DE1627608C - Verfahren zum Verschweißen von explosionsplattierten Stahlplatten - Google Patents
Verfahren zum Verschweißen von explosionsplattierten StahlplattenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verschweißen von explosionsplattierten Stahlplatten,
deren Plattierungsschicht aus einem mit Stahl nicht schmelzschweißbaren Metall besteht.
Solche explosionsplattierte Stahlplatten eignen sich insbesondere zum Bau von Behältern zur Aufnahme
von Stoffen, die mit Bezug auf Stahl aggressiv sind. Diese Stahlplatten sind durch das Explosions-Plattierungsverfahren
mit einer festhaftenden dünnen Schicht aus einem wertvolleren Metall, z. B. Tantal,
verseilen, welches infolge seines wesentlich höheren Schmelzpunktes nicht mit Stahl schmelzverschweißbar
ist. Daher war es bisher nicht möglich, solche explosionsplattierten Stahlplatten z.B. stumpf zusammenzuschweißen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, dieses Problem mit relativ einfachen Mitteln zu lösen und ein Verfahren
zum Verschweißen solcher explosionsplattierter Stahlplatten zu schaffen, welches sich nicht nur zum
Stumpfschweißen solcher Platten, sondern auch insbesondere zum Herstellen von Rohrboden für Wärmeaustauschvorrichtungen
eignet, wodurch die Verwendung solcher Verbundwerkstoffe für Kühl- oder Heizregister erschlossen wird, um auch für Stahl aggressive
Stoffe in einer dauerhaften Vorrichtung einem Wärmeaustauschprozeß unterziehen zu können.
■ ■' Dies wird erfindungsgemäß in erster Linie dadurch
erreicht, daß zunächst die Stahlschicht der zu verschweißenden Platten an den zu verbindenden Stellen
von der der-Plattierungsschicht abgelegenen Seite her
bis nahezu an die Plattierungsschicht heran spanabhebend bearbeitet wird und der an die Plattierungsschicht
angrenzende Rest der Stahlschicht zur Bildung einer Nut so weit weggeätzt wird, daß ein überstehender
Rand der Plattierungsschicht verbleibt, daß dann dieser überstehende Rand über einen Radius
etwa rechtwinklig hoch gebogen wird und daß daraufhin die hochgebogenen Ränder der Plattierungsschicht
verschweißt werden.
Bei Anwendung dieses Verfahrens zum Stumpfschweißen zweier explosionsplattierter Stahlplatten
wird nach dem Verschweißen der hochgebogenen Ränder der Plattierungsschicht auch die Stahlschicht
verschweißt.
Bei der Herstellung von Rohrboden für Wärmeaustauschvorrichtungen,
deren Plattierungsschicht aus einem mit Stahl nicht schmelzverschweißbaren Metall,
z. B. Tantal, besteht, aus welchem auch die Rohre der Wärmeaustauschvorrichtungen bestehen, wird
erfindungsgemäß so verfahren, daß zunächst an den Stellen, an denen die Rohre mit dem Rohrboden verbunden
werden sollen, sowohl die Stahlschicht als auch die Platlierungsschicht mit Bohrungen kleineren
Durchmessers verseilen werden, daß dann i'odc Bon-
rung in der Stahlschicht bis nahezu an die Plattierungsschicht heran erweitert wird, daß anschließend
der noch an dem nach innen vorstehenden Plattierungsschichtrand anhaftende Stahlrest bis zur Bildung
einer über den Durchmesser der erweiterten Bohrung der Stahlschicht hinausgehenden Ringnut
weggeätzt wird, daß daraufhin der Plattierungsschichtrand unter Beibehaltung eines Radius zur Bildung
einer mit der Stahlschichtbohrung fluchtenden Aushalsung aufgebogen wird, wonach das aus dem
gleichen Werkstoff wie dem der Plattierungsschicht bestehende Rohr in die Gesamtbohrung mit Preßsitz
eingeschoben wird, bis das Rohrende mit der Aushalsung im wesentlichen bündig abschneidet, woraufhin
die Aushalsung mit dem Rohrende verschweißt wird.
Dabei wird zum Herausätzen der Ringnut ein säurebeständiger Stopfen mit freier Innenbohrung in die
Bohrung der Stahlschicht so weit eingeführt, daß zwischen seiner Innenstirnfläche und dem Plattierungsschichtrand
ein Abstand verbleibt, welcher der axialen Breite der beabsichtigten Ringnut entspricht, und
daß daraufhin jede so vorbereitete Bohrung des Rohrbodens bis zu einer vorbestimmten Füllhöhe innerhalb
der Stopfenbohrung mit einer Säure gefüllt wird, welche man über eine Zeitspanne, die für das
Ausätzen der Ringnut notwendig ist, einwirken läßt.
Die Erfindung wird nunmehr an Hand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung ausführlicher
beschrieben, und zwar zeigen die
F i g. 1 bis 5 die verschiedenen Verfahrensstufen zum Stumpfschweißen zweier explosionsplattierter
Stahlplatten, die
F i g. 6 bis 10 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Rohrbodens für
Wärmeaustauschvorrichtungen in den verschiedenen Verfahrensstufen, während
Fig. 11 einen Ausschnit eines erfindungsgemäß hergestellten Rohrbodens in Perspektive wiedergibt.
In Fig. 1 sind zwei explosionsplattierte Stahlplatten 1 dargestellt, die aus einer Stahlschicht 2 und
einer dünnen (hier etwas stärker gezeichneten) Plattierungsschicht 3, beispielsweise aus Tantal, bestehen.
Es handelt sich bei der Plattierungsschicht 3 um ein Metall, welches infolge seines höheren Schmelzpunktes
nicht durch Schmelzschweißung mit Stahl verbunden werden kann. Durch das bekannte Explosionsplattieren
haftet jedoch die Plattierungsschicht 3 sehr fest an der Stahlschicht 2.
Um nun solche explosionsplattieren Stahlplatten 1 stumpf aneinanderschweißen zu können, werden die
stumpfzuschweißenden Endflächen der beiden Platten 1, wie in F i g. 2 dargestellt, bearbeitet, und zwar
wird durch Zerspanungsarbeit die der Plattierungsschicht 3 abgelegene Kante 4 schräg weggenommen
und das an die Plattierungsschicht 3 angrenzende Material der Stahlschicht 2 mit einer Säure weggeätzt,
welche die Plattierungsschicht 3 nicht angreift. Durch das Wegätzen wird eine Nut 5 gebildet, so daß
ein Rand 6 der Plattierungsschicht 3 über die Stahlschicht 2 hinaus vorsteht.
Daraufhin werden die Ränder 6 nach oben gebogen, wie in F i g. 3 dargestellt. Da die Plattierungsschicht
3 aus einem ziemlich spröden Material, z. B. Tantal, besteht, muß der Rand 6 der Plattierungsschicht
3 über einen Radius 7 gebogen werden, und die weggeätzte Nut 5 dient dazu, das Biegen des Radius
7 zu ermöglichen. Ferner ist das Ausätzen der Nut 5 deshalb notwendig, weil man beim spanabhebenden
Bearbeiten der schrägen Kante 4 mit dem Zerspanungswerkzeug nicht bis dicht an die Plattierungsschicht
3 herangehen kann, da sonst diese wertvolle Plattierungsschicht 3 beschädigt werden könnte.
Anschließend werden die Platten 1 zusammengebracht und die hochgebogenen Kanten 6 durchgehend
verschweißt, wie bei 8 in F i g. 4 dargestellt. Auch hierbei erweisen sich die ausgeätzten Nuten 5
deshalb als nützlich, weil sie beim Schweißen der Kanten 6 der Plattierungsschicht 3 (was mit sehr hoher
Temperatur geschieht) einen ausreichenden Abstand von der Stahlschicht 2 gewährleisten, so daß
letztere durch die hohe Schweißtemperatur nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
Zum Schluß können dann die Stahlschichten 2 der Platten 1 an den schrägen Kanten 4, die eine V-Nut
bilden, mit einer V-Naht 9 verschweißt werden, wie in F i g. 5 dargestellt ist.
Auf ähnliche Weise können auch Rohrboden 10 (s. Fig. 11) für Kühl- oder Heizregister hergestellt
werden, wobei die Rohrboden 10 aus einer explosionsplattieren
Stahlplatte 11 mit einer Stahlschicht 12 und einer Plattierungsschicht 13 bestehen und mit
Rohren 14 verbunden werden, die aus dem gleichen Metall wie dem der Plattierungsschicht 13, z. B. aus
Tantal, bestehen. Dadurch werden dauerhafte Wärmeaustauschvorrichtungen geschaffen, in denen auch
Stoffe verarbeitet werden können, die gegenüber einfachem Stahl aggressiv sind.
In den Fig. 6 bis 10 sind die einzelnen Verfahrensschritte
zur Herstellung eines Rohrbodens 10 dargestellt. Wie in F i g. 6 gezeigt, wird zunächst die
beispielsweise mit Tantal explosionsplattierte Stahlplatte 11 an denjenigen Stellen, an denen die Rohre
14 (s. Fi g. 10 und 11) an der Platte 11 befestigt werden sollen, mit Bohrungen 15 kleineren Durchmessers
versehen, und zwar werden sowohl die Stahlschicht 12 als auch die Plattierungsschicht 13 durchbohrt.
Danach wird nur die Stahlschicht 12, wie in F i g. 7 gezeigt, mit einer erweiterten Bohrung 16 versehen,
und zwar bis kurz vor die Plattierungsschicht 13. Der noch an dem nach innen vorstehenden Plattierungsschichtrand
17 anhaftende Stahlrest 18 wird anschließend so weit weggeätzt, daß, wie in F i g. 8
dargestellt, an der Grenze zwischen der Plattierungsschicht 13 und der Stahlschicht 12 eine Ringnut 19
gebildet wird (ähnlich der Nut 5 in den F i g. 2 bis 5). Zu diesem Zweck wird in die Bohrung 16 der Stahlschicht
12 ein Stopfen 20 eingeführt, der aus einem weichen, säurebeständigen Material besteht und eine
freie Innenbohrung 21 aufweist. Der Stopfen 20 wird so weit eingeführt, daß zwischen seiner Innenstirnfläche
22 und dem nach innen vorstehenden Ringrand 17 der Plattierungsschicht 13 ein Abstand verbleibt,
welcher der Breite der beabsichtigten Ringnut 19 entspricht.
Zum Ausätzen der Ringnut 19 wird die gesamte Platte 11, mit der Plattierungsschicht nach unten, auf
eine Dichtungsplatte 23 aufgepreßt, welche die Bohrungen 15 in der Plattierungsschicht 13 abdichtet.
Dann werden die Bohrungen 21 der Stopfen 20, die Bohrungen 16 der Stahlabschnitte 12 (soweit sie
durch die Stopfen 20 frei gelassen sind) und die Bohrungen 15 der Plattierungsschicht 13 mit einer Säure
24 bis etwa zu einer Füllhöhe 25 gefüllt. Man läßt die
Säure 24, die nur die Stahlschicht 12 angreift, so lange
einwirken, wie es zum Erreichen der gewünschten Tiefe der Ringnut 19 erforderlich ist.
Danach werden die Säure 24 und die Stopfen 20 entfernt und die Säurereste abgespült. Die vorstehenden
Plattierungsschichtränder 17 (F i g. 7 und 8) · werden dann, wie in F i g. 9 dargestellt, über einen
Radius 26 zur Bildung von Aushalsungen 27 etwa rechtwinklig aus der Ebene der Plattierungsschicht 13
hochgehoben, und zwar so, daß die Innenbohrungen der Aushalsungen 27 mit den Stahlschichtbohrungen
16 fluchten. Nun werden die Rohre 14 in die Bohrungen 16 (s. Fig. 10) so weit mit Preßsitz eingeschoben,
bis die Rohrenden 28 mit den Aushalsungen 27 im wesentlichen bündig abschneiden, woraufhin diese
Rohrenden 28 mit den Aushalsungen 27 verschweißt werden, wie bei 29 in den Fig. 10 und 11 dargestellt.
Auch hierbei ermöglichen die Ringnuten 19 das Ausbiegen des Radius 26 an den Aushalsungen 27
und gewährleisten beim Verschweißen der Rohrenden 28 mit den Aushalsungen 27 einen ausreichenden
Abstand der Schweißnaht 29 von der Stahlschicht 12.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Verschweißen von explosionsplattierten
Stahlplatten, deren Plattierungsschicht aus einem mit Stahl nicht schmelzverschweißbaren
Metall besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Stahlschicht (2,12) der zu verschweißenden Platten (1,
11) an den zu verbindenden Stellen (4; 15, 16) von der der Plattierungsschicht (3, 13) abgelegenen
Seite her bis nahezu an die Plattierungsschicht (3, 13) heran spanabhebend bearbeitet
wird und der an die Plattierungsschicht (3, 13) angrenzende Rest der Stahlschicht (2, 12) zur BiI-dung
einer Nut (5, 19) so weit weggeätzt wird, daß ein überstehender Rand (6, VJ) der Plattierungsschicht
(3, 13) verbleibt, daß dann dieser überstehende Rand (6, 17) über einen Radius (7*
26) etwa rechtwinklig hochgebogen wird und daß daraufhin die hochgebogenen Ränder (6. 27) der
Plattierungsschicht (3, 13) verschweißt werden (8, 29).
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Stumpfschweißen zweier explosionsplattierter Stahlplatten,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verschweißen der hochgebogenen Ränder (6) der
Plattierungsschicht (3) auch die Stahlschicht (2) verschweißt wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Herstellung von Rohrboden für
Wärmeaustauschvorrichtungen, wobei die Rohrboden aus explosionsplattieren Stahlplatten bestehen,
deren Plattierungsschicht aus einem mit Stahl nicht schmelzverschweißbaren Metall, z. B.
Tantal, besteht, aus welchem auch die Rohre der Wärmeaustauschvorrichtungen bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst an den Stellen, an denen die Rohre (14) mit dem Rohrboden (10)
verbunden werden sollen, sowohl die Stahlschicht
(12) als auch die Plattierungsschicht (13).mit· ·.
Bohrungen (15) kleineren Durchmessers versehen werden, daß dann jede Bohrung (15) in der Stahlschicht
(12) bis nahezu an die Plattierungsschicht
(13) heran erweitert wird, daß anschließend der noch an dem nach innen vorstehenden Plattierungsschichtrand
(17) anhaftende Stahlrest (18) bis zur Bildung einer über den Durchmesser der
erweiterten Bohrung (16) der Stahlschicht (12) hinausgehenden Ringnut (19) weggeätzt wird, daß
daraufhin der Plattierungsschichtrand (17) unter Beibehaltung eines Radius (26) zur Bildung einer
mit der Stahlschichtbohrung (16) fluchtenden Aushalsung (27) aufgebogen wird, wonach das
aus dem gleichen Werkstoff wie dem der Plattierungsschicht (13) bestehende Rohr (14) in die Gesamtbohrung
(16) mit Preßsitz eingeschoben wird, bis das Rohrende (28) mit der Aushalsung (27) im wesentlichen bündig abschneidet, woraufhin
die Aushalsung (27) mit dem Rohrende (28) verschweißt wird.
4. Anwendungsverfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herausätzen der
Ringnut (19) ein säurebeständiger Stopfen (20) mit freier Innenbohrung (21) in die Bohrung (16)
der Stahlschicht (12) so weit eingeführt wird, daß zwischen seiner Inncnstirnfläche (22) und dem
Plallicrungsschichtrand (17) ein Ahv.and verbleibt,
welcher der axialen Breite'der beabsichtigten Ringnut (19) entspricht, und daß daraufhin
jede so vorbereitete Bohrung (16) des Rohrbodens (10) bis zu einer vorbestimmten Füllhöhe
(25) innerhalb der Stopfenbohrung (21) mit einer Säure (24) gefüllt wird, welche man über eine
Zeitspanne, die für das Ausätzen der Ringnut (19) notwendig ist, einwirken läßt.
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