DE19546628A1 - Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von Hochspannungsschaltgeräten - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von HochspannungsschaltgerätenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Steuerung der Antriebe mehrerer
Hochspannungsschaltgeräte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In Schaltanlagen der Mittel- und Hochspannungsebene befinden sich mehrere
Schaltgeräte in einem Schaltfeld. Diesen zur Energieübertragung und Verteilung
eingesetzten Schaltgeräten ist jeweils ein elektrischer Antrieb zugeordnet. Die
Schalterantriebe werden von einem Schaltanlagen-Leitsystem angesteuert.
Fig. 3 zeigt eine gemäß dem Stand der Technik übliche Anordnung zur Schalteran
steuerung. An eine Kommunikationsleitung, z. B. ein Bussystem 31 sind Rechner 32
angeschlossen, wobei z. B. je Schaltfeld 33 ein Rechner 32 angeordnet sein kann.
Die Rechner 32 kommunizieren untereinander und stehen mit einer Leitwarte in
Verbindung. Mehrere Schaltgeräte-Antriebe 34, d. h. alle Antriebe eines Schaltfeldes
33 sind jeweils über je eine Kontrolleinheit 35 mit dem Rechner 32 verbunden.
Jede Kontrolleinheit 35 enthält zumindest einen Leistungsteil 351 mit Leistungshalb
leitern, die den Antriebsmotorstrom führen, sowie eine zugehörige Steuerung und
Überwachungselektronik 352 und eine Schnittstelle 353 für Kommunikation mit dem
Rechner 32.
Es ist also in jedem Schaltfeld je Schalterantrieb eine Kontrolleinheit vorhanden.
Dieses bekannte Konzept zur Schalterantriebssteuerung bedeutet, daß in jedem
Schaltfeld eine erhebliche Anzahl von Kontrolleinheiten erforderlich ist, insbesonde
re wenn sich die Anzahl noch wegen geforderter Redundanz verdoppelt. Dies ist
z. B. in Doppelsammelschienenanordnungen mit Bypass und einschaltfesten Erdern
auf den Sammelschienen des letzten Feldes der Fall. Soweit die Kontrolleinheiten
nicht als Einzelgeräte ausgeführt sind, sind zumindest je Antrieb Leistungshalblei
terbauelemente in einer größeren Kontrolleinrichtung angeordnet.
Die bekannte Antriebssteuerung verursacht nicht nur erhebliche Kosten, sondern
führt auch zu einem Raumbedarf, der besonders bei kompakt aufgebauten gasiso
lierten Schaltanlagen nachteilig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Steuerung von
Schaltgeräteantrieben anzugeben, die zu einem reduzierten Raum- und Kostenbe
darf führt.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung zur Steuerung der Antriebe mehrerer
Hochspannungsschaltgeräten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben und der
nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung zu
entnehmen.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Antriebs
steuerung,
Fig. 2 eine mögliche Ausführungsform der Antriebssteuereinrichtung,
Fig. 3 Prinzipdarstellung zur Antriebssteuerung gemäß dem Stand der Tech
nik.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die Schaltgeräte, wie Leistungs
schalter, Lasttrenner, Trenner, Erder usw. eines Feldes oder gar der gesamten
Schaltanlage niemals gleichzeitig betätigt werden. Es genügt daher eine Kontroll
einheit, die auf die einzelnen Schalterantriebe eines Feldes umschaltbar ist.
Fig. 1 zeigt als Prinzipdarstellung eine entsprechende Anordnung, wobei je Schalt
feld 13 ein Rechner 12 vorhanden ist, der über ein Bussystem 11 mit anderen Rech
nern 12 und einer nicht dargestellten Leiteinrichtung kommuniziert, wie beim Stand
der Technik. An dem Rechner 12 ist eine Antriebssteuereinrichtung 15 angeschlos
sen, an der wiederum alle Schaltgeräteantriebe 14 angeschlossen sind. Die An
triebssteuereinrichtung 15 enthält eine Kontrolleinrichtung 16, die mittels eines Mul
tiplexers 17 wahlweise auf einen der Antriebe 14 wirken kann, also auf einen Antrieb
14 durchgeschaltet werden kann.
Eine Sonderstellung unter den Schaltgeräten nimmt der Leistungsschalter ein, da er
infolge seiner Schutzfunktion ständig betriebsbereit sein muß. Wenn sich die auf
den Leistungsschalter bezogenen Anforderungen an Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit
und vor allem Reaktionsgeschwindigkeit nicht mit einer vorgesehenen Multiplexer
anordnung vereinbaren läßt, kann der Leistungsschalter ausgeklammert, d. h. wie
bisher angesteuert werden.
Fig. 2 zeigt eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung, wobei
Leistungsschalter nicht betrachtet werden. Es sind keine Schaltgeräte dargestellt,
sondern nur deren Antriebe 24. Die dargestellte Anordnung bezieht sich auf ein
Schaltfeld einer Schaltanlage.
Eine Steuereinheit 22, die einen Rechner enthält, ist an ein Bussystem 21 ange
schlossen und kann auf diesem Weg mit anderen Steuereinheiten und mit einer
Leiteinrichtung kommunizieren. Die Steuereinheit 22 hat etwa die Funktionalität ei
nes in Fig. 1 bzw. in Fig. 3 gezeigten Rechners und teilweise Funktionen der dort
gezeigten Kontrolleinheit. Dieser Teil der Kontrolleinheitfunktionen bezieht sich auf
Überwachungsfunktionen, die nicht im Multiplexbetrieb erfolgen sollen; beispielswei
se die Berücksichtigung von Stellungsrückmeldungen oder sonstiger Zustandsmel
dungen der Antriebe 24 oder von Meldungen bezüglich des Zustands von Gasräu
men (bei gasisolierten Schaltanlagen). Die Erfassung, Speicherung und Auswertung
solcher Meldungen und Messungen erfolgt in einer Speicher- und Auswerteeinrich
tung 23, die jedoch auch Bestandteil der Steuereinheit 22 sein kann.
Andere Teile der ursprünglichen Kontrolleinheit-Funktion (vgl. Fig. 3, 35 bzw. Fig. 1,
16) sind in einer Antriebssteuereinrichtung 25 enthalten. Es sind dies insbesondere
ein Leistungsteil 251 und eine Kontroll- und Treiberelektronik 252. Die Kontroll- und
Treiberelektronik 252 dient zur Ansteuerung des Leistungsteils 251 und enthält
Meßeinrichtungen, wie z. B. einen Strommesser. Der Leistungsteil 251 ist ein
Gleichstromsteller - hier eine Brückenschaltung aus unipolaren abschaltbaren
Halbleitern -, der über seine Anschlüsse 255 aus einer nicht dargestellten Gleich
spannungsquelle gespeist wird.
Sowohl die Kontroll- und Treiberelektronik 252, wie auch der Leistungsteil 251 kön
nen im Bedarfsfall zur Erhöhung der Verfügbarkeit redundant ausgeführt sein, wie
durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
Die Antriebssteuereinrichtung 25 enthält einen Vorwahler 253, der mit der Steuer
einrichtung 22 verbunden ist. Der Vorwähler 253 wirkt einerseits auf die Kontroll- und
Treiberelektronik 252 und andererseits auf Steuereingänge von Schaltern 254,
die gesteuert durch den Vorwähler 253 den Leistungsteil 251 jeweils mit einem der
Antriebe 24 verbindet.
Der Vorwahler 253 liefert zu Diagnosezwecken Rückmeidungen an die Steuerein
richtung 22; die Steuereinrichtung 22 liefert Steuersignaie zur Antriebssteuerung an
den Vorwähler 253.
Die Schalter 254 können auf unterschiedliche Weise ausgeführt sein, z. B. mit elek
tromechanischen Schaltern oder bipolaren Halbleitern.
Den Antrieben 24 ist jeweils ein Stellungssensor 26 zur Erfassung des Schaltgerä
te-Schaltzustandes zugeordnet.
Die beschriebene Anordnung gemäß Fig. 2 ermöglicht es, mit nur einer Antriebs
steuereinrichtung 25 mehrere Schalterantriebe 24 anzusteuern, wobei zur Durchfüh
rung einer Schalthandlung, jeweils durch den Vorwähler 253 und die Schalter 254
gesteuert, einer der Antriebe 24 mit dem Leistungsteil 251 verbunden wird.
Mit der Reihenschaltung von Leistungsteil 251 und einem Schalter 254 wird eine
zusätzliche Sicherheit erreicht, da für den Fall, daß in einer der beiden Komponen
ten ein Halbleiterbauelement durchschlägt, noch eine Abschaltung des Stroms durch
die andere Komponente erfolgen kann.
Vorteilhaft - gegenüber einer Anordnung mit über Kontrolleinheiten geschleiften
Stellungssensorsignalen - ist auch die gemäß Fig. 2 vorgeschlagene Ankopplung
der Stellungssensoren 26 an die Speicher- und Auswerteeinrichtung 23 bzw. direkt
an die Steuereinrichtung 22. Die wesentliche Aufgabe der Stellungssensoren ist ein
Ersatz der früher vorhandenen Hilfsschalter zur Schalthandlungsverriegelung; diese
Verriegelung muß ohnehin vom Rechner in der Steuereinrichtung 22 koordiniert
werden.
Auch die Verwaltung sonstiger Meldungen und Meßwerte (z. B. Gasraumüberwa
chung, sogenannte Fingerprints der Antriebe, usw.) kann direkt von der Steuerein
richtung 22 durchgeführt werden.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Steuerung der Antriebe (14, 24) mehrerer Hochspan
nungsschaltgeräte eines Schaltfeldes einer Schaltanlage, wobei eine an ein Schalt
anlagen-Bussystem (11, 21) angeschlossene Steuereinheit (12, 22) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß, abgesehen von einer möglicherweise davon unab
hängigen Ansteuerung der Antriebe von Leistungsschaltern und von möglicherweise
redundant angeordneten Einrichtungen, nur eine an die Steuereinrichtung (12, 22)
angeschlossene Antriebssteuereinrichtung (15, 25) angeordnet ist, die mittels eines
Multiplexers (17) eine Kontrolleinheit (16) gesteuert mit jeweils einem der Schalter
antriebe (24) verbindet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebs
steuereinheit (25) einen Vorwähler (253), vom Vorwähler (253) angesteuerte Schal
ter (254), einen Leistungsteil (251) und eine dem Leistungsteil (251) zugeordnete
und vom Vorwähler (253) angesteuerte Kontroll- und Treiberelektronik (252) auf
weist, wobei jeweils ein Schalter (254) in Reihe mit einem Antrieb (24) geschaltet ist,
und diese Reihenschaltungen (24, 254) in Parallelschaltung an den Leistungsteil
(251) angeschlossen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter
(254) als elektromechanische Schalter oder als bipolare Halbleiterschalter ausge
führt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Leistungsteil (251) als Halb- oder Vollbrückenschaltung mit unipolaren abschaltba
ren Halbleiterschaltern ausgeführt ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leistungsteil (251) und die Kontroll- und Treiberelektronik (252) redundant
ausgeführt sind.
6. Einrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß Meßsignale und Meldungen, insbesondere Schaltgeräte-Stellungsmel
dungen über eine Speicher- und Auswerteeinrichtung (23) oder direkt der Steuer
einrichtung (22) zugeführt sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE29521923U DE29521923U1 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von Hochspannungsschaltgeräten |
DE19546628A DE19546628A1 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von Hochspannungsschaltgeräten |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19546628A DE19546628A1 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von Hochspannungsschaltgeräten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=7780073
Family Applications (1)
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DE19546628A Ceased DE19546628A1 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Einrichtung zur Steuerung der Antriebe von Hochspannungsschaltgeräten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19546628A1 (de) |
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