DE1122383B - Fahrbare und bodengebundene Transport-, Versorgungs- und Startvorrichtung fuer lotrecht startende und landende Luftfahrzeuge - Google Patents
Fahrbare und bodengebundene Transport-, Versorgungs- und Startvorrichtung fuer lotrecht startende und landende LuftfahrzeugeInfo
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Description
- Fahrbare und bodengebundene Transport-, Versorgungs- und Startvorrichtung für lotrecht startende und landende Luftfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine fahrbare erdgebundene Transport-, Versorgungs- und Startvorrichtung für lotrecht startende Flugzeuge mit Strahlantrieb und dient zur Starterleichterung, der Energieversorgung bei Bodenbetrieb, zum Prüfungs-, Wartungs- und Bereitschaftsdienst, zum Anlassen der Triebwerke sowie zur Verringerung der schädlichen Wirkung der Schubgase auf Boden und Zelle beim Startvorgang. Außerdem kann die Vorrichtung mit Navigations-und Ortungsanlagen ausgerüstet werden, um den Start- und Landevorgang der Flugzeuge zu kontrollieren und zu überwachen.
- Es sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, die den Startvorgang eines Flugzeuges beschleunigen, beispielsweise Startwagen, die von Raketen angetrieben werden oder auf Schienen oder Startbahnen das Flugzeug mit wachsender Geschwindigkeit so lange tragen, bis es sich vom Boden abheben kann. Es handelt sich bei diesen Starthilfen um Vorrichtungen zur Erleichterung des Starts von tangential startenden Flugzeugen.
- Für lotrecht startende Luftfahrzeuge sind fahrbare Untersätze bekannt, die dazu dienen, die Schubgase aus der senkrechten Richtung in eine horizontale umzuleiten, um Beschädigungen der Startbahn und der Zelle zu vermeiden.
- Zum Bodentransport von Flugzeugen werden bereits Fahrzeuge verschiedenster und ihrem Verwendungszweck angepaßter Bauart und Größe verwendet.
- Außerdem sei noch verwiesen auf die vielen Arten von Hilfs-undGerätewagen, die mit Energieerzeugern, wie Preßluftgeneratoren und elektrischen Generatoren, oder mit Werkzeugen und Meßgeräten ausgestattet sind. Diese Fahrzeugtypen werden an das Flugzeug herangefahren und dienen zur Energieversorgung des Flugzeuges bei Bodenbetrieb und beim Anlassen der Triebwerke oder werden bei Wartungs-und Prüfarbeiten verwendet.
- Für den Start und für die Wartung werden meist alle der vorgenannten Geräte und Fahrzeuge benötigt, wodurch eine umfangreiche Bodenorganisation erforderlich wird, die bei plötzlichen Einsätzen gar nicht zu erstellen ist.
- Die Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, die Nachteile der Vielfalt der einzusetzenden Geräte und Fahrzeuge zu vermeiden und eine fahrbare Startvorrichtung für lotrecht startende Flugzeuge zu schaffen, die vornehmlich der Starterleichterung sowie ferner dem Flugzeugtransport und dem Bodenbetrieb dient. In die Vorrichtung können außerdem Bodeneinrichtungen zur Navigationshilfe des Flugzeuges, z. B. beim Start- und Landevorgang, eingebaut werden. Ein Ausführungsbeispiel der Startvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die fahrbare Startvorrichtung in perspektivischer Darstellung, Fig. 2 die Frontansicht eines noch auf dem eigenen Fahrwerk stehenden Flugzeuges mit der von rückwärts darunter gefahrenen Startvorrichtung, Fig. 3 ein durch die Hebevorrichtung bereits etwas angehobenes Flugzeug mit eingefahrenem Fahrwerk, Fig. 4 ein durch die Hebevorrichtung angehobenes Flugzeug kurz vor dem Abheben.
- Das Fahrgestell der Startvorrichtung besteht aus dem Teil 1 mit den Vorderrädern und dem Kasten 2, der auf einem Gleiskettenfahrwerk steht und die maschinellen Einrichtungen zum Antrieb und zur Steuerung des Fahrzeuges sowie der Hebevorrichtung, ferner Batterien und Geräte für die Wartung und den Start des Flugzeuges aufnimmt. Es sind weiter Einrichtungen eingebaut, die zur Übertragung von Nachrichten und Steuersignalen über Kabel oder auf dem Funkwege dienen. Die Fahrerkabine 3 ist an einer Stelle angeordnet, die möglichst weit entfernt von den Austrittsöffnungen der Triebwerke liegt, und ist durch Panzerung zusätzlich vor Verbrennungseinflüssen geschützt. Die Verbindung zwischen dem Teil l und dem Kasten 2 des Fahrgestells wird durch an sich bekannte Schubstrahlablenkschaufeln 4 gebildet. Für diese Ablenkschaufeln, den Geräteraum und andere besonders hitzegefährdete Teile können Kühlanlagen vorgesehen werden. Das Fahrgestell trägt die Hebevorrichtung 5, die in Fig. 1 in eingefahrenem Zustand dargestellt ist. Die unsymmetrische Form der Vorrichtung wurde gewählt, damit ihr vorderer Teil zwischen den Laufrädern Platz findet, während durch entsprechende Breite des Kastens 2 Sicherheit gegen Kippen gewährleistet ist.
- Das Flugzeug wird von der Startvorrichtung unterfahren und durch eine am Hebewerk angebrachte selbsttätig wirkende Einklinkvorrichtung gehalten. Nachdem Kabelverbindungen zwischen dem Flugzeug und der Startvorrichtung hergestellt sind, wird das Flugzeug so weit angehoben, daß seine Laufräder vom Boden frei sind. Dann wird das Flugzeugfahrwerk eingezogen, wozu die Vorrichtung die nötige Antriebsenergie liefert. Eine Beschädigung des Flugzeugfahrwerkes auf dem Transport durch mechanische Einwirkungen, insbesondere der Bereifung der Laufräder durch die sehr heißen Schubgase der Triebwerke beim Start, ist damit ausgeschlossen. Auf der Startvorrichtung ruhend, kann jetzt das Flugzeug in beliebiger Richtung am Boden an den Startplatz trans-portiert werden.
- Zur Unterstützung des Triebwerkschubs beim Start wird das Flugzeug von der in der Startvorrichtung eingebauten Hebevorrichtung in eine für den Start günstige Höhe angehoben, sobald der Auflagedruck des Flugzeuges durch die Tätigkeit des normalen Schubstrahles verringert wird, wobei dem Flugzeug gleichzeitig eine zusätzliche Anfangsbeschleunigung erteilt wird. Durch die Vergrößerung des Bodenabstandes wird erreicht, daß die Sogwirkung auf das Flugzeug in Richtung Boden verkleinert wird. Bekanntlich tritt beim Senkrechtstart der Effekt des hydrostatischen Paradoxons auf, wodurch das Flugzeug eine Sogwirkung in Richtung Boden erfährt. Nachdem genügend Bodenabstand gewonnen ist, können die Triebwerke unter günstigeren Bedingungen mit voller Leistung laufen, wodurch das Flugzeug sich endgültig von der Startvorrichtung abhebt.
- Beim Start des Flugzeuges werden dessen Schubgase durch entsprechend geformte und, wenn nötig, gekühlte Bleche der Startvorrichtung in - für die Zelle und die Startbahn - ungefährliche Richtungen abgelenkt. Die Startvorrichtung ist an allen Teilen, die durch die kinetische und Wärmeenergie der Flugzeugschubgase gefährdet sind, geschützt, z. B. durch hochhitzebeständige und korrosionsfeste Platten oder durch Aufbringen eines metallischen oder keramischen Überzugs z. B. nach dem Thermospray-Verfahren. Außerdem können die Schubgasablenkeinrichtungen und andere Teile der Starteinrichtung durch Kühlung mit Luft oder Flüssigkeit zusätzlich geschützt werden.
- In den Startwagen sind Vorrichtungen eingebaut, die eine Navigations- und Landehilfe enthalten; dadurch wird dem Flugzeugführer die Landung (in der Nähe des Startwagens) erleichtert. Außerdem ist eine elektronische Einrichtung vorgesehen, die eine automatische Landung des Flugzeuges auf dem Startwagen ermöglicht.
- In die Startvorrichtung sind, wie bereits erwähnt, mehrere Maschinen eingebaut, die zu ihrer Fortbewegung, zum Antrieb der Hebevorrichtung und zur Energieversorgung des Flugzeuges bei Start- und Bodenbetrieb dienen. Hierbei ist es gleichgültig, wie die Antriebsmaschine oder Maschinen mit den zu betreibenden Einrichtungen kombiniert werden: so kann z. B. ein Motor Fahrwerk und Hebewerk gemeinsam antreiben, oder es kann für jede Antriebsart ein eigener Motor vorgesehen sein. Die Kraftübertragung kann mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch erfolgen. Die Startvorrichtung ist mit allen oder einem Teil der für den Bodenbetrieb eines Flugzeuges notwendigen Einrichtungen ausgerüstet, beispielsweise mit elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Generatoren und Sammlern. Der Betrieb der Generatoren kann durch eigene Motoren oder entsprechende Maschinen erfolgen. Weiterhin kann die Vorrichtung Geräte und Werkzeuge für Wartungsarbeiten am Flugzeug aufnehmen. Am Startplatz versorgt die Vorrichtung das Flugzeug mit Energie zur Prüfung des elektrischen und hydraulischen Bordnetzes, zum Betrieb der Bereitschaftsanlagen, wie Funkgeräte, Beleuchtungen, Heizungs- und Enteisungsanlagen, und schließlich zum Anlassen der Triebwerke. Zur Energieübertragung von der Startvorrichtung zum Flugzeug werden bei Bodenbetrieb Vorrichtungen mit Steckkupplungen verwendet, die beim Flugzeugstart durch Abreißen selbsttätig vom Flugzeug gelöst werden.
- In die Startvorrichtung sind ferner Vorrichtungen eingebaut, die es ermöglichen, daß die Startvorrichtung beim Bodentransport des Flugzeuges entweder von einem Fahrer in der Startvorrichtung oder vom Flugzeugführer, der sich im Flugzeug befindet, gelenkt und bedient werden kann. Die überttagung der hierzu nötigen Befehle vom Flugzeug zur Startvorrichtung kann elektrisch, mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder akustisch erfolgen unter Benutzung von Gestängen oder Leitungen, die auch durch Abreißkupplungen mit dem Flugzeug verbunden sind. Die Befehlsgebung vom Flugzeug aus zur Startvorrichtung kann auf dem Funkwege erfolgen, oder es können bereits im Flugzeug für andere Zwecke vorgesehene Einrichtungen zur Befehlsgebung herange- zogen werden.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Fahrbare und bodengebundene Transport-, Versorgungs- und Startvorrichtung für lotrecht startende Luftfahrzeuge, mit eingebauten Ablenkungseinrichtungen für den Schubstrahl, gekennzeichnet durch eine besondere Ausbildung des Fahrzeuges die ein Unterfahren des stehenden Flugzeuges ermöglicht, weiterhin durch eine eingebaute Hebevorrichtung, womit das Flugzeug so weit angehoben werden kann, bis ein für den Start ausreichender Abstand zwischen Schubstrahlaustritt und Ablenkschaufel, beispielsweise durch Einschalten des Nachbrenners der Triebwerke erreicht ist, und weiterhin durch Einrichtungen für den Wartungs-, Prüfungs- und Bereitschaftsdienst eines Flugzeuges am Boden.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Startvorrichtung beim Bodentransport des Flugzeuges entweder manuell von einem Fahrer bedient wird oder vom Flugzeugführer ferngelenkt werden kann.
- 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung zwischen Flugzeug und Startvorrichtung durch eine Signal- oder Sprechanlage vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls eine elektrische Navigations- und Landehilfe in den Startwagen eingebaut werden kann, um demFlugzeugführer Start und Landung zu erleichtern. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Startvorrichtung eine elektronische Ausrüstung vorgesehen ist, die eine lotrechte Landung des Flugzeuges auf dem Startwagen ermöglicht. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 415 074, 2 807 429. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1079 467.
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DE (1) | DE1122383B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011066891A1 (de) * | 2009-12-02 | 2011-06-09 | Diehl Aerospace Gmbh | Multifunktions-flugzeugschlepper |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2415074A (en) * | 1943-03-17 | 1947-02-04 | Ici Ltd | Manufacture of crystalline magnesium hydroxide |
US2807429A (en) * | 1953-11-30 | 1957-09-24 | Lockheed Aircraft Corp | Apparatus for facilitating the taking off and landing of vertical rising aircraft |
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1959
- 1959-03-19 DE DEM40878A patent/DE1122383B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2415074A (en) * | 1943-03-17 | 1947-02-04 | Ici Ltd | Manufacture of crystalline magnesium hydroxide |
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