DE19548411A1 - Verfahren zur Herstellung von polycyclischen Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von polycyclischen VerbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von polycyclischen
Verbindungen.
Es ist bekannt, polycyclische Verbindungen wie Perinone durch Umsetzung von
entsprechenden aromatischen Dicarbonsäuren mit aromatischen Diaminen in diver
sen Lösungsmitteln oder in der Schmelze herzustellen (DE-A 24 24 542, BE-A
600 302, DE-A 22 36 555, DE-A 21 57 547, DE-A 43 39 699, DE-A 43 27 855,
EP-A 570 800).
In JP-A-5 285 218 erfolgt die Herstellung von Perinonen in wäßriger Salzsäure,
wobei der Reaktionsmischung bis zu 10% eines Benetzungsmittels zugegeben
wird. Als typische Benetzungsmittel werden übliche oberflächenaktive Substanzen
oder wasserlösliche Alkohole wie bspw. Methanol, Ethanol, Isopropanol, Ethylen
glykol oder Glycerin genannt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
dadurch gekennzeichnet, daß man aromatische Dicarbonsäuren der Formel (II)
bzw. deren Anhydride oder Ester mit aromatischen Diaminen der Formel (III)
in einem Ethylenglykol-haltigen Reaktionsmedium bei einer Temperatur oberhalb
von 100°C umsetzt, wobei bedeuten:
A 1,2-Phenylen, 2,3- oder 1,8-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten Y substituiert ist, wobei
Y C₁-C₆-Alkyl, Halogen, Nitro, C₆-C₁₀-Aryl, C₆-C ₁₀-Aryloxysulfonyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, C₆-C₁₀-Aryloxy, ein gegebenenfalls durch C₁-C₆-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl substituiertes Aminosulfonyl oder einen ankondensierten cycloaliphatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet,
B ortho-Phenylen, ortho-Naphthylen, peri-(1,8)-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls substituiert ist, bedeutet,
wobei die Arylenreste A und B in Formel (I), die mehr als zwei miteinander kondensierte Benzolringe aufweisen, in ortho- oder entsprechend einer peri-Stellung im Naphthalin verbrückt sind.
A 1,2-Phenylen, 2,3- oder 1,8-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten Y substituiert ist, wobei
Y C₁-C₆-Alkyl, Halogen, Nitro, C₆-C₁₀-Aryl, C₆-C ₁₀-Aryloxysulfonyl, Hydroxy, C₁-C₄-Alkoxy, C₆-C₁₀-Aryloxy, ein gegebenenfalls durch C₁-C₆-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl substituiertes Aminosulfonyl oder einen ankondensierten cycloaliphatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet,
B ortho-Phenylen, ortho-Naphthylen, peri-(1,8)-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls substituiert ist, bedeutet,
wobei die Arylenreste A und B in Formel (I), die mehr als zwei miteinander kondensierte Benzolringe aufweisen, in ortho- oder entsprechend einer peri-Stellung im Naphthalin verbrückt sind.
Die peri-Stellung entspricht eigentlich der 1,8-Stellung im Naphthalin. Diese
Bedeutung wird allerdings sowohl in der Literatur als auch im Sinne der
vorliegenden Anmeldung auch auf Arylene ausgeweitet, die mehr als zwei
miteinander kondensierte Benzolringe aufweisen.
Bevorzugte Substituenten für den Arylenrest B sind die bereits für A genannten.
In einer bevorzugten Ausführungsform steht A für einen gegebenenfalls durch ein
oder mehrere, gleiche oder verschiedene Substituenten Y substituiertes
1,2-Phenylen.
Besonders bevorzugte Substituenten Y sind Chlor, Fluor, Brom, Nitro, Methoxy,
NH₂, Benzyloxy, Hydroxy, -SO₂O(C₆H₅), -SO₂N(CH₃)₂, -SO₂NHCH₃, Methyl,
Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-, sek-, tert.-Butyl, NHCOCH₃, -N(C₂H₅)₂ oder
gegebenenfalls substituiertes Phenyl.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung von
Verbindungen der Formel (I), die der Formel (IV) entsprechen
worin
Y die oben angegebene Bedeutung besitzt,
X die unter Y genannten Bedeutungen einnehmen kann, jedoch davon unabhängig ist,
m eine Zahl von 0 bis 6, insbesondere 0 bis 4 bedeutet,
n eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet, wobei für m < 1 X gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann und
für n < 1 Y gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann.
Y die oben angegebene Bedeutung besitzt,
X die unter Y genannten Bedeutungen einnehmen kann, jedoch davon unabhängig ist,
m eine Zahl von 0 bis 6, insbesondere 0 bis 4 bedeutet,
n eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet, wobei für m < 1 X gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann und
für n < 1 Y gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann.
Bei den erfindungsgemäß herzustellenden Verbindungen handelt es sich
vorzugsweise um gelbe bis rote bzw. violette Farbstoffe, die zum Färben von
synthetischen Fasern aus beispielsweise Polyester- oder Polyvinylmaterialien,
insbesondere aber zum Massefärben von Kunststoffen eingesetzt werden. Diese
Farbstoffe sind besonders hitzestabil und lichtecht.
Gegenüber den bekannten Verfahrensweisen ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren den Vorteil von sehr hohen Raum-Zeit-Ausbeuten, aufgrund einer
offensichtlichen Reaktionsbeschleunigung gegenüber den bisher verwendeten
Reaktionsmedien. In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt die Reaktion von II und III kontinuierlich in einem
Ethylenglykol-haltigen Reaktionsmedium. Dazu werden im allgemeinen die beiden
Reaktanden zusammen mit dem Reaktionsmedium kontinuierlich in einen ge
eigneten Reaktor, vorzugsweise Rohrreaktor, eindosiert. Nach einer entsprechenden
Verweilzeit wird das Reaktionsgemisch, vorzugsweise kontinuierlich, gesammelt
und diskontinuierlich aufgearbeitet.
Als besonders vorteilhaft bei der Aufarbeitung hat sich auch die geringe
Löslichkeit der Verbindungen der Formel (I) in einem Ethylenglykol-haltigen
Reaktionsmedium herausgestellt.
Bei der Kondensation der Verbindungen (II) und (III) ist es nicht erforderlich, eine
der beiden Verbindungen im Überschuß einzusetzen, andererseits stört ein
Überschuß nicht, da er mit dem Reaktionsmedium entfernt werden kann. Die
Ausgangsverbindungen der Formel (II) und (III), bzw. die funktionellen Derivate
von (II) in Form ihrer Dicarbonsäureanhydride oder Ester, vorzugsweise C₁-C₄-Alkylester,
wie Methyl- und Ethylester, sind bekannt oder nach bekannten
Methoden erhältlich.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen bei einer Temperatur von
oberhalb 100°C bis 200°C, insbesondere bei 130 bis 170°C durchgeführt.
Die Menge des verwendeten Ethylenglykol-haltigen Reaktionsmediums ist breit
variierbar, es kann z. B. die gleiche bis 10-fache, insbesondere die 2- bis 5-fache
Gewichtsmenge, bezogen auf die Summe der Gewichtsmengen der beiden
Reaktanden II und III betragen.
Als aromatische Dicarbonsäuren der Formel (II) sind bevorzugt:
Phthalsäure, 3- oder 4-Chlorphthalsäure, Dichlorphthalsäuren, Trichlorphthalsäuren, Tetrachlorphthalsäure, Tetrabromphthalsäure, 3-Methylphthalsäure, 3,5-Dimethyl phthalsäure, 4-Methylphthalsäure, 4-Phenoxyphthalsäure, 3-Hydroxyphthalsäure, 4-Phenylphthalsäure, 4-Phenylsulfonylphthalsäure, 3-Benzoylphthalsäure, 4-Nitro phthalsäure, 4-Acetaminophthalsäure, 3-Benzoylaminophthalsäure, 4-Amino sulfonylphthalsäure, 4-Phenoxysulfonylphthalsäure, 3-Acetoxyphthalsäure, Trimellithsäure, Naphthalin-2,3-dicarbonsäure, peri-Naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 4-Chlor-naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 4-Phenylmercapto-naphthalin-1,8-dicarbon säure, 4,5-Ethylen-naphthalin-1,8-dicarbonsäure oder Anthracen-1,2-dicarb onsäure oder ihre Anhydride oder Ester.
Phthalsäure, 3- oder 4-Chlorphthalsäure, Dichlorphthalsäuren, Trichlorphthalsäuren, Tetrachlorphthalsäure, Tetrabromphthalsäure, 3-Methylphthalsäure, 3,5-Dimethyl phthalsäure, 4-Methylphthalsäure, 4-Phenoxyphthalsäure, 3-Hydroxyphthalsäure, 4-Phenylphthalsäure, 4-Phenylsulfonylphthalsäure, 3-Benzoylphthalsäure, 4-Nitro phthalsäure, 4-Acetaminophthalsäure, 3-Benzoylaminophthalsäure, 4-Amino sulfonylphthalsäure, 4-Phenoxysulfonylphthalsäure, 3-Acetoxyphthalsäure, Trimellithsäure, Naphthalin-2,3-dicarbonsäure, peri-Naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 4-Chlor-naphthalin-1,8-dicarbonsäure, 4-Phenylmercapto-naphthalin-1,8-dicarbon säure, 4,5-Ethylen-naphthalin-1,8-dicarbonsäure oder Anthracen-1,2-dicarb onsäure oder ihre Anhydride oder Ester.
Als aromatische Diamine der Formel (III) sind bevorzugt:
o-Phenylendiamin, Chlor-o-phenylendiamine, Dichlor-o-phenylendiamine, Methyl o-phenylendiamine, Ethyl-o-phenylendiamine, Methoxy-o-phenylendiamine, Acet amino-o-phenylendiamine, Phenyl-o-phenylendiamine, Naphthylen-o-diamine, fer ner 1,8-Naphthylendiamin, Chlor-1,8-naphthylendiamine, Dichlor-1,8-naphthylen diamine, Methyl-1,8-naphthylendiamine, Dimethyl-1,8-naphthylendiamine, Meth oxy-1,8-naphthylendiamine, Ethoxy-1,8-naphthylendiamine, Acetamino-1,8-naph thylendiamine und 1,8-Diaminoacetnaphthylen.
o-Phenylendiamin, Chlor-o-phenylendiamine, Dichlor-o-phenylendiamine, Methyl o-phenylendiamine, Ethyl-o-phenylendiamine, Methoxy-o-phenylendiamine, Acet amino-o-phenylendiamine, Phenyl-o-phenylendiamine, Naphthylen-o-diamine, fer ner 1,8-Naphthylendiamin, Chlor-1,8-naphthylendiamine, Dichlor-1,8-naphthylen diamine, Methyl-1,8-naphthylendiamine, Dimethyl-1,8-naphthylendiamine, Meth oxy-1,8-naphthylendiamine, Ethoxy-1,8-naphthylendiamine, Acetamino-1,8-naph thylendiamine und 1,8-Diaminoacetnaphthylen.
In einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante wird ein gegebenenfalls
substituiertes peri-Naphthylendiamin als Verbindung der Formel (III) eingesetzt,
insbesondere unsubstituiertes 1,8-Naphthylendiamin.
Besonders bevorzugt wird ein Reaktionsmedium verwendet, enthaltend Ethylen
glykol in einer Menge von 30 bis 100, vorzugsweise 50 bis 100, insbesondere 80
bis 100 Gew.-%.
Besonders bevorzugt enthält das erfindungsgemäß eingesetzte Reaktionsmedium
Ethylenglykol und gegebenenfalls andere niedermolekulare Glykole in einer
Menge von mehr als 95 Gew.-%.
Als bevorzugte andere niedermolekulare von Ethylenglykol verschiedene Glykole
können in diesem Zusammenhang beispielsweise folgende genannt werden:
1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol und Glycerin.
1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol und Glycerin.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man
das aromatische Diamin III in Ethylenglykol, vorzugsweise unter Inertgas vorlegt
und auf eine Temperatur von oberhalb 100°C bis zum Siedepunkt des
Reaktionsmediums, vorzugsweise auf eine Temperatur von 130 bis 170°C erhitzt.
Bei der Reaktionstemperatur wird dann in der Regel die aromatische
Dicarbonsäure II oder ihr Anhydrid oder Ester zugegeben. Im allgemeinen erfolgt
die Umsetzung unter Normaldruck, sie kann aber auch bei vermindertem oder
erhöhtem Druck, vorzugsweise bei 1 bis 10 bar, durchgeführt werden.
Vorteilhaft ist ebenfalls die Reaktion in Gegenwart saurer Katalysatoren ablaufen
zu lassen. Als solche kommen vorzugsweise anorganische Mineralsäuren oder
organische Säuren wie Essigsaure, Propionsäure, Glykolsäure, Milchsäure usw. in
Frage.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Selektivität der Perinonfarb
stoffherstellung der Formel (I), vorzugsweise bei 95 bis 100%, insbesondere 99
bis 100%. Das heißt, daß Nebenprodukte, die aus der Umsetzung von mehr als je
einem Molekül II und III entstehen können, praktisch nicht gebildet werden.
Zur Aufarbeitung wird die vorzugsweise noch heiße Reaktionsmischung filtriert.
Der Filterkuchen wird dann vorzugsweise noch mit heißem Ethylenglykol und
Wasser gewaschen und getrocknet. Das bei der Filtration und Waschen mit heißem
Ethylenglykol wiedergewonnene Ethylenglykol-haltige Reaktionsmedium kann er
neut eingesetzt werden. Im einzelnen kann die Trennung wie folgt erfolgen.
Zur Trennung der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Ethylen
glykol-haltigen Farbstoff-Suspensionen wird diese bei ca. 70 bis 100°C auf eine
Filterpresse gegeben, mit wenig Ethylenglykol, vorzugsweise auf 80 bis 100°C
erwärmtem Ethylenglykol, gewaschen und anschließend zur Entfernung von
Ethylenglykol- und anderen Glykolresten mit siedendem Wasser, das gegebe
nenfalls Tenside enthält, gewaschen. Daran schließt sich vorzugsweise die
Trocknung des noch wasserfeuchten Farbfilterkuchens an.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Farbstoffe werden vor
zugsweise zum Färben von synthetischen hydrophoben Fasermaterialien wie
Zellulosetriacetat, Polyethylenterephthalat oder Polyamiden nach bekannten
Färbeverfahren eingesetzt, insbesondere aber zum Spinn- und Massefärben von
thermoplastischen Kunststoffen wie Polystyrol, Polyester, Polycarbonat sowie von
Mischpolymerisaten wie Acrylnitril-Butadien- Styrol, Styrol-Acrylnitril usw.
Unter Massefärben werden hierbei insbesondere Verfahren verstanden, bei denen
der Farbstoff in die geschmolzene Kunststoffmasse eingearbeitet wird, z. B. unter
Zuhilfenahme eines Extruders, oder bei dem der Farbstoff bereits Ausgangskompo
nenten zur Herstellung des Kunststoffs, z. B. Monomeren vor der Polymerisation,
zugesetzt wird.
Besonders bevorzugte Kunststoffe sind Thermoplaste, beispielsweise Vinyl
polymere, Polyester und Polyamide.
Geeignete Vinylpolymere sind Polystyrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymere, Styrol-
Butadien-Copolymere, Styrol-Butadien-Acrylnitril-Terpolymere, Polymethacrylat
u. a..
Weiterhin geeignete Polyester sind: Polyethylenterephthalate, Polycarbonate und
Celluloseether.
Bevorzugt sind Polystyrol, Styrol-Mischpolymere, Polycarbonate und Polymeth
acrylat. Besonders bevorzugt ist Polystyrol.
Die erwähnten hochmolekularen Verbindungen können einzeln oder in Gemischen,
als plastische Massen oder Schmelzen vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe werden in feinverteilter Form zur Anwendung
gebracht, wobei Dispergiermittel mitverwendet werden können aber nicht müssen.
Werden die Farbstoffe (I) nach der Polymerisation eingesetzt, so werden sie mit
dem Kunststoffgranulat trocken vermischt oder vermahlen und dieses Gemisch
z. B. auf Mischwalzen oder in Schnecken plastifiziert und homogenisiert. Man
kann die Farbstoffe aber auch der schmelzflüssigen Masse zugeben und diese
durch Rühren homogen verteilen. Das derart vorgefärbte Material wird dann wie
üblich z. B. durch Verspinnen zu Borsten, Fäden usw. oder durch Extrusion oder
im Spritzguß-Verfahren zu Formteilen weiterverarbeitet.
Die Farbstoffe der Formel (I) werden vorzugsweise zum Färben der genannten
Polymeren in Mengen von 0,0001 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis
0,5 Gew.-%, bezogen auf die Polymermenge, eingesetzt.
Durch Zusatz von in den Polymeren unlöslichen Pigmenten, wie z. B. Titandioxid,
können entsprechende wertvolle gedeckte Färbungen erhalten werden.
Titandioxid kann in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Polymermenge, verwendet werden.
Die Erfindung wird erläutert, jedoch nicht beschränkt auf die folgenden Beispiele.
In einem Stahlbehälter, ausgestattet mit einem Rührer, Stromstörer, Thermo
element und Rückflußkühler wurden 11,2 g (0,07 mol) Naphthalin-1,8-diamin in
180 g Ethylenglykol vorgelegt, mit Stickstoff überschleiert und auf 150°C
aufgeheizt (homogene Lösung). Bei Erreichen der Reaktionstemperatur wurden
19,5 g (0,068 mol) festes Tetrachlorphthalsäureanhydrid innerhalb von 7 min
eindosiert. Nach 10 min Reaktionszeit waren 88% zum leuchtend roten
Phthaloperinonfarbstoff (HPLC) umgesetzt. Vollständiger Umsatz (98%) wurde
nach einer Reaktionszeit von 20 min erreicht. Die Selektivität der Umsetzung
betrug < 99%. Mögliche Nebenprodukte, wie beispielsweise die Reaktion von 2
Tetrachlorphthalsäuremolekülen und einem Naphthalin-1,8-diamin-Molekül,
wurden nicht beobachtet. Zur Aufarbeitung wurde die Reaktionsmischung auf
90°C abgekühlt und der vollständig ausgefallene, rote Farbstoff auf einer Nutsche
abfiltriert. Der Filterkuchen wurde mit 30 g auf 90°C erwärmtem Ethylenglykol
gewaschen. Die Ethylenglykolmutterlauge und die -waschlösung wurden vereinigt
und zur erneuten Perinonfarbstoffsynthese eingesetzt. Der Filterkuchen wurde zur
Entfernung von Ethylenglykolresten mit siedendem Wasser (2 ×, je 30 g)
gewaschen und anschließend getrocknet.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden 10 g (0,068 mol) Phthalsäureanhydrid
anstelle von Tetrachlorphthalsäureanhydrid eingesetzt. Nach 15 min wurde ein
Umsatz von 97% bei einer Selektivität von < 99% des orangefarbenen Perinon
farbstoffes erreicht.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden 31,6 g (0,068 mol) Tetrabromphthal
säureanhydrid anstelle von Tetrachlorphthalsäureanhydrid eingesetzt. Nach 25 min
wurde ein Umsatz von 94% bei einer Selektivität von 90% erreicht.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurden 13,5 g (0,068 mol) peri-Naphthal
säureanhydrid anstelle von Tetrachlorphthalsäureanhydrid eingesetzt. Nach 20 min
wurde ein Umsatz von 97% bei einer Selektivität von 97% zum Perinonfarbstoff
erreicht.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde als Reaktionsmedium ein Gemisch aus
80% Ethylenglykol und 20% Glycerin verwendet. Nach 28 min wurde ein
Umsatz von 96% bei einer Selektivität von 98% zum roten Perinonfarbstoff
erreicht.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde die Reaktion kontinuierlich in einem
mit statischen Mischern ausgerüsteten Rohrreaktor durchgeführt. Naphthalin-1,8-diamin,
festes Tetrachlorphthalsäureanhydrid und Ethylenglykol wurden konti
nuierlich, äquimolar eindosiert. Nach einer Verweilzeit von 20 bis 30 min wurde
das Reaktionsgemisch kontinuierlich gesammelt und analog Beispiel 1 diskonti
nuierlich aufgearbeitet.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
durch Umsetzung von aromatischen Dicarbonsäuren der Formel (II)
bzw. deren Anhydride oder Ester mit aromatischen Diaminen der Formel
(III)
wobei
A 1,2-Phenylen, 2,3- oder 1,8-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen bedeutet, das gege benenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten Y substituiert ist, wobei
Y C₁-C₆-Alkyl, Halogen, Nitro, C₆-C₁₀-Aryl, C₆-C₁₀-Aryloxysulfonyl, Hydroxy, C₄-C₉-Alkoxy, C₆-C₁₀-Aryloxy, ein gegebenenfalls durch C₁-C₆-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl substituiertes Aminosulfonyl oder einen ankondensierten cycloaliphatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet, und
B ortho-Phenylen, ortho-Naphthylen, peri-(1,8)-Naphthylen oder Ary len aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls substituiert ist, bedeutet,
wobei die Arylenreste A und B in Formel (I), die mehr als zwei mit einander kondensierte Benzolringe aufweisen, in ortho- oder entsprechend einer peri-Stellung im Naphthalin verbrückt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Ethylenglykol-haltigen Reaktionsmedium bei einer Temperatur oberhalb von 100°C erfolgt.
A 1,2-Phenylen, 2,3- oder 1,8-Naphthylen oder Arylen aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen bedeutet, das gege benenfalls durch einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Substituenten Y substituiert ist, wobei
Y C₁-C₆-Alkyl, Halogen, Nitro, C₆-C₁₀-Aryl, C₆-C₁₀-Aryloxysulfonyl, Hydroxy, C₄-C₉-Alkoxy, C₆-C₁₀-Aryloxy, ein gegebenenfalls durch C₁-C₆-Alkyl oder C₆-C₁₀-Aryl substituiertes Aminosulfonyl oder einen ankondensierten cycloaliphatischen oder heterocyclischen Rest bedeutet, und
B ortho-Phenylen, ortho-Naphthylen, peri-(1,8)-Naphthylen oder Ary len aus mehr als zwei miteinander kondensierten Benzolringen, das gegebenenfalls substituiert ist, bedeutet,
wobei die Arylenreste A und B in Formel (I), die mehr als zwei mit einander kondensierte Benzolringe aufweisen, in ortho- oder entsprechend einer peri-Stellung im Naphthalin verbrückt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einem Ethylenglykol-haltigen Reaktionsmedium bei einer Temperatur oberhalb von 100°C erfolgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß A für ein
gegebenenfalls durch ein oder mehrere gleiche oder verschiedene Substi
tuenten Y substituiertes 1,2-Phenylen steht.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die herzu
stellende Verbindung der Formel (I) der Formel (IV) entspricht
worin
Y die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt,
X die für Y genannten Bedeutungen annehmen kann, jedoch davon unabhängig ist,
m eine Zahl von 0 bis 6, insbesondere von 0 bis 4 bedeutet,
n eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet, wobei für in < 1 X gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann und für n < 1 Y gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann
Y die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt,
X die für Y genannten Bedeutungen annehmen kann, jedoch davon unabhängig ist,
m eine Zahl von 0 bis 6, insbesondere von 0 bis 4 bedeutet,
n eine Zahl von 0 bis 4 bedeutet, wobei für in < 1 X gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann und für n < 1 Y gleiche oder verschiedene Bedeutungen annehmen kann
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung
der Formel (III) gegebenenfalls substituiertes peri(1,8)-Naphthylen-Diamin,
insbesondere 1,8-Naphthylendiamin, eingesetzt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
bei einer Temperatur oberhalb von 100 bis 200°C, insbesondere bei 130 bis
170°C, durchgeführt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktions
medium in gleicher bis 10-facher, insbesondere in 2- bis 5-facher
Gewichtsmenge, bezogen auf die Summe der Gewichtsmengen der beiden
Reaktanten eingesetzt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung
der Formel (II) gegebenenfalls substituierte Phthalsäure, Naphthalin-2,3-dicarbonsäure
oder Naphthalin-1,8-dicarbonsäure bzw. deren Anhydride
oder Ester eingesetzt werden.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindung
der Formel (II) Phthalsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid oder
1,8 Naphthalsäureanhydrid eingesetzt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung
von II mit III in einen kontinuierlichen Prozeß durchgeführt wird.
10. Verwendung der nach wenigstens einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis
9 erhaltenen Verbindungen zum Färben von synthetischen hydrophoben
Fasermaterial oder zum Spinn- oder Massefärben von thermoplastischen
Kunststoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995148411 DE19548411A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von polycyclischen Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995148411 DE19548411A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von polycyclischen Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19548411A1 true DE19548411A1 (de) | 1997-06-26 |
Family
ID=7781192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995148411 Withdrawn DE19548411A1 (de) | 1995-12-22 | 1995-12-22 | Verfahren zur Herstellung von polycyclischen Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19548411A1 (de) |
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1995
- 1995-12-22 DE DE1995148411 patent/DE19548411A1/de not_active Withdrawn
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