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Schutzanordnung,insbesondere für Überspannungsableiter Es ist bekannt,
Überspannungen, die an elektrischen Leitungen und Geräten auftreten können, durch
überspannungsableiter zu begrenzen. Diese besitzen eine Funkenstrecke, die bei hohen
Spannungen anspricht und z. B. die Leitung über spannungsabhängige Widerstände an
Erde legt. Die spannungsabhängigen Widerstände haben die Aufgabe, nach dem Abklingen
der Überspannung den unter der Wirkung der Betriebsspannung fließenden Strom (Folgestrom)
so weit zu verringern, daß die Funkenstrecke den Strom unterbrechen kann.
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Werden solche Ableiter beschädigt, so sind sie unter Umständen nicht
mehr in der Lage, den Folgestrom zu unterbrechen. Die Leitung bleibt dann durch
den überspannungsableiter ständig geerdet. Der Betrieb der Leitung ist dann gestört,
bis der Ableiter gefunden und aus dem Netz abgetrennt wurde.
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Um die vorgenannte Betriebsstörung zu vermeiden, hat man Ableiter
entwickelt, bei denen die eine Anschlußleitung, zumeist die Erdleitung, bei einem
Versagen vom Ableitergehäuse abgetrennt wird, so daß der Stromkreis über den Ableiter
unterbrochen ist.
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Bei einem bekannten überspannungsableiter wird mit Hilfe einer Sprengpatrone
der in den Boden einer Isolierstoffkappe eingelassene Anschlußbolzen für die Erdleitung
abgesprengt. Die lsolierstoffkappe, die die Sollbruchstelle bildet, begrenzt einen
geschlossenen Raum unterhalb des eigentlichen Ableitergehäuses. Die in diesem Raum
angeordnete Sprengpatrone zündet, wenn ein Lichtbogen, der den Strom von einer Metallfassung
der Sprengpatrone zu einem Metallteil des Ableitergehäuses überträgt, mit seiner
Wärmewirkung ein vorgegebenes Maß überschreitet. Die Zündung ist somit von der Anfangstemperatur
der Metallteile abhängig und nur schwierig einzustellen.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung wird der Stromkreis über den
Ableiter mit Hilfe eines Schmelzleiters unterbrochen, der zusammen mit einer Schwarzpulverladung
in einem besonderen Gehäuse untergebracht ist. Der Stromkreis über den Ableiter
wird durch das Abtrennen des Gehäusebodens, an dem die Anschlußleitung für den Ableiter
befestigt ist, aufgetrennt. Das Ansprechen ist hierbei zwar weitgehend unabhängig
von der Anfangstemperatur, weil die Masse des als Heizspirale gewickelten Schmelzleiters
klein ist und deshalb mit geringen Wärmemengen erhitzt werden kann. Dennoch ist
es schwierig, den Schmelzdraht so zu bemessen, daß er bei verhältnismäßig kleinen
Strömen, die lange andauern, anspricht, bei den sehr viel größeren Stoßströmen im
Fall einer Überspannung dagegen nicht.
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Durch die Erfindung wird die zuletzt genannte Schwierigkeit in der
Weise behoben, daß erfindungsgemäß parallel zum Schmelzleiter eine Funkenstrecke
geschaltet ist und daß die Induktivität des Schmelzleiters so bemessen ist, daß
bei Ableiterströmen höherer Frequenz als der Betriebsfrequenz die Ansprechspannung
der Funkenstrecke erreicht wird. Der Schmelzleiter ist dann für die kurzzeitigen
Vorgänge während des Ableitens einer Überspannung durch die Funkenstrecke überbrückt,
denn bei solchen Strömen, die eine höhere Frequenz als die Betriebsfrequenz des
Folgestromes haben, entsteht an dem Schmelzleiter eine verhältnismäßig hohe Spannung.
Dadurch wird die parallel zum Schmelzleiter liegende Funkenstrecke gezündet und
für den hohen Ableiterstrom der widerstandsärmere Weg über die Funkenstrecke geschaffen.
Bei Betriebsfrequenz kann dagegen die Spannung am Schmelzleiter keine so hohen Werte
erreichen, daß die Funkenstrecke anspricht. Der Strom fließt daher durch den Schmelzleiter
und bringt diesen zum Verdampfen, wenn er bei einer Überlastung des Ableiters nicht
nach einer bestimmten Zeit unterbrochen wird.
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In der Beschreibung und den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht eines überspannungsableiters, bei
dem eine Unterbrechungseinrichtung
gemäß der Erfindung vorgesehen
ist; der Ableiter ist zum Teil im Schnitt gezeichnet; F i g. 2 ist ein Längsschnitt
durch einen Teil der Unterbrechungseinrichtung; sie zeigt eine geänderte Anordnung
der Spule; F i g. 3 ist ein Längsschnitt, bei dem eine weitere Ausführungsform der
Spule gezeigt wird; F i g. 4 ist ein Längsschnitt entsprechend der F i g. 3 mit
einer dritten Ausführungsform der Spule; F i g. 5 ist eine schematische Darstellung
eines Ableiters mit der Unterbrechungseinrichtung nach der Erfindung.
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Einführend sei bemerkt, daß die Unterbrechungseinrichtung nach der
Erfindung in der Anwendung bei einem überspannungsableiter gezeigt wird. Sie kann
aber auch bei anderen überspannungsschutzeinrichtungen verwendet werden.
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In F i g. 1 ist ein überspannungsableiter 10 der Ventiltype dargestellt.
Er umfaßt ein Gehäuse 11 aus Porzellan oder einem anderen geeigneten Isoliermaterial.
An der Unterseite des Gehäuses ist ein Leitungsanschluß 12 vorgesehen, der
in das Gehäuse führt. Das Porzellangehäuse ist an seinem unteren Ende mit einer
Deckplatte 14 abgeschlossen, die mit einem Federring 18 gehalten wird.
In der Abdeckkappe 14 sitzt zentrisch ein Bolzen 16. Oberhalb der Platte
sind ein Abstandsstück 20 und ein darüber gestapeltes Anschlußstück 22 vorgesehen.
Oberhalb des Anschlußstückes 22 sind in an sich bekannter Weise eine Anzahl
Widerstandsscheiben 24 übereinander gestapelt.
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In elektrischer Verbindung mit den Widerstandsscheiben 24 und
in einer Reihe mit diesen angeordnet sind eine Anzahl Funkenstrecken 26. Durch eine
Feder 27, beispielsweise eine spiralig gewundene Feder, die, wie dargestellt,
ab oberen Ende des Gehäuses vorgesehen ist, wird der gewünschte Kontaktdruck zwischen
den Elementen des Ableiters aufgebracht. Die Feder 27 stützt sich gegen eine
metallische Elektrodenplatte 28 und eine metallische Kappe 30 ab,
die mit dem Anschlußbolzen an der Oberseite des Gehäuses 11 ein Stück bildet.
Falls erwünscht, kann der Leitungsanschluß durch eine gegossene Kappe 23 abgedeckt
werden. An den Bolzen 60 der Abdeckkappe 14 ist nun die Unterbrechungseinrichtung
38 nach der Erfindung angeschlossen.
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Die Unterbrechungseinrichtung besteht im wesentlichen aus einem becherförmigen
Gehäuse 40. Das Gehäuse kann aus jedem geeigneten Material bestehen, vorzugsweise
wird ein durchsichtiger plastischer Kunststoff verwendet. Beispielsweise kann ein
durchsichtiges oder durchscheinendes Acrylat verwendet werden. Weitere Beispiele
für geeignete thermoplastische oder wärmehärtende Stoffe sind Polystyrole, Polycarbonate
und Kopolymere der genannten Stoffe. Als wärmehärtende Stoffe können Epoxyde verwendet
werden. Beim Ansprechen der Unterbrechungseinrichtung, durch das der beschädigte
Ableiter von der Leitung abgetrennt und geschützt wird, wird das Gehäuse geschwärzt.
Durch den Farbwechsel wird zusätzlich zu dem Herausbrechen der Bodenplatte das Ansprechen
der Unterbrechungseinrichtung angezeigt.
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Wie in F i g. 1 deutlich zu sehen ist, ist ein kreisförmiger Bodenteil
42 des becherförmigen Gehäuses mit den Seitenwänden durch einen dünnen kreisringförmigen
Teil 44 verbunden. Das Gehäuse ist so geformt und gestaltet, daß der dünne kreisringförmige
Teil bei einer vorgegebenen Kraft schnell und leicht zerbricht. Der Bodenteil
42 enthält einen unteren Anschlußbolzen 46 mit einem mit Gewinde versehenen
unteren Ende 48 und einem verdickten Kopf 50. Der Bolzen ist in das
Gehäuse 40 eingeformt. Mit dem Kopf 50 steht eine Kontaktfeder
51 in Verbindung, die im Inneren des Gehäuses 40 in der Nähe des Bodens
42 vorgesehen ist. Die Feder kann von einer Kupferscheibe oder eine Scheibe
aus anderem leitendem Material gebildet werden, die eine Anzahl sich radial erstreckender
Arme 53 besitzt. Oberhalb der Feder 51 ist eine Druckplatte 52 vorgesehen. Die Platte
besitzt einen kreisförmigen Flansch 54, der nach unten gerichtet ist und
die Feder 51 einschließt. Der Durchmesser des Flansches 54 der Druckplatte
52 ist so bemessen, daß der Flansch in der Nähe des dünnwandigen Ringteiles
44 des Gehäuses liegt. Der Flansch hat die Aufgabe, die Druckkräfte, die
auf die große Fläche der Druckplatte wirken, gleichmäßig auf den dünnwandigen Teil
44 zu übertragen.
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Aus der Druckplatte 52 sind zwei Vorsprünge 58 nach oben abgewinkelt.
Die Vorsprünge 58 nehmen eine Spulenanordnung 60 auf und halten sie in der
richtigen Lage. Diese Anordnung besteht aus einem zylindrischen Spulenkörper 62
aus Fiber oder einem anderen geeigneten Isoliermaterial, das Gas abgibt, wenn es
hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Auf der Außenseite des Spulenkörpers 62 sind
eine Mehrzahl Windungen relativ dünnen Drahtes, vorzugsweise aus Kupfer, aufgebracht,
die den als Spule 63 gewickelten Schmelzleiter bilden. Die Endendes Drahtes
sind mit den beiden Stirnseiten des Spulenkörpers 62
verbunden. Das untere
Ende steht mit der Druckplatte 52 in Berührung. Konzentrisch in bezug auf die Spule
sitzt ein äußeres Fiberrohr 64, das zwischen dem Spulenkörper und den Seitenwänden
des becherförmigen Gehäuses liegt. Das Rohr 64 kann auch aus einem anderen
Material bestehen, das bei hohen Temperaturen Gas abgibt.
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Im Mittelpunkt der Spulenanordnung 60 ist ein Abstandsstück
66 aus Messing oder anderem leitendem Material vorgesehen. Das obere Ende des Abstandsstückes
66 ist als vorspringende Elektrode 68 ausgebildet. Ferner sitzt konzentrisch in
der Spulenanordnung ein Isolierstoffrohr 70 mit einem nach innen gerichteten
Flansch 72. Auf diesen Flansch 72 stützt sich eine obere Elektrode
74 ab, die im Rohr 70 angeordnet ist. Die Unterseite des Flansches
sitzt auf der unteren Elektrode 68. Die beiden Elektroden, die konzentrisch
in der Spulenanordnung 60
vorgesehen sind, sind deshalb mit Abstand voneinander
angeordnet, so daß sie zwischen sich eine Funkenstrecke 76 bilden. Auf die obere
Elektrode drückt das eine Ende einer Feder 80. Die Feder ist durch einen
Leiter 85 elektrisch überbrückt. Dadurch wird in an sich bekannter Weise
eine induktive Wirkung durch die als Spule gewundene Feder 82 vermieden.
Oberhalb des Rohres 64 ist eine Platte 84
aus einem leitenden Material
angeordnet. Der Durchmesser dieser Platte ist gleich dem Außendurchmesser des Zylinders
64. Die Platte besitzt zwei nach unten gerichtete Vorsprünge 86, so
daß die Spulenanordnung 60 am oberen Ende in der richtigen Lage gehalten
wird.
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Das Gehäuse 40 besitzt einen mit einem Gewinde versehenen Teil
vergrößerten Durchmessers an seinem oberen Ende. In dieses Gewinde ist eine Kappe
88
eingeschraubt. Die Kappe besteht aus einem leitenden
Metallring,
dessen innerer Durchmesser mit einem Gewinde versehen ist. In dieses Gewinde ist
der Bolzen 16 der Abdeckplatte 14 des Ableiters 10 eingeschraubt. Die Platte 88
liegt oberhalb der Platte 84. Deshalb wird die Platte 84 nach unten
in das Gehäuse 40 gedrückt, wenn die Kappe 88 in das Gewinde eingeschraubt
wird. Die Feder 80 wirkt dabei als Zwischenglied, so daß die Unterbrechungseinrichtung
in der Betriebsstellung bleibt. Die Kappe 88
bildet ferner den elektrischen
Anschluß der Unterbrechungseinrichtung. Die Platte 84 sorgt dagegen für den Kontakt
mit dem oberen Ende des als Spule gewickelten Schmelzleiters 63 und mit der oberen
Elektrode 70 der Funkenstrecke 76 mit Hilfe der Feder 80.
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Wie ersichtlich, besteht die Unterbrechungseinrichtung aus einer Spule
73 dünnen Drahtes und einer Funkenstrecke 76, wobei beide parallel geschaltet sind
und in Reihe mit einem überspannungsableiter liegen. Der Querschnitt des Drahtes
ist so bemessen, daß der Draht schnell verdampft, wenn er dem normalen netzfrequenten
Strom für eine vorgegebene Zeit ausgesetzt ist. Beim Auftreten eines überstromes
bewirkt die Induktivität des als Spule gewickelten Schmelzleiters 63, daß die Funkenstrecke
76 überschlagen wird. Bei Überströmen wird also der Strom durch die Funkenstrecke
der Unterbrechungseinrichtung fließen.
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Da die Spule mit dem Schmelzdraht in der Nähe zweier Zylinder angeordnet
ist, die bei erhöhten Temperaturen Gas abgeben, wird beim Fließen eines normalfrequenten
Stromes durch die hohe Temperatur eines schmelzenden Leiters Gas aus den Rohren
ausgeschieden. Dadurch wird eine zusätzliche Kraft auf die Druckplatte 52 ausgeübt,
die dazu führt, daß die Sollbruchstellen 44 des Gehäuses brechen, so daß der Boden
42 der Anordnung aus dem Gehäuse 40
fällt und damit die Erdleitung
48 entfernt wird.
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Die Spule kann auch so bemessen werden, daß sie bei anderen Frequenzen
oder vorgegebenen Stromwerten schmilzt.
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Die Funkenstrecke 76 steht unter der Wirkung der Feder 80. Deshalb
können sich die Elektroden der Funkenstrecke bei außerordentlich großen Strömen
bewegen und danach in ihre normale Lage zurückkehren, ohne daß Beschädigungen bei
diesen hohen Strömen auftreten können. Dies ist deshalb wichtig, weil es für die
Funkenstrecke der Unterbrechungseinrichtung in besonderem Maße darauf ankommt, daß
die Funkenstrecke eine ganze Reihe von hohen Überströmen führen kann, ohne daß sich
die Ansprechspannung ändert.
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Die unter der Wirkung einer Feder stehende Funkenstrecke besitzt noch
weitere Vorteile. Zum Beispiel kann die gesamte Anordnung zusammengebaut werden,
wobei die Teile mit Hilfe der Feder gegen den Boden 42 gedrückt werden. Durch
die Vorspannung der Feder ist außerdem eine konstante Kraft gegeben, die auf den
Boden der Unterbrechungseinrichtung wirkt. Ferner sorgt die Feder dafür, daß bei
einem Fehler tatsächlich der Inhalt der Unterbrechungseinrichtung aus dem Gehäuse
gelangt, wobei die Trennung der Teile schnell und vollständig vonstatten geht. Die
von der Feder ausgeübte Kraft addiert sich zu der Kraft, die durch das Gas zustande
kommt, das bei einem Überstrom abgegeben wird, und sorgt für einen gegebenen Ansprechwert
in bezug auf die vorgegebene Länge des Stromflusses. Durch die elektrische Überbrückung
85 der Feder ist sichergestellt, daß sich die Induktivität der Feder nicht
zu der der Spule ergänzt. Die Induktivität der Anordnung ist mithin allein durch
den aufgewickelten elektrischen Leiter gegeben.
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Die unter der Wirkung der Feder stehende Funkenstrecke besitzt eine
gute Festigkeit bei hohen Strömen. Sie arbeitet ohne Schaden und Wartung während
der gesamten Betriebszeit des Ableiters. Dazu trägt der zusätzliche Druck der Feder
bei. Die Druckplatte 52 stützt sich direkt auf dem Boden des Gehäuses ab. Deshalb
wird jede Druckkraft, die auf die Platte wirkt, auf eine vorgegebene Fläche gerichtet,
die durch den Flansch 54 der Druckplatte 52 bestimmt ist. Sobald bei der
Wirkung der Unterbrechungseinrichtung eine Kraft entsteht, wird sie direkt auf die
richtigen Stellen des Bodens des Gehäuses 40 übertragen. Der Boden
42 bricht daher genau am gesamten Umfang aus. Damit ist vermieden, daß entweder
die Druckplatte oder andere innere Teile nur teilweise aus dem Gehäuse fallen. Dies
war nämlich bisher bei Unterbrechungseinrichtungen eine Schwierigkeit, weil bei
unvollständigem Herausbrechen der Bodenplatte die Unterbrechungseinrichtung nicht
richtig arbeitet. Bei diesen Anordnungen kann, obwohl das Innere der Unterbrechungseinrichtung
normal wirkt, die erwünschte Unterbrechung der Erdverbindung nicht zustande kommen,
solange der untere Anschluß nicht elektrisch von der Anordnung getrennt ist. Gerade
bei kleinen Strömen baut sich der Druck nur allmählich auf. In diesen Fällen ist
die Druckplatte besonders von Vorteil. Sie sorgt dafür, daß auch bei kleinen Strömen
der Druck auf die richtigen Stellen wirkt. Andererseits ist die Druckplatte auch
bei großen Strömen günstig. Bei großen Strömen wird sehr schnell ein Druck aufgebaut.
Die Druckplatte sorgt dann dafür, daß nicht das ganze Gehäuse zersprengt wird, weil
auf Grund der Druckplatte noch zuvor der Boden, wie erwünscht, herausgebrochen wird.
Die Platte 52
am unteren Ende der Unterbrechungseinrichtung trägt dazu bei,
die Kraft pro Flächeneinheit festzulegen. Sie sorgt für die Trennung so schnell
wie möglich und mit der größtmöglichen Sicherheit bei allen zu erwartenden Fehlerströmen.
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F i g. 5 zeit schematisch den Stromkreis, wie er sich bei der Erfindung
ergibt. Die Funkenstrecken 26 des überspannungsableiters sind an die Hochspannungsleitung
angeschlossen und liegen mit den Widerstandsscheiben 24 in Reihe. Daran schließt
sich die Parallelschaltung des als Spule gewickelten Schmelzleiters 63 und der Funkenstrecke
76 an. Die strichpunktierte Linie deutet das Gehäuse der Unterbrechungseinrichtung
an. Daraus geht hervor, daß die Unterbrechungseinrichtung allgemein bei überspannungsschutzeinrichtungen
verwendet werden kann, die aus Funkenstrecken und in Reihe liegenden Widerständen
bestehen. Ferner zeigt die F i g. 5, daß die Funkenstrecke 76 und der als Spule
gewickelte Schmelzleiter 63 parallel geschaltet sind und zusammen in der Erdleitung
des Überspannungsableiters liegen.
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Der als Spule gewickelte Schmelzleiter 63 stellt bei Überspannungswellen
einen großen Widerstandswert dar, da die steilen Wellen ebenso wie ein hochfrequenter
Strom wirken. Deshalb baut sich an der Funkenstrecke 76 eine Spannung auf, die zum
Zünden der Funkenstrecke ausreicht. Der Strom fließt
dann über die
Funkenstrecke nach Erde. Wenn dagegen bei einem Versagen der Widerstände
24 der Folgestrom nicht unterbrochen wird, sondern einen Lichtbogen durch
und über die Widerstandsscheiben 24 aufrechterhält, dann steigt der Strom bis zu
den Werten eines unbegrenzten Kurzschlußstromes an. Der Strom besitzt aber die normale
Netzfrequenz. Er fließt deshalb durch den als Spule gewickelten Schmelzleiter 63.
Da dieser einen kleinen Querschnitt aufweist, schmilzt der Leiter. Es entsteht ein
Gasdruck im Gehäuse 40. Dadurch wird eine Kraft auf die Platte 52 ausgeübt, die
den Boden 42 des Gehäuses 40 herausbricht und danach den Bodenteil im Bereich
des dünnwandigen Ringes 44 abtrennt. Der Boden entfernt sich zusammen mit
dem Anschlußbolzen 46 vom Gehäuse. Dadurch wird die überspannungssehutzeinrichtung
von der Leitung abgetrennt. Das Ganze geschieht sehr schnell, sobald ein Fehlerstrom
auftritt.
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In F i g. 2 ist ein als Spule gewickelter Schmelzleiter
60 dargestellt, der etwas anders ausgebildet ist. Der Aufbau der Unterbrechungseinrichtung
selbst ist der gleiche, wie er vorher beschrieben wurde. Lediglich die Schmelzleiteranordung
ist geändert. Bei der Ausführung nach F i g. 2 sind die Windungen an den Enden des
als Spule gewickelten Schmelzleiters 60 dichter nebeneinander als im Zentrum.
Bei dieser Ausführungsform ergibt sich ein größerer Bereich der das Ansprechen verursachenden
Ströme. Die erforderliche Länge des Leiters kann ebenfalls die gleiche sein. Es
kommt nur darauf an, daß der Mittelteil etwas gestreckter ausgeführt ist. Die beiden
Enden werden danach bemessen, daß die erforderliche Induktivität erreicht wird.
Die geänderte Ausführungsform wirkt so, daß durch das Auseinanderziehen der Beginn
des Schmelzens in diesem Bereich verändert werden kann. Bei der Ausführungsform
nach F i g. 1 besteht die Möglichkeit, daß bei sehr kleinen Strömen der Leiter eher
schmilzt als verdampft. Dadurch würde wenig Gas entstehen, so daß langsam ein Druck
aufgebaut würde. Deshalb ist es zweckmäßig, für sehr kleine Ströme die in F i g.
2 dargestellte Ausführungsform zu wählen.
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Eine andere Ausführungsform ist in F i g. 3 gezeigt. Dabei ist ein
äußeres Rohr 164 aus Fiber vorgesehen, auf dem ein Leiter mit größerem Querschnitt
sitzt, während der innere, als Spule gewickelte Schmelzleiter 160 aus einem
Leiter mit kleinerem Querschnitt besteht. Das äußere Rohr 164 entspricht
dem äußeren Rohr 164 in F i g. 2, während die innere Spule 160 der Spule
60 in F i g. 1 entspricht in bezug auf die Lage in der Unterbrechungseinrichtung.
In weiterer Hinsicht stimmt die Unterbrechungseinrichtung mit der in F i g. 1 vollständig
überein. Die Spule aus dem elektrischen Leiter mit größerem Querschnitt und die
Spule aus dem elektrischen Leiter mit kleinerem Querschnitt sind elektrisch in Reihe
geschaltet, räumlich jedoch parallel angeordnet. Dadurch kann die Höhe der Unterbrechungseinrichtung,
soweit sie durch die Spule bestimmt ist, auf die Hälfte verringert werden. Dies
ist bei der Herstellung kleiner Unterbrechungseinrichtungen besonders wichtig. Die
Unterbrechungseinrichtung ist unter Verwendung eines oberen Anschlusses aufgebaut,
der in eine Spule führt, die aus einem elektrischen Leiter mit einem verhältnismäßig
großen Querschnitt besteht und auf die äußere Spule gewickelt ist. Dadurch entsteht
eine ausreichende Induktivität, so daß bei Stoßströmen die parallelliegende Funkenstrecke
gezündet wird. Die Stoßströme werden dann über die Funkenstrecke nach Erde geleitet.
Auf diese Weise kann auch bei Spulen eine ausreichende Induktivität vorgesehen werden,
bei denen der Leiter bei allen Fehlerströmen schmelzen würde, wenn er über seine
ganze Länge aus dem kleinen Querschnitt hergestellt würde, wie er zum Durchbrennen
benötigt wird. Die Innenfläche des Spulenträgers 164 bildet die gasabgebende
Oberfläche für die innere Spule, die über ihre ganze Länge von einem elektrischen
Leiter mit einem kleinen Querschnitt gebildet wird.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in F i g. 4 dargestellt.
Die Änderung ist ähnlich der nach F i g. 3. Der äußere Zylinder 64' stimmt
mit dem Zylinder 64 in F i g. 1 überein, dagegen ist der innere Spulenkörper etwas
anders ausgeführt. Der schraubenförmig gewundene Teil 160' besteht aus einem
elektrischen Leiter großen Querschnitts und einem Leiter kleineren Querschnitts.
Im Prinzip entspricht dies der Ausführung nach F i g. 3, jedoch sind die Spulen.
sowohl elektrisch wie räumlich in Reihe angeordnet. Auch in diesem Fall dient der
Leiter mit dem großen Querschnitt 161 zur Steuerung der Induktivität zusammen
mit dem Spulenbereich 163. Der Leiter mit dem kleineren Querschnitt bestimmt
dagegen das Ausbrechen der Bodenplatte. Beide Spulenteile können kleiner ausgebildet
sein als bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen. Die Ausführungsbeispiele nach
F i g. 3 und 4 gestatten es, die Induktivität unabhängig von den für das Schmelzen
maßgebenden Eigenschaften zu bestimmen. Dies geschieht dadurch, daß die Länge des
Leiters mit kleinerem Querschnitt unabhängig von der gesamten Länge des Spulenleiters
bemessen werden kann.
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Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß eine Unterbrechungseinrichtung
als Schutz für überspannungsableiter angegeben wurde, die viele Vorteile aufweist.
Die Unterbrechungseinrichtung wirkt über den gesamten Bereich, für den ein Schutz
erforderlich ist. Sie ist einfach und gedrängt aufgebaut und ergibt beim Ansprechen
mit Sicherheit eine Auftrennung des Stromkreises. Die Ansprechwerte und die Wirkungsweise
bleiben unverändert.