DE19503815A1 - Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden - Google Patents

Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden

Info

Publication number
DE19503815A1
DE19503815A1 DE1995103815 DE19503815A DE19503815A1 DE 19503815 A1 DE19503815 A1 DE 19503815A1 DE 1995103815 DE1995103815 DE 1995103815 DE 19503815 A DE19503815 A DE 19503815A DE 19503815 A1 DE19503815 A1 DE 19503815A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
molding compositions
alkylene
compounds
compositions according
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1995103815
Other languages
English (en)
Inventor
Karin Dr Elbl-Weiser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
BASF SE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BASF SE filed Critical BASF SE
Priority to DE1995103815 priority Critical patent/DE19503815A1/de
Publication of DE19503815A1 publication Critical patent/DE19503815A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L71/00Compositions of polyethers obtained by reactions forming an ether link in the main chain; Compositions of derivatives of such polymers
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29KINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES B29B, B29C OR B29D, RELATING TO MOULDING MATERIALS OR TO MATERIALS FOR MOULDS, REINFORCEMENTS, FILLERS OR PREFORMED PARTS, e.g. INSERTS
    • B29K2105/00Condition, form or state of moulded material or of the material to be shaped
    • B29K2105/06Condition, form or state of moulded material or of the material to be shaped containing reinforcements, fillers or inserts
    • B29K2105/16Fillers
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29KINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES B29B, B29C OR B29D, RELATING TO MOULDING MATERIALS OR TO MATERIALS FOR MOULDS, REINFORCEMENTS, FILLERS OR PREFORMED PARTS, e.g. INSERTS
    • B29K2709/00Use of inorganic materials not provided for in groups B29K2703/00 - B29K2707/00, for preformed parts, e.g. for inserts

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Formmassen, die aus
  • A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
  • B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wo­ bei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeu­ tet
  • C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füllstoffen
  • D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmitteln oder deren Mischungen, hergestellt sind.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel­ lung der Formmassen sowie deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern, Folien oder Fasern.
Als Fluortenside werden im allgemeinen niedermolekulare Verbindungen bezeichnet, die eine unpolare lineare oder ver­ zweigte fluorierte Kohlenstoffkette und einen polaren Rest ent­ halten. Mischungen aus Polyarylenethersulfonen Leitruß und Fluor­ tensiden sind der EP-A1-430 247 zu entnehmen. Im Vergleich zu Mischungen, die nur Leitruß oder die nur Fluortensid enthalten weisen diese Mischungen verbesserte Oberflächenleitfähigkeiten bei gleichbleibender Biegesteifigkeit und Wärmeformbeständigkeit auf. Allerdings verschlechtert sich die Schmelzestabilität, be­ stimmt als der Quotient der Schmelzviskositäten, gemessen nach einer Verweildauer von 5 bzw. 30 Minuten bei 400°C, bei thermi­ scher Beanspruchung. Aus Tabelle 1 dieser Schrift ist eine Zusammensetzung aus Polysulfon, Glasfasern und einem Kaliumper­ fluoralkylsulfonat als Fluortensid zu entnehmen (siehe Vergleichsbeispiel 3). Der Quotient der Schmelzeviskositäten beträgt für diese Zusammensetzung sogar 1,85. Dies bedeutet, daß die Schmelzestabilitäten für derartige Mischungen für viele Anwendungen nicht hinreichend sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher Formmassen auf der Basis von Polyarylenethern und Fluortensiden zur Verfügung zu stellen, die einerseits schmelzestabil sind und gute mechanische Eigenschaften aufweisen und andererseits, wenn unverstärkt, transparent sind.
Diese Aufgabe wird von den eingangs definierten Zusammensetzungen erfüllt. Bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen und der Beschreibung zu entnehmen.
Als Komponente A enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen von 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenether. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen von 57,2 bis 99,9, insbesondere von 80 bis 99,8 Gew.-% an Komponente A.
Die Polyarylenether A können sowohl unsubstituierte als auch sub­ stituierte Arylengruppen enthalten. Bevorzugt enthalten die Poly­ arylenether A wiederkehrende Einheiten II
Die erfindungsgemäßen Formmassen können aber auch eine Mischung unterschiedlicher Polyarylenether A enthalten.
Dabei können t und q jeweils den Wert 0, 1, 2 oder 3 annehmen. T, Q und Z können unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein. Sie können eine chemische Bindung oder eine Gruppe ausge­ wählt aus -0-, -SO₂-, -S-, C=O, -N=N- und S=O sein. Daneben können T, Q und Z auch für eine Gruppe der allgemeinen Formel -RaC=CRb- oder -CRcRd- stehen, wobei Ra und Rb jeweils Wasserstoff oder C₁ bis C₁₀-Alkylgruppen, Rc und Rd jeweils Wasserstoff, C₁- bis C₁₀- Alkyl- wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-Hexyl, C₁- bis C₁₀-Alkoxy wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n- Butoxy oder C₆- bis C₁₈-Arylgruppen wie Phenyl oder Naphthyl be­ deuten. Rc und Rd können aber auch zu einem cycloaliphatischen Ring verknüpft sein. Bevorzugt sind cycloaliphatische Ringe mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen. Darunter bedeutet -CRcRd- bevorzugt einen Cyclopentyl- oder Cyclohexylring. Die cycloaliphatischen Ringe können mit einem oder mehreren Alkylresten bevorzugt Methyl sub­ stituiert sein. Bevorzugt werden Polyarylenether A, in denen T, Q und Z -O-, -SO₂-, C=O, eine chemische Bindung oder eine Gruppe der Formel -CRcRd bedeuten. Zu den bevorzugten Resten Rc und Rd zählen Wasserstoff und Methyl. Ar und Ar¹ stehen für C₆- bis C₁₈-Aryl­ gruppen, wie 1,5-Naphthyl, 1,6-Naphthyl, 2,7-Naphthyl, 1,5-Ant­ hryl, 9,10-Anthryl, 2,6-Anthryl, 2,7-Anthryl oder Biphenyl, ins­ besondere Phenyl. Vorzugsweise sind diese Arylgruppen nicht sub­ stituiert. Sie können jedoch Substituenten ausgewählt aus C₁- bis C₁₀-Alkyl- wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-He­ xyl, C₆- bis C₁₈-Aryl wie Phenyl oder Naphthyl, C₁- bis C₁₀-Alkoxy­ reste wie Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy und Halogenatome haben. Zu den davon bevorzugten Substituenten gehö­ ren Methyl, Phenyl, Methoxy und Chlor.
Einige geeignete wiederkehrende Einheiten sind im folgenden auf­ geführt:
Ganz besonders werden Formmassen bevorzugt, die als Komponente A Polyarylenether mit wiederkehrenden Einheiten (II₁) oder (II₂) enthalten.
Die Polyarylenether A können auch Co- oder Blockcopolymere sein, in denen Polyarylenethersegmente und Segmente von anderen thermoplastischen Polymeren wie Polyamiden, Polyestern, aromati­ schen Polycarbonaten, Polyestercarbonaten, Polysiloxanen, Poly­ imiden oder Polyetherimiden vorliegen. Die Molekulargewichte Mn (Zahlenmittel) der Blöcke- bzw. der Pfropfarme in den Copolymeren liegen in der Regel im Bereich von 1000 bis 30 000 g/mol. Die Blöcke unterschiedlicher Struktur können alternierend oder stati­ stisch angeordnet sein. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether in den Co- oder Blockcopolymeren beträgt im allgemeinen mindestens 10 Gew.-%. Der Gewichtsanteil der Polyarylenether kann bis zu 97 Gew.-% betragen. Bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit einem Gewichtsanteil an Polyarylenether mit bis zu 90 Gew.-%. Besonders bevorzugt werden Co- oder Blockcopolymere mit 20 bis 80 Gew.-% Polyarylenether.
Im allgemeinen weisen die Polyarylenether mittlere Molekularge­ wichte n (Zahlenmittel) im Bereich von 10 000 bis 60 000 g/mol und relative Viskositäten von 0,25 bis 0,95 dl/g auf. Die relati­ ven Viskositäten werden je nach Löslichkeit der Polyarylenether entweder in 1 gew.-%iger N-Methylpyrrolidon-Lösung, in Mischungen aus Phenol und Dichlorbenzol oder in 96-%iger Schwefelsäure bei jeweils 20°C bzw. 25°C gemessen.
Polyarylenether mit wiederkehrenden Einheiten I sind an sich bekannt und können nach bekannten Methoden hergestellt werden.
Sie entstehen z. B. durch Kondensation aromatischer Bishalogenver­ bindungen und den Alkalidoppelsalzen aromatischer Bisphenole. Sie können beispielsweise auch durch Selbstkondensation von Alkali­ salzen aromatischer Halogenphenole in Gegenwart eines Kataly­ sators hergestellt werden. Der DE-A-38 43 438 ist beispielsweise eine ausführliche Zusammenstellung geeigneter Monomerer zu entnehmen. Geeignete Verfahren werden unter anderem in der US-A-3 441 538, 4 108 837, der DE-A1-27 38 962 und der EP-A1-361 beschrieben.
Bevorzugte Verfahrensbedingungen zur Synthese von Polyarylen­ ethern sind beispielsweise in den EP-A-1 13 112 und 135 130 be­ schrieben. Besonders geeignet ist die Umsetzung der Monomeren in aprotischen Lösungsmitteln, insbesondere N-Methylpyrrolidon, in Gegenwart von wasserfreiem Alkalicarbonat, insbesondere Kalium­ carbonat. Die Monomeren in der Schmelze umzusetzen, hat sich in vielen Fällen ebenso als vorteilhaft erwiesen.
Je nach gewählten Synthesebedingungen können die Polyarylenether unterschiedliche Endgruppen aufweisen. Zu den Endgruppen zählen Halogen-, insbesondere Chlor-, Alkoxy-, vor allem Methoxy- oder Ethoxy-, Aryloxy-, bevorzugt Phenoxy oder Benzyloxygruppen. Hydroxy-, Amino-, Epoxy- oder Anhydridgruppen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten neben Komponente A von 0,01 bis 1,0 Gew.-% einer Komponente B. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen von 0,1 bis 0, 8, insbesondere von 0,2 bis 0,5 Gew.-% der Komponente B.
Erfindungsgemäß kommen als Komponente B Verbindungen der allge­ meinen Formel I
in Betracht. Hierin ist der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette und n bedeutet eine ganze Zahl von 3 bis 20. Bevorzugt ist n eine ganze Zahl von 6 bis 10. R kann ein linearer C₁- bis C₆-Alkylenrest, beispielsweise Methylen, Ethylen, Propylen oder Butylen, bevor­ zugt Ethylen sein. Ebenso kann R einen C₆- bis C₁₄-Arylenrest, be­ vorzugt Phenylen bedeuten. R kann aber auch einen Ether oder Thioetherrest der allgemeinen Formel -OR¹- bzw. -SR²- darstellen. R¹ und R² können C₁- bis C₄-Alkylen, z. B. Methylen sein. Die Va­ riable p ist entweder Null oder 1. AX bedeutet erfindungsgemäß eine hydrophile Gruppe. Hierzu sind z. B. Sulfonsäure-, Carbon­ säure-, Carbonsäureamid, Ammonium, Pyridinium oder Aminoxid zu zählen. x kann hierbei entweder für ein Wasserstoffatom stehen oder im Fall geladener Reste ein entsprechendes positiv oder ne­ gativ geladenes Gegenion bedeuten. Als Gegenion sind beispiels­ weise Alkali- oder Erdalkalimetallkationen wie Na⁺, K⁺ oder Ca⁺, Ammonium, Halogenid wie Cl- oder S₄² zu nennen.
Zu den bevorzugten Verbindungen B zählen die der Struktur I, wo­ rin n eine ganze Zahl von 4 bis 15, p gleich 1 und R -C₂H₄- ist. Besonders bevorzugt werden Verbindungen B der Struktur I, worin n eine ganze Zahl von 4 bis 10, p gleich 1 und R -OCH₂- ist.
Ganz besonders bevorzugt werden Verbindungen der Struktur I, worin n eine ganze Zahl von 6 bis 10 bedeutet, p gleich Null ist, A eine -SO₃ Gruppe darstellt und X ein Alkalimetall ist, als Verbindung B eingesetzt. Es ist auch möglich, Mischungen unter­ schiedlicher Verbindungen B in den erfindungsgemäßen Formmassen zu verwenden.
Als weitere Komponente können die erfindungsgemäßen Formmassen von 0 bis 60 Gew.-%, bevorzugt sind 0 bis 40 Gew.-% mineralische Füllstoffe enthalten, die nicht faserförmig sind.
Diese teilchenförmigen mineralischen Füllstoffe können beispiels­ weise kugelförmig oder nahezu kugelförmig sein. Es können aber auch mineralische Füllstoffe als Komponente C eingesetzt werden, die als Flocken vorliegen.
Als teilchenförmige Füllstoffe eignen sich vor allem amorphe Kie­ selsäure, Magnesiumcarbonat (Kreide), gepulverter Quarz, Glimmer, Talkum, Feldspat, Glaskugeln und insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit oder Kaolin (insbesondere kalzinierter Kaolin).
Die erfindungsgemäßen Formmassen können als Komponente D Zusatz­ stoffe und Verarbeitungshilfsmittel oder deren Mischungen enthal­ ten.
Deren Anteil beträgt im allgemeinen bis zu 5, vorzugsweise von 0 bis zu 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten A bis D.
Übliche Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren und Oxi­ dationsverzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultraviolettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel, Farb­ stoffe und Pigmente und Weichmacher.
Pigmente und Farbstoffe sind allgemein in Mengen von 0 bis 5, be­ vorzugt 0,1 bis 2 und insbesondere 0,1 bis 1 Gew.-% enthalten.
Die Pigmente zur Einfärbung von Thermoplasten sind allgemein bekannt, siehe z. B. R. Gächter und H. Müller, Taschenbuch der Kunststoffadditive, Carl Hanser Verlag, 1983, S. 494 bis 510. Als erste bevorzugte Gruppe von Pigmenten sind Weißpigmente zu nennen wie Zinkoxid, Zinksulfid, Bleiweiß (2 PbCO₃·Pb(OH)₂), Lithopone, Antimonweiß und Titandioxid. Von den beiden gebräuchlichsten Kristallmodifikationen (Rutil- und Anatas-Typ) des Titandioxids wird insbesondere die Rutilform zur Weißfärbung der erfindungs­ gemäßen Formmassen verwendet.
Schwarze Farbpigmente, die eingesetzt werden können, sind Eiseno­ xidschwarz (Fe₃O₄), Spinellschwarz (Cu(Cr,Fe)₂O₄), Manganschwarz (Mischung aus Mangandioxid, Siliciumdioxid und Eisenoxid), Kobaltschwarz und Antimonschwarz (siehe hierzu G. Benzing, Pig­ mente für Anstrichmittel, Expert-Verlag (1988), S. 78ff).
Selbstverständlich können zur Einstellung bestimmter Farbtöne anorganische Buntpigmente wie Chromoxidgrün oder organische Buntpigmente wie Azopigmente und Phthalocyanine verwendet werden. Derartige Pigmente sind allgemein im Handel üblich.
Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den thermo­ plastischen Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden können, sind z. B. Halogenide von Metallen der Gruppe I des Perioden­ systems, z. B. Natrium-, Kalium-, Lithium-Halogenide, z. B. in Verbindung mit Kupfer-(I)-Halogeniden, z. B. Chloriden, Bromiden oder Iodiden. Die Halogenide, insbesondere des Kupfers, können auch noch elektronenreiche π-Liganden enthalten. Als Beispiel für derartige Kupferkomplexe seien Cu-Halogenid-Komplexe mit z. B. Triphenylphosphin genannt. Weiterhin können Zinkfluorid und Zinkchlorid verwendet werden. Ferner sind sterisch gehinderte Phenole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe, sekundäre aromatische Amine, gegebenenfalls in Verbindung mit phosphorhaltigen Säuren bzw. deren Salze, und Mischungen dieser Verbindungen, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, einsetzbar.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte Resorcine, Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im allgemeinen in Mengen bis zu 2 Gew.% eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.-% der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind Stearinsäure, Stearylalkohol, Stearinsäurealkylester und -amide sowie Ester des Pentaerythrits mit langkettigen Fettsäuren. Es können auch Salze des Calciums, Zinks oder Aluminiums der Stearinsäure sowie Dialkylketone, z. B. Distearylketon, eingesetzt werden.
Unter den Zusatzstoffen sind auch Stabilisatoren, die die Zer­ setzung des roten Phosphors in Gegenwart von Feuchtigkeit und Luftsauerstoff verhindern. Als Beispiele seien Verbindungen des Cadmiums, Zinks, Aluminiums, Zinns, Magnesiums, Mangans und Titans genannt. Besonders geeignete Verbindungen sind z. B. Oxide der genannten Metalle, ferner Carbonate oder Oxicarbonate, Hydroxide sowie Salze organischer oder anorganischer Säuren wie Acetate oder Phosphate bzw. Hydrogenphosphate.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise Extrusion, hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können z. B. hergestellt werden, indem man die Ausgangskomponenten in üblichen Mischvorrichtungen wie Schneckenextrudern vorzugsweise Zweischneckenextrudern, Bra­ bender-Mühlen oder Banburry-Mühlen sowie Knetern mischt und an­ schließend extrudiert. Nach der Extrusion wird das Extrudat in der Regel abgekühlt und zerkleinert.
Die Reihenfolge der Mischung der Komponenten kann variiert wer­ den, so können zwei oder ggf. drei Komponenten vorgemischt wer­ den, es können aber auch alle Komponenten gemeinsam gemischt wer­ den.
Besonders bevorzugt ist es jedoch die Komponenten A und B derart vorzumischen, daß die Verbindungen B die Polyarylenether A über­ ziehen. Bevorzugt werden daher die Komponenten A und B in einem Taumelmischer bei Temperaturen von 10 bis 50°C, bevorzugt 15 bis 30°C vorgemischt.
Um eine möglichst homogene Formmasse zu erhalten, ist eine inten­ sive Durchmischung vorteilhaft. Dazu sind im allgemeinen mittlere Mischzeiten von 0,2 bis 30 Minuten bei Temperaturen von 250 bis 400°C, bevorzugt 280 bis 380°C, erforderlich.
Die erfindungsgemäßen Formmassen lassen sich thermoplastisch ver­ arbeiten.
Sie zeichnen sich durch gute Schmelzestabilitäten aus. Unver­ stärkte Formmassen, die auf amorphen transparenten Polyarylen­ ethern basieren, zeichnen sich zusätzlich durch ihre gute Trans­ parenz aus. Die erfindungsgemäßen Formmassen eigenen sich zum Herstellen von Formkörpern, Folien und Fasern. Vor allem eignen sie sich zur Herstellung von Haushaltsgeräten oder Geräten für den medizinischen Sektor oder die Elektronik oder Elektrotech­ nik.
Beispiele Erfindungsgemäße Formmassen Beispiel 1
Zu 15 kg Granulat aus Polyarylenethersulfon mit wiederkehrenden Einheiten der Struktur
charakterisiert durch einen Schmelzvolumenindex (MVR) von 150 ml/10 Minuten, bestimmt bei 360°C und einem Auflagegewicht von 10 kg (z. B. Ultrason® E 1010 der Firma BASF) (Komponente A₁) wur­ den 150 g einer 40 gew.-%igen Lösung eines Alkalimetallperfluo­ ralkylsulfonats (z. B. Fluortensid Forofac® 1185 D der Firma Ato­ chem) (Komponente B₁) in Wasser zugegeben. Die beiden Komponenten wurden für 15 Minuten in einem Taumelmischer bei Raumtemperatur gedreht. Anschließend wurde diese Vormischung bei 330°C extrudiert und das abgekühlte Produkt granuliert.
Beispiel 2 Mischung mit nicht-faserförmigen Zusatzstoffen (Komponente C₁)
Die unter Beispiel 1 beschriebene Vormischung wurde bei 330°C ex­ trudiert, wobei zu der Schmelze mittels einer Bandwaage plätt­ chenförmiges Talkum (Komponente C₁) zugegeben wurde. Das gemischte und abgekühlte Produkt wurde granuliert.
Zum Vergleich wurden reines Polyarylenethersulfon sowie entspre­ chende Abmischungen mit Glasfasern (Schnittglas eines mittleren Durchmessers von ca. 10 µm und einer mittleren Länge von 180 bis 200 µm) (Komponente CV) allein sowie mit Glasfasern und Fluorten­ sid untersucht. Die Zusammensetzungen der Formmassen sowie die Ergebnisse der anwendungstechnischen Prüfungen sind der Tabelle zu entnehmen.
Anwendungstechnische Prüfungen
Die Schmelzviskosität η wurde von getrocknetem Granulat im Hoch­ druck-Kapillarviskosimeter bei 410°C und nach Standzeiten von 5 bzw. 60 Minuten gemessen. Das Verhältnis der Schmelzvisko­ sitätswerte ist ein Maß für die Schmelzstabilität. Im Idealfall ist dieser Quotient gleich eins.
Das Elastizitätsmodul (E-Modul) wurde nach DIN 53 457 mittels Zugversuchen bestimmt. Die Streckspannung-, Streckdehnung- und die Reißdehnungswerte geben bestimmte Punkte der Spannungsdeh­ nungskurven an, die nach DIN 53 455 ermittelt werden.
Der Schmelzvolumenindex (MVR) wurde bei 360°C und einem Auflagege­ wicht von 10 kg nach ISO 1133 bestimmt.
Die Wärmeformbeständigkeit wurde durch Biegebelastung von Probe­ körpern in einem Flüssigkeitsbad gemäß ISO 75 A (Biegespannung 1,85 N/mm²) und ISO 75B (Biegespannung 0,46 N/mm²) ermittelt.

Claims (9)

1. Formmassen aus
  • A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
  • B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wobei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeutet
  • C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll­ stoffen
  • D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit­ teln oder deren Mischungen.
2. Formmassen aus
  • A) 57,2 bis 99,9 Gew.-% Polyarylenethern
  • B) 0,1 bis 0,8 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I
  • C) 0 bis 40 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll­ stoffen
  • D) 0 bis 2 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit­ teln oder deren Mischungen.
3. Formmassen nach Anspruch 1 oder 2, in denen die Polyarylen­ ether A Polyarylenethersulfone sind.
4. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in denen die Polyarylenether A Polyarylenethersulfone mit wiederkehrenden Einheiten der Struktur oder sind.
5. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in denen die Verbindung B eine Verbindung der Struktur CnF2n+1 SO₃ X (I₁)worin X ein Alkalimetall und n eine ganze Zahl von 6 bis 10 ist.
6. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in denen die nicht-faserförmigen mineralischen Füllstoffe Talkum, Dolomit oder Wollastonit sind.
7. Verfahren zur Herstellung von Formmassen aus
  • A) 34 bis 99,99 Gew.-% Polyarylenethern
  • B) 0,01 bis 1,0 Gew.-% Verbindungen der allgemeinen Formel I worin der Rest F2n+1Cn eine lineare Kette ist, n eine ganze Zahl von 3 bis 20 bedeutet, R C₁- bis C₆-Alkylen bedeutet, wobei der Alkylenrest linear ist, C₆- bis C₁₄-Arylen, -OR¹- oder -SR²-, sein kann, R¹ und R² C₁- bis C₄-Alkylen bedeuten, p entweder Null oder 1 ist und AX eine hydrophile Gruppe bedeutet
  • C) 0 bis 60 Gew.-% mineralischen nicht-faserförmigen Füll­ stoffen
  • D) 0 bis 5 Gew.-% Zusatzstoffen oder Verarbeitungshilfsmit­ teln oder deren Mischungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten A und B vor einer Extrusion vormischt.
8. Verwendung von Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Herstellung von Formkörpern, Folien oder Fasern.
DE1995103815 1995-02-06 1995-02-06 Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden Withdrawn DE19503815A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995103815 DE19503815A1 (de) 1995-02-06 1995-02-06 Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1995103815 DE19503815A1 (de) 1995-02-06 1995-02-06 Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19503815A1 true DE19503815A1 (de) 1996-01-11

Family

ID=7753269

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1995103815 Withdrawn DE19503815A1 (de) 1995-02-06 1995-02-06 Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19503815A1 (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0430247A1 (de) * 1989-12-01 1991-06-05 Sumitomo Chemical Company, Limited Aromatische Polysulfon-Harzzusammensetzung

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0430247A1 (de) * 1989-12-01 1991-06-05 Sumitomo Chemical Company, Limited Aromatische Polysulfon-Harzzusammensetzung

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2513191B1 (de) Verbesserte blends aus polyarylenethern und polyarylensulfiden
EP2513193B1 (de) Verbesserte blends aus polyarylenethern und polyarylensulfiden
EP2414430B2 (de) Verfahren zur herstellung von chlorarmen polybiphenylsulfon-polymeren
EP2160440B9 (de) Formmassen enthaltend polyarylether mit verbesserter oberflächenqualität
EP2467415B1 (de) Verfahren zur herstellung von halogenarmen polybiphenylsulfon-polymeren
WO2010046328A1 (de) Verzweigte polyarylenether und diese enthaltende thermoplastische formmassen
EP2379642B1 (de) Blends aus polyvyrylenethern und polyarylensulfiden enthaltend carbonsäureanhydride
EP1436344B1 (de) Thermoplastische formmassen mit verbesserter schmelzestabilität auf basis von polyarylenethersulfonen
EP2576676B1 (de) Verstärkte thermoplastische formmassen auf basis von polyarylenethern
EP1276816B1 (de) Polyarylethersulfon/polyamid-blends mit verbesserter zähigkeit und fliessfähigkeit
EP0275035A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyaryletherketonen
EP0327984A2 (de) Polyaryletherketone mit verbesserter Verarbeitbarkeit
EP0613916A1 (de) Formmasse auf der Grundlage von Polyarylenethern mit Anhydridendgruppen
EP2542623B1 (de) Verbesserte blends aus polyarylenethern und polyarylensulfiden
EP0275038A2 (de) Hochtemperaturbeständige Polyaryletherketone
EP2574637A1 (de) Hochfeste Blends auf Basis von Polyarylenethern
DE19503815A1 (de) Formmassen aus Polyarylenethern und Fluortensiden
DE19513403A1 (de) Formmassen aus Polyarylenetherketonen, Polyarylenethersulfonen und flüssig-kristallinen Polymeren
EP1105437A1 (de) Formmassen auf der basis von polyarylenethersulfonen und aliphatischen polyamiden
DE3422864C2 (de) Flammhemmend ausgerüstetes Poly(arylketon)
EP0400287A2 (de) Polyarylethersulfone für lichttechnische Anwendungen
DE3810106A1 (de) Hochtemperaturbestaendige cyanophenyleneinheiten gebunden enthaltende polyarylenethersulfon-blockcopolykondensate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
EP0658600A2 (de) Formmassen auf der Basis von Polyarylenether und Polycarbonaten
DE3900716A1 (de) Apatithaltige polymerzusammensetzungen
DE3900717A1 (de) Apatithaltige polymerzusammensetzungen

Legal Events

Date Code Title Description
OAV Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8130 Withdrawal