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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Schutz von DC-Zwischenkreiskondensatoren, beispielsweise zum Gebrauch in Wechselrichtern (wie z. B. in Motorantrieben).
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Wechselrichter umfassen typischerweise einer Anzahl von Schaltern (häufig IGBTs), die verwendet werden, um die Gleichspannung, die über einen oder mehrere DC-Zwischenkreiskondensatoren gespeichert ist, unter der Steuerung einer Steuereinheit umzuschalten, um ein AC-Signal zum Bereitstellen für eine Last (wie z. B. einen Motor) zu erzeugen. Die Last kann mehrere Phasen aufweisen (häufig sind 3 Phasen vorgesehen).
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Die Gleichspannung, die über solche DC-Zwischenkreiskondensatoren gespeichert ist, kann hoch sein: Werte in der Größenordnung von 800 bis 900 Volt sind üblich. Es kann schwierig (und aufwändig) sein, einen einzelnen Kondensator bereitzustellen, der einer solch hohen Spannung standhalten kann; somit ist eine Reihenschaltung von zwei (oder mehr) Kondensatoren üblich.
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Ein Fehler kann in einem der DC-Zwischenkreiskondensatoren auftreten, der einen Kurzschluss in dem Kondensator verursacht. Ein solcher Fehler führt dazu, dass die gesamte DC-Zwischenkreisspannung über einen einzigen Kondensator auftritt. Das Bereitstellen einer solch hohen Spannung über einen einzigen Kondensator kann dazu führen, dass der Kondensator beschädigt wird, möglicherweise katastrophal. In einem solchen Szenario können Feuer und Explosionen verursacht werden.
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Die vorliegende Erfindung ist bestrebt, wenigstens einige der vorstehend skizzierten Probleme zu adressieren.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Betreiben eines Wechselrichtersystems bereit, wobei das Wechselrichtersystem eine Gleichrichterstufe, eine DC-Zwischenkreisstufe, eine Wechselrichterstufe und ein Steuermodul umfasst, wobei das Verfahren Folgendes umfasst: Verwenden der Gleichrichterstufe zum Laden der DC-Zwischenkreisstufe auf einen ersten (relativ niedrigen) Spannungspegel; Aktivieren des Steuermoduls; Verwenden des Steuermoduls zum Bestimmen, ob Spannungen über in Reihe verbundene Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe ausgeglichen sind (z. B. innerhalb einer zulässigen Toleranz gleich sind); und in dem Fall, in dem das Steuermodul bestimmt, dass die Spannungen ausgeglichen sind, Verwenden der Gleichrichterstufe zum Laden der DC-Zwischenkreisstufe auf einen zweiten Spannungspegel, wobei der zweite Spannungspegel höher ist als der erste Spannungspegel (und dadurch Überwinden des Problems des Schutzes der DC-Zwischenkreiskondensatoren während einer Anschaltphase, in der die DC-Zwischenkreisspannung schwierig zu messen ist).
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In dem Fall, in dem das Steuermodul bestimmt, dass die Spannungen nicht ausgeglichen sind, kann die Gleichrichterstufe so gesteuert werden, dass die DC-Zwischenkreisspannung begrenzt ist, z. B. begrenzt auf den ersten Spannungspegel oder eventuell eine niedrigere Spannung (sogar null). Dieser Schritt kann durch geeignetes Steuern von Thyristoren der Gleichrichterstufe in Ausführungsformen, in denen ein aktiver Gleichrichter Thyristoren umfasst, implementiert sein. Alternativ oder zusätzlich kann in dem Fall, in dem das Steuermodul bestimmt, dass diese Spannungen nicht ausgeglichen sind, das Steuermodul verwendet werden, um einen Alarm auszulösen.
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Die vorliegende Erfindung stellt außerdem ein Wechselrichtersystem bereit, das eine Gleichrichterstufe, eine DC-Zwischenkreisstufe, eine Wechselrichterstufe und ein Steuermodul umfasst, wobei: die Gleichrichterstufe zum Laden der DC-Zwischenkreisstufe auf einen ersten (relativ niedrigen) Spannungspegel konfiguriert ist; die Gleichrichterstufe zwei oder mehr in Reihe verbundene Kondensatoren umfasst; das Steuermodul konfiguriert ist zu bestimmen, ob Spannungen über die in Reihe verbundenen Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe ausgeglichen sind; und der Gleichrichter konfiguriert ist, die DC-Zwischenkreisstufe auf einen zweiten Spannungspegel (höher als der erste Spannungspegel) unter der Steuerung des Steuermoduls zu laden, in dem Fall, in dem das Steuermodul bestimmt, dass die Spannungen über die in Reihe geschalteten Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe ausgeglichen sind.
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Die Gleichrichterstufe kann eine Ladeschaltung (wie z. B. eine aktive Anlaufschaltung) enthalten, um das Laden der DC-Zwischenkreisstufe auf den ersten und/oder den zweiten Spannungspegel zu steuern. Die Ladeschaltung ist in diesem Dokument allgemein als eine aktive Anlaufschaltung bezeichnet, alternative Begriffe werden für Fachleute jedoch offensichtlich sein, wie z. B. eine Soft-Ladeschaltung oder eine Vorladeschaltung.
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In einigen Formen der Erfindung ist der erste Spannungspegel ein Pegel, dem die in Reihe verbundenen DC-Zwischenkreiskondensatoren im Fall eines Kurzschlusses in einem der DC-Zwischenkreiskondensatoren sicher standhalten können. (In diesem Fall können die verbleibenden DC-Zwischenkreiskondensatoren ein einziger DC-Zwischenkreiskondensator sein.)
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Der erste Spannungspegel ist typischerweise ausreichend, um eine geschaltete Hauptstromversorgung zu starten. (Das Wechselrichtersystem kann die geschaltete Stromversorgung enthalten.) Die geschaltete Hauptstromversorgung kann verwendet werden, um Leistung für das Steuermodul bereitzustellen. Die geschaltete Hauptstromversorgung kann einen Eingang aufweisen, der Leistung aus der DC-Zwischenkreisstufe aufnimmt.
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In einer Form der Erfindung ist der erste Spannungspegel im Bereich von 250 bis 300 Volt.
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Die Gleichrichterstufe kann einen oder mehrere Thyristoren enthalten, so dass der Gleichrichter ein aktiver Gleichrichter ist. Der Gleichrichter kann in Reihe verbundene Thyristoren enthalten. In einer alternativen Anordnung kann der Gleichrichter Reihenverbindungen von Thyristoren und Dioden enthalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt ferner noch ein Computerprogramm (oder ein Computerprogrammprodukt) bereit, das konfiguriert ist zum: Laden einer DC-Zwischenkreisstufe eines Wechselrichtersystems auf einen ersten Spannungspegel; Bestimmen, ob Spannungen über in Reihe verbundene Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe ausgeglichen sind; und in dem Fall, in dem das Steuermodul bestimmt, dass die Spannungen ausgeglichen sind, Laden der DC-Zwischenkreisstufe auf einen zweiten Spannungspegel, wobei der zweite Spannungspegel höher ist als der erste Spannungspegel. In dem Fall, in dem die Spannungen nicht ausgeglichen sind, kann das Computerprogramm (oder das Computerprogrammprodukt) die DC-Zwischenkreisspannung begrenzen (z. B. auf den ersten Spannungspegel oder eventuell eine niedrige Spannung (sogar null)) und/oder einen Alarm auslösen.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird jetzt mit Bezug auf die folgenden Zeichnungen genauer beschriebenen; es zeigen:
- 1 ein Wechselrichterantriebssystem;
- 2 einen Wechselrichter, der in dem Wechselrichterantriebssystem von 1 verwendet sein kann;
- 3 ein in hohem Maße schematisches Wechselrichterantriebssystem in Übereinstimmung mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- 4 einen Ablaufplan, der eine beispielhafte Verwendung des Systems von 3 demonstriert; und
- 5 eine beispielhafte Implementierung des Wechselrichterantriebssystems von 3.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 ist ein Blockdiagramm eines Systems, das allgemein durch das Bezugszeichen 1 angegeben ist, das einen Antrieb mit anpassbarer Drehzahl (ASD) enthält. Das System 1 umfasst eine AC-Stromversorgung 2, einen ASD 4 und eine Last 6 (wie z. B. einen Dreiphasenmotor). Der ASD 4 enthält einen Gleichrichter 8, einen DC-Zwischenkreiskondensator 10, einen Wechselrichter 12 und ein Steuermodul 14.
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Der Ausgang der AC-Stromquelle 2 ist mit dem Eingang des Gleichrichters 8 verbunden. Der Ausgang des Gleichrichters 8 stellt DC-Leistung für den Wechselrichter 12 bereit. Wie nachstehend weiter beschrieben enthält der Wechselrichter 12 ein Schaltmodul, das verwendet wird, um die DC-Spannung in eine AC-Spannung umzusetzen, die eine Frequenz und eine Phase abhängig von Gate-Steuersignalen aufweist. Die Gate-Steuersignale werden typischerweise durch das Steuermodul 14 bereitgestellt. Auf diese Weise können die Frequenz und Phase jeder Eingabe zu der Last 6 gesteuert werden.
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Der Wechselrichter 12 ist typischerweise in Zweiwegekommunikation mit dem Steuermodul 14. Der Wechselrichter 12 kann Ströme und Spannungen in jeder der drei Verbindungen mit der Last 6 überwachen (unter der Annahme, dass eine Dreiphasenlast angetrieben wird) und kann Strom- und Spannungsdaten für das Steuermodul 14 bereitstellen (obwohl die Verwendung von sowohl Strom- als auch Spannungssensoren keineswegs notwendig ist). Das Steuermodul 14 die Strom- und/oder Spannungsdaten (wenn verfügbar) verwenden, wenn es die Gate-Steuersignale erzeugt, die zum Betreiben der Last wie gewünscht erforderlich sind. Selbstverständlich können auch andere Steueranordnungen existieren, von denen einige nicht erfordern, dass Strom- oder Spannungsdaten bereitgestellt werden.
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2 zeigt Einzelheiten einer beispielhaften Implementierung des Wechselrichters 12.
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Wie in 2 gezeigt umfasst der Wechselrichter 12 erste, zwei und dritte hochseitige Schaltelemente (T1, T2 und T3) und erste und zweite und dritte tiefseitige Schaltelemente (T4, T5 und T6). Jedes Schaltelement kann beispielsweise ein Bipolartransistor mit isoliertem Gate (IGBT) oder ein MOSFET-Transistor sein. Wie in 2 gezeigt ist jedes der Schaltelemente (T1 bis T6) einer entsprechenden Freilaufdiode (D1 bis D6) zugeordnet.
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Der beispielhafte Wechselrichter 12 ist ein Dreiphasenwechselrichter, der drei Ausgaben erzeugt: U, V und W. Die drei Phasen des Wechselrichters 12 stellen Eingaben für die drei Phasen der Last 6 in dem vorstehend beschriebenen System 1 bereit. Selbstverständlich könnte der Wechselrichter 12 modifiziert sein, um eine andere Anzahl von Ausgaben bereitzustellen, um eine andere Last anzutreiben (wie z. B. eine Last mit mehr oder weniger als drei Phasen).
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Das erste hochseitige Schaltelement T1 und das erste tiefseitige Schaltelement T4 sind zwischen dem positiven und dem negativen DC-Anschluss miteinander verbunden. Der Mittenpunkt dieser Schaltelemente stellt die U-Phasenausgabe bereit. Auf eine ähnliche Weise sind das zweite hochseitige Schaltelement T2 und das zweite tiefseitige Schaltelement T5 zwischen dem positiven und dem negativen DC-Anschluss miteinander verbunden, wobei der Mittenpunkt dieser Schaltelemente die V-Phasenausgabe bereitstellt. Auf eine ähnliche Weise sind das dritte hochseitige Schaltelement T3 und das dritte tiefseitige Schaltelement T6 zwischen dem positiven und dem negativen DC-Anschluss miteinander verbunden, wobei der Mittenpunkt dieser Schaltelemente die W-Phasenausgabe bereitstellt.
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Der Wechselrichter 12 ist ein 2-Stufen-6-Transistor-Wechselrichter. Wie für Fachleute offensichtlich sein wird, sind die Prinzipien der vorliegenden Erfindung auf andere Wechselrichter anwendbar, wie z. B. 3-Stufen-Wechselrichter. Die Beschreibung des Wechselrichters 12 ist als Beispiel bereitgestellt, um die Darstellung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung zu unterstützen.
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3 zeigt ein in hohem Maße schematisches Wechselrichterantriebssystem, das allgemein durch das Bezugszeichen 20 angegeben ist, in Übereinstimmung mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung. Wie aus der nachstehenden Beschreibung deutlich wird, enthält das Wechselrichterantriebssystem 20 eine Anzahl von Ähnlichkeiten mit dem vorstehend mit Bezug auf 1 beschriebenen Wechselrichterantriebssystem 1.
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Das System 20 umfasst eine AC-Stromversorgung 22, einen ASD 24 und eine Last 26 (wie z. B. einen Dreiphasenmotor). Der ASD 24 enthält eine Gleichrichterstufe 28, eine DC-Zwischenkreisstufe 30, eine Wechselrichterstufe 32, ein Steuermodul 34 und eine geschaltete Stromversorgung (SMPS) 36.
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Der Ausgang der AC-Stromquelle 22 ist mit dem Eingang des Gleichrichters 28 verbunden. Der Ausgang des Gleichrichters 28 stellt DC-Leistung für die DC-Zwischenkreisstufe 30 unter der Steuerung des Steuermoduls 34 bereit. Wie nachstehend genau beschrieben ist die Gleichrichterstufe 28 steuerbar, so dass die DC-Zwischenkreisspannung steuerbar ist, und wird deshalb typischerweise als ein aktiver Gleichrichter bezeichnet (um ihn von einem herkömmlichen passiven Dioden-Gleichrichter zu unterscheiden).
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Wie in 3 gezeigt stellt der Ausgang des Gleichrichters 28 auch eine DC-Spannung für den Eingang der geschalteten Stromversorgung (SMPS) 36 bereit. Die geschaltete Stromversorgung stellt Leistung für das Steuermodul 34 bereit und kann außerdem verwendet werden, um Leistung für andere Schaltungselemente (in 3 nicht gezeigt) bereitzustellen.
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Der Wechselrichter 32 ist typischerweise in Zweiwegekommunikation mit dem Steuermodul 34. Der Wechselrichter 32 kann Ströme und Spannungen in jeder der drei Verbindungen mit der Last 26 überwachen (unter der Annahme, dass eine Dreiphasenlast angetrieben wird) und kann Strom- und Spannungsdaten für das Steuermodul 34 bereitstellen (obwohl die Verwendung von sowohl Strom- als auch Spannungssensoren keineswegs notwendig ist). Das Steuermodul 34 die Strom- und/oder Spannungsdaten (wenn verfügbar) verwenden, wenn es die Gate-Steuersignale erzeugt, die zum Betreiben der Last wie gewünscht erforderlich sind. Selbstverständlich können auch andere Steueranordnungen existieren, von denen einige nicht erfordern, dass Strom- oder Spannungsdaten bereitgestellt werden.
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Obwohl das System 20 verwendet wird, um eine Last wie z. B. einen Motor anzutreiben, ist das für die Erfindung nicht notwendig. Beispielsweise sind die Prinzipien der vorliegenden Erfindung zur Verwendung in als Gitter verbundenen Wechselrichtern wie z. B. Solar-Wechselrichtern oder Wind-Wechselrichtern anwendbar.
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4 ist ein Ablaufplan, der einen Algorithmus zeigt, der allgemein durch das Bezugszeichen 40 angegeben ist, der eine beispielhafte Anwendung des Wechselrichterantriebssystems 20 demonstriert.
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Der Algorithmus 40 startet bei Schritt 42, wo die Gleichrichterstufe 28 verwendet wird, um die DC-Zwischenkreisstufe 30 auf eine erste (niedrige) Spannung zu laden.
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Als Nächstes wird in Schritt 44 die Haupt-SMPS-Schaltung 36 gestartet. Somit muss die Spannung, die durch die Gleichrichterstufe 28 im Schritt 42 ausgegeben wird, ausreichend sein, um zu ermöglichen, dass die SMPS-Schaltung 36 funktioniert. In einer Implementierung der Erfindung ist diese Spannung in der Größenordnung von 250-300 Volt. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Spannung ausreichend niedrig ist, so dass sie im Allgemeinen durch einen einzelnen DC-Zwischenkreiskondensator (der typischerweise eine Durchbruchspannung in der Größenordnung von 400 bis 450 Volt aufweisen könnte) gehandhabt werden kann.
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Der Algorithmus 40 geht dann zu Schritt 46 weiter, wo das Steuermodul 34 angeschaltet wird. Damit das Steuermodul 34 angeschaltet werden kann, muss die Haupt-SMPS-Schaltung 36 eine ausreichende Spannung ausgeben. Es wird darauf hingewiesen, dass das Steuermodul manchmal als eine „leistungsorientierte Steuereinheit“ (oder POC) bezeichnet ist, somit die Verwendung falls der Begriff „Hochlauf-POC-Steuereinheit“ in 3, der sich auf das Anschalten des Steuermoduls 34 bezieht.
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Das Steuermodul 34 empfängt Daten, die die Spannung über die in Reihe verbundenen Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe 30 betreffen. Somit kann bei Schritt 48 des Algorithmus 40 das Steuermodul bestimmen, ob die Spannungen über die in Reihe verbundenen DC-Zwischenkreiskondensatoren ausgeglichen sind. Falls diese Spannungen als ausgeglichen betrachtet werden, dann geht der Algorithmus 40 zu Schritt 50 weiter. Falls nicht (beispielsweise aufgrund eines Kondensatorkurzschlusses) geht der Algorithmus 40 zu Schritt 54 weiter. Als Beispiel können die Spannungen über die DC-Zwischenkreiskondensatoren als „ausgeglichen“ betrachtet werden, wenn sie gleich oder innerhalb einer zulässigen Toleranz sind (z. B. gleich innerhalb einer definierten Anzahl Volt oder innerhalb eines definierten prozentualen Anteils).
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Bei Schritt 50 wird der Gleichrichter 28 verwendet, um die DC-Zwischenkreisspannung auf einen zweiten, höheren Pegel zu laden. Dieser zweite höhere Pegel ist der normale Betriebspiegel des Systems 20 (und kann die „volle Spannung“ sein, wie in 4 vorgeschlagen). Unter der Annahme, dass das Steuermodul 34 bis zu dieser Stufe (in Schritt 48) bestimmt hat, dass die DC-Zwischenkreisstufe keinen Kondensatorkurzschluss enthält, ist bestimmt worden, dass es sicher ist, wenn das System mit diesem zweiten, höheren DC-Zwischenkreisspannungspegel arbeitet.
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Mit der auf den zweiten (höheren, normalen, Betriebspegel) eingestellten Spannung wird dann eine normale Anschaltprozedur bei Schritt 52 des Algorithmus 40 initiiert, und der Algorithmus 40 endet dann bei Schritt 56.
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Bei Schritt 54 ist bestimmt worden, dass die Spannungen über die DC-Zwischenkreiskondensatoren nicht ausgeglichen sind. Somit kann ein Fehler aufgetreten sein (wie z. B. ein Kurzschluss). Bei Schritt 54 wird ein Alarm ausgelöst, bevor der Algorithmus bei Schritt 56 endet. Es wird darauf hingewiesen, dass die zweite, höhere DC-Zwischenkreisspannung (die eine DC-Zwischenkreiskondensatorexplosion verursachen könnte) nicht verwendet ist. In dem Schritt 54 wird der Gleichrichter 28 typischerweise gesteuert, die DC-Zwischenkreisspannung auf sichere Pegel zu begrenzen. Beispielsweise kann die Gleichrichterstufe so gesteuert werden, dass die DC-Zwischenkreisspannung auf den ersten Spannungspegel begrenzt ist, es könnte jedoch ein anderer (niedrigerer) Spannungspegel verwendet werden (sogar null). Dieser Schritt kann durch geeignetes Steuern der Thyristoren der Gleichrichterstufe in Ausführungsformen der Erfindung, in der die Gleichrichterstufe 28 Thyristoren umfasst, implementiert sein.
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Es ist wichtig darauf hinzuweisen, dass der Schritt 48 (in dem bestimmt wird, ob die DC-Zwischenkreiskondensatoren ausgeglichen sind) nicht ausgeführt werden kann, bis das Steuermodul 34 betriebsbereit ist. Das Steuermodul 34 kann nicht betriebsbereit sein, bis die Haupt-SMPS-Schaltung 36 eine ausreichende Spannung ausgibt. Somit ist, wenn das System 20 zuerst mit der Hauptstromversorgung 22 verbunden wird, eine Verzögerung vorhanden, bevor bestimmt werden kann, ob die in Reihe verbundenen Kondensatoren der DC-Zwischenkreisstufe 30 kurzgeschlossen sind oder nicht.
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Somit wird in einer Anschaltsituation der Gleichrichter 28 verwendet, um den DC-Zwischenkreis auf eine niedrige Spannung zu laden (Schritt 42 des Algorithmus 40), die ausreichend ist, um die SMPS-Schaltung 36 zu starten, und nachfolgend das Steuermodul 34 hochlaufen zu lassen, wobei das Steuermodul das Spannungsgleichgewicht der Kondensatoren in dem DC-Bus messen kann. Falls die Spannungen zwischen den Kondensatoren ausgeglichen sind, erteilt das Steuermodul den Befehl, dass die DC-Zwischenkreisspannung auf eine normale Betriebsspannung zu geladen werden soll. Im einem Fall eines übermäßigen Ungleichgewichts, was beispielsweise bedeutet, dass einer der Kondensatoren beschädigt oder kurzgeschlossen ist, wird das Steuermodul 34 das Laden des DC-Zwischenkreises verhindern und wird einen Alarm in dem Log aufzeichnen und den Fehler an den Anwender melden, beispielsweise über eine industrielle Steuertafel (ICP).
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5 stellt weitere Einzelheiten einer beispielhaften Implementierung, die allgemein durch das Bezugszeichen 60 angegeben ist, des Wechselrichterantriebssystem von 3 dar.
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Das in 5 gezeigte Wechselrichterantriebssystem 60 enthält die Last 26, die Gleichrichterstufe 28, die DC-Zwischenkreisstufe 30, die Wechselrichterstufe 32, das Steuermodul 34 und die geschaltete Stromversorgung (SMPS) 36 des vorstehend beschriebenen Wechselrichtersystems 20. Zusätzlich enthält das Wechselrichterantriebssystem 60 ein EMC-Filter 62 und eine aktive Anlaufsteuereinheit (AIC) 64. Wie in 5 gezeigt enthält die DC-Zwischenkreisstufe 30 eine Reihenschaltung der DC-Zwischenkreiskondensatoren 68 und 69.
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In dem Wechselrichterantriebssystem 60 empfängt das Steuermodul 34 Motorstromrückkopplung und Motorspannungsrückkopplung von dem Ausgang der Wechselrichterstufe 32. Diese Rückkopplungssignale sind nur als Beispiel bereitgestellt. Dem Fachmann wäre bekannt, dass alternative oder zusätzliche Rückkopplungssignale in dem normalen Betrieb der Wechselrichterantriebssystems 60 bereitgestellt sein können.
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Wie in 5 gezeigt empfängt das Steuermodul 34 außerdem Spannungsmessungen von der DC-Zwischenkreisstufe 30, insbesondere die DC+- und DC--Spannungen des DC-Zwischenkreises und von dem Mittenpunkt der in Reihe verbundenen DC-Zwischenkreiskondensatoren 68 und 69. Das Vergleichen dieser Spannungen ergibt ein Verfahren zum Bestimmen, ob ein Kurzschluss (oder ein anderer Fehler) in einem oder mehreren der in Reihe verbundenen DC-Zwischenkreiskondensatoren vorhanden ist. Andere Verfahren enthalten das Vergleichen der Spannung an dem Mittenpunkt der DC-Zwischenkreiskondensatoren mit dem Mittenpunkt eines Paars von ein Reihe verbundenen Widerständen, die parallel zu den DC-Zwischenkreiskondensatoren vorgesehen sind. Dem Fachmann sind weitere Alternativen bekannt.
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Wie hier beschrieben ist die Gleichrichterstufe 28 steuerbar. Beispielsweise kann die Gleichrichterstufe Thyristoren oder Reihenschaltungen aus Thyristoren und Dioden enthalten. (Das in 5 gezeigte System 60 enthält Reihenschaltungen aus Thyristoren und Dioden, das ist jedoch nicht für alle Formen der Erfindung notwendig.)
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Wenn der DC-Zwischenkreis aus wenigstens zwei Kondensatoren besteht, die in Reihe vorgesehen sind (wie z. B. den in 5 gezeigten Kondensatoren 68 und 69), ist es typischerweise die Absicht, dass diese Kondensatoren die Spannung des DC-Zwischenkreises gleichmäßig untereinander aufteilen, da sie nicht konstruiert sind, die volle DC-Zwischenkreisspannung während des normalen Betriebs des Antriebs allein, d. h. individuell, auszuhalten. Ein Problem tritt auf, wenn ein Fehler in der Isolation / dem Dielektrikum eines Kondensators zu einem internen Kurzschluss führt, was zu einer Situation führt, in der die anderen gesunden Kondensatoren eine signifikante Überspannung während des Betriebs erreichen, was einen katastrophalen Schaden und eine Explosion der anderweitig gesunden Komponenten erzeugen kann. In Elektromotorantrieben, in denen der Eingangsgleichrichterabschnitt aufgrund der Verwendung von Thyristoren steuerbar ist, ist es möglich, die Beschädigung und Explosion eines gesunden Kondensators durch Anhalten des Flusses von Gitterstrom in den fehlerhaften DC-Zwischenkreis zu verhindern und somit den Leistungsverlust auf annehmbare Größen zu reduzieren. Das kann durch Anhalten der Thyristor-Gate-Impulse durch die aktive Anlaufsteuereinheit (AIC) 64 in dem Fall, in dem ein großes Ungleichgewicht zwischen den Spannungen der DC-Zwischenkreiskondensatoren beobachtet wird, vorgenommen werden. Das Überwachen der Spannungen der individuellen Kondensatoren in dem DC-Zwischenkreis wird durch das Steuermodul 34 während des normalen Antriebsbetriebs ausgeführt, und das Verhindern der Explosion kann durch Anweisen der AIC 64, die Thyristor-Gate-Impulse zu sperren, initiiert werden. Das funktioniert, wenn der gesamte Antrieb bereits angeschaltet ist. Während des Anschaltens des Antriebs ist nur die AIC aktiv und das Steuermodul 34 ist noch nicht aktiv, somit wird das Laden des DC-Busses auf die volle Spannung, wenn einer der Kondensatoren bereits kurzgeschlossen ist, zu einer signifikanten Überspannung auf dem Rest der Kondensatoren und potentiell zu einer Explosion führen. Die Haupt-SMPS 36, die das Steuermodul 34 versorgt, weist eine endliche Anschaltzeit auf, und das Steuermodul 34 benötigt ebenfalls einige Zeit zum Hochlaufen.
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In dem System 60 wird die aktive Anlaufsteuereinheit 64 (d. h. die Thyristoren in der Gleichrichterstufe) in der Anschaltsituation verwendet, um den DC-Zwischenkreis nur auf einen Spannungspegel zu laden, der durch einen einzigen Kondensator in dem DC-Zwischenkreis sicher gehandhabt werden kann (siehe Schritt 42 des vorstehend beschriebenen Algorithmus 40). Sobald die Haupt-SMPS 36 und das Steuermodul 34 gestartet sind (Schritte 44 und 46 des Algorithmus 40), kann ein Spannungsungleichgewicht zwischen den Kondensatoren in dem DC-Zwischenkreis gemessen werden (Schritt 48 des Algorithmus 40), und das Laden des DC-Zwischenkreises wird entweder fortgesetzt (Schritt 50) oder im Fall eines großen Ungleichgewichts unterbrochen (Schritt 54). Es wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung einer aktiven Anlaufschaltung nicht für alle Formen der Erfindung notwendig ist. Es kann eine ähnliche Schaltungsanordnung (wie z. B. Vorlade- oder Soft-Lade-Schaltungen) verwendet werden. Solche Schaltungen können durch den allgemeinen Begriff „Ladeschaltungen“ beschrieben sein.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind nur als Beispiel bereitgestellt. Dem Fachmann sind viele Modifikationen, Veränderungen und Ersetzungen bekannt, die vorgenommen werden könnten, ohne von dem Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Beispielsweise sind die Prinzipien der vorliegenden Erfindung nicht auf den Gebrauch mit einem Motorantriebssystem in der in 1 gezeigten Form beschränkt. Die Ansprüche der vorliegenden Erfindung sollen alle solche Modifikationen, Veränderungen und Ersetzungen als in den Geist und den Schutzbereich der Erfindung fallend abdecken.