DE19506471C2 - Verfahren zur elektronischen Bestimmung und Kontrolle der Güte der Ausrichtung aneinandergekuppelter Wellen und Vorrichtung zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zur elektronischen Bestimmung und Kontrolle der Güte der Ausrichtung aneinandergekuppelter Wellen und Vorrichtung zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen
Bestimmung und Kontrolle der Güte der Ausrichtung aneinander
gekuppelter Wellen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 7, wie aus EP 0 392 185 A1 bekannt.
In der genannten EP 0 392 185 A1 wird ein System zur
Orbitanalyse einer rotierenden Welle in einer Einrichtung, wie
einem Motor oder einer Turbine beschrieben. Dazu umfaßt das
System zwei im Wesentlichen senkrecht zu der Wellenachse
angeordnete Sensoren, wobei aus den Sensorsignalen eine
Wellenbahn errechnet wird. Die Analyse der Wellenbahn erfolgt
durch ein neuronales Netzwerk, welches anhand von bekannten
Wellenbahnen, die durch Fehlfunktionen entstanden sind,
"eingelernt" wurde. Das "eingelernte" neuronale Netzwerk ist in
der Lage, gleiche Strukturen in einer gemessenen Wellenbahn zur
Diagnose von Fehlfunktionen zu identifizieren. Dieses System
hat allerdings den Nachteil, daß das "Einlernen" eines
neuronalen Netzwerks aufwendig ist und die Zuverlässigkeit der
Fehleranalyse vom Einlernvorgang mit Hilfe von bekannten
Wellenbahnen, die durch eine Fehlfunktion des Motors oder der
Turbine hervorgerufen wurden, abhängig ist. Im Weiteren ist
dieses System lediglich auf einzelne rotierende Wellen
zugeschnitten.
Durch die Firmenschrift Hoffmann News 5, Impressum 09.85 D,
Seiten 1 bis 8 der Gebr. Hoffmann GmbH und Co. KG in
Pfungstadt, wird ein Verfahren zum Auswuchten offenbart, bei
dem es sich um die Kombination eines über den gesamten
Drehzahlbereich des Wuchtkörpers kontinuierlich mitgeführten
Filters, einer phasenempfindlichen Gleichrichtung und einer
automatischen Selektivitätsanpassung während der Messung
handelt. Dieses Verfahren ist ganz speziell auf isolierte
Rotationskörper zugeschnitten und läßt keine Eignung für die
Bestimmung und Kontrolle der Güte der Ausrichtung von
aneinandergekuppelten Wellen erkennen.
Bei Maschinen und Antriebssystemen werden oftmals Teilsysteme
zur Kraftübertragung durch Wellen miteinander verbunden, so daß
aneinandergekuppelte Wellenstränge entstehen. Das
Betriebsverhalten und die Sicherheit von Maschinen und Anlagen
wird bis zu 80% von der Güte der Ausrichtung der
aneinandergekuppelten Wellen unter Betriebsbedingungen
bestimmt. Das Erreichen von idealen Ausrichtzuständen unter
Nennbedingungen gehört zum wesentlichen Aspekt sowohl bei der
Maschinenaufstellung und Inbetriebnahme als auch bei der
zustandsbezogenen Instandhaltung und beim gezielten
Serviceeinsatz.
Bislang wird versucht, den idealen Ausrichtzustand zu
erreichen, indem bei stillstehender Anlage eine statische
Vorausrichtung durchgeführt wird und gegebenenfalls
Vorgabewerte über Wellenverlagerungen bei Betriebsbedingungen
berücksichtigt werden.
In Antriebstechnik, 33, 1994 Nr. 9, Seiten 44-47, wird ein
Ausrichtsystem und Verfahren zur quasistatischen Vorausrichtung
vorgestellt. Quasistatisch bedeutet, daß die Ausrichtung der
Wellen nicht bei Nenndrehzahl, sondern bei äußerst kleinen
Umdrehungszahlen, die wesentlich kleiner als die Nenndrehzahl
sind, durchgeführt wird. Eine Veränderung der Wellenlage im
Betriebsfall aufgrund von Erwärmung oder anderen
betriebsbedingten Positionsveränderungen lassen sich mit diesem
Ausrichtsystem und Verfahren nicht feststellen, sondern müssen
vorausberechnet werden. Bei anderen bekannten Verfahren und
Vorrichtungen werden zur Bestimmung der Ausrichtung Meßuhren
mit aufwendigen Meßgestängen eingesetzt. Das setzt allerdings
voraus, daß eine stabile Befestigung der Meßuhren bzw. der
Halterungen an den Kupplungsflanschen durchgeführt werden kann
und daß das Durchhängen der Halterung berücksichtigt wird. Mit
diesen bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist es somit nicht
möglich, bei laufender Maschine im rauhen Industrieeinsatz
direkt den aktuellen Ausrichtzustand zu messen.
Um auch eine Aussage über die Ausrichtgüte der Wellen im
Betriebszustand treffen zu können, werden die bei laufender
Maschine sich einstellenden Schwingungsniveaus von
entsprechendem Fachpersonal eingeschätzt und/oder mit
Körperschallmeßtechnik gemessen.
Der Nachteil dieser Methoden besteht darin, daß keine
eindeutigen und objektiven Rückschlüsse auf den erreichten
Ausrichtzustand möglich sind und insbesondere bei langsam
laufenden Wellen und evtl. überlagerten Schwingungseinflüssen
die Methode der Körperschallmessung versagt.
DE 25 44 955 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
gegenseitigen Ausrichtung von zwei von mittels einer
Biegekupplung miteinandergekoppelten, umlaufenden Wellen zweier
Maschinen unter Anwendung eines aus zwei in einem gegenseitigen
Abstand angeordneten und jeweils mit der Welle der ersten
Maschine bzw. der Welle der zweiten Maschine verbundenen, einen
Fluchtungsfehler beider wellenaufnehmenden Teilen bestehenden
Biegekupplung. Zwar läßt sich hier eine Aussage über den
Betriebszustand bei laufender Welle treffen, jedoch lediglich
für den Sonderfall, daß zwischen den Wellen eine Biegekupplung
dazwischen geschaltet ist. Außerdem ist der konstruktive
Aufwand zu Unterbringung der Meßanordnung erheblich.
Für den Betreiber laufender Antriebssysteme ergibt sich darüber
hinaus die Problematik, daß Ausrichtkontrollen kostenintensiv
sind. Oftmals wird auf derartige Kontrollen verzichtet, wodurch
wesentliche diagnostische Informationen über den Anlagenzustand
verlorengehen. Die Folge sind Kupplungs- und Lagerverschleiß,
zusätzliche Belastungen und Folgeschäden an Getrieben und
Motoren und Arbeitsmaschinen bis hin zu Anlagenhavarie und
damit verbundenden Folgeschäden wie beispielsweise
Produktionsausfälle, Personenschäden oder dergleichen.
In Chemie-Technik, 23, 9/1994, Seiten 32-36, werden als
Hauptursachen für das Anreißen von Wellen statische
Verspannungen in den Wellensträngen aufgrund von
Fehlausrichtungen angegeben. Ebenso wird in der Publikation
dargelegt, daß keine Prozeßgröße existiert, die solche
Störungen direkt beschreibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere eine
quantifizierte Erfassung der Art und Größe des Ausrichtfehlers
bei Wellenanordnungen im Betriebsfall zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und des
Anspruchs 7 gelöst.
In den jeweiligen Unteransprüchen sind vorteilhafte und
zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung angegeben.
Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß zur
elektronischen Bestimmung und Kontrolle der Güte der
Ausrichtung aneinandergekuppelter Wellen von Maschinen und
Antriebssystemen in einer Ebene senkrecht zu den Wellenachsen
wenigstens zwei Sensoren zur Abstandsmessung im Bereich der
Oberfläche einer Welle im Winkel zueinander, radial
positioniert werden, wobei aus den Sensorsignalen eine
Wellenahn errechnet wird und ein Ausrichtfehler aus der Lage
der Wellenbahn sowie aus deren Form bestimmt wird. Die von den
Sensoren bei sich drehender Welle aufgenommenen Signale werden
mit einem Bandpaßfilter, dessen Bandmittenfrequenz von der
Dreh Zahl geführt ist, gefiltert. Bei Auftreten einer im
Wesentlichen elliptischen Wellenbann der aneinandergekuppelten
Wellen wird auf einen Ausrichtfehler geschlossen, dessen Größe
durch das Verhältnis der Haupt- und Nebenachse der Ellipse und
dessen Lage aus der Lage der Ellipse in einem Koordinatensystem
bestimmt ist. Unter Wellenbahn wird die Hüllkurve dar radialen
Wellenschwingungen der laufenden Welle verstanden. Zur
Berechnung des dynamischen Ausrichtzustandes, kann
vorteilhafterweise ein Signalprozessor eingesetzt werden. Durch
das Anpassen der Bandmittenfrequenz des Bandpaßfilters an die
Wellendrehzahl, dies kann durch externe Eingabe oder durch eine
kontinuierliche Aufnahme und Zuführung der Wellendrehzahl
erfolgen, werden Einflüsse auf die Wellenbahn unterdrückt, die
ansonsten eine lediglich unzureichende Auswertung der
Sensorsignale gestatten würden. Dazu zählen beispielsweise bei
gleitgelagerten Wellen Schmierfilmschwingungen, die durch den
Bandpaß ausgefiltert werden. Die aus den gefilterten
Sensorsignalen gewonnene Wellenbahn hat bei idealer Ausrichtung
einer Wellenanordnung im allgemeinen die Form eines Kreises.
Treten Ausrichtfehler auf, nimmt die kreisförmige Wellenbahn
eine elliptische Gestalt an. Aus der elliptischen Wellenbahn
lassen sich, wie oben beschrieben, die Größe des
Ausrichtfehlers und dessen Lage bestimmen. Durch Bestimmen der
Wellenbahn aus den gefilterten Sensorsignalen wurde somit eine
"Prozessgröße" gefunden, mit der der dynamische Ausrichtzustand
der aneinandergekuppelten Wellen eindeutig angegeben werden
kann.
Besonders vorteilhaft ist es, daß bei einem Offsetabgleich die
Sensorsignale von ihrem Gleichanteil befreit werden. Der
Gleichanteil der Sensorsignale kann mit einem Integrator
bestimmt werden und wird anschließend vom zugehörigen
Sensorsignal subtrahiert. Mit diesem Offset- oder
Nullpunktabgleich kann sichergestellt werden, daß der
Schwerpunkt der ermittelten Hüllkurven für die Darstellung in
einem Koordinantensystem im Nullpunkt zu liegen kommt. Darüber
hinaus kann abhängig vom Vorzeichen der eleminierten
Gleichanteile der jeweiligen Sensorsignale eine Aussage darüber
gemacht werden, in welchen Quadranten des Koordinatensystems
bei feststehender Richtung des Ausrichtfehlers aufgrund der
Neigung der Hauptachse der elliptischen Hüllkurve, die Welle
verschoben ist.
Besonders günstig ist es, daß die Sensoren zur Abstandsmessung
im Bereich der Oberfläche einer Welle in einer Ebene senkrecht
zu den Wellenachsen um jeweils 90° versetzt zueinander,
positioniert werden. Damit kann bei zwei Sensoren, die um 90°
versetzt sind, zur Darstellung der Hüllkurve der sich drehenden
Welle in einem kartesischen Koordinatensystem in einfacher
Weise ein Sensor der X-Achse und der andere Sensor der Y-Achse
zugeordnet werden. Besonders vorteilhaft ist bei der Berechnung
der Wellenbahn die Umwandlung von zeitlich abhängig
aufgenommenen und gefilterten Sensorsignalen in
Polarkoordinaten. Dabei ist es für einen gleichmäßigen Verlauf
der Wellenbahn günstig, bei einer Vielzahl von aufgenommenen
Werten über mehrere Wellenumläufe, Betragsmittelwerte gleicher
Phase zu bestimmen. Damit kann beispielsweise in einem
kartesischen Koordinatensystem die Hüllkurve der laufenden
Welle sehr einfach mit Betrag und Phase dargestellt werden.
Vorteilhaft ist es, wenn die Mittelwertbildung anhand eines
Klassierverfahrens entsprechend einer 360°-Teilung mit 360
Klassen durchgeführt wird. Dabei wird bei einem Phasenraster
von einem Grad über Beträge gleicher Phase der in
Polarkoordinaten vorliegenden Punkte der Hüllkurve aus mehreren
Wellenumläufen (beispielsweise 50) gemittelt. Dadurch erhält
man bei guter Auflösung durch die 360°-Einteilung eine
rauscharme Wellenbahn.
Zur Bestimmung der Lage der Wellenbahn in einem
Koordinatensystem ist es besonders einfach, den Phasenwinkel
der Polarkoordinate mit maximalem Betrag herauszugreifen. Durch
den Phasenwinkel kann die Richtung, in welcher der
Ausrichtfehler auftritt bestimmt werden. Ob der Fehler in
positiver oder negativer Richtung vom Ursprung des
Koordinatensystems auftritt, kann, wie oben beschrieben, aus
den Vorzeichen der Gleichanteile der jeweiligen Sensorsignale
bestimmt werden.
Besonders günstig ist es, wenn die aus den Sensorsignalen sich
ergebende Wellenbahn zur optischen Auswertung auf ein
Anzeigemittel ausgegeben wird. Durch die visuelle Darstellung
der Wellenbahn, beispielsweise in einem kartesischen
Koordinantensystem, läßt sich sehr schnell die Größe des
Ausrichtfehlers und auch seine Richtung feststellen.
In einer einfachen Ausführung kann es ebenfalls günstig sein,
wenn aus den gefilterten Sensorsignalen der Ausrichtzustand der
Wellen in Form von Beträgen, Winkeln oder Korrekturdaten direkt
auf ein Anzeigemittel ausgegeben wird.
Besonders bevorzugt ist ein Bandpaßfilter, der als digitales
Filter realisiert ist. Damit lassen sich sehr schnell und in
einfacher Weise die Filterparameter wie Bandbreite,
Bandmittenfrequenz, Flankensteilheit und dergleichen durch
Umprogrammieren beispielsweise eines Signalprozessors
einstellen.
Des Weiteren bringt es Vorteile, wenn als Sensoren zur
Abstandsmessung im Bereich der Oberfläche einer Welle robuste
Wirbelstromsensoren eingesetzt werden. Diese Sensoren
funktionieren auch bei rauhen Betriebsbedingungen sehr
zuverlässig.
Schließlich ist es für einen universellen Einsatz und eine
kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
überaus vorteilhaft, wenn alle zum Aufbau der Vorrichtung
notwendigen Komponenten, wie z. B. Sensoren, Integrator,
Bandpaßfilter, Eingabemittel und Anzeigemittel in einem mobilen
Handmeßgerät untergebracht werden.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung unter Angabe
weiterer Vorteile und Einzelheiten näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Antriebssystem mit der
Meßvorrichtung,
Fig. 2 ein Flußdiagramm des Verfahrens,
Fig. 3 das zeitliche Sensorsignal eines
Sensors vor und nach der Filterung,
Fig. 4 die Hüllkurve einer sich drehenden
Welle mit guter Ausrichtung und
Fig. 5 die Hüllkurve einer sich drehenden
Welle bei schlechter Ausrichtung.
In Fig. 1 ist ein Antriebssystem, bei dem sehr hohe
Ausrichtgüten erforderlich sind, wie beispielsweise ein
Verdichtersystem zur Chlorgasherstellung und eine daran
angebrachte Meßvorrichtung zur elektronischen Bestimmung und
Kontrolle der Güte der Ausrichtung der aneinandergekuppelten
Wellen dargestellt. Das Verdichtersystem besteht aus einem
Asynchronmotor 1, der mit einer Nenndrehzahl von 1485 UPM über
eine Bogenzahnkupplung 2 und die Wellen 3, 4 ein
Zahnradgetriebe 5 antreibt. Das Zahnradgetriebe 5 treibt über
eine Zahnkupplung 6 und die Wellen 7, 8 den für die
Chlorgasherstellung benötigten mehrstufigen Radialverdichter 9.
Die Meßvorrichtung besteht aus zwei in einer Ebene senkrecht zu
den Wellen um 90° versetzt angeordneten Wirbelstromsensoren 10,
11. Die von den Wirbelstromsensoren erfaßten Sensorsignale,
entsprechend der Abstände zur Oberfläche der Welle, werden über
die Leitungen 12, 13 einem Handmeßgerät 14 zugeführt. Das
Handmeßgerät 14 umfaßt im wesentlichen die oben angeführten
Komponenten Integrator, Bandpaßfilter, Eingabemittel (z. B.
Tastatur) und Anzeigemittel (z. B. LCD-Bildschirm).
Das zur Auswertung dar Sensorsignale verwendete Verfahren ist
als Flußdiagramm in Fig. 2 schematisch dargestellt. Das
Verfahren beginnt mit der gleichzeitigen Erfassung und
Speicherung [15, 16] der Sensorsignale in horizontaler X- und
vertikaler Y-Richtung. Anschließend erfolgt ein automatischer
Nullpunktabgleich [17, 18], bei dem der zeitliche Mittelwert
(Gleichanteil) der jeweiligen Sensorsignale vom Gesamtsignal
subtrahiert wird. In einem nächsten Schritt werden die
nullpunktkorrigierten Sensorsignale jeder Richtung mit einem
digitalen Bandpaßfilter gefiltert [19, 20].
Der zeitliche Verlauf des Sensorsignals einer Richtung,
beispielsweise der X-Richtung, ist in Fig. 3 vor der Filterung
und mit durchgeführtem Nullpunktabgleich [21] und nach der
Filterung [22] dargestellt. Dabei ist in vertikaler Richtung
die Amplitude "a" und in horizontaler Richtung der zeitliche
Verlauf "t" aufgetragen.
Nach der Filterung werden als Folgeschritt für jedes Wertepaar
X, Y der gefilterten Sensorsignale die Polarkoordinanten mit
dem Betrag Z und dem Winkel Phi ermittelt [23]. Der Betrag Z
ergibt sich aus der Wurzel der Summe der Quadrate der
Sensorsignale X, Y. Der Winkel Phi ergibt sich aus dem
Arkustangens des Verhältnisses der Sensorsignale X zu Y, der
mit dem Faktor 180/π multipliziert wird, um eine
Graddarstellung zu erhalten. Dabei werden bei einer Vielzahl
von aufgenommen Werten (z. B. 15000) über mehrere Wellenumläufe
Betragsmittelwerte gleicher Phase bestimmt [24]. Die
Mittelwertbildung erfolgt anhand eines Klassierverfahrens
entsprechend einer 360°-Teilung mit 360 Klassen. Dies ist im
Verfahrensschritt [24] durch die Tabelle angedeutet. Die
Klassenrasterung beträgt somit ein Grad, d. h. der Mittelwert
der Beträge mit dem Phasenwinkel von beispielsweise 10,5-
11,4° steht dann in der Tabelle bei 11°. Mit den Werten der
Tabelle läßt sich die Wellenbahn darstellen, wobei sich
üblicherweise bei gut ausgerichteten Wellen eine kreisförmige
Bahn ergibt und bei Wellen mit Fehlausrichtung eine elliptische
Bahn. Für die Lagebestimmung der Ellipse wird der Phasenwinkel
der Polarkoordinate mit maximalem Betrag verwendet.
In Fig. 4 und 5 sind exemplarisch die Wellenbahnen für eine gut
ausgerichtete Welle [25] und eine schlecht ausgerichtete Welle
[26] aufgezeigt. Die Fehlausrichtung der Wellenbahn [26] in
Fig. 5 tritt dabei in vertikaler Richtung auf.
Claims (14)
1. Verfahren zur elektronischen Bestimmung und Kontrolle der
Güte der Ausrichtung aneinandergekuppelter Wellen von Maschinen
und Antriebssystemen, bei welchem in einer im wesentlichen
senkrecht zu den Wellenachsen verlaufenden Ebene wenigstens
zwei Sensoren zur Abstandsmessung im Bereich der Oberfläche
einer Welle im Winkel zueinander positioniert werden, wobei aus
den Sensorsignalen eine Wellenbahn errechnet wird und ein
Ausrichtfehler aus der Lage der Wellenbahn sowie aus deren Form
bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Sensoren
bei sich drehender Welle (4)
aufgenommenen Abstandssignale mit einem Bandpaßfilter gefiltert
werden, dessen Bandmittenfrequenz von der Wellendrehzahl
geführt wird, und daß bei Auftreten einer im Wesentlichen
elliptischen Wellenbahn auf einen Ausrichtfehler der
aneinandergekuppelten Wellen geschlossen wird, dessen Größe
durch das Verhältnis dar Haupt- und Nebenachse der Ellipse und
dessen Lage aus der Lage der Ellipse in einem Koordinatensystem
bestimmt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem Nullpunktabgleich die Sensorsignale von ihrem
Gleichanteil befreit werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Berechnung der Wellenbahn zeitlich abhängig
aufgenommene und gefilterte Sensorsignale in Polarkoordinaten
umgewandelt werden, wobei bei einer Vielzahl von aufgenommenen
Werten über mehrere Wellenumläufe Betragsmittelwerte gleicher
Phase bestimmt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittelwertbildung anhand eines Klassierverfahrens entsprechend
einer 360°-Teilung mit 360 Klassen durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Lagebestimmung der Wellenbahn der Phasenwinkel der
Polarkoordinate mit maximalem Betrag verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Sensorsignalen der Ausrichtzustand
der Wellen (3, 4) in Form von Beträgen, Winkeln oder
Korrekturfaktoren direkt auf ein Anzeigemittel ausgegeben wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Anspruche, bei welcher in einer im Wesentlichen
senkrecht zu den Wellenachsen verlaufenden Ebene wenigstens
zwei Sensoren zur Abstandsmessung im Bereich der Oberfläche
einer Welle im Winkel zueinander positioniert sind, und mit
einem Signalprozessor zur Errechnung einer Wellenbahn aus von
den Sensoren abgegebenen Signalen, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Filterung der von den Sensoren
bei sich drehender Welle (4) aufgenommenen
Abstandssignale ein Bandpaßfilter vorgesehen ist, dessen
Bandmittenfrequenz von der Wellendrehzahl geführt ist und wobei
der Signalprozessor zur Bestimmung des Ausrichtfehlers aus der
Lage der Ellipse sowie der Größe des Ausrichtfehlers aus dem
Verhältnis der Haupt- und Nebenachse der Ellipse ausgelegt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
für einen Nullpunktabgleich zur Bestimmung des Gleichanteils
der Sensorsignale ein Integrator vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren
zur Abstandsmessung im Bereich der Oberfläche einer Welle
(4) in einer Ebene senkrecht zu den Wellenachsen um jeweils 90°
zueinander versetzt, positioniert sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zur optischen Darstellung der gefilterten
und umgerechneten Sensordaten ein Anzeigemittel vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Darstellung der Parameter für den
Ausrichtzustand der Wellen ein Anzeigemittel vorhanden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bandpaßfilter zur Filterung der
Sensorsignale ein digitales Filter ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren zur Abstandsmessung im Bereich
der Oberfläche der Welle (4) Wirbelstromsensoren (10, 11) sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß Integrator, Bandpaßfilter, Eingabemittel
und Anzeigemittel in einem mobilen Handmeßgerät (14)
untergebracht sind.
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Publications (2)
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ID=7754939
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- 1995-02-24 DE DE1995106471 patent/DE19506471C2/de not_active Expired - Fee Related
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