DE19524254C1 - Kraftstoffbehälter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftstoffbehälter, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem aus Kunststoff hergestellten Einfüllstutzen und einer zur Aufnahme von Aktivkohle dienen­ den Kammer, die mit dem Behälter über eine an die Behälter­ oberseite anschließende Kraftstoffdampfleitung kommuniziert.

In vielen Staaten besteht die Forderung, bei der Befüllung eines Kraftstofftanks eines Kraftfahrzeuges einen Austritt von Kraftstoffdämpfen weitestgehend zu vermeiden. Dazu dient die Kammer mit Aktivkohle, der die Kraftstoffdämpfe über die eingangs genannte Kraftstoffdampfleitung weitestgehend voll­ ständig zugeführt werden, so daß eine nahezu vollständige Ab­ sorption der Kraftstoffdämpfe möglich wird.

Bei einem aus der US 45 72 394 bekannten Kraftstoffbehälter der eingangs angegebenen Art ist die Kammer mit der Aktivkoh­ le an der Einfüllöffnung des Einfüllstutzens angeordnet, wo­ bei die Wandung des Einfüllstutzens an der Einfüllöffnung als Ventil ausgebildet ist, welches durch die Verschlußkappe des Einfüllstutzens sowie eine zur Befüllung des Kraftstoffbehäl­ ters dienende Zapfpistole steuerbar ist, derart, daß die Kraftstoffdampfleitung mit dem die Aktivkohle aufnehmenden Innenraum der Kammer verbunden ist, wenn die Verschlußkappe entfernt bzw. die in den Einfüllstutzen eingeschobene Zapfpi­ stole herausgezogen wird.

Im übrigen besitzt die Aktivkohlekammer gesonderte Anschlüsse für eine Regenerierleitung, über die bei bestimmten Betriebs­ zuständen des Fahrzeugmotors eine Verbindung zwischen der Kammer und der Einlaßseite des Motors hergestellt wird, um die von der Aktivkohle absorbierten Dämpfe verbrennen zu kön­ nen.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, für einen Kraftstoffbehäl­ ter der eingangs angegebenen Art eine besonders vorteilhafte Konstruktion aufzuzeigen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kammer für die Aktivkohle an einer zum Einlegen eines Beutels mit der Aktivkohle dienenden Öffnung durch einen Deckel mit Regenerierventil verschlossen ist.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Anord­ nung der Aktivkohle wesentlich zu vereinfachen, indem diesel­ be in der benötigten Menge in einem Beutel untergebracht wird, der einerseits das Einbringen der Aktivkohle in die zu deren Aufnahme vorgesehene Kammer wesentlich erleichtert und andererseits ohne zusätzliche Maßnahmen ausreicht, die Aktiv­ kohle in der Kammer sicher festzuhalten. Nach Einlegen des Beutels mit Aktivkohle in die entsprechende Kammer muß diese lediglich durch einen Deckel abgeschlossen werden, der dann erfindungsgemäß gleichzeitig zur Montage des ohnehin notwen­ digen Regenerierventiles dient, welches dazu deckelseitig an­ geordnet ist.

Im übrigen ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, die Aktivkohlekammer am Behälter oder am Einfüllstutzen anzuformen. Außerdem kann in den Einfüll­ stutzen eine von der Kraftstoffdampfleitung gesonderte, vom Kraftstoffbehälter zur Einfüllöffnung des Einfüllstutzens führende Entlüftungsleitung integriert sein.

Indem nun gemäß einer besonders bevorzugten Variante der Er­ findung der Einfüllstutzen sowie die Aktivkohlekammer und der Kraftstoffbehälter aus Kunststoff hergestellt werden, läßt sich der Einfüllstutzen als komplettes Bauteil mit der Kammer für die Aktivkohle und der Kraftstoffdampfleitung durch einen einzigen Blasvorgang praktisch komplett herstellen. Nachfol­ gend muß dann lediglich noch der Aktivkohlebeutel eingelegt und der Deckel zum Verschluß der Aktivkohlekammer montiert werden.

Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfin­ dung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung ei­ ner besonders bevorzugten Ausführungsform verwiesen, die anhand der Zeichnung beschrieben wird.

Dabei zeigt

Fig. 1 eine leicht schematisierte Ansicht des erfindungs­ gemäßen Kraftstofftanks von der Fahrerseite eines Fahrzeuges aus und

Fig. 2 eine Draufsicht dieses Tanks von oben.

Ein aus Kunststoff bestehender Kraftstofftank 1, in dessen Innenraum eine Kraftstoffpumpe 2 mit Füllstandsgeber und Kraftstoffilter sowie im Bereich des Sauganschlusses der Kraftstoffpumpe 2 ein Schwalltopf angeordnet sind, ist mit einem ebenfalls aus Kunststoff hergestellten Einfüllstutzen 3 verbunden, der in einen unteren Bereich des Kraftstofftanks 1 einmündet und eine durch Verschlußdeckel 4 abschließbare Einfüllöffnung besitzt, die höher als der Kraftstofftank 1 angeordnet ist.

In den Einfüllstutzen 3 ist eine Entlüftungsleitung 5 integriert, die an einen oberen Bereich des Kraftstoff­ tanks 1 anschließt und nahe der Einfüllöffnung des Einfüll­ stutzens 3 ausmündet. Diese Entlüftungsleitung 5 ist nach Art eines Siphons ausgebildet, indem die Entlüftungslei­ tung 5 in der Ansicht der Fig. 1 eine U-förmige Struktur mit einem gegenüber der Tankoberseite vertieft angeordneten Abschnitt aufweist, von dem aus die Entlüftungsleitung 5 sowohl in Richtung des Kraftstofftanks 1 als auch in Richtung der Einfüllöffnung des Einfüllstutzens 2 hin ansteigt. Auf dem Weg zur Einfüllöffnung ist im Verlauf der Entlüftungsleitung 5 eine Kraftstoffrückhaltekammer 6 ausgebildet, die bei übermäßiger Befüllung des Tanks 1 in die Entlüftungsleitung 5 eindringenden Kraftstoff auf­ fängt und damit verhindert, daß ein Kraftstoffschwall über die Entlüftungsleitung 5 beim Betanken aus der Einfüll­ öffnung des Einfüllstutzens 3 herausspritzen kann. Damit diese Wirkung besonders sicher erreicht werden kann, ist die Kraftstoffrückhaltekammer 6 zumindest bereichsweise höher angeordnet als der Kraftstofftank 1.

Zusätzlich ist am Einfüllstutzen 3 eine weitere Kammer 7 angeformt, die mit der Oberseite des Tanks 1 durch eine Kraftstoffdampfleitung 8 verbunden ist, die parallel neben der Entlüftungsleitung 5 am Einfüllstutzen 3 ausgeformt ist.

An der Einmündung der Kraftstoffdampfleitung 8 in den Tank 1 ist ein nach Art eines Schwimmerventiles ausge­ bildetes Kraftstoffdampfventil 9 angeordnet, welches durch gegebenenfalls hochschwappenden Kraftstoff ge­ schlossen wird und damit verhindert, daß Kraftstoff in die Kraftstoffdampfleitung 8 und damit in die Kammer 7 gelangen kann.

In der Mündung der Kraftstoffdampfleitung 8 in die Kammer 7 ist eine Zwei-Wege-Ventil 10 angeordnet, um die Kammer 7 gegebenenfalls zum Tank 1 hin absperren zu können.

Im übrigen besitzt die Kammer 7 eine relativ große, durch einen Deckel 11 abgeschlossene Öffnung, durch die hindurch ein Beutel 12 mit Aktivkohle in die Kammer 7 unverlierbar eingelegt wird. Der als Träger für ein Regenerierventil 13 sowie zum Anschluß einer Frisch­ luftleitung 14 dienende Deckel 11 kann nach Einlegen des Beutels 12 mit der Aktivkohle an der Kammeröffnung dicht angeschweißt werden.

Der gesamte Einfüllstutzen 3 kann zusammen mit der Ent­ lüftungsleitung 5 und der Kraftstoffrückhaltekammer 6 sowie der Kraftstoffdampfleitung 8 und der Kammer 7 durch einen Blasvorgang aus Kunststoff hergestellt werden. Sodann wird der Beutel 12 mit der Aktivkohle in die Kammer 7 eingelegt, die danach durch Anschweißen des Deckels 11 an der zum Einlegen des Beutels 12 dienenden Öffnung ver­ schlossen wird, wobei gleichzeitig das am Deckel 11 ge­ halterte Regenerierventil 13 sowie die am Deckel ange­ ordnete Frischluftleitung 14 montiert werden.

In eine gegebenenfalls noch einzuschneidende Öffnung wird das Zwei-Wege-Ventil 10 eingesetzt. Außerdem wird im tankseitigen Mündungsbereich der Kraftstoffdampfleitung 8 das Kraftstoffdampfventil 9 angeordnet.

Nachfolgend wird dann der komplette Einfüllstutzen 3 mit dem ebenfalls durch einen Blasvorgang aus Kunststoff herstellbaren Kraftstofftank 1 verschweißt, so daß der Kraftstoffbehälter komplett montiert ist.

Abweichend von der zeichnerisch dargestellten Form kann die Kammer 7 für den Beutel 12 mit Aktivkohle od. dgl. auch als Teil des Behälters 1 ausgebildet bzw. näher am Behälter 1 angeordnet sein. Auch in diesem Falle werden der Einfüll­ stutzen 3 und die Kammer 7 bevorzugt gemeinsam durch einen Blasvorgang hergestellt, so daß sich ein den Einfüllstutzen 3 und die Kammer 7 umfassendes einstückiges Teil ergibt, welches gegebenenfalls auch den Behälter 1 umfassen kann bzw. danach mit einem gesondert hergestellten Behälterteil verbunden wird.

Claims (7)

1. Kraftstoffbehälter, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem aus Kunststoff hergestellten Einfüllstutzen und einer zur Aufnahme von Aktivkohle dienenden Kammer, die mit dem Be­ hälter über eine an die Behälteroberseite anschließende Kraftstoffdampfleitung kommuniziert, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (7) an einer zum Einlegen eines Beutels (12) mit der Aktivkohle dienenden Öffnung durch einen Deckel (11) mit Regenerierventil (13) verschlossen ist.

2. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (7) am Einfüllstutzen (3) oder Behälter (1) angeformt ist.

3. Kraftstoffbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Einfüllstutzen (3) die Kraftstoffdampfleitung (8) und/oder eine davon gesonderte Entlüftungsleitung (6) inte­ griert ist, die vom Behälter (1) zur Einfüllöffnung des Ein­ füllstutzens (3) führt.

4. Kraftstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Behälter (1) eine Kraftstoffpumpe (2) sowie ein Füll­ standsgeber u. dgl. angeordnet sind.

5. Kraftstoffbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) und der Einfüllstutzen (3) aus Kunst­ stoff hergestellt sind.

6. Verfahren zur Herstellung eines Kraftstoffbehälter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einfüllstutzen (3) unter gleichzeitiger Ausbildung der Entlüftungsleitung (5) sowie der Kraftstoffdampfleitung (8) mit der zunächst noch offenen Aktivkohle-Kammer (7) durch einen Blasvorgang hergestellt wird,
daß in die Kammer (7) der Beutel (12) mit Aktivkohle einge­ legt wird, und
daß die Kammeröffnung durch den Deckel (11) mit dem Regene­ rierventil (13) verschlossen wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (11) eingeschweißt wird.