DE1608113A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erschmelzen und Giessen einer Legierung auf Titan-Nickelbasis - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erschmelzen und Giessen einer Legierung auf Titan-NickelbasisInfo
- Publication number
- DE1608113A1 DE1608113A1 DE19671608113 DE1608113A DE1608113A1 DE 1608113 A1 DE1608113 A1 DE 1608113A1 DE 19671608113 DE19671608113 DE 19671608113 DE 1608113 A DE1608113 A DE 1608113A DE 1608113 A1 DE1608113 A1 DE 1608113A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- alloy
- melting
- container
- mold
- nickel
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/02—Making non-ferrous alloys by melting
- C22C1/023—Alloys based on nickel
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C1/00—Making non-ferrous alloys
- C22C1/02—Making non-ferrous alloys by melting
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
- Crucibles And Fluidized-Bed Furnaces (AREA)
Description
Beschreibung zu der Patentanmeldung
William James Buehler IO649 VTeymouth Street, Bethesda, Maryland (USA)
betreffend
Verfahren und Vorrichtung zum Erschmelzen und Gießen einer Legierung auf Titan-Nickelbasis
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Erschmelzen und Gießen einer Legierung auf Titan-Nickelbasis aus Metallen, welche in ihrer elementaren
Form mit dem Schmelzbehältermaterial reagieren, während die herzustellende Legierung den Schmelzbehälter im wesentlichen
nicht angreift.
In der Vergangenheit wurden bereits viele Techniken und Methoden entwickelt und angewendet, um für die Herstellung
von Legierungen aus hochreaktiv.en-lnetaXnrs^hen
Komponenten, wie z.B. Ti, Zr, Hf, Ce, La usw. elektrische Induktionsschmelzverfahren zu verwenden, bei denen mit dem
Schmelzvorgang eine Durchmischung und eine Reinhaltung der
- 2 -Neil« Unterlagen W'7$siAb8.2Nr.-ISaU3doBÄnd9rungagea.v.4%9,VJS7l
209810/0383
Legierung einhergehen und auf einfache Weise eine Temperatursteuerung
vorgenommen werden kann. Solche Induktionsschmelzverfahren haben jedoch bis jetzt versagt, sobald
eine schnelle Reaktion einer oder mehrerer dieser reaktiven Metallkomponenten mit dem Behälter oder Tiegel, welcher
für den SchmelzVorgang verwendet wurde, auftrat. Demzufolge
mußten zur Herstellung solcher Legierungen aus reaktiven Metallen andere, mit Nachteilen behaftete Schmelzverfahren
herangezogen werden. Zu diesen anderen* bisher angewendeten Verfahren gehört das Lichtbogenschmelzen, und
zwar sowohl mit Dauerelektrode als auch mit sich selbst verzehrenden Elektroden, wobei man einen inerten wassergekühlten
Kupfertiegel zur Aufnahme der Schmelze verwendet. Eine andere bekannte Technik, das sog. Schwebeschmelzen ("levitation
melting"), wobei die elektrische Induktion dazu dient, das Metall zu schmelzen und die geschmolzene Legierung
in dem Induktionsfeld in der Schwebe zu halten, ist nicht wirtschaftlich durchführbar, obwohl dabei Legierungen
mit ausgezeichneter Reinheit erhalten werden.
Man war daher bei der kommerziellen Herstellung von Legierungen auf Titannickelbasis oder ähnlichen Legierungen
zunächst auf das Lichtbogenschmelzverfahren mit Dauerelektrodenoder
mit sich selbst verzehrenden Elektroden angewiesen. Es muß bemerkt werden, daß der Ausdruck Legierung
auf Titannickelbasis eine beträchtliche Anzahl anderer Legierungen umfaßt, wie z.B. TiCoj TiFe; TiNi Co1
- 3 209810/0383
TiNi Fe, ; TiCo Fe,-χ usw. Zwar wird das Bogenschmelzverf
ahren allgemein zum Schmelzen sowohl von Titan- und Zirkollegierungen verwendet; zur Erzielung chemisch-homogener
Legierungen ist jedoch ein wiederholtes Schmelzen und eine Wiederholung des Arbeitsprozesses erforderlich,
um chemisch-homogene Legierungen herzustellen. Insbesondere bei der Herstellung homogener Titannickellegierungen
war dieses wiederholte Schmelzen unerläßlich.
Es wurde ferner bereits ein Verfahren zur Herstellung
von Legierungen auf Titannickelbasis beschrieben, bei dem zunächst Nickel in einem Magnesiatiegel (von hoher Reinheit)
geschmolzen wird, worauf das Titan direkt in die Nickelschmelze eingetragen wird. Dieses Verfahren arbeitet
befriedigend. Die geschmolzene Titannickellegierung kann jedoch nicht in dem Magnesiatiegel aufbewahrt werden, ohne
daß sie mit Sauerstoff verunreinigt wird, welcher einer Zersetzung des Magnesiumoxyds (MgO) des Magnesiatiegels
entstammt. Es ist daher bei diesem Verfahren ein rasches Arbeiten nach der Titanzugäbe erforderlich. Auf der anderen
Seite bringt eine solche rasche Arbeitsweise bei der kommerziellen Herstellung der Legierung schwerwiegende
Probleme mit sich, da große Wärmemengen benötigt werden.
- 2t 209810/0383
Es ist aus einer Reihe von Untersuchungen bekannt, daß elementares Titan und elementares Nickel beide mit
dem Material eines Graphittiegels reagieren. Im äquiatomaren Legierungsbereich (wo im wesentlichen die Phase der
TiNi-Verbindung vorliegt) zeigen die TiNi-Legierungen eine begrenzte Löslichkeit und eine verhältnismäßig niedrige
Lösungsgeschwindigkeit für Kohlenstoff. Diese Titannickellegierung mit nahezu stöchiometrischem Titannickelverhältnis
nehmen wenig Kohlenstoff in Lösung auf, wenn diese Legierungen im geschmolzenen Zustand in Berührung mit
Graphit gebracht werden. Gewöhnlich übersteigt diese Kohlenstoffaufnähme 0,04 Gewichts^-Kohlenstoff nicht und
der Kohlenstoffgehalt steigt nicht weiter an, selbst wenn man die Legierung auf Titannickelbasis mehr als für eine
Stunde in geschmolzenem Zustand in dem Graphittiegel beläßt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung
eines Verfahrens und einer Vorrichtung zum Erschmelzen und ,Gießen einer Legierung auf Titan-Nickelbasis aus Metallen,
welche in ihrer elementaren Form mit dem Schmelzbehältermaterial reagieren, während die herzustellende Legierung
den Sehmelzbehälter im wesentlichen nicht angreift, unter Vermeidung unzulässiger Verunreinigung während des Schmelzens
- 5 209810/0383
und der Legierungsbildung, um aus dem geschmolzenen Material einwandfreie Gußblö'cke herzustellen.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß eine vorbestimmte Menge
einer vorher hergestellten Legierung mit der gleichen Zusammensetzung wie die herzustellende Legierung in den
Schmelzbehälter eingebracht und der Inhalt des Behälters
sodann auf eine über der Schmelztemperatur der Legierung liegende Temperatur aufgeheizt wird, worauf die Metallkomponenten
der herzustellenden Legierung derart in den Behälter eingebracht werden, daß. ein direkter Kontakt
zwischen den 'Metallkomponenten und der Behälterwandung im wesentlichen vermieden wird und die so erschmolzene
Legierung anschließend vergossen wird·
Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung bietet
den Vorteil, daß eine Reaktion der Metalle in ihrer elementaren Form mit dem Schmelzbehältermaterial praktisch
vermieden wird. Weiter bietet das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß eine verlängerte Zeltdauer zur
Handhabung der Legierungsschmelze zur Verfügung steht, was im Hinblick auf eine technische Herstellung der Legierungen,
insbesondere hinsichtlich der Durchmischung,
- 6 -209810/0383
der Einstellung des Mischungsverhältnisses und hinsichtlich der Reinigung der Legierungen günstig ist.
Vorzugsweise wird als Schmelzbehälter ein Graphittiegel verwendet.
Die sehr geringe Menge von TiC-Partikeln in dem
TiNi-Gitter, die sich dabei im Verlauf des Schmelzverfahrens
bilden, sind fein zerteilt und gleichmäßig verteilt· Sie sind unbedeutend und können in allen praktischen
Fällen vernachläßigt werden. Zweckmäßigerweise werden die Metallkomponenten in Form einer Mischung in den Schmelzbehälter eingebracht. Dabei können die Metallkomponenten
in einem vorbestimmten Mischungsverhältnis zu Preßkörpern verpreßt in den Schraelzbehälter eingebracht werden.
Alternativ kann die Mischung der Metallkomponenten in einen Behälter eingefüllt werden, der aus einer der
beiden Metallkoraponenten besteht und dann mit vorbestimmter
Geschwindigkeit in den Schmelzbehälter eingebracht werden.
Vorteilhafterweise werden die Metallkomponenten gesondert in einem vorbestimmten Verhältnis in den Schmelzbehälter
eingebracht.
209810/0383
Insbesondere kann es vorteilhaft sein, die Metallkomponenten
in Form von Vorlegierungen oder Sinterkörpern in den Schmelzbehälter einzubringen.
Als besonders zweckmäßig erwies sich ein Verfahren, bei dem man den Sehmelzbehälter trocknet und nach Einbringen
eines Stückes der Legierung der gleichen Zusammensetzung wie die herzustellende Legierung auf dessen Boden
bis zu einem vorbestimmten Druck evakuiert, mit einem Inertgas zum Teil wieder auffüllt, auf eine über der
Schmelztemperatur der Legierung liegende Temperatur aufheizt und mit den Metallkomponenten der Legierung beschickt
und nach dem Schmelzen der eingebrachten Metallkomponenten
die Temperatur der Sehmelzbehälter bei allmählicher Verringerung des Druckes in dem Sehmelzbehälter
auf einer über dem Schmelzpunkt der Legierung liegenden
Temperatur hält und schließlich die geschmolzene Legierung in Formen gießt.
Um beim Schmelz- und Legierungsvorgang Inhomogenitäten
zu vermeiden ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, den Sehmelzbehälter vom Behälterboden her vorzugsweise mittels
Induktionsheizung aufzuheizen.
209810/0383
Beim Erstarrungsvorgang des Sohmelzbarrens kann erfindungsgemäß eine Poren- und Lunkerbildung auf Grund
der Materialschrumpfung dadurch vermieden werden, daß man beim Abkühlen der gegossenen geschmolzenen Legierung im
unteren Bereich der Gußform in stärkerem Maße Wärme entzieht als im oberen Bereich der Gußform und/oder während
des Erstarrens der Legierung den oberen Bereich der Gußform beheizt.
Des weiteren kann es vorteilhaft sein, wenn die der oberen Zone der geschmolzenen Legierung zugeführte
Wärmemenge mit der Höhe der geschmolzenen Legierung variiert wird, so daß ein Wärmegradient entsteht, der
zum Boden der Gußform hin abnimmt.
Zweckmäßigerweise wird dabei die dem oberen Bereich der Gußform zugeführte Wärmemenge mit fortschreitender
Erstarrung verringert.
Vorzugsweise wird eine Gußform verwendet, die so ausgebildet ist, daß sie der geschmolzenen Legierung in
- 8a 209810/0383
«a - ■
Richtung zum Boden und nach außen Wärme entzieht. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der untere Bereich der
Gußform größere Abmessungen oder größere Wandstärken aufweist als ihr oberer Bereich.
Auch können der obere Gußforrabereich beheizbar und/oder
der untere Gußformbereich kühlbar sein.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand schematischer
Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert·
Es zeigen
Fig. la und Ib schematische Darstellungen zweier möglicher
Grenzfälle einer regellosen Verteilung von Titan- und Nickelmetallteilchen, welche
entstehen, wenn man einen Graphittiegel wahllos mit den beiden elementaren Komponenten
beschickt;
209810/0383
Pig. 2a, 2b und 2c schematisehe Darstellungen, welche
drei verschiedene Beschickungsmethoden gemäß vorliegender Erfindung veranschaulichen, wobei
der wirksame Kontakt zwischen den Elementen Titan und Nickel und dem Graphittiegel während
des Induktionsschmelzprozesses auf ein Minimum herabgesetzt wird;
Pig. 3a und Jb schematische Darstellungen zur Veranschaulichung
zweier möglicher Störungen bei der Beschickung, welche gemäß vorliegender Erfindung
vermieden werden;
Pig. 4 ein Diagramm der Obergangstemperatur als Punktion
der Zusammensetzung der Legierung auf Titan-Nickelbasis;
Pig. 5 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Erst arrungsbereichs verschiedener Legierungszusammensetzungen
auf Titan-Nickelbasis;
Pig. 6 einen schematischen Teilschnitt zur Veranschaulichung des bei den bisher verwendeten Gußformen
auftretenden Sehrumpfvorgangs während der Erstarrung der geschmolzenen Legierung, wobei
eine Zone niedrigen Drucks zwischen dem erstarrenden Gußblock und der Wandung der ßußf orni
entsteht;
Pig. 7a einen schematischen Schnitt durch einen in herkömmlichen
Gußformen gebildeten Gußblock;
209810/0383 - 10 -
Pig". 7b einen schematisehen Schnitt durch einen mittels
der orfindtinssgemäßen Gußform 'erhaltenen Gußblock;
Fig. 8a und 8b schematische . Querschnitte durch zwei Ausfuhr
ungs for men der erfindungsgemäßen Gußfortnj
Fig. 9a und 9b eine schematische Darstellung des Erstarrungsprozesses
bei einer herkömmlichen Gußform und bei der erfindungsgemäßen Gußform.
Bei den herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Legierungen aus Titan und Nickel in Graphittiegeln kommt
es leicht zu nicht reproduzierbaren Legierungszusammensetzungen, falls die Beschickung des Graphittiegels mit
den Elementen nicht sorgfältig durchgeführt wird. Die Fig. la und Ib, welche zwei statistische Grenzfälle der Beschickung
darstellen, sollen zeigen, welche Bedeutung der erfindungsgemäßenBeschickungsraethode zukommt. In Fig. la
steht ein Überschuß von Titanteilchen in Berührung mit dem Graphittiegel 1. Dies führt zur Bildung eineu großen Menge
von Titancarbid (TiC), ehe die verbleibenden Elemente Titan und Nickel sich zu der relativ reaktionsträgen Titan-Nickellegierung
verbinden. Bei dem in Fig. Ib dargestellten Grenzfall der Beschickung steht ein Überschuß von
Nickelteilehen in Berührung mit dem Graphittiegel Ij die
Reaktion zwischen Nickel und Kohlenstoff kann daher mit der entsprechenden Reaktionsgeschwindigkeit unter Bildung
von Nickelcarbid ablaufen. Bei beiden in den Figuren la und Ib dargestellten Grenzfällen oder den statistischen
- 11 -
20981Q/0383
Variationen derselben werden unterschiedliche Mengen von Titan und/oder Nickel gebunden, so daß die entstehenden
Legierungen auf Titan-Nickelbasis eine unbestimmte und veränderliche Zusammensetzung erhalten und in schädlicher
Weise durch Carbide verunreinigt sind.
Gemäß vorliegender Erfindung, welche eine Verbesserung des Schmelzens im Graphittiegel 1 darstellt, steht
während des gesamten Legierungsprozesses nur die relativ reaktionsträge Titan-Nickellegierung in Kontakt mit dem
Graphit. Dadurch wird die Kohlenstoffaufnähme der Schmelze
auf ein Minimum herabgesetzt und ein im Hinblick auf die ursprüngliche Beschickung konstanteres Verhältnis von
Titan zu Nickel gewährleistet. Dadurch erzielt man reproduzierbare
und vorbestimmte Zusammensetzungen der Schmelze, welche von Erfahrungswerten, von der Reinheit
der Ausgangselemente und von empirischen Schmelzeigenschaften abhängen.
Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist es notwendig, den Graphittiegel 1 derart mit den Komponenten
Titan und Nickel zu beschicken, daß die Elemente Titan und Nickel nur in sehr geringem Umfang mit dem Graphittiegel
1 in direktem Kontakt stehen. Fig. 2a veranschaulicht eines der erfindungsgemäßen Beschickungsverfahren,
bei welchem eine Grundplatte 2 oder Abfallstücke einer
- 12 209810/0383
Titannickellegierung von bekannter Zusammensetzung auf dem Boden des Schmelztiegels 1 angeordnet sind, auf
welche mechanisch gemischte und zusammengepreßte Blöcke 3 aus den im richtigen Verhältnis gemischten Komponenten
Titan und Nickel aufgeschichtet sind.
Unter dem Einfluß des Induktionsfeldes wird zunächst die Titannickelplatte 2 geschmolzen, welche den
niedrigsten Schmelzpunkt von etwa 130O0C aufweist und
auf dem Baden des Graphittiegels 1 liegt. Die Tatsache, daß die Platte 2 oder die Abfallstücke aus Titan-Nickellegierung
zuerst schmelzen, beruht zum anderen auf der Tatsache, daß dieselben in den normalerweise heißesten
Bereich des Tiegels 1 liegen. Auf den anfänglichen Schmelzprozeß der vorlegierten Titan-Nickelplatte werden
die aufgeschichteten Preßblöcke 3 von gemischten Titan- und Nickelteilchen geschmolzen und fließen unter Bildung
zusätzlicher Legierung in das Schmelzbad, ehe eines der Elemente Titan und/oder Nickel in Berührung mit den .Graphitwänden
des Tiegels 1 gelangen kann. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis die gesamte Charge geschmolzen und legiert
ist.
Figur 2b veranschaulicht eine weitere Methode zur Beschickung des Graphittiegels 1 unter Erzielung der erfindungsgemäßen
Vorteile. Wieder werden eine Grundplatte oder Abfallstücke aus einer Titan-Nickellegierung auf
- 13 -
209810/0383
den Boden des Graphittiegels 1 gelegt. Daraufhin wird der Tiegel 1 induktiv in üblicher Weise beheizt, und die
Teilchen aus elementarem Titan- und Nickelmetall werden gleichzeitig dem Schmelzbad 2f zugemessen, wobei die
Geschwindigkeit der Zugabe nach einer der herkömmlichen Methoden gesteuert wird, um zu verhindern>
daß Titan und/oder Nickel in direkten Kontakt mit dem Graphit kommen. Da viele Vorrichtungen zur gleichzeitigen Beschickung
des Tiegels 1 mit den elementaren Metallkomponenten und zur Steuerung der Besehickungsgeschwindigkeitxbekannt
und im Handel erhältlich sind, erübrigt sich 'eine detaillierte Beschreibung.
Die Fig. 3a und 3b veranschaulichen die beiden einzigen
möglichen Fälle, in denen ein Kontakt zwischen dem heißen Graphittiegel 1 und den Elementen Titan oder Nickel
bei Anwendung des in Fig. 2 veranschaulichten Verfahrens zustande kommen kann. Diese beiden Komplikationen können,
sofern sie auftreten, auf einfache Weise mittels mechanischer Mittel beseitigt werden. Eine Verkantung k-inn vermieden
werden, wenn man den Stapel von Preßblöcken 3* welche
in ihrer Mitte eine Führungsbohrung aufweisen, mittels eines vorlegierten Stabes in ihrer Ausgangslage hält,
wobei der Stab oberhalb des Tiegels 1 in der richtigen vertikalen Lage gehalten wird. Auf ähnliche Weise kann man
die aufgeschichteten JPreßbloeks 3 zentriert und vertikal
- 14 209810/0383
IS
geführt halten, indem man ein Rohr aus Titan-Nickellegierung
mit der Schmelze angepaßter Zusammensetzung konzentrisch in den Graphittiegel 1 einsetzt. Diese und
andere offenkundige Verfahren können zur Verhinderung einer Verkantung angewendet werden.
Die mit einem erhöhten Gewicht der Säule verbundene Schwierigkeit, daß die aufgestapelten Blöcke in
Kontakt mit dem Boden des Graphittiegels 1 kommen, wie in
Fig. 3b dargestellt, kann vermieden werden, indem man
die Preßblöcke 3 von oben einzeln oder jeweils zu mehreren in das Schmelzbad der Legierung einbringt, so daß die
Preßblöcke 3 bzw. der Preßblock auf Grund des Auftriebs und/oder der Viskosität der Legierungsschmelze so lange
in schwimmendem Zustand gehalten werden, bis die Elemente in der geschmolzenen.Legierung gelöst sind.
Beide Schwierigkeiten können gleichzeitig umgan- , gen werden, indem man eine Elektrode aus gemischten
Titan- und Nickelkomponenten gesteuert dem Schmelzbad zuführtζ ähnlich wie bei einem Lichtbogenschmelzprozeß
mit sich selbst verzehrenden Elektroden.
Die beiden Schwierigkeiten werden gänzlich vermieden, wenn man die in Fig. 2b dargestellte Beschickungsmethode wählt. Jedoch muß bei Verwendung dieser in Fig. 2b
veranschaulichten Beschickungsntethode Sorge getragen wer-v
- 15 209810/0383
den (in erster Linie durch Steuerung der Beschickungsgeschwindigkeit), daß keine Teilchen von elementarem
Titan und/oder Nickel auf Grund möglicher Oberflächenspannung und hydrostatischer Kräfte zur Tiegelwandung
wandern, ehe sie in der Schmelze gelöst sind.
Die Fig. 2c veranschaulicht eine weitere Möglichkeit,
eine Mischung von Titan und Nickel in den Tiegel 1 hinabzusenken, wobei die in den Fig. Ja und 3b veranschaulichten
Schwierigkeiten umgangen werden. Bei diesem Beschickungsverfahren werden ebenfalls in den Graphittiegel
1 zunächst eine Grundplatte oder Abfallstücke aus der Legierung auf Titannickelbasis auf den Boden gelegt
und bilden ein Schmelzbad 2' auf dem Tiegelboden. Die Titan-Nickelmischung 4 selbst wird bei diesem Verfahren
in einem Nickeltopf in das Schmelzbad 21 der Titan-Nickellegierung
herabgesenkt. Der Nickeltopf besteht aus einem Blechmantel 5 aus Nickel in Form eines rohrförmigen
Teils, welcher mittels einer Punktschweißverbindung in
dieser Form gehalten wird. Ein Nickelblechboden 6 ist mit dem Blechmantel 5 mittels Punktschweißung verbunden. Eine
Führungsstange 7 ist mittels Drähten oder Bügeln 8 aus
Titan-Nickellegierung an dem zylindrischen Nickelbehälter befestigt. Die Geschwindigkeit, mit der man die Titan-Nickelmischung
mitsamt dem Nickeltopf herabsenkt, wird entsprechend den oben geschilderten Gesichtspunkten sorg-
- 16 209810/0383
fältig gewählt. Sobald die Titannickelbügel oder -drähte 8,
welche den Nickeltopf mit der Pührungsstange 7 verbinden,
in die Schmelze eintauchen und durchschmelzen, kann die Führungsstange 7 entfernt werden.
Bei Anwendung der in den Fig. 2b und 2c schematisch dargestellten Beschickungsmethoden wird die Herstellung
von Preßkörpern aus Partikeln von elementarem Titan und Nickel vermieden. Es ist ersichtlich, daß viele andere
abgewandelte Verfahren zur Erreichung desselben Zweckes anwendbar sind, nämlich zur Verhinderung eines Kontaktes
zwischen den heißen Teilchen von elementarem Nickel und/oder Titan und der Wandung des Tiegels.
Bei Anwendung der oben beschriebenen Beschickungsmethode erhält man Schmelzen von Titan-Nickellegierungen
und hoher Homogenität und mit exakt einstellbarer Zusammensetzung.
Der eigentliche Induktionsschmelzprozeß kann in einer Kammer durchgeführt werden, in welcher der
Druck im Bereich zwischen einigen wenigen Mikron bis hinauf zu einer Atmosphäre variieren kann. Falls der
Druck jedoch wenige Mikron übersteigt, verwendet man vorteilhaft eine Atmosphäre aus trockenem Inertgas, wie
z.B. Argon oder Helium.
Das Induktionsschmelzen selbst erfordert lediglich
eine genügend hohe Spannung sowie eine geeignete Frequenz
209 810/03 8 3 - 17—
wie z.B. 3OOO Hertz, um die Charge rasch durchzuschmelzen
und um nach dem Schmelzvorgang das Schmelzbad umzurühren. Das Umrühren der Schmelze 3 welches bei Anwendung
des Induktionsschmelzverfahrens von selbst ohne zusätzliche Maßnahmen erfolgt, ist notwendig., um eine
gute Durchmischung der Legierung und eine chemische Homogenität zu erzielen.
Im folgenden wird ein stufenweiser Schmelzprozeß
beschrieben, bei dem erfindungsgemäß eine Legierung auf Titan-Nickelbasis mit gesteuerter Zusammensetzung entsteht.
I. Vorrichtung
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt einen herkömmlichen Vakuumschmelzofen
mit einer Schmelzkammer, mit einer Induktionswicklung, mit einer Temperaturkontrolleinrichtung, mit
einem elektrischen Anschluß zur Bereitstellung der Indduktionsenergie,
mit Gaseinlässen, mit einem Vakuumpumpensystem usw. Da solche Vakuumsehmelzöfen an sich
bekannt sind und nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören, erübrigt sich eine detaillierte Beschreibung
derselben. Zusätzlich zu den herkömmlichen
- 18 209810/0383
- *ff -13 '
Vakuumschmelzöfen ist ein Vorratsbehälter mit gereinigtem
Inertgas, wie z.B. Helium oder Argon, vorteilhaft. Ein herkömmlicher hochreiner und dichter Graphittiegel 1 von
bestimmtem Fassungsvermögen wird verwendet. Es ist vorteilhaft, den Graphit tiegel 1 durch Vorheizen im Vakuum sorgfältig
zu trocknen. Es wird ferner eine Gußform verwendet, um aus der Schmelze Gußblöcke zu gießen* wie weiter unten
im einzelnen besehrieben.
Zur Beschickung des Graphittiegels werden hochreine metallische Ausgangskomponnnten wie Titanschwamm, Niekelgrieß
und Zusätze von metallischem Kobalt, Eisen usw. verwendet .
II. Verfahren
a) Vor der Beschickung des Induktionsschmelzofens werden der Titansehwamm und die Körnchen von aus Nickelcarbonyl
gewonnenem Nickel gemischt und zu Preßkörpern 3 gewünschter Größe zusammengepreßt. Eine sorgfältige
Verteilung des Titansehwammanteils gibt den Preßkörpern 3 eine erhöhte Festigkeit.
b) In den Graphittiegel 1, der durch Vorheizen im Vakuum
sorgfältig getrocknet wurde, werden eine Platte 2 oder Abfallstücke aus Titan-Nickellegierung gelegt.
Die Platte 2 oder die Abfallstücke sollen eine vor-
209810/0383 - 19 -
bestimmte gewünschte Zusammensetzung aufweisen und sollen sauber und frei von Oberflächenoxyden sein.
c) Gemäß Fig. 2a werden nun die aus durchmischtem Titanschwamm und aus Nickelkörnern gebildeten Preßkörper 3
auf die Grundplatte 2 aus Titan-Nickellegierung, welche den Tiegelboden bedeckt, aufgeschichtet. Es muß dabei
darauf geachtet werden, daß die Preßkörper, welche elementares Titan und Nickel enthalten, nicht in Berührung
mit dem Graphittiegel stehen.
d) Die Schmelzkammer wird nun sorgfältig verschlossen und weitgehend evakuiert, der Druck kann z.B. weniger
als 10 Mikron betragen.
e) Man füllt nun die evakuierte Kammer mit trockenem Argon oder Helium partiell bis zu einem vorbestimmten
Druck wieder auf. Der Druck wird je nach Schmelztemperatur und Reinheit des Beschickungsgutes gewählt,
um heftiges Aufschäumen zu vermeiden (hervorgerufen durch eingeschlossene Gase z.B. Op, Np, Hp, HO etc.).
f) Nun wird die Induktionsspule an die Stromquelle angeschlossen
und der Graphittiegel aufgeheizt. Die höchstmögliche Leistungsaufnahme, welche bei einem bestimmten
Tiegel, bei einer bestimmten Kopplungsspule und bei einer bestimmten Kapazität des Generators möglich
- 20 -
209810/0383
- ae -
ist, sollte gewählt werden.
g) Nach kurzer Zeit ist der Tiegel vom Boden bis hin
zum oberen Ende aufgeheizt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der
Tiegel in der Zone., in welcher sich die Titan-Nickel-Grundplatte
2 befindet, am heißesten. Dies kann dadurch erreicht werden, daß man den Tiegel 1 in einer
solchen Art und Weise aufstellt, daß die stärkste Auf
heizung. (Kopplung) im Bereich des Tiegelbodens statt
findet.
h) Die Titan-Nickel-Platte oder die Titan-Nickelstücke schmelzen, sobald die Tiegeltemperatur über dem
Schmelzpunkt der Titan-Nickellegierung, welcher etwa bei 1310°C liegt, steigt. Danach senken sich die
Preßkörper 3» welche Titanmetall und Nickelmetall enthalten, in vertikaler Richtung und lösen sich in
dem Titan-Nickelbad auf. Dabei sollte der Druck in der Schmelzkammer hoch genug sein, um ein heftiges Aufschäumen
zu vermeiden, welches dazu führen kann, daß Titan- und/oder Nickel aus der Schmelze heräussprüht
oder anderweitig auf mechanischem Wege austritt. Es sollte daher bei der unter Punkt e) beschriebenen
partiellen Füllung der Schmelzkammer ein derartiger vorbestimmter Argon- oder Heliumdruck aufgebaut werden,
daß ein heftiges Aussprudeln der Schmelze vermieden wird. 21 209810/0383
i) Sobald sämtliches elementares Nickel und Titan der
Preßkörper 3 aufgelöst ist und danach als Titan-Nickellegierung vorliegt, wird die eingegebene
elektrische Leistung so weit gesenkt, daß eine Temperatur der Schmelze aufrechterhalten werden
kann, welche etwa 150 bis 2000C über dem Schmelzpunkt der zu erzeugenden Legierung liegt, z.B.
bei einer Legierung mit 55*1 Gewichts % Nickel, wobei
der Rest im wesentlichen aus Titan besteht oder mit 6o Gewichts % Nickel>
wobei der Rest im wesentlichen aus Titan besteht usw. Da die Schmelzpunkte
dieser verschiedenen Legierungen bekannt sind, birgt
die Temperatursteuerung keine Probleme.
j) Der Druck in der Schmelzkammer wird nun durch Auspumpen
allmählich verringert, bis die Schmelze aufhört
zu gasen und zu sprudeln. Dies sollte nur sehr allmählich geschehen und es sollte darauf geachtet
werden, daß der Druck nicht zu schnell auf einen zu niedrigen Punkt absinkt und dadurch heftiges Sprudeln
eintritt. Gleichzeitig mit der Drucksenkung kann sich die Temperatur der Schmelze erhöhen, was eine
entsprechende Verringerung der Energieeingabe notwendig machen kann.
k) Nach Beendigung des Legierungsprozesses und insbesondere
nach der Drucksenkungsperiode tritt aus
- 22 -
209810/0383
der Schmelze eine V-Ik^.oder ein Rauch von feinen
Teilchen aus. Diese Partikel scheinen Verunreinigungen zu sein5 welche im Titanschwamm enthalten
sind, und die Menge und die Dichte dieses Rauchs scheint von Schmelze zu Schmelze konstant zu sein,
1) Nach dem Entgasen und dem Austritt des Rauchs aus der geschmolzenen Titanlegierung kann diese in
die Gußform eingegossen werden. Die Temperatur der Schmelze wird auf eine Temperatur eingestellt, welche
etwa 100 - 200°C über der Schmelztemperatur der betreffenden Legierung liegt. Die Schmelze wird sodann
unter Vakuum in die Gußform gegossen.
m) Dieses Gießen der Schmelze geschieht schnell und ineinem
stetigen Fluß. Der Graphittiegel wird vor dem Ausgießen der Schmelze gewöhnlich am oberen Ende vor
geheizt. Dies geschieht in erster Linie, um einer Abstrahlung von Wärmeenergie aus der Schmelze zu
begegenen und um sicherzustellen, daß der Gußkörper in der richtigen Weise erstarrt.
Es muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß keine undichten Schmelzkammern und Pumpensysteme verwendet
werden, daß das Argon und Helium sehr rein sind und daß ein sauberer und/oder sorgfältig getrockneter
- 23 209810/0383
Graphittiegel verwendet wird, da andernfalls in ungesteuertem Ausmaß Oxyde (Ti^NipO), Nitride (Ti^NipN) usw.
gebildet werden, wodurch der Grad der Verunreinigung steigt. Diese Oxyde, Nitride usw.entziehen der Legierung
unterschiedliche Mengen Titan und Nickel und erhöhen so die Unbestimmtheit hinsichtlich der endgültigen
Legierungszusammensetzung.
Zu dem in Abschnitt II d behandelten Unterdruck, welcher durch Auspumpen des Schmelzgefäßes erzeugt
wird, muß bemerkt werden, daß grundsätzlich ein möglichst geringer Druck anzustreben ist. Auf der anderen Seite
wird dieser Druck weitgehend durch wirtschaftliche Überlegung und durch das zur Verfügung stehende Pumpensystem
bestimmt. Ein Druck von 10 Mikron hat sich als vernünftiger Kompromißwert erwiesen.
Bei der in Kapitel II e beschriebenen Füllung der Schraelzkammer mit Gas bis zu einem vorbestimmten Wert
sollte die eingefüllte Gasmenge so gewählt werden, daß kein heftiger Gasaustritt beim Schmelzen auftritt, ein
Überschuß an Argon und Helium sollte jedoch aus Kostengründen vermieden werden. Auch hier wird im allgemeinen
ein Wert gewählt, der einen Kompromiß zwischen den technischen und wirtschaftlichen Erfordernissen darstellt.
209810/0383
Bezüglich der in Kapitel. Hf beschriebenen Zufuhr ·- -von elektrischer Energie muß bemerkt werden, daß eine
anfängliche Energiezufuhr von etwa 28 KW bei einer Schmelze von 5,44 kg (12 Ib) oder etwa 5* 13 KW pro kg
2,3 KW pro Ib) sich als vorteilhaft erwiesen hat. Nach
dem Schmelzen wird die zugeführte elektrische Energie auf einen Wert von etwa 16 bis l8 KW verringert, d.h. auf
etwa 3 KIi pro kg (l,5 KW pro Ib). Bei diesem Wert
stellte sich in der Schmelze ein guter Rühreffekt ein.
Wie in Kapitel Hk beschrieben, entweichen große Mengen von Rauch, Staub und Ruß, selbst bei einem Druck
von etwa 500 Mikron aus der Schmelze. Dementsprechend führen in diesem Stadium sehr niedrige Druckwerte zu
einem übermäßigen Sprudeln oder zu einem Verarmen der
Schmelze an einer oder an beiden Metallkomponenten.
Wie in Fig. 5 dargestellt, haben TiNi und Legierungen
auf TiNi-Basis einen relativ schmalen Erstarrungsbereich.
Die Tatsache, daß TiNl und seine Legierung innerhalb eines schmalen Bereichs erstarren, bietet sowohl
Vorteile als auch Nachteile. Der Vorteil liegt in der chemischen Homogenität der erstarrten Schmelze»
Auf der anderen Seite ergibt sich $in Nachteil daraus, daß
feste Gußkörper, welche frei sind von einer durch
Schrumpfung beim Übergang voro flüssigen zum festen
- 25 -
209810/0383
Aggregatzustand auftretenden Porosität, nur sehr schwer
herzustellen sind. In Fig. 5 ist auf der Abszisse die Zusammensetzung,
auf der Ordinate der Druck aufgetragen.
Wenn die Schmelze von Titan-Nickel-Legierung unter Vakuum und bei einer Temperatur, welche nur wenig oberhalb
des Schmelzpunktes der Legierung liegt, in eine Gußform 10 herkömmlicher Bauart eingegossen wird, erstarrt
die Schmelze in der Gußform 10 und bildet, wie
in Pig. 6 dargestellt, zunächst eine Schale 2", welche sich von der Wandung der Gußform 10 ablöst. Dies hat zur
Folge, daß sich ein zusammenhängender Spalt 9 rund um die
Schale 2" der erstarrten Legierung ausbildet. Da der Spalt 9 unter dem Druck der Gußform 10 steht, herrscht auch
hier im wesentlichen das gleiche Vakuum wie in der Gußform
10. Dieser Spalt 9 hat zur Folge, daß der Wärmetransport
von dem Schmelzbarren zur Gießform 10 und von der Gießform zu der Ofenwandung fast ausschließlich in
Form von Wärmestrahlung auftritt. Dies erschwert die Herstellung eines Gußkörpers, welcher frei von Lunkern
und Poren und dennoch auch in festem Zustand chemisch homogen ist«
Die Fig. 7a zeigt einen Schnitt durch einen Barren,
welcher mittels einer herkömmlichen Gußform erhalten
wird. Dieser Barren zeigt nicht nur große Lunkern auf Grund des Sehrurnpfungsverhaltens des Materials, sondern
- 26 -209*1(1/0383
auch unerwünschte Porenbildung auf Grund der oben erwähnten
Schwierigkeiten beim Erstarrungsprozeß.
Im Gegensatz dazu zeigt Pig. 7b einen Schnitt durch einen Barren, welcher entsprechend vorliegender
Erfindung erzeugt wird und welcher frei von Poren und großen Lunkern ist.
Die erfindungsgemäße Lösung des zugrunde liegenden Problems basiert auf der Erkenntnis, daß die Erstarrung
im Vakuum weitgehend mit einem Strahlungswärmeübergang verbunden ist, und daß somit die folgende
Beziehung gilt:
- k iL%
Strahlungswärmeübergang = K {Tft - Tß }
wobei T. und T0 die sich gegenüberliegenden Flächen sind.
Falls TA ^Tg ist, kann wenig oder kein Wärmeübergang
auftreten. Um Bedingungen herbeizuführen, bei denen die gewünschte Erstarrung mit einer Geschwindigkeit erfolgt,
welche zu keinen Veränderungen hinsichtlich der chemischen Homogenität des erstarrten Barrens führt, wird
gemäß der vorliegenden Erfindung die in den Fig. 8a und 8b
dargestellte Gußform verwendet.
In Fig. 8a ist die Gußform, welche aus beliebigem Material, z.B. aus Graphit, bestehen kann, allgemein mit
- 27 - ■
209810/0383
10 bezeichnet und umfaßt ein Basisteil 11 und ein zylindrisches Halsteil 12. Das zylindrische Halsteil 12 ist im
wesentlichen von gleichbleibender Dicke und setzt sich fort in das breitere verstärkte Basisteil 11* und zwar
über ein Mittelteil IJ mit einer sich in Abwärtsrichtung
erweiternden Außenwand 13', welche die zylindrische
Außenwand 12' des Halsteils 12 mit der ,zylindrischen Außenwand 11' des Basisteils 11 verbindet. Das Halsteil
12, das Übergangsteil 13 und das Basisteil 11 weisen Oberflächen auf, die derart ausgebildet und angeordnet
sind, daß die Gußform im Inneren zylindrische Form hat. Die Gußform kann jedoch - wie z.B. bei der in Fig. 8b
gezeigten Ausführungsform - eine andere gewünschte Form
aufweisen. Der zylindrische Rand l4, welcher sich an die Oberkante des Halsteils 12 anschließt, steht radial und
im wesentlichen rechtwinklig zu dem Halsteil 12 nach außen vor. Ein allgemein mit 15 bezeichnetes Heizelement kann
in irgendeiner der gebräuchlichen Ausführungen ausgebildet sein, z.B. als Widerstandsheizer, als Induktionsheizer 15' oder dergleichen, und umgibt das Halsteil 12
der Gußform und kann sich ferner über einen Teilbereich
des Mittelteils 13 erstrecken. Das Heizelement kann derart
ausgebildet sein, daß eine über die gesamte Höhe der Heizwicklung gleichmäßige Wärme erzeugt wird, es
kann aber auch z.B. durch geeigneten Windungsabstand der Widerstandswicklung oder der Induktionswicklung
2098 10/0383
■ -,eer-
so ausgebildet sein., daß verschiedene Bereiche unterschiedlich
stark beheizt werden.
Die Fig. 8b zeigt eine abgewandelte Ausführungsform
der Gußform gemäß vorliegender Erfindung, die sich von
der in Fig. 8a gezeigten durch einen Kühlbehälter unterscheidet. Es ist wiederum eine allgemein mit 10 bezeichnete
Gußform aus Graphit C vorgesehen, welche ein
Basisteil 11, ein Halsteil 12 und ein Zwischenteil 1J5
umfaßt. Das Basisteil 11 ist in einem Kupferbehälter l6f
von einer dem Basisteil 11 angepaßten Form eingesetzt, so daß die Außenwände des Basisteils 11 in Berührung mit den
Innenwänden des Kupferbehälters l6f stehen..Der Kupferbehälter
l6T kann in herkömmlicher Weise mit einer Wasserkühlung
versehen sein. Ein nicht dargestelltes Heizelement, wie z.B. das in Fig. 8a gezeigte Heizelement
und ein Randteil l4 können ebenfalls vorgesehen sein.
Mit den beiden in den Fig. 8a und 8b dargestellten Gußformen wird ein unzweckmäßiges Erstarrungsverhalten
des Gießkörpers vermieden. In der Fig. 9a ist dargestellt, wie bei einer herkömmlichen Gußform beim Erstarren
der Metallschmelze taschenförmige Hohlräume von flüssigem TiNi gebildet werden, welche zu Poren und abgeschlosse-nen
inneren Lunkern in dem erzeugten Gußkörper führen.
In Fig. 9b ist der Erstnrrungsvorgang dargestellt, wel-c-her
BAD ORIGINAL
t.- „_- - 29 -
209810/0383
bei Verwendung der in Fig. 8b dargestellten Gußform stattfindet. Dabei hat das erstarrte TiNi eine Temperatur
TA, welche etwa gleich der Temperatur der beheizten
Wände 12, 13 der Gußform ist (Tß)♦ Dadurch wird
erreicht, daß die Warme der Legierung zum Boden der Gußform und nach außen fließt, so daß ein fortschreitendes
Erstarren vom Boden der Gußform zum oberen Ende hin erfolgt. Es muß dabei ein sorgfältig ausgewähltes
Wärmefluß-Gleichgewicht aufrechterhalten werden, da ein zu langsames Abkühlen die Legierungshomogenität herabsetzt.
Die Gießform kann aus jedem anderen geeigneten Material bestehen und jede abgewandelte Ausbildung aufweisen,
bei der der Erstarrungsvorgang in der in Fig. 9b veranschaulichten Weise verläuft. Das vorteilhafte Erstarrungsverhalten
bei der erfindungsgemäßen Gußform beruht auf der Tatsache, daß auf Grund der Gleichheit der
Temperatur des oberen Teils der erstarrten Legierung und der diese umgebenden Formwandung in diesem Bereich wenig
Wärmestrahlung auftritt, wohingegen größere Wärmemengen beständig im Bereich des Bodens der Gußform abfließen.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Beschickungsund
Schmelzverfahrens besteht darin, daß die Zusammensetzung der Schmelze von Charge zu Charge
sehr genau gesteuert werden kann. Diese Steuerbarkeit
209810/0303 - 30 -
und Reproduzierbarkeit der Zusammensetzung ist für· die
Herstellung von Legierungen mit vorbestimmten Übergangstemperaturen sehr wesentlich, wie Figo 4 zeigt,
welche ein Übergangstemperaturdiagramm darstellt. Ohne die erfindungsgemäßen Maßnahmen kann die endgültige
Legierungszusammensetzung niemals in eine genaue Zuordnung zu der Zusammensetzung der Ausgangscharge gebracht werden. Umbestimmte Mengen von Titan und/oder
Nickel sind an Nebenreaktionen, welche zu Carbiden dieser Metalle führen, beteiligt s so daß das Legierungsgitter
an diesen Elementen verarmt und die .endgültige Zusammensetzung des Gitters unbestimmt ist, Bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird hingegen eine Reaktion zwischen den elementaren Metallbestandteilen und dem
Tiegelmaterial vermieden.
Aus den vorstehenden Erläuterungen wird deutlich, daß ein wesentliches Problem bei der Herstellung von Legierungen
auf TiNi-Basis in der Steuerung der Zusammensetzung und Homogenität des legierten Materials besteht.
Eine Reihe von Verunreinigungen verbinden sich mit dem metallischen Titan und mit dem metallischen Nickel in
unterschiedlichem Ausmaß und verändern so die Zusammensetzung des Legierungsgitters. Typische Reaktionen mit
Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff verlaufen nach folgenden Reaktionsgleichungen:
- 31 -'■
209810/0383
+ 2Ni + 1/2 O2 *>
4Ti + 2Ni + 1/2 N2 * Ti^Ni3N
Ti + C > TiC
Anhand dieser typischen Reaktionsgleichungen kann man erkennen, daß die Legierungen auf TiNi-Basis im wesentlichen aus einem
Gitter bestehen, in welches die gemäß obigen Reaktionsgleichungen gebildeten nichtmetallischen Fremdstoffe eingelagert sind.
Da die eigentümlichen Eigenschaften der Legierungen auf Titan-Nickelbasis, wie z.B. die Temperatur des martensitischen Übergangs,
die akustische Dämpfung, das mechanische Gedächtnis, die Härtungsfähigkeit usw., welche in dem US-Patent j5 174 851
beschrieben sind, sehr empfindlich von der Gitterzusammensetzung
abhängen, ist es bei der Herstellung von derartigen Legierungen mit 50 bis 70 Gewichts-^ Nickel, vorzugsweise
52 bis 64 Gewichts-^ Nickel, wobei der Rest aus Titan besteht, von wesentlicher Bedeutung, daß die gewünschte und vorteilhafte
Gitterzusammensetzung erreicht wird und daß man in der Lage ist, die Gitterzusammensetzung im voraus festzulegen.
Die Lehre der vorliegenden Anmeldung gibt ein wirtschaftliches und technisch vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von
Legierungen vorbestimmter Zusammensetzung und Qualität.
Die Untersuchung der Gitterzusammensetzung bei
TlNi-Legierungen mit nahezu stöchiometrischer Zusammen-
- 52 -
209 810/0383
Setzung ist mittels der üblichen chemischen Analyse nieat
möglich, da der Gehalt der Legierung an Titan, Nickel,
Kohlenstoff, Sauerstoff usw., welcher durch die chemische Analyse festgestellt wird, sich zusammensetzt aus dem Gehalt
des Legierungsgitters und aus dem Gehalt der nichtmetallischen Einschlüsse an diesen Elementen« Ein geeignetes
Verfahren zur Bestimmung der Gitterzusammensetzung der Legierung besteht darin, daß die akustische Dämpfung gemessen
wird, die bei TiNi-Legierungen von nahezu stöchiometriseher
Zusammensetzung einen drastischen Wechsel zeigt, welcher als physikalisches Grundphänomen bei der Strukturumwandlung
auftritt und sehr genau definiert ist und in einer exakten Beziehung zum TiNi-Atomverhältnis des Gitters
steht. Die Übergangstemperatur der hier in Tabelle I angegebenen Legierungen ist praktisch gleich, die chemische
Analyse ist Jedoch mit beträchtlichen experimentiellen Fehlern behaftet. Aus diesem Grund schwankt der Ni-Gehalt
im Mittel um + 0,4 Gewichts-^.
Eine genaue Bestimmung der Gitterzusammensetzung der
Legierung kann hingegen durch die Messung der akustischen Dämpfung erzielt werden. Dieses Verfahren ist Gegenstand
einer besonderen Patentanmeldung des Anmelders <>
209810/0383
J*
Vergleich der Mengen der eingesetzten Elemente zur Herstellung einer TiNi-Legierung mit der Analyse
der gebildeten Legierung.
Zusammensetzung der Aus gangselemente (Gewichts-^) |
C | 0* | Analytische Zusammensetzung der Legierung (Gewichts-^) |
C | O2 |
Ni | 0,02 0,02 0,02 0,02 |
0,046 0,046 0,046 0,046 |
Ni | 0,057 0,058 0,055 0,042 |
- |
55,0 55,0 55,0 . 55,0 |
54,59 54,88 55,40 55,15 |
Gesamtsauerstoff, welcher von dem mit dem Titanausgangsmaterial
in Form von O2 eingebrachten Sauerstoff und von
der Zersetzung von in der Charge eingebrachtem Wasserdampf herrührt.
Aus vorstehender Tabelle ergibt sich, daß die Menge von aus dem Graphittiegel aufgenommenem Kohlenstoff bei
Anwendung der vorliegenden Erfindung einen definierten Wert
hat und für die Eigenschaften der Legierung völlig unbedeutend
-54 -
209810/03Ö3
ist# wie sich aus dem geringen. Anstieg des Kohlenstoffgehalts
der Legierung ergibt, wenn man Ausgangsstoffe mit
einer konstanten Kohlenstoffmenge einsetzt* Dieser unbedeutende Anstieg ist erträglich und erlaubt g die Menge der
Ausgangssubstanzen derart zu variieren* daß ein© Legierung
mit einer vorbestimmten Gitterzusammensetziing erhalten wird,
Die Verfahren und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung können zur Herstellung von Legierungen und
zum Gießen von Gußkörpern aus Legierungen aller anderen Metalle herangezogen werden, welche in ihrer elementaren
und legierten Form ein gleiches Verhalten gegenüber dem Tiegelraaterial aufweisen und welche die gleiche Erstarrungscharakteristik
zeigen wie die Legierungen auf TiNi°Basis. Die erfindungsgemäße Gußform kann anstelle
der oder in Verbindung mit den sog. Gußformen mit Wärmhaube (hot top type mold) verwendet werden. In letzterem
Fall wird der Heizkopf in üblicher Weise an dem oberen Ende der Barrengußform angeordnet. Ferner kann sich
die Hilfsheizvorrichtung 15 bei der Wahl einer bestimmten Zahl und Verteilung von Drahtwindungen über die Wärmhaube
erstrecken, so daß der gewünschte Temperaturgradient erzielt wird. Es kann Jeder gebräuchliche Graphittiegel
verwendet werden, wie z.B. herkömmliche Graphittiegel hoher Reinheit und hoher Dichte, pyrolytische Graphittiegel usw·
- 35 9810/0383
Die Gußform kann darüber hinaus aus allen üblichen Materialien
bestehen und ist nicht auf die in vorliegender Erfindung beschriebene Gußform aus Graphitmaterial beschränkt.
- Ansprüche -
209810/0383
Claims (4)
1. Verfahren zum Erschmelzen und Gießen einer Legierung auf litan-Hickelbasis aus Metallen, welche
in ihrer elementaren Form mit dem Schmelzbehältermaterial reagieren, während die herzustellende Legierung den
Schmelzbehälter im wesentlichen nicht angreift, dadurch gekennzeichnet , daß eine vorbestimmte
Menge einer vorher hergestellten Legierung mit der gleichen Zusammensetzung wie die herzustellende Legierung
in den Schmelzbehälter eingebracht und der Inhalt des Behälters sodann auf eine über der Schmelztemperatur der
Legierung liegende Temperatur aufgeheizt wird, worauf die
Metallkomponenten der herzustellenden Legierung derart in den Behälter eingebracht werden, daß ein direkter
Kontakt zwischen den Metallkomponenten und der Behälterwandung im wesentlichen vermieden wird und die so erschmolzene
Legierung anschließend vergossen wird·
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Schmelzbehälter ein Graphittiegel
verwendet wird·
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die M^tailkomponenten in
Form einer Mischung eingebracht werden·
Unterlagen (Art. / S l Ab,, i. Nr. l öat* 3 des Änderung* ν. 4. Sk 1 '
209810/0383
4· Verfahren siech Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Me^ftükomponenten in einem
vorbestimmten Mischungsverhältnis zu Preßkörpern verpreßt in den Schmelzbehälter eingebracht werden.
5· Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet , daß die Mischung der MetHllkomponenten
in einen Behälter aus einer der beiden Me-feaHkomponenten
mit vorbestimmter Geschwindigkeit in den Schmelzbehälter eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallkomponenten
ge&endext in einem vorbestimmten Verhältnis in den Schmelzbehälter
eingebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallkomponenten
in Form von Vorlegierungen oder Sinterkörpern in den Schmelzbehälter eingebracht werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß man den Schmelz·»
behälter trocknet und nach Einbringen eines Stückes der Legierung der gleichen Zusammensetzung wie die herzustellende
Legierung auf dessen Boden bis zu einem vorbestimmten Druck evakuiert, mit einem Inertgas zum Teil wieder
auffüllt, auf eine über der Schmelztemperatur der Legierung liegende Temperatur aufheizt und mit den Metallkomponenten
der Legierung beschickt und nach dem Schmelzen der eingebrachten Metallkomponenten die Temperatur der Schmelzbehälter
bei allmählicher Verringerung des Druckes in dem Schmelzbehälter auf einer über dem Schmelzpunkt der Le-
209810/0383
gierung liegenden Temperatur hält und schließlich die
geschmolzene Legierung in Formen gießt«
9· Terfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 8, dadurch
gekennzeichnet , daß der Schmelz
behälter vom Behälterboden her aufgeheist
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 99 dadurch
gekennzeichnet , daß der Sehmelzbehälter durch-Induktionsheizung aufgeheizt wird»
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Abkühlen
der gegossenen geschmolzenen Legierung im unteren Bereich der Gußform in stärkerem Maße Wärme entzieht als
im oberen Bereich der Gußform,
12c Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man während des Erstarrens der
Legierung den oberen Bereich der Gußform beheizt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die der oberen Zone der geschmolzenen
Legierung zugeführte Wärmemenge mit der Höhe der geschmolzenen Legierung variiert wird, so daß ein ■Wärmegradient
entsteht, der zum Boden der Gußform hin abnimmtβ
H. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch g e k e η η ·
zeichnet , daß man die dem oberen Bereich der Gußform zugeführte Wärmemenge mit fortschreitender Erstarrung
verringert.
209810/0383
15 · Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß man die
dem oberen Bereich der Gußform zugeführte Wärmemenge in vertikaler Richtung und zum Boden der Gußform hin
verringert.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß durch Induktionsheizung
geheizt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß die Legierung &..■
50 bis 70 Gewichts-^ Wickel, vorzugsweise 52 bis 64 Gewichts-^ Nickel, aufweist.
18. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, umfassend einen Schmelzbehälter
und eine Gußform, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gußform (10) so ausgebildet ist, daß sie der geschmolzenen Legierung in Richtung zum Boden
(11) und nach außen Wärme entzieht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet , daß der untere Bereich der
Gußform (10) größere Abmessungen aufweist, als ihr oberer Bereich.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet , daß der untere Bereich der Gußform (10) größere Y/andstärken aufweist
als ihr oberer Bereich.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet , daß der obere
Gußformbereich beheizbar ist.
209810/0383
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 "bis 21,
dadurch gekennzeichnet , daß der untere Bereich der Gußform (10) kühlbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet , daß der untere Gußformbereich von einem
mittels einer Kühlflüssigkeit kühlbaren Behälter umgeben
ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
gekennzeichnet durch einen Schmelzbehälter,
der eine Heizvorrichtung, vorzugsweise ein Induktionsheiz-.ge-rät
aufweist.
25» Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet , daß der Schmelzbehälter eine Beschickungsvorrichtung
mit getrennten Zuführungen zum gesonderten und gleichzeitigen Zuführen der metallischen
Komponenten in einem vorbestimmten Verhältnis aufweist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet , daß der Schmelzbehälter eine
Beschickungsvorrichtung mit einem aus einer der beiden
metallischen Legierungskomponenten bestehenden Hilfsbehälter (5-8) umfaßt, welcher eine vorbestimmte Mischung
der metallischen Komponenten der Legierung enthält und wobei eine Einrichtung vorgesehen ist, um den Hilfsbehälter
(5 - 8) mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit in den Schmelzbehälter (1) zu senken.
209 810/03 83
Ml
Leerseite
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US59206966A | 1966-11-04 | 1966-11-04 | |
US59206966 | 1966-11-04 | ||
DEB0095207 | 1967-10-31 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1608113A1 true DE1608113A1 (de) | 1972-03-02 |
DE1608113B2 DE1608113B2 (de) | 1973-01-18 |
DE1608113C DE1608113C (de) | 1973-08-09 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1608113B2 (de) | 1973-01-18 |
US3529958A (en) | 1970-09-22 |
AT288042B (de) | 1971-02-25 |
AT301224B (de) | 1972-08-25 |
NO123761B (de) | 1972-01-10 |
CH519025A (de) | 1972-02-15 |
SE351682B (de) | 1972-12-04 |
ES346783A1 (es) | 1969-03-01 |
DK135593C (de) | 1977-11-07 |
GB1213611A (en) | 1970-11-25 |
BE706024A (de) | 1968-03-18 |
DK135593B (da) | 1977-05-23 |
NL6714971A (de) | 1968-05-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69931141T2 (de) | Schmelzverfahren in einer Induktion-Kalt-Schmelz-Tiegelanlage | |
DE69032473T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Titanpulver | |
DE3876638T2 (de) | Verfahren und anlage zum schmelzen und stranggiessen von metallen. | |
EP1444065B1 (de) | Verfahren zur herstellung von legierungs-ingots | |
EP1020245A2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Gasturbinenschaufel mittels gerichtetem Erstarren einer Schmelze | |
DE69224170T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von homogenen Legierungen | |
EP1152854A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von gussteilen aus aluminium- und magnesiumlegierungen | |
DE3421488A1 (de) | Verfahren zum herstellen von legierungspulver und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE69905992T2 (de) | Stahl mit darin dispergierten ultrafeinen oxideinschlüssen | |
DE1953716C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gußblocks | |
DE3618531C2 (de) | ||
DE598766C (de) | Verfahren zur Herstellung von Verbundmetallen | |
DE1608113A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erschmelzen und Giessen einer Legierung auf Titan-Nickelbasis | |
DE69124123T2 (de) | Induktionsbeheizter Ofen für das Schmelzen von Metall | |
DE1608113C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Er schmelzen und Gießen einer Legierung auf Titan Nickelbasis | |
DE1483647C3 (de) | Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von stickstofflegierten Gußblöcken | |
DE2655865A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen giessen von stahl | |
DE2339979C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Metallgegenstandes | |
DE69229915T2 (de) | Verfahren zur herstellung von magnetostriktivem material | |
DE20012066U1 (de) | Anlage zur Gewinnung von verkaufsfertigen Barren aus einer Legierung | |
DE2250710A1 (de) | Verfahren zum erzeugen grosser stahlbloecke unter verwendung des abschmelzens einer elektrode | |
DE1929720A1 (de) | Verfahren zur Direktreduktion und zum kontinuierlichen Giessen von metallischen Werkstoffen | |
DE3216205C2 (de) | Verfahren zum Stranggießen von Metallen und Vorrichtung zu dessen Durchführung | |
DE2048145A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Spezial stahlen, Superlegierungen und Titan und/ oder Vanadinlegierungen | |
EP1450974A1 (de) | Aus heizbarem giessgefäss und einem heizstand bestehende vorrichtung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |