DE19540463A1 - Gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne und grampositive Bakterien wirksame Wirkstoffkombinationen aus Nitrilen und Arylverbindungen - Google Patents
Gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne und grampositive Bakterien wirksame Wirkstoffkombinationen aus Nitrilen und ArylverbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Wirkstoffe und Zubereitungen, solche Wirkstoffe
enthaltend, welche gegen unreine Haut wirksam sind.
Bei der unreinen Haut sind neben anderen Einflüssen bakterielle Sekundärinfektio
nen von ätiologischer Bedeutung. Einer der wichtigsten Mikroorganismen, der in Zu
sammenhang mit unreiner Haut steht, ist Propionibacterium acnes.
Unreine Haut und/oder Komedonen beeinträchtigen das Wohlbefinden der Betroffe
nen aber selbst in leichten Fällen. Da praktisch jeder oder jede Jugendliche von un
reiner Haut irgendeiner Ausprägung betroffen ist, besteht bei vielen Personen Bedarf,
diesem Zustande abzuhelfen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, einen gegen unreine Haut bzw.
Propionibacterium acnes wirksamen Stoff bzw. Stoffkombination zu finden.
Es wurde gefunden, und darin liegt die Lösung all dieser Aufgaben, daß die
Verwendung von Wirkstoffkombinationen, bestehend aus
- (I) einem oder mehreren ein- und/oder mehrfach halogenierten Nitrilen und/oder Dinitrilen und/oder Trinitrilen und/oder Tetranitrilen der allgemeinen Struktur wobei Q ein Halogen- oder ein Wasserstoffatom darstellt und wobei X, Y und Z unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe Q, -CN, -H, verzweig tes oder unverzweigtes C₁-₁₈-Alkyl, p eine Zahl von 0-10 und k eine Zahl von 0-18 darstellt, und wobei gewährleistet sein muß, daß das oder die Nitrile ein zeln bzw. in Kombination kosmetisch bzw. pharmazeutisch akzeptabel ist bzw. sind und
- (II) einer oder mehreren Arylverbindungen der allgemeinen Strukturformel
wobei R¹ darstellen kann: H, CH₃, OCH₃, NH₂, und wobei bis zu fünf gleiche
oder verschiedene Reste R¹ bzw. beliebige Kombinationen gleicher und ver
schiedener solcher Reste innerhalb eines Moleküls auftreten können, entspre
chend n = 1-5, wobei A darstellen kann: H, Methyl, Ethyl
wobei der Index q Werte von 0-10 annehmen kann
wobei der Index m Werte von 0-10 annehmen kann,
wobei der Index y die Werte 0 oder 1 annehmen kann,
wobei der Index x die Werte 0 oder 1 annehmen kann, und wobei innerhalb eines Moleküls, wenn m < 1, für einzelne Kohlenstoffatome x identische, aber auch unterschiedliche Werte annehmen kann, und
wobei gewährleistet sein muß, daß die Arylverbindung bzw. -verbindungen einzeln oder in Kombination kosmetisch bzw. pharmazeutisch akzeptabel ist bzw. sind,
zur Prophylaxe und Bekämpfung des Erscheinungsbildes der unreinen Haut, der
Akne bzw. als Wirkprinzip gegen grampositive Bakterien, insbesondere
Propionibacterium acnes den Nachteilen des Standes der Technik abhilft.
Es hat sich in erstaunlicher Weise herausgestellt, daß die erfindungsgemäßen Wirk
stoffkombinationen das Wachstum von grampositiven Bakterien, insbesondere Pro
pionibacterium acnes verhindern, und dies in synergistischer Weise, also überadditiv
in bezug auf die Einzelkomponenten.
Die antimikrobielle Wirkung mancher halogenierter Nitrile ist an sich bekannt. So wird
in der DE-OS 21 64 723 ein Verfahren zur Bekämpfung von Mikrobenwachstum, na
mentlich von Bakterien, Algen und Fungi, beschrieben, welches dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man das zu schützende Medium mit einer antimikrobiell wirksamen
Menge eines 2-Halogen-2-halogenmethylglutarodinitrils, insbesondere des 2-Brom-2-
brommethylglutarodinitrils, in Kontakt bringt.
Es sind ferner einige Arbeiten bekannt, welche sich mit synergistischen Kombinatio
nen auf der Basis des 2-Brom-2-brommethylglutarodinitrils befassen, beispielsweise
die EP-OS 98 410 und die EP-OS 196 452. Im Stande der Technik beschriebene
Synergisten sind z. B. Isothiozolinonderivate. Diese Schriften konnten aber keinen
Hinweis auf die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen geben.
Es ist schließlich aus der DE-OS 37 40 186 bekannt, Phenoxyethanol als antimikrobi
ell wirksamen Bestandteil kosmetischer Desodorantien einzusetzen. Dieser Stand der
Technik betrifft jedoch seinerseits synergistische Wirkstoffkombinationen mit anderen
Substanzen, welche nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind und ihre
Verwendung zur Bekämpfung den menschlichen Schweiß zersetzender Bakterien. Er
konnte daher keinen Hinweis auf die erfindungsgemäßen, synergistisch wirkenden
Wirkstoffkombinationen und ihre antimycotische Wirksamkeit geben.
Erfindungsgemäß bevorzugte Nitrilverbindung ist das 2-Brom-2-brommethylglutarodinitril.
Es ist gekennzeichnet durch die Strukturformel
Erfindungsgemäß bevorzugte Arylverbindung werden gewählt aus der Gruppe
Phenoxyethanol, Anisalkohol, 2-Methyl-5-phenyl-pentan-1-ol.
Phenoxyethanol ist gekennzeichnet durch die Strukturformel
Anisalkohol ist gekennzeichnet durch die Strukturformel
2-Methyl-5-phenyl-pentan-1-ol ist gekennzeichnet durch die Strukturformel
Die erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen sind vorteilhaft dadurch gekenn
zeichnet, daß das oder die ein- und/oder mehrfach halogenierten Nitrile und/oder Di
nitrile und/oder Trinitrile und/oder Tetranitrile in Konzentrationen von 0,001-10,00
Gew.-%, bevorzugt 0,05-5,00 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01-3,00 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vorliegt oder
vorliegen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zubereitungen sind weiterhin besonders vorteil
haft dadurch gekennzeichnet, daß die Arylverbindung oder die Arylverbindungen in
Konzentrationen von 0,001-10,00 Gew.-%, bevorzugt 0,05-5,00 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,01-3,00 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vorliegt oder vorliegen.
Erfindungsgemäß werden die Wirkstoffkombinationen bevorzugt in kosmetischen
oder dermatologischen Zusammensetzungen eingesetzt in einem Gehalt von 0,005-
50,0 Gew.-%, insbesondere 0,01-20,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung bevorzugt sind. Vorteilhaft enthalten die Zusammensetzun
gen 0,02-10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,02-5,0 Gew.-% an den erfindungs
gemäßen Wirkstoffkombinationen, ganz besonders vorteilhaft 0,5-3,0 Gew.-%, je
weils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen lassen sich ohne Schwierigkeiten in
gängige kosmetische oder dermatologische Formulierungen einarbeiten, vorteilhaft in
Pumpsprays, Aerosolsprays, Crèmes, Salben, Tinkturen, Lotionen und dergleichen.
Es ist auch möglich und gegebenenfalls vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Wirkstoff
kombinationen mit anderen Wirkstoffen zu kombinieren, beispielsweise mit antimikro
biell wirksamen Stoffen.
Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen abzupuffern. Vorteil
haft ist ein pH-Bereich von 3,5-7,5. Besonders günstig ist es, den pH-Wert in einem
Bereich von 4,0-6,0 zu wählen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen können
wie üblich zusammengesetzt sein und zur Behandlung der Haut oder der Haare im
Sinne einer dermatologischen Behandlung oder einer Behandlung im Sinne der pfle
genden Kosmetik dienen.
Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologi
schen Formulierungen in der für Kosmetika und Dermatika üblichen Weise auf die
Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Kosmetische Zubereitungen gemäß der Erfindung können in verschiedenen Formen
vorliegen, wie sie z. B. üblicherweise für diesen Typ von Zubereitungen eingesetzt
werden. So können sie z. B. eine Lösung, eine Emulsion vom Typ Wasser-in-Öl
(W/O) oder vom Typ Öl-in-Wasser (O/W), oder eine multiple Emulsion,
beispielsweise vom Typ Wasser-in-Öl-in-Wasser (W/O/W), ein Gel, eine Hydro
dispersion, einen festen Stift oder auch ein Aerosol darstellen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe
enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B.
Konservierungsmittel, Bakterizide, Antioxidantien, Parfüme, Mittel zum Verhindern
des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdic
kungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Emulgatoren, weichmachende Substan
zen, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, Fette, Öle, Wachse oder
andere übliche Bestandteile einer kosmetischen Formulierung wie Alkohole, Polyole,
Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Silikon
derivate.
Sofern die kosmetische oder dermatologische Zubereitung eine Lösung oder Lotion
darstellt, können als Lösungsmittel verwendet werden:
- - Wasser oder wäßrige Lösungen;
- - Öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, vorzugsweise aber Rizi nusöl;
- - Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vorzugswei se Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z. B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren;
- - Alkohole, Diole oder Polyole niedriger C-Zahl, sowie deren Ether, vorzugsweise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmo noethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether und ana loge Produkte.
Insbesondere werden Gemische der vorstehend genannten Lösungsmittel verwen
det. Bei alkoholischen Lösungsmitteln kann Wasser ein weiterer Bestandteil sein.
Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle für kosmetische und/oder
dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien ver
wendet werden.
Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus Ami
nosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole
(z. B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Camosin, D-Camosin, L-
Camosin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. α-Carotin, β-
Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydroli
ponsäure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z. B. Thioredoxin,
Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Gly
cerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thio
dipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nu
kleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homo
cysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr
geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis µmol/kg), ferner (Metall)-Che
latoren (z. B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α-Hy
droxysäuren (z. B. Zitronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure,
Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte
Fettsäuren und deren Derivate (z. B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure
und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und De
rivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole
und Derivate (z. B. Vitamin E-acetat), Vitamin A und Derivate (vitamin A-palmitat)
sowie Konyferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate,
Ferulasäure und deren Derivate, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydro
guajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon, Harnsäure und
deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO,
ZnSO₄) Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren De
rivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten De
rivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) die
ser genannten Wirkstoffe.
Die Menge der Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitun
gen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05-20
Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zuberei
tung.
Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist
vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate das
oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus
dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulie
rung, zu wählen.
Erfindungsgemäße Emulsionen sind vorteilhaft und enthalten z. B. die genannten Fet
te, Öle, Wachse und anderen Fettkörper, sowie Wasser und einen Emulgator, wie er
üblicherweise für einen solchen Typ der Formulierung verwendet wird.
Gele gemäß der Erfindung enthalten üblicherweise Alkohole niedriger C-Zahl, z. B.
Ethanol, Isopropanol, 1,2-Propandiol, Glycerin und Wasser bzw. ein vorstehend ge
nanntes Öl in Gegenwart eines Verdickungsmittels, das bei ölig-alkoholischen Gelen
vorzugsweise Siliciumdioxid oder ein Aluminiumsilikat, bei wäßrig-alkoholischen oder
alkoholischen Gelen vorzugsweise ein Polyacrylat ist.
Feste Stifte gemäß der Erfindung enthalten z. B. natürliche oder synthetische Wach
se, Fettalkohole oder Fettsäureester. Bevorzugt werden Lippenpflegestifte sowie des
odorierende Stifte ("Deo-Sticks").
Als Treibmittel für erfindungsgemäße, aus Aerosolbehältern versprühbare kosmeti
sche oder dermatologische Zubereitungen sind die üblichen bekannten leichtflüchti
gen, verflüssigten Treibmittel, z. B. Kohlenwasserstoffe (Propan, Butan, Isobutan) ge
eignet, die allein oder in Mischung miteinander eingesetzt werden können. Auch
Druckluft ist vorteilhaft zu verwenden.
Natürlich weiß der Fachmann, daß es an sich nichttoxische Treibgase gibt, die grund
sätzlich für die vorliegende Erfindung geeignet wären, auf die aber dennoch wegen
bedenklicher Wirkung auf die Umwelt oder sonstiger Begleitumstände verzichtet
werden sollte, insbesondere Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Fluorchlorkohlen
wasserstoffe (FCKW).
Bevorzugt können die erfindungsgemäßen Zubereitungen zudem Substanzen enthal
ten, die UV-Strahlung im UVB-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Fil
tersubstanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, ins
besondere 1 bis 6 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zuberei
tung, um kosmetische Zubereitungen zur Verfügung zu stellen, die die Haut vor dem
gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen. Sie können auch als Son
nenschutzmittel dienen.
Kosmetische Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung können auch anorga
nische Pigmente enthalten, die üblicherweise in der Kosmetik zum Schutze der Haut
vor UV-Strahlen verwendet werden. Dabei handelt es sich um Oxide des Titans,
Zinks, Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen
davon, sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die aktiven Agentien sind. Be
sonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis von Titandioxid.
Die kosmetischen Zubereitungen enthalten Wirkstoffe und Hilfsstoffe, wie sie übli
cherweise für diesen Typ von Zubereitungen zur Haarpflege und Haarbehandlung
verwendet werden.
Als Hilfsstoffe dienen Konservierungsmittel, oberflächenaktive Substanzen, Substan
zen zum Verhindern das Schäumens, Emulgatoren, Verdickungsmittel, Fette, Öle,
Wachse, organische Lösungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Farbstoffe oder Pigmente,
deren Aufgabe es ist, die Haare oder die Zubereitung selbst zu färben, Elektrolyte,
Zubereitungen gegen das Fetten der Haare.
Erfindungsgemäße wäßrige kosmetische Reinigungsmittel oder für die wäßrige Reini
gung bestimmte wasserarme oder wasserfreie Reinigungsmittelkonzentrate können
anionische, nichtionische und/oder amphotere Tenside enthalten, beispielsweise
herkömmliche Seifen, z. B. Fettsäuresalze des Natriums, Alkylsulfate, Alkylethersul
fate, Alkan- und Alkylbenzolsulfonate, Sulfoacetate, Sulfobetaine, Sarcosinate, Ami
dosulfobetaine, Sulfosuccinate, Sulfobernsteinsäurehalbester, Alkylethercarboxylate,
Eiweiß-Fettsäure-Kondensate, Alkylbetaine und Amidobetaine, Fettsäurealka
nolamide, Polyglycolether-Derivate.
Kosmetische Zubereitungen, die kosmetische Reinigungszubereitungen für die Haut
darstellen, können in flüssiger oder fester Form vorliegen. Sie enthalten vorzugswei
se mindestens eine anionische, nicht-ionische oder amphotere oberflächenaktive
Substanz oder Gemische daraus, gegebenenfalls Elektrolyten und Hilfsmittel, wie sie
üblicherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Substanz kann in einer
Konzentration zwischen 1 und 94 Gew.-% in den Reinigungszubereitungen vorliegen,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten außer den vorgenannten
Tensiden Wasser und gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen Zusatzstoffe, bei
spielsweise Parfüm, Verdicker, Farbstoffe, Desodorantien, antimikrobielle Stoffe,
rückfettende Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanz
agentien, Pflanzenextrakte, Vitamine, Wirkstoffe und dergleichen.
Kosmetische Zubereitungen, die ein Shampoonierungsmittel oder eine Wasch-,
Dusch- oder Badezubereitung darstellen, enthalten vorzugsweise mindestens eine
anionische, nicht-ionische oder amphotere oberflächenaktive Substanz oder Gemi
sche daraus, eine erfindungsgemäße Wirkstoffkombination im wäßrigen Medium und
Hilfsmittel, wie sie üblicherweise dafür verwendet werden. Die oberflächenaktive Sub
stanz kann in einer Konzentration zwischen 1 Gew.-% und 50 Gew.-% in dem Sham
poonierungsmittel, bzw. der Wasch-, Dusch- oder Badezubereitung, vorliegen.
Liegt die kosmetische oder dermatologische Zubereitung in Form einer Lotion vor, die
ausgespült und z. B. vor oder nach der Entfärbung, vor oder nach der Shampoonie
rung, zwischen zwei Shampoonierungsschritten, vor oder nach der Dauerwellbehand
lung angewendet wird, so handelt es sich dabei z. B. um wäßrige oder wäßrig-alkoho
lische Lösungen, die gegebenenfalls oberflächenaktive Substanzen enthalten,
bevorzugt nicht-ionische oder kationische oberflächenaktive Substanzen, deren Kon
zentration zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,2 und 5 Gew.-%,
liegen kann. Diese kosmetische oder dermatologische Zubereitung kann auch ein
Aerosol mit den üblicherweise dafür verwendeten Hilfsmitteln darstellen.
Eine kosmetische Zubereitung in Form einer Lotion, die nicht ausgespült wird, insbe
sondere eine Lotion zum Einlegen der Haare, eine Lotion, die beim Fönen der Haare
verwendet wird, eine Frisier- und Behandlungslotion, stellt im allgemeinen eine wäßri
ge, alkoholische oder wäßrig-alkoholische Lösung dar und enthält mindestens ein ka
tionisches, anionisches, nicht-ionisches oder amphoteres Polymer oder auch Gemi
sche davon sowie die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen. Die Menge der
verwendeten Hydrochinonderivate liegt z. B. zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 0,1 und 3 Gew.-%.
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der
Haare, die die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen enthalten, können als
Emulsionen vorliegen, die vom nicht-ionischen oder anionischen Typ sind. Nicht-ioni
sche Emulsionen enthalten neben Wasser Öle oder Fettalkohole, die beispielsweise
polyethoxyliert oder polypropoxyliert sein können, oder auch Gemische aus den bei
den organischen Komponenten. Diese Emulsionen enthalten gegebenenfalls kationi
sche oberflächenaktive Substanzen. Anionische Emulsionen sind vorzugsweise vom
Typ einer Seife und enthalten mindestens eine erfindungsgemäße ethoxylierte oder
propoxylierte organische Verbindung mit anionischem oder nicht-ionischem Charak
ter.
Kosmetische und dermatologische Zubereitungen zur Behandlung und Pflege der
Haare können als Gele vorliegen, die neben den erfindungsgemäßen Wirkstoffkombi
nationen und dafür üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln noch organische Ver
dickungsmittel, z. B. Gummiarabikum, Xanthangummi, Natriumalginat, Cellulose-De
rivate, vorzugsweise Methylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropyicellulose, Hydroxypropylmethylcellulose oder anorganische Verdic
kungsmittel, z. B. Aluminiumsilikate wie beispielsweise Bentonite, oder ein Gemisch
aus Polyethylenglykol und Polyethylenglykolstearat oder -distearat, enthalten. Das
Verdickungsmittel ist im Gel z. B. in einer Menge zwischen 0,1 und 30 Gew.-%, bevor
zugt zwischen 0,5 und 15 Gew.-%, enthalten.
Vorzugsweise beträgt die Menge der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen in
einem für die Haare bestimmten Mittel 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.%, insbesondere 0,5
Gew.-% bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Die folgenden Beispiele sollen die Verkörperungen der vorliegenden Erfindungen ver
deutlichen. Die Angaben beziehen sich stets auf Gewichts-%, sofern nicht andere
Angaben gemacht werden. Die in den Beispielen geschilderten Wirkstoffkombinationen
setzen sich wie folgt zusammen:
Kombination A: 50 Gew.-% Phenoxyethanol + 50 Gew.-% 2-Brom-2-brommethyl-glu
tarodinitril
Kombination B: 50 Gew.-% Anisalkoholol + 50 Gew.-% 2-Brom-2-brommethyl-glu tarodinitril
Kombination C: 50 Gew.-% 2-Methyl-5-phenyl-pentan-1-ol + 50 Gew.-% 2-Brom-2- brommethyl-glutarodinitril
Kombination B: 50 Gew.-% Anisalkoholol + 50 Gew.-% 2-Brom-2-brommethyl-glu tarodinitril
Kombination C: 50 Gew.-% 2-Methyl-5-phenyl-pentan-1-ol + 50 Gew.-% 2-Brom-2- brommethyl-glutarodinitril
Die durch Zusammenmischung der jeweiligen Bestandteile erhaltene flüssige Phase
wird zusammen mit einem Propan-Butan-Gemisch (2 : 7) im Verhältnis 39 : 61 in
Aerosolbehälter abgefüllt.
Claims (5)
1. Verwendung von Wirkstoffkombinationen, bestehend aus
- (I) einem oder mehreren ein- und/oder mehrfach halogenierten Nitrilen und/oder Dinitrilen und/oder Trinitrilen und/oder Tetranitrilen der allgemeinen Struktur wobei Q ein Halogen- oder ein Wasserstoffatom darstellt und wobei X, Y und Z unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe Q, -CN, -H, verzweig tes oder unverzweigtes C1-18-Alkyl, p eine Zahl von 0-10 und k eine Zahl von 0-18 darstellt, und wobei gewährleistet sein muß, daß das oder die Nitrile ein zeln bzw. in Kombination kosmetisch bzw. pharmazeutisch akzeptabel ist bzw. sind und
- (II) einer oder mehreren Arylverbindungen der allgemeinen Strukturformel
wobei R¹ darstellen kann: H, CH₃, OCH₃, NH₂, und wobei bis zu fünf gleiche
oder verschiedene Reste R¹ bzw. beliebige Kombinationen gleicher und ver
schiedener solcher Reste innerhalb eines Moleküls auftreten können, entspre
chend n = 1-5, wobei A darstellen kann: H, Methyl, Ethyl
wobei der Index q Werte von 0-10 annehmen kann
wobei der Index m Werte von 0-10 annehmen kann,
wobei der Index y die Werte 0 oder 1 annehmen kann,
wobei der Index x die Werte 0 oder 1 annehmen kann, und wobei innerhalb eines Moleküls, wenn m<1, für einzelne Kohlenstoffatome x identische, aber auch unterschiedliche Werte annehmen kann, und
wobei gewährleistet sein muß, daß die Arylverbindung bzw. -verbindungen ein zeln oder in Korhbination kosmetisch bzw. pharmazeutisch akzeptabel ist bzw. sind,
zur Prophylaxe und Bekämpfung des Erscheinungsbildes der unreinen Haut, der
Akne bzw. als Wirkprinzip gegen grampositive Bakterien, insbesondere Propionibac
terium acnes.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als halogeniertes Dinitril
das 2-Brom-2-brommethylglutarodinitril gewählt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Arylverbindung das
Phenoxyethanol gewählt wird.
4. Verwendung von Wirkstoffkombinationen nach Anspruch 1 in kosmetischen Zube
reitungen in einem Gehalt von 0,005-50,0 Gew.-%, insbesondere 0,01-20,0 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung bevorzugt sind. Vor
teilhaft enthalten die Zusammensetzungen 0,02-10,0 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,02-5,0 Gew.-% an den erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen, ganz beson
ders vorteilhaft 0,5-3,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140463 DE19540463A1 (de) | 1995-10-30 | 1995-10-30 | Gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne und grampositive Bakterien wirksame Wirkstoffkombinationen aus Nitrilen und Arylverbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995140463 DE19540463A1 (de) | 1995-10-30 | 1995-10-30 | Gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne und grampositive Bakterien wirksame Wirkstoffkombinationen aus Nitrilen und Arylverbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19540463A1 true DE19540463A1 (de) | 1997-05-07 |
Family
ID=7776212
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995140463 Ceased DE19540463A1 (de) | 1995-10-30 | 1995-10-30 | Gegen unreine Haut, leichte Formen der Akne und grampositive Bakterien wirksame Wirkstoffkombinationen aus Nitrilen und Arylverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19540463A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0771561A3 (de) * | 1995-10-30 | 1999-03-17 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Antimycotische, insbesondere gegen Kopfschuppen wirksame, Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an aromatischen Alkoholen |
EP0985408A2 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-15 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Kombination von Antiadhäsiva (Kohlenhydrate) und Mikrobiziden |
DE19841794A1 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-16 | Beiersdorf Ag | Kombinationen von Antiadhäsiva (Ceramide und Sphingosine und Derivate) und Mikrobiziden |
DE19841795A1 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-16 | Beiersdorf Ag | Kombinationen von Antiadhäsiva (Sterole und Sterolderivate) und Mikrobiziden |
-
1995
- 1995-10-30 DE DE1995140463 patent/DE19540463A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0771561A3 (de) * | 1995-10-30 | 1999-03-17 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Antimycotische, insbesondere gegen Kopfschuppen wirksame, Zubereitungen mit einem wirksamen Gehalt an aromatischen Alkoholen |
EP0985408A2 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-15 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Kombination von Antiadhäsiva (Kohlenhydrate) und Mikrobiziden |
DE19841794A1 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-16 | Beiersdorf Ag | Kombinationen von Antiadhäsiva (Ceramide und Sphingosine und Derivate) und Mikrobiziden |
DE19841795A1 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-16 | Beiersdorf Ag | Kombinationen von Antiadhäsiva (Sterole und Sterolderivate) und Mikrobiziden |
DE19841796A1 (de) * | 1998-09-12 | 2000-03-16 | Beiersdorf Ag | Kombinationen von Antiadhäsiva (Kohlenhydrate) und Mikrobiziden |
EP0995425A2 (de) * | 1998-09-12 | 2000-04-26 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Deodoriende Kombinationen von Antiadhäsiva (Sterole und Sterolderivate) und Mikrobiziden |
EP0995424A2 (de) * | 1998-09-12 | 2000-04-26 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Deodoriende Kombinationen von Antiadhäsiva (Ceramide und Sphingosine und Derivate) und Mikrobiziden |
EP0995424A3 (de) * | 1998-09-12 | 2003-09-24 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Deodoriende Kombinationen von Antiadhäsiva (Ceramide und Sphingosine und Derivate) und Mikrobiziden |
EP0985408A3 (de) * | 1998-09-12 | 2003-09-24 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Kombination von Antiadhäsiva (Kohlenhydrate) und Mikrobiziden |
EP0995425A3 (de) * | 1998-09-12 | 2003-09-24 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Deodoriende Kombinationen von Antiadhäsiva (Sterole und Sterolderivate) und Mikrobiziden |
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