DE1684699C3 - Spannbeton-Druckbehälter für einen Kernreaktor - Google Patents
Spannbeton-Druckbehälter für einen KernreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spannbeton-Druckbehälter für einen Kernreaktor, der außer dem Reaktorkern
auch die getrennt um diesen herum angeordneten Dampferzeuger- bzw. Wärmeaustauscheraggregate mit
den zugehörigen Kühlmittelgebläsen und Kühlmittelverbindungsleitungen in sich aufnimmt und als einheitlicher,
vorgespannter Betonkörper mit dem Reaktorkern und den zugehörigen Aggregaten mit ihren nach außen
abschließbaren Ausnehmungen ausgebildet ist und bei welchem mindestens ein Teil der Spannelemente
einander kreuzend durch die Zwischenwände zwischen Reaktorkern und den Aggregaten verläuft.
Ein bekannter Spannbeton-Druckbehälter für einen gasgekühlten Reaktor, der außer dein Reaktorkern auch
die getrennt um diesen herum angeordneten Dampferzeuger- bzw. Wärmeaustauscheraggregate mit den
zugehörigen Kühlmittelgebläsen und Kühlmittelverbindungsleiiungen
in sich aufnimmt und als einheitlicher, vorgespannter Betonkörper mit dem Reaktorkern und
den zugehörigen Aggregaten mit ihren nach außen abschließbaren Ausnehmungen ausgebildet ist, hat
einen Innendurchmesser von ca. 30 rn und ist für einen 6S
Betriebsdruck von maximal 30 ata ausgelegt (Proceedings of the Third International Conference on the
Peaceful Uses of Atomic Energy, New York, 1965, Bd. 8,
S, 446-455). Für höhere Betriebsdrücke ist es jedoch
normalerweise erforderlich, die Behälterabmessungen wesentlich zu reduzieren, Dies wiederum hat meist zur
Folge, daß zumindest die Anlageteile des Primärkreislaufs wegen Platzmangel in gesonderten Druckbehältern
untergebracht werden müssen, obwohl die eingangs erläuterte, sogenannte »integrierte« Bauweise
sowohl aus Sicherheitsgründen als auch aus Gründen der nuklearen Stabilität besonders bei schnellen,
dampfgekühlten Reaktoren an sich erwünscht wäre.
Aus der FR-PS 13 06 797 ist ein gasgekühlter Kernreaktor der eingangs genannten Art bekannt, der
aus mehreren aneinander angesetzten Spannbeton-Behältern besteht. Die dort vorgesehenen Spannelemente
verbinden die einzelnen Behälter in der Weise, daß jeder den zentralen Behälter ein Stück am Umfang
umfaßt. Gasgekühlte Kernreaktoren dieser Art arbeiten jedoch mit relativ niedrigen Drücken, so daß aus den
erwähnten Gründen für dampfgekühlte Reaktoren mit sehr viel höheren Drücken kompaktere und vor allem
fester verspannbare Druckbehälter erforderlich sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Spannbeton-Druckbehälter zu schaffen,
bei dem auch für sehr hohe Innendrücke die genannte Forderung nach einer integrierten Bauweise und einer
besonders festen Verspannung erfüllt wird.
Gemäß der Erfindung besteht die Lösung dieser Aufgabe darin, daß die Spannelemente im Grundriß
U-förmig angeordnet den Betonkörper durchziehen und dabei zwischen ihren beiden Schenkeln die
Ausnehmung für den Reaktorkern und mindestens je eine Aggregatausnehmung umschließen, während deren
beide Enden gegen die Außenwand des Betonkörpers verankert sind, wobei alle Enden der im Kreuzverband
angeordneten Spannelemente gleichmäßig über den Umfang des gemeinsamen Betonkörpers entlang dessen
Höhe verteilt sind.
Auf diese Weise kann die Verspannung des Behälters, d.h. vor allem der einander gegenüberliegenden
Ausnehmungen für die Reaktorkomponenten erheblich verbessert und verstärkt werden. Gleichzeitig wird die
Größe der Ausnehmungen wesentlich verkleinert, so daß die zulässigen Betriebsdrücke entsprechend stark
erhöht werden können, da die die Ausnehmungen umfassenden Spannelemente diese sehr fest miteinander
verspannen können.
Ergänzend sei noch bemerkt, daß im Zusammenhang mit der Erfindung unter dem Begriff »Aggregate« ganz
allgemein alle diejenigen Bauteile zu verstehen sind, die für den Betrieb der Reaktoranlage erforderlich sind und
dem gleichen oder einem ähnlich hohen Kühlmitteldruck wie dieser ausgesetzt sind. Selbstverständlich
wäre es auch denkbar, die Turbinenaggregate selbst innerhalb des erfindungsgemäßen Druckbehälters unterzubringen,
denn die einzelnen Aggregate sind aufgrund der Abschirmwirkung der Zwischenwände
mindestens bei Stillstand der Anlage zugänglich.
Zweckmäßige weitere Ausbildungen gemäß der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und
3. Einzelheiten der Erfindung sind anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch im Längsschnitt einen Spannbeton-Druckbehälter
für einen schnellen, dampfgekühlten Brutreaktor und
F i g. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie 11—11 von
Fig. 1.
Der Reaktorkern 1 besteht im wesentlichen aus der Spaltzone 2 und den radialen und axialen Brutzonen 3a
unti 3b, die in einer zentralen Ausnehmung 4 des
Betonkörpers 5 untergebracht sind. Regel- und Abschaltstäbe 6 sind von unten durch den lioden des
Betonkörpers 5 in die Spaltzone 2 gefühn.
Der Dampfkreislauf arbeitet folgendermaßen: Der im Reaktorkern 1 überhitzte Dampf strömt im Dampfsammelbehälter
7 nach oben in Pfeilrichtung und wird auf mehrere Heißdampfverbindungsleitungen 8 verteilt, die
in weitere Ausnehmungen 9 an der Peripherie des Betonkörpers 5 führen. Hier wird ein Teil des
Heißdampfes über eine Vorschalt-Gegendruckturbine 10 und eine Nutzdampfleilung 11 abgezweigt und einem
außerhalb des Betonkörpers 5 angeordneten Nutzleistungsaggregat mit nachgeschaltetem Kondensator
(nicht dargestellt) zugeführt.
Der restliche Heißdampf wird über einen Abzweig 12 einem Dampferzeuger 13 zugeführt, um hbr das von
unten durch die Speisewasserleitung 14 eingeleitete Kondensat zu verdampfen. Der so erzeugte Sattdampf
wird von einem Gebläse 16, das von der Turbine 10 angetrieben wird, angesaugt und in den oberen
Abschnitt der Ausnehmungen 9 gedrückt, um von hier aus durch konzentrisch um die Leitungen 8 angeordnete
als Durchbrüche 17 ausgebildete Verbindungsleitungen zur zentralen Ausnehmung 4 zurückzuströmen. Hier
gelangt der Sattdampf in einen den Behälter 7 umgebenden Ringraum 18, in dessen unterem Teil die
radiale Brutzone 3;) angeordnet ist. Unterhalb der radialen Brutzone 3a wird der Dampf durch einen
Umlenkboden 19 wieder nach oben in die axiale Brutzone 3b und die Spaltzone 2 umgelenkt.
Zur Abschirmung des Reaktorkerns 1 dienen außer dem Betonkörper 5 und den oberen Verschlußdeckeln
20, 21 und 22 für die Ausnehmung 4 ein die radiale Brutzone 3a umgebender thermischer Schild 23 aus
Stahl und ein Schwerbetonmantel 24, wobei der Deckel 20 ähnlich wie die Ausnehmungen mit Wasser gekühlt
ist und im wesentlichen aus Schwerbeton besteht. Im Betriebszustand sind alle Ausnehmungen 4, 9 bis kurz
unterhalb der Durchbrüche 17 bzw. dem nach oben offenen Ringraum 18 mit auf annähernd Siedetemperatur
gehaltenem Wasser gefüllt. Durch diese Maßnahme wird die Betriebssicherheit und Stabilität der Anlage
wesentlich erhöht. Vor allem wird eine ausreichende Notkühlung des Reaktorkerns sichergestellt, da im Falle
eines plötzlichen Druckabfalles in der Leitung 11 dieses
Wasservolumen ausdampft und der dabei entstehende Dampf zunächst die Spaltzone durchströmt und dann in
der Turbine 10 vor seinem Austritt noch gedrosselt wird,
so daß auch die pro Zeiteinheit austretende Dampfmenge begrenzt wird.
Außerdem sind die Ausnehmungen 4, 9 und die Durchbrüche 17 mit einem Kühlmantel 25, in dem
Kühlwasser geführt wird, und eine sich hieran anschließende thermische Isolierschicht 26 ausgekleidet.
Die Ausnehmungen 9 sind über verschließbare öffnungen 27, durch die auch die Nutzdampfleitungen 11
geführt sind, bei Stillstand der Anlage zugänglich.
Die Fig.2 zeigt im Querschnitt die zentrale Ausnehmung 4 für den Reaktorkern 1 mit vier diese
kreissymmetrisch umgebenden Ausnehmungen 9 für die Dampferzeuger 13 bzw. Vorschaltturbinen 10 und
Gebläse 16.
Die U-förmigen Spannelemente 30 sind an ihren freien Enden gegen die Außenwand 31 des Betonkörpers
5 verankert und umschlingen außer der zentralen Ausnehmung 4 je zwei einander gegenüberliegende
Ausnehmungen 9 an der Peripherie des Betonkörpers 5. Die im Kreuzverband angeordneten Spannelemente 30
sind über die Höhe des Betonkörpers 5 so gleichmäßig aufgeteilt, daß alle acht Einspannkamen 32 an der
Außenwand 31 etwa gleich stark durch die eingespannten Spannelementenden beaufschlagt sind.
Die Spannelemente 30 durchziehen den Betonkörper 5 etwa in der Mitte der Zwischenwände zwischen der
zentralen Ausnehmung 4 und den Ausnehmungen 9. Die Zwischenwände sind so dick, daß die Ausnehmungen 9
gegen die vom Reaktorkern ausgehende radioaktive Strahlung ausreichend abgeschirmt sind.
Zusätzlich zu den Spannelementen 30 können noch weitere, den Betonkörper 5 ganz oder teilweise
umschlingende Spannelemente 33 vorgesehen sein. Sofern die Spannelemente 33 den Betonkörper 5 nur
abschnittweise umschlingen, sind ähnlich wie für die U-förmigen Spannelemente am Ende der zu verspannenden
Abschnitte Anschlagkanten 35 zum Befestigen der Spannelementencien vorgesehen.
In vertikaler Richtung ist der Betonkörper 5 in bekannter Weise durch den Beton in vertikaler
Richtung durchziehende Spannelemcnte 34 zusammengespannt
(F ig. 1).
Im vorliegenden Beispiel überkreuzen sich die U-förmigen Spannclcmcnte 30 bei vier symmetrisch um
den Reaktorkern herum angeordneten Dampferzeugern unter einem Winkel von 90".
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Spannbeton-Druckbehälter für einen Kernreaktor, der außer dem Reaktorkern auch die getrennt
um diesem herum angeordneten Dampferzeuger bzw. Wärmeaustauscheraggregate mit den zugehörigen
Kühlmittelgebläsen und Kühlmittelverbindungsleitungen in sich aufnimmt und als einheitlicher,
vorgespannter Betonkörper mit dem Reaktorkern und den zugehörigen Aggregaten mit ihren
nach außen abschließbaren Ausnehmungen ausgebildet ist und bei welchem mindestens ein Teil der
Spannelemente einander kreuzend durch die Zwischenwände zwischen Reaktorkern und den Aggregaten
verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente (30) im Grundriß U-förmig
angeordnet den Betonkörper (5) durchziehen und dabei zwischen ihren beiden Schenkeln die Ausnehmung
(4) für den Reaktorkern (1) und mindestens je eine Aggregatausnehmung (9) umschließen, während
deren beide Enden gegen die Außenwand (31) des Betonkörpers (5) verankert sind, wobei alle
Enden der im Kreuzverband angeordneten Spannelemente (30) gleichmäßig über den Umfang des
gemeinsamen Betonkörpers (5) entlang dessen Höhe verteilt sind.
2. Spannbeton-Druckbehälter nach Anspruch 1 mit vier zylindrischen Aggregaten um den Reaktorkern,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes Spannelement (30) die Ausnehmung (4) für den Reaktorkern
(1) und je zwei einander gegenüberliegende Ausnehmungen (9) für die Aggregate zwischen sich
einschließt.
3. Spannbeton-Druckbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betonkörper
(5) in an sich bekannter Weise in Längsrichtung und in Umfangsrichtung von weiteren Spannelementen
(33) bzw. (34) durchzogen ist.
40
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967G0050652 DE1684699B2 (de) | 1967-07-18 | 1967-07-18 | Spannbeton-druckbehaelter fuer einen kernreaktor |
DE19681639289 DE1639289A1 (de) | 1967-07-18 | 1968-02-22 | Reaktor-Behaelter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0050652 | 1967-07-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1684699C3 true DE1684699C3 (de) | 1977-07-28 |
Family
ID=
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