DE19605668C1 - Ferroelektrisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Ferroelektrisches Bauelement und Verfahren zur HerstellungInfo
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Description
Ferroelektrisches Bauelement und Verfahren zur Herstellung.
Ein Ferroelektrisches Bauelement ist z. B. ein Pyrodetektor.
Dieser besteht aus einer aktiven Sensorschicht aus einem py
roelektrischen Material, welche beidseitig mit einer Elektro
de versehen ist. Als pyroelektrische Materialien werden bei
spielsweise Perowskite aus der Familie der Bleititanate oder
organische Pyroelektrika wie Polyvinylidenfluorid (PVDF) ver
wendet. Eine dauerhafte Polarisierung der Sensorschicht kann
in einem starken elektrischen Feld erfolgen oder stellt sich
beim Aufwachsen des Pyroelektrikums von selbst ein.
Durch Absorption von infraroter Strahlung und der dadurch be
wirkten Temperaturerhöhung reagiert die aktive Sensorschicht
eines Pyrodetektors mit dem Aufbau einer an den Elektroden
ablesbaren elektrischen Spannung. Um bei einer gegebenen
Strahlung ein maximales Meßsignal zu erhalten, müssen die py
roelektrischen Eigenschaften der Sensorschicht und insbeson
dere der pyroelektrische Koeffizient optimiert werden. Dies
läßt sich mit einer orientierten oder gar monokristallinen
pyroelektrischen Schicht erreichen.
Ein schnelles und leichtes Ansprechen wird erreicht, wenn der
Pyrodetektor eine nur geringe Wärmekapazität besitzt. Dies
erfolgt üblicherweise durch Reduzierung der Schichtdicken des
Pyroelektrikums und durch Rückätzen des Substrats bis auf ei
ne Membran, auf der das Detektorelement aufgebaut wird. Eine
weitere Steigerung der Empfindlichkeit kann erzielt werden,
wenn eine Auslese- und -verstärkerschaltung zur Auswertung des
Meßsignals ohne großen verdrahtungsaufwand an das Detektore
lement angeschlossen werden kann oder noch besser zusammen
mit dem Detektorelement in einem einzigen Bauelement inte
griert ist.
Ein weiteres Problem existiert bei der Herstellung integrier
ter Pyrodetektorarrays, bei denen auf einem Bauelement eine
Vielzahl von Detektorelementen integriert ist, um damit ein
Wärmebild einer IR-Quelle zu erzeugen. Ein solches Pyrodetek
torarray muß zusätzlich auf eine möglichst hohe Packungsdich
te der einzelnen Detektorelemente optimiert sein, um ein Wär
mebild mit einer besseren Auflösung zu erhalten.
Ein Pyrodetektorarray mit einer C-achsenorientierten aktiven
Sensorschicht ist aus einem Artikel von R. Takayama et al,
"<Pyroelectric Infrared Array Sensors Made Of c-Axis-oriented
La-Modified PbTiO₃ Thin Films", Sensors and Actuators, A21
bis A23, pp 508 bis 512 (1990) bekannt. Die dort beschriebene
Sensorschicht besteht aus mit Lanthan modifizierten Bleitita
nat-Dünnschichten (PLT), die über einem Magnesiumoxideinkri
stall als Substrat orientiert aufgewachsen sind. In einem
späteren Verfahrens schritt wird die PLT-Schicht durch Rückät
zen des Magnesiumoxidsubstrats freigelegt und von unten mit
einer Elektrode beschichtet.
Aus der DE-A 43 23 821 ist ein integriertes Pyrodetektorele
ment bekannt, bei dem über einem [100]-Siliziumsubstrat zu
nächst orientierte Bufferschichten (Membranschichten) und
darüber orientierte Elektroden- und aktive Sensorschichten
abgeschieden werden. Die erforderlichen Auslese- und Auswer
teschaltungen können direkt in das Substrat unterhalb der
Bufferschichten integriert werden.
Nachteilig an den genannten Pyrodetektoren mit orientierten
ferroelektrischen bzw. pyroelektrischen Schichten ist das Er
fordernis, daß bei der Herstellung ausschließlich monokri
stalline oder zumindest orientierte Schichten Verwendung fin
den können. Eine für die Bauelemente selbst vorteilhafte dün
ne Membranschicht aus amorphem Siliziumoxid und/oder -Nitrid
(vgl. zum Beispiel Sensors and Actuators A45, 1994,
S. 209 bis 218) ist daher für die bekannten Pyrodetektoren mit ori
entierten ferroelektrischen Schichten nicht geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein ferro
elektrisches Bauelement anzugeben, welches auf einer amorphen
Membranschicht aufgebaut ist und dennoch eine orientierte
ferroelektrische Schicht mit guten pyroelektrischen Eigen
schaften besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein ferro
elektrisches Bauelement mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sowie ein Verfahren zur
Herstellung des Bauelements gehen aus den übrigen Ansprüchen
hervor.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß sich be
stimmte Materialien unter definierten Bedingungen in dünnen
Schichten so abscheiden lassen, daß sich deren kristallogra
phische Schicht ebenen parallel zur Substratoberfläche orien
tieren. Ein solches Material kann dann als Zwischenschicht
über einer amorphen Trägerschicht dienen und ermöglicht dar
über den Aufbau eines ferroelektrischen Bauelements mit ori
entierter erster Elektrodenschicht und orientierter ferro
elektrischer Schicht. Auf diese Weise wird ein ferroelektri
sches Bauelement erhalten, welches erstmals eine mechanisch
stabile, elektrisch isolierende und gut freiätzbare amorphe
Membranschicht mit den guten pyroelektrischen Eigenschaften
einer orientierten ferroelektrischen Schicht verbindet. Wird
das Bauelement außerdem noch über einem kristallinen und bei
spielsweise aus Silizium bestehenden Substrat aufgebaut, kann
das erfindungsgemäße Bauelement als hochintegriertes Pyrode
tektorarray ausgeführt werden. Der hohe pyroelektrische Koef
fizient der orientierten ferroelektrischen Schicht ergibt
auch bei kleiner Detektorfläche ein ausreichendes Meßsignal.
Die amorphe Membran erlaubt ein spezifisches Rückätzen bis
auf die Membran, die dann als Ätzbarriere dienen kann. Da
durch können die einzelnen Detektorelemente durch Ätzen von
Zwischenräumen in der pyroelektrischhen Schicht elektrisch
und thermisch voneinander getrennt werden, so daß ein Über
sprechen zwischen benachbarten Elementen stark reduziert
wird. Auf der anderen Seite kann unterhalb des Pyrodetektore
lementes das Substrat zurückgeätzt oder vollständig entfernt
werden, um die Wärmekapazität des einzelnen Detektorelements
zu reduzieren und außerdem die Wärmebrücke und damit das
Übersprechen zu verringern.
Für ein einzelnes Bauelement kann ein beliebiges Substrat
verwendet werden, zum Beispiel eine Keramik, ein Halbleiter
oder auch Glas. Sind jedoch mehrere ferroelektrische Bauele
mente auf einem integrierten Bauelement angeordnet, bei
spielsweise in einem Pyrodetektorarray, wird vorzugsweise ein
Halbleitersubstrat verwendet. Im Substrat können dann Ausle
se- und Auswerteschaltungen integriert werden. So können
hochintegrierte Bauelemente in einfacher Weise und mit wenig
Verdrahtungsaufwand hergestellt werden, die außerdem ein
schnelles Messen und damit eine hohe Meßfrequenz ermöglichen.
Die amorphe Trägerschicht besteht zum Beispiel aus Siliziu
moxid und/oder Siliziumnitrid. Eine bevorzugte Membran be
steht aus einer Dreifachschicht, die eine Siliziumnitrid
schicht, eine Siliziumoxidschicht und eine weitere Silizium
nitridschicht umfaßt. Bei optimalen Schichtdickenverhältnis
sen lassen sich in dieser Dreifachschicht unterschiedliche
Zug- und Druckspannungen so ausgleichen, daß für die gesamte
Membran bzw. für die Dreifachschicht keinerlei Gesamtspannung
resultiert.
Die Zwischenschicht besteht aus einem Material, welches ent
weder eine schichtartige Kristallstruktur besitzt, oder wel
ches sich unter geeigneten Abscheidebedingungen orientiert
aufwachsen läßt. Solche Bedingungen können insbesondere in
Plasmaprozessen eingestellt werden, bei denen die Plasmaab
scheidung "im Gleichgewicht" mit dem entsprechenden Plas
maätzprozeß steht, der durch den Beschuß der wachsenden
Schicht mit Teilchen aus dem Plasma hervorgerufen wird. Wer
den die Abscheidebedingungen so eingestellt, daß der Plasma
abscheideprozeß gerade eben überwiegt, so wachsen vorzugswei
se solche Kristalle, die gegenüber der vorzugsweise anisotro
pen Plasmaätzung die niedrigste Ätzrate zeigen. Ein Beispiel
für ein solches Material ist stabilisiertes Zirkoniumoxid,
welches unter den genannten Bedingungen vorzugsweise so auf
wächst, daß die [002]-Kristallebene parallel zur Substrat
oberfläche orientiert ist. Auf eine solche orientierte Zirko
niumoxidschicht lassen sich dann weitere orientierte Schich
ten einschließlich einer orientierten ersten Elektroden
schicht und der orientierten ferroelektrischen Schicht auf
wachsen. Als Beispiel für ein Material mit schichtartiger
Kristallstruktur seien hier die auch als Hochtemperatursupra
leiter bekannten kupferhaltigen Mischoxide genannt, bei
spielsweise Yttriumbariumkupferoxid (YBaCuO).
Auf dieser Zwischenschicht kann nun direkt eine Elektroden
schicht orientiert aufgewachsen werden. Möglich ist es jedoch
auch, auf der Zwischenschicht zunächst eine weitere Anpas
sungsschicht orientiert abzuscheiden, um eine bessere Git
teranpassung von Zwischenschicht und erster Elektrodenschicht
zu erreichen. Für solche Anpassungsschichten sind insbesonde
re solche orientiert aufwachsenden Schichten geeignet, die
die für die ferroelektrische Schicht günstige
[200]-Kristallstruktur besitzen.
Als Anpassungsschicht über einer Zwischenschicht aus orien
tiert aufgewachsenem Zirkoniumoxid (YSZ) ist beispielsweise
eine [200]-orientierte Magnesiumoxidschicht oder das bereits
genannte Yttriumbariumkupferoxid geeignet.
Die erste Elektrodenschicht wird direkt auf der Zwischen
schicht oder auf einer gegebenenfalls vorhandenen Anpassungs
schicht aufgebracht. In vorteilhafter [200]-Orientierung läßt
sich beispielsweise Platin aufbringen, das im erfindungsgemä
ßen ferroelektrischen Bauelement daher besonders gut für die
erste Elektrodenschicht geeignet ist. Möglich ist es auch,
elektrisch leitende Perowskite aus der Klasse der Cobaltate
zu verwenden.
Über der orientierten ersten Elektrodenschicht läßt sich eine
orientierte ferroelektrische Schicht aufwachsen. Für die fer
roelektrische Schicht geeignete Materialien sind aus der Ma
terialfamilie der bleihaltigen Perowskite ausgewählt, insbe
sondere der Titanate oder Zirkonattitanate. Diese ferroelek
trische Schicht wächst auf der orientierten Elektrodenschicht
ebenfalls mit [200]-Orientierung auf, wobei sich die kristal
lographische C-Achse senkrecht zur Substratoberfläche aus
richtet.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Bauele
ments wird anhand von zwei Ausführungsbeispielen und der da
zugehörigen zwei Figuren näher erläutert.
Die Figuren stellen die beiden Ausführungsbeispiele anhand
schematischer Querschnitte durch den Schichtaufbau dar.
Erstes Ausführungsbeispiel (siehe auch Fig. 1):
Auf einem Substrat, hier ein [100]-orientierter Siliziumwafer S, wird eine amorphe Membranschicht MS erzeugt. Im Ausfüh rungsbeispiel wird dazu eine Dreifachschicht aufgebracht mit der Schichtreihenfolge Siliziumnitrid/Siliziumoxid/Silizium nitrid. Die gesamte Membranschicht (Dreifachschicht) wird in einer Dicke von ca. 1 µm mit gängigen Dünnschichtverfahren abgeschieden. Die Schichtdicken der Einzelschichten der Drei fachschicht sind dabei so optimiert, daß insgesamt eine zug- und druckspannungsfreie Membranschicht MS entsteht.
Auf einem Substrat, hier ein [100]-orientierter Siliziumwafer S, wird eine amorphe Membranschicht MS erzeugt. Im Ausfüh rungsbeispiel wird dazu eine Dreifachschicht aufgebracht mit der Schichtreihenfolge Siliziumnitrid/Siliziumoxid/Silizium nitrid. Die gesamte Membranschicht (Dreifachschicht) wird in einer Dicke von ca. 1 µm mit gängigen Dünnschichtverfahren abgeschieden. Die Schichtdicken der Einzelschichten der Drei fachschicht sind dabei so optimiert, daß insgesamt eine zug- und druckspannungsfreie Membranschicht MS entsteht.
Darüber wird nun eine Zwischenschicht ZS1 orientiert abge
schieden. Als ausgewähltes Material dient (voll-) stabili
siertes Zirkoniumoxid YSZ. Die Zwischenschicht ZS1 wird mit
an sich bekannten Dünnschichtverfahren aufgebracht, wobei die
Abscheidebedingungen so eingestellt werden, daß ein selekti
ves Wachstum von [002]-orientierten Kristalliten erfolgt. Da
zu kann beispielsweise RF-Sputtern verwendet werden, wobei
die Substrattemperatur bei 400 bis 650°C und vorzugsweise bei
ca. 600°C gehalten wird. Es wird ein polykristallines Target
verwendet und in einer Atmosphäre von 90 Prozent Argon und 10
Prozent Sauerstoff gearbeitet. Ein ähnliches Verfahren ist
beispielsweise von einem Artikel von A. K. Stamper et al in
J. Appl. Phys. 70 (4), 15. August 1991, Seiten 2046 bis 2051,
bekannt. Die Zwischenschicht ZS1 wird in einer Dicke abge
schieden, die ausreichend Strukturinformation für nachfolgen
de orientierte Abscheideprozesse zur Verfügung stellt. Es
sind dazu ca. 50 nm ausreichend.
Ein weiteres Verfahren zum selektiven Abscheiden einer
[200]-orientierten YSZ-Schicht ist aus einem Artikel von N. Sonnen
berg et al in J. Appl. Phys. 74(2), 15 July 1993, Seiten 1027
bis 1034 bekannt. Dabei wird ein Ionenstrahl unterstütztes
Aufdampfverfahren (IBAD) auf ein ca. 600°C heißes Glas
substrat eingesetzt.
Über der Zwischenschicht ZS1 wird nun eine weitere, orien
tiert aufwachsende und gitterangepaßte Anpassungsschicht AS1
abgeschieden. Im Ausführungsbeispiel wird dazu eine
[200]-orientierte Magnesiumoxidschicht in einer Dicke von ca. 50 nm
aufgebracht.
Über der Anpassungsschicht AS1 wird nun die erste Elektroden
schicht E1 abgeschieden. Als dafür geeignetes Elektrodenmate
rial wird Platin gewählt, welches sich durch Aufdampfen oder
Aufsputtern in [200]-Orientierung aufbringen läßt. Es wird in
einer Dicke von maximal 50 nm abgeschieden. Über der orien
tierten Elektrodenschicht E1 wächst nun unter geeigneten Her
stellbedingungen die ferroelektrische Schicht FS1 orientiert
so auf, daß die C-Achse senkrecht zur Substratoberfläche
steht. Dies entspricht einer [001]-Orientierung. Als Material
wird reines oder geeignet dotiertes Bleititanat verwendet.
Für ein pyroelektrisches Bauelement wird die ferroelektrische
Schicht FS1 in einer Dicke von ca. 1 µm abgeschieden. Ab
schließend wird eine zweite Elektrodenschicht E′1 erzeugt,
für die keine Orientierung und damit keine besonderen Ab
scheidebedingungen erforderlich sind.
Zweites Ausführungsbeispiel (siehe auch Fig. 2):
Wie im ersten Ausführungsbeispiel wird über einem Silizium substrat S eine amorphe Membranschicht MS in Form der genann ten Dreifachschicht aufgebracht. Als Zwischenschicht ZS2 wird wieder stabilisiertes Zirkoniumoxid (YSZ) verwendet. In die sem Ausführungsbeispiel kann die Zwischenschicht ZS2 unter Einhaltung der obengenannten Bedingungen orientiert abge schieden werden. Möglich ist es aber auch, die Zwischen schicht ZS2 ohne Orientierung abzuscheiden und diese nur als Bufferschicht für die weitere Anpassungsschicht AS2 zu ver wenden. Als Anpassungsschicht AS2 läßt man Yttriumbariumkup feroxid in einer Dicke von ca. 50 nm aufwachsen. Dabei orien tiert sich die schichtartige Kristallstruktur so, daß die Schichtebenen parallel zur Substratoberfläche orientiert sind. Dies entspricht einer [001]-Orientierung.
Wie im ersten Ausführungsbeispiel wird über einem Silizium substrat S eine amorphe Membranschicht MS in Form der genann ten Dreifachschicht aufgebracht. Als Zwischenschicht ZS2 wird wieder stabilisiertes Zirkoniumoxid (YSZ) verwendet. In die sem Ausführungsbeispiel kann die Zwischenschicht ZS2 unter Einhaltung der obengenannten Bedingungen orientiert abge schieden werden. Möglich ist es aber auch, die Zwischen schicht ZS2 ohne Orientierung abzuscheiden und diese nur als Bufferschicht für die weitere Anpassungsschicht AS2 zu ver wenden. Als Anpassungsschicht AS2 läßt man Yttriumbariumkup feroxid in einer Dicke von ca. 50 nm aufwachsen. Dabei orien tiert sich die schichtartige Kristallstruktur so, daß die Schichtebenen parallel zur Substratoberfläche orientiert sind. Dies entspricht einer [001]-Orientierung.
Von den vielen weiteren geeigneten Materialien seien hier
noch schichtartige Materialien genannt, die eine Bi₂O₃-Lagen-
Struktur aufweisen wie zum Beispiel Bi₄T₃O₁₂.
Als weitere Schichten zur Vervollständigung des Bauelements
wird eine erste Elektrodenschicht E2, eine ferroelektrische
Schicht FS2 und eine zweite Elektrodenschicht E′2 in analoger
Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel erzeugt. Auch hier
wird eine ferroelektrische Schicht mit der gewünschten Vor
zugsorientierung [001] erhalten, die beispielsweise einen ho
he pyroelektrischen Koeffizienten aufweist. Das erzeugte Bau
element kann daher insbesondere als Pyrodetektor eingesetzt
werden.
In einer Abwandlung des ersten Ausführungsbeispiels wird di
rekt über der orientierten Zwischenschicht ZS1 ohne weitere
Anpassungsschicht die erste Elektrodenschicht E1 aufgebracht
(in der Figur nicht dargestellt). In einer weiteren Ausfüh
rungsvariante wird die erste Elektrodenschicht E1 durch eine
elektrisch leitende Lanthan/Strontium-Kobaltatschicht er
setzt. Auch über dieser läßt sich eine hochorientierte ferro
elektrische Schicht mit [001]-Orientierung abscheiden.
Die erfindungsgemäßen ferroelektrischen Bauelemente können
wie bereits erwähnt als Pyrodetektoren verwendet werden. Mög
lich ist es jedoch auch, den piezoelektrischen Effekt von
ferroelektrischen Schichten für ein piezoelektrisches Bauele
ment zu nutzen. Eine weitere Anwendung nutzt den Hystereseef
fekt der mit der Orientierung einhergehenden Polarisierung
der ferroelektrischen Schicht. Auf diese Weise läßt sich das
ferroelektrische Bauelement auch als Kondensator betreiben,
der wiederum zur permanenten Speicherung von Daten geeignet
ist. Ein solcher Speicher ist zum Beschreiben geeignet, da
sich die Polarisationsrichtung durch Anlegen einer entgegen
gesetzten Spannung umkehren läßt. Im Gegensatz zu einem
DRAM-Speicher behält eine solche Speicherzelle die eingeschriebene
Information, solange keine zur Umpolung ausreichende Gegen
spannung angelegt wird. Das erfindungsgemäße ferroelektrische
Bauelement ist auch besonders zur Herstellung eines inte
grierten Bauelements geeignet, bei dem eine Anzahl mehrerer
Einzelelemente auf einem einzigen Substrat integriert herge
stellt, strukturiert und verschaltet werden. Das erfindungs
gemäße Bauelement erleichtert die Strukturierung, da die
amorphe Membran als Ätzstopschicht dienen kann. Die auf der
Membran erzeugten orientierten Schichten sind anisotropen
Ätzverfahren besser zugänglich als entsprechend unorientierte
Schichten. Das Bauelement kann auf einem Siliziumsubstrat
aufgebaut werden, wobei zusätzlich zum ferroelektrischen Bau
element im Substrat noch gängige Halbleiterschaltungen inte
griert werden können.
Claims (11)
1. Ferroelektrisches Bauelement mit
- - einer amorphen Membranschicht (MS)
- - zumindest einer orientiert aufgewachsenen Zwischenschicht (ZS)
- - einer ersten orientiert aufgewachsenen Elektrodenschicht (E)
- - einer orientiert aufgewachsenen ferroelektrischen Schicht (FS) und
- - einer zweiten Elektrodenschicht (E′).
2. Bauelement nach Anspruch 1,
bei dem als ferroelektrische Schicht (FS) ein Perowskitmate
rial aus der Familie der Bleititanate vorgesehen ist.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem als Material der orientiert aufgewachsenen Elektro
denschicht (E) Platin vorgesehen ist.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem die Zwischenschicht (ZS) ausgewählt ist aus stabili
siertem Zirkoniumoxid (YSZ), Yttriumbariumkupferoxid (YBaCuO)
oder Bi₄Ti₃O₁₂.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem zwischen der Zwischenschicht (ZS) und der ersten
Elektrodenschicht (E) noch eine Anpassungsschicht (AS) vorge
sehen ist.
6. Bauelement nach Anspruch 5,
bei dem über einer Zwischenschicht (ZS) aus stabilisiertem
Zirkoniumoxid (YSZ) eine Anpassungsschicht (AS) aus Magnesium
oxid (MgO) oder aus Yttriumbariumkupferoxid (YBaCuO) vorge
sehen ist.
7. Verfahren zum Erzeugen eines ferroelektrischen Bauelements
mit orientierter ferroelektrischer Schicht (FS),
- - bei dem eine amorphe Membranschicht (MS) auf einem Substrat (S) erzeugt wird,
- - bei dem auf der amorphen Membranschicht (MS) eine Zwischen schicht (ZS) mit kristallographischer Schichtstruktur so abgeschieden wird, daß sich deren Schicht ebene beim Auf wachsen parallel zur Substratoberfläche orientiert,
- - bei dem über der orientiert aufgewachsenen Zwischenschicht (ZS) weitere orientierte Schichten abgeschieden werden, die zumindest eine erste Elektrodenschicht (E), ausgewählt aus Platin und elektrisch leitenden Lanthan/Strontium-Co baltaten, und eine ferroelektrische Schicht (FS) umfas sen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei dem als Zwischenschicht (ZS) alternativ yttriumstabili
siertes Zirkoniumoxid (YSZ) mit [200]-Orientierung abgeschieden
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
bei dem die YSZ-Zwischenschicht (ZS) durch RF Sputtern er
zeugt wird, wobei die Substrattemperatur bei 400 bis 650°C
gehalten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
bei dem die YSZ-Zwischenschicht (ZS) durch ionenstrahl
unterstütztes Aufdampfen erzeugt wird, wobei die Substrattem
peratur bei 500 bis 650°C gehalten wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
bei dem über der Zwischenschicht (ZS) noch zumindest eine
weitere Anpassungsschicht (AS) orientiert abgeschieden wird,
welche ausgewählt ist aus [200]-orientiertem Magnesiumoxid
und YBaCuO.
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- 1996-02-15 DE DE19605668A patent/DE19605668C1/de not_active Expired - Fee Related
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GB2310318B (en) | 2000-12-13 |
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