DE19511121C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von belichteten Satzfilmen für den Lichtsatz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von belichteten Satzfilmen für den LichtsatzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von belich
teten Satzfilmen für den Lichtsatz, bei dem ein Satzfilm, wel
cher eine durchsichtige Kunststoffgrundfolie und wenigstens eine
aufgebrachte Deckschicht hat, mit einem Laserstrahl abgetastet
und, gesteuert durch die Satzinformation, bildpunktweise belichtet
wird, und eine entsprechende Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens. Der Begriff Satzinformation soll in diesem Zusammen
hang neben Buchstabentext auch graphische oder bildliche Infor
mation umfassen, die auf dem Satzfilm abgebildet werden soll.
Bei einem bekannten derartigen Verfahren wird ein Laserstrahl
über einen Drehspiegel zeilenweise über einen Satzfilm geführt.
Im Strahlengang zwischen Laser und Drehspiegel ist ein Modulator
vorgesehen, der elektronisch gesteuert den Laserstrahl peri
odisch ablenkt und ihn nur intervallweise über den Drehspiegel
auf den Satzfilm gelangen läßt, wobei sich der Drehspiegel zwi
schen aufeinanderfolgenden Intervallen weiterdreht, so daß in
aufeinanderfolgenden Intervallen aufeinanderfolgende Bildpunkte
einer Zeile auf dem Film belichtet werden. Als Laserlichtquelle
wird ein Helium-Neon-Laser verwendet. Der belichtete photogra
phische Film, auf den beispielsweise mit den genannten Verfah
rensschritten die Seiten einer Zeitung abgebildet wurden, wird
anschließend in üblicher Weise entwickelt, um dann mit Hilfe des
Films die Druckformen herzustellen.
Desweiteren sind Verfahren zur Herstellung von Druckformen be
kannt, bei denen die Druckplatten direkt mit einem Laserstrahl
abgetastet wird, wobei eine ähnliche Strahlsteuerung wie im
obigen Verfahren zur bildpunktweisen Abtastung verwendet wird.
Das Laserlicht wirkt auf eine auf die Druckplatte aufgebrachte
Schicht mit einer Diazoverbindung ein. Nach der Belichtung wird
die Diazoverbindungsschicht chemisch behandelt, um die Druckform
zu erzeugen. Auch bei diesem Verfahren ist eine chemische Nach
behandlung nach der Belichtung erforderlich.
Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Fotomasken
für die weitere Herstellung elektronischer Schaltungen bekannt,
bei dem ein Film bestehend aus einer Kunststoffträgerfolie,
einer darauf aufgebrachten extrem dünnen Metallschicht und einer
die Metallschicht abdeckenden Kunststoffschutzschicht besteht.
Der Film wird mit einem intensiven Laserstrahl bildpunktweise
bestrahlt, wobei an zu belichtenden Bildpunkten die Energie des
Laserstrahls die Metallschicht zerstört und das Metall zu fein
sten Partikeln gerinnen läßt. Die Herstellung solcher Mehr
schichtstrukturen ist relativ kompliziert.
Aus DE 36 20 233 C2 ist ein Verfahren zur Kennzeichnung von
Werkstücken aus Glas, Keramik oder Porzellan bei Temperaturen
oberhalb 300°C bekannt, bei dem Dampf von Titan, Vanadium oder
Graphit aufgebracht wird, der bei Temperaturen oberhalb 300°C
auf der Oberfläche des heißen Werkstücks kondensiert und in die
Oberfläche eindiffundiert, so daß eine zuverlässige Haftung der
aufgedampften Deckschicht erreicht wird. Danach werden die Kenn
zeichnungssymbole durch partielles Abdampfen der Deckschicht
mittels eines Lasers angebracht. Eine derartige Aufbringung
einer Deckschicht wäre für Filme mit einer Kunststoffgrundfolie
ungeeignet.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Herstellung von Satzfilmen zu schaffen, mit
denen Satzfilme auf einfache und kostengünstige Weise herstell
bar sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das Verfahren mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 in Verbindung mit dessen
Oberbegriff, sowie die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Satzfilm verwendet,
der eine durchsichtige Kunststoffgrundfolie oder Trägerfolie und
eine darauf aufgebrachte Ruß- und/oder graphithaltige Deck
schicht hat. Die in der Deckschicht aufgebrachte Ruß- und/oder
Graphitmenge ist so gewählt, daß der Satzfilm eine gewünschte
vorgegebene densitometrische Dichte oder Schwärzung hat. Der
Laserstrahl tastet den Film auf zu belichtende Bildpunkte mit
ausreichender Intensität ab, um die Deckschicht in diesen Bild
punkten abzubrennen, so daß in den belichteten Bildpunkten nur
die durchsichtige Grundfolie zurückbleibt. Nach der Bestrahlung
verbleibt in den belichteten Bereichen nur die durchsichtige
Kunststoffgrundfolie, während in den unbelichteten Bereichen die
Deckschicht erhalten bleibt, so daß der belichtete Film direkt
die gewünschte Abbildung erhält.
Die Verwendung von Ruß und/oder Graphit als Deckmaterial ermög
licht einerseits, mit relativ wenig Material eine gewünschte
Schwärzung zu erzielen. Andererseits sind die genannten Materia
lien, die wesentliche Anteile an atomarem Kohlenstoff enthalten,
mit einem Laserstrahl relativ gut entzündbar, so daß innerhalb
einer kurzen Einwirkzeit (typisch 10 ns bis 10 µs) des Lasers
die Deckschicht an einem Bildpunkt vollständig entfernbar ist.
Es hat sich herausgestellt, daß sich die Ruß- und/oder graphit
haltigen Deckschichten durch Laserstrahlen vollständig verdamp
fen und abbrennen lassen, ohne daß Rückstände auf der Kunst
stoffgrundfolie zurückbleiben. Die dafür benötigte Energiedichte
beträgt beispielsweise bei einer Wellenlänge von 1,064 µm etwa
1 J/cm².
In der beschriebenen Weise entsteht ein Satzfilm mit hohem Kon
trast zwischen den durchsichtigen, belichteten Bereichen und den
unbelichteten Bereichen mit der Deckschicht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil von ruß- und/oder graphithal
tigen Deckschichten besteht dabei darin, daß als Verbrennungs
produkt im wesentlichen Kohlendioxid entsteht, so daß keine
besonderen Schutzmaßnahmen zum Einfangen und Absaugen von Reak
tionsprodukten erforderlich sind.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es daher möglich, durch
eine einzige Laserabtastung des Satzfilms einen belichteten
Satzfilm herzustellen, der die gewünschte Abbildung trägt, ohne
daß weitere Bearbeitungsschritte erforderlich wären. Dies führt
zu einem vereinfachten Verfahren zur Herstellung belichteter
Satzfilme. Ferner ist der Satzfilm mit einer Kunststoffgrundfo
lie und ruß- und/oder graphithaltiger Deckschicht einfach und
kostengünstig herstellbar und in dieser Beziehung allen bekann
ten Satzfilmen überlegen.
Die Deckschicht besteht in einer bevorzugten Ausführungsform aus
einem Gemisch aus dispergiertem Industrieruß (Carbon Black) und
Bindemittel, beispielsweise Polyurethan. Die Deckschicht kann
Dicken im Bereich 1,5 bis 10 µm, vorzugsweise 1,5 bis 6 µm,
haben.
Für das Verfahren sind Laser mit guten Strahleigenschaften und
ausreichend hoher Leistung verwendbar. Die effektivste Wellen
länge des Lasers wird durch die Wechselwirkung der Laserstrah
lung mit dem Material der Deckschicht bestimmt. Da Ruß und Gra
phit im gesamten optischen Wellenlängenbereich eine hohe Absorp
tion haben, sind für das Verfahren insbesondere Laser im Wellen
längenbereich von 180 nm bis 10,6 µm geeignet. In diesem Bereich
ist eine Vielzahl von Laserquellen verfügbar und gleichzeitig
existieren ausreichende optische Hilfsmittel für die Strahlfüh
rung.
Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von Nd:YAG-La
sern, insbesondere von diodengepumpten Nd:YAG-Lasern, erwiesen.
Derartige Laser stehen heute mit ausreichender Leistung bei
beugungsbegrenzter Strahlqualität zur Verfügung, beispielsweise
mit einer Leistung von 10 Watt, was für die Zwecke der vorlie
genden Erfindung völlig ausreichend ist. Aber auch Diodenlaser
mit guter Strahlqualität eignen sich aufgrund ihrer Kompaktheit
und ausgezeichneten Modulierbarkeit für das erfindungsgemäße
Verfahren.
Die Deckschicht wird nach ihrem Ruß- und/oder Graphitgehalt und
ihrer Dicke so bemessen, daß eine ausreichende Schwärzung er
reicht wird, die Materialmenge aber gering genug ist, so daß die
Deckschicht leicht abbrennbar ist. Eine Deckschicht kann bei
spielsweise aus Pigmentruß (Anteil: 30 Gew.-%) mit Polyurethan
als Bindemittel bestehen und eine Dicke von 2 µm aufweisen. Als
Material der Kunststoffgrundfolie kann beispielsweise Polyester
dienen, beispielsweise mit einer Schichtdicke von 75 µm. Die
beschriebene Deckschicht hat eine optische Dichte von 3,9.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann z. B. wie folgt aufgebaut
sein. Der Laserstrahl eines diodengepumpten Nd:YAG-Lasers hat
eine Grundmodelleistung von 10 Watt, wobei der Laserstrahl durch
einen Modulator in seiner Intensität modulierbar ist. Dieser
Strahl wird durch eine an die Wellenlänge des Lasers angepaßte
Optik aufgeweitet und auf die Filmebene fokussiert. Die Ablen
kung des Laserstrahls über den Film wird durch einen Polygons
canner mit mehreren Facetten realisiert, wodurch der Film be
lichtet wird. Eine Absaugvorrichtung entsorgt die freiwerdenden
Gase. Da der Film tageslichtunempfindlich ist, kann die Filmzu
fuhr über eine offene Filmtrommel mit mehr als 100 Metern Film
erfolgen. Auch das Gerät selbst ist nicht zwingend lichtdicht
ausgelegt. Da der Film keiner weiteren Entwicklung unterzogen
wird, ist, bei einer zusätzlichen hochgenauen Ausrichtung des
Films, sogar eine Nachbearbeitung des Films möglich.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von belichteten Satzfilmen für den
Lichtsatz, bei dem ein Satzfilm, welcher eine durchsichtige
Kunststoffgrundfolie und wenigstens eine aufgebrachte Deck
schicht hat, mit einem Laserstrahl abgetastet und, gesteuert
durch die Satzinformation, bildpunktweise belichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Deckschicht mit in einem
Bindemittel dispergiertem Ruß und/oder Graphit verwendet und
die Deckschicht an zu belichtenden Bildpunkten durch den
Laserstrahl abgebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzeugung des Laserstrahls ein Laser mit einer ,Wellenlänge
im Bereich von 180 nm bis 10,6 µm verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Nd:YAG-Laser bei der Grundfrequenz oder einer seiner Harmo
nischen verwendet wird
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
diodengepumpter Festkörperlaser verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Dio
denlaser mit im wesentlichen beugungsbegrenzter Strahlquali
tät verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Deckschicht als Bindemittel für Ruß
oder Graphit einen thermoplastischen Kunststoff auf der
Basis von Mischpolimerisaten enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Deckschicht verwendet wird, die bezogen auf das Bindemittel
30 bis 100 Gew.-% dispergierten Ruß enthält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dicke der Deckschicht 1,5 bis 10 µm, vor
zugsweise 1,5 bis 6 µm beträgt, und einen Rußanteil bezogen
auf das Bindemittel von 30 bis 75 Gew.-% aufweist.
9. Vorrichtung zur Herstellung eines belichteten Satzfilms, bei
dem der Satzfilm bildpunktweise mit einem Laserstrahl abge
tastet und der Laserstrahl bei der Abtastung entsprechend
der Satzbildinformation moduliert wird, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorrichtung einen Laser mit einer Wellenlänge
im Bereich von 130 nm bis 10,6 µm zur Belichtung des Satz
films aufweist, wobei der Laser in seiner Leistung so dimen
sioniert ist, daß bei vorgegebener Belichtungsdauer pro
Bildpunkt und Dicke einer ruß- und/oder graphithaltigen
Deckschicht des Satzfilms diese bei einem Belichten eines Bild
punktes vollständig abbrennt.
10. Verwendung eines Films, welcher eine durchsichtige Kunst
stoffgrundfolie und eine darauf aufgebrachte Deckschicht mit
in einem Bindemittel dispergiertem Ruß und/oder Graphit
aufweist, als nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 8 belichtbarer Satzfilm.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111121 DE19511121C1 (de) | 1995-03-20 | 1995-03-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von belichteten Satzfilmen für den Lichtsatz |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE19511121C1 true DE19511121C1 (de) | 1996-07-04 |
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DE1995111121 Expired - Fee Related DE19511121C1 (de) | 1995-03-20 | 1995-03-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von belichteten Satzfilmen für den Lichtsatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19511121C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3620233C2 (de) * | 1986-06-16 | 1989-07-20 | Michael Dipl.-Phys. Schroeder |
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1995
- 1995-03-20 DE DE1995111121 patent/DE19511121C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3620233C2 (de) * | 1986-06-16 | 1989-07-20 | Michael Dipl.-Phys. Schroeder |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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