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anregungseinrich
tung (8) jeweils einen Anregungsimpuls abgibt.
6. Durchflußmesser nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anregungsimpuls zeitlich auf eine
Länge begrenzt ist, innerhalb der eine Bewegung des
Rohres (2) noch keines seiner Enden (3, 4) erreicht
hat.
7. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (2) unter Zug
spannung steht.
8. Durchflußmesser nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (2) mit Hilfe von Federn (6,
7) in einem Gehäuse (5) befestigt ist.
9. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (2) eine ge
ringe Biegesteifigkeit aufweist.
10. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (2) aus einem
Kunststoff gebildet ist.
11. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Leiteranordnung
(13, 14) parallel zum Rohr (2) gehalten ist und ein
Magnetfeld (15, 16) eine senkrecht zu der Leiter
anordnung gerichtete Komponente aufweist.
12. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoranordnung
(11′, 12′) zwei sich in Längsrichtung erstreckende
Piezowandler (22) aufweist.
13. Durchflußmesser nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Piezowandler (22) über Ab
standshalter (23) am Rohr (2) befestigt sind.
14. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung
einen kapazitiven Sensor (11′′) aufweist.
15. Durchflußmesser nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (2) mit einem elektrischen
Leiter (29) versehen ist, der einem Sekundärleiter
(24, 25) benachbart angeordnet ist, wobei zwischen
dem Leiter (29) und dem Sekundärleiter (24, 25)
eine Potentialdifferenz anliegt.
16. Durchflußmesser nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sekundärleiter (24, 25) eine
Plattenform aufweist und der Leiter (29) sich über
zumindest einen Teil des Umfangs des Rohres (2)
erstreckt.
17. Durchflußmesser nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß in Bewegungsrichtung (26) des
Rohres (2) auf beiden Seiten ein Leiter (29) und
ein Sekundärleiter (24, 26) angeordnet ist.
18. Durchflußmesser nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter (29) durch
eine Beschichtung oder eine Armierung des Rohres
(2) gebildet ist.
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