DE1915228C3 - Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen - Google Patents
Anordnung zur Messung mechanischer VerschiebungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen eines Meßobjektes
gegenüber einem Bezugssystem nach dem Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
Die Messung von ebenen mechanischen Verschiebungen ist einerseits schwierig, wenn die Verschiebung
sehr gering ist, andererseits aber in vielen Fällen erforderlich, wo eine äußerst genaue mechanische
Bearbeitung des Meßobjektes erforderlich ist. Um nur ein Beispiel hierfür zu nennen, sei die Herstellung von
integrierten Schaltkreisen erwähnt.
Die für diese Messung bisher üblichen Verfahren beruhen im wesentlichen darauf, am Meßobjekt eine
Skala in irgendeiner Form anzubringen, die visuell oder fotoelektrisch abgelesen wird. Die hierbei erreichbaie
Genauigkeit befriedigt noch nicht in allen Fällen; insbesondere können Meßfehler infolge
Wärmeausdehnung des Maßstabes oder des Meßobjektes nicht erfaßt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen
anzugeben, die die genannten Nachteile nicht aufweist.
Die Erfindung besteht bei einer Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen nach dem
Gattungsbegriff des Anspruchs 1 darin, daß die wenigstens zwei kohärenten Lichtbündel einen derartigen
Winkel einschließen und so auf das Meßobjekt lenkbar sind, daß das mindestens eine Interferenzmuster
fest gegenüber dem Bezugssystem auf der zur Verschiebungsebene parallelen Oberfläche
des Meßobjektes, erzeugbar ist, und daß der mindestens eine fotoelektrische Wandler auf dieser Oberfläche
befestigt ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
Zur dynamischen Längenmessung ist aus Journal of the Optical Society of America, Vol. 47, Nr. 12,
Dezember 1957, S. 1097—1103, bereits eine Anordnung
bekannt, deren Aufbau einem Michelson-Interferometer entspricht, und bei dem das bewegte Objekt
durch einen der Spiegel des Interferometers gebildet wird. Die entstehenden Interferenzen werden
fotoelektrisch ausgewertet.
Neben der auch damit bereits schon erreichbaren Meßgenauigkeit schafft die erfindungsgemäße Anordnung
darüber hinaus die Voraussetzung, das Bezugssystem in das Meßobjekt selbst zu legen.
Im folgenden wird die Erfindung unter Zuhilfenahme der Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt, wie auf der Oberfläche des Meßobjektes 1, die parallel zu den zu messenden mechanischen
Verschiebungen verläuft, zwei kohärente Lichlbündel 2 und 3 überlagert werden. Die Lichtbündel
schließen gegeneinander den Winkel « ein und
weisen im einfachsten Fall ebene Wellenzüge gleicher
Frequenz auf. An der Oberfläche des Meßobjektes entstehen durch die Überlagerung der Lichtbündel
Interferenzmuster, im geschilderten Fall Interferenzstreifen. Gleiche Intensität in den Lichtbündeln 2
und 3 vorausgesetzt, sind die Inlerfercn/.strcifen völlig
durchmoduliert. Die Kohärenz Jes Lichtes bewirkt, daß die Interferenzstreifen keine eigene Bewegung
aufweisen. Kohärentes Licht kann in bekannter Weise durch einen Laser erzeugt werden.
Der Abstand der Interferenzstreifen D voneinander
ist bestimmt durch die Formel D — -.— . Bei einer
sin λ
Wellenlänge λ = 0,6328 μ, wie sie mit einem NeHe-Laser
gewonnen werden kann, ergibt sich bei λ ■- 30" ein Streifenabstand D von 1,2656 μ.
Auf dem Meßobjekt sind an den interessierenden Stellen fotoelektrische Wandler befestigt. Als solche
kommen in erster Linie Fotodioden in Betracht. Die Lichtaufnahmefläche der Fotodiode muß kleiner sein
als der Streifenabstand, um zu einem genügenden Auflösungsvermögen zu kommen. Gegebenenfalls
muß die Fotodiode entsprechend abgedeckt werden, so daß nur ein hinreichend kleiner Spalt frei bleibt.
Es sind aber auch bereits Fotodioden vorgeschlagen worden, die durch Quereinstrahlung eine hinreichend
kleine Lichtaufnahmefläche aufweisen.
Wird nun das Meßobjekt in der Ebene bewegt, die parallel zu der betrachteten Oberfläche verläuft, so
werden die fotoelektrischen Wandler gegenüber dem Interferenzmuster bewegt, so daß die Lichtintensität
in ihnen schwankt. Diese schwankende Lichtintensität verursacht Veränderungen im Fotostrom, die zur
Messung ausgewertet werden. Die Konstanz der Interferenzmuster ermöglicht es, auch solche Relativbewegungen
der Fotodioden zu erfassen, die auf Wärmeausdehnungsvorgängen des Meßobjektes oder
von Teilen desselben beruhen.
Die Lichtbündel 2 und 3 werden aus einem einzigen Laserstrahl mit Hilfe eines Bi-Prismas gewonnen
(F i g. 2).
F i g. 3 zeigt das prinzipielle Empfindlichkeitsprofil
der schon erwähnten Fotodiode mit Quereinstrahlung, bei der die zum Lichtempfang ausgenutzte Fläche mit
der sehr schmalen Sperrschicht zwischen der p- und η-dotierten Zone identisch ist. Als ausgezogene Linie
ist dabei die Empfindlichkeit bei Gleichlicht angedeutet.
Nun weist aber das Laserlicht eine Vielzahl von Frequenzen auf, da viele Modes gleichzeitig mit einem
Frequenzabstand Af = -~ schwingen, wenn c die
Lichtgeschwindigkeit und L die Laserlänge ist. Im fotoelektrischen Wandler entstehen daher Signale der
Frequenzen /c··=^- mit A: = 1,2, ... (je nach Moden-
anzahl). Wird eine dieser Frequenzen allein als Signal ausgenutzt (z. B. indem dem fotoelektrischen Wandler
ein auf diese Frequenz abgestimmter schmalbandiger Verstärker nachgeschaltet wird), so läßt sich
ein Empfindlichkeitsprofil erreichen, wie es in Fig. 3
gestrichelt angedeutet ist. Dieses Wechselliclil-Empnndlichkeitsprofil
ermöglicht offensichtlich eine erhöhte Auflösung. Die Veränderung des Empfindlichkeilsprolils
ist darauf zurückzuführen, daß die vom Licht im Halblcitcrkristall einer Fotodiode erzeugten
Ladungsträger, die in einem größeren Abstand von
der Sperrschicht entstehen, erst in die Speirschicht hineindilTundicrcn müssen, um zum Fotosuom beizutrugen.
Dies ist jedoch bei hochfrequenten Vorgängen um so weniger möglich, je größer der genannte
Abstand ist, so daß diese Ladungsträger keinen Beilrag zum Folostrom leisten.
Neben dem geschilderten Vorteil der höheren Auflösung wird mit Hilfe der geschilderten Ausnutzung
von höheren Frequenzen eine Unabhängigkeit des Meßvorganges vom Streulicht, ?.. B. Tageslicht, erreicht,
das nur Gleichlicht- und mit niedrigen Frequenzen modulierte Komponenten aufweist.
Fig. 4 zeigt den schon geschilderten Fall der Ausdehnungsmessung,
wobei zwei fotoeleklrische Wandler 4 und 5 an den Hndcn des Meßobjektes befestigt
sind. Die Ausdehnung des Meßobjektes 1 bewirkt eine Veränderung der Lage der fotoelektrischen Wandler
(X ist die Ortskoordinate) gegenüber dem als Wellenlinie angedeuteten Interferenzmuster (A ist die Intensität),
was in der geschilderten Weise über den Fotostrom gemessen werden kann.
Werden mehrere fotoelektrische Wandler nebeneinander auf der Oberfläche des Meßobjektes befestigt,
so kann durch eine geeignete Wahl ihres Abstandes voneinander bei Kenntnis des Abstandes der
Interferenzstreifen ein Nonius (wie bei einer Schublehre) nachgebildet werden.
Auch mehrere Interferenzmuster können Anwendung finden. Beispielsweise wird dabei ein »Karomuster«
erzeugt, indem jeweils zwei Lichtbündel, die jeweils ein Streifenmuster erzeugen, mit einer Polarisationsdrehung
von 90° überlagert werden. Auf diese Weise sind zweidimensionale Verschiebungen erfaßbar.
Die das »Karomuster« bildenden Streifenmuster sind dabei wegen ihrer unterschiedlicher Polarisation
voneinander unabhängig, d. h., sie können nicht miteinander interferieren.
Ferner ist die Erzeugung von zwei Streifenmustern unterschiedlichen Streifenabstandes nebeneinander
möglich, wobei die Richtung der Streifen zueinander parallel bleibt. Dies kann durch Wahl von unterschiedlichen
Winkeln κ für die verschiedenen Muster erreicht werden. Eine Nachbildung eines Nonius ist
auch so gegeben.
Weisen die das Interferenzmuster erzeugenden Lichtbündel ebene Wellen gleicher Intensität auf, so
hat die Lichtintensität des entstehenden Streifenmusters über den Ort einen sin'2-förmigen Verlauf. Es
ist nun möglich, durch Zusatz weiterer ebener Wellenzüge passender Intensität mit etwas abgeänderten
Winkeln \ diesen Verlauf so abzuwandeln, daß die Übergangsgebiete zwischen hell und dunkel schmaler
werden, wie es in F i g. 5 angedeutet ist. Dies verbessert wiederum die Auflösung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen
eines Meßobjektes gegenüber einem Bezugssystem, mit Einrichtungen zum Ableiten wenigstens zweier kohärenter Lichtbündel zar Erzeugung
mindestens eines Interferenzmustery und mit mindestens einem das Interferenzmuster abtastenden
fotoelektrischen Wandler, dessen Aus- »o gangssignale der Verschiebung des Meßobjekts
gegenüber dem Bezugssystem entsprechen, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
zwei kohärenten Lichtbündel (2, 3) einen derartigen Winkel (<x) einschließen und so auf das
Meßobjekt (1) lenkbar sind, daß das mindestens eine Interferenzmuster fest gegenüber dem Bezugssystem
auf der zur Verschiebungseoene parallelen Oberliäche des Meßobjektes erzeugbar ist,
und daß der mindestens eine fotoelektrische Wandler auf dieser Oberfläche befestigt ist.
2. Anordnung nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des mindestens
einen Interferenzmusters wenigstens zwei kohärente Lichtbündel gleicher Intensität vorgesehen
sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der
Lichtbündel (2, 3) aus einem Grundlichtbündel in dessen Strahlengang ein Bi-Prisma angeordnet ist.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als fotoelektrische
Wandler Halbleiterfotodioden vorgesehen sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbleiterfotodioden an
ihrer Lichtempfangsfläche bis auf einen schmalen Spalt abgedeckt sind.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Auswertung
einer in dem vom fotoelektrischen Wandler gelieferten Lichtstrom enthaltenen hochfrequenten
Komponente vorgesehen sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen den fotoelektrischen Wandlern
nachgeschalteten schmalbandigen Verstärker.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die fotoelektrischen
Wandler in ihrer Anzahl derart gewählt und auf dem Meßobjekt in der Weise angeordnet
sind, daß zusammen mit den Interferenzmustern ein Nonius entsteht.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche
des Meßobjektes als Interferenzmuster zwei Scharen von untereinander parallelen Streifen erzeugbar
sind, die einen vorgegebenen Winkel gegeneinander einhalten.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den Streifenscharen
90° beträgt.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche des Meßobjektes als Interferenzmuster zwei
Scharen paralleler und nebeneinanderliegender Streifen erzeugbar sind, und daß der Abstand der
Streifen voneinander in den Scharen unterschiedlich ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche I
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehr als zwei
Lichtbündel auf das Meßobjekt lenkbar sind, die sich in der Weise überlagern, daß parallele Streifen
als Interferenzmuster entstehen.
13. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als fotoelektrische Wandler Fotodioden mit Quereinstrahlung vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
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DE19691915228 DE1915228C3 (de) | 1969-03-26 | Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19691915228 DE1915228C3 (de) | 1969-03-26 | Anordnung zur Messung mechanischer Verschiebungen |
Publications (3)
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DE1915228A1 DE1915228A1 (de) | 1970-10-08 |
DE1915228B2 DE1915228B2 (de) | 1976-12-30 |
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