DE142046C

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Publication number: DE142046C
Application number: DENDAT142046D
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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

Bekanntlich besteht der Tintenkopierprozeß zur Erzeugung positiver Kopien (schwarze Linien auf weißem Grund) der Hauptsache nach darin, daß eine lichtempfindliche Mischung von Eisenoxydsalzen, Weinsäure und Gelatine auf Papier aufgetragen und dieses alsdann unter der Zeichnung belichtet wird. An denjenigen Stellen, welche die Lichtstrahlen durch das Zeichenpapier hindurch wirksam treffen können, reduziert sich das Eisenoxydsalz zu Eisenoxydul und gleichzeitig wird die Gelatine, die durch die Gegenwart des Eisenchlorids unlöslich gemacht worden war, wieder löslich. Hat daher die Belichtung eine genügende Zeitlang stattgefunden, so ist unterhalb der durchscheinenden Stellen der Zeichenpapierfläche alles auf der Kopie befindliche Eisenoxydsalz in Oxydul verwandelt worden, so daß, wenn die Papierfläche in ein Bad von Gallussäure gebracht wird, an den nicht belichteten Stellen das Eisenoxydsalz mit der Gallussäure Tinte bildet, während die durch das Belichten löslich gewordene Gelatine und mit dieser die zu Oxydulsalz reduzierte Eisenverbindung sich auflöst.As is well known, the ink copying process consists of producing positive copies (black Lines on a white background) mainly in that a photosensitive mixture of iron oxide salts, tartaric acid and gelatin applied to paper and this then is exposed under the drawing. In those places that the light rays pass through can effectively hit the drawing paper through, the iron oxide salt is reduced to Eisenoxydul and at the same time the gelatin, which by the presence of the iron chloride had been made insoluble, soluble again. Therefore, the exposure has a sufficient amount of time has taken place, it is below the translucent areas of the drawing paper surface all the iron oxide salt on the copy has been converted into oxide, so that if the paper surface is placed in a bath of gallic acid in the unexposed areas the iron oxide salt forms ink with the gallic acid, while that of exposure to light is soluble gelatine and with this the iron compound reduced to oxide salt itself dissolves.

Es liegt nun auf der Hand, daß, wenn der Grund der Papierfläche der Kopie seine ursprüngliche Weiße beibehalten soll, nichts von der lichtempfindlichen Mischung in die Papierfaser selbst eindringen darf und die Gelatine sich nach der Belichtung vollständig und leicht von der Papierflä'che ablösen muß; denn dringt von der lichtempfindlichen Mischung zu viel in die Papierfaser ein, so wird bei der Belichtung das eingedrungene Oxydsalz zwar ebenfalls reduziert, jedoch sind diese eingedrungenen Salze nur schwer und erst durch lange anhaltendes Wässern aus der Papierfaser fortzuschaffen, eine Notwendigkeit, die das ganze Verfahren viel zu umständlich machen würde. Verbleibt aber ein zu großer Teil der lichtempfindlichen Mischung in der Papierfaser, so werden die . an den belichteten Stellen reduzierten Salze durch das Liegen an der Luft allmählich wieder oxydiert und es gehen die so gebildeten Eisenoxydsalze mit den ebenfalls verbliebenen Resten der Gallussäure wieder eine Tintenverbindung ein, derzufolge die Papierfläche nachdunkelt und sich nach einiger Zeit ein mehr oder minder violett gefärbter Grund zeigt.It is now evident that when the bottom of the paper surface of the copy is its original Whiteness is supposed to retain none of the photosensitive mixture in the paper fiber itself is allowed to penetrate and the gelatin completely and easily after exposure must detach from the paper surface; because too much penetrates the light-sensitive mixture into the paper fiber, the oxide salt that has penetrated during exposure is indeed also reduced, but these penetrated salts are difficult and only through To get rid of prolonged soaking from the paper fiber, a necessity that this would make whole procedures far too cumbersome. But too large a part of the remains photosensitive mixture in the paper fiber, so will the. in the exposed areas Reduced salts are gradually re-oxidized by lying in the air and it goes the iron oxide salts formed in this way with the remnants of gallic acid that have also remained an ink compound, as a result of which the paper surface darkens and after a while Time shows a more or less purple colored ground.

Da sich die in gewöhnlicher Weiße hergestellten Schreib- oder Zeichenpapiere aus dem oben angegebenen Grunde nicht für den Tintenkopierprozeß eignen, so wurden bisher eigens zu diesem Zwecke auf der Papiermaschine hergestellte, vorzüglich gearbeitete Papiere hierfür verwendet, für die, weil sie eine ganz besondere Behandlung erforderten, ein sehr hoher Preis bezahlt werden mußte, so daß auch der Verkaufspreis des Endproduktes, des Positivlichtpauspapieres, wesentlich höher war als der der Negatiylichtpauspapiere.Since the writing or drawing papers produced in ordinary whiteness are made from the The reasons given above are not suitable for the ink copying process, so have previously been special Exquisitely crafted papers for this purpose produced on the paper machine used, for which, because they required very special treatment, a very high one Price had to be paid so that the sales price of the end product, the positive tracing paper, was much higher than that of the negative tracing papers.

Diesen Übelstand hat man zu umgehen versucht, daß man vorschlug, die Papierfläche durch Auftragen einer Zwischenschicht gegen ein Eindringen der Eisenoxydsalze zu schützen. Der Grund des Mißerfolges derartiger Vorschläge lag in der ungeeigneten Art des Verfahrens selbst; beim Auftragen einer im Wasser unlöslichen Schicht allein ist das Ablösen der lichtempfindlichen Schicht nach der BelichtungAttempts have been made to circumvent this problem by suggesting the use of the paper surface to protect against penetration of the iron oxide salts by applying an intermediate layer. The reason for the failure of such proposals was the unsuitable nature of the process self; when applying a layer that is insoluble in water, the only thing that matters is the removal of the photosensitive layer after exposure

mit Schwierigkeiten verknüpt, beim Aufbringen einer im Wasser löslichen Schicht ist ein Eindringen der lichtempfindlichen Salze in die Papierfaser nicht zu verhüten.
Das vorliegende Verfahren behebt die Schwierigkeiten nun vollständig dadurch, daß die Papierfläche vor ihrer Behandlung mit der lichtempfindlichen Mischung zuerst mit einem Überzug einer in Wasser unlöslichen und·associated with difficulties, when applying a water-soluble layer, penetration of the light-sensitive salts into the paper fiber cannot be prevented.
The present process completely eliminates the difficulties in that the paper surface is first coated with a coating of a water-insoluble and ·

ίο dann mit einem solchen einer in Wasser löslichen Substanz versehen werden. Erstere hat die bekannte Aufgabe, die Poren des Papiers zu schließen und das Eindringen der lichtempfindlichen Mischung zu vermeiden; letztere dagegen soll ein leichtes Ablösen der aufgetragenen lichtempfindlichen Lösung nach dem Belichten ermöglichen. Als Substanzen, welche in Wasser unlöslich sind und für den vorliegenden Zweck verwendet werden können, sind zu nennen.: Lacke, wie Schellack oder Auflösungen von Harzen in Spiritus, Terpentinöl, Alkalien und sonstigen Lösungsmitteln·, zweitens Eiweiß und eiweißartige Körper, wie Kasein, Nuklein usw., unlöslich gemacht durch die bekannten Mittel wie z. B. Metallsalze, schwefelsaure Tonerde, drittens gegerbte Gelatine und andere koloidale Substanzen, viertens Lösungen von Wasserglas, essigsaurer Tonerde usw.ίο then with such a water-soluble one Substance to be provided. The former has the well-known task of opening the pores of the paper to close and avoid penetration of the photosensitive mixture; latter on the other hand, the applied photosensitive solution should be slightly detached enable exposure. As substances that are insoluble in water and for the The present purpose can be used to name: Lacquers, such as shellac or Dissolution of resins in alcohol, turpentine oil, Alkalis and other solvents, secondly protein and protein-like bodies such as casein, nucleus, etc., insoluble made by the known means such. B. metal salts, sulfuric alumina, third tanned gelatin and other coloid substances, fourthly, solutions of water glass, acetic clay, etc.

Als im Wasser lösliche Überzüge können verwendet werden: Appreturmittel, wie Stärke, Kartoffelmehl, Gummi, Dextrin.The following can be used as coatings that are soluble in water: Finishing agents such as starch, Potato flour, gum, dextrin.

Ein Überzug der erstgenannten,. im Wasser unlöslichen Substanzen verhütet, daß die Eisensalze, nachdem sie die lösliche Schicht durchdrungen haben, so daß sie fast ganz aufgesogen sind, noch durch die unlösliche Schicht hindurch oder gar zur Papierfaser dringen können; er hält gewissermaßen die löslich gewordene Gelatine oberflächlich fest; ein Auftrag der zweiten, im Wasser aufweichbaren bezw. löslichen Materialien ermöglicht dagegen das leichte Eindringen,, also auch ein leichtes Ablösen der lichtempfindlichen Mischung an den belichteten Stellen. An den unbelichteten Stellen dagegen, an denen die unlösliche Eisenoxydsalzmischung wiederum oberflächlich mit der unlöslichen untersten Schicht in Berührung steht, ist ein Ablösen der Kopie ausgeschlossen, auch wenn die löslichen Teile der Zwischenschicht weggespült werden.A coating of the former. substances insoluble in water prevent the iron salts, after they have penetrated the soluble layer so that they are almost completely absorbed are still able to penetrate through the insoluble layer or even to the paper fiber; to a certain extent it holds on to the surface of the gelatine that has become soluble; an order of second, respectively softenable in water. Soluble materials, on the other hand, enable the easy Penetration, so also a slight detachment of the photosensitive mixture on the exposed Place. On the other hand, in the unexposed areas, where the insoluble iron oxide salt mixture is in turn superficially in contact with the insoluble bottom layer, is a Detachment of the copy excluded, even if the soluble parts of the intermediate layer were washed away will.

Als praktisch brauchbare Ausführungsform dient folgende Vorschrift:The following rule serves as a practically useful embodiment:

In 500 g Wasser werden 50 g Leim oder Gelatine gelöst und der Lösung 1 g Chromalaun, in 10 g Wasser aufgelöst, hinzugefügt. Das Ganze wird mit 500 g konzentrierter Aluminiumacetatlösung vermischt und die Mischung auf einer Streichmaschine, wie sie in der Buntpapierfabrikation allgemein üblich ist, auf das Papier aufgetragen bezw. dieses getrocknet. Nach dem Trocknen wird in gleicher Weise eine Lösung von 500 g Dextrin in 2 1 Wasser aufgetragen und auch dieser Überzug trocknen gelassen. Auf die so hergestellte Doppelschicht wird nunmehr als. dritte Schicht die lichtempfindliche Gelatine aufgetragen. Als entsprechendes Beispiel für das gleichzeitige Auftragen der unlöslichen und löslichen Schicht diene die Vorschrift, daß 30 g Leim in 500 g Wasser und 1 g Chromalaun in 10 g Wasser aufgelöst, beide Lösungen alsdann mit 500 g Aluminiumacetatlösung vermischt werden. Schließlich werden beide Mischungen mit einer Lösung von 700 g Dextrin in 2000 g Wasser vermischt und diese letzte Mischung zum Auftragen auf das Papier verwendet. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls den genannten Mischungen Farbstoffe oder .Farbkörper,, wie Anilinfarbe, Barytweiß, Kreide oder dergl'., zuzusetzen, um dem Papier eine Färbung zu erteilen. 50 g of glue or gelatin are dissolved in 500 g of water and 1 g of chrome alum is added to the solution, dissolved in 10 g of water, added. The whole thing is mixed with 500 g of concentrated aluminum acetate solution mixed and the mixture on a coating machine, as used in the colored paper production It is common practice to apply BEZW on the paper. this dried. After drying it is done in the same way applied a solution of 500 g of dextrin in 2 l of water and also dried this coating calmly. The double layer produced in this way is now referred to as. third layer the photosensitive Gelatin applied. As a corresponding example for the simultaneous application the insoluble and soluble layer are based on the rule that 30 g of glue in 500 g Water and 1 g of chrome alum dissolved in 10 g of water, then both solutions with 500 g Aluminum acetate solution are mixed. Finally, both mixes with one Solution of 700 g of dextrin mixed in 2000 g of water and this last mixture for Used to apply to the paper. It is advisable, if appropriate, to use the mixtures mentioned Dyes or color bodies, such as aniline paint, barite white, chalk or the like, to be added, to give the paper a color.

Claims

Patent claim:

Process for the preparation of base papers for the ink copying process by means of Application of protective layers to the paper surface, characterized in that a water-insoluble layer in front of or together with a water-soluble layer Layer is applied.