DE19503235A1 - Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen - Google Patents
Anordnung zum schnellen Schalten von StrömenInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H57/00—Electrostrictive relays; Piezoelectric relays
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- H01H55/00—Magnetostrictive relays
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum schnellen, elektrischen
Schalten von Strömen in Energieversorgungsnetzen, insbesondere bei
Schaltzeiten kleiner als 1 ms, wobei piezoelektrische Aktoren als Antrieb
einsetzt werden.
In elektrischen Stromkreisen ist zu fordern, daß im Störungsfall die Abschal
tung großer elektrischer Leistungen so schnell vor sich zu gehen hat, daß
der Kurzschlußstrom sich gar nicht bis zu seiner vollen Höhe (des unge
schützten Kurzschlußstromes) entwickeln kann. Ist dies gewährleistet, kön
nen elektrische Betriebsmittel günstig ausgelegt werden. Man spricht hier
von kurzschlußstrombegrenzendem Schalten.
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Darüber hinaus ist eine schnelle Abschaltung nur dann möglich, wenn
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Darüber hinaus ist eine schnelle Abschaltung nur dann möglich, wenn
- - eine schnelle Kurzschlußerkennung erfolgt und zusätzlich
- - der Stromkreis schnell aufgetrennt werden kann.
Für Schnellschaltmechanismen gibt es bislang das System des Haltemagne
ten, das des Schlagankers und das der Lamellenkupplung. Zum schnellen
Schalten werden alle o.a. Mechanismen mit einem Elektromagneten als An
trieb bzw. Auslöser ausgestattet. Weiterhin ist diesen Schnellschaltmecha
nismen gemeinsam, daß der notwendige Weg zur Trennung der Schaltstücke
durch die Entspannung einer zuvor gespannten Feder erfolgt (was die
Reaktionszeit erhöht).
Die Schaltzeit solcher Schalter liegt heute für Niederspannungen bei 1-2
ms im günstigsten Fall; in der Praxis jedoch eher bei 15-20 ms.
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Für eine effektive Kurzschlußstrombegrenzung ist dies jedoch bei weitem zu
langsam, so daß Kurzschlußströme oft das 100-fache des Nennstromwertes
erreichen und damit die Schalter (und weitere Betriebsmittel) nach wenigen
Kurzschlußabschaltungen defekt sind und ausgewechselt werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung "Anordnung zum schnellen Schalten von Strö
men" liegt die Benutzung von piezoelektrischen Stellgliedern (Piezoaktu
atoren) zugrunde. Diese haben eine um Größenordnungen geringere Reak
tionszeit als elektromagnetische Verfahren.
Piezoaktuatoren weisen zwar einen verhältnismäßig kleinen Hub auf, erfin
dungsgemäß aber wird der erforderliche (Gesamt-) Weg zur Trennung der
Schaltstücke durch eine elektrische Serienanordnung mehrerer Kontakte er
reicht. Die Aufteilung des Gesamtkontaktabstandes auf viele kleine Teilstücke,
wirkt sich dabei auch günstig auf die Durchschlagfeldstärke aus.
Zudem müssen die Schaltstücke herkömmlicher Schnellschalter einen gro
ßen Weg zurücklegen, bis der Stromkreis vollständig unterbrochen ist. Auf
grund der mechanischen Trägheit ist dies nicht unbegrenzt schnell möglich.
Da ein Auftrennen des Stromkreises im Vordergrund der Erfindung steht,
bringt die Serienschaltung weiterhin einen Gewinn in Bezug auf die Zuver
lässigkeit der Anordnung. Sollte ein Kontaktpaar nicht öffnen, so kann die
Funktion durch andere Kontakte sichergestellt werden.
Bei der Erfindung erfolgt die Trennung der Schaltstücke direkt, d. h. nicht
über den Umweg der Entspannung einer mechanischen Feder. Dies erhöht
zusätzlich die Geschwindigkeit der Anordnung.
Die einzelnen Kontakte der Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen
werden parallel geöffnet. Die Verwendung von z. B. Doppelunterbrechungen
ist möglich. Jede Kontaktgruppe wird mit eigenen Piezoaktuator ver
sehen um eine hohe mechanische Grenzfrequenz der Anordnung zu erzie
len.
Die notwendige Synchronisation der Bewegung der Schaltstücke erfolgt
elektrisch. Dazu ist eine elektrische Ansteuerschaltung in Form eines Hoch
spannungsgenerators erforderlich, die die Betriebsspannung für die Piezoak
tuatoren zur Verfügung stellt.
Die Zeitkonstanten der Ansteuerschaltung müssen klein und die Ergiebigkeit
groß sein, um eine schnelle Dehnung bzw. Stauchung der piezoelektrischen
Stellelemente zu erreichen.
Die erzielbaren Einzelwege der Piezostellglieder (und damit die Luft-Kriech
wege der Einzel-Kontakte) sind gering. Um die Auflagen der gesetzlichen
Vorschriften bezüglich der Mindest-Luftstrecken zu erfüllen, kann ein her
kömmlicher, elektromagnetisch betätigter Schalter zusätzlich in Reihe zu der
Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen verwendet werden. Dies
erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit.
Der Einsatz eines anderen gasförmigen Isolierstoffes als Luft (z. B. SF₆) ist
ebenfalls möglich. Damit, oder durch weitgehend vollständiges Evakuieren
der Anordnung können höhere Durchschlagfestigkeiten erzielt werden. Auf
grund des kompakten Aufbaus der Anordnung ist dies besonders einfach
möglich.
Mit der o.a. Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen lassen sich
Schaltzeiten erzielen, die weit unterhalb von 100 µs liegen.
Damit ist ein kurzschlußbegrenzendes Schalten möglich.
Durch beliebige Kombination von Serien- und auch Parallelschaltungen kann
die Anordnung unterschiedlichen Anforderungen vor allem im Bereich der
Energietechnik angepaßt werden.
/1/ Stege, Manfred, Kurzschluß-Erkennungsalgorithmen zum strombe
grenzenden Schalten, Dissertation, Braunschweig 1992
/2/ Kussy, Frank Werner, Elektrische Niederspannungsschaltgeräte und Antriebe, Zweite Auflage, Technischer Verlag Herbert Cram, Berlin 1969
/3/ Philippow, Eugen (Hrsgb.), Taschenbuch Elektrotechnik Band 5,1. Auf lage, Carl Hanser Verlag, Berlin 1980.
/2/ Kussy, Frank Werner, Elektrische Niederspannungsschaltgeräte und Antriebe, Zweite Auflage, Technischer Verlag Herbert Cram, Berlin 1969
/3/ Philippow, Eugen (Hrsgb.), Taschenbuch Elektrotechnik Band 5,1. Auf lage, Carl Hanser Verlag, Berlin 1980.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
"Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen" beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Niederspannungskreis mit Quelle und Verbraucher, in dem ei
ne Anordnung zur Kurzschlußfrüherkennung und eine Anordnung zum
schnellen Schalten von Strömen eingebracht sind und
Fig. 2 die Skizze einer Schalterkonstruktion gemäß der Erfindung.
Tritt ein Kurzschluß an dem in Fig. 1 eingezeichneten Verbraucher auf, so
wird dieser (z. B. durch einen Anordnung gem. Patent VPA 86 P 8540 DE)
detektiert und ein Auslösekommando (z. B. in Form eines TTL-Signals) an
die Anordnung zur schnellen Schalten von Strömen, gem. Erfindung, gelei
tet.
Das Steuergerät stellt eine Potentialtrennung sicher und generiert die zum
Betrieb der Piezoaktuatoren notwendigen Impulse. Diese Ansteuerung ver
zögert den Signalfluß nur minimal und weist eine hohe Ergiebigkeit auf, um
die angeschlossenen Piezoaktoren schnell auszulenken. Zu diesem Zweck
werden im Steuergerät niederohmige Speicherkondensatoren in Verbindung
mit Insulated Gate Bipolar Transitoren/IGBT oder MosFet Transistoren ein
gesetzt.
In Fig. 2 ist eine Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen mit vier
Doppelkontakten dargestellt. Im geschlossenen Zustand durchfließt der
Laststrom die Anordnung horizontal (von links nach rechts, bzw. umgekehrt).
Zur Verdeutlichung ist ein Doppelkontakt vergrößert dargestellt (Fig. 2b).
Beim Öffnen des Schalters werden die Piezoaktoren (1) durch entsprechen
de Signale der Ansteuerung gedehnt und damit die beweglichen Schaltstücke
(2) angehoben. Der Stromfluß durch die feststehenden Schaltstücke (3)
wird so zweifach an jedem der rotationssymmetrischen Kontaktteller (2) un
terbrochen. Die Formgebung und das Kontaktmaterial aus hochfesten
Werkstoffen gewährleisten eine Volumenkühlung des Schaltlichtbogens.
Das Schaltergehäuse besteht aus einem Oberteil (4), der Trägerplatte (5) für
die feststehenden Schaltstücke und einem Unterteil (6) zur Aufnahme der
Piezoaktoren, aus Gründen der Isolation und einfacheren Fertigung zu
nächst aus hochfestem Kunststoff hergestellt.
Mit (7) sind die Achsen zur spielfreien Bewegung der beweglichen Schalt
stücke bezeichnet, (8) ist eine Justiermöglichkeit für den optimalen Ar
beitspunkt und (9) sind Befestigungsschrauben für das Gehäuse.
Durch Parallel- und Reihenschaltungen von weiteren Kontaktgruppen ist die
Anordnungen zum schnellen Schalten von Strömen in der Lage, den Anfor
derungen im Nieder- und Mittelspannungsnetz gerecht zu werden.
Claims (10)
1. Anordnung zum schnellen, elektrischen Schalten von Strömen, insbeson
dere bei Schaltzeiten kleiner als 1 ms,
dadurch gekennzeichnet,
daß piezoelektrische Stellglieder als Antrieb für diesen Schalter eingesetzt
werden.
2. Anordnung nach Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein gesteuerter Hochspannungsgenerator als Teil der Anordnung zur Er
zeugung der Impulse für die Ansteuerung der Piezoaktuatoren verwendet
wird.
3. Anordnung nach Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erforderliche (Gesamt-) Weg zur Trennung der Schaltstücke durch
eine elektrische Serienanordnung mehrerer Kontakte erreicht wird.
4. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennung der Schaltstücke direkt erfolgt, d. h. die Entspannung einer mechanischen Feder ist nicht notwendig, kann aber zusätzlich ausgenutzt werden.
daß die Trennung der Schaltstücke direkt erfolgt, d. h. die Entspannung einer mechanischen Feder ist nicht notwendig, kann aber zusätzlich ausgenutzt werden.
5. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Schaltstücke parallel geöffnet oder geschlossen werden.
6. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die notwendige Synchronisation der Bewegung der Schaltstücke durch
die elektrische Ansteuerung der Piezoaktuatoren erfolgt.
7. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch die Andruckkraft der Schaltstücke (und damit die Kontaktsicherheit)
mit Hilfe der elektrischen Ansteuerung der Piezoaktuatoren verändert werden
kann.
8. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erfüllung der Auflagen der gesetzlichen Vorschriften bezüglich der
Mindest-Luftstrecken ein herkömmlicher, elektromagnetisch betätigter
Schalter, in Reihe zu der Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen,
verwendet werden kann.
9. Anordnung nach Patentanspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Isolierstoff zwischen den Schaltstücken auch ein anderes Gas als Luft
verwendet werden kann oder die Anordnung sogar evakuiert wird.
10. Anordnung zum schnellen, elektrischen Schalten von Strömen nach Pa
tentanspruch 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung anstatt mit Piezoaktuatoren mit magnetostriktiven Stelle
lementen aufgebaut werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103235 DE19503235A1 (de) | 1995-02-02 | 1995-02-02 | Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995103235 DE19503235A1 (de) | 1995-02-02 | 1995-02-02 | Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19503235A1 true DE19503235A1 (de) | 1995-10-19 |
Family
ID=7752903
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995103235 Ceased DE19503235A1 (de) | 1995-02-02 | 1995-02-02 | Anordnung zum schnellen Schalten von Strömen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19503235A1 (de) |
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