DE19542813A1 - Verfahren zum Codieren von Farbinformationen sowie Vorrichtung zum Durchführen derartiger Verfahren - Google Patents
Verfahren zum Codieren von Farbinformationen sowie Vorrichtung zum Durchführen derartiger VerfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Codieren einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinfor
mation in Farbwerte, wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils in einen oder mehrere Farb
werte codiert wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Codieren einer in Farbpi
xeln vorliegenden Bildinformation in Farbwerte, wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils
mit Hilfe der RGB-Codierungsmethode in die drei Farbwerte codiert wird. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen derartiger Verfahren.
Für die Speicherung und Übertragung, vor allem für die Codierung von Bildinformation in ver
schiedenen Anwendungsbereichen wie Fernsehen, Computerdisplays, Photo-CD ′s Druckbe
reich etc. müssen Farben digitalisiert und codiert werden. Es sind bereits mehrere Codierungs
methoden bekannt.
Eine Codierungsmethode liegt darin, Farben durch 3 Primärfarben, Rot, Grün und Blau darzu
stellen. Diese Codierungsmethode wird bevorzugt für Monitorfarben in Computerdisplays bzw.
Fernsehen benutzt, wobei die drei Primärfarben den drei Phosphorfarben entsprechen, die die
Farben additiv generieren. Eine Eigenschaft dieser Codierung ist die schnelle Umsetzung der
gespeicherten Daten, da die gammakorrigierten RGB-Werte direkt auf den Monitor gegeben
werden können. Ein Nachteil ist der Farbraum, der durch die Codierung abgedeckt wird, der
kleiner ist als der der Oberflächenfarben und so diverse Farben nicht darstellen kann.
Eine andere Codierungsmethode liegt in der Codierung von Farben durch eine Luminanz und
zwei Chrominanzen. Die Luminanz gibt die Helligkeit an und die Chrominanzen geben Farb
werte wieder. Sowohl das CIELAB-System als auch die YCC-Codierung, die bei der Photo-
CD verwendet wird, basieren auf diesem Prinzip. Eine Eigenschaft der YCC-Codierung ist der
größere Farbraum der dargestellt werden kann und so "gesättigtere" Farben beinhaltet als die
RGB-Codierung, ein Nachteil liegt darin, daß die Farbwiedergabe mit einem relativ hohen
Quantisierungsfehler behaftet ist, der durch die nicht optimale Ausnutzung des Coderaumes
entsteht.
Die Erfindung zielt daher darauf, eine verbesserte Farbcodierung zu schaffen.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Gegenstände der Ansprüche 1, 9 und 10.
Nach Anspruch 1 ist ein Verfahren zum Kodieren einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinfor
mation in Farbwerte geschaffen, wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils in einen oder meh
rere Farbwerte codiert wird und die Farben verschiedener Farbpixel wechselnd nach wenig
stens zwei unterschiedlichen Codierungsmethoden in die/den entsprechende(n) Farbwert(e)
codiert werden. Darunter ist zu verstehen, daß beispielsweise ein Farbpixel nach einer ersten
Codierungsmethode, wie der YCC-Codierungsmethode, und ein weiterer Farbpixel nach einer
anderen Codierungsmethode, wie beispielsweise die RGB-Codierungsmethode, in seine ent
sprechenden Farbwerte codiert wird. Entscheidend ist hierbei also, daß die Farbpixel eines Bil
des etc. mit unterschiedlichen Codierungsmethoden codiert werden. Der- Begriff "Wechselnd"
soll nicht einschränkend verstanden werden im Sinne von paarweise abwechselnd sondern soll
nur beschreiben, daß eine erste Auswahl an Farbpixeln nach einer ersten Codierungsmethode
und die übrigen Farbpixeln nach wenigstens einer weiteren Codierungsmethode codiert wer
den. Dabei kann auch bereits ein einzelner Farbpixel hintereinander nach verschiedenen be
kannten Codierungsmethoden sozusagen kaskadenartig in seine Farbwerte bzw. seinen Farb
wert codiert werden.
Ein Farbpixel kann beispielsweise ein Bildpunkt eines digitalisierten Gesamtbildes sein. Die
Farbinformation diese Farbpixels kann dabei bevorzugt in einen beispielsweise 8- oder 16-bit
codierten Farbwert-Tripel codiert werden. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Codierung liegt
darin, daß unterschiedliche Codierungsmethoden sozusagen gemischt werden, die unterschied
liche Eigenschaften aufiveisen können. So kann vorzugsweise der Quantisierungsfehler ver
mindert werden und gleichzeitig eine zusätzliche Datenkompression vorgenommen werden, die
zu einer ggf. bereits vorgenommenen Datenkompression hinzukommen kann. So können bei
spielsweise einzelne, vorzugsweise jedes zweite Farbpixel in jede Richtung eines digitalisierten
Bildes mit einer ersten Codierungsmethode, wie die RGB-Codierungsmethode, codiert werden
und ggf. mit Hilfe der Hadamard-Transformation komprimiert werden und die übrigen Pixel
mit einer weiteren Codierungsmethode, wie der YCC-Codierung, codiert und ebenfalls kom
primiert werden, indem beispielsweise die Chrominanzwerte der YCC-codierten Farbwerte
weggelassen werden und ggf. die verbleibenden Luminanzwerte zusätzlich Hadamard
transformiert werden. Die Chrominanzwerte können bei der Datendekompression wiederge
wonnen werden, indem die benachbarten Farbwerte (z. B. als RGB-Farbtripel vorliegend, ggf.
durch eine Hadamard-Rücktransformation ebenfalls dekomprimiert) in YCC-Farbwerte trans
formiert und die fehlenden Chrominanzwerte durch die so erhaltenen benachbarten Chro
minanzwerte interpoliert werden.
Bevorzugt werden die codierten Farbwerte gespeichert und/oder übertragen.
Bevorzugt wird als eine der wenigstens zwei Codierungsmethoden eine Codierungsmethode
mit einem komprimierbaren Code, insbesondere die YCC-Codierungsmethode mit einem Lu
minanz- und zwei Chrominanzwerten, angewendet.
Bevorzugt wird als eine der wenigstens zwei Codierungsmethoden eine mit einem geringen
Quantisierungsfehler behaftete Codierungsmethode, insbesondere die RGB-Codierungsmetho
de mit anschließender Kompandierung (Gamma-Korrektur), angewendet.
Bevorzugt wird als eine der wenigstens zwei Codierungsmethoden eine Codierungsmethode,
insbesondere die RGB-Codierungsmethode mit anschließender Kompandierung (Gamma-
Korrektur), angewendet, deren codierte Farbwerte eine visuelle Darstellungsvorrichtung, ins
besondere ein Monitor, ein Drucker oder ein Fernsehgerät, unmittelbar zum visuellen Darstel
len der einzelnen Farbwerte verarbeiten kann.
Bevorzugt werden die in Vertikal-, in Horizontalrichtung und ggf. in Tiefenrichtung benach
barten Farbpixel einer flächenmäßig, ggf. dreidimensional darstellbaren Bildinformation jeweils
nach zwei der drei o.g. Codierungsmethoden abwechselnd codiert werden. Liegt ein zweidi
mensionales Bild vor, so wird damit der erste Farbpixel der ersten Bildzeile mit der ersten Co
dierungsmethode, der horizontal benachbarte Farbpixel mit der zweiten Codierungsmethode
und der nächste horizontal benachbarte Farbpixel wieder mit der ersten Codierungsmethode
codiert, etc. Die nächste Bildzeile wird dann beispielsweise nur mit der ersten Codierungsme
thode und die übernächste Bildzeile wiederum wie die erste Bildzeile codiert, etc. Für eine
dreidimensionale Bildinformation, beispielsweise ein Hologramm wird entsprechend verfahren,
wobei die einzelnen Bildschichten nacheinander abwechselnd wie das oben beschriebene zwei
dimensionale Bild und die nächste Bildschicht nur mit einer Codierungsmethode codiert wer
den, etc.
Bevorzugt wird die RGB-Codierungsmethode mit Monitor-Primärfarben, insbesondere Primär
farben nach der CCIR-709-Empfehlung, angewendet und dabei der Wertebereich der RGB-
Werte derart erweitert, daß alle durch Farbmessung ermittelten Oberflächenfarben codiert
werden können.
Bevorzugt werden ausgehend von der bei Photo-CD angewendeten YCC-Codierungsmethode
wechselnd Farbpixel in einen Luminanzwert und jeweils in gamma-korrigierte RGB-Werte
codiert, insbesondere entsprechend der bekannten YCC-Codierung, welche wechselnd in le
diglich einen Luminanz und jeweils einen Luminanz- und zwei Chrominanzwerte codiert, und
ggf. werden bei der Decodierung die gamma-korrigierten RGB-Werte in die entsprechenden
Luminanz- und die beiden Chrominanzwerte transformiert und anschließend die beiden fehlen
den (bei der Kompression weggelassenen) Chrominanzwerte der komprimierten Farbpixel aus
den durch die Transformation erhaltenen Chrominanzwerten ermittelt, insbesondere interpo
liert. Vorteilhaft kann die bekannte YCC-Codierungsmethode, die bei Photo-CD′s angewendet
wird, im wesentlichen dieser bevorzugten Farbcodierung zugrundegelegt werden, so daß keine
wesentlichen Änderungen dieser bekannten Codierungsmethode anfallen. Darüberhinaus liegt
der Vorteil gegenüber dieser bekannten YCC-Codierungsmethode darin, daß bei Monitoran
wendung ein schnellerer Bildaufbau erzielbar und gleichzeitig der Quantisierungsfehler geringer
ist. Bei der Codierung entfällt vorteilhaft größtenteils die Transformation der gamma
korrigierten RGB-Werte in einen Luminanz- und zwei Chrominanzwerte.
Nach Anspruch 9 ist ein Verfahren zum Codieren einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinfor
mation in Farbwerte geschaffen, wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils mit Hilfe der
RGB-Codierungsmethode in die drei Farbwerte codiert und der Wertebereich der RGB-Werte
derart erweitert wird, daß alle durch Farbmessung ermittelten Oberflächenfarben codiert wer
den können. Die klassische RGB-Codierung begrenzt die RGB-Werte auf den Bereich zwi
schen Null und Eins und beschränkt dabei die mittels dieser RGB-Codierung codierbaren Far
ben auf das Farbdreieck, das durch die Primärfarben aufgespannt wird. Diese Begrenzung der
RGB-Werte wird nunmehr erfindungsgemäß derart aufgehoben und in den negativen Wertebe
reich und den Wertebereich größer als 1 erweitert, daß gerade alle in der Natur vorkommenden
Reflexionsfarben, welche durch Farbmessung ermittelt worden sind, codiert werden können.
Vorteilhaft können somit auch alle in der Natur vorkommenden Oberflächenfarben auf einem
bestimmten Ausgabemedium - wie ein Monitor, ein Fernseh-Bildschirm, ein Drucker, eine
Photo-CD -, sofern von dem Ausgabemedium darstellbar, mit Hilfe der erfindungsgemäßen
RGB-Codierungsmethode dargestellt werden.
Nach Anspruch 10 ist eine Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 9 geschaffen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand einzelner bevorzugter Ausführungsbeispiele im Detail
beschrieben werden. Diese detaillierte Beschreibung ist nicht einschränkend zu verstehen, son
dern soll nur die allgemeinen Erfindungsgedanken an konkreten Ausführungsbeispielen illu
strieren. Hierzu wird zuerst allgemein das Hintergrundwissen der Erfindung erläutert und an
schließend werden einzelne Stärken und Schwächen von bekannten Codierungsmethoden be
schrieben, die bei der Codierung einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinformation bevorzugt
miteinander "gemischt" werden können. Dabei werden auch die erfindungsgemäßen Farb-
Codierungsverfahren herausgearbeitet, die einerseits nahezu alle Oberflächenfarben darstellen
können und andererseits einen niedrigen Quantisierungsfehler durch besseres Ausnutzen des
Coderaumes aufweisen. Zusätzlich wird der Aspekt der Datenkompression berücksichtigt.
Dafür werden die Farbräume der verschiedenen Codierungsmethoden berechnet sowie für den
Vergleich die Mantelfläche der Optimalfarben, die die theoretische Grenze der Oberflächenfar
ben darstellt, bestimmt. Außerdem wird der Spektralfarbenzug für maximal gesättigte Farben
bestimmt und der durch Farbmessungen bestimmte "praktischen" Oberflächenfarbenraum zum
Vergleich herangezogen. Die Quantisierungsfehler der Codierungen werden berechnet und
miteinander verglichen. Die Untersuchungen werden im Lab-System durchgeführt, da dies das
einzige System ist, in dem Farbfehlermessungen durchgeführt werden können (da physiolo
gisch äquidistant).
Bevor im folgenden genauer auf die Erfindung eingegangen wird, wird darauf hingewiesen,
daß die Erfindung teilweise auf die Codierungsmethode aufbaut, die bei der Photo-CD Codie
rung angewendet wird, und daher mindestens teilweise deren Grundprinzipien und Rahmenbe
dingungen ebenfalls aufweist, mit der Möglichkeit, auch aus Gründen der Klarheit, auf eine
Erläuterung mancher Grundfunktionen zu verzichten und auf Veröffentlichungen zu verweisen,
auch hinsichtlich des Offenbarungsgehalts.
Ferner wird darauf hingewiesen, daß die Ansprüche und insbesondere die Hauptansprüche
Formulierungsversuche der Erfindung ohne umfassende Kenntnis des Standes der Technik und
daher ohne einschränkende Präjudiz sind. Daher bleibt es vorbehalten, alle in der Beschreibung,
den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale sowohl einzeln für sich als auch in
beliebiger Kombination miteinander als erfindungswesentlich anzusehen und in den Ansprüchen
niederzulegen sowie die Hauptansprüche in seinem Merkmalsgehalt zu reduzieren.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele. In dieser Beschreibung wird auf die beigefügte schematische Zeichnung
Bezug genommen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Farbcodierungsmethode, nach denen die zu speichernden.
und/oder zu übertragenden Werte berechnet werden;
Fig. 2 eine Illustration für die Anzahl der durchzuführenden Rechenschritten für die in Fig.
gezeigte erfindungsgemäße Farbcodierungsmethode;
Fig. 3 die bekannte Normspektralfunktionen x, y und z;
Fig. 4 die bekannten Optimalfarben gleicher Helligkeiten im Lab-System;
Fig. 5 die bekannten Spektralfarbenzüge gleicher Helligkeit im Lab-System;
Fig. 6 den bekannten RGB-Farbraum mit Monitorprimärfarben und den bekannten Spektra
farbenzug im xy-System,
Fig. 7 die Farbräume der RGB-Codierung mit Monitorprimärfarben für verschiedene Lu
minanzen im xy-System;
Fig. 8 die Farbräume der RGB-Codierung mit Monitorprimärfarben für verschiedene Lu
minanzen im Lab-System;
Fig. 9 die Farbraumgrenzen der YCC-Codierung im Lab-System für Luminanzen zwischen
48 und 52%;
Fig. 10 den Farbraum, der als Schnittmenge zwischen den Grenzen der YCC-Codierung für
50% Luminanz und dem Spektralfarbenzug für 50% entsteht;
Fig. 11-15 den Vergleich zwischen RGB-Farbraum mit CCIR-709-Primärfarben und theoreti
schen Grenzen der Oberflächenfarben und gemessenen Grenzen für Oberflächenfar
ben für verschiedene Luminanzen;
Fig. 16-20 den Vergleich zwischen dem YCC-Farbraum (geschnitten mit dem Spektralfarben
zug und somit begrenzt auf "sinnvolle" Farben) und den theoretischen Grenzen der
Oberflächenfarben und den gemessenen Grenzen für Oberflächenfarben für verschie
dene Luminanzen;
Fig. 21-25 den Vergleich zwischen dem RGBmono-Farbraum (mit monochromatischen Primär
farben) und den theoretischen Grenzen der Oberflächenfarben und den gemessenen
Grenzen für Oberflächenfarben für verschiedene Luminanzen;
Fig. 26 den RGBmono-Farbraum, den RGB-Farbraum mit CCIR-709-Primärfarben und den
Spektralfarbenzug im xy-System;
Fig. 27 eine bekannte vereinfacht dargestellte Farbcodierungsmethode, nach denen die zu
speichernden und/oder zu übertragenden Werte berechnet werden;
Fig. 28 eine Illustration für die Anzahl der durchzuführenden Rechenschritten für die in Fig.
27 gezeigte bekannte Farbcodierungsmethode.
Ein wichtiger Qualitätsfaktor für eine Codierungsmethode ist der Farbraum, der codiert werde
kann. Ideal wäre ein Farbraum, der alle in der Natur vorkommenden Farben umfaßt.
Bei vorgegebener Helligkeit sind Optimalfarben die am stärksten gesättigten Farben, die
theoretisch erreichbar sind. So geben die Optimalfarben die Grenzen der "natürlichen"
Reflexionsfarben an. Die Fläche, auf denen die Optimalfarben liegen, wird somit später zum
Vergleich für die Farbraumgrenzen unterschiedlicher Codierungen dienen.
Optimalfarben sind ideale Körperfarben, deren spektraler Reflexionsfaktor entweder 0 oder 1
beträgt und höchstens zwei Sprünge von 0 auf 1 oder umgekehrt aufweist.
Die Oberfläche der Optimalfarben soll in dem Lab-Farbraum errechnet und dargestellt werden.
Der Lab-Farbraum ist ein physiologisch äquidistanter Farbraum, das heißt zwei physiologisch
gleich unterschiedliche Farbenpaare haben in diesem System den gleichen Abstand zueinander.
In dem 3-dimensionalen Lab-Raum würde die Oberfläche der Optimalfarben eine "verzerrte
Melone" aufspannen; die Berechnung hier erfolgt mit festen Luminanzwerten und dem
dazugehörenden Begrenzungszug in der ab-Ebene (Schnitte durch den Raum mit dem
Normalenvektor Luminanz). Zur Berechnung der Grenzen notwendig sind die
Normspektralwertfunktionen (Fig. 3).
Die Werte x, y und z sind wellenlängenabhängig in 5nm-Schritten angegeben. Aus diesen Werten
kann man mittels folgenden Formeln X, Y und Z ermitteln:
X = k * ∫ ϕ(λ) * x(λ)dλ
Y = k * ∫ ϕ(λ) * y(λ)dλ
Z = k * ∫ ϕ(λ) * z(λ)dλ
Y = k * ∫ ϕ(λ) * y(λ)dλ
Z = k * ∫ ϕ(λ) * z(λ)dλ
X, Y und Z ergeben sich als Integrale von x, y und z über der Wellenlänge. Als Integration wird
hier die Summation der Normspektralwerte benutzt. Mit Hilfe einer Kommpandierungskennlinie
und einer linearen Transformation erhält man die Lab-Werte:
L*= 116 * Y* - 16
a*= 500 * (X* - Y*)
b*= 200 * (Y* - Z*)
a*= 500 * (X* - Y*)
b*= 200 * (Y* - Z*)
wobei für die Berechnung von X*, Y* und Z* folgende Fallunterscheidung gilt:
Für Y* und Z* erfolgt die Berechnung entsprechend.
Die Werte Xn ,Yn und Zn ergeben sich durch Integration der x, y und z-Kurven über den gesamten
Wellenlängenbereich (Xn = Yn = Zn = 27,11).
Die Berechnung der folgenden Kurven erfolgt so, daß ein fest vorgegebenes L* ein festes Y* und
damit festes Y nach sich zieht. Dieses Y ist gleich dem Integral über die y-Kurve, k kann man
durch 1 ersetzen, da es sich durch die Normierungsgröße Y* herauskürzt.
Durch lineare Approximation 0. Ordnung werden die Iniegrationsgrenzen in y testgelegt und in x
und z übernommen. Mittelpunkt des Integrationsbereiches ist jeweils die Wellenlänge, für die X,
Y und Z berechnet werden soll. Man weitet gleichmäßig den Integrationsbereich nach links und
rechts aus, bis das notwendige Y erreicht ist.
Mit der Schrittweite i werden für jeden weiteren Schritt die Integrationsgrenzen um ein
5nm-Intervall nach links und nach rechts erweitert. Die Berechnung wird von 380nm bis 780nm
durchgeführt, so daß sich insgesamt 81 ab-Wertepaare pro fest vorgegebener Luminanz ergeben.
Die Optimalfarben gleicher Helligkeit sind in Fig. 4 aufgetragen.
Der Spektralfarbenzug liegt im Lab-System außerhalb der Optimalfarbengrenzen, da die Farben
auf diesem Zug noch stärker gesättigt sind (maximal gesättigt). Sie treten in der Natur nicht als
Reflexionsfarben auf, können aber zum Beispiel mit einem durchstimmbaren Laser erzeugt
werden. Für die spätere Berechnung des YCC-Farbraumes wird diese Begrenzung benötigt.
Der Spektralfarbenzug im xy-System ist leicht zu ermitteln, indem man die Normspektralwerte xn,
yn und zn für jede Wellenlänge in x und y umrechnet
und in das
System einträgt. Man erhält eine Kurve, die wie ein Hufeisen geformt ist, das nach unten geöffnet
ist. Geschlossen wird diese Kurve durch die sogenannte Purpurgerade, die von dem
kurzwelligsten Punkt (hier 380nm) bis zum langwelligsten Punkt (780nm) gezogen wird.
Um den Spektralfarbenzug in das Lab-System umzurechnen, muß man anders als bei den
Optimalfarben vorgehen. Bei fester Luminanz sind Y* und Y fest. Für jede Wellenlänge (hier
Schritt 5nm) muß man folgend vorgehen. Um Y zu erreichen, wird y mit einer Konstanten K
multipliziert. Diese errechnet man durch den Quotienten aus Y und y. Mit dieser Konstanten wird
dann x und z zu X und Z berechnet. Diese Werte muß man in X* und Z* umrechnen und kann a
und b ermitteln.
Nach der DW-Vorschrift sind die Normspektralwertfunktionen zwischen 380nm und 780nm
angegeben. Da sich die Farben bei 380-400nm und 700-780nm nahezu in jeweils einem Punkt im
xy-System aufhalten und die Normspektralwertanteile sehr gering sind wird das Intervall für diese
Berechnung von 400-700nm, gewählt.
Der Spektralfarbenzug im Lab-System ist abhängig von der Luminanz, so daß man eine
Kurvenschaar erhält (Fig. 5).
Man erkennt, daß für beliebig große Luminanzen der Spektralfarbenzug immer größer wird das
heißt, in der dreidimensionalen Darstellung würde die Mantelfläche der Spektralfarbenzuge wie
ein Kegel aussehen, der nach oben immer breiter wird. Der Grund dafür liegt in der Berechnung,
da man für größere Luminanzen größere Y-Werte vorgibt, die durch die Multiplikation eines
Faktors mit y erreicht werden sollen, der natürlich auch mit anwächst.
Monitorfarben entstehen durch die additive Mischung dreier Primärfarben, Rot Grün und Blau,
die durch leuchtende Phosphore erzeugt werden. Das Prinzip der RGB-Codierung ist dasselbe,
indem im Primärvalenzsystem RGB für jede Farbe die Farbwerte R, G und B berechnet werden.
Die Farbe wird also in die drei Primärfarben zerlegt und deren Gewichte bestimmt.
Der RGB-Farbraum ist durch die Farbsignale R, G und B begrenzt, die im xy-System die
Eckpunkte des Dreiecks angeben, das den RGB-Raum repräsentiert. Da die Gewichte Werte
zwischen Null und Eins annehmen müssen, können durch diese Darstellung nur Farben innerhalb
des Dreiecks dargestellt werden (vgl. Fig. 6).
Um den RGB-Farbraum im Lab-System mit dem Optimalfarbenraum vergleichen zu können,
müssen die RGB-Werte über XYZ-Werte in Lab-Werte transformiert werden. Für die
Matrixtransformation von RGB nach XYZ benötigt man die Matrix Mxyz.
Rotpunkt: Koordinaten im xy-Raum rx, ry
Grünpunkt: Koordinaten im xy-Raum gx, gy
Blaupunkt: Koordinaten im xy-Raum bx, by
Weißpunkt: Koordinaten im xy-Raum wx, wy
Rotpunkt: Koordinaten im xy-Raum rx, ry
Grünpunkt: Koordinaten im xy-Raum gx, gy
Blaupunkt: Koordinaten im xy-Raum bx, by
Weißpunkt: Koordinaten im xy-Raum wx, wy
Diese Werte müssen festgelegt sein. Mit folgendem Ansatz wird die Matrix errechnet:
Es müssen im Weißpunkt folgende Gleichungen erfüllt sein:
(1) R=G=B=1
(2) Y=₁
(3) x=xw
(4) y=yw
wobei
Bei Einsetzen und Umformen entsteht folgendes Gleichungssystem:
Durch Invertierung der Matrix erhält man die Faktoren A, C und D.
Die Werte für A, C und D werden in die Ansatzmatrix eingesetzt und man erhält die
Transformationsmatrix Mxyz. Mit Hilfe dieser kann man für beliebige Farbsignale die
Transformation in den XYZ-Raum durchführen. Durch die Bildung der Inversen dieser Matrix
kann natürlich auch die Transformation vom XYZ-Raum in den RGB-Raum durchgeführt
werden. Diese wird relevant, wenn Farben gleicher Helligkeit im RGB-Raum dargestellt werden.
Es sei zu erwähnen, daß bei dieser Transformation von XYZ nach Lab die Nominierungsfaktoren
Xn,Yn und Zn zu beachten sind, die hier Xn = 0,9505, Yn =1 und Zn = 1,089 betragen (zeilenweise
Addition der Matrixelemente Mxyz). Um die äußere Begrenzung des Farbraumes im Lab-System
zu erhalten, führt man im RGB-System an den Außenkanten des Farbraumes entlang und
transformiert einzelne Werte, das bedeutet, mindestens eine Farbe hat den Intensitätsfaktor 0, an
den Eckpunkten sind zwei Farben Null. Reichen diese beiden Farben nicht aus, so muß eine dritte
Farbe hinzugemischt werden, um die notwendige Luminanz zu erreichen.
Auch hier hat der feste Luminanzwert wieder ein festes Y* und damit ein festes Y zur Folge, die
so vorweg berechnet werden können:
Für Y* < 0,2069 gilt: Y = Y*³
sonst
sonst
Indem man Verhältnisse zwischen den beiden Farben bildet, auf deren Geraden man sich befindet,
kann man diese in äquidistanten Schritten abfahren. Wenn man sich zum Beispiel auf der
RG-Geraden befindet und dort ziemlich nahe dem R-Punkt ist, so hat das Verhältnis Rot zu Grün
eventuell 100 zu 1. Diese Einteilung kann beliebig fein gewählt werden.
Daraus resultierende Matrix:
Aus dieser Matrix gewinnt man die Gleichung für die dritte Farbe, die eventuell notwendig ist,
und zwar ist die zweite Zeile relevant, die Y angibt:
Y = 0,2219 * R + 0,7068 * G + 0,0713 * B
Gerade bei hohen Luminanzen kann es passieren, daß trotz Hinzumischung der dritten Farbe das
geforderte Y nicht erreicht werden kann, da R, G und B von 0 bis 1 begrenzt sind.
Solche Punkte auf der Geraden werden verworfen. Dadurch ist natürlich klar, daß mit steigender
Luminanz der RGB-Farbraum im xy-System abnimmt (Grenzen werden zum Weißpunkt
verschoben) und damit auch im Lab-Raum. Der luminanzabhängige RGB-Farbraum ist in Fig. 7
und Fig. 8 dargestellt.
Auffallend bei dem Vergleich der 10% und 30%-Kurven ist, daß sich der RGB-Farbraum im
xy-System nicht ändert, wohingegen er sich im Lab-Raum ändert. Die luminanzschwächste
Primärfarbe ist Blau, das bedeutet, bei kontinuierlichem Anstieg der Luminanz von 0 aufwärts
wird der erste "Einbruch" des RGB-Farbraumes in der Nähe der Blauecke zu finden sein, und
zwar bei folgendem Luminanzwert:
Die maximal mögliche Luminanz der Primärfarbe Blau ergibt sich somit zu 32,2%. Erst ab diesem
Wert (in diesem Beispiel für DIN 6169) ändert sich der Farbraum kontinuierlich mit der
Luminanz.
Der RGB-Farbraum im Lab-System ist überall luminanzabhängig, da sich durch Änderung der
Luminanz auch die Farbsignalwerte ändern (die Verhältnisse der beiden relevanten Farbwerte
können gleich bleiben, während sich beide Farbwerte mit dem gleichen Faktor ändern).
Bei 97% "berührt" der RGB-Farbraum gerade noch die RG-Gerade an dem luminanzstärksten
Punkt des Farbdreiecks, bei dem das Verhältnis Rot zu Grün Eins ist. Dort können Luminanzen
bis zu 97,17% dargestellt werden, da:
Rot=1 Grün=1 Blau=0
Rot=1 Grün=1 Blau=0
Y=1 * 0,2219 + 1 * 0,7068 + 0 * 0,0713=0,9287 L* = 97,17%
Bei der Lab-Darstellung erkennt man, daß auch der RGB-Farbraum in dreidimensionaler Ansicht
im Lab-Raum eine Art "Melone" darstellt, von niedrigen Luminanzen aufwärts größer wird und
bei hohen Luminanzen wieder zuläuft. Die höchsten Bunttöne (je größer die Entfernung zum
Ursprung, desto höher der Buntton) können in den mittleren Luminanzen (ca. 30%-70%)
dargestellt werden.
Der angegebene Farbraum gilt nur für die Primärfarben laut DIN 6169 bei dem spezielle
Farbsignalwerte angegeben sind. Ändert man diese, so ändern sich die Grenzen im xy-System als
auch im Lab-System. Man kann natürlich annehmen, daß bei Weitung des RGB-Raumes durch
Änderung der Primärfarbenwerte im xy-System auch die Darstellung im Lab-Raum vergrößert
wird und umgekehrt.
Das YCC-Format ist eine weitere Codierungsmethode für Farben, die bei der Photo-CD benutzt
wird. Da das YCC-Format auch für Fernsehen und Computerdisplays kompatibel sein soll, erlaubt
die Referenz des RGB-Systems eine schnelle Umsetzung. Die Farben werden in RGB-Werte
umgeformt, kompandiert und in Luminanz und Chrominanzwerte transformiert. Die
kompandierten RGB-Werte entsprechen gammakorrigierten RGB-Werten, somit können die
YCC-Werte nach einer Matrixtransformation direkt auf den Monitor gegeben werden. Die
Umsetzung von RGB in eine Luminanz und zwei Chrominanzen erlaubt eine effektive
Datenkompression. Da das YCC-Format auch negative Werte im RGB-System zuläßt, kann man
einen größeren Farbraum codieren. Die Transformation ist nachfolgend beschrieben:
Nichtlineare Transformation:
Für R,G,B < 0,018
R′ = 1,099 * R0,45 -0,099
G′ = 1,099 * G0,45 -0,099
B′ = 1,099 * B0,45 -0,099
G′ = 1,099 * G0,45 -0,099
B′ = 1,099 * B0,45 -0,099
Für R,G,B < -0,018
R′ = 1,099 * (-R)0,45 -0,099
G′ = 1,099 * (-G)0,45 -0,099
B′ = 1,099 * (-B)0,45 -0,099
G′ = 1,099 * (-G)0,45 -0,099
B′ = 1,099 * (-B)0,45 -0,099
Für -0,018 < R,G,B < 0,018
R′ = 4,5 * R
G′ = 4,5 * G
B′ = 4,5 * B
G′ = 4,5 * G
B′ = 4,5 * B
Transformation in einen Luma- und zwei Chromawerte:
Luma = 0,299 * R′ + 0,587 * G′+ 0,114 * B′
Chroma1 = -0,299 * R′ -0,587 * G′+ 0,886 * B′
Chroma2 = 0,701 * R′ -0,587 * G′ -0,114 * B′
Chroma1 = -0,299 * R′ -0,587 * G′+ 0,886 * B′
Chroma2 = 0,701 * R′ -0,587 * G′ -0,114 * B′
Diese Gleichungen entsprechen den Empfehlungen CCIR 601-1, bei denen sowohl die
Kompatibilität mit existierendem Gerät (z. B. Fernsehnorm) als auch die volle Qualität bei Geräten
mit photographischen Kapazitäten gewährleistet sind.
Als letzter Schritt folgt die Quantisierung in 8-bit Werte für Speicherung. Die resultierenden
Luma, Chroma1 und Chroma2-Werte sind auf ganze Zahlen zwischen 0 und 255 beschränkt.
Um zu ermitteln, welcher Farbraum mit YCC codiert werden kann, nimmt man die inverse
Berechnung, das heißt man geht auf den Grenzflächen des durch Y, C1 und C2 aufgespannten
Quaders entlang (z. B. Y=0 C1=0 . . 255 C2=0 . . 255 ist eine Grenzfläche) und berechnet dann die
sich ergebenden R′G′B′-Werte, RGB-Werte und daraus die Lab-Werte. Der Codewürfel ist in
Fig. 9 dargestellt. Da alle Umformungen bidirektionale Funktionen sind (mit Ausnahme von X
zu X*), müssen die Grenzflächen im YCC-Format auch die Grenzflächen im Lab-Raum ergeben.
Die einzelnen Punkte auf den Außenseiten des Würfels repräsentieren einzelne Wertetripel und
damit einzelne codierbare Farben. Alle Punkte im gesamten Volumen des Würfels stellen alle
Codierungen durch YCC-Code dar, also alle einzelnen Farbwerte, die erfaßt werden (insgesamt
256³ Codes). Jedoch stellen nicht alle Codes "sinnvolle" Farbwerte dar.
Ausgehend von den YCC-Werten rechnet man über R′, G′ und B′ in das RGB-System um und von
dort in das Lab-System:
R′= Luma + Chroma2
G′= Luma - 0,194 * Chroma1 - 0,509 * Chroma2
B′= Luma * Chroma1
G′= Luma - 0,194 * Chroma1 - 0,509 * Chroma2
B′= Luma * Chroma1
Im folgenden müssen die R′, G′ und B′-Werte dekomprimiert werden.
Für R′ <0,08125 gilt:
Für R′ < -0,08125 gilt:
Für -0,08125 < R′ < 0,08125 gilt:
G und B kann dementsprechend berechnet werden.
Dann wird mit Hilfe von Mxyz (jedoch hier mit Farbwertsignalen nach CCIR-709) in den
XYZ-Raum transformiert.
Im folgenden wird erklärt, warum es erheblich komplizierter ist, den entgegengesetzten Weg zur
Bestimmung der Farbraumgrenzen zu wählen. Man wurde eine feste Luminanz (aus Lab)
vorgeben, die ein festes Y nach sich zieht. Nun würde man zwei Parameter aus YCC vorgeben
und den dritten dazu errechnen. Funktion K bezeichnet nachfolgend die Transformation von
R′G′B′ nach RGB.
Y = 0,2126 * K (L+C2) + 0,7152 * K (L - 0,194 * C1 - 0,509 * C2)
+ 0,0722 * K (L+C1)
Aus dieser Formel erkennt man, daß bei fester Luminanz und damit festem Y und zwei festen
Werten aus Luma, Chroma1 und Chroma2 nicht explizit die dritte Größe errechnet werden kann.
Diese könnte nur mit Fallunterscheidungen (siehe R′G′B′ nach RGB) kombiniert mit iterativen
Lösungen ermittelt werden. Danach müßte noch entschieden werden, ob der errechnete Wert
überhaupt im Intervall von 0 bis 255 liegt. Das ist sehr rechenintensiv und aufwendiger als
folgende Methode.
Man tastet wie angesprochen die äußeren Wände des YCC-Würfels ab, rechnet jeden einzelnen
Wert in Lab um und entscheidet dann, ob L in dem zu betrachtenden Intervall liegt (z. B. für L=50
zwischen 48 und 52). Liegt er nicht in dem Intervall, so wird der Wert verworfen. Interessant ist
die Frage, ob man negative X, Y und Z-Werte zuläßt.
Da RGB negativ werden dürfen, können auch negative XYZ-Werte auftreten. Negative Y-Werte
hätten negative Luminanzen zur Folge, was man ausschließen möchte, jedoch werden negative X-
und Z-Werte zugelassen.
Dies führt zu dem Problem eines Sprunges in der Funktion von X zu X* und Z zu Z*. Im positiven
Bereich lautet die Funktion:
Diese Funktion punktsymmetrisch um den Ursprung gespiegelt:
Dieser Sprung um 0 in X und Z bewirkt einen Sprung im Lab-Diagramm. In Fig. 9 ist der
Begrenzungszug aufgezeichnet für YCC für Farben der Luminanz zwischen 48 und 50%. Die
Lücken entstehen durch die Sprungstellen in der Umwandlung von X zu X* und Z zu Z*. Die
einzelnen Punkte bilden nicht eine scharfe Begrenzungslinie, sondern sind etwas gestreut, da nur
Werte zwischen 48 und 52% erlaubt sind. Um eine schärfere Kurve zu erreichen, müßte man das
Intervall enger wählen, was jedoch eine geringere Anzahl von Werten im Bereich zur Folge hätte.
Man muß einen Kompromiß zwischen Streuung und Anzahl der Werte eingehen.
Ergänzt man die Punkte zu einem geschlossenen Kurvenzug, so erkennt man, daß der codierbare
Raum sicherlich in erheblichem Maße über den Bereich des Spektralfarbenzuges hinausgehen wird
und so Farben beinhaltet, die nicht existieren. Deshalb wird der YCC-Raum durch die
Schnittmenge zwischen Spektralfarbenzug und oben angegebenem Raum begrenzt (vgl. Fig.
10).
Die CCIR-709 Empfehlung beinhaltet Farbwertsignale R, G und B, die leicht von den
Farbwertsignalen der DIN 6169 abweichen. Die Primärfarben entsprechen den Phosphorfarben,
die weitgehend bei Monitoren verwendet werden. Bei der Einschränkung der Farbwertsignale
zwischen Null und Eins entspricht der CCIR-709 Farbraum dem Monitorfarbraum.
Dieser Farbraum wird sowohl mit den berechneten Grenzen der Optimalfarben verglichen als auch
mit den Grenzen tatsächlich gemessener Oberflächenfarben. Die YCC-Codierung für die
Photo-CD erlaubt negative Werte für die Farbwertsignale sowie Werte größer Eins. Werden die
Photos auf den Monitor gegeben, so werden diese Werte wieder auf das Intervall von Null bis
Eins beschränkt, so daß der Monitorfarbraum eingehalten wird. Werden die Photos ausgedruckt,
so kann der größere Druckfarbraum ausgenutzt werden.
CCIR-709 empfiehlt folgende Farbsignalwerte:
CCIR-709 empfiehlt folgende Farbsignalwerte:
rx = 0,64 ry = 0,33 gx = 0,3 gy = 0,6 bx = 0,15 by = 0,06
Aus diesen Werten erhält man nach 2.3 folgende Matrix:
Die Richtigkeit dieser Matrix ist leicht nachzuprüfen, wenn man folgende Gleichungen aufstellt
(damit können auch die Farbsignalwerte einer Matrix ermittelt werden):
Um die Farbraumgrenzen für CCIR-709 zu erhalten, geht man wie folgt vor: Man fährt dies
Grenzgeraden im RGB-System ab und transformiert die daraufliegenden Punkte in den
XYZ-Raum und anschließend in den Lab-Raum. Daraus erhält man die luminanzabhängigen
Farbraumgrenzen des CCIR-709. Die Fig. 11 bis 15 zeigen den Vergleich zwischen dem
CCIR-709 Farbraum, dem Farbraum der durch Farbmessungen bestimmten Oberflächenfarben
und den theoretischen Grenzen der Oberflächenfarben. Für diese Figuren gilt wie folgt:
Optimalfarben: berechnete Grenzen der Oberflächenfarben (Reflexionsfarben).
Optimalfarben: berechnete Grenzen der Oberflächenfarben (Reflexionsfarben).
Oberflächenfarben: gemessene Grenzen der Oberflächenfarben.
Die theoretischen Grenzen für Oberflächenfarben (Optimalfarben) liegen außerhalb der gemessen
Grenzen für Oberflächenfarben. Relativ stark gesättigte Farben scheinen in der Natur nicht
vorzukommen. Gerade bei 10% Luminanz erkennt man, daß nur ca. 15% des theoretischen
Oberflächenfarbraumes durch Messungen bestätigt wurden der weite Ausläufer in den negativen
b-Bereich und positiven a-Bereich wird abgeschnitten.
Der CCIR-709 Farbraum kann nicht den Farbraum abdecken, den die gemessenen
Oberflächenfarben einnehmen, es können also nicht alle Farben codiert werden. Bei sehr niedriger
und sehr hoher Luminanz wie 10% und 90% ist der CCIR-709 Farbraum ausreichend groß, bei
mittleren Luminanzen wie 30%, 50% oder 70% ist jedoch deutlich erkennbar daß Teilräume der
Oberflächenfarben bei dieser Darstellung abgeschnitten werden.
Durch die RGB-Codierung mit CCIR-709 Primärfarben und einer Einschränkung der Farbwerte
von 0 bis 1 ist eine absolut farbgetreue Wiedergabe von Bildinformation nicht möglich, da der
darstellbare Farbraum zu klein ist. Dasselbe gilt für Bildwiedergabe durch Monitore, da deren
Farbraum identisch dem CCIR-709 Farbraum ist (da die Codierung auf Monitorfarben
zugeschnitten ist).
Um den mit YCC-Codierung abgedeckten Farbraum mit dem der Oberflächenfarben zu
vergleichen, werden die Farbräume der YCC-Codierung und die theoretischen Grenzen der
Oberflächenfarben zusammengelegt. Dazu sei zu erwähnen, daß von dem YCC-Code nur der
Farbraum berücksichtigt wird, der sich aus der Schnittmenge zwischen Spektralfarbenzug und
YCC-Farbraum ergibt. Damit wird ein großer Teil des YCC-Farbraumes nicht berücksichtigt, daß
diese Codes nicht realisierbare Farben repräsentieren. Da bei YCC-Codierung nur einzelne Codes
(Integerzahlen von Luma, Chroma1 und Chroma2 von 0 bis 255) in Lab-Werte umgerechnet
werden, ergeben sich für deren Farbraumgrenzen einzelne Punkte. Der Vergleich ist in den
Fig. 16-20 dargestellt.
Der Farbraum des YCC-Codes wird bei 10% begrenzt durch die Purpurgerade den
Spektralfarbenzug, der bei dieser niedrigen Luminanz nahezu gleich der Optimalfarbengrenze im
Bereich "links oben" ist, und durch die Begrenzung des YCC-Codes. Bei dieser Darstellung
erkennt man, daß der YCC-Code nicht nur den gesamten theoretischen Oberflächenfarbenraum
darstellen kann, sondern auch noch etwas weitere Bereiche des Spektralfarbenzuges abdeckt. Die
Begrenzung des YCC-Raumes geschieht fast ausschließlich durch den Spektralfarbenzug,
lediglich die untere Spitze des Spektralfarbenraumes wird durch den YCC-Code abgeschnitten.
Bei 30% Luminanz kann der gesamte Oberflächenfarbenbereich im YCC-Code dargestellt
werden. Der YCC-Coderaum wird begrenzt von der Purpurgeraden, dem Spektralfarbenzug und
dem YCC-Code. Man erkennt, daß ein weiterer Bereich in positiver a-Richtung außerhalb des
Optimalfarbenbereiches codiert werden kann. Auf die gemessenen Grenzen der Oberflächenfarben
zum Vergleich kann verzichtet werden, da schon alle Optimalfarben durch YCC-Codierung
abgedeckt sind.
Bei 50% Luminanz erkennt man, daß der Spektralfarbenzug und der Optimalfarbenzug
divergieren. Dies kommt daher, da bei Optimalfarben in einem Bereich um eine bestimmte
Wellenlänge integriert wird, um auf die gegebene Luminanz zu kommen und bei dem
Spektralfarbenzug die Normspektralwerte mit einem Faktor multipliziert werden, um die
gewünschte Luminanz zu erhalten. Optimalfarben existieren nur bis zu einer Luminanz von 100%,
der Spektralfarbenzug hingegen wird mit steigender Luminanz immer größer.
Bei 90% ist der Farbraum, der durch YCC-Code darstellbar ist, erheblich größer als der der
theoretisch möglichen Reflexionsfarben. Dies rührt zum einen daher, daß der YCC-Farbraum sich
bis zu Luminanzen von 163% erstreckt und daher bei 90% noch nicht so stark zurückgegangen
ist, zum anderen kommt es daher, daß wie vorher angesprochen bei hohen Luminanzen der
Spektralfarbenzug immer weiter wird (vergleiche Spektralfarbenzug mit Optimalfarbengrenze).
Alles in allem kann man sagen, daß durch den YCC-Code alle theoretisch möglichen
Reflexionsfarben dargestellt werden können.
Bei der digitalen Speicherung von Bildern werden kontinuierliche Farbwerte in diskrete Werte
umgewandelt. Dadurch entsteht ein Quantisierungsfehler, der die exakte Wiedergabe der
Bildinformation beeinträchtigt. Diesen Quantisierungsfehler möchte man so klein wie möglich
halten. Ziel dieses Kapitels ist es, verschiedene Quantisierungsmethoden im Hinblick auf
Farbcodierung miteinander zu vergleichen.
Als Bezugsraum dient der physiologisch äquidistante Lab-Farbraum, aus dem Testfarben zum
Vergleich benutzt werden. Dieser Raum wird äquidistant mit Werten von a und b zwischen -128
und +128 und L-Werten zwischen 0 und 100 abgetastet. In diesem Raum liegen fast alle
theoretisch möglichen Oberflächenfarben. Die einzelnen Farbwerte werden in den zu
untersuchenden Farbraum transformiert dort werden die Werte quantisiert, wieder in den
Lab-Raum zurücktransformiert und der sich ergebende Fehler berechnet Folgende Farbräume
werden dazu untersucht:
RGB-Raum ohne Kompression (CCIR-709)
RGB-Raum mit Kompression (R′G′B′-Raum)
YCC-Raum (komprimiert)
XYZ-Raum.
RGB-Raum ohne Kompression (CCIR-709)
RGB-Raum mit Kompression (R′G′B′-Raum)
YCC-Raum (komprimiert)
XYZ-Raum.
Bei der Kompression wird die Funktion benutzt, die bei der YCC-Codierung Standard ist; so
werden bei R′G′B′-Codierung die RGB-Werte mit folgender Funktion beaufschlagt, bevor sie
quantisiert werden:
Für R < 0,018 R′ = 1,099 * R0,45 -0,99
Für R < 0,018 R′ = 4,5 * R.
Die Quantisierung im YCC-Raum erfolgt entsprechend der Kodak-Technologie, die Werte Y C1
und C2 werden auf ganze Zahlen zwischen 0 und 255 gerundet. Im RGB und XYZ-Raum beträgt
die Schrittweite für die Quantisierung . Die Werte dürfen nur im Bereich zwischen 0 und 1
liegen und um dort 256 Abstufungen (8bit-Codierung wie bei YCC) zu erhalten muß obige
Schrittweite gewählt werden
Der dadurch resultierende quadratische Fehler wird nach Rücktransformation in den Lab-Raum
mit folgender Formel berechnet [Mar86]:
Der für das visuelle System interessante Fehler ist der relative Fehler bezüglich des RGB oder
xy-Systems. Das Auge ist zum Beispiel bei niedrigen Helligkeiten viel empfindlicher als bei hohen
Helligkeiten. (Ein Helligkeitsunterschied von einem Prozent wird bei 10% Helligkeit sofort
erkannt, während dieser bei 90% Helligkeit nicht erkannt wird).
Im folgenden soll erklärt werden, warum bei der Fehlerberechnung der absolute quadratische
Fehler gewählt wird.
Werden Werte vom XYZ-System in das Lab-System umgerechnet, so werden diese mit einer
Funktion der 3. Wurzel beaufschlagt (von XYZ zu X* Y* Z*. Diese Wurzelfunktion hat einen
ähnlichen Verlauf wie die Logarithmusfunktion. Die Logarithmusfunktion stellt den
Zusammenhang zwischen absolutem und relativem Fehler dar.
Bei einer Quantisierung im RGB-Raum (oder YCC oder XYZ-Raum) und einer anschließenden
absoluten Fehlerberechnung im Lab-Raum wird somit der relative Fehler bezüglich des visuellen
Systems berechnet.
Einige Bereiche des zu betrachtenden Quaders (im Lab-Raum) können durch die einzelnen Codes
nicht dargestellt werden. Der RGB-Raum beinhaltet den kleinsten der Räume. So werden nur die
Farben, die im RGB-Raum liegen, zu den Berechnungen herangezogen. Bei Vergleichen dem
Farbräume RGB und obigem Farbraum kann man davon ausgehen, daß nur etwa 15% der
Farbenwerte zur Berechnung herangezogen werden.
Die Fehlerberechnungen wurden mit einer Schrittweite für a und b von 8 und für L von 5
durchgeführt. Damit ergibt sich eine Gesamtzahl von 21780 untersuchten Codes im Lab-Raum,
wovon nur 2537 Codes im RGB-Raum liegen (und damit obige ja/nein-Verzweigung auf ja steht).
Es ergeben sich folgende Fehler:
Bei den beiden unkomprimierten Codes schneidet der RGB-Code besser ab als der XYZ-Code.
Das ist verständlich, da nur Codes berücksichtigt werden, die im RGB-Raum liegen. Der
XYZ-Raum jedoch ist größer als der RGB-Raum, dadurch werden die Quantisierungsschritte
größer sowie der Fehler. Dieselbe Überlegung gilt für die komprimierten Codes, bei denen R′G′B′
besser abschneidet als YCC, da YCC einen größeren Raum darstellt als RGB. Da der für das
visuelle System relevante Fehler der relative Fehler bezüglich des RGB-Systems ist, liegen bei
äquidistanten Quantisierungsschritten die größten relativen Fehler bei kleinen RGB-Werten vor.
Durch die Kompandierung erhält man für kleine RGB-Werte kleine Quantisierungsschritte und für
große RGB-Werte große Quantisierungsschritte und verringert so den gemittelten relativen
Quantisierungsfehler.
Folgende Kommpandierungsfunktionen werden hinsichtlich der Minimierung des
Quantisierungsfehlers miteinander verglichen:
Die 1. Funktion ist die Originalfunktion aus der Umrechnung XYZ nach X* Y* Z* (nach CIELAB),
die 2. Kurve wird in der YCC-Codierung verwendet (CCIR-Empfehlung) und die 3. Funktion ist
eine Wurzelfunktion angenähert an die CCIR-Funktion.
Bei dem Vergleich werden wieder die absoluten Fehler addiert, die sich bei Quantisierung im
R′G′B′-Raum im Lab-Raum ergeben. Die Farbwertsignale entsprechen der CCIR-709
Empfehlung.
Die drei sich ergebenden Fehler unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander, jedoch schneidet
CCIR am besten ab. Überraschend schneidet die CIELAB-Funktion am schlechtesten ab. Den
kleinsten maximalen Fehler hat CIELAB mit 0,64, gefolgt von der CCIR-Annäherung mit 0,96
und CCIR hat den größten maximalen Fehler mit 1,10.
Diese Kompandierungsfunktionen angewandt auf die XYZ-Codierung ergeben folgende Fehler:
Bei dieser Codierung schneidet die CCIR-Näherung am besten ab, die CCIR-Funktion liefert das
schlechteste Ergebnis, obwohl sich auch hier die Fehler nicht groß unterscheiden. Der kleinste
maximale Fehler tritt bei CIELAB auf mit 1,82, der größte maximale Fehler tritt bei CCIR auf mit
2,87. Auch mit Kompandierung schneidet die XYZ-Codierung schlechter ab als die
RGB-Codierung (vergleiche obige Fehler).
Die RGB-Codierung mit den CCIR-Primärfarben hat zwar einen sehr kleinen Quantisierungsfehler
erreicht, jedoch ist ihr Farbraum auf Monitorfarben begrenzt. Mit Filmmaterial oder Druck ist ein
größerer Farbraum darstellbar, dem durch obige Codierung einige Farbbereiche abgeschnitten
würden.
Die YCC-Codierung umfaßt den gesamten theoretisch möglichen Oberflächenfarbenbereich und
noch mehr, durch diesen großen Farbraum wird jedoch der Quantisierungsfehler relativ hoch. Da
die gespeicherten Bilder nur durch einen Monitor, einen Druck, ein Photo (beides
Reflexionsfarben) oder durch Film (Transmissionsfarben) wiedergegeben werden können, würde
es ausreichen, wenn man nur alle diese Farbräume durch eine Codierung abdecken würde.
Der folgend untersuchte Farbraum wird begrenzt von monochromatischen Primärfarben der
Wellenlängen 620, 530 und 460nm (vgl. Fig. 26). Nach Untersuchung verschiedener Druck- und
Filmfarbräume (SWOP, thermal transfer, dye diffusion thermal transfer, Kodak Q60, Grafic arts
proofing material, IT8 film) kam man zu dem Ergebnis, daß obiger Farbraum so gut wie alle
realisierbaren Farben in Bezug auf Film und Druck beinhaltet. Die Monitorfarben sind natürlich
auch abgedeckt.
Die xy-Werte der obigen Wellenlängen erhält man entsprechend der Berechnung des
Spektralfarbenzuges. Folgende Werte ergeben sich:
rx= 0,6915 gx= 0,1547 bx= 0,1440
ry= 0,3084 gy= 0,8058 by= 0,0297
Die Grenzen dieses Farbraums werden im Lab-System mit dem Optimalfarbenzug und den
gemessenen Oberflächenfarbengrenzen verglichen. Dazu muß die Matrix Mxyz aufgestellt werden.
Der Vergleich des RGBmono-Farbraumes mit den gemessenen Grenzen der Oberflächenfarben und
den theoretischen Grenzen der Oberflächenfarben ist in den Fig. 21 bis 25 dargestellt.
Zwar werden durch diese Codierung nicht immer die Optimalfarben erreicht, jedoch wird der
gemessene Oberflächenfarbraum vollständig abgedeckt. Der Farbraum, der durch
Transmissionsfarben dargestellt werden kann, wird weitgehend von dem der gemessenen
Oberflächenfarben abgedeckt. Diese Codierung deckt also alle druck- und filmtechnisch
realisierbaren Farben ab. Vergleicht man diesen Farbraum mit dem CCIR-709 Farbraum, so
erkennt man die Expansion durch andere Wahl der Primärfarben, die in allen Luminanzbereichen
stattfinden. Die Farben nahe den Optimalfarben müssen nicht codiert werden können da sie durch
Film oder Druck nicht darstellbar sind. Der Quantisierungsfehler ist ein weiterer Punkt der
Qualität dieses Raumes. Um diesen zu ermitteln muß erst die exakte Inverse der Matrix Mxyz, mono
berechnet werden.
Mit den Matrizen Mxyz, mono und Mxyz, mono -1 lassen sich Lab-Werte in den neuen RGB-Raum transformieren, dort werden sie kompandiert, wieder rücktransformiert und dann wird der
Quantisierungsfehler berechnet. Folgende Fehler ergeben sich:
Der Quantisierungsfehler ist größer als der Fehler mit CCIR-Primärfarben. Das ist dadurch zu
erklären, daß hier der Farbraum größer ist und dadurch die Quantisierungsschritte größer sind.
Auch hier ist der Fehler ohne Kompandierung (lineare Kompandierung) erheblich größer als mit
Kompandierung. Insgesamt schneidet die RGB-Codierung mit den monochromatischen
Primärfarben bei den Wellenlängen 460nm, 530nm und 620nm in Bezug auf den
Quantisierungsfehler besser ab als die YCC-Photo-CD Codierung.
Diese hat jedoch den entscheidenden Vorteil, daß durch Speicherung von einem Luma und zwei
Chromawerten Datenreduktion durchgeführt werden kann, indem jedem Pixel ein Lumawert
zugeordnet wird, aber nur jedem zweiten Pixel die beiden Chromawerte zugeordnet werden und
dann interpoliert wird. Da das Auge in Bezug auf Luminanzen sehr empfindlich ist,
Chrominanzunterschiede jedoch nicht so gut wahrnehmen kann, ist dies möglich. Dadurch erreicht
man eine Datenreduktion von 50%.
Der nächste Ansatz geht davon aus, den RGB-Raum mit den monochromatischen Primärfarben
(RGBmono) mit der CCIR-Funktion zu kompandieren und den R′G′B′-Raum dann auch in einen
Raum mit einer Luminanz und zwei Chrominanzen zu transformieren und dort zu quantisieren.
Dadurch könnte man ebenfalls die Datenkompression, jedem 2. Pixel nur den Luminanzwert
zuzuordnen, durchführen. Die Transformationsmatrix MLCC muß folgende Struktur haben:
Die Gewichte a, b und c lassen sich aus den y-Werten der Primärfarben berechnen, aus den
Normspektralwerten der jeweiligen Wellenlänge
Damit lautet die Matrix:
Die Werte L, C1 und C2 werden in einen Bereich zwischen 0 und 255 transformiert und dort 8bit
quantisiert.
L8bit = 255 * L
C18bit = 130,9 * C1 + 128
C28bit = 174,5 * C2 + 128
C18bit = 130,9 * C1 + 128
C28bit = 174,5 * C2 + 128
In diesem LCC-Raum erfolgt dann die Quantisierung. Um den Quantisierungsfehler zu berechnen,
muß man nach Quantisierung in den R′G′B′ zurückrechnen und dann in den Lab-Raum.
Damit ist man wieder im R′G′B′-Raum, den man dann in den Lab-Raum transformiert. Bei der
Kompandierung wird nach CCIR verfahren.
Um den Quantisierungsfehler dieses Systems mit dem Fehler der Photo-CD (YCC) zu
vergleichen, wird der Fehler für YCCneu berechnet, da sich die Grenzen des zu betrachtenden
Farbraumes (hier RGBmono) geändert haben. Folgende Fehler ergeben sich:
Die LCC-Codierung schneidet unwesentlich besser ab als die YCC-Codierung. Der Fehler von
RGBmono nach LCC ist von 0,32 nach 0,52 gestiegen. Der LCC-Coderaum wird uneffektiver
genutzt. So können zum Beispiel bei L=0 oder L=255 C1 und C2 nur die Werte 128 annehmen
die restlichen Codes werden verschenkt.
Um einen niedrigen Quantisierungsfehler zu erhalten aber trotzdem die Datenkompression
durchführen zu können, kann man jedoch folgendes machen. Man speichert für jedes zweite Pixel
die R′G′B′-Werte und jedes andere 2. Pixel den Luminanzwert L (vgl. Fig. 1). Für jedes Paar
an Pixeln muß man so nur 7 Berechnungen durchführen (vgl. Fig. 2).
Da das Lösen von Gleichungen Zeit kostet, möchte man so wenig wie möglich berechnen, da so
der Bildaufbau beschleunigt wird. Die Wandlung von Werten mit Hilfe von Funktionen wie der
Kompandierung oder Dekompandierung sind oben nicht mit aufgezählt, da diese über Look-Up
Tabellen hardwaretechnisch implementiert werden können und so zu keiner relevanten
Zeitverzögerung beitragen. Die anderen obigen Berechnungen müssen über Software
implementiert werden und erfordern so Rechenzeit.
Bei der Umwandlung in Fernsehsignale entsteht jedoch ein kleines Problem. Diese baut auf den
Primärfarben nach CCIR-709 auf, wohingegen hier andere Primärfarben benutzt wurden. Um
diese nach CCIR-709 zu wandeln, müssen die R′G′B′-Werte dekompandiert werden die
RGBmono-Werte in RGBCCIR-709-Werte gewandelt werden und danach wieder kompandiert werden.
Kompandierung und Dekompandierung können mit Look-Up Tabellen erledigt werden die
Wandlung der Primärfarben erfordert jedoch insgesamt 3 Gleichungen pro Pixel. Insgesamt
müssen so pro zwei Pixel (eines mit L-Wert und eines mit R′G′B′-Werten) 13 Gleichungen gelöst
werden. Die Matrix zur Berechnung der Werte RGBCCIR-709 aus RGBmono lautet:
Bei der Photo-CD Codierung werden den Pixeln entweder nur der Luminanzwert oder der
Luminanzwert und die Chrominanzen zugeordnet (vgl. Fig. 29). Bei vereinfachter
Betrachtungsweise, daß paarweise abwechselnd I und 3 Werte gespeichert werden, müssen pro 2
Pixel 8 Gleichungen gelöst werden (vgl. Fig. 30), um bei Monitor als Ausgabemedium auf
gammakorrigierte RGB-Werte zu kommen.
Da Primärfarben verwendet werden, die der Fernsehnorm CCIR-709 entsprechen, müssen diese
nicht mehr gewandelt werden. So ist vom Rechenaufwand die YCC-Codierung der
LCC-Codierung überlegen (8 Gleichungen gegen 13 Gleichungen). Bei dem Quantisierungsfehler
schneidet jedoch die LCC-Codierung besser ab als YCC:
Im linken Teil wurde nur der Fehler errechnet, der bei Angabe aller drei Werte entsteht (Fehler für
jedes zweite Pixel). Im rechten Teil wurde nur der Fehler errechnet, der bei Quantisierung für die
Luminanz entsteht. Da der Luminanzfehler bei LCC geringer ist, kann man davon ausgehen, daß
durch die Interpolation der Gesamtfehler bei LCC (für die anderen zweiten Pixel) geringer ist als
bei YCC.
Die letzte hier vorgestellte Art der Codierung ist Folgende: Man codiert wie bei der Photo-CD
üblich, nur speichert man für jedes 2. Pixel die R′G′B′-Werte (mit Monitorprimärwerten) und für
jedes andere 2. Pixel wie gehabt den Luminanzwert. Da die R′G′B′-Werte hier negativ und
größer als 1 werden können, müssen diese Grenzen ausgerechnet werden. Da die Grenzen für die
R′G′B′-Werte von dem zu betrachtenden Farbraum abhängen, werden diese für den Farbraum
RGBmono berechnet, da dieser für die Druck und Filmfarben ausreicht. Bei einem größeren
Farbraum wurden die Grenzen von R′G′B′ weiter nach "außen rutschen" und dies würde den
Quantisierungsfehler wieder vergrößern.
Für den Farbraum RGBmono (mit Primärfarben bei 460nm 530nm und 620nm) ergeben sich für
R′G′B′ (mit Primärfarben nach CCIR-709 und Kompandierungsfunktion CCIR) folgende
Grenzen:
-0,8 < R′ < 1,3
-0,4 < G′ < 1,1
-0,4 < B′ < 1,1
-0,4 < G′ < 1,1
-0,4 < B′ < 1,1
Damit können die R′G′B′-Werte wie folgt 8bit-quantisiert werden:
R8bit′= 121 * (R′ + 0,8)
G8bit′= 170 * (G′ + 0,4)
B8bit′= 170 * (B′ + 0,4)
G8bit′= 170 * (G′ + 0,4)
B8bit′= 170 * (B′ + 0,4)
Für die Dekodierung müssen nur 7 Gleichungen pro 2 Pixel berechnet werden (vgl. Fig. 2).
Folgender Quantisierungsfehler ergibt sich:
Zusammenfassend kann man zu dieser Codierung sagen, daß alle Oberflächenfarben codiert
werden können, daß der Quantisierungsfehler um ca. 28% gegenüber der YCC-Codierung
niedriger ist und daß der Rechenaufwand bei Umwandlung der gespeicherten Werte in
"Bildschirmwerte" geringer ist. Diese Codierungsmethode ist eine Verbesserung zur
YCC-Codierung.
Die YCC-Codierung bei der Photo-CD speichert für eine Zeile jeweils abwechselnd nur den
Luminanzwert und alle 3 Werte ( 1 Luminanz und 2 Chrominanzen ). In der nächsten Zeile wird
für jedes Pixel nur der Luminanzwert gespeichert und in der übernächsten wieder gemischt
gespeichert und so weiter. Wenn man für die Pixel, die 3 Werte erhalten, nach obiger
RGB-Codierung (Monitorprimärfarben, RGB-Werte so erweitert, daß alle gemessenen
Oberflächenfarben codierbar sind) codiert und diese RGB-Werte speichert statt der YCC-Werte,
erzielt man insgesamt einen niedrigeren Quantisierungsfehler und einen schnelleren Bildaufbau als
die bisher angewandte YCC-Codierung.
Claims (10)
1. Verfahren zum Codieren einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinformation in Farbwerte,
wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils in einen oder mehrere Farbwerte codiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Farben verschiedener Farbpixel wechselnd nach
wenigstens zwei unterschiedlichen Codierungsmethoden in die/den entsprechende(n)
Farbwert(e) codiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die codierten Farbwerte ge
speichert und/oder übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als eine der wenigstens
zwei Codierungsmethoden eine Codierungsmethode mit einem komprimierbaren Code,
insbesondere die YCC-Codierungsmethode mit einem Luminanz- und zwei Chro
minanzwerten, angewendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet daß als eine
der wenigstens zwei Codierungsmethoden eine mit einem geringen Quantisierungsfehler
behaftete Codierungsmethode, insbesondere die RGB-Codierungsmethode min anschlie
ßender Kompandierung (Gamma-Korrektur), angewendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als eine
der wenigstens zwei Codierungsmethoden eine Codierungsmethode, insbesondere die
RGB-Codierungsmethode mit anschließender Kompandierung (Gamma-Korrektur), an
gewendet wird, deren codierte Farbwerte eine visuelle Darstellungsvorrichtung, insbe
sondere ein Monitor, ein Drucker oder ein Fernsehgerät, unmittelbar zum visuellen Dar
stellen der einzelnen Farbwerte verarbeiten kann.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die in
Vertikal-, in Horizontalrichtung und ggf. in Tiefenrichtung benachbarten Farbpixel einer
zweidimensional, ggf. dreidimensional darstellbaren Bildinformation jeweils nach zwei
der drei o.g. Codierungsmethoden abwechselnd codiert werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
RGB-Codierungsmethode mit Monitor-Primärfarben, insbesondere Primärfarben nach
der CCIR-709-Empfehlung, angewendet wird und dabei der Wertebereich der RGB-
Werte derart erweitert wird, daß alle durch Farbmessung ermittelten Oberflächenfarben
codiert werden können.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ausge
hend von der bei Photo-CD angewendeten YCC-Codierungsmethode wechselnd Farbpi
xel in einen Luminanzwert und jeweils in gamma-korrigierte RGB-Werte codiert werden
insbesondere entsprechend der bekannten YCC-Codierung, welche wechselnd in ledig
lich einen Luminanz und jeweils einen Luminanz- und zwei Chrominanzwerte codiert, und
ggf. bei der Decodierung die gamma-korrigierten RGB-Werte in die entsprechenden
Luminanz- und die beiden Chrominanzwerte transformiert und anschließend die beiden
fehlenden (bei der Kompression weggelassenen) Chrominanzwerte der komprimierten
Farbpixel aus den durch die Transformation erhaltenen Chrominanzwerten ermittelt, ins
besondere interpoliert werden.
9. Verfahren zum Codieren einer in Farbpixeln vorliegenden Bildinformation in Farbwerte,
wobei die Farbe einzelner Farbpixel jeweils mit Hilfe der RGB-Codierungsmethode in die
drei Farbwerte codiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Wertebereich der RGB-
Werte derart erweitert wird, daß alle durch Farbmessung ermittelten Oberflächenfarben
codiert werden können.
10. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995142813 DE19542813A1 (de) | 1995-11-16 | 1995-11-16 | Verfahren zum Codieren von Farbinformationen sowie Vorrichtung zum Durchführen derartiger Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995142813 DE19542813A1 (de) | 1995-11-16 | 1995-11-16 | Verfahren zum Codieren von Farbinformationen sowie Vorrichtung zum Durchführen derartiger Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19542813A1 true DE19542813A1 (de) | 1997-05-22 |
Family
ID=7777666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995142813 Withdrawn DE19542813A1 (de) | 1995-11-16 | 1995-11-16 | Verfahren zum Codieren von Farbinformationen sowie Vorrichtung zum Durchführen derartiger Verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19542813A1 (de) |
-
1995
- 1995-11-16 DE DE1995142813 patent/DE19542813A1/de not_active Withdrawn
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |