DE19503815A1 - Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden - Google Patents
Formmassen aus Polyarylenethern und FluortensidenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Formmassen, die aus
- A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
- B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wo bei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeu tet
- C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füllstoffen
- D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmitteln oder deren Mischungen, hergestellt sind.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel
lung der Formmassen sowie deren Verwendung zur Herstellung von
Formkörpern, Folien oder Fasern.
Als Fluortenside werden im allgemeinen niedermolekulare
Verbindungen bezeichnet, die eine unpolare lineare oder ver
zweigte fluorierte Kohlenstoffkette und einen polaren Rest ent
halten. Mischungen aus Polyarylenethersulfonen Leitruß und Fluor
tensiden sind der EP-A1-430 247 zu entnehmen. Im Vergleich zu
Mischungen, die nur Leitruß oder die nur Fluortensid enthalten
weisen diese Mischungen verbesserte Oberflächenleitfähigkeiten
bei gleichbleibender Biegesteifigkeit und Wärmeformbeständigkeit
auf. Allerdings verschlechtert sich die Schmelzestabilität, be
stimmt als der Quotient der Schmelzviskositäten, gemessen nach
einer Verweildauer von 5 bzw. 30 Minuten bei 400°C, bei thermi
scher Beanspruchung. Aus Tabelle 1 dieser Schrift ist eine
Zusammensetzung aus Polysulfon, Glasfasern und einem Kaliumper
fluoralkylsulfonat als Fluortensid
zu entnehmen (siehe Vergleichsbeispiel 3). Der Quotient der
Schmelzeviskositäten beträgt für diese Zusammensetzung sogar
1,85. Dies bedeutet, daß die Schmelzestabilitäten für derartige
Mischungen für viele Anwendungen nicht hinreichend sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher Formmassen auf
der Basis von Polyarylenethern und Fluortensiden zur Verfügung zu
stellen, die einerseits schmelzestabil sind und gute mechanische
Eigenschaften aufweisen und andererseits, wenn unverstärkt,
transparent sind.
Diese Aufgabe wird von den eingangs definierten Zusammensetzungen
erfüllt. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen
und der Beschreibung zu entnehmen.
Als Komponente A enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen von
34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenether. Bevorzugt enthalten die
erfindungsgemäßen Formmassen von 57,2 bis 99,9, insbesondere von
80 bis 99,8 Gew.-% an Komponente A.
Die Polyarylenether A können sowohl unsubstituierte als auch sub
stituierte Arylengruppen enthalten. Bevorzugt enthalten die Poly
arylenether A wiederkehrende Einheiten II
Die erfindungsgemäßen Formmassen können aber auch eine Mischung
unterschiedlicher Polyarylenether A enthalten.
Dabei können t und q jeweils den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen. T,
Q und Z können unabhängig voneinander gleich oder verschieden
sein. Sie können eine chemische Bindung oder eine Gruppe ausge
wählt aus -0-, -SO₂-, -S-, C=O, -N=N- und S=O sein. Daneben können
T, Q und Z auch für eine Gruppe der allgemeinen Formel -RaC=CRb-
oder -CRcRd- stehen, wobei Ra und Rb jeweils Wasserstoff oder C₁
bis C₁₀-Alkylgruppen, Rc und Rd jeweils Wasserstoff, C₁- bis C₁₀-
Alkyl- wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-Hexyl,
C₁- bis C₁₀-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-
Butoxy oder C₆- bis C₁₈-Arylgruppen wie Phenyl oder Naphthyl be
deuten. Rc und Rd können aber auch zu einem cycloaliphatischen
Ring verknüpft sein. Bevorzugt sind cycloaliphatische Ringe mit 4
bis 7 Kohlenstoffatomen. Darunter bedeutet -CRcRd- bevorzugt einen
Cyclopentyl- oder Cyclohexylring. Die cycloaliphatischen Ringe
können mit einem oder mehreren Alkylresten bevorzugt Methyl sub
stituiert sein. Bevorzugt werden Polyarylenether A, in denen T, Q
und Z -O-, -SO₂-, C=O, eine chemische Bindung oder eine Gruppe der
Formel -CRcRd bedeuten. Zu den bevorzugten Resten Rc und Rd zählen
Wasserstoff und Methyl. Ar und Ar¹ stehen für C₆- bis C₁₈-Aryl
gruppen, wie 1,5-Naphthyl, 1,6-Naphthyl, 2,7-Naphthyl, 1,5-Ant
hryl, 9,10-Anthryl, 2,6-Anthryl, 2,7-Anthryl oder Biphenyl, ins
besondere Phenyl. Vorzugsweise sind diese Arylgruppen nicht sub
stituiert. Sie können jedoch Substituenten ausgewählt aus C₁- bis
C₁₀-Alkyl- wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-He
xyl, C₆- bis C₁₈-Aryl wie Phenyl oder Naphthyl, C₁- bis C₁₀-Alkoxy
reste wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy und
Halogenatome haben. Zu den davon bevorzugten Substituenten gehö
ren Methyl, Phenyl, Methoxy und Chlor.
Einige geeignete wiederkehrende Einheiten sind im folgenden auf
geführt:
Ganz besonders werden Formmassen bevorzugt, die als Komponente A
Polyarylenether mit wiederkehrenden Einheiten (II₁) oder (II₂)
enthalten.
Die Polyarylenether A können auch Co- oder Blockcopolymere sein,
in denen Polyarylenethersegmente und Segmente von anderen
thermoplastischen Polymeren wie Polyamiden, Polyestern, aromati
schen Polycarbonaten, Polyestercarbonaten, Polysiloxanen, Poly
imiden oder Polyetherimiden vorliegen. Die Molekulargewichte Mn
(Zahlenmittel) der Blöcke- bzw. der Pfropfarme in den Copolymeren
liegen in der Regel im Bereich von 1000 bis 30 000 g/mol. Die
Blöcke unterschiedlicher Struktur können alternierend oder stati
stisch angeordnet sein. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether in
den Co- oder Blockcopolymeren beträgt im allgemeinen mindestens
10 Gew.-%. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether kann bis zu
97 Gew.-% betragen. Bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit
einem Gewichtsanteil an Polyarylenether mit bis zu 90 Gew.-%.
Besonders bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit 20 bis
80 Gew.-% Polyarylenether.
Im allgemeinen weisen die Polyarylenether mittlere Molekularge
wichte n (Zahlenmittel) im Bereich von 10 000 bis 60 000 g/mol
und relative Viskositäten von 0,25 bis 0,95 dl/g auf. Die relati
ven Viskositäten werden je nach Löslichkeit der Polyarylenether
entweder in 1 gew.-%iger N-Methylpyrrolidon-Lösung, in Mischungen
aus Phenol und Dichlorbenzol oder in 96-%iger Schwefelsäure bei
jeweils 20°C bzw. 25°C gemessen.
Polyarylenether mit wiederkehrenden Einheiten I sind an sich
bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Sie entstehen z. B. durch Kondensation aromatischer Bishalogenver
bindungen und den Alkalidoppelsalzen aromatischer Bisphenole. Sie
können beispielsweise auch durch Selbstkondensation von Alkali
salzen aromatischer Halogenphenole in Gegenwart eines Kataly
sators hergestellt werden. Der DE-A-38 43 438 ist beispielsweise
eine ausführliche Zusammenstellung geeigneter Monomerer zu
entnehmen. Geeignete Verfahren werden unter anderem in der
US-A-3 441 538, 4 108 837, der DE-A1-27 38 962 und der EP-A1-361
beschrieben.
Bevorzugte Verfahrensbedingungen zur Synthese von Polyarylen
ethern sind beispielsweise in den EP-A-1 13 112 und 135 130 be
schrieben. Besonders geeignet ist die Umsetzung der Monomeren in
aprotischen Lösungsmitteln, insbesondere N-Methylpyrrolidon, in
Gegenwart von wasserfreiem Alkalicarbonat, insbesondere Kalium
carbonat. Die Monomeren in der Schmelze umzusetzen, hat sich in
vielen Fällen ebenso als vorteilhaft erwiesen.
Je nach gewählten Synthesebedingungen können die Polyarylenether
unterschiedliche Endgruppen aufweisen. Zu den Endgruppen zählen
Halogen-, insbesondere Chlor-, Alkoxy-, vor allem Methoxy- oder
Ethoxy-, Aryloxy-, bevorzugt Phenoxy oder Benzyloxygruppen.
Hydroxy-, Amino-, Epoxy- oder Anhydridgruppen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten neben Komponente A von
0,01 bis 1,0 Gew.-% einer Komponente B. Bevorzugt enthalten die
erfindungsgemäßen Formmassen von 0,1 bis 0, 8, insbesondere von
0,2 bis 0,5 Gew.-% der Komponente B.
Erfindungsgemäß kommen als Komponente B Verbindungen der allge
meinen Formel I
in Betracht. Hierin ist der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette und n
bedeutet eine ganze Zahl von 3 bis 20. Bevorzugt ist n eine ganze
Zahl von 6 bis 10. R kann ein linearer C₁- bis C₆-Alkylenrest,
beispielsweise Methylen, Ethylen, Propylen oder Butylen, bevor
zugt Ethylen sein. Ebenso kann R einen C₆- bis C₁₄-Arylenrest, be
vorzugt Phenylen bedeuten. R kann aber auch einen Ether oder
Thioetherrest der allgemeinen Formel -OR¹- bzw. -SR²- darstellen.
R¹ und R² können C₁- bis C₄-Alkylen, z. B. Methylen sein. Die Va
riable p ist entweder Null oder 1. AX bedeutet erfindungsgemäß
eine hydrophile Gruppe. Hierzu sind z. B. Sulfonsäure-, Carbon
säure-, Carbonsäureamid, Ammonium, Pyridinium oder Aminoxid zu
zählen. x kann hierbei entweder für ein Wasserstoffatom stehen
oder im Fall geladener Reste ein entsprechendes positiv oder ne
gativ geladenes Gegenion bedeuten. Als Gegenion sind beispiels
weise Alkali- oder Erdalkalimetallkationen wie Na⁺, K⁺ oder Ca⁺,
Ammonium, Halogenid wie Cl- oder S₄² zu nennen.
Zu den bevorzugten Verbindungen B zählen die der Struktur I, wo
rin n eine ganze Zahl von 4 bis 15, p gleich 1 und R -C₂H₄- ist.
Besonders bevorzugt werden Verbindungen B der Struktur I, worin n
eine ganze Zahl von 4 bis 10, p gleich 1 und R -OCH₂- ist.
Ganz besonders bevorzugt werden Verbindungen der Struktur I,
worin n eine ganze Zahl von 6 bis 10 bedeutet, p gleich Null ist,
A eine -SO₃ Gruppe darstellt und X ein Alkalimetall ist, als
Verbindung B eingesetzt. Es ist auch möglich, Mischungen unter
schiedlicher Verbindungen B in den erfindungsgemäßen Formmassen
zu verwenden.
Als weitere Komponente können die erfindungsgemäßen Formmassen
von 0 bis 60 Gew.-%, bevorzugt sind 0 bis 40 Gew.-% mineralische
Füllstoffe enthalten, die nicht faserförmig sind.
Diese teilchenförmigen mineralischen Füllstoffe können beispiels
weise kugelförmig oder nahezu kugelförmig sein. Es können aber
auch mineralische Füllstoffe als Komponente C eingesetzt werden,
die als Flocken vorliegen.
Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich vor allem amorphe Kie
selsäure, Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer,
Talkum, Feldspat, Glaskugeln und insbesondere Calciumsilikate wie
Wollastonit oder Kaolin (insbesondere kalzinierter Kaolin).
Die erfindungsgemäßen Formmassen können als Komponente D Zusatz
stoffe und Verarbeitungshilfsmittel oder deren Mischungen enthal
ten.
Deren Anteil beträgt im allgemeinen bis zu 5, vorzugsweise von 0
bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A
bis D.
Übliche Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren und Oxi
dationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung
durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel, Farb
stoffe und Pigmente und Weichmacher.
Pigmente und Farbstoffe sind allgemein in Mengen von 0 bis 5, be
vorzugt 0,1 bis 2 und insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% enthalten.
Die Pigmente zur Einfärbung von Thermoplasten sind allgemein
bekannt, siehe z. B. R. Gächter und H. Müller, Taschenbuch der
Kunststoffadditive, Carl Hanser Verlag, 1983, S. 494 bis 510. Als
erste bevorzugte Gruppe von Pigmenten sind Weißpigmente zu nennen
wie Zinkoxid, Zinksulfid, Bleiweiß (2 PbCO₃·Pb(OH)₂), Lithopone,
Antimonweiß und Titandioxid. Von den beiden gebräuchlichsten
Kristallmodifikationen (Rutil- und Anatas-Typ) des Titandioxids
wird insbesondere die Rutilform zur Weißfärbung der erfindungs
gemäßen Formmassen verwendet.
Schwarze Farbpigmente, die eingesetzt werden können, sind Eiseno
xidschwarz (Fe₃O₄), Spinellschwarz (Cu(Cr,Fe)₂O₄), Manganschwarz
(Mischung aus Mangandioxid, Siliciumdioxid und Eisenoxid),
Kobaltschwarz und Antimonschwarz (siehe hierzu G. Benzing, Pig
mente für Anstrichmittel, Expert-Verlag (1988), S. 78ff).
Selbstverständlich können zur Einstellung bestimmter Farbtöne
anorganische Buntpigmente wie Chromoxidgrün oder organische
Buntpigmente wie Azopigmente und Phthalocyanine verwendet werden.
Derartige Pigmente sind allgemein im Handel üblich.
Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den thermo
plastischen Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden können,
sind z. B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Perioden
systems, z. B. Natrium-, Kalium-, Lithium-Halogenide, z. B. in
Verbindung mit Kupfer-(I)-Halogeniden, z. B. Chloriden, Bromiden
oder Iodiden. Die Halogenide, insbesondere des Kupfers, können
auch noch elektronenreiche π-Liganden enthalten. Als Beispiel
für derartige Kupferkomplexe seien Cu-Halogenid-Komplexe mit
z. B. Triphenylphosphin genannt. Weiterhin können Zinkfluorid und
Zinkchlorid verwendet werden. Ferner sind sterisch gehinderte
Phenole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe,
sekundäre aromatische Amine, gegebenenfalls in Verbindung mit
phosphorhaltigen Säuren bzw. deren Salze, und Mischungen dieser
Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.%,
bezogen auf das Gewicht der Mischung, einsetzbar.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte
Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im
allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.% eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis
zu 1 Gew.-% der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind
Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und -amide
sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Es
können auch Salze des Calciums, Zinks oder Aluminiums der
Stearinsäure sowie Dialkylketone, z. B. Distearylketon, eingesetzt
werden.
Unter den Zusatzstoffen sind auch Stabilisatoren, die die Zer
setzung des roten Phosphors in Gegenwart von Feuchtigkeit und
Luftsauerstoff verhindern. Als Beispiele seien Verbindungen des
Cadmiums, Zinks, Aluminiums, Zinns, Magnesiums, Mangans und
Titans genannt. Besonders geeignete Verbindungen sind z. B. Oxide
der genannten Metalle, ferner Carbonate oder Oxicarbonate,
Hydroxide sowie Salze organischer oder anorganischer Säuren wie
Acetate oder Phosphate bzw. Hydrogenphosphate.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können nach an sich bekannten
Verfahren, beispielsweise Extrusion, hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können z. B. hergestellt werden,
indem man die Ausgangskomponenten in üblichen Mischvorrichtungen
wie Schneckenextrudern vorzugsweise Zweischneckenextrudern, Bra
bender-Mühlen oder Banburry-Mühlen sowie Knetern mischt und an
schließend extrudiert. Nach der Extrusion wird das Extrudat in
der Regel abgekühlt und zerkleinert.
Die Reihenfolge der Mischung der Komponenten kann variiert wer
den, so können zwei oder ggf. drei Komponenten vorgemischt wer
den, es können aber auch alle Komponenten gemeinsam gemischt wer
den.
Besonders bevorzugt ist es jedoch die Komponenten A und B derart
vorzumischen, daß die Verbindungen B die Polyarylenether A über
ziehen. Bevorzugt werden daher die Komponenten A und B in einem
Taumelmischer bei Temperaturen von 10 bis 50°C, bevorzugt 15 bis
30°C vorgemischt.
Um eine möglichst homogene Formmasse zu erhalten, ist eine inten
sive Durchmischung vorteilhaft. Dazu sind im allgemeinen mittlere
Mischzeiten von 0,2 bis 30 Minuten bei Temperaturen von 250 bis
400°C, bevorzugt 280 bis 380°C, erforderlich.
Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich thermoplastisch ver
arbeiten.
Sie zeichnen sich durch gute Schmelzestabilitäten aus. Unver
stärkte Formmassen, die auf amorphen transparenten Polyarylen
ethern basieren, zeichnen sich zusätzlich durch ihre gute Trans
parenz aus. Die erfindungsgemäßen Formmassen eigenen sich zum
Herstellen von Formkörpern, Folien und Fasern. Vor allem eignen
sie sich zur Herstellung von Haushaltsgeräten oder Geräten für
den medizinischen Sektor oder die Elektronik oder Elektrotech
nik.
Zu 15 kg Granulat aus Polyarylenethersulfon mit wiederkehrenden
Einheiten der Struktur
charakterisiert durch einen Schmelzvolumenindex (MVR) von 150
ml/10 Minuten, bestimmt bei 360°C und einem Auflagegewicht von
10 kg (z. B. Ultrason® E 1010 der Firma BASF) (Komponente A₁) wur
den 150 g einer 40 gew.-%igen Lösung eines Alkalimetallperfluo
ralkylsulfonats (z. B. Fluortensid Forofac® 1185 D der Firma Ato
chem) (Komponente B₁) in Wasser zugegeben. Die beiden Komponenten
wurden für 15 Minuten in einem Taumelmischer bei Raumtemperatur
gedreht. Anschließend wurde diese Vormischung bei 330°C extrudiert
und das abgekühlte Produkt granuliert.
Die unter Beispiel 1 beschriebene Vormischung wurde bei 330°C ex
trudiert, wobei zu der Schmelze mittels einer Bandwaage plätt
chenförmiges Talkum (Komponente C₁) zugegeben wurde. Das gemischte
und abgekühlte Produkt wurde granuliert.
Zum Vergleich wurden reines Polyarylenethersulfon sowie entspre
chende Abmischungen mit Glasfasern (Schnittglas eines mittleren
Durchmessers von ca. 10 µm und einer mittleren Länge von 180 bis
200 µm) (Komponente CV) allein sowie mit Glasfasern und Fluorten
sid untersucht. Die Zusammensetzungen der Formmassen sowie die
Ergebnisse der anwendungstechnischen Prüfungen sind der Tabelle
zu entnehmen.
Die Schmelzviskosität η wurde von getrocknetem Granulat im Hoch
druck-Kapillarviskosimeter bei 410°C und nach Standzeiten von 5
bzw. 60 Minuten gemessen. Das Verhältnis der Schmelzvisko
sitätswerte ist ein Maß für die Schmelzstabilität. Im Idealfall
ist dieser Quotient gleich eins.
Das Elastizitätsmodul (E-Modul) wurde nach DIN 53 457 mittels
Zugversuchen bestimmt. Die Streckspannung-, Streckdehnung- und
die Reißdehnungswerte geben bestimmte Punkte der Spannungsdeh
nungskurven an, die nach DIN 53 455 ermittelt werden.
Der Schmelzvolumenindex (MVR) wurde bei 360°C und einem Auflagege
wicht von 10 kg nach ISO 1133 bestimmt.
Die Wärmeformbeständigkeit wurde durch Biegebelastung von Probe
körpern in einem Flüssigkeitsbad gemäß ISO 75 A (Biegespannung
1,85 N/mm²) und ISO 75B (Biegespannung 0,46 N/mm²) ermittelt.
Claims (9)
1. Formmassen aus
- A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
- B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wobei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeutet
- C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll stoffen
- D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit teln oder deren Mischungen.
2. Formmassen aus
- A) 57,2 bis 99,9 Gew.-% Polyarylenethern
- B) 0,1 bis 0,8 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I
- C) 0 bis 40 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll stoffen
- D) 0 bis 2 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit teln oder deren Mischungen.
3. Formmassen nach Anspruch 1 oder 2, in denen die Polyarylen
ether A Polyarylenethersulfone sind.
4. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in denen die
Polyarylenether A Polyarylenethersulfone mit wiederkehrenden
Einheiten der Struktur
oder
sind.
5. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in denen die
Verbindung B eine Verbindung der Struktur
CnF2n+1 SO₃ X (I₁)worin X ein Alkalimetall und n eine ganze Zahl von 6 bis 10
ist.
6. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in denen die
nicht-faserförmigen mineralischen Füllstoffe Talkum, Dolomit
oder Wollastonit sind.
7. Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus
- A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
- B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wobei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeutet
- C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll stoffen
- D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit teln oder deren Mischungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten A und B vor
einer Extrusion vormischt.
8. Verwendung von Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6
zur Herstellung von Formkörpern, Folien oder Fasern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103815 DE19503815A1 (de) | 1995-02-06 | 1995-02-06 | Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103815 DE19503815A1 (de) | 1995-02-06 | 1995-02-06 | Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19503815A1 true DE19503815A1 (de) | 1996-01-11 |
Family
ID=7753269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995103815 Withdrawn DE19503815A1 (de) | 1995-02-06 | 1995-02-06 | Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19503815A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0430247A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-05 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Aromatische Polysulfon-Harzzusammensetzung |
-
1995
- 1995-02-06 DE DE1995103815 patent/DE19503815A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0430247A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-05 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Aromatische Polysulfon-Harzzusammensetzung |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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