DE19537688A1 - Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung und Verfahren dazu - Google Patents
Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung und Verfahren dazuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerät und insbesondere eine Hämofiltrati
onseinrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine intermittierende Richtungs
steuereinrichtung des Blutflusses zu der Hämofiltrationseinrichtung bei der Hämofil
tration und Plasmatrennung bzw. -separation sowie eine entsprechendes Verfahren
dazu.
Üblicherweise wird bei Hämofiltrationsvorrichtungen und entsprechenden Verfahren
dazu sowie Plasmaseparationsvorrichtungen und entsprechenden Verfahren dazu
jeweils eine extrakorporale Blutzirkulation durchgeführt, wobei eine hohle garnartige
Hämofiltrationseinrichtung verwendet wird und wobei das Blut in einer festen, vor
gegebenen Richtung durch der Hämofiltrationseinrichtung von Anfang bis Ende der
medizinischen Behandlung fließt.
Bei dem Verfahren der Hämofiltration oder Plasmatrennung wird das Blut extrakorpo
ral zirkuliert und fließt dabei durch den Hämofiltrationsfilm bzw. -filter. Bei der
Hämofiltration wird nur Filtrat des Blutes abgetrennt bzw. abgeschieden. Bei dem
Verfahren zur Plasmaseparation wird Plasma einschließlich eventueller Proteine von
den Blutzellen getrennt.
Extrakorporaler Kontakt des Blutes mit anderen Substanzen führt leicht zu einer
Blutcoagulation. Die Blutcoagulation tritt häufig an solchen Stellen auf, wo das Blut
langsam fließt oder sich staut. Das Blut fließt an beiden Verteilerköpfen langsam, die
an der oder den jeweiligen Einlaß- und Auslaßöffnungen einer hohlen, garnartige Fil
ter aufweisende Hämofiltrationseinrichtung vorgesehen sind, die in Fig. 4 gezeigt ist.
Außerdem staut sich das Blut leicht in der Nähe der Peripherie des jeweiligen Vertei
lerkopfes. Dementsprechend bildet sich in der Nähe der Peripherie eine ringförmige
Blutcoagulation. Wenn der Einlaß eines jeden hohlen Filterfadens durch die Blut
coagulation an den Verteilerköpfen verstopft ist, kann dementsprechend kein Blut in
die hohlen Fäden fließen.
Wenn die medizinische Behandlung im Falle der Hämofiltration fortgesetzt wird, bil
den sich Proteingelschichten und Blutzellen bleiben an der Oberfläche des Hämofil
trationsfilms hängen, so daß die Maschen bzw. Öffnungen des Hämofiltrationsfilms
verstopfen. Wenn das Blut durch die Hämofiltrationseinrichtung strömt, nimmt die
Durchflußrate von der Einlaßöffnung zur Auslaßöffnung hin wegen des Widerstan
des des Fluids beim Durchgang bzw. Durchströmen ab. Demgegenüber nimmt die
Konzentration des Blutes von der Einlaßöffnung zur Auslaßöffnung hin zu, da das
Filtrat während der Hämofiltration abgezogen wird, so daß das Blut im Ergebnis nicht
ruhig und gleichmäßig fließen kann.
Aufgrund der Änderungen der Durchflußrate und der Konzentration beim Strömen
des Blutes in Richtung der Auslaßöffnung der Hämofiltrationseinrichtung nimmt die
Menge von sich gebildeten Proteingelschichten und angehefteten Blutzellen zu.
Im Falle der Plasmaseparation nimmt der Druck des Blutes von der Einlaß- zur Aus
laßöffnung hin ab. Da sich das Plasma im Bereich der Einlaßöffnung der Hämofiltrati
onseinrichtung von der inneren Seite zur äußeren Seite des Hämofiltrationsfilmes be
wegt, verstopfen die Maschen des Films von der inneren Seite zur äußeren Seite des
Films. Da das Plasma, das sich durch den Hämofiltrationsfilm von der Innenseite zur
Außenseite des Films bewegt, im Bereich der Auslaßöffnung der Hämofiltrationsein
richtung einen größeren Druck als das Blut innerhalb des Filmes hat, ergibt sich ein
retrogrades Phänomen - das Plasma wird zum Blut zurückgeführt, woraus resultiert,
daß die Maschen des Hämofiltrationsfilmes sich von der Außenseite zur Innenseite
des Films hin verstopfen.
Somit ist im Ergebnis festzustellen, daß sich das Problem ergibt, daß die Hämofiltrati
onsleistung der Hämofiltrationseinrichtung und die Plasmaseparationsleistung mit der
Zeit aufgrund von Blutcoagulation, Bildung von Proteingelschichten und Verstop
fung der Hämofiltrationsfiltermaschen abnimmt.
Die Erfindung geht nun einen neuen Weg. Erfindungsgemäß sind eine neue Rich
tungssteuerungseinrichtung des Blutflusses sowie ein entsprechendes Verfahren
hierzu vorgesehen. Die Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses in Richtung auf
eine Hämofiltrationseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ändert während
der Hämofiltration und Plasmaseparation die Richtung des Blutflusses durch intermit
tierendes Steuern der Richtung des Blutflusses, so daß die Blutcoagulation in der
Hämofiltrationseinrichtung verhindert werden kann, wobei während der Hämofiltra
tion Proteingelschichten, die an der Oberfläche des Hämofiltrationsfilms haften, durch
Umkehr oder auch nur Änderung der Richtung, in der das Blut fließt, entfernt werden
können. Bei der Blutzellenseparation wird eine Verstopfung der Hämofiltrationsfilter
oder des -films durch Ändern der Richtung, in der sich das Plasma durch den Film
hindurchbewegt, verhindert, so daß die Leistungsfähigkeit des Films bzw. Filters auf
recht erhalten werden kann.
Eine ähnliche Vorrichtung und ein ähnliches Verfahren ist bereits für die Hämodialyse
in der japanischen veröffentlichten ungeprüften Patentanmeldung (Kokai) Nummer
5-76594 beschrieben worden, wobei es darum geht, Blutcoagulation zu verhindern
und die Hämodialyseleistung in einer Hämodialyseeinrichtung konstant zu halten.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, daß dieser Vorschlag derart weiterentwik
kelt worden ist, daß er bei einer Hämofiltrationsvorrichtung und einem entsprechen
den Verfahren oder bei einer Plasmaseparationsvorrichtung und einem entsprechen
den Verfahren mit Erfolg eingesetzt werden kann, wobei sich die obengenannten
Vorteile ergeben.
Der Aufbau einer Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses zu einer Hämofiltrati
onseinrichtung und ein Verfahren dazu gemäß der vorliegenden Erfindung wird im
folgenden kurz näher erläutert. Zunächst wird auf den Aufbau einer Richtungs
steuereinrichtung des Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung gemäß der vor
liegenden Erfindung eingegangen, wie sie im Patentanspruch 1 angegeben ist. Hierzu
weist die Hämofiltrationsvorrichtung eine Blutentnahmezirkulationsleitung oder ein
fach Entnahme- oder Abnahmeleitung auf, über die Blut von einem Körper abgezo
gen bzw. entnommen wird. Außerdem weist die Hämofiltrationsvorrichtung eine
Blutpumpe auf, über die das Blut von der Leitung zur Blutentnahme zu der Hämofil
trationseinrichtung gepumpt oder gefördert wird. Weiterhin ist die Hämofiltrations
vorrichtung mit einer arterienseitigen Tropfenkammer versehen, die mit dem Auslaß
der Blutpumpe kommuniziert bzw. in Verbindung steht.
Darüber hinaus ist eine intermittierende Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses
vorgesehen, die mit dem Auslaß der arterienseitigen Tropfenkammer kommuniziert.
Die Hämofiltrationseinrichtung selbst hat eine oder mehrere Einlaß- und Auslaßöff
nungen, die mit der intermittierenden Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses
kommunizieren, so daß abzuführendes Filtrat von dem Blut getrennt werden kann.
Weiterhin ist eine venenseitige Tropfenkammer vorgesehen, die mit einem venenseiti
gen Auslaß der Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses kommuniziert. Außerdem
ist eine Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit vorgesehen, die mit dem Einlaß der
venenseitigen Tropfenkammer in Verbindung steht. Schließlich ist eine Blutrückführ
zirkulationsleitung oder einfach Rückführleitung vorgesehen, über die das Blut von
der venenseitigen Tropfenkammer in den Körper zurückgeführt wird.
Im folgenden wird auf den Aufbau der Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses zu
einer Hämofiltrationseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, wie sie im Pa
tentanspruch 2 angegeben ist, eingegangen. Die Hämofiltrationseinrichtung gemäß
Patentanspruch 2 hat an sich den gleichen Aufbau wie die im Patentanspruch 1 an
gegebene mit einer Ausnahme. Daher kann bei der Erläuterung des Aufbaus an sich
auf die Hämofiltrationseinrichtung nach Anspruch 1 zurückgegriffen werden, wobei
folgender Unterschied besteht. Die vorliegende Erfindung wird in einer Plasmaaus
tauschvorrichtung verwendet, die sich in ihrem Aufbau von der im Patentanspruch 1
angegebenen Vorrichtung dadurch unterscheidet, daß eine Zuführeinrichtung für Zu
satzflüssigkeit bei der Plasmaseparationsvorrichtung nicht erforderlich ist.
Im folgenden wird auf den Ablauf eines Verfahrens zur Richtungssteuerung des
Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung der vorliegenden Erfindung, wie es im
Patentanspruch 3 angegeben ist, eingegangen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
entsprechend Patentanspruch 3 wird das Blut von einem Körper über eine Blutab
nahmezirkulationsleitung der Hämofiltrationsvorrichtung abgenommen. Anschließend
wird das Blut von der Blutabnahmezirkulationsleitung über eine Blutpumpe ei
ner Hämofiltrationseinrichtung zugeführt und über bzw. durch eine arterienseitige
Tropfenkammer, die mit dem Auslaß der Blutpumpe kommuniziert, in eine intermittie
rende Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses eingeführt. Anschließend wird ab
zuführendes Filtrat in der Hämofiltrationseinrichtung abgetrennt, die wiederum Ein
laß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit der intermittierenden Richtungssteuerein
richtung des Blutflusses kommunizieren. Nach der Hämofiltration wird das Blut
schließlich einer venenseitigen Tropfenkammer zugeführt, die mit einem venenseiti
gen Auslaß der Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses kommuniziert. Außerdem
wird eine Blutzusatzflüssigkeit in nahezu der Menge, die dem abgegebenen Filtrat
entspricht, über eine Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit zugeführt, die mit dem
Einlaß der venenseitigen Tropfenkammer kommuniziert. Anschließend wird das Blut
von der venenseitigen Tropfenkammer in den Körper zurückgeführt.
Schließlich wird auf die Einzelheiten eines Verfahrens zur Richtungssteuerung des
Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung der vorliegenden Erfindung gemäß
Patentanspruch 4 eingegangen. Die hierbei verwendete Hämofiltrationseinrichtung
hat im Grunde den gleichen Aufbau wie die im Patentanspruch 3 angegebene. Daher
kann bei der Erläuterung des Aufbaus auf die Einrichtung gemäß Patentanspruch 3
zurückgegriffen werden, wobei die folgenden Unterschiede bestehen. Die Erfindung
gemäß Patentanspruch 4 wird bei einer Plasmaseparationsvorrichtung verwendet und
unterscheidet sich in ihrem Aufbau von der im Patentanspruch 3 angegebenen da
durch, daß eine Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit bei einer Plasmaseparations
vorrichtung nicht erforderlich ist.
Da die Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses zu der Hämofiltrationseinrichtung
und das entsprechende Verfahren dazu gemäß der vorliegenden Erfindung den zuvor
genannten Aufbau haben, ergibt sich die folgende Betriebsweise. Zunächst wird er
läutert, wie die Richtungssteuerung des Blutflusses zur Hämofiltrationseinrichtung
gemäß der vorliegenden, im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung abläuft. Das
Blut wird von dem Körper über die Blutabnahme- oder Entnahmezirkulationsleitung
der Hämofiltrationsvorrichtung abgenommen. Das Blut aus der Blutabnahmezirkula
tionsleitung wird dann über die Blutpumpe durch die arterienseitige Tropfenkammer
der Hämofiltrationseinrichtung zugeführt.
Die intermittierende Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses kommuniziert mit
dem Auslaß der arterienseitigen Tropfenkammer, während die Hämofiltrationseinrich
tung eine oder mehrere Einlaß- und Auslaßöffnungen hat, die ebenfalls mit der inter
mittierenden Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses kommunizieren. Dement
sprechend wird die Richtung des Blutflusses in der Hämofiltrationseinrichtung in
termittierend umgekehrt. Außerdem wird das Filtrat über die Hämofiltrationseinrich
tung vom Blut getrennt und abgeführt. Die venenseitige Tropfenkammer kommuni
ziert mit dem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses,
während die Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit mit dem Einlaß der venenseiti
gen Tropfenkammer kommuniziert. Auf diese Weise kann Zusatzflüssigkeit zugeführt
werden. Schließlich wird das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer in den Kör
per über die Blutrückführleitung zurückgeführt.
Im folgenden wird auf die Arbeitsweise der Richtungssteuereinrichtung des Blutflus
ses zur Hämofiltrationseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung, wie sie im Pa
tentanspruch 2 angegeben ist, eingegangen. Die Arbeitsweise ist im Grunde die glei
che wie bei der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung. Daher kann bei der Be
schreibung der Arbeitsweise der Erfindung auf diejenige gemäß Patentanspruch 1 zu
rückgegriffen werden, wobei folgende Unterschiede bestehen. Die im Patentanspruch
2 angegebene Arbeitsweise wird bei einer Plasmaseparationsvorrichtung angewen
det, wobei diese Arbeitsweise sich von der im Patentanspruch 1 angegebenen da
durch unterscheidet, daß die Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit in der Plasmase
parationsvorrichtung nicht erforderlich ist.
Im folgenden wird auf den Ablauf des Richtungssteuerverfahrens des Blutflusses zur
Hämofiltrationseinrichtung der vorliegenden Erfindung, wie sie im Patentanspruch 3
angegeben ist, eingegangen. Gemäß der vorliegenden Erfindung entsprechend Pa
tentanspruch 3 wird das Blut von dem Körper über die Blutabnahmezirkulationslei
tung der Hämofiltrationsvorrichtung abgenommen. Anschließend wird das Blut aus
der Blutabnahmezirkulationsleitung der Hämofiltrationseinrichtung über die Blut
pumpe zugeführt und durch die arterienseitige Tropfenkammer, die mit dem Auslaß
der Blutpumpe kommuniziert, in die intermittierende Richtungssteuereinrichtung des
Blutflusses eingebracht. Dort wird dann das abzuführende Filtrat über die Hämofil
trationseinrichtung abgetrennt, die wiederum Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist,
die mit der intermittierenden Richtungssteuereinrichtung des Blutflusses kommunizie
ren. Schließlich wird das Blut nach der Hämofiltration der venenseitigen Tropfen
kammer zugeführt, die mit dem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuereinrichtung
des Blutflusses kommuniziert. Die Blutzusatzflüssigkeit, die etwa in gleicher Menge
zugeführt wird, wie Filtrat abgeführt worden ist, wird über die Zuführeinrichtung für
Zusatzflüssigkeit zugeführt, die mit dem Einlaß der venenseitigen Tropfenkammer
kommuniziert. Anschließend wird das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer
dem Körper wieder zugeführt.
Schließlich wird auf den Ablauf des Richtungssteuerverfahrens des Blutflusses zur
Hämofiltrationseinrichtung der vorliegenden Erfindung, wie sie im Patentanspruch 4
angegeben ist, eingegangen. Dieses Verfahren funktioniert in gleicher Weise wie das
im Patentanspruch 3 angegebene mit Ausnahme einiger Unterschiede. Es kann daher
im Grunde auf den Ablauf bzw. das Verfahren gemäß Patentanspruch 3 hingewiesen
werden. Ein vorhandener Unterschied besteht darin, daß das vorliegende Verfahren
in einer Plasmaseparationsvorrichtung angewendet wird, wobei sich dieses Verfahren
von dem im Patentanspruch 3 dadurch unterscheidet, daß eine Zuführeinrichtung für
Zusatzflüssigkeit in der Plasmaseparationsvorrichtung nicht erforderlich ist.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin
dung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen
und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Hämofiltrationsvorrichtung, die mit
einer Richtungssteuereinrichtung des Blutstromes gemäß der vorliegen
den Erfindung versehen ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Hämofiltrationsvorrichtung, in der die
Richtung des Blutstromes umgekehrt zur Richtung gemäß Fig. 1 ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Richtungs
steuereinrichtung des Blutstromes, die in einer Plasmaaustauschvorrich
tung vorgesehen ist, sowie des entsprechenden Verfahrens dazu und
Fig. 4 eine vergrößerte Querschnittsansicht einer hohlen garnartigen Hämofil
trationseinrichtung zur Verwendung bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 3.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Hämofiltrationsvorrichtung, die mit
einer Richtungssteuereinrichtung des Blutstromes gemäß der vorliegenden Erfindung
versehen ist. Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Hämofiltrationsvorrichtung, in der die
Richtung des Blutstromes aus Fig. 1 umgekehrt worden ist. Fig. 3 zeigt eine Darstel
lung einer Ausführungsform einer Richtungssteuereinrichtung des Blutstromes, die
bei einem Plasmaaustauschverfahren verwendet wird.
Zunächst wird im Falle der über entsprechende Leitungen vorgenommene Hämofil
tration das Blut, das von einer Arterie A des Patienten über die Blutabnahmezirkula
tionsleitung A′ zur Abnahme von Blut aus einem Körper abgenommen worden ist,
durch eine arterienseitige Tropfenkammer 2 und die Richtungssteuereinrichtung 3
des Blutflusses der Hämofiltrationseinrichtung (hohle, garnförmige Hämofiltrations
einrichtung) 4 über die Blutpumpe 1 zugeführt. Nachdem das Filtrat in der Hämofil
trationseinrichtung 4 entfernt worden ist, wird das Blut dann über die Blutrückführ
zirkulationsleitung V′ zur Rückführung des Blutes zum Körper zurückgeführt und
zwar über die venenseitige Tropfenkammer 5 zur Vene V des Patienten.
Durch die Richtungssteuereinrichtung 3 des Blutflusses, die nahe an den Verbin
dungsenden der Eingänge bzw. Öffnungen F1 und F2 der Hämofiltrationseinrichtung
4 in dieser Blutzirkulationsleitung vorgesehen sind, wird die Richtung des Blutflusses
zur Hämofiltrationseinrichtung 4 intermittierend, ggf. auch diskontinuierlich umge
kehrt. Die Tropfenkammern 2 und 5 sind im wesentlichen dazu vorgesehen, den
Druck im zirkulierenden Blut festzustellen bzw. anzuzeigen.
Die Arbeitsweise der obigen Ausführungsform wird nun in Verbindung mit Fig. 1 be
schrieben. Zunächst wird das von der Arterie A des Patienten entnommene Blut über
die Blutpumpe 1 durch die arterienseitige Tropfenkammer 2 in den Arterieneinlaß A1
der Richtungssteuereinrichtung 3 des Blutflusses eingeführt und strömt dann aus
dem Auslaß B1 wieder aus, um der Hämofiltrationseinrichtung 4 über ihre Einlaßöff
nung F1 zugeführt zu werden. Anschließend strömt das Blut aus der Auslaßöffnung
F2 der Hämofiltrationseinrichtung 4 wieder aus und strömt in den Einlaß B2 der Rich
tungssteuereinrichtung 3 des Blutflusses, um über den Venenauslaß V1 wieder abge
geben zu werden. Schließlich wird das Blut der venenseitigen Tropfenkammer 5 zu
geführt und anschließend in die Vene V des Patienten zurückgeführt.
Das Blut fließt in der obengenannten Art und Weise. Es erübrigt sich an sich zu sa
gen, daß die Hämofiltration durchgeführt wird, während das Filtrat aus der Hämofil
trationseinrichtung 4 über die Filtratabzugsöffnung 6 (siehe auch Fig. 4) abgezogen
wird. Anschließend wird zusätzliche oder Zusatzflüssigkeit in der gleichen Menge, in
der zuvor Filtrat abgezogen worden ist, der venenseitigen Tropfenkammer 5 von ei
ner Zuführeinrichtung 7 für Zusatzflüssigkeit über die Zusatzflüssigkeitspumpe 8 zu
geführt. Sodann wird das Blut in den Körper zurückgeführt.
Fig. 2 zeigt nun die Situation, in der die Richtung des Blutstromes sich geändert, und
zwar sich zur Richtung der Ausführungsform gemäß Fig. 1 umgekehrt hat. Wie sich
klar aus Fig. 2 ergibt, kann der Blutstrom umgekehrt werden, also in entgegengesetz
ter Richtung zur Ausführungsform gemäß Fig. 1, während die Verbindung der Blut
zirkulationsleitung nicht geändert wird. Eine derartige Steuerung wird intermittierend
während des Betriebs durchgeführt. Durch Betätigung der Richtungssteuereinrich
tung 3 des Blutflusses, die zwischen der arterienseitigen Tropfenkammer 2 und der
venenseitigen Tropfenkammer 5 vorgesehen ist, wird der Blutfluß bzw. die Strö
mungsrichtung in der Hämofiltrationseinrichtung 4 geändert, so daß die (Linear-)Ge
schwindigkeit auf der Oberfläche des Hämofiltrationsfilms erhöht werden kann und
dadurch eine geringere Durchflußrate bedingt durch Stauungen und die Bildung von
Protein-Gelschichten auf der Oberfläche des Hämofiltrationsfilmes verhindert werden
kann.
Im Ergebnis kann somit festgestellt werden, daß sich durch die Richtungssteuerein
richtung des Blutflusses zur Hämofiltrationseinrichtung und das entsprechende Ver
fahren dazu gemäß der vorliegenden Erfindung sich folgende überragende Wirkun
gen und Vorteile ergeben. Bei der Hämofiltration und Plasmatrennung kann die Blut
coagulation und Verstopfung der Maschen des Hämofiltrationsfilms 5 zu einem Groß
teil verhindert werden, so daß die Wirkung und die Sicherheit der medizinischen Be
handlung verbessert wird, was sich auch in einem wirtschaftlichen Vorteil nieder
schlägt, der dadurch erhalten wird, daß die Leistung der recht teuren Hämofiltrati
onseinrichtung gleichbleibend ist. Weiterhin ist es möglich, Anti-Coagulationsmittel
einzusparen, das für die extrakorporale Blutzirkulation erforderlich ist.
Claims (4)
1. Richtungssteuereinrichtung (3) des Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrichtung
(4) einer Hämofiltrationsvorrichtung, mit
einer Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), über die Blut von einem Körper abge nommen wird,
einer Blutpumpe (1), über die das Blut von der Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltrationseinrichtung (4) gefördert wird,
einer arterienseitigen Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kommuniziert,
intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses, die mit einem Auslaß der ar terienseitigen Tropfenkammer (2) kommunizieren,
wobei die Hämofiltrationseinrichtung (4) Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren, so daß die Hämofiltration durchgeführt und Filtrat abgezogen werden kann,
einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Rich tungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert,
einer Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit, die mit einem Einlaß der venenseitigen Tropfenkammer kommuniziert, und
einer Blutrückführzirkulationsleitung (V′), über die das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer (5) zum Körper zurückgeführt wird.
einer Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), über die Blut von einem Körper abge nommen wird,
einer Blutpumpe (1), über die das Blut von der Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltrationseinrichtung (4) gefördert wird,
einer arterienseitigen Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kommuniziert,
intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses, die mit einem Auslaß der ar terienseitigen Tropfenkammer (2) kommunizieren,
wobei die Hämofiltrationseinrichtung (4) Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren, so daß die Hämofiltration durchgeführt und Filtrat abgezogen werden kann,
einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Rich tungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert,
einer Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit, die mit einem Einlaß der venenseitigen Tropfenkammer kommuniziert, und
einer Blutrückführzirkulationsleitung (V′), über die das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer (5) zum Körper zurückgeführt wird.
2. Richtungssteuereinrichtung (3) des Blutes zu einer Hämofiltrationseinrichtung (4)
einer Plasmaseparationsvorrichtung, mit
einer Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), über die Blut von einem Körper abge nommen wird,
einer Blutpumpe (1), über die das Blut von der Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltrationseinrichtung (4) gefördert wird,
einer arterienseitigen Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kommuniziert,
intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses, die mit einem Auslaß der ar terienseitigen Tropfenkammer (2) kommunizieren,
wobei die Hämofiltrationseinrichtung (4) Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren, so daß Plasma separiert werden kann, um abgeführt oder einer anschließenden Rück gewinnungsstufe zugeführt zu werden,
einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Rich tungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert und
einer Blutrückführzirkulationsleitung (V′), über die das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer (5) zum Körper zurückgeführt wird.
einer Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), über die Blut von einem Körper abge nommen wird,
einer Blutpumpe (1), über die das Blut von der Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltrationseinrichtung (4) gefördert wird,
einer arterienseitigen Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kommuniziert,
intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses, die mit einem Auslaß der ar terienseitigen Tropfenkammer (2) kommunizieren,
wobei die Hämofiltrationseinrichtung (4) Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren, so daß Plasma separiert werden kann, um abgeführt oder einer anschließenden Rück gewinnungsstufe zugeführt zu werden,
einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Rich tungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert und
einer Blutrückführzirkulationsleitung (V′), über die das Blut von der venenseitigen Tropfenkammer (5) zum Körper zurückgeführt wird.
3. Verfahren zur Richtungssteuerung des Blutflusses zur einer Hämofiltrationseinrich
tung (4) in einer Hämofiltrationsvorrichtung, mit folgenden Schritten:
Abführen von Blut von einem Körper über eine Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), Fördern des Blutes über die Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltra tionseinrichtung (4) über eine Blutpumpe (1),
Einführen des Blutstromes in intermittierende Richtungssteuermittel und zwar über eine arterienseitige Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kom muniziert,
Durchführen der Hämofiltration und Abführen des Filtrats über die Hämofiltrations einrichtung, die Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren,
Fördern des Blutes nach der Hämofiltration zu einer venenseitigen Tropfenkammer, (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert,
während dessen Zuführen einer Blutzusatzflüssigkeit etwa in derselben Menge, in der Filtrat abgeführt worden ist, über eine Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit, die mit einem Auslaß der venenseitigen Tropfenkammer (5) kommuniziert und Rückführen des Blutes von der venenseitigen Tropfenkammer (5) in den Körper.
Abführen von Blut von einem Körper über eine Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), Fördern des Blutes über die Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltra tionseinrichtung (4) über eine Blutpumpe (1),
Einführen des Blutstromes in intermittierende Richtungssteuermittel und zwar über eine arterienseitige Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kom muniziert,
Durchführen der Hämofiltration und Abführen des Filtrats über die Hämofiltrations einrichtung, die Einlaß- und Auslaßöffnungen aufweist, die mit den intermittierenden Richtungssteuermitteln des Blutflusses kommunizieren,
Fördern des Blutes nach der Hämofiltration zu einer venenseitigen Tropfenkammer, (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert,
während dessen Zuführen einer Blutzusatzflüssigkeit etwa in derselben Menge, in der Filtrat abgeführt worden ist, über eine Zuführeinrichtung für Zusatzflüssigkeit, die mit einem Auslaß der venenseitigen Tropfenkammer (5) kommuniziert und Rückführen des Blutes von der venenseitigen Tropfenkammer (5) in den Körper.
4. Verfahren zur Richtungssteuerung des Blutflusses zu einer Hämofiltrationseinrich
tung (4) in einer Plasmaseparationsvorrichtung, mit folgenden Schritten:
Abführen von Blut von einem Körper über eine Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), Fördern des Blutes über die Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltra tionseinrichtung über eine Blutpumpe (1),
Einführen des Blutstromes in intermittierende Richtungssteuermittel und zwar über eine arterienseitige Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kom muniziert,
Separieren von Plasma über die Hämofiltrationseinrichtung, so daß das Plasma abge führt oder einer anschließenden Rückgewinnungsstufe zugeführt werden kann,
Fördern des Blutes nach der Plasmaseparation zu einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert und
Rückführen des Blutes von der venenseitigen Tropfenkammer (5) in den Körper.
Abführen von Blut von einem Körper über eine Blutentnahmezirkulationsleitung (A′), Fördern des Blutes über die Blutentnahmezirkulationsleitung (A′) zu der Hämofiltra tionseinrichtung über eine Blutpumpe (1),
Einführen des Blutstromes in intermittierende Richtungssteuermittel und zwar über eine arterienseitige Tropfenkammer (2), die mit einem Auslaß der Blutpumpe (1) kom muniziert,
Separieren von Plasma über die Hämofiltrationseinrichtung, so daß das Plasma abge führt oder einer anschließenden Rückgewinnungsstufe zugeführt werden kann,
Fördern des Blutes nach der Plasmaseparation zu einer venenseitigen Tropfenkammer (5), die mit einem venenseitigen Auslaß der Richtungssteuermittel des Blutflusses kommuniziert und
Rückführen des Blutes von der venenseitigen Tropfenkammer (5) in den Körper.
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