DE1270846B - Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschlusses und der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen - Google Patents

Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschlusses und der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen

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DE1270846B
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DE19641270846
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Bruno Lisson
Dr O Toeppel
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Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
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Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
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    • G01N33/36Textiles
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Description

  • Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschlusses und der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschlusses oder der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen in geschlossenen Reaktionsgefäßen durch kontinuierliches Abziehen faserfreier Reaktionsfiüssigkeiten über einen Rohrstutzen, der an den unter Druck stehenden Gefäßen angebracht ist.
  • Die Bleiche oder Veredelung von Zellstoff oder anderen Faserstoffen wird vorzugsweise in einem mehrstufigen, kontinuierlichen Verfahren durchgeführt. Dazu wird der Zellstoff mit Bleichchemikalien gemischt innerhalb von 30 Minuten bis 6 Stunden je nach Art der Bleichstufe und -reaktion durch Reaktionsgefäße hindurchgepumpt. Aus diesen Gefäßen wird der Zellstoff mit Verdünnungswasser herausgespült, auf einem Zellenfilter ausgewaschen, neu eingedickt und mit dem Bleichchemikal der folgenden Bleichstufe gemischt in das nächste Reaktionsgefäß eingedrückt. Die Stoffdichte beträgt in der Chlorierung, die im allgemeinen als erste Bleichstufe eingeschaltet wird, 3 bis 5n/o. In den nachfolgenden Stufen der Neutralisierung oder Alkalisierung bzw. einer Behandlung mit Hypochlorit, Peroxyd, Chlordioxyd, heißer Natronlauge usw. wird die Stoffdichte auf 8 bis 18 O/o eingestellt.
  • Das Ergebnis ist vom optimalen Chemikalienzusatz, günstigsten pH-Wert und Temperaturführung sowie gleichmäßiger Einhaltung der Stoffdichte und der intensiven Mischung mit den Chemikalien usw. abhängig. Der Chemikalienbedarf schwankt laufend, da der zu bleichende Faserstoff als Naturprodukt von Haus aus und durch den vorgeschalteten, meist diskontinuierlich betriebenen Aufschlußprozeß verstärkt, mehr oder weniger ungleichmäßig ist.
  • Zur Erzielung eines besten Bleichergebnisses stellt die rechtzeitige Ermittlung und Einspeisung der gerade benötigten optimalen Bleichmittelmenge und der Bleichbedingungen eine der hauptsächlichen Schwierigkeiten dar. Man ist darauf angewiesen, Proben in gewissen Zeitabständen nach Zugabe der Bleichchemikalien zu entnehmen und diese zu untersuchen.
  • Bei der Durchführung der Bleiche im Holländer oder in anderen offenen Gefäßen können leicht Proben zur Untersuchung und Verfolgung der Bleiche zur gegebenenfalls rechtzeitigen Nachstellung entnommen werden.
  • Bei den modernen wirtschaftlicheren, geschlossenen Bleichverfahren ist dies aber nicht mehr möglich, da es sehr schwierig ist, diskontinuierlich oder gar kontinuierlich repräsentative Durchschnittsproben von dickbreiigem Faserstoff aus diesen geschlossenen Reaktionsgefäßen zu ziehen. Sinngemäß gilt dies auch für den Aufschluß von faserhaltigem Material, wie Holz, Einjahrespfianzen usw., wofür immer mehr kontinuierliche Verfahren angewendet werden. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, geeignete Verfahren und Vorrichtungen zu ersinnen, die sich aber alle in der Praxis nicht für die genannte Aufgabenstellung als betriebstüchtig erwiesen haben. Die wichtigsten sind in der Folge kurz beschrieben: Nach der deutschen Patentschrift 419 063 wird ein Verfahren zur Probenahme aus geschlossenen Vakuum- oder Druckgefäßen während der Arbeitsperiode geschildert, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein dem betreffenden Betriebsgefäß luftdicht nach außen abgeschlossener, vorgelagerter Hohlkörper je nach dem im Betriebszustand herrschenden Druck entweder evakuiert oder mit Hilfe von Dampf oder Druckluft oder einem gepreßten Gas unter Druck gesetzt und so mit diesen Medien oder einer Flüssigkeit gefüllt in das Betriebsgefäß eingeführt, mit dessen Gefäßinhalt gefüllt, ausgeführt und wiederum mit Vakuum, Dampf, Druckluft, einem gespannten Gas oder einer Flüssigkeit in ein offenes, geschlossenes oder unter Vakuum oder Druck stehendes Auffanggefäß entleert wird. Es handelt sich um eine periodisch arbeitende Vorrichtung, die nicht zur Probenahme aus dickbreiigen Zellstoffmassen geeignet ist, da die Fasern die Schließvorrichtungen sofort verstopfen.
  • In der deutschen Patentschrift 637471 wird eine Vorrichtung zur Überwachung von Kochprozessen, besonders zur Herstellung von Zellstoff genannt. Die Meßaufgabe besteht darin, den Druck der Gase, die von der Aufschlußflüssigkeit abgegeben werden, im Dampfraum des Kochers durch eine Differenzdruckmeßmethode mit einer Doppelkammer-Membran-Meßdose zu ermitteln.
  • In der USA.-Patentschrift 2887427 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kontrolle von Zellstoffkochern beschrieben worden. Eine Meßdose wird in eine Meßleitung zwischen Kocherboden und -kopf eingeschaltet, die die Dampfzugabe ermittelt.
  • Die beiden letztgenannten Vorschläge sind für Probenahme aus dickbreiiger Zellstoffmasse nicht geeignet.
  • Nach der deutschen Patentschrift 1 017 016 ist eine Vorrichtung zur laufenden Entnahme von aufgeschlossenem Faserstoff aus dem Druckraum eines kontinuierlich betriebenen Zellstoffkochers geschützt.
  • Dazu wird unmittelbar am Entleerungsstutzen des Kochers eine mit dem Druckraum in Verbindung stehende Schleuse angebracht, in die der aufgeschlossene Faserbrei eintritt.
  • Die Erfindung gemäß der genannten Patentschrift besteht darin, daß in einem langgestreckten Zylinder mit radialen, im Abstand voneinander angebrachten Einlaß- und Auslaßöffnungen zwei axial im Zylinder bewegliche Kolben angeordnet sind. Diese fördern den Stoff von der Einlaß- zur Auslaßöffnung. In einer an sich bekannten Schleuse, deren Wand zwischen Einlaß und Auslaßöffnung als Siebwand ausgebildet ist, bewegen sich die Kolben derart gegenläufig, daß im Bereich der Siebwand die Flüssigkeit aus der Faserstoffprobe abgepreßt wird.
  • Auch diese Vorrichtung hat sich nicht für die vorliegende Aufgabenstellung als einsatzfähig erwiesen, da eine dickbreiige Fasermasse, wie sie aus Bleichgefäßen anfällt, die Siebwand der Probenehmerapparatur verstopft.
  • Nach einer erst kürzlich beschriebenen neuen Konstruktion wird ein Probenehmer empfohlen, der direkt in Stutzen von Bleichtürmen eingesetzt wird.
  • Die Apparatur besteht aus einer in einem Stutzen sitzenden Hülse, in der sich eine Schraube dreht. Die Schraube hat zwei getrennte und entgegengesetzt gerichtete Gewinde und ist mit einem Schneckengetriebe verbunden, das mit einem Getriebemotor angetrieben wird. Die Funktion der Apparatur beruht darauf, daß der in die Hülse eintretende Faserstoffbrei durch die Schraube in den Turm zurückgefördert wird. Ein kleiner Anteil aus der wäßrigen Phase der Suspension tritt aber durch den feinen Schlitz zwischen Schraubengewinde und Hülse hindurch. Diese Mengen gelangen zu dem entgegengesetzt gerichteten, nach außen fördernden Gewinde und werden zur Untersuchung abgeführt.
  • Im praktischen Betrieb haben sich aber folgende Nachteile herausgestellt: Die geförderte Probe enthält einen zu großen Faseranteil, der bei verschiedenen, kontinuierlich betriebenen elektrometrischen Messungen stört. In praktischen Betrieb zeigt die Apparatur, vor allem bei Einsatz in Druckgefäßen, die mit Faserstoffen sehr hoher Stoffdichte gefahren werden, sehr schnell Verstopfungserscheinungen. Diese können während der Betriebsperiode nicht entfernt werden. Man ist gezwungen, das ganze Gefäß abzustellen und die über dem Probenehmer lastende Suspensionssäule wegzunehmen, um den Probenehmer ausbauen zu können. Da die Verstopfungen in der Regel schon nach 1 bis 3 Tagen eintreten und da Bleichgefäße normalerweise 6 bis 12 Monate ohne Abstellung durchfahren, erweist sich der beschriebene Probe- nehmer für den genannten Aufgabenzweck als nicht betriebssicher. Außerdem zeigt sich, daß bei einer Verstopfung die sehr korrosiv wirkenden Reaktionsflüssigkeiten in das Lager der Probenehmerschraube eindringen und dieses sehr schnell zerstören.
  • Aus konstruktionsbedingten Gründen kann die Apparatur nur aus Edelstahlmaterial angefertigt werden, das aber gegenüber Chlordioxyd nicht beständig ist. Der Probenehmer kann daher für Entnahme chlordioxydhaltiger Flüssigkeiten nicht verwendet werden.
  • Ein weiterer Nachteil liegt in dem zu geringen und zeitlich abnehmenden Fördervolumen, das bei praktischen Beispielen nur Tropfen bis 150 ml/min beträgt, während für praktische Untersuchungen und zur Erhaltung eines guten Durchschnittswertes 500 bis 1000ml/min erforderlich wären. Das Volumen von Durchfluß armaturen, in dem der pH-Wert oder andere Werte bzw. Eigenschaften gemessen werden, beträgt mindestens 250 ml. Falls Elektroden mit selbsttätiger Reinigung eingesetzt werden müssen, beläuft sich das Volumen des Durchflußgefäßes auf mindestens 600ml. Bei Verwendung des beschriebenen Probenehmers wird daher das Volumen nur alle 4 bis 10 Minuten einmal erneuert, und dadurch werden bei zeitlichen Schwankungen die Unterschiede zwischen den Proben zu stark verwischt. Eine weitere Fehlerquelle stellt das Eindringen von Außenluft dar, die bei Förderung von alkalischer Kalziumhypochloritlösung zu Verkrustungen wegen Bildung von schwer entfernbarem Kalziumkarbonat führt.
  • Die deutsche Patentschrift 862399 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entnahme von Zellstoffproben aus Zellstoffkochern. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Stechrohr, das in verschiedenen Abständen von der Wand durch die Kocherwandung gegen den Innendruck des Kochers geführt wird. Die Absperrung des Rohres erfolgt durch ein Drehventil.
  • Aus der britischen Patentschrift 871 389 ist eine Abzapf- und Meßvorrichtung für Flüssigkeiten, Pasten u. dgl. bekannt, die im Prinzip aus einer Kolbenpumpe besteht. In einem zylindrischen Außenrohr, das mit Zu- und Abfluß öffnungen versehen ist, gleitet drehend ein zylindrischer Kolben, der ebenfalls zwei Zufluß- und Ausflußöffnungen trägt, die so angeordnet sind, daß jeweils nur eine der beiden Öffnungen betätigt werden kann. Der Betrieb ist taktmäßig, indem Füllen und Leeren des Pumpenvolumens alternierend erfolgt.
  • Die USA.-Patentschrift 3 084 555 beschreibt einen Probenehmer in Form eines Zweiwegehahnes, der an flüssigkeitsgefüllte Apparate angeschlossen werden kann. Zur Verwendung gelangt eine Buchse mit zwei diametral angeordneten Axialschlitzen und einem drehbaren Hahn mit einer Mittenbohrung und zwei diametral angeordneten Axialschlitzen oder mit einem Axialschlitz, der sich zwischen diametral gegenüberliegenden Punkten erstreckt. Das Gerät wird taktweise bedient in der Stellung, daß die Schlitze von Buchse und Hahn gegenüberstehen und eine Füllung der Bohrung des Hahnes erfolgt, die bei weiterer Drehung zum Ausstoß in die freie Atmosphäre unter gleichzeitiger Versperrung gegen das Gefäß freigegeben wird.
  • Eine kontinuierliche, nicht unterbrochene Entnahme von insbesondere faserfreier Reaktionsflüssigkeit, wie sie zur weiteren Prüfung durch elektrochemische Messungen mit Elektroden erforderlich ist, aus einem Druckgefäß ist mit keiner der im vorhergehenden beschriebenen Vorrichtung möglich.
  • Es stellt sich daher die Aufgabe, eine betriebssicher, kontinuierlich arbeitende Apparatur zur Probenahme von Reaktionsflüssigkeiten aus unter Druck stehenden, geschlossenen Reaktionsgefäßen zu entwickeln, die ohne Verstopfungsgefahr, betriebssicher für mindestens 6monatige Perioden arbeitet, eine Flüssigkeitsmenge von 550 bis 1000 ml/min gleichmäßig fördert und ohne Gefäßabstellung oder Entleerung des unter Druck stehenden Gefäßes zu jeder Zeit ausgebaut bzw. ausgewechselt werden kann Eine weitere Teilaufgabe bestand darin, die Konstruktion so auszubilden, daß diese auch aus Titan oder anderen beständigen Werkstoffen zwecks Einsatz für Chlordioxyd enthaltende Flüssigkeiten gefertigt werden kann und daß die Lager vor Zutritt und Angriff der stark korridierend wirkenden Reaktionsflüssigkeiten geschützt sind.
  • Ausgehend von der eingangs beschriebenen Vorrichtung wird diese Aufgabenstellung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Rohrstutzen ein rohrförmiges Schloßteil fest eingesetzt ist und in diesem ein selbst unter Druck und während des Betriebes herausnehmbares Schlüsselteil vorgesehen ist, in dem eine mit Mantelfläche und Gleitdüsen versehene Düsenscheibe mittels einer abgedichteten Welle drehbar und hubförmig gegen das Gefäßinnere bewegbar angeordnet ist.
  • Im folgenden wird diese Probenehmerapparatur an Hand der Zeichnung näher erläutert.
  • Sie ist aus zwei Teilen aufgebaut, die wie Schloß und Schlüssel ineinanderpassen. Der als Schloß anzusprechende Teil wird so ausgebildet, daß dieser immer im Reaktionsgefäß verbleiben kann. Er besteht aus: Schloßrohr 1', Flansch 2', Gehäuse 3', Flansch für Getriebekupplung 4', Auslaufstutzen 5' und Wasserspülstutzen 6'. Dieser Schloßteil wird in den Stutzen des Reaktionsgefäßes eingesetzt. Zur Aufnahme dient ein Stutzen 3" mit Flansch 4", der an der Gefäßwandung 1" mit Auskleidung 2" angebracht ist.
  • Der zweite mit einem Schlüssel vergleichbare Teil ist so ausgebildet, daß dieser in das Probenehmerschloß genau paßt und jederzeit aus dem unter Druck stehenden Reaktionsgefäß herausgenommen werden kann, ohne daß der Inhalt ausläuft.
  • Der Probenehmerschlüssel setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: Düsenscheibe mit Gleitdüsen 1, Antriebswelle 2, Austrittsdüse 3, Spülrohr 4, Düsennadel 5, Schlüsselrohr 6, Spülvorrichtungsstutzen 7, Dichtung 8, Schlüsselflansch 9, Gewinde 10, Packung 11, Stopfbüchse 12, Rändelmutter für Düsennadel 13, Taumelscheibe 14, Kugellager für Taumelscheibenführung 15, Halterung für die Kugellager 16, geschlitzte Getriebewelle 17, Bolzen 18, Schneckenrad 19, ferner Schnecke, Antriebsscheibe und Getriebehalterung.
  • In dem Schlüsselrohr 6 ist eine Düsenscheibe 1 mit Antriebswelle 2 angebracht, die durch eine Packung 11 und Stopfbüchse 12 in einem Schlüsselflansch 9 nach außen hin abgedichtet ist. Die Düsenscheibe 1 ist auf der dem Gefäßinnern zugekehrten Wellenseite befestigt und mit einer glatten bzw. mit Gewinde versehenen Mantelfläche ausgeführt, die gleichzeitig als Lager dient. Auf der Mantelfläche sind Gleitdüsen eingesetzt, die sich nach hinten verbreitern. Die Wan- dungen der Gleitflächen werden von der Innenseite des Schlüsselrohres und von der Mantelfläche der Düsenscheibe gebildet. Bei Drehung der Düsenscheibe erneuert sich die Gleitschicht der Gleitdüsen auf dem Schlüsselrohr. Durch diesen Vorgang reinigen sich die Gleitdüsen selbsttätig von den Fasern oder Verkrustungsansätzen.
  • Durch hubförmige Bewegung der Düsenscheibe wird die vor der Düsenscheibe liegende Faserstoffmenge im Rhythmus der Hubbewegung einem wechselnden Druck ausgesetzt. Dabei gibt der Faserstoffbrei etwas Reaktionsflüssigkeit ab, die sich durch die Gleitdüsen abtrennen läßt. Der teilweise entwässerte Stopfpfropfen vor der Düsenscheibe erhält etwas andere Fließverhältnisse und wird leicht vom Stoffstrom im Reaktionsgefäß weggespült.
  • In das Schlüsselrohr ist ein Spülrohr 4 eingesetzt, das mit einer Düsennadel 5 verschlossen wird. Das Ende des Spülrohres 4 liegt an der Düsenscheibe und ist als Spritzdüse 3 ausgebildet. Falls nach längerer Betriebszeit oder Stillständen die Apparatur gespült werden soll, kann dies auch ohne Entleerung des Probenehmers und des Gefäßes dadurch erfolgen, daß auf der Probenahmeseite durch Wasserzufluß ein höherer Druck als auf der Gefäßseite eingestellt werden kann.
  • Zur Feineinstellung ist die Düsennadel 5 mit einer Rändelmutter versehen. Das Wasser tritt durch den Spülvorrichtungsstutzen 7 in Verbindung mit Dichtung 8 in das Spülrohr 4 ein. Auf der Probenahmeseite wird das Schlüsselrohr 6 durch den Schlüsselflansch 9 abgeschlossen. In diesem Schlüsselflansch 9 ist eine Packung 11 und eine Stopfbüchse 12 zur Lagerung der Antriebswelle 2 eingebaut. Im Gehäuse befindet sich der Anschlußstutzen für die Spülvorrichtung, der gleichzeitig als Schleuse dient. Zum Ausbau der Antriebswelle mit Schlüsselrohr wird auf das Gewinde 10 eine Abzugsvorrichtung aufgeschraubt. Nach Zurückziehen der Welle wird die entstehende Öffnung durch Einstecken eines Formstükkes in die Schleuse 7 geschlossen, damit kein Stoff aus dem Gefäß nach außen treten kann.
  • Die Welle ist mit einer Taumelscheibe 14, zwei Kugellagern für die Taumelscheibenführung 15 und und einer Halterung für die Kugellager 16 versehen, um eine hubförmige Bewegung in beiden Drehrichtungen zu erzielen. Die Welle wird über ein Schnekkenrad 19 von einer Schnecke und Antriebswelle angetrieben. Das Getriebe wird mit vier Getriebehalterungen am Flansch befestigt. Die Geschwindigkeit der Welle ist einstellbar. Der günstigste Bereich liegt zwischen 2 und 5 UpM für die Drehung bei 6 mm für den Hub.
  • Ein wesentlicher Teil für die Gebrauchstüchtigkeit stellt die Konstruktion der Gleitdüsen dar. Es waren viele aufwendige Versuche erforderlich, um die günstigste Gestaltung zu finden. Besonders wichtig ist die spezielle Gleitdüsenausformung der dem Innern des Reaktionsgefäßes zugekehrten Seite. Die Apparatur wurde in Dickstofftürmen im mehrmonatigen Einsatz erfolgreich nach jahrelangen Entwicklungen erprobt.
  • Die Apparatur arbeitet einwandfrei ohne Verstopfung. Zum Beispiel ist ein Probenehmer an einer Stelle angebracht, wo ein Druck von 2,5 kg/cm2 herrscht. Die Stoffdichte beträgt bis zu 16°/o, die Temperatur 450 C bei pH-Werten bis 12. Selbst der Einsatz für Chlordioxydbleichen mit 800 C bei pH-Werten um 2 ist möglich. Das Fördervolumen beträgt 600 ml/min und hat einen Faseranteil von nur 0,3 mg/l. Die Apparatur arbeitet auch bei leicht zu Verkrustungen führenden Reaktionsflüssigkeiten, wie Kalziumhypochlorit, einwandfrei. Die angeführten Flüssigkeitsmengen dienen zur Messung und Steuerung der Bleiche.
  • Die Apparatur kann ebenfalls zur Kontrolle des Aufschlusses von faserstoffhaltigem Material angewendet werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschluss es oder der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen in geschlossenen Reaktionsgefäßen durch kontinuierliches Abziehen faserfreier Reaktionsflüssigkeiten über einen Rohrstutzen, der an den unter Druck stehenden Gefäßen angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohrstutzen ein rohrförmiger Schloßteil (1' bis 6') fest eingesetzt ist und in diesem ein selbst unter Druck und während des Betriebes herausnehmbarer rohrförmiger Schlüsselteil (1 bis 19) vorgesehen ist, in dem eine mit Mantelfläche und Gleitdüsen versehene Düsenscheibe (1) mittels einer abgedichteten Welle (2) drehbar und hubförmig gegen das Gefäßinnere bewegbar angeordnet ist.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 862 399; britische Patentschrift Nr. 871389: USA.-Patentschrift Nr. 3 084555.
DE19641270846 1964-02-20 1964-02-20 Vorrichtung zur Kontrolle des Aufschlusses und der Bleiche von Zellstoff oder anderen Faserstoffen Pending DE1270846B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE9010793U1 (de) * 1990-07-19 1991-11-28 Siemens AG, 8000 München Vorrichtung zur kontinuierlichen Entnahme einer Zellstoffprobe aus einem Zellstoffkocher

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