DE19518365C2 - Verfahren zum Glätten von Holz und Holzwerkstoffen unter Verwendung von rotierenden schneidenlosen Werkzeugen - Google Patents
Verfahren zum Glätten von Holz und Holzwerkstoffen unter Verwendung von rotierenden schneidenlosen WerkzeugenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Stabilisierung der Temperatur rotierender schneidenloser Glättwerkzeuge aus metallischen Werkstoffen, die zum Glätten von Profilen in Holz und Holzwerkstoffen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß werden, ausgehend von einer Messung der Werkzeugtemperatur, bevorzugt im Angriffsbereich des Werkzeuges, Drehzahl und Vorschub des Werkzeugantriebes unter Verwendung eines Fuzzy-Controlers in Abhängigkeit von der gemessenen Werkzeugtemperatur geregelt. Das Verfahren wertet die Temperatur T und den Temperaturanstieg T aus und bestimmt über den die Erfindung charakterisierenden Satz von Fuzzy-Regeln die erforderlichen Stellwerte für die Drehzahl und/oder den Vorschub.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Stabilisierung der
Temperatur rotierender schneidenloser Glättwerkzeuge aus metallischen
Werkstoffen, die zum Glätten und Verdichten der Oberflächen von Profilen in Holz
und Holzwerkstoffen eingesetzt werden.
Bei der spanenden Bearbeitung von Holz und Holzwerkstoffen entsteht eine
Aufrauhung des Materials, insbesondere in Bereichen niedrigerer Dichte, die für
nachfolgende Beschichtungsprozesse mit flüssigen oder festen
Beschichtungsmaterialien außerordentlich nachteilig ist. Deshalb werden
entsprechend dem derzeitigen Stand der Technik diese bearbeiteten Oberflächen
nachgeschliffen, um die Rauhigkeit der Oberfläche zu verringern. Das Glätten von
Profilen in Holz und Holzwerkstoffen erfolgt hierbei mit fräswerkzeuganalogen,
schneidenlosen, metallischen Rotationswerkzeugen. Durch Schleifen oder ähnliche
spanende Verfahren kann aber nicht verhindert werden, daß bei einem
nachfolgenden Kontakt mit flüssigen Medien ein erneutes Aufrauhen der
Oberfläche durch das Aufrichten der Holzfasern erfolgt.
Auch der Vorschlag mittels eines sogenannten Friktionsglätten (DD AP 292 412)
nachhaltige Verbesserungen zu erreichen, konnte sich nicht durchsetzen, da
verfahrensimmanent die Temperatur des Glättwerkzeuges nicht in dem für den
Glättvorgang erforderlichen Temperaturbereich konstant gehalten werden kann.
Der Stand der Technik bei der Steuerung und Kontrolle der Werkzeuge ist
grundlegend in der DD-Zeitschrift "Feingerätetechnik" Nr. 8, 1983, Seiten 357 bis
361 sowie in JP 4-101 749 A reflektiert.
Es ist daher Ziel der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, welches ein
anforderungsgerechtes Glätten und Verdichten der Oberflächen von Holz und
Holzwerkstoffen, also ohne die im Schleifprozeß oder ähnlichen spanenden
Verfahren immanenten Nachteile, ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß ausgehend von einer Messung der
Werkzeugtemperatur im Angriffsbereich des Werkzeuges oder einem anderen
geeigneten Punkt des Werkzeuges, die regelbare Gestaltung des
Werkzeugantriebes hinsichtlich Drehzahl und Vorschub unter Verwendung eines
Fuzzy-Controlers in Abhängigkeit von der gemessenen Werkzeugtemperatur
vorgenommen wird. Das Verfahren wertet die Temperatur T und den
Temperaturanstieg T aus und bestimmt über den die Erfindung
charakterisierenden Satz von Fuzzy-Regeln die erforderlichen Stellwerte für die
Drehzahl und/oder den Vorschub.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise auf einer CNC-
Oberfräsmschine durchgeführt, die über einen Glättantrieb mit einem einstellbaren
Vorschub im Bereich von 1 bis 10 m/min und eine automatisch einstellbare
Drehzahl von 1 bis 10000 1/min verfügt. Als Glättantrieb ist ein Motor
erforderlich, der über den gesamten Drehzahlbereich ein nahezu konstantes
Drehmoment garantiert. Die Glättwerkzeugtemperatur wird mittels einer
Temperaturmeßeinrichtung möglichst nahe dem Wirkbereich des Werkzeuges
bestimmt; dabei ist eine Meßgenauigkeit von ±5°C einzuhalten.
Grundsätzlich sind drei, nachfolgend näher erläuterte Ausführungsvarianten des
Verfahrens, die alle Gegenstand der Erfindung sind, möglich. Fig. 1 zeigt hierfür ein
Beispiel einer Meßanordnung zur Bestimmung der Temperatur des
Glättwerkzeuges, wie sie bei allen Verfahrensausführungen grundsätzlich
Anwendung finden kann. Es ist zu erkennen, daß der Meßpunkt (1) des Infrarot-
Sensors (2) sich unmittelbar über dem Berührungspunkt (3) - Glättwerkzeug
(4)/MDF-Platte (5) befindet und damit eine sichere Temperaturbestimmung
ermöglicht.
Diese Ausführung der Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß ausgehend von
einer Messung der Werkzeugtemperatur und einem vorzugebenden Vorschub die
Drehzahl des Werkzeuges unter Verwendung eines speziellen Fuzzy-Controlers
geregelt wird, was eine Einstellung der Werkzeugtemperatur in einem
vorgegebenen Sollwertbereich bewirkt. Den prinzipiellen Aufbau der Fuzzy-
Regelung nach Variante 1 zeigt Fig. 2. Die Zugehörigkeitsfunktionen von
Temperatur, Temperaturänderungen, Vorschub und Drehzahl sind aus Fig. 3 zu
entnehmen.
Hierbei wird ausgehend von der Messung der Werkzeugtemperatur und einer
vorgegebenen Drehzahl unter Verwendung eines anderen von der Variante 1
verschiedenen Fuzzy-Reglers, der Vorschub geregelt, was ebenfalls eine
Stabilisierung der Werkzeugtemperatur bewirkt. Die Regelbasis ist aus Fig. 4 zu
entnehmen.
Auch hier wird von einer Messung der Werkzeugtemperatur ausgegangen und
unter Verwendung eines anderen, von Variante 1 und 2 verschiedenen Fuzzy-
Reglers werden Drehzahl und Vorschub so geregelt, daß die Werkzeugtemperatur
stabilisiert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird somit durch spezielle
Zugehörigkeitsfunktionen (z. B. Ausführungsvariante 1) bestimmt, die den
Zusammenhang von Temperatur, Temperaturänderung, Vorschub und Drehzahl
oder von Temperatur, Temperaturänderung, Drehzahl und Vorschub oder von
Temperatur, Temperaturänderung sowie Vorschub und Drehzahl beschreiben.
Zudem ist es durch eine Regelbasis (Fig. 4) charakterisiert, die, bestehend aus n-
Regeln, die Verknüpfung der Eingangsgrößen (Temperatur, Temperaturänderung
und Vorschub) mit der Ausgangsgröße (Drehzahl) darstellt (Variante 1), oder durch
eine Regelbasis, die, bestehend aus m-Regeln, die Verknüpfung der
Eingangsgrößen (Temperatur, Temperaturänderung, Drehzahl) mit der
Ausgangsgröße (Vorschub) darstellt (Variante 2) oder durch eine Regelbasis, die,
bestehend aus k-Regeln, die Verknüpfung der Eingangsgrößen (Temperatur,
Temperaturänderung) mit den Ausgangsgrößen (Vorschub und Drehzahl) darstellt
(Variante 3).
In allen Ausführungsvarianten setzt die Verfahrensanwendung keine Kenntnis der
Übertragungsfunktion der Regelstrecke voraus. Zudem tritt der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens unabhängig von der Geometrie der Glättwerkzeuge
ein.
Claims (5)
1. Verfahren zum Glätten von Holz und Holzwerkstoffen unter Verwendung von
rotierenden schneidenlosen Werkzeugen, gekennzeichnet dadurch, daß der Werk
zeugantrieb hinsichtlich Drehzahl und Vorschub unter Verwendung eines Fuzzy-
Controlers in Abhängigkeit von der gemessenen Werkzeugtemperatur geregelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß ausgehend von der
Messung der Werkzeugtemperatur und einem vorzugebenden Vorschub die
Drehzahl des Werkzeuges unter Verwendung eines Fuzzy-Controlers auf einer
Regelbasis, die, bestehend aus n-Regeln, die Verknüpfung der Eingangsgrößen
(Temperatur, Temperaturänderung und Vorschub) mit der Ausgangsgröße
(Drehzahl) darstellt, geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß ausgehend von der
Messung der Werkzeugtemperatur und einer vorgegebenen Drehzahl der
Vorschub unter Verwendung eines Fuzzy-Controlers auf einer Regelbasis, die,
bestehend aus m-Regeln, die Verknüpfung der Eingangsgrößen (Temperatur,
Temperaturänderung, Drehzahl) mit der Ausgangsgröße (Vorschub) darstellt,
geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß ausgehend von der
Messung der Werkzeugtemperatur Drehzahl und Vorschub unter Verwendung
eines Fuzzy-Controlers auf einer Regelbasis, die, bestehend aus k-Regeln, die
Verknüpfung der Eingangsgrößen (Temperatur, Temperaturänderung) mit den
Ausgangsgrößen (Vorschub, Drehzahl) darstellt, geregelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß die
Werkzeugtemperatur im Angriffsbereich des Werkzeuges gemessen wird.
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