-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Haarpflege, insbesondere Haartrockner, Haarglätter, Haarwickler, elektronische Bürsten und genauer auf die Verwendung eines Ionisators in einer elektronischen Haarpflegevorrichtung.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Krauses und statisches Haar sind beim Haarfrisieren meist unerwünscht. Krauses und statisches Haar treten auf, da Haare eine (positive)Ladung erhalten, z. B. durch Frisieren, Bürsten oder Kämmen.
-
EP2759224 beschreibt einen Haarglätter, der konfiguriert ist, um eine elektrostatische Aufladung des Haars zu reduzieren. Der Haarglätter gemäß
EP2759224 umfasst Siliziumstreifen, die mindestens teilweise elektrisch leitfähig und geerdet sind.
-
Ferner werden im Stand der Technik der Haarpflege zunehmend Ionisatoren verwendet, da sie das Potential haben, Kräuseln durch Anlegen (negativer) Ionen an das Haar zu verhindern oder zu reduzieren. Die Ionenabgabe dieser Ionisatoren kann jedoch unbefriedigend sein.
-
US5805406A offenbart eine Vorrichtung zum Behandeln von Haar, umfasst ein elektrisch angetriebenes Gebläse zum Erzeugen eines Luftstroms an mindestens einer Öffnung an der Vorrichtung mit Blick auf das Trocknen der Haare sowie eine Einheit zum Emittieren von Ionen von einem oder mehreren Emittern, die in oder nahe der Öffnung der Vorrichtung positioniert sind. Die Einheit zum Emittieren von Ionen weist mindestens zwei Emitter auf, die ausgelegt sind, gleichzeitig Ionen positiver Ladung bzw. negativer Ladung zu emittieren.
-
US6640049B 1 offenbart ein ionenemittierendes Heißluftgebläse, bei dem ein Überschuss von vorzugsweise positiven Ionen von einer Vorrichtung wie einem Haartrockner thermisch emittiert wird, die ein Heizelement einschließt, das stromaufwärts von einem elektrisch leitfähigen Gitter angeordnet ist. Eine Gleichrichterschaltung ist zwischen dem Heizelement und dem Gitter gekoppelt und stellt ein elektrisches Feld dazwischen her. Eine Polarität des Feldes beeinflusst den Ionengehalt stromabwärts des Gitters. Eine Lüfteranordnung bläst erwärmte Luft und Ionen in Richtung des leitfähigen Gitters, wobei Ionen einer Polarität im Wesentlichen entfernt werden.
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die Ionenabgabe in Haarpflegevorrichtungen zu erhöhen. Ein Gesichtspunkt der Erfindung stellt ein Haarpflegevorrichtung nach Anspruch 1 bereit. Die abhängigen Ansprüche definieren vorteilhafte Ausführungsformen.
-
Bei Haarpflegevorrichtungen des Standes der Technik kann eine Ionenabgabe aus mehreren Gründen reduziert werden. Einer der Gründe ist, dass die Haarpflegevorrichtung zum Beispiel durch ihre Verwendung oder durch Ionen aufgeladen wird, die von dem Ionisator abgegeben werden. Die elektrische Ladung der Haarpflegevorrichtung beeinflusst den Weg der von dem Ionisator erzeugten Ionen. Eine elektrisch geladene Haarpflegevorrichtung kann entweder von dem Ionisator erzeugte Ionen anziehen oder abstoßen. Beide Effekte können unerwünscht sein und können dazu führen, dass weniger Ionen das Haar erreichen. Die Verwendung einer leitfähigen Beschichtung oder Dotierung in dem Luftkanal und/oder Luftauslass, die vorzugsweise in einer Beschichtung verwendet wird, wird den Luftauslass und/oder Luftkanal derart neutralisieren, dass der Luftauslass und/oder Luftkanal den Verlauf der Ionen, die aus dem Ionisator kommen, nicht beeinflusst. Infolgedessen kann die Ionenabgabe an das Haar verglichen mit Vorrichtungen des Standes der Technik erhöht werden. Eine solche leitfähige Beschichtung oder Dotierung könnte zum Beispiel Kohlenstoff oder ein Metall wie Kupfer oder Silber umfassen. In den Ansprüchen deckt der Begriff „leitfähige Beschichtung oder Dotierung“ sowohl eine leitfähige Materialbeschichtung auf einem ansonsten nicht leitfähigen (z. B. Kunststoff-) Luftauslass oder einer Luftkanalhülle, als auch eine Situation ab, in der der ansonsten nicht leitfähige (z. B. Kunststoff-) Luftauslass oder die Luftkanalhülle mit einem leitfähigen Material, z. B. während des Formprozesses, dotiert wird.
-
Vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, ist die leitfähige Beschichtung oder das leitfähige dotierte Material geerdet, d. h. mit dem Benutzer verbunden, wenn der Benutzer die Vorrichtung hält, wobei diese Erdung z. B. daraus resultiert, dass der Benutzer mit einem Metall oder metallisierten Teil in Kontakt steht, das mit der leitfähigen Beschichtung oder dem leitfähig dotierten Material verbunden ist.
-
Ferner kann in Haarpflegeprodukten wie Haarglättern, Haarwicklern oder Haarbürsten die Ionenabgabe im Laufe der Zeit abnehmen, da die Umgebung nahe dem Ionisator gesättigt werden kann. Durch Bereitstellen eines Luftstroms entlang und weg von dem Ionisator kann die Ionenabgabe an das Haar verbessert werden, wenn die Haarpflegevorrichtung in Gebrauch ist.
-
Beispiele für Moleküle oder Atome, die ionisiert werden können, sind Luftmoleküle, Wassermoleküle oder Metalle.
-
Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist die Haarpflegevorrichtung ein Haartrockner. Gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung ist der Luftauslass eine Düse oder ein Luftauslassgrill. Der Luftauslass könnte auch jede andere in der Technik bekannte Befestigung sein, wie z. B. kamm- oder bürstenähnliche Strukturen.
-
Gemäß weiteren Ausführungsformen ist die Haarpflegevorrichtung eines von einem Haarglätter, einer (elektronischen) Bürste oder einem Haarwickler.
-
Diese und andere Gesichtspunkte der Erfindung werden aus den hierin nachstehend beschriebenen Ausführungsformen ersichtlich und unter Bezugnahme auf diese erläutert.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt in einer graphischen Darstellung einen Teil eines Haartrockners gemäß Ausführungsformen der Erfindung;
- 2a und 2b zeigen jeweils einen Teil eines Haarglätters gemäß dem Stand der Technik und einen Teil eines Haarglätters gemäß Ausführungsformen der Erfindung;
- 3 zeigt in einer graphischen Darstellung einen Haarwickler gemäß Ausführungsformen der Erfindung; und
- 4 zeigt in einer graphischen Darstellung eine Haarbürste gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1 zeigt in einer graphischen Darstellung eine Seitenansicht des Luftaustrittsbereichs eines Haartrockners gemäß Ausführungsformen der Erfindung. Die Abluft strömt durch den Luftkanal 12 in Richtung eines Pfeils 10 zu dem Luftauslass 11, der, wie im Stand der Technik bekannt, viele verschiedene Formen und Konfigurationen annehmen kann, wie die eines Luftauslassgrills (11a) oder einer Düse (11b), aber zum Beispiel auch einer Bürste, eines Kamms oder eines Diffusors. Der Haartrockner gemäß 1 umfasst ferner einen Ionisator 13. Der Lüfter des Haartrockners (nicht gezeigt) bewegt die Luft von dem Lufteinlass des Haartrockners zu dem Luftauslass 11 und entlang des Ionisators 13. Der Luftauslass 11 und/oder der Luftkanal 12 umfasst Kohlenstoff, so dass der Luftkanal und/oder der Luftauslass den Verlauf der von dem Ionisator 13 erzeugten Ionen nicht oder minimal beeinflussen. Dadurch wird die Anzahl der Ionen, die das Haar erreichen, erhöht. Der Haartrockner kann ferner ein nicht leitfähiges Element, ein isolierendes Element 14 zum Erhöhen der Sicherheit umfassen. Dieser Teil kann vorteilhaft sein, wenn Hochspannungsteile wie die Spule zu nahe an dem Luftauslass oder Luftkanal sind und die Leitfähigkeit dieser Teile hoch ist.
-
2a und 2b zeigen jeweils einen Teil eines Haarglätters gemäß dem Stand der Technik (2a) und einen Teil eines Haarglätters gemäß Ausführungsformen der Erfindung (2b). Beide Haarglätter umfassen einen Arm und eine Glätterplatte 22. Ferner umfassen beide Haarglätter einen Ionisator 24 zum Erzeugen von Ionen. Der Haarglätter gemäß dem Stand der Technik umfasst einen Ionisatorauslass 26, aus dem die erzeugten Ionen austreten.
-
Die unteren Bilder von 2a und 2b stellen den Haarglätter im Gebrauch dar. Eine Haarsträhne 28 wird auf der Glätterplatte 22 platziert, wonach das Haar von einem zweiten Arm eingeklemmt wird, der in den Figuren nicht gezeigt ist. Die Glätterplatte kann beheizt werden, um die Temperatur des Haares über die Glasübergangstemperatur zu bringen. Durch das Aufbringen von Wärme beim Einklemmen des Haars kann das Haar geglättet werden. Für beide Haarglätter ist die Ionenverteilung 29 dargestellt. H zeigt eine hohe Ionendichte, M eine mittlere Ionendichte, und L zeigt eine geringe Ionendichte an. In 2a ist ersichtlich, dass für den Haarglätter gemäß dem Stand der Technik die Ionendichte an dem Ort der Haarsträhne 28 gering (L) ist.
-
Der erfindungsgemäße Haarglätter umfasst ferner einen Lüfter 23, der konfiguriert ist, um Luft von dem Lufteinlass 21 zu dem Luftauslass 25 und entlang des Ionisators 24 zu bewegen. Vorzugsweise weist der Luftauslass eine Länge auf, die im Wesentlichen gleich der Glätterplatte 22 ist. Dies ist vorteilhaft, da auf diese Weise die Luft unabhängig davon, wie das Haare genau in dem Glätter positioniert ist, in Richtung der Haarsträhne geblasen wird. Die Länge der Glätterplatte ist definiert als die Kante, die senkrecht zu der Haarsträhne 28 ist, wenn der Glätter in Gebrauch ist. Mehr bevorzugt ist der Luftauslass 25 als ein Schlitz konfiguriert, der mehrere Luftauslässe umfasst. Der Lüfter 23 transportiert die Luft von dem Lufteinlass 21 zu dem Luftauslass 25 über einen Luftkanal 27, um die Anzahl der Ionen an dem Ort des Haares zu erhöhen. Vorzugsweise umfasst der Luftkanal und/oder der Luftauslass 25 Kohlenstoff. Mehr bevorzugt ist der Luftkanal 27 und/oder der Luftauslass 25 mit einer Kohlenstoffbeschichtung beschichtet. Der Lüfter 23 bläst daher die von dem Ionisator 24 erzeugten Ionen durch den Luftkanal 27. Die Ionendichte an dem Ort der Haarsträhne 28 ist somit höher als bei einem Haarglätter gemäß dem Stand der Technik. Dies ist beim Vergleichen der graphisch dargestellten Ionenverteilungen 29 deutlich sichtbar. Der Glätter des Standes der Technik führt zu einer niedrigen Ionendichte an dem Ort der Haarsträhne (2a, 29), während der Haarglätter gemäß Ausführungsformen der Erfindung zu einer hohen Ionendichte an dem Ort der Haarsträhne führt (2b, 28).
-
3 zeigt in einer graphischen Darstellung einen Haarwickler gemäß Ausführungsformen der Erfindung. Das Haar kann über einen Haareinlass 36 in den Wickler eingeführt werden. Der Haarwickler kann konfiguriert sein, um das Haar automatisch um einen beheizten Stab 32 zu wickeln, oder dies kann von dem Benutzer in einer manuellen Weise durchgeführt werden. Der beheizte Stab kann konfiguriert sein, um das Haar über die Glasübergangstemperatur zu erwärmen. Durch Erwärmen des Haares, während das Haar um ein zylindrisches Objekt gewickelt wird, können Locken erhalten werden. Der Haarwickler kann ferner einen Außenzylinder 36 umfassen. Der Haarwickler umfasst ferner einen Ionisator 34 und einen Lüfter 33. Der Lüfter ist konfiguriert, um Luft von dem Lufteinlass 31 zu dem Luftauslass 35 durch einen Luftkanal 37 und entlang des Ionisators 34 zu bewegen, um die Anzahl von Ionen an dem Ort des Haares zu erhöhen. Vorzugsweise ist der Luftauslass 35 als ein Schlitz konfiguriert, der mehrere Luftauslässe umfasst. Der Luftkanal 37 und/oder der Luftauslass 35 umfasst vorzugsweise Kohlenstoff. Vorzugsweise umfasst auch der Außenzylinder 36 Kohlenstoff.
-
4 zeigt in einer graphischen Darstellung eine Haarbürste gemäß Ausführungsformen der Erfindung. Die Haarbürste kann konfiguriert sein, um beheizt zu werden, aber dies ist nicht wesentlich. Die Haarbürste umfasst mehrere Borsten 40, die zum Entwirren und/oder Frisieren des Haares konfiguriert sind. Die Haarbürste umfasst ferner einen Ionisator 44. Die Haarbürste umfasst ferner einen Lüfter 43, der konfiguriert ist, um Luft von dem Lufteinlass 41 zu dem Luftauslass 45 durch einen Luftkanal 47 und entlang des Ionisators 44 zu bewegen, um die Anzahl von Ionen zu erhöhen, die das Haar erreichen. Der Luftkanal 47 und/oder der Luftauslass 45 können Kohlenstoff umfassen, so dass der Luftkanal und/oder der Luftauslass den Verlauf der Ionen nur minimal beeinflussen.
-
Obwohl die Erfindung in den Zeichnungen und der vorhergehenden Beschreibung detailliert veranschaulicht und beschrieben wurde, sind derartige Veranschaulichungen und eine derartige Beschreibung als veranschaulichend oder beispielhaft und nicht als beschränkend zu betrachten; die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt. In den Ansprüchen sollen jegliche Bezugszeichen, die in Klammern gesetzt sind, nicht als den Anspruch einschränkend ausgelegt werden. Das Wort „umfassend“ schließt das Vorhandensein weiterer Elemente oder Schritte als die in einem Anspruch aufgelisteten nicht aus. Das Wort „ein“ oder „eines“ vor einem Element schließt das Vorhandensein einer Vielzahl solcher Elemente nicht aus. In voneinander verschiedenen abhängigen Ansprüchen angegebene Maßnahmen können vorteilhaft in Kombination verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2759224 [0003]
- US 5805406 A [0005]
- US 6640049 B [0006]