DE19520663A1 - Abstandssensor - Google Patents
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Description
Bei Abstandsmessungen nach dem Prinzip der Laufzeitmessung wird ein Lichtimpuls über
eine Meßstrecke ausgesendet, an ihrem Endpunkt reflektiert und die Zeit bis zum Eintreffen
am Ausgangspunkt gemessen. Die Meßgenauigkeit dieses Verfahrens wird entscheidend
durch die Erfassung der Vorderflanke der ausgesandten Lichtimpulse und damit vom
Signal-Rauschverhältnis , den Eigenschaften des Schwellwertschalters, der Flankensteilheit
der Impulse und, besonders bei kleinen Signalen, von der Überlagerung des Nutzsignals mit
einer positiven oder negativen Rauschamplitude bestimmt. Die Fehler bei der Zeitmessung
bestimmen die Auflösung der Anordnung.
Eine Anordnung mit Laufzeitmessung, die z. B. zur Erhöhung der Meßgenauigkeit den
Spitzenwert des Lichtimpulses als Triggerpunkt nutzt, ist in der Patentschrift DE 44 06 865
beschrieben. In der Schrift DE 44 04 429 wird mit Hilfe von Verzögerungseinrichtungen bei
der Impulserzeugung und in der Empfängereinrichtung die Meßgenauigkeit erhöht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Abstandsmessung
anzugeben, die Nachteile bekannter Laufzeitmeßverfahren, z. B. den Einfluß des SNR, des
Schwellwertschalters, der Flankensteilheit der Impulse und die Einflüsse der Überlagerung
des Nutzsignals mit der positiven oder negativen Rauschamplitude minimiert, bei hoher
Auflösung den Einsatz von Zählern im 100-MHz-Bereich nicht erfordert und die
Arbeitsgeschwindigkeit durch Vermeidung von Mehrfachmessungen erhöht und so z. B. bei
einer Meßzeit von <100 µs und einer Impulsfolge von 8,56 MHz eine
Meßgenauigkeit von <1% und eine Auflösung von <1 mm bei einer Meßlänge von 10 m
erreicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit einer vorzugsweise im
Dauerstrich arbeitenden Laserquelle, einem Kollimator, einem Modulator und einer
Empfängereinheit gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Modulator ein Fabry-
Perot-Etalon 3 ist, als Oszilator betrieben wird und in Resonanz Impulsfolgen mit
doppelter Oszillatorfrequenz erzeugt, die optische Weglänge des Oszillators elektrooptisch
und piezoelektrisch beeinflußt wird, ein an den FPE 3 angelegte Gleichspannung die
Phasenlage in der Impulsfolge verändert, die Empfängereinheit 5 als Nullindikator mit
Empfänger 6, Torschaltung 7 und Frequenzfilter 8 die vom FPE 3 gesendeten und an
einem Objekt 9 gestreuten oder reflektierten Impulse in elektrische Signale wandelt, tastet
und filtert und dann ein Nullsignal abgibt, wenn die Summe aus
Verzögerungszeit tv und Laufzeit tL einen vorgegebenen Betrag to hat, ein Spannungsregler
9 die an den FPE 3 angelegte Gleichspannung so regelt, daß die Empfängereinheit 5
bei allen Meßlängen ein Nullsignal abgibt, die an der FPE 3 angelegte Gleichspannung ein
Maß für die von den Impulsen durchlaufenen Meßstrecke ist und in einem Vergleichskanal
10 mit Empfänger 11 und Frequenzfilter 12 durch Auswertung der am FPE 3
reflektierten optischen Impulse die Abhängigkeit der Gleichspannung von der Verzögerungszeit
bzw. Meßlänge bestimmt wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist in Fig. 1 dargestellt. Der Kollimator 2 formt aus der
Strahlung einer vorzugsweise im Dauerstrich arbeitenden Multi- oder Monomodelaserdiode
1 ein paralleles Lichtbündel. Das Strahlenbündel trifft auf das Fabry-Perot-Etalon 3 unter
einem Einfallswinkel α, wobei α so gewählt wird, daß das am FPE 3 reflektierte und
durch den Kollimator 2 fokussierte Lichtbündel auf den Empfänger 11 des
Vergleichskanal 10 trifft. Die Transmission Tr bzw. Reflexion R eines Fabry-Perot-Etalon
berechnet sich mit Gleichung (1) bzw. (2) zu:
Hierbei ist r₁ bzw. r₂ die Amplitude der an den Grenzflächen des FPE 3 reflektierten
Lichtwellen und ϕ der Phasenwinkel gemäß Gleichung (3)
mit
oder durch Umstellung
wobei n den Brechungsindex, L die Dicke des FPE 3, λ die Wellenlänge einer Lasermode,
ΔλRFPE den Modenabstand und P die Modenzahl angibt.
Vorteilhaft wählt man, ohne Beschränkung der Allgemeinheit, den Reflexionsgrad der
Vorder- und der Rückseite des FPE 3 für die Lichtwellen zu |r₁|=|r₂|=r.
Transmission bzw. Reflexion des FPE 3 werden dann wie folgt berechnet:
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen diese Abhängigkeit als Funktion des Phasenwinkels ϕ mit der
Halbwertsbreite 2Δϕ.
Um Einflüsse von Reflexionen und Temperaturschwankungen auf die Stabilität der
Laserquelle und damit auf die gesamte Anordnung zu minimieren, werden die
Modenabstände ΔλRFPE des FPE 3 und ΔλRLD der Quelle 1 erfindungsgemäß aufeinander
abgestimmt. Da die Modenzahlen P im allgemeinen sehr große Werte annehmen (bei der
Laserdiode aus Fig. 5 ist z. B. ca. 4657) sind Abweichungen zulässig und werden aus Gl.
(6) bzw. (7) durch Überlagerung aller Transmissions- bzw. Reflexionswerte der
Lasermode der Lichtquelle 1 berechnet. Die Idendität der Modenzahlen führt gemäß Gl.
(3) dazu, daß alle Moden im FPE 3 phasengleich beeinflußt werden oder mit anderen
Worten, alle weiteren Betrachtungen brauchen nur für eine Wellenlänge bzw. Mode
durchgeführt werden. Modensprünge der Laserquelle haben deshalb auf Grund dieser
erfindungsgemäßen Abstimmung der Modenzahlen keinen Einfluß auf die Impulserzeugung
im oszillierenden FPE 3. Auch bei Laserdioden 1 mit nur einer logitudinalen Mode
sollte diese Abstimmung erfolgen.
Auf Grund der endlichen Lasermodenbreite ist es ohne Beschränkung der Allgemeinheit
beim Einsatz von Laserdioden als Lichtquelle 1 vorteilhaft, die spektrale Halbwertsbreite
2Δϕ des FPE 3 der Modenbreite der Laserquelle anzupassen und so die Empfindlichkeit
der Anordnung zu optimieren. Beim Einsatz von Laserdioden mit einem Verhältnis von
Modenabstand zu Modenbreite von 10/1 ergibt sich für den Fall der Anpasung auch ein
Phasenverhältnis π/Δϕ· von 10/1 für den FPE 3. Aus Gl. (6) bzw. Gl. (7) errechnet man
den dafür erforderlichen Reflexionsgrad r² des FPE 3.
im Beispiel: r²=0,73.
Die erforderlichen Reflexionsgrade r² des FPE 3 werden in bekannter Weise durch
entsprechende optische Schichtsysteme auf den Grenzflächen des FPE 3 realisiert. Dabei
ist zu berücksichtigen, daß mindestens eine leitfähige Schicht auf jeder Seite Bestandteil des
Schichtsystems ist. In der erfindungsgemäßen Anordnung wird die optische Weglänge im
FPE 3 durch Gleich- und Wechselfelder beeinflußt
mit
ϕ₀ Phasenwinkel ohne Gleichfeld
ϕ Phasenwinkeländerung durch ein Gleichfeld
Der Zusammenhang zwischen der Änderung des optischen Weges im FPE 3 und der Gleichspannung ist in bekannter Weise durch die elektrooptischen Koeffizienten der eingesetzten Materialien gegeben. Bei der Dimensionierung des Spannungsreglers 9 ist zu berücksichtigen, daß beim FPE 3 nicht nur der Brechungsindex n sondern auch die Dicke L von der angelegten Gleichspannung beeinflußt wird.
ϕ Phasenwinkeländerung durch ein Wechselfeld mit der Frequenz f, dessen Frequenz durch den FPE 3 als Schwinger in einer Oszillatorschaltung bestimmt wird.
ϕ Phasenwinkeländerung durch ein Gleichfeld
Der Zusammenhang zwischen der Änderung des optischen Weges im FPE 3 und der Gleichspannung ist in bekannter Weise durch die elektrooptischen Koeffizienten der eingesetzten Materialien gegeben. Bei der Dimensionierung des Spannungsreglers 9 ist zu berücksichtigen, daß beim FPE 3 nicht nur der Brechungsindex n sondern auch die Dicke L von der angelegten Gleichspannung beeinflußt wird.
ϕ Phasenwinkeländerung durch ein Wechselfeld mit der Frequenz f, dessen Frequenz durch den FPE 3 als Schwinger in einer Oszillatorschaltung bestimmt wird.
Die Phase ϕ₀ wird erfindungsgemäß durch Auswertung der am FPE 3 reflektierten
optischen Impulse im Vergleichskanal 10 ausgewertet und durch Änderung der
Wellenlänge der Laserquelle in bekannter Weise (Temperatur oder Intensitätsänderung) so
gewählt, daß gilt
wobei P eine ganze Zahl ist. Daraus folgt
bzw.
Erfindungsgemäß wird der FPE 3 als Bestandteil einer Oszillatorschaltung zu
Resonanzschwingungen mit der Frequenz f angeregt und erzeugt dabei Impulsfolgen mit
doppelter Oszillatorfrequenz (Fig. 6). Die Periodendauer der Resonanzschwingung ist T.
Die Halbwertsbreite 2ΔT der erzeugten Impulse und der Modulationsgrad werden von den
Phasenwinkeländerungen gemäß Gl. (12) bzw. (13) bestimmt. Vorzugsweise wird die
Halbwertsbreite 2ΔT der Impulse so gewählt, daß 2ΔT die Laufzeit eines Impulses angibt,
der eine Strecke zurückgelegt hat, die der maximalen Meßlänge der Anordnung entspricht.
Durch diese Wahl ist auch beim Start der Anordnung gesichert, daß das Filter 8 ein
eindeutiges Stellsignal an den Spannungsregler 9 liefert.
Bei der erfindungsgemäßen Beschränkung der Phasenänderungen auf Δϕ < ϕ < π/x
entstehen eindeutige Impulsfolgen (Fig. 6), wobei der Schwerpunkt der Impulse und seine
Lage bezüglich der Resonatorfrequenz ausschließlich von der Phasenverschiebung infolge
einer angelegten Gleichspannung beeinflußt wird (Fig. 7). Um Impulsformveränderungen
durch ϕ zu vermeiden, ist es vorteilhaft ϕ « ϕ zu wählen.
Die im FPE 3 erzeugten Impulse werden am Objekt 4 reflektiert oder gestreut und
treffen auf die Empfängereinheit. Die Gesamtlaufzeit der Impulse für die Meßstrecke s
(Sender-Objekt) beträgt tL und berechnet sich mit der Lichtgeschwindigkeit v aus Gl. (12)
tL = 2s/v (14)
Die Impulse werden im Empfänger 6 in elektrische Signale gewandelt und werden dann in
der Torschaltung 7 getastet (Fig. 8). Die Tastung der Tore erfolgt bekannterweise über
Vervielfacherschaltungen der Oszillatorfrequenz. Der erfindungsgemäße Zeitabstand der
Tore beträgt 2Δte*, wobei 2Δte* ein ganzzahliger Teil der Periodendauer der
Oszillatorfrequenz ist, und vorzugsweise so gewählt wird, daß er der Halbwertsbreite 2ΔT
der optischen Impulse entspricht. Um die zur Phasenverschiebung der optischen Impulse
notwendige Gleichspannung zu minimieren, wird die Mittenlage der Doppeltore
erfindungsgemäß zu t₀ gewählt, wobei t₀ die Laufzeit eines Impulses ist, der eine Strecke s
zurückgelegt hat, die vorzugsweise der vorgesehenen maximalen Meßlänge der Anordnung
entspricht. Diese erfindungsgemäße Wahl der Lage der Tore führt dazu, daß bei einer an
den FPE 3 angelegten Gleichspannung von 0 Volt die Empfängereinheit 5 dann
abgestimmt ist, wenn das zu ortende Objekt einen Abstand von s/2 zur Meßeinheit hat und
daß nur jeder zweite optische Impuls in der Empfängereinheit 5 verarbeitet wird. Die
Torzeit bzw. die Breite der Impulse wird vorzugsweise zu 2Δt=Δte* gewählt. In Fig. 8 sind
die Angaben zur Torschaltung dargestellt.
Das Frequenzfilter 8 filtert erfindungsgemäß eine Oberwelle aus dem getasteten
Empfangssignal und führt sie als Stellgröße dem Spannungsregler 9 zu. Die Oberwelle
wird durch eine Fourieranalyse der Signale nach der Torschaltung 7 ermittelt.
ergeben sich die Fourierkoeffizienten zu
bk = 0 (17)
wenn erfindungsgemäß
(oder Mehrfache davon) gewählt wird. Hierbei ist k
die Ordnung der gefilterten Oberwelle, Δh die Amplitudendifferenz der elektrischen
Impulse , 2Δt die Torbreiten und to die Mittenlage des Doppeltores.
Wählt man erfindungsgemäß 2Δt=Δte*, so erhalten wir
Bei Abstimmung des Empfängerkanals (Nullsignal der k-ten Oberwelle) ist Δh=0 d. h., es
stimmt die Lage des Schwerpunktes des optischen Impulses mit der Doppeltormitte überein
bzw. die Summe aus Verzögerungszeit tv und Laufzeit tL stimmt mit dem vorgegebenen
Wert to überein (Fig. 9). Auf Grund der großen Torbreite 2Δt und der geringen Bandbreite
des Frequenzfilters 8 für die k-te Oberwelle hat die Anordnung im Vergleich zu anderen
Meßverfahren ein großes Signal-Rauschverhältnis. Die Auflösung der Anordnung wird
durch die Steilheit der Kennlinie Tr(t) im Arbeitspunkt Δϕ bestimmt (Fig. 3, Gl. (12)).
Die Bestimmung der Meßlänge erfolgt bei der erfindungsgemäßen Anordnung durch
Messung der an das FPE 3 angelegten Gleichspannung, die notwendig ist, um den
Empfängerkanal 10 auf Nullsignal abzustimmen. Der Zusammenhang zwischen
Verzögerungszeit tv der optischen Impulse und der Gleichspannung ist durch Gleichung
(10) gegeben.
Aus Gleichung (19) folgt
Durch Potenzreihenentwicklung erhält man für Gl. (20)
Läßt man bei der Eichung der Anordnung (z. B. Objektortung) einen Fehler von 1% zu,
kann die Reihenentwicklung bereits nach dem ersten Glied abgebrochen werden d. h.,
Für genauere Messungen müssen weitere Terme berücksichtigt werden. Es soll darauf
hingewiesen werden, daß gemäß Gl. (15) die Verzögerungszeit der opt. Impulse nur dann
eindeutig von einer angelegten Gleichspannung abhängt, wenn ϕ konstant ist.
Zur Ermittlung der Größen in Gl. (20) führen wir eine Fourieranalyse der durch Gl. (13)
beschriebenen und in Fig. 6 dargestellten optischen Impulse durch.
daraus folgen die Fourierkoeffizienten
Hierbei ist gemäß Fig. 6 2ΔT die Impulsbreite, h die Impulsamplitude, k die Ordnung der
gefilterten Oberwelle und tv die Verzögerungszeit der opt. Impulse. Zur Erhöhung der
Empfindlichkeit und zur Verbesserung des Signal-Rauschverhältnisses der Anordnung wird
k erfindungsgemäß so gewählt, daß gilt
2k = T/to (26)
und k eine ganze ungerade Zahl ist. Unter diesen Bedingungen erhalten wir, wenn wir die
k-te Oberwelle ausfiltern,
ak = 0 (27)
d. h., der Vergleichskanal 10 ist abgestimmt (Nullsignal), wenn τ/tv erfindungsgemäß
gemäß Gl. 23 den vorgegebenen Wert τ/t₀ (Null oder Vielfache von T/t₀) erreicht hat.
Driften der Anordnung können so bei der Berechnung der Meßlänge gemäß Gl. (14)
berücksichtigt werden. Bei einer Berechnung der Meßlänge sind evtl. Impulsverformungen
bei großen Verzögerungszeiten infolge der an den FPE 3 gelegten Gleichspannung zu
berücksichtigen.
Der Wert von to wird so gewählt, daß er der Laufzeit eines Impulses entspricht, der eine
Weglänge s zurückgelegt hat, die der max. Meßlänge der Anordnung entspricht. Bei einer
Anordnung mit Meßgenauigkeit von 1% wird to durch Berechnung der
Fehlerabweichung der Gleichung (17) von der Gleichung (15) ermittelt.
Der Vorgang wird intern nach jedem Einschalten des Geräts, nach jedem Spannungsausfall
oder nach dem Anliegen eines externen Steuerbefehls durchgeführt. Der Eichvorgang wird
vom Controler 13 gesteuert. Bei der Eichung tr=f() werden ausgewählte Stützpunkte
der Kennlinie erfaßt.
- - die am FDP 3 liegende Gleichspannung wird auf Null gesetzt.
- - die Wellenlänge der Laserquelle wird so verändert, daß Gl. (11) erfüllt ist und der Vergleichskanal ein Nullsignal abgibt
- - die Gleichspannung +U₁»0 wird so geregelt, daß der Vergleichskanal ein Nullsignal abgibt
- - die Gleichspannung -U₂«0 wird so geregelt, daß der Vergleichskanal ein Nullsignal abgibt.
Die gemessenen Spannungswerte, die durch die Filtereinheit vorgegebene
Phasenverschiebung t₀ und die in einem Zähler gemessene Oszillatorfrequenz werden vom
Controler 13 bei der Berechnung der Meßlänge gemäß Gl. (14) berücksichtigt. Es soll
darauf hingewiesen werden, daß die Beträge von -U₁ und +U₂ bei ordnungsgemäßer
Eichung identisch sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen
zeigen in
Fig. 1 ein Blockdiagramm einer Abstandsmeßvorrichtung gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockdiagramm einer Meßvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 3 den Transmissionsverlauf des Fabry Perot-Etalons in Abhängigkeit vom
Phasenwinkel ϕ,
Fig. 4 den Reflexionsverlauf des FPE 3 in Abhängigkeit vom Phasenwinkel ϕ,
Fig. 5 die Spektralverteilung einer Laserdiode,
Fig. 6 den Transmissionsverlauf des FEP 3 als Funktion der Zeit,
Fig. 7 den Einfluß einer Gleichspannung auf die Phasenlage der vom FEP 3 erzeugten
Impulse,
Fig. 8 die Parameter der Torschaltung,
Fig. 9 die Doppelimpulse bei abgestimmter Empfängereinheit, wobei tL<t₀,
Fig. 10 die Doppelimpulse bei abgestimmter Empfängereinheit, wobei tL<t₀,
Fig. 11 die Doppelimpulse bei verstimmter Empfängereinheit und
Fig. 12 die zeitliche Lage der Tore in der Empfangseinheit 5 beim zweiten
Ausführungsbeispiel.
In einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 (Meßlänge 7 m) wird als Laserquelle 1
eine Multimodelaserdiode eingesetzt. Bei einer Arbeitstemperatur von 20°C sind die
Parameter dieser Laserdiode:
Die Diode wird bei einer Dauerstrichleistung von 3 mW betrieben und die Intensität mit
einer Monitordiode stabilisiert. Mit dem Kollimator 2 wird ein paralleles Strahlenbündel
mit einer Restdivergenz von 0,04 mrad bei einem Bündeldurchmesser von 13,5 mm erzeugt.
Dieses Bündel trifft unter einem Winkel α auf das FPE 3. Der Winkel α wird dabei so
gewählt, daß das am FPE 3 reflektierte und vom Kollimator 2 wieder fokussierte Licht
auf die Empfängerdiode 11 der Vergleichseinheit 10 trifft. Das Lichtbündel passiert das
oszillierende FPE 3. Dabei werden die in Fig. 6 dargestellten Lichtimpulse mit doppelter
Oszillatorfrequenz erzeugt. Der Parameter ϕ wird so gewählt, daß eindeutige
Impulsfolgen entstehen. Im Ausführungsbeispiel ist 2ϕ=115 grd. Die Verzögerungszeit
bzw. Phasenlage der erzeugten Impulsfolgen wird, wie in Fig. 6 gezeigt, von einer an den
FPE 3 angelegten Gleichspannung beeinflußt. Die Phasenverschiebung ϕ ist in
bekannter Weise über den elektrooptischen Effekt mit der Gleichspannung gekoppelt. Die
Halbwertsbreite 2ΔT der erzeugten optischen Impulse ist im Ausführungsbeispiel 23,36 ns.
Dieser Wert ergibt sich aus Gl (13) (T=233,6 ns, r²=0,73 und 2ϕ=115 grd).
Der FPE 3 besteht erfindungsgemäß aus LiNbO₃ und ist im z-Schnitt orientiert. Dieser
Schnitt vermeidet negative Einflüsse von Polarisationseffekten bei der Pulserzeugung und
auf die Temperaturstabilität der Anordnung.
Die Grenzfläche des FPE 3 sind in Lichtrichtung so beschichtet, daß der Reflexionsgrad
r²=0,73 ist. Bestandteil des Schichtsystems ist eine ITO-Schicht als Elektrode. Die Dicke
des Etalons wird erfindungsgemäß so gewählt, daß die Modenzahlen der Laserdiode 1 und
des FPE 3 übereinstimmen.
Die erforderliche Dicke des Etalons berechnet sich im Ausführungsbeispiel mit Gl. (4).
Hierbei ist L die Dicke des FPE 3, λ=824 nm die Wellenlänge der P-Mode der
Laserdiode und n=2,2 der Brechungsindex des LiNbO₃. Aus der Dicke des FPE 3
errechnet man mit der Schallgeschwindigkeit des LiNbO₃ (v=7,33 m/s) die
Resonanzfrequenz des FPE 3 als Schwinger der Oszillatorschaltung zu:
Die vom FPE 3 erzeugten optischen Impulse treffen auf ein zu erfassendes Objekt. Das am
Objekt reflektierte oder gestreute Licht wird von einer nicht dargestellten Linse auf den
Empfänger 6 der Empfangseinheit 5 fokussiert und in elektrische Signale gewandelt. Die
Signale werden in einer Torschaltung getastet. In Fig. 7 sind die Torparameter definiert. Sie
betragen im Ausführungsbeispiel:
Torzeit 2Δt|11,68 ns | |
Torabstand 2Δte* | 23,36 ns |
Tormittenlage zu (2m+1)T/2 | 11,68 ns |
Diese Werte ergeben sich bei einer Halbwertsbreite 2ΔT der erzeugten opt. Impulse von
23,6 ns (mit r²=0,73 und 2ϕ=115 grd).
Die in der Torschaltung erzeugten Doppelimpulse werden in der Filtereinheit 8 gefiltert.
Die erfindungsgemäß gewählte Mittenfrequenz der Filtereinheit beträgt im
Ausführungsbeispiel 21,4 MHz, d. h., in Bezug auf die Oszillatorfrequenz ist k=5. Mit dieser
Wahl kann auf Filter der HF-Technik zurückgegriffen werden. Die Amplitude dieser
Oberwelle wird dem Spannungsregler 9 als Stellgröße zugeführt und die am FDP 3
angelegte Gleichspannung so geregelt, daß die Amplitude der Oberwelle bei Abstimmung
Null ist. Wie in Fig. 9 dargestellt, stimmt im Abstimmungsfall die Mittenlage des Doppeltores
mit dem Schwerpunkt des optischen Impulses überein, d. h., die Summe aus
Verzögerungszeit tV und die Laufzeit tL entspricht demm vorgegebenen Wert t₀. Im
Ausführungsbeispiel ist t₀=11,68 ns, d. h. ohne Gleichspannung am FPE 3 (tv=0) ist die
Anordnung dann abgestimmt, wenn das zu ortende Objekt einen Abstand von 3,5 mm zum
Abstandssensor hat. Dieser Wert ist erfindungsgemäß so gewählt, um die zur Abstimmung
der Anordnung erforderlichen Gleichspannungen zu minimieren. Mit den angegebenen
Werten hat das Ausführungsbeispiel einen Meßbereich von 7 m.
Die interne Eichung der Anordnung erfolgt im Vergleichskanal 10. Bei dieser
Abstimmung werden ausgezeichnete Stützpunkte der Kennlinie tv=f(ϕ) bzw. tv=f()
erfaßt. Im Ausführungsbeispiel sind dies tv=0, tv=t₀ und tv=-t₀. Die Abstimmung für den
Punkt tv=0 erfolgt durch Abstimmung der Laserwellenlänge, im Ausführungsbeispiel durch
Variation der Laserintensität.
Die Eichung erfolgt durch Abstimmung der Amplitude der k-ten Oberwelle der
Resonanzfrequenz auf Nullpegel und erfolgt im Vergleichskanal 10. Gemäß Gl. (26) wird
k erfindungsgemäß so gewählt, daß k eine ganze ungerade Zahl ist. Im Ausführungsbeispiel
ist k=5, d. h. die Mittenfrequenz des Filters 12 stimmt mit der des Filters 8 überein und
ist 21,4 MHz. Es soll darauf hingewiesen werden, daß bei dieser internen Eichung
Veränderungen der Lichtgeschwindigkeit auf der Meßstrecke nicht erfaßt werden.
Das Ausführungsbeispiel 2 (Fig. 2) ist für größere Meßstrecken und eine hohe Auflösung
konzipiert und unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel 1 in der Empfangseinheit 5
und durch den Einsatz einer zusätzlichen Logikeinheit 15.
Auf Grund der höheren optischen Verluste bei großen Meßlängen wird im
Ausführungsbeispiel 2 eine 20 mW Laserdiode im Dauerstrich eingesetzt. Die
Empfangseinheit 5 besteht aus einer Empfängerdiode 6, einer Torschaltung 7 mit 7
Doppeltoren und 7 Filtereinheiten 8. Die Empfängerdiode 6 wandelt die optischen
Impulse in elektrische Signale. Diese Signale werden den 7 Torschaltungen und nachfolgend
den 7 Filtereinheiten zugeführt. (Die 7 Filtereinheiten 8 sind identisch, ihre
Mittenfrequenzen betragen 21,4 MHz). Die zeitliche Tastung der 7 Doppeltore ist in Fig.
12 dargestellt. Die Mittenlagen der Dopppeltore berechnen sich zu t0n=(4*7-2)Δte* und
betragen im Ausführungsbeispiel t0n=23,26 ns, 70,09 ns, 116,82 ns, 163,55 ns, 210,28 ns,
257,00 ns und 303,74 ns. Es soll darauf hingewiesen werden, daß die Tastung mit der
Oszillatorfrequenz synchronisiert ist. Die sieben Amplituden der gefilterten Signale werden
der Logikeinheit 15 zugeführt und miteinander verglichen und die Signale Un zur
Steuerung dem Spannungsregler 9 zugeführt, für die je nach Polarität gilt:
Un-1 < Un < Un+1 bzw. Un-1 < Un < Un+1
Die Laufzeit tL der Impulse zur Berechnung der Meßstrecke wird bei dieser
Ausführungsvariante 2 nach Polarität wie folgt ermittelt:
tL = ton -tv bzw. tL = ton +tv
Die Verzögerungszeit tv wird analog zur Ausführungsvariante 1 ermittelt. Die Meßlänge des
Ausführungsbeispiels 2 ist 49 m.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß der Vergleich der Ausgangsspannungen Un der 7
Filterkanäle auch im Controler 13 erfolgen kann und daß die Intensität der Laserquelle 1,
zur Verbesserung der Energiebilanz, gepulst werden kann, wobei die minimale Pulsbreite
durch die Halbwertsbreite 2ΔT der optischen Impulse und deren Laufzeit bei der maximalen
Meßlänge der Anordnung bestimmt wird und die Pulsmitte vorzugsweise mit den
Nulldurchgängen der Oszillatorfrequenz übereinstimmt.
Bezugszeichenliste
1 Laserquelle
2 Kollimator
3 Fabry Perot Etalon FPE
4 Objekt
5 Empfängereinheit
6 Empfänger 1
7 Torschaltung
8 Frequenzfilter 1
10 Vergleichskanal
11 Empfänger 2
12 Frequenzfilter 2
13 Controler
14 Ein- und Ausgabeeinheit
15 Logikbaustein
2 Kollimator
3 Fabry Perot Etalon FPE
4 Objekt
5 Empfängereinheit
6 Empfänger 1
7 Torschaltung
8 Frequenzfilter 1
10 Vergleichskanal
11 Empfänger 2
12 Frequenzfilter 2
13 Controler
14 Ein- und Ausgabeeinheit
15 Logikbaustein
Claims (12)
1. Anordnung zur Abstandsmessung, bestehend aus Laserquelle, Kollimator, Modulator
und Empfängereinheit, dadurch gekennzeichnet, daß
- a der Modulator ein Fabry-Perot-Etalon (3) ist, einen akustischen Resonator bildet, als Bestandteil einer Oszillatorschaltung in Schwingungsresonanz betrieben wird und optische Impulse mit doppelter Oszillatorfrequenz erzeugt, deren Phasenlage durch eine an den FPE (3) gelegte Gleichspannung beeinflußt wird,
- b eine Empfängereinheit (5) mit Empfänger (6), Torschaltung (7) und Filter (8) ein Nullindikator ist, die die vom FPE (3) erzeugten und an einem Objekt (4) reflektierten oder gestreuten Impulse empfängt, in elektrische Signale wandelt, tastet und filtert und dann ein Nullsignal abgibt, wenn die Summe aus Verzögerungszeit tV und Laufzeit tL der Impulse einen vorgegebenen Betrag t₀ aufweist,
- c der Spannungsregler (9) die an den FPE (3) angelegte Gleichspannung so regelt, daß bei beliebigen Meßlängen die Empfangseinheit (5) auf Nullpegel abgestimmt ist und die an den FPE (3) gelegte Gleichspannung bei Abstimmung ein Maß für die Meßlänge ist,
- d ein Vergleichskanal (10) mit Empfänger (11) und Filter (12) ein Nullindikator ist, die am FPE (3) reflektierten optischen Impulse empfängt, in elektrische Signale wandelt und filtert und dann Nullsignale abgibt, wenn die Verzögerungszeit tv der empfangenen Lichtimpulse Null ist oder fest vorgegebene Beträge aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laserquelle (1) im
transversalen Grundmodus betrieben wird.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die longitudinalen Modenabstände
ΔλRLD des optischen Resonators der Laserquelle (1) ganzzahlige Vielfache
(x) der Modenabstände ΔλRFPE des optischen Resonators FPE (3) sind.
4. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die longitudinalen Modenabstände
ΔλRLD des optischen Resonators der Laserquelle (1) ganzzahlige Teile (1/x)
der Modenabstände ΔλRFPE des optischen Resonators des FPE (3) sind.
5. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenänderung ϕ im
FPE (3) durch angelegte Gleich- und Wechselfelder ϕ<π ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenänderung ϕ im
FPE (3) durch angelegte Gleich- und Wechselfilter ϕ<π/x ist.
7. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmung des
Vergleichskanals (10) bei der Gleichspannung Null durch Änderung der
Laserwellenlänge erfolgt und durch Temperatur- oder Intensitätsänderungen der
Laserquelle erreicht wird.
8. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzmaterial im
FPE (3) LiNbO₃ ist, die Lichtausbreitung in Richtung einer optischen Achse erfolgt
und die optische Weglänge im FPE (3) elektrooptisch und piezoelektrisch beeinflußt
wird.
9. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Torschaltung (7) ein
Doppeltor bildet, der zeitliche Abstand der Tore 2Δte* ein ganzzahliger Teil der
Periodendauer der Oszillatorschwingung ist und vorzugsweise der Halbwertsbreite
2ΔT der optischen Impulse entspricht, die Doppeltormittel t₀ vorzugsweise so gewählt
wird, daß t₀ der Laufzeit eines Impulses entspricht, der eine Strecke zurückgelegt hat,
die der maximalen Meßlänge der Anordnung entspricht.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Breite der einzelnen Tore
(Torzeit) 2Δt=Δte* ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenfrequenz der
Filtereinheit (8) ein ganzzahliges Vielfaches k der Oszillatorfrequenz ist und so
gewählt wird, daß 4k=T/Δte* ist, wobei T die Periodendauer der Oszillatorschwingung
und 2Δte* der Torabstand ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenfrequenz der
Filtereinheit (12) ein ganzzahliges ungerades Vielfaches der Oszillatorfrequenz ist
und 2k vorzugsweise zu T/t₀ gewählt wird, wobei T die Periodendauer der
Oszillatorschwingung und t₀ die Laufzeit eines optischen Impulses ist, der eine Strecke
zurückgelegt hat, die der maximalen Meßlänge der Anordnung entspricht.
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DE19520663A DE19520663A1 (de) | 1995-06-07 | 1995-06-07 | Abstandssensor |
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DE19520663A DE19520663A1 (de) | 1995-06-07 | 1995-06-07 | Abstandssensor |
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