DE19508094A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Dekontaminieren von mit Schadstoffen belasteten Materialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Dekontaminieren von mit Schadstoffen belasteten MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dekontaminieren von mit Schadstoffen
belasteter Materialien vor Ort (on-site) und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
On-site Verfahren zum Dekontaminieren sind zwar aus dem Stand der Technik
bekannt, arbeiten jedoch überwiegend mit Verbrennungen der Schadstoffe, d. h. mit
hohen Temperaturen - erzeugen Abgase und ggf. neue Schadstoffe (vgl. DE-PS
38 24 615 und 40 11 206. Es sind weiterhin stationäre Anlagen im off-site oder in situ-
Betrieb bekannt, die mit Zusatzstoffen, Waschflüssigkeiten, Extraktionsmitteln u.ä.
sowie aufwendigen Trennvorrichtungen arbeiten (vgl. DE-PS 39 43 147, 40 00 148,
40 02 161, 40 04 368, 40 08 281 und 42 17 703). Auch der mikrobielle Abbau von
Kontaminationen ist bekannt (vgl. DE-PS 36 21 313, 40 03 362 und 42 13 019). Jedoch
erfolgt damit kein schneller Abbau, und es sind mehrfache Materialbewegungen mit
Belüftungen und Umverteilungen erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein on-site-geeignetes Verfahren mit
Vorrichtung zu entwickeln, die ohne Zusatz anderer Stoffe eine Dekontamination in
kurzer Zeit ermöglichen, ohne selbst schädliche Abgase oder andere Schadstoffe
zu erzeugen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Dekontamination in
einem geschlossenen Behälter bei einer Temperatur von 10 bis 250 Grad Celsius
und bei einem Vakuum von 1 mbar bis 200 mbar, unter ständiger Bewegung der
Materialien mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 1 bis 50 m³/h erfolgt und die
dampf- oder gasförmigen Schadstoffe ständig abgesaugt und kondensiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens, bestehend aus einem geschlossenen, außenisolierten Behälter mit
Einfüllschleuse und Auslaufschleuse, einer Vakuumerzeugungsanlage, einer
Kondensationsanlage und einem Energieversorgungsteil, bei der in einem
geschlossenen Behälter 1 ein oder mehrere mit Vibratoren 2 verbundene, Wannen 3
angeordnet sind, sich oberhalb und unterhalb der Wannen Wärmestrahler 4
befinden, der Behälter 1 mit einer externen Heizeinrichtung 5 sowie mit der
Kondensationsanlage 6 durch eine beheizte Leitung 7 verbunden ist.
Die Anordnung mehrerer, mit Vibratoren 2 verbundener, Wannen 3 im Behälter 1
erfolgt in der Form, daß sich jeweils ein Teil der nachfolgenden Wanne unterhalb
der vorhergehenden Wanne befindet. Unterhalb des Behälters 1 befindet sich eine
Vorrichtung 12 zum Anheben des Behälters.
Die Einfüllschleuse 8 und die Auslaufschleuse 9 bestehen jeweils aus zwei
Schleusen mit einer dazwischen angeordneten Kammer, die mit einer geeigneten
Heizeinrichtung versehen ist.
Zwischen dem Behälter 1 und der Kondensationsanlage 6 befindet sich ein
beheizter Staubabscheider 10.
Nach der Kondensationsanlage 6 ist ein Emissionskondensator mit geeigneter
Filtervorrichtung 11 angeordnet.
Die gesamte Vorrichtung zur Dekontamination ist mit einer Prozeßsteuerung 13,
verbunden mit Meßfühlern im Behälter 1, ausgestattet.
Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Nutzung der
entsprechenden Vorrichtung ergeben sich folgende Vorteile. Es kann on-site eine
schnelle Dekontamination von mit Schadstoffen belasteten Materialien mit hohem
Effekt vorgenommen werden. Dadurch entfallen die ansonsten erforderlichen
Aufbereitungs- bzw. Transportmaßnahmen. Bei der Dekontamination erfolgt keine
Emission von Schadstoffen. Es entstehen keine toxikologisch relevanten neuen
Verbindungen bzw. Zwischenverbindungen. Die dekontaminierten Materialien, z. B.
Erdboden, können umgehend der Rekultivierung zugeführt werden, ohne daß
ökologische Nachteile auftreten. Die Vorrichtung ist mit einer Prozeßsteuerung
ausgestattet, gestattet so eine variable, den jeweiligen Bedingungen der Schadstoffe
angepaßte und kostengünstige Durchführung des Verfahrens. Die Schadstoffe
werden gesammelt und können einer Wiederverwertung zugeführt werden.
Der Effekt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch folgende Ergebnisse der
Dekontamination eines mit Aromaten belasteten Erdbodens bestätigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung.
Die Vorrichtung besteht aus einem außenisolierten Behälter 1, einer
Kondensationsanlage 6, einer Heizvorrichtung 5, einem Staubabscheider 10, einem
Emisionskondensator 11 und einer Prozeßsteuerung 13.
In dem Behälter 1 ist eine Wanne 3, verbunden mit einem geeigneten Vibrator 3
waagerecht angeordnet. Die Wanne ist aus einem nicht korrodierbaren Material
gefertigt. Ihre Abmessungen sind abhängig von Länge und Durchmessen des
Behälters. Oberhalb und unterhalb der Wanne 3 befinden sich geeignete
Wärmestrahler 4, die stufenlos regelbar sind. Dem Behälter 1 wird über eine externe
Heizvorrichtung 5 zusätzlich Wärme zugeführt. Der kann aber auch mit einer
geeigneten Konvektionsheizung, verbunden mit Vorrichtung 5, ausgestattet werden.
Die Zuführung der belasteten Materialien erfolgt durch eine Einfüllschleuse 8
angeordnet oberhalb des Behälters 1 und die Abführung der dekontaminierten
Materialien durch eine Auslaufschleuse 9, entgegengesetzt unterhalb des Behälters
angeordnet. Beide Schleusen bestehen aus zwei übereinandergesetzten Schleusen
mit einer dazwischen angeordneten Kammer. Diese Kammer kann auch mit einer
geeigneten Heizeinrichtung versehen werden.
Unterhalb des Behälters 1 befindet sich unter der Einfüllschleuse, eine geeignete
mechanische, hydraulische o. ä. Vorrichtung zum Anheben des Behälters in einem
definierten Neigungswinkel, der je nach Art und Beschaffenheit der belasteten
Materialien bis zu 15 Grad betragen kann.
Der Behälter 1 ist mit einer üblichen Kondensationsanlage 6, mit Kondensator,
Kühlsatz, Vakuumpumpen, über eine beheizte Leitung 7 verbunden. Zwischen
dieser Leitung 7 und der Kondensationsanlage 6 ist ein geeigneter Staubabscheider
10, z. B. ein Zyklon angeordnet.
Die Kondensationsanlage 6 ist mit einem Sammelbehälter 14 verbunden.
Nachgeschaltet zur Kondensationsanlage 6 befindet sich ein Emissionskondensator
11, mit geeigneter Filtervorrichtung. Damit wird die Emission letzter Spuren gas-
oder dampfförmiger Schadstoffe vermieden.
Die gesamte Vorrichtung ist mit einer Prozeßsteuerung 13, verbunden mit
Meßfühlern im Behälter 1, zur variablen Verfahrensdurchführung ausgestattet.
Claims (9)
1. Verfahren zum Dekontaminieren von mit Schadstoffen belasteten Materialien, in
einem geschlossenen Behälter, vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dekontamination bei einer Temperatur von 10 bis 250 Grad Celsius und bei
einem Vakuum von 1 mbar bis 200 mbar, unter ständiger Bewegung der Materialien
mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 1 bis 50 m³/h erfolgt und die dampf- oder
gasförmigen Schadstoffe ständig abgesaugt und kondensiert werden.
2. Mobile und/oder stationäre Vorrichtung zum Dekontaminieren von mit Schadstoffen
belasteten Materialien, bestehend aus einem geschlossenen, außenisolierten
Behälter mit Einfüllschleuse und Auslaufschleuse, einer Kondensationsanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem geschlossenen Behälter (1) ein oder mehrere
mit Vibratoren (2) verbundene, Wannen (3) angeordnet sind, sich oberhalb und
unterhalb der Wannen Wärmestrahler (4) befinden und der Behälter (1) mit einer
externen Heizvorrichtung (5) sowie mit der Kondensationsanlage (6) durch eine
beheizte Leitung (7) verbunden ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung
mehrerer Wannen (3) im Behälter (1) so erfolgt, daß sich jeweils ein Teil der
nachfolgenden Wanne unterhalb der vorhergehenden Wanne befindet.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich unterhalb des
Behälters (1) eine Vorrichtung (12) zum Anheben des Behälters befindet.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfüllschleuse (8)
und die Auslaufschleuse (9) jeweils aus zwei Schleusen und einer dazwischen
angeordneten Kammer bestehen.
6. Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
zwischen den Schleusen angeordnete Kammer mit einer geeigneten Heizeinrichtung
versehen ist.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem
Behälter (1) und der Kondensationsanlage (6) ein beheizter Staubabscheider (10)
befindet.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Kondensationsanlage (6) ein Emissionskondensator mit geeigneter Filtervorrichtung
(11) angeordnet ist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer
Prozeßsteuerung (13), verbunden mit Meßfühlern im Behälter (1), ausgestattet ist.
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DE (1) | DE19508094A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19735392A1 (de) * | 1997-08-14 | 1999-02-18 | Alexander Czetsch | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung kontaminierter Materialien |
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WO2002090852A1 (en) * | 2001-05-03 | 2002-11-14 | Dragutin Radovanovic | Device for fruit and vegetable drying in vacuum |
DE102008006719B4 (de) | 2008-01-30 | 2022-06-23 | Reinhard Schmidt | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung kontaminierter Materialien |
-
1995
- 1995-03-08 DE DE19508094A patent/DE19508094A1/de not_active Withdrawn
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DE102008006719B8 (de) | 2008-01-30 | 2022-08-18 | Reinhard Schmidt | Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung kontaminierter Materialien |
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