DE19523436C1 - Muffe mit Muffenrohr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Muffe mit Muffenrohr für die Ver­ bindung von papierisolierten Kabeln und die Verbindung von papierisolierten mit kunststoffisolierten Kabeln.

Die bekannten Verbindungs- und Übergangsmuffen weisen Schraub- oder Preßverbinder zur elektrischen Verbindung der Leiterenden, ein Muffenrohr aus Metall als Innenmuffe mit stirnseitig ange­ ordneten wärmeschrumpfenden Formteilen zum Umschließen der Ver­ bindungsstelle der Kabelenden und gegebenenfalls zur Aufnahme von Isolieröl oder -masse und der dafür vorgesehenen Füllöff­ nungen und eine um die Innenmuffe angeordnete Schutzmuffe zum Schutz gegen Korrosion und mechanische Beanspruchung auf.

Im DE 92 01 004 U1 ist eine derartige Muffe beschrieben, bei der jede Leiterverbindungsstelle gegenüber den anderen Leiterver­ bindungsstellen durch ein Abstützteil voneinander getrennt ist, das zwischen den Leiterverbindungsstellen eingeschoben ist, und bei der die Innenmuffe mit einer Innenisolierung versehen ist, wobei diese aus einer Beschichtung, einem angeformten Platten­ material oder auch aus einem Isolierrohr besteht. Die Innenmuffe ist von einer äußeren Schutzmuffe umgeben und zusätzlich von einem Schrumpfschlauch überzogen.

Im DE 90 04 894 U1 ist eine universelle, schrumpfbare Muffe zur Verbindung von Kabeln beschrieben, bei der eine mit Isolieröl gefüllte Innenmuffe von einer äußeren Schutzmuffe umgeben ist. Die Innenmuffe besteht aus einem metallischen Hohlkörper, dessen Enden mit schrumpfenden Bauteilen überzogen sind, und die Schutzmuffe ist als Schrumpfmuffe unmittelbar auf dieser und den schrumpfenden Bauteilen angeordnet.

Die Innenmuffe dient zugleich als elektrisches Verbindungsglied zwischen den geerdeten Bleimänteln bei der Verbindung von pa­ pierisolierten Kabeln bzw. zwischen den Schirmdrähten des kunststoffisolierten Kabels mit dem (den) geerdeten Bleimantel (-mänteln) des papierisolierten Kabels bei der Verbindung eines papierisolierten mit einem kunststoffisolierten Kabel. Bei der zuletzt genannten Verbindung wird die notwendige elektrische Verbindung der Schirmdrähte des kunststoffisolierten Kabels mit dem geerdeten Bleimantel des papierisolierten Kabels dadurch hergestellt, daß kunststoffkabelseitig die Schirmdrähte der einzelnen Leiter außerhalb der Innenmuffe jeweils zu einem Strang zusammengefaßt, die Stränge an einer Verbindungsstelle zusammengeführt und diese wiederum mit der Innenmuffe elektrisch verbunden werden. Die Verbindungsstelle befindet sich im Innern der Schutzmuffe. Papierkabelseitig wird die Innenmuffe mit dem Bleimantel durch eine flexible Cu-Leitung, beispielsweise mit einem Cu-Geflechtsschlauch verbunden.

Als nachteilig bei den vorstehend beschriebenen Muffen wird der relativ hohe Aufwand, insbesondere der hohe Montageaufwand empfunden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Muffe der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art zu schaffen, die weniger Einzel­ komponenten für die Montage an einer Kabelverbindungsstelle aufweist und deren Montage mit reduziertem Aufwand durchführbar ist.

Die Aufgabe wird bei einer Muffe nach dem Oberbegriff des An­ spruchs dadurch gelöst, daß das Muffenrohr ein Kunststoffrohr ist, das eine metallische Umhüllung als Schirm aufweist. Dabei ist dieser Schirm so ausgebildet, daß er das Kunststoffrohr beidseitig so weit überragt, daß er jeweils mit dem Schirm bzw. dem Bleimantel oder den Bleimänteln des entsprechenden Kabels elektrisch kontaktiert werden kann. Überdies ist die metallische Umhüllung derart flexibel, daß ihre Endbereiche einerseits zum Anordnen der wärmeschrumpfenden Formteile am Muffenrohr auf­ weitbar und andererseits zum elektrischen Kontaktieren mit den Bleimänteln oder dem Schirm der zu verbindenden Kabel zusammen­ drückbar sind. Die metallische Umhüllung wird im Bereich zwi­ schen den anzuordnenden Formteilen durch eine Kunststoffbe­ schichtung geschützt.

Die Vorteile dieser Muffe bestehen darin, daß sie mit erheblich weniger Aufwand auf der Baustelle montiert werden kann. Außerdem kann am Muffenrohr keine Korrosion auftreten. Eine zusätzliche Innenisolierung ist nicht mehr erforderlich.

Durch die Maßnahme gemäß Anspruch 2 ist die an die metallische Umhüllung gestellte Forderung hinsichtlich Aufweitbarkeit und Kompressibilität auf einfache Weise erfüllt. Besonders vorteil­ haft ist es, wenn der Cu-Gewebeschlauch so flexibel ist, daß er auf das Muffenrohr zurückstülpbar ist. Dadurch können die End­ bereiche des Muffenrohres für die Montage der wärmeschrumpfenden Formteile, auch bei einer werkseitigen Montage, freigestellt werden.

Schließlich führt der Einsatz eines Kunststoffrohres anstelle eines Metall-Muffenrohres zu einer Reduzierung des Gesamtge­ wichtes der erfindungsgemäßen Muffe, wodurch diese auch monta­ gefreundlicher wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1: ein Muffenrohr für eine erfindungsgemäße Verbindungs- oder Übergangsmuffe,

Fig. 2: dieses Muffenrohr mit zurückgestülpter metallischer Umhüllung und montierten wärmeschrumpfenden Formteilen,

Fig. 3: eine erfindungsgemäße Verbindungsmuffe und

Fig. 4: eine erfindungsgemäße Übergangsmuffe.

Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Muffenrohr besteht aus einem mechanisch stabilen Kunststoffrohr 1 mit zwei Einfüllstutzen 2 für Isoliermasse, das bei der Einfülltemperatur der Isoliermasse von 130° wärmebeständig ist, einem an die Stromtragfähigkeit angepaßten flexiblen Cu-Gewebeschlauch 3 als metallische Umhül­ lung, die die Enden des Kunststoffrohres 1 wesentlich überragt, und einer im Bereich zwischen den Einfüllstutzen 2 angeordneten Kunststoffbeschichtung 4 aus Polyurethan zum mechanischen Schutz und Korrosionsschutz des Cu-Gewebeschlauches 3. Der flexible Cu- Gewebeschlauch 3 ragt beidseitig soweit über das Kunststoffrohr 1 hinaus, daß dieser auch die montierten wärmeschrumpfenden Formteile 5 (Fig. 2) nach deren Montage am Kunststoffrohr 1 überragt. Der Cu-Gewebeschlauch 3 ist des weiteren so flexibel, daß sich seine außerhalb der Einfüllstutzen 2 befindlichen Be­ reiche auf das Kunststoffrohr 1 zurückstülpen lassen, was die Montage der Formteile 5 und schließlich auch der Muffe wesent­ lich erleichtert. Fig. 2 zeigt das Muffenrohr mit bereits mon­ tierten wärmeschrumpfenden Formteilen 5. Das Muffenrohr 1 gemäß Fig. 2 ist werkseitig montiert und steht auf der Baustelle als vorkonfektionierte Einzelkomponente zur Verfügung.

Bei der Montage der Muffe werden nach dem Anordnen des Muffen­ rohres über der Leiterverbindungsstelle die zurückgestülpten Bereiche des Cu-Gewebeschlauches 3 wieder über die Formteile 5 ausgestreckt und im Bereich außerhalb dieser mit dem Bleimantel 6 bzw. den Schirmdrähten 7 elektrisch kontaktiert. Die nicht mit der Kunststoffbeschichtung 4 versehenen Bereiche der Muffe wer­ den abschließend mit Kunststoffschläuchen 8 abgedeckt, wie in Fig. 3 dargestellt ist.

Claims (4)

1. Muffe mit Muffenrohr für die Verbindung von papierisolierten Kabeln oder den Übergang von papierisolierten Kabeln auf Kunst­ stoffkabel, aufweisend Schraub- oder Preßverbinder zur elektri­ schen Verbindung der Leiterenden, ein Muffenrohr mit stirnseitig angeordneten wärmeschrumpfenden Formteilen zum Umschließen der Verbindungsstelle der Leiter- und Kabelenden und gegebenenfalls zur Aufnahme von Isolieröl oder -masse, dadurch gekennzeichnet, daß das Muffenrohr ein Kunststoffrohr (1) mit einer die äußeren Enden der Formteile (5) überragenden metallischen Umhüllung (3) ist, die derart flexibel ist, daß ihre Endbereiche zum Anordnen der Formteile (5) auf dem Kunststoffrohr (1) aufweitbar und zum elektrischen Kontaktieren mit den Bleimänteln (6) bzw. den Schirmen (7) der zu verbindenden Kabel zusammendrückbar sind, und daß der mittlere Bereich der metallischen Umhüllung (3) eine Kunststoffbeschichtung (4) aufweist.

2. Muffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die me­ tallische Umhüllung (3) aus einem Cu-Gewebeschlauch gebildet ist.

3. Muffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Cu-Gewebeschlauches (3) so flexibel sind, daß sie auf das Kunststoffrohr (1) zurückstülpbar sind.

4. Muffe nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Muffenrohr mit den Formteilen (5) vorkonfektioniert ist.