DE1773700B2 - Vorrichtung zur Erzeugung einer sehr genauen Bezugsvertikalen an einem von der Navigationsanlage entfernten Ort in einem Flugzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung einer sehr genauen Bezugsvertikalen an einem von der Navigationsanlage entfernten Ort in einem FlugzeugInfo
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Description
ίο Aus der USA.-Patentschrift 3028592 ist ein
Doppler-Trägheits-Navigationssystem bekannt, bei dem die Kreiselmeßgeräte und Beschleunigungsmesser
der Trägheitseinrichtung auf einer Plattform angeordnet sind, die unter Verwendung der von der Doppler-Radar-Einrichtung
ermittelten Geschwindigkeitsdaten horizontal stabilisiert ist. Ein solches System
liefert sehr genaue Kurs- und Geschwindigkeitsdaten für Navigationszwecke. Außerdem lassen sich an der
horizontal stabilisierten Plattform die der genauen vertikalen Richtung entsprechenden Daten abgreifen,
die als »vertikale Bezugsdaten« oder in ihrer Gesamtheit als »Bezugsvertikale« bezeichnet werden können.
Die Bezugsvertikale ist nicht nur für die eigentliche Navigation, sondern oft auch für das genaue Arbeiten
von Hilfsgeräten wie etwa Luftbildkameras, Geländeabsucheinrichtungen, Bombenzielgeräte oder Feuerleitanlagen
erforderlich. Solche Geräte müssen gewöhnlich an ganz bestimmten Stellen des Flugzeugs
angeordnet sein und befinden sich daher in der Regel in ziemlicher Entfernung von der Navigationsanlage.
Infolge dieser räumlichen Entfernung haben Verbiegungen des Flugzeugrahmens zur Folge, daß die von
der Navigationsanlage gelieferte Bezugsvertikale nicht mehr genau mit der Vertikalrichtung an der
Stelle des Hilfsgeräte übereinstimmt.
Aus der USA.-Patentschrift 2 908 902 ist es zwar bekannt, eine Antenne mittels eines mit ihr zusammengebauten
Vertikal-Kreiselgeräts zu stabilisieren, jedoch ist die Genauigkeit mit einer solchen einfachen
Stabilisierung begrenzt. Andererseits ist es aus Kosten- und oft auch aus Platzgründen nicht möglich,
jedes Hilfsgerät, das die genaue Bezugsvertikale erfordert, mit einer eigenen aufwendigen Stabilisierungseinrichtung
zu versehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung einer sehr genauen Bezugsvertikalen
an beliebigen von der Navigationsanlage entfernten Ortin zu schaffen, wobei die Genauigkeit
im wesentlichen genauso groß ist wie in der Navigationsanlage selbst, ohne daß jedoch der gleiche
Aufwand mehrfach erforderlich ist. Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung nach dem Patentanspruch
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Vorrichtung vermittelt eine sehr genaue Bezugsvertikale und ist
gleichzeitig so gebaut, daß sie sich jeweils ganz in der Nähe desjenigen Geräts vorsehen läßt, das die genaue
Bezugsvertikale benötigt.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
IZs zeigt
Fig. I eine schematisi/hi; Darstellung einer Dopplei-Trägheits-Navigationsanlage
zur Erzeugung von Kurs- und Geschwindigkeitsdaten, und
Fig. 2 eine schematischc Darstellung der mit der
Navigationsanlage nach Fig. I verbundenen, jedoch
räumlich von dieser getrennten Vorrichtung zur Erzeugung einer sehr genauen Bezugsvertikalen.
In F i g. 1 ist eine Doppiler-Trägheits-Navigations-
In F i g. 1 ist eine Doppiler-Trägheits-Navigations-
anlage mit einer Doppler-Radarantenne 10 dargestellt,
die auf einer horizontal stabilisierten Plattform befestigt ist. Auf der Plattform 12 ist mittels einer
Zweirahmen-Lagerung ein Bezugstisch 14 für die Trägheitselemente der Anlage angeordnet. Die Anlage
einschließlich der Trägheitselemente bewirkt, daß der Tisch 14 dauernd im Azimut kreiselkcmpaßgesteuert
wird, so daß er nach Norden ausgerichtet bleibt, während die Antcnnenplattform 12 mit der
Längsachse des Flugzeugs ausgerichtet bleibt. Ein Aufnahmewandler 16 mißt dauernd den Winkel zwischen
der Plattform 12 und dem Tisch 14. Das erhaltene Signal ist ein genaues Maß für den Kurs de» Flugzeugs
in bezug auf die Nordrichtung.
Die Antennenplattform 12 wird in einer horizontal stabilisierten Lage mittels vertikaler Bezugssignale
gehalten, welche von einem Ausrichtungsdetektor 18 bekannter Bauweise erhalten werden. Diese Ausiichtungssignale
werden über Verbindungen 20 und 22 auf Ausricht-Servomotoren 24 und 26 gegeben.
Die Servomotoren 24 und 26 stellen Teiie einer
Zweirahmen-Lagerung für die Plattform 12 dar, welche einen Schwenkrahmen 27 aufweist. Die Wellen
der Motoren 24 und 26 verlaufen jeweils parallel zur Quer- bzw. Längsachse des Flugzeugs. Für praktische
Zwecke kann angenommen werden, daß sie mit der Quer- und Längsachse des Flugzeugs zusammenfallen.
Die Lagerung des Bezugstisches 14 auf der Anten
nenplattform 12 weist einen Azimuteinstellmotor 28 sowie die Aufnahmevorrichtung 16 auf, deren Statoren
aneinander befestigt und auf der Antennenplattform 12 angebracht sind. Die Rotoren dieser Elemente
sind miteinander an einer Welle befestigt, welche einen Schwenkrahmen 30 trägt. Zur Erzielung
zusätzlicher Stabilität weist der Schwenkrahmen 30 auch an seinem oberen Ende eine Schwenkverbindung
auf, welche in bezug auf die Antennenplattfoim 12 festgelegt ist. Diese Schwenkverbindung am oberen
Ende und der obere Teil des Schwenkrahmens 30 sind jedoch zur Klarheit in der Figur weggelassen. Der
Motor 28 dreht normalerweise den Schwenkrahmen 30 in Azimutrichtung, so daß die Anordnung des
Schwenkrahmens 30 in einer allgemein auf der Nordrichtung senkrecht stehenden Ebene aufrechterhalten
wird.
Auf dem Schwenkrahmen 30 sind koaxiale Wellen 32 und 34 schwenkbar gelagert, welche direkt den Bezugstisch
14 unterstützen. Die Welle 32 kann die Rotorwelle einer Synchron-Abtastvorricht'ing 36 sein,
deren Stator starr mit dem Schwenkrahmen 30 verbunden ist. Die Welle 34 ist die Rotorwelle eines Motors
38, dessen Stator starr mit dem Schwenkrahmen 30 verbunden ist. Die beiderseitige Achse der Wellen
32 und 34 wird allgemein in einer Ost-Westausrichtung gehalten (welche nachfolgend einfach ais Ostachse
bezeichnet wird) und der Motor 38 wird gewöhnlich erregt, wie es erforderlich ist, um die Welle
34 und den Bezugslisch 14so zu drehen, daß der Tisch
14 in bezug auf die Ostachsc horizontal gehalten wird. auch wenn die Antennenplattform 12 nicht genau horizontal
gehalten wird.
Die am Bezugstisch 14 befestigten und von diesem getragenen Trägheitsfühler weisen einen zweiaxialen
Kreisel 40 mit zwei Freiheitsgraden und einen zweiachsigen Beschleunigungsmesser 42 auf. Der Kreisel
40 spricht auf Drehverlagerungen um eine vertikale Achse (nachfolgend manchmal auch als Azimut oder
»Z«-Achse bezeichnet) und auf Drehverlagerungen um eine Ostachse an, wie symbolisch durch die Vektoren
bei 44 angedeutet. Die Beschleunigungsmesser 42 spricht auf Beschleunigungen längs der Nordachse
und auf Beschleunigungen längs der Ostachse an, wie symbolisch durch die Vektoren bei 46 dargestellt
ist.
Der Beschleunigungsmesser 42 gibt Signale an Ausgangsklemmen für Nordbeschleunigungen und
ίο Ostbeschleunigungen ab, welche in der Figur jeweils
mit »N« und »£« bezeichnet sind. Die Verwendung
dieser Beschleunigungsmessersignale in der Anlage wird weiter unten näher beschrieben. In gleicher
Weise erzeugt der Kreisel 40 Abtast-Ausgangssignale für Drehverlagerungsfehler um die Azimutachse und
um die Ostachse, wobei die Ausgänge jeweils mit »PZ« und »PE« bezeichnet sind. Drehmoment-Eingangssignale
werden auf den Kreisel 40 für Drehungen um die Azimutachse und die Ostachse an den je-
ao weiligen Eingangsklemmen »ZT« und »ET« gegeben. Das Azimut-Ausgangssignal wird über einen
Verstarker 43 zur Steuerung auf den Azimutstellmotor
28 für den Tisch gegeben. Das Kreiselausgangssignal füi die Ostachse wird über einen Verstärker 45
zur Steuerung auf den Ostachsen-Stellmotor 38 für den Tisch gegeben.
Der Doppler-Radarteil der Anlage ist schematisch
durch den Block 48 dargestellt, welcher durch die Leitung 50 mit der Antenne 10 verbunden ist. Diese
Radaranordnung 48 erzeugt Ausgangssignale, welche eine genaue Anzeige der Geschwindigkeit Vh des
Flugzeugs längs der Kursrichtung desselben (d. h. längs der Längsachse des Flugzeugs) under Geschwindigkeit
Vch darstellen, welche die Komponente der
Flugzeuggeschwindigkeit quer zur Kursrichtung angibt (d. h. parallel zu einer Richtung längs der Querachse
des Fluji/.eugs).
Die Kurs- und Querkurssignale aus der Doppier-Radaranordnung 48 werden auf einen Koordinatenwandler
52 gegeben, welcher die Kurs- und Querkurs-Geschwindigkeitsinformation in Nord- und
Ostgeschwindigkeitsinformation Vdn und V (D~ppler-Nord-
und Doppler-Ost-Geschwindigkencn) umwandelt,
wie an den Anschlüssen 53 und 51 angegeben. Zu diesem Zweck muß der Koordinatenwandler
52 außerdem ein genaues Kurssignal H aus dem Kurs-Synchro 16 erhalten, welches bei 54 angegeben
ist.
Der Kreisel 40 ist mit seiner Drehachse 56 gegen Norden gerichtet, nachdem die Anlage ins Gleichgewicht
gekommen ist. Da ein Kreisel seine Lage im Raum absolut stabil beibehält, muß der Kreisel, um
die Drehachse 56 des Kreisels 40 in ihrer Nordrichtung zu halten, durch ein Eingangssignal auf die Azimutachse
mit einem Drehmoment versehen werden, so daß die dauernde Drehung der Erde und jede Ostkomponente
der Fahrzeuggeschwindigkeit ausgeglichen wird, welche beide erfordern, daß die Drehachse
des Kreisels in ihrer absoluten Ausrichtung gedreht wird, um weiterhin nach Norden zu weisen. Diese
Diehmoment-Korrektursignale um die Azimutachse
.erden über einen Leiter 58 nut' den Drehmomenteingang
»ZT« des Kreisels 40 gegeben. Diese Signale werden von einer geeigneten Korrekturschaltung 62
über eine Addierschaltung 60 geliefert. In gleicher Weise muß der Kreisel 40 ständig mit einem Drehmoment
um seine Ostachse mittels einer zur Nordgeschwindigkeit des Flugzeugs proportionalen Funktion
versehen werden, um die Nord-Südkrümmung der Erde auszugleichen und den Tisch 14 um die Ostachse
horizontal zu halten. Diese Korrektor wird über einen Leiter 64, eine Addierschaltung 66 und einen Leiter
68 von einer Kreiselkompaßsteuerschaltung 76 auf den Ost-Drehmomenteingang »ET« des Kreisels 40
gegeben. Wie oben erwähnt, wird der Tisch 14 um die Azimutachse und die Ostachse in Abhängigkeit
von Ausgangssignalen bei PZ und PE aus dem Kreisel 40 mittels der Verstärker 43 und 45 und der Stellmotoren
28 und 38 gehalten.
Solange der Tisch 14 und der Kreisel 40 mit der Kreiselachse 56 in der wahren Nordrichtung ausgerichtet
sind, ist die Ostachse in der wahren Ostrichtung ausgerichtet und die Ost-Eingangsachse ist daher für
Ost-Geschwindigkeitskomponenten unempfindlich. Daher genügt der reguläre Nord-Geschwindigkeitsausgleich
durch die Schaltung 76, um den Tisch 14 um die Ostachse ausgerichtet zu halten, ohne daß eine
Korrektur auf Grund von Ost-Geschwindigkeitskomponenten infolge der Erddrehung oder einer Ostgsschwindigkeitskomponente
des Fahrzeugs bezüglich der Erdoberfläche erforderlich ist. Wenn jedoch der Tisch 14 nicht genau auf die nach Norden weisende
Achse 56 ausgerichtet ist, so gerät die Ostachse ebenfalls aus ihrer Ausrichtung, mit dem Ergebnis, daß
wahre Ostgeschwindigkeiten so erscheinen, als hätten sie eine Nord-Südkomponente, welche auf die mißweisende
Ost-Eingangsachse des Kreisels 40 gegeben wird. Daraus ergibt sich eine anscheinende Nord-Geschwindigkeitskomponente
infolge der ostwärts verlaufenden Drehung der Erde. Keine dieser »scheinbaren« Nord-Geschwindigkeitskomponenten wird
durch die regulären Nord-Geschwindigkeits-Ausgleichssignale der Schaltung 76 ausgeglichen. Daraus
ergibt sich, daß der Tisch 14 nicht mehr genau in eine horizontale Lage um die Ostachse durch die über den
Anschluß 64 auf die ET-Klemme des Kreisels 40 gegebenen
Drehmomentsignale stabilisiert ist. Daher bewirkt die Fortdauer eines Fehlers in der Azimutausrichtung
des Tisches 14 eine Fehleraufhäufung in der Ausrichtung des Tisches 14 um die Ostachse. Die Abweichung
des Tisches von der horizontalen Lage um die Ostachse ergibt ein Schwerkraftsignal auf der
Nordachse des Beschleunigungsmessers 42.
Das Nordachsensignal am Beschleunigungsmesser erscheint an der »A/«-Klemme des Beschleunigungsmessers
und wird über die Verbindung 72 auf eine Addierschaltung 74 innerhalb der Kreiselkompaßsteuerschaltung 76 gegeben. Das Nordachsen-Signa!
des Beschleunigungsmessers besteht aus einer Kombination eines Beschleunigungssignals infolge irgendeiner
Beschleunigung in der Nordrichtung mit dem Nordachsen-Schwerkraftsignal infolge irgendeiner
Kippung des Tisches 14 um die Ostachse. Das von der Addierschaltung 74 empfangene Beschleunigungsmessersignal
wird auf eine Integrierschaltung 77 gegeben, weiche ein der Geschwindigkeit entsprechendes
Signal erzeugt. Diese kann als durch Trägheit bestimmte Nordgeschwindigkeit Vm bezeichnet werden.
Der Ausgang V^ des Integrators 77 wird auf eine
Vergleichsschaltung 78 gegeben. Über eine Verbindung 80 wird die Nord-Dopplergeschwindigkeit Vj11
ebenfalls auf die Vergleichsschaltung 78 gegeben. Mittels der Vergleichsschaltung 78 wird die durch die
Doppler-Radaranordnung bestimmte wahre Nordgeschwindigkeit
von der Kombination aus Nordgeschwindigkeit und integriertem Beschleunigungsmesser-Schwerkraftsigna!
subtrahiert, welches aus dem Beschleunigungsmesser 42 durch den Integrator 77 erhalten wurde. Die Differenz, welche an der Ausgangsklemme
82 der Vergleichsschaltung auftritt, stellt lediglich das integrierte Schwerkraftsignal dar,
und dieses ist ein Maß für die Kippung des Tisches 14 um die Ostachse. Dieser Fehler wird in einem Verstärker
84 verstärkt und wird über einen Schalter 86 (wenn der Schalter geschlossen ist) und die Addierschaltung
60 geleitet, um dem Kreisel um die Azimutachse ein Drehmoment zu erteilen und dadurch den
Tisch 14 wieder auszurichten und die Drehachse 56 des Kreisels 40 in die wahre Nordrichtung zurückzubringen.
Das bei 82 auftretende Fehlersignal wird au-
1S ßerdem über einen Zweig, welcher einen Verstärker
88, eine Addierschaltung 90 und einen Verstärker 92 enthält, auf die Ost-Drehmomentschaltung gegeben,
welche eine Verbindung 68, eine Addierschaltung 66 und einen Leiter 64 enthält. Dadurch wird bewirkt,
daß das Fehlersignal dem Kreisel 40 um die Ostachse ein Drehmoment erteilt, so daß die horizontale Lage
des Tisches 14 wiederhergestellt wird.
Der sogenannte »reguläre« Nordgeschwindigkeits-Ausgleich durch die Schaltung 76 ist proportional zu
der Nordgeschwindigkeit, ausgedrückt in Bogeneinheiten der Drehung um die Erde. Dieses Signal wird
über die Addierschaltung 90 und den Verstärker 92 mittels einer Verbindung 94 geleitet, welche das durch
Trägheit bestimmte Nordgeschwindigkeitssignal V1n
zur Durchführung von Erddrehungskorrekturen in die Addierschaltung 90 leitet.
Das Fehlersigna] an der Klemme 82 wird außerdem über einen Verstärker 96 über eine stabilisierende
Rückkopplungsverbindung 98 auf die Addierschaltung 74 gegeben, so daß ein stabiler Betrieb der Schaltung
aufrechterhalten wird. Eine geeignete »Coriolis«-Korrektur wird auf die Kreiselkompaß-Steuerschaltung
76 mittels einer schematisch angedeuteten Coriolisschaltung 100 gegeben, welche die Addierschaltung
74 speist.
Ein Kippen des Tisches 14 um die Nordachse wird durch den Ausgang des Ost-Beschleunigungsmessers
abgetastet, und diese Verschiebung des Systems wird elektrisch ausgeglichen. Zu diesem Zweck wird der
Ausgang des Ost-Beschleunigungsmessers an der Klemme »E« des Beschleunigungsmessers 42 über
eine Verbindung 102 auf eine Nordachsen-Kippausgleichsschaltung 104 gegeben. Diese Schaltung erzeugt
ein elektrisches Kippkorrektursignal, welches über die Ausgangsverbindung 126 und über die Addierschaltung
66 geleitet wird, um in geeigneter Weise das über die Verbindung 64 auf den Kreisel gegebene
Ost-Drehmomentsignal abzuändern.
Innerhalb der Schaltung 104 wird das Ost-Beschleunigungsmessersignal
aus der Verbindung 102 über eine Addierschaltung 106 auf einen Integrator
108 und dadurch auf eine Vergleichsschaltung 110 gegeben. Der Ausgang des Osi-Beschieunigungsmessers
besteht aus einer Kombination von Signalen auf Grund der tatsächlichen Ostachsen-Beschleunigungen
des Flugzeugs mit einem Schwerkraftausdruck auf Grund der Kippung des Tisches 14 um die Nordachse.
Die Vergleichsschaltung 110 ist an eine Verbindung 111 angeschlossen, empfängt das Doppler-Ostgeschwindigkeitssignal
V^ vom Koordinate»>wandler 52
und subtrahiert das Doppler-Ostgeschwindigkeitssignal
von dem vom Integrator 108 empfangenen integrierten
Signal. Das Differenzsignal am Ausgang 112
(ο
7 8
der Vergleichsschaltung 110 stellt denjenigen Teil des um die Querkurs- (oder Nick-)achse empfindlich ist,
Ausgangs des Integrators 108 dar, welches auf einer durch zwei Kreisel mit einer Meßachse ersetzt werden
Schwerkraftsignalkomponente aus dem Ost-Be- kann. In gleicher Weise kann der Beschleunigungs-
schleunigungsmesser beruht, und stellt daher einen messer 142 durch zwei einachsige Beschleunigungs-
zur Kippung des Tisches 14 um die Nordachse propor- 5 messer ersetzt werden.
tionalen Ausdruck dar. Da der Tisch 14 keinen Rah- Der Beschleunigungsmesser 142 ist so angeordnet,
men aufweist, welcher eine Drehung um die Nord- daß er Beschleunigungen An längs der Kursachse so-
achse gestattet, stellt dieses Signal auch die Kippung wie Beschleunigungen Ach längs der Querkursachse
der Plattform 12 um die Nordachse dar. Dieses Feh- durch Signale auf den entsprechenden Ausgangslei-
Iersignal wird im Verstärker 114 verändert und wird »° tungen 152 und 154 anzeigt und mißt. Diese Signale
an der Verbindung 116 zu der Eingangsaddierschal- werden auf einen Koordinatenwandler 156 gegeben,
tung 106 zwecks Stabilisierung der Anlage riickge- welcher außerdem so angeschlossen ist, daß er ein
koppelt. Das Signal an der Verbindung 116 zu der Kurssignal H auf einer Verbindung 5AA empfängt.
Eingangsaddierschaltung 106 zwecks Stabilisierung Dies ist das gleiche Kurssignal H, welches an der Ver-
der Anlage rückgekoppelt. Das Signal an der Verbin- >5 bindung 54 in Fig. 1 zur Verfugung steht,
dung 116 wird außerdem über geeignete Verstärker Der Koordinatenwandler 156 erzeugt aus dem
118 und 120 geleitet, welche das Fehlersignal in Aus- Kurs- und dem Querkurs-Beschleunigungssignal
drücke umwandelt, welche in geeigneter Weise der äquivalente Nord- und Ostbeschleunigungssignale,
erforderlichen Kippkorrekturfunktion an der Verbin- welche an den Ausgangsklemmen 158 und 160 des
dung 126 entsprechen. Der Ost-Beschleunigungs- 2° Koordinatenwandlers auftreten. Diese Signale wer-
messerausgang wird bezüglich Coriolis-Fehlern mit- den jeweils auf Schaltungen 162 bzw. 164 gegeben,
tels einer geeigneten, schematisch bei 122 dargtsicll- wo sie integriert und mit entsprechenden Dopplersi-
ten Schaltung korrigiert, welche die Addierschaltung gnalen verglichen werden, so daß geeignete Fehlersi-
106 speist. gnale erzeugt werden. Die resultierenden Fehlersi-
Fig. 2 zeigt den Teil der Anlage, welcher den in 25 gnale werden an Anschlüssen 166 und 168 auf einen
der Entfernung von der übrigen Doppler-Trägheits- Koordinatenwandler und eine Erddrehgeschwindig-
anlage, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, angeordneten keits-Korrekturschaltung 170gegeben. Die Schaltung
Vertikalenbezugssignalgenerator umfaßt. Mit dem 170 wandelt die Fehler in Kurs- und Querkursfehler
Block 124 ist schematisch ein Gerät bezeichnet, wel- (mit Erddrehgeschwindigkeits-Korrekturen) um, und
ches genaue Vertikalsignale erfordert. Dieses Gerät 30 diese Fehlersignale werden über Verbindungen 172
kann aus einer Luftbildkamera, einem Bombenzielge- und 174 auf die Drehmomenteingänge des Kreisels
rät, einem Feuerleitgerät oder einer anderen Vorrich- 140 gegeben. Ein Kursbezugssignal aus der Verbin-
tung bestehen, welches genau eingestellt und stabili- dung 54 der Kursbezugssignalquelle gemäß Fig. 1
siert werden muß. wird, wie bei 54ß angedeutet, auf den Koordinaten-
Die örtliche Quelle für genaue Vertikalsignale weist 35 wandler 170 gegeben.
einen Trägheitsbezugstisch 126 auf, welcher auf einem Die Schaltungen 162 und 164 empfangen das
ringförmigen Schwenkrahmen 128 angebracht ist, der Doppler-Nordgeschwindigkeitssignal V0n bzw. das
auf Stützen 130 schwenkbar gelagert ist, so daß eine Doppier-Ostgeschwindigkeitssignal V^, wie bei 53/1
Doppel-Schwenkrahmenlagerung gebildet wird. Der bzw. SlA angedeutet, von den Doppleranlagen-Aus-Trägheitstisch
126 ist sehr genau in einer vollständig 40 gangsklemmen 53 und 51 in Fig. 1. Innerhalb der
horizontalen Lage durch eine Trägheitsanlage stabiü- Schaltung 162 wird das Nord-Beschleunigungsmessiert,
welche gedämpft und durch von der in Fig. 1 sersignal auf eine Addierschaltung 176 gegeben, auf
dargestellten Dopplerradaranlage 48 erzeugte Dopp- welche ein Coriolis-Korrekturfaktor von einer Coriolergeschwindigkeitssignale
abgestimmt ist. Die ge- lis-Korrekturschaltung 178 ebenfalls gegeben wird,
naucn VertikalenausgangssignRle werden von dreh- 45 Das resultierende, veränderte Beschleunigungssignal
baren elektromagnetischen Generatoren 132 bzw. wird in einer Integratorschaltung 180 integriert, so
134 geliefert, welche an den Schwenklagern des daß ein der Nordgeschwindigkeit entsprechendes Si-Tisches
126 am Schwenkrahmen 128 und an den La- gnal Vn erzielt wird. Dieses Signal wird mit dem
gern des Schwenkrahmens 128 an der Stütze 130 an- Doppler-Nordgeschwindigkeitssignal V11n an dem
geordnet sind. Diese elektrischen Vertikalensignale so Anschluß SiA in der Komparatorschaltung 182 verwerden
durch die elektrischen Verbindungen 136 und glichen. Die Differenz, welche einen auf einer
138 zu der Vorrichtung 124 geleitet. Schwerkraftgröße infolge einer nicht vollständig ge-
Der Tisch 126 wird in einer genau horizontalen nauen horizontalen Ausrichtung der Plattform 126
Lage (wodurch eine genaue »Vertikale« erzeugt wird) beruhenden Fehler angibt, erscheint sodann an der
mittels eines Kreisels 140 mit zwei Freiheitsgraden 55 Ausgangsklemme 166 der Komparatorschaltung 182
gehalten, welchem ein Drehmoment in Abhängigkeit und der gesamten Schaltung 162. Das Fehlersignal
von Signalen erteilt wird, die von den zugehörigen wird außerdem über ein geeignetes Untersetzerele-
Schaltungen erzeugt werden, wobei die Drehmo- ment 184 zum Eingang des Integrators 180 an der
mentsignale von diesen Schaltungen weitgehend auf Addierschaltung 176 rückgekopoelt. Dadurch ergibt
Beschleunigungssignalen von einem zweiachsigen Be- 60 sich ein negatives Rückkopplungs- oder Dämpf ungs-
schleunigungsmesser 142 beruhen. Die Ausgangssi- signal zur Aufrechterhaltung der Stabilität der Anlage
gnale des Kreisels 140 werden jeweils durch Verstär- und zur Korrektur des Geschwindigkeitssignals Vn.
ker 144 bzw. 146 verstärkt und auf geeignete Das Geschwindigkeitssignal Vn kann an der Klemme
Servomotoren 148bzw. 150 gegeben, welche so ange- 181 abgegeben und in einem anderen Teil der Anlage
ordnet sind, daß sie die Plattform 126 um die Nick- 65 wahlweise verwendet werden, wie nachfolgend be-
achse und die Rollachse des Fahrzeugs einstellen schrieben.
Es wird bemerkt, daß der Kreisel 140. welcher für Die Schaltung 164 ist im wesentlichen gleich auf ge -
Eingangssignale um die Kurs- (oder Roll-!achse und baut wie die Schaltung 162. Sie weist eine Addier-
schaltung 186, eine Coriolis-Korrekturschaltung 188,
einen Integrator 190, welcher ein Ost-Geschwindigkeitssignal Ve erzeugt, und eine Komparaiorschaltung
192zum Vergleichen von V'c mit dem Ost-Dopplergeschwindigkeitssignal
Vde auf, so daß ein geeignetes Fehlersignal an dem Anschluß 168 erzeugt wird. Auch
hier ist eine stabilisierende Schaltung mit einem Untersetzerelement 194 vorgesehen, um wenigstens einen
Teil des Ausgangssignals als negative Stabilisierungsrückkopplung zur Addierschaltung Ϊ86 zurückzuleiten.
Diese Rückkopplungsschleife korrigiert das Geschwindigkeitssignal Ve, und dieses Geschwindigkeitssignal
wird an einer Klemme 191 für eine wahlweise Verwendung in der unten beschriebenen Webe
abgegeben.
Es wird festgestellt, daß die Schaltungen 162 und 164 jeweils ähnliche Merkmale besitzen wie die
Schaltungen 76 und 104 in Fig. 1.
Vorteilhafterweise wird die Berechnung der Fehlersignale innerhalb der Schaltungen 162 und 164 in
Nord- und Ostkoordinaten und nicht in Kurs- und Querkurs-Koordinaten vorgenommen. Durch Umwandlungin
Nord- und Ostkoordinaten im Koordinatenwandler 156, welcher die Berechnung in die Nord-
und Ostkoordinaten vornimmt, und durch darauf folgende abermalige Umwandlung in Kurs- und Querkurs-Drehmomentsignale
im Wandler 170 wird die Anlage für die Änderungsgeschwindigkeit des Kurses
unempfindlich. Wenn die ganze Arbeitsweise der Schaltungen in Kurs- und Querkurskoordinaten
durchgeführt wird, so wäre es notwendig, eine Messung und einen Ausgleich der Änderungsgeschwindigkeit
des Kurses vorzunehmen, um genaue Erddrehgeschwindigkeits- und Coriolis-Korrekturen an
der Anlage anzubringen. Daraus würde sich eine beträchtliche zusätzliche Kompliziertheil der Anlage ergeben.
Infolge einer Verbiegung des Flugzeugrahmens im Azimut können das an den Anschlüssen 54/1 und 54 B
empfangene Kurssignal und die an den Anschlüssen 51/1 und 53/1 von der in Fig. 1 gezeigten Kursbezugsvorrichtung
empfangenen Dopplergeschwindigkeiten nicht genau auf den wahren Kurs an der in F i g. 2 dargestellten Vertikalbezugsanordnung bezogen
sein. Daher kann eine Winkelverschiebung der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung im Azimut bezüglich
der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung vorhanden sein. Die Kurssignale und die Dopplergeschwindigkeitssignale
müssen jedoch nicht vollständig genau auf die in F i g. 2 gezeigte Vertikalenbezugsanordnung bezogen
sein, damit genaue Vertikalenausgangssignale erzielt werden. Es ist ein bekanntes Merkmal von durch
Dopplergeschwindigkeit gedämpften Trägheits-Navigationsanlagen, daß Fehler in den Doppler-Geschwindigkeitsmessungen
und dem Kurs die Genauigkeit der Vertikalenausgangssignale nicht kritisch beeinflussen. Dieses Merkmal solcher Anlagen (relative
Unabhängigkeit der Genauigkeit von Vertikalensignalen von Kursfehlern) ermöglicht die räumliche
Trennung einer sehr genauen Vertikalenanlage von der Kursbezugsanordnung, ohne daß die unabhängige
Erzeugung genauer örtlicher Kurssignale erforderlich wird.
In Verbindung mit der Kursbezugsvorrichtung gemäß F i g. 1 sind Vertikalensignale für die horizontale
Stabilisierung der Antennenplattform 12 durch Betätigung der Stabilisierungsmotoren 24 und 26 erforderlich.
Die an den Ausgangsklemmen 136 r ^d 138
der Vertikalenbezugsanordnung verfügbaren Vertikalenbezugssignale können als Ausrichtsignale zu
diesem Zweck verwendet werden. Daher kann die Ausrichtungs-Meßvorrichtung 18 weggelassen werden,
und die Ausgangsklemmen 136 und 138 können mit den Motoren 24 bzw. 26 verbunden werden. Diese
Ausgangssignale können nicht genau der wahren Vertikalen an der Plattform 12 entsprechen, und zwar infolge
von Faktoren, wie der Verbiegung des Flugzeugrahmens bei wesentlicher räumlicher Trennung
zwischen den Anordnungen. Die Plattform 12 muß jedoch nicnt genau stabilisiert sein, und daher spielt
der sich ergebende Fehler keine Rolle.
Die Dopplerradaranlage 48 ist betätigbar, so daß sie augenblicklicht leschwindlgkeitssignale erzeugt,
welche infolge des Einflusses von Unregelmäßigkeiten im Gelände, über welches das Flugzeug fliegt und von
welchem, her die reflektierten Radarsignale empfangen werden, ziemlich rasch schwanken. Die augenblicklichen
Geschwindigkeitssignale können zwar nicht besonders genau sein, der Mittelwert dieser Signale
ist jedoch ganz genau. Bei Verwendung einer Mittelungs- oder Filterschaltung, welche höchst wirksam
ist, wird jedoch die Kompliziertheit der Schaltung erhöht, und die Ansprechgeschwindigkeit der Ausgangssignale
der Doppleranlage auf augenblickliche Änderungen in den Koordinatengeschwindigkeiten
wird etwas verringert.
Die Dopplergeschwindigkeitssignale werden in der erfindungsgemäßen Anlage nicht »gemittelt« oder
merklich geglättet, wodurch die hohe Ansprechgeschwindigkeit auf augenblickliche Änderungen in der
Fahrzeuggeschwindigkeit erhalten bleibt. Statt Glättung oder Mittelung der Dopplergcschwindigkeitssignale
werden die Augenblickswerte zum direkten Vergleich mit entsprechenden, von der Trägheitsanlage
abgeleiteten Geschwindigkeiten verwendet und dadurch werden Korrektur- und Dämpfungssignale
für diese von der Trägheitsanlage abgeleiteten Geschwindigkeiten erzeugt. Da diese Korrektursignale
nur über eine Untersetzungs-Dämpfungsschaltung aufgegeben werden, bewirken die augenblicklichen
Schwankungen des Korrektur- und Dämpfungssignals keine merkliche Schwankung im resultierenden, korregierten
Trägheits-Geschwindigkeitssignal. Das Ergebnis der durch die Dämpfungsschaltung aufgegebenen
Korrekturen ist kumulativ und übt tatsächlich eine Mittelungswirkung aus, wobei jedoch die Kosten, die
Kompliziertheit und die Verringerung der Ansprechgeschwindigkeit vermieden werden, welche sich aus
einer Mittelung der Dopplersignale vor dem Vergleich mit den entsprechenden Trägheits-Geschwindigkei
ten ergeben würden. Das Ergebnis der Arbeitsweise dieser Anlage besteht darin, daß beispielsweise ir
Fig. 2 genaue und stabile Koordinaten-Geschwindig keitssignale Vn und Vt an den Klemmen 181 und 191
verfügbar sind. Diese Geschwindigkeitskomponen tensignale entsprechen den von der Trägheitsanlag(
abgeleiteten Geschwindigkeiten, welche kumulatr durch Fehlersignale korrigiert sind, die von den ent
sprechenden Koordinaten-Dopplergeschwindigkeits Signalen abgeleitet sind. Da die Geschwindigkeits
komponentensignale grundsätzlich von der Trägheits anlage erzeugte Signale sind, sind sie wi.scntlicl
stabiler als die entsprechenden Dopplergeschwindig keitssignale. Sie können jedoch in korrekte. Weis
als »Dopplere-Geschwindigkeitssignale bezeichne werden, da sie durch Dopplersignale korrigiert sine
Bezüglich Fig. 1 wird die Ansprechgeschwindigkeit der Kreiselkompaßschaltung 76 durch die Fehlerrückkopplung
begrenzt, welche durch die Rückkopplungs-Untersetzerschaltung
96 ermöglicht wird. Die Untersetzerschaltung 96 muß so ausgebildet sein, daß sie nur eine begrenzte Fehlerrückkopplung gestattet,
und zwar infolge der Tatsache, daß der Fehler auf der Basis der rasch schwankenden Dopplernordgeschwindigkeit
an der Eingangsklemme 80 berechnet wird. Die verhältnismäßig stabile Geschwindigkeit Vn,
welche an der Klemme 181 in Fig. 2 auftritt, kann jedoch anstatt des Dopplergeschwindigkeitssigr.als
Vdn auf die Eingangsklemme 80 der Schaltung 76 gegeben
werden. Da Vn wesentlich stabiler ist als V4n,
kann die Rückkopplungs-Untersetzerschaltung 96 so eingestellt werden, daß sie die Rückkopplung eines
wesentlich höheren Anteils des berechneten Fehlersignals
gestattet, ohne daß zu schnelle Schwankungen im augenblicklichen Betrieb der Schaltung oder
eine Instabilität hervorgerufen wird. Infolgedessen wird die Ansprechgeschwindigkeit der Kreiselkompaßschaltung
76 wesentlich verbessert und dadurch wird eine schnellere Kreiselkompaßsteuerung erzielt.
Bei dieser Ausführungsform kann das Signal Ve von
der Klemme 191 der Schaltung 164 in F i g. 2 ebenfalls statt des Doppler-Ostgeschwindigkeitssignals V^ auf
die Eingangsklemme 111 der Schaltung 104 in Fig. 1 gegeben werden. Die zugehörige Rückkopplungs-Untersetzerschaltung
114 kann sodann ebenfalls so eingestellt werden, daß sie ein schnelleres Korrekturansprechen
in der Ostgeschwindigkeitsschleife 104 bewirkt. Dadurch wird die Gesamtansprechgeschwindigkeit
der Kreiselkompaßanlage und der Kursbezugsanordnung verbessert, während gleichzeitig die
kombinierten Vorteile von Trägheits- und Dopplermcssung von Koordinatengeschwindigkeiten erhalten
ίο bleiben.
Die dargestellten Schaltungen werden vorzugsweise durch Einrichtungen zur Korrektur von Fehlern,
wie der Kreiselauswanderung, welche in Trägheitsanlagen allgemein auftreten, ergänzt. Es wird bemerkt,
daß diese und andere übliche Verfeinerungen vorzugsweise in der erfindungsgemäßen Anlage enthalten
sind.
Die Kursbezugseinrichtung gemäß Fig. 1 wurde
insbesondere in Verbindung mit der Lieferung der
so Kurssignale auf den Leitungen 54/1 und 54 B in Fi g. 2
beschrieben. Dies diente jedoch lediglich der Erläuterung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
Natürlich kann auch irgendeine andere bekannte und geeignete Kursbezugsanordnung, wie
beispielsweise ein Magnetkompaß oder ein Sternverfolgungsgerät, statt dessen verwendet werden, ohne
daß der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer sehr genauen Bezugsvertikalen an einem von der Navigationsanlage
entfernten Ort in einem Flugzeug, d adurch gekennzeichnet, daß an dem besagten entfernten Ort eine Plattform (126) um die
Roll- und Nickachse drehbar kardanisch im Flugzeug gelagert ist, auf der ein Kreiselgerät (140),
dessen Meßachsen jeweils in der Roll- bzw. der Nickachse ausgerichtet sind, sowie ein Beschleunigungsmeßgerät
(142), dessen Meßrichtungen in Richtung der Roll- bzw. der Nickachse weisen, angeordnet
sind, daß elektrische Schaltungen (162, 164) vorgesehen sind, in denen die vom Beschleunigungsmeßgerät
(142) erzeugten Beschleunigungssignale in Richtung der Roll- und Nickachse
integriert und mit von der Doppler-Trägheits-Navigationsanlage
zugeführten Geschwindigkeitssignalen verglichen werden und aus den Differenzsignalen
Nachführsignale für die Plattform (126) gewonnen werden, und daß die Bezugsvertikale
über den beiden Achsen zugeordnete Stellungsgeber (132, 134) gewonnen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Koordinatenwandler (156),
der die vom Beschleunigungsmeßgerät (142) erzeugten Beschleunigungssignale in Nord- und
Ost-Komponenten zerlegt, und ein weiterer Koordinatenwandler (170), der die in den Schaltungen
(162,164) gebildeten Nord- und Ost-Komponenten der Differenzsignale in Komponenten in
Roll- und Nickachsenrichtung zurücktransformiert, vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugsvertika'e
zur Stabilisierung der die Antenne (10) tragenden Plattform (12) der Doppler-Trägheits-Navigationsanlage
verwendet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreiselgerät (140)
aus zwei Kreiseln besteht, deren Meßachsen jeweils in der Roll- bzw. Nickachse ausgerichtet
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschleunigungsmeßgerät (142) aus zwei Beschleunigungsmessern
besteht, deren Meßrichtungen in die Richtungen der Roll- bzw. der Nickachse weisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (126) durch Servomotoren (148, 150), die duruh
vom Kreiselgerät (140) angesteuerte Verstärker (144,146) gespeist werden, um die Roll- bzw. die
Nickachse drehbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Schaltungen (162, 164) jeweils eine Rückkopplungsschleife
(184, 194) enthalten, die das Diffcrenzsignal
auf das Beschleunigungssignal rückkoppelt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle
des Vergleichs der von der Doppler-Tr "heits-Navigationsanlage
zugeführten Geschwindigkeitssignale mit den vom Beschleunigungsmeßgerät
(142) erzeugten integrierten Beschleunigungssignalen die integrierten Signale des Beschleunigungsmeßgeräts
(142) mit Dopplerkorrigiert«n Geschwindigkeitssignalen verglichen werden.
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