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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlsystem für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein Kühlsystem in einem Fahrzeug für einen Verbrennungsmotor kann mit einem Motorkreislauf zum Kühlen eines Verbrennungsmotors und einem Innenraumheizkreislauf zum Heizen eines Innenraums in dem Fahrzeug versehen sein. Der Innenraumheizkreislauf kann eine Kühlmittelheizvorrichtung umfassen, die das Kühlmittel erwärmt, bevor es zu einem Wärmetauscher geleitet wird, in dem die Wärme von dem Kühlmittel an die Luft in einem Innenraum des Fahrzeugs übertragen wird. Die Kühlmittelheizvorrichtung kann als Kraftstoff Diesel zur Wärmeerzeugung verwenden. Das Vorhandensein der Kühlmittelheizvorrichtung ermöglicht es, das Kühlmittel und den Innenraum zu erwärmen, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist. Darüber hinaus ermöglicht die Kühlmittelheizvorrichtung die Erwärmung des Verbrennungsmotors und des Innenraums vor dem Start des Verbrennungsmotors.
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Ein herkömmlicher Innenraumheizkreislauf ist relativ komplex aufgebaut und nimmt relativ viel Platz in dem Fahrzeug ein. Ein herkömmlicher Innenraumheizkreislauf mit einer Kühlmittelheizvorrichtung kann Rückschlagventile, einen Thermostat, mehrere schmale gebogene Schläuche und T-Verbinder umfassen. Darüber hinaus erfährt das Kühlmittel einen relativ hohen Druckabfall, wenn es durch den Innenraumheizkreislauf zirkuliert, was dazu führen kann, dass der Kühlmittelstrom bei Leerlaufdrehzahl unzureichend niedrig ist, oder dass die Abmessungen für den Kreislauf größer sein müssen, um den Druckabfall niedrig zu halten. Der Kühlmittelauslass zu dem Innenraumkreislauf kann nach oder vor dem Motor angeordnet sein. Ist der Auslass zu dem Innenraumkreislauf nach dem Motor angeordnet, kann der mit einer in Reihe geschalteten elektrischen Pumpe ausgestattete Heizkreislauf auch zum Erwärmen des Motors beim Kaltstart verwendet werden, da das Kühlmittel durch den Motor zirkuliert. Diese Position bewirkt jedoch einen geringeren Druckabfall beim Laufen des Motors, was zu einem geringeren Kühlmittelstrom führt. Wenn der Kühlmittelauslass nach der Kühlmittelpumpe und vor dem Motor angeordnet ist, ist der Druckabfall über dem Innenraumkreislauf höher, was zu einem höheren Kühlmittelstrom führt, aber dann ist es nicht möglich, die Kühlmittelheizvorrichtung zum Erwärmen des Motors beim Kaltstart zu verwenden.
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EP 0 796 752 A2 zeigt eine Fahrzeugheizvorrichtung, die in der Lage ist, den Heizbetrieb innerhalb eines erwünschten Zeitraums in einem Fahrzeug ausreichend durchzuführen. Ein in dem Fahrzeug vorgesehener Wärmegenerator hat eine relativ kleine Kapazität und ist zur Erhöhung der Heizkapazität ausgelegt, wenn das Kühlwasser für einen Motor nicht ausreichend erwärmt wurde, z.B. bei einem Kaltstart.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kühlsystem für einen Verbrennungsmotor bereitzustellen, das einen Innenraumheizkreislauf mit einfachem Aufbau und niedrigem Druckabfall umfasst, das auf zwei verschiedene Betriebsmodi einstellbar ist, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist, und das einen ausreichenden Kühlmittelstrom zu dem Innenraumheizkreislauf gewährleistet, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch das Kühlsystem nach Anspruch 1 gelöst. Der Innenraumheizkreislauf umfasst eine erste Einlassleitung, durch die es möglich ist, Kühlmittel von einer stromabwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors in den Innenraumheizkreislauf zu leiten, und eine zweite Einlassleitung, durch die es möglich ist, Kühlmittel von einer stromaufwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors in den Innenraumheizkreislauf zu leiten, sowie eine Ventilvorrichtung, durch die es möglich ist, Kühlmittel von einer ausgewählten der Einlassleitungen in den Innenraumheizkreislauf zu leiten. Ein solcher Aufbau des Innenraumheizkreislaufs ist einfach und führt zu geringen Druckabfällen für den Innenraumheizkreislauf.
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Bei Gelegenheiten, bei denen ein Fahrer in dem Innenraum ruhen oder schlafen möchte, kann es wünschenswert sein, das Kühlsystem auf einen Innenraumheizmodus einzustellen. In diesem Modus wird die Ventilvorrichtung in eine Position bewegt, in der sie über die zweite Einlassleitung Kühlmittel von einer stromaufwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors aufnimmt. Das Kühlmittel wird in der Kühlmittelheizvorrichtung erwärmt, bevor es zu einem Wärmetauscher geleitet wird, der die Luft in dem Innenraum erwärmt. In diesem Fall strömt das Kühlmittel durch den Innenraumheizkreislauf, der im Wesentlichen von dem Motorkreislauf getrennt ist. In diesem Modus ist die erforderliche Energiezufuhr für die Zirkulation und die Erwärmung des Kühlmittels gering, da das Kühlmittel nicht durch den Verbrennungsmotor zirkulieren muss.
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Vor dem Start des Verbrennungsmotors ist es möglich, das Kühlsystem in einen Innenraum- und Motorheizmodus zu versetzen. Die Ventilvorrichtung wird in eine Position bewegt, in der sie über die erste Einlassleitung Kühlmittel von einer stromabwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors aufnimmt. In diesem Fall wird das Kühlmittel durch die Kühlmittelheizvorrichtung in dem Innenraumheizkreislauf erwärmt, bevor es in den Wärmetauscher eintritt und die Luft in dem Innenraum erwärmt. Das aus dem Wärmetauscher austretende Kühlmittel wird in den Motorkreislauf geleitet, wo es den Verbrennungsmotor erwärmt.
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Gemäß der Erfindung ist die Ventilvorrichtung dazu ausgelegt, während des Betriebs des Verbrennungsmotors Kühlmittel von der zweiten Einlassleitung zu der Kühlmittelheizvorrichtung zu leiten. Wenn der Innenraumheizkreislauf Kühlmittel von einer Position stromaufwärts des Verbrennungsmotors empfängt, ist der Anteil des Kühlmittelstroms, der zu dem Innenraumheizkreislauf zu leiten ist, höher, als wenn er aufgrund des Druckabfalls durch den Verbrennungsmotor Kühlmittel von einer Position stromabwärts des Verbrennungsmotors empfängt. In der Regel ist es immer möglich, während des Betriebs des Verbrennungsmotors einen ausreichenden Kühlmittelstrom über die zweite Einlassleitung zu dem Innenraumheizkreislauf zu leiten.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die Ventilvorrichtung ein Dreiwegeventil sein. Ein solches Dreiwegeventil umfasst einen ersten Einlass, der Kühlmittel aus der ersten Einlassleitung aufnimmt, einen zweiten Einlass, der Kühlmittel aus der zweiten Einlassleitung aufnimmt, und einen Auslass, der Kühlmittel zu der Kühlmittelheizvorrichtung in der zweiten Leitung leitet. In diesem Fall ist es sehr einfach, Kühlmittel aus zwei verschiedenen Positionen in dem Motorkreislauf zu dem Innenraumheizkreislauf zu leiten. Alternativ kann die Ventilvorrichtung auch ein in der ersten Einlassleitung angeordnetes erstes Zweiwegeventil und ein in der zweiten Einlassleitung angeordnetes zweites Zweiwegeventil sein. In diesem Fall ist, wenn eines der Ventile geöffnet ist, das andere Ventil zu schließen. Es ist jedoch möglich, beide Ventile zu schließen, wenn kein Heizbedarf in dem Innenraum besteht. Gemäß einer weiteren Alternative kann die Ventilvorrichtung ein erstes Zweiwegeventil in der ersten Einlassleitung und ein Rückschlagventil in der zweiten Einlassleitung umfassen. In diesem Fall hat der Innenraumheizkreislauf einen noch weiter vereinfachten Aufbau.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung leitet der Innenraumheizkreislauf Kühlmittel zurück zu der Motoreinlassleitung in einer Position stromaufwärts der ersten Kühlmittelpumpe. In diesem Fall ist es möglich, die erste Kühlmittelpumpe zu verwenden, um das Kühlmittel sowohl in dem Innenraumheizkreislauf als auch in dem Motorkreislauf zirkulieren zu lassen, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist. Die erste Kühlmittelpumpe kann von dem Verbrennungsmotor angetrieben werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die zweite Kühlmittelpumpe elektrisch angetrieben. Eine solche Pumpe kann so bemessen sein, dass sie den Kühlmittelstrom in dem Kühlsystem zirkulieren lässt, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist. Die Drehzahl und die Kühlmitteldurchflussrate in dem Kühlsystem können durch den Einsatz einer elektrisch angetriebenen Kühlmittelpumpe auf einfache Weise variiert werden, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist. Die zweite Kühlmittelpumpe kann auch als Ergänzung zu der ersten Kühlmittelpumpe in dem Motorkreislauf des Kühlsystems verwendet werden, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die zweite Kühlmittelpumpe und ein Rückschlagventil parallel in dem Innenraumheizkreislauf angeordnet. Das Vorhandensein des Rückschlagventils ermöglicht einen Kühlmittelstrom an der zweiten Kühlmittelpumpe vorbei, wenn die erste Kühlmittelpumpe den Kühlmittelstrom in dem Kühlsystem zirkulieren lässt. Darüber hinaus verhindert das Rückschlagventil einen Kühlmittelstrom in eine falsche Richtung in dem Innenraumheizkreislauf.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Kühlmittelheizvorrichtung mindestens zwei verschiedene Heizkapazitäten auf. Bei Gelegenheiten, bei denen der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist, ist der Heizbedarf in der Regel deutlich höher, wenn der Innenraum und der Verbrennungsmotor geheizt werden sollen, als wenn nur der Innenraum geheizt werden soll. Daher ist es von Vorteil, eine Kühlmittelheizvorrichtung mit einer variablen Heizleistung während der beiden verschiedenen Betriebsmodi zu verwenden. Die Kühlmittelheizvorrichtung kann als Dieselkühlmittelheizvorrichtung durch die Verbrennung von Diesel Wärme erzeugen. Alternativ ist es möglich, eine elektrische Kühlmittelheizvorrichtung zu verwenden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Kühlsystem ein manuelles Steuerelement, das dazu ausgelegt ist, die Ventilvorrichtung zu steuern, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist. Mit Hilfe eines solchen manuellen Steuerelements kann der Fahrer das Kühlsystem in einen Innenraumheizmodus oder in einen Innenraum- und Motorheizmodus einstellen, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Kühlsystem eine Steuereinheit, die dazu ausgelegt ist, die Ventilvorrichtung zu steuern, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist. Die Steuereinheit kann die Ventilvorrichtung beim Starten des Verbrennungsmotors automatisch in den Innenraumheizmodus versetzen. Die Steuereinheit kann auch Information empfangen, die angibt, ob ein Heizbedarf des Innenraums besteht. Wenn kein Heizbedarf des Innenraums besteht, kann die Steuereinheit eine Bewegung der Ventilvorrichtung in eine Position einleiten, in der sie den Kühlmittelstrom zu dem Innenraumheizkreislauf blockiert. Wenn die Steuereinheit Information empfängt, die angibt, dass ein ausreichender Kühlmittelstrom von einer Position stromabwärts des Motors zu dem Innenraumheizkreislauf empfangen werden kann, ist es möglich, dass die Steuereinheit die Ventilvorrichtung in eine Position bewegt, in der sie Kühlmittel über die erste Einlassleitung zu dem Innenraumheizkreislauf leitet. In diesem Fall ist es möglich, die Wärme des Verbrennungsmotors zur Beheizung des Innenraums zu nutzen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Steuereinheit dazu ausgelegt, die Energie der Kühlmittelheizvorrichtung zu steuern. Die Steuereinheit kann beispielsweise die Energie der Kühlmittelheizvorrichtung durch Information über mindestens einen Parameter steuern, der sich auf den Heizbedarf des Kühlmittels bezieht. Ein solcher Parameter kann die Kühlmitteltemperatur an einer geeigneten Position des Innenraumheizkreislaufs, die Lufttemperatur in dem Innenraum usw. sein. Die Steuereinheit kann auch zum Steuern der zweiten Kühlmittelpumpe ausgelegt sein. Wenn die erste Kühlmittelpumpe, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb ist, einen zu kleinen Kühlmittelstrom zu dem Innenraumheizkreislauf zirkulieren lässt, kann die Steuereinheit die zweite Kühlmittelpumpe starten, um den Kühlmittelstrom zu dem Innenraumheizkreislauf zu erhöhen. Darüber hinaus kann die Steuereinheit die Geschwindigkeit der zweiten Kühlmittelpumpe steuern, wenn der Verbrennungsmotor nicht in Betrieb ist, um einen ausreichenden Kühlmittelstrom in dem Innenraumheizkreislauf zu gewährleisten, der den Heizbedarf des Innenraums erfüllt. Darüber hinaus kann die Steuereinheit dazu ausgelegt sein, einen Lüfter zu steuern, der Luft durch den Wärmetauscher drückt. Die Erwärmung der Luft in dem Innenraum ist abhängig von der Temperatur des Kühlmittels und der Luftströmungsrate durch den Wärmetauscher. Die Steuereinheit kann die Geschwindigkeit des Lüfters mittels Information über Parameter steuern, die sich auf den Heizbedarf des Innenraums beziehen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die Ventilvorrichtung an dem Verbrennungsmotor angeordnet sein. In diesem Fall ist es möglich, das Kühlsystem mit relativ kurzen Leitungen zu versehen. Alternativ ist die Ventilvorrichtung in der Nähe der Komponenten in dem Innenraumheizkreislauf angeordnet.
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Im Folgenden werden die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung exemplarisch mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben. In denen zeigen:
- 1 ein Kühlsystem gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 2 ein Kühlsystem gemäß einer zweiten Ausführungsform und
- 3 ein Kühlsystem gemäß einer dritten Ausführungsform.
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1 zeigt ein schematisch dargestelltes Fahrzeug 1, das von einem Verbrennungsmotor 2 mit Energie versorgt wird. Der Verbrennungsmotor 2 kann ein Dieselmotor sein. Das Fahrzeug 1 umfasst ein Kühlsystem 3. Das Kühlsystem 3 umfasst einen Motorkreislauf 4 zur Kühlung des Verbrennungsmotors 2 und einen Retarderkühler 5. Der Motorkreislauf 4 umfasst eine erste Kühlmittelpumpe 6, die in einer Motoreinlassleitung 4a angeordnet ist. In diesem Fall wird die erste Kühlmittelpumpe 6 von dem Verbrennungsmotor 2 angetrieben. Das Kühlmittel verlässt den Verbrennungsmotor 2 über eine Motorauslassleitung 4b. Die Motorauslassleitung 4b leitet das Kühlmittel zu dem Retarderkühler 5, in dem das Kühlmittel ein in einem hydrodynamischen Retarder verwendetes Öl oder dergleichen kühlt. Das aus dem Retarderkühler 5 austretende Kühlmittel wird über eine Retarderkühlerauslassleitung 4c zu einem Thermostat 7 geleitet, der das Kühlmittel zu einer Radiator-Umgehungsleitung 4d leitet, wenn das Kühlmittel eine niedrigere Temperatur als eine Regeltemperatur des Thermostats 7 aufweist. Die Radiator-Umgehungsleitung 4d leitet das Kühlmittel zu der ersten Kühlmittelpumpe 6 und zu der Motoreinlassleitung 4a. Der Thermostat 7 leitet das Kühlmittel über eine Radiatoreinlassleitung 4e zu einem Radiator 8, wenn das Kühlmittel eine höhere Temperatur als die Regeltemperatur aufweist. Der Radiator 8 ist an einem vorderen Abschnitt des Fahrzeugs 1 angeordnet. Ein Radiatorlüfter 9 und die Stauluft schaffen während des Betriebs des Fahrzeugs 1 einen Kühlluftstrom durch den Radiator 8. Eine Radiatorauslassleitung 4f leitet das gekühlte Kühlmittel zu der Motoreinlassleitung 4a.
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Das Kühlsystem 3 umfasst einen Innenraumheizkreislauf 10 zum Heizen eines schematisch dargestellten Innenraums 11 in dem Fahrzeug 1. Der Innenraumheizkreislauf 10 umfasst eine erste Einlassleitung 10a, die Kühlmittel von der Motorauslassleitung 4b in dem Motorkreislauf 4 in einer Position stromabwärts des Verbrennungsmotors 2 aufnimmt. Der Innenraumheizkreislauf 10 umfasst eine zweite Einlassleitung 10b, die Kühlmittel in der Motoreinlassleitung 4a des Motorkreislaufs 4 in einer Position stromaufwärts des Verbrennungsmotors 2 und stromabwärts der ersten Kühlmittelpumpe 6 aufnimmt. Der Innenraumheizkreislauf 10 umfasst ein Dreiwegeventil 12 mit einem ersten Einlass, der mit der ersten Einlassleitung 10a verbunden ist, und einem zweiten Einlass, der mit der zweiten Einlassleitung 10b verbunden ist, und einen Auslass, der das Kühlmittel von der ersten Einlassleitung 10a oder der zweiten Einlassleitung 10b zu zwei parallelen Leitungen 10c, 10d in dem Innenraumheizkreislauf 10 hin leitet.
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Eine der parallelen Leitungen 10c umfasst eine zweite Kühlmittelpumpe 13 und die andere parallele Leitung 10d umfasst ein Rückschlagventil 14. Die zweite Kühlmittelpumpe 13 wird elektrisch angetrieben. Das aus der zweiten Kühlmittelpumpe 13 oder dem Rückschlagventil 14 austretende Kühlmittel wird zu einer Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 geleitet. Die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 erzeugt Wärme durch Verbrennung von Diesel. Das Kühlmittel wird von der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 zu einem Wärmetauscher 16 geleitet. Ein Lüfter 17 lässt Luft durch den Wärmetauscher 16 zirkulieren. Die Luft, die durch das Kühlmittel in dem Wärmetauscher 16 erwärmt wird, wird in den Innenraum 11 geleitet. Das Kühlmittel wird von dem Wärmetauscher 16 zurück zu dem Motorkreislauf 4 in einer Position stromaufwärts der ersten Kühlmittelpumpe 6 in die Motoreinlassleitung 4a geleitet. Eine Steuereinheit 18 steuert die zweite Kühlmittelpumpe 13, die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 und den Lüfter 17 mittels einer Information über einen Parameter 20, die sich auf den Heizbedarf des Innenraums 11 beziehen. Der Parameter 20 kann die Kühlmitteltemperatur an einer geeigneten Position des Innenraumheizkreislaufs 10 und/oder die Lufttemperatur in dem Innenraum 11 sein. Die Steuereinheit 18 steuert auch das Dreiwegeventil 12 während des Betriebs des Verbrennungsmotors 2. Ein manuelles Steuerelement 19 wird verwendet, um das Dreiwegeventil 12 zu steuern, wenn der Verbrennungsmotor 2 nicht in Betrieb ist. Der Fahrer kann mittels des manuellen Steuerelements 19 einen von zwei Heizmodi angeben, wenn der Verbrennungsmotor 2 nicht in Betrieb ist.
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Wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist und ein Fahrer des Fahrzeugs 1 in dem Innenraum 11 ruhen oder schlafen möchte, stellt der Fahrer das Kühlsystem 3 mittels des manuellen Steuerelements 19 auf einen Innenraumheizmodus ein. Darüber hinaus kann der Fahrer mittels des manuellen Steuerelements 19 eine erwünschte Temperatur in dem Innenraum 11 angeben. Aufgrund dieser Information startet die Steuereinheit 18 die zweite Kühlmittelpumpe 13 und die Zirkulation von Kühlmittel durch den Innenraumheizkreislauf 10 und einen Teil des Motorkreislaufes 4. Die Steuereinheit 18 stellt das Dreiwegeventil 12 in die zweite Position ein, so dass das Kühlmittel von einer stromaufwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors 2 über die zweite Einlassleitung 10b zu dem Dreiwegeventil 12 und zu der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 geleitet wird. Die Steuereinheit 18 startet die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15, so dass sie das Kühlmittel erwärmt, bevor es zu dem Wärmetauscher 16 geleitet wird. Die Steuereinheit 18 steuert den Lüfter 17 so, dass er einen geeigneten Luftstrom durch den Wärmetauscher 16 drängt, so dass die Luft von dem Kühlmittel in dem Wärmetauscher 16 auf eine geeignete Temperatur erwärmt wird. Die Steuereinheit 18 steuert die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15, um die Differenz zwischen der erwünschten Lufttemperatur und der von einem Temperatursensor 21 erfassten Lufttemperatur in dem Innenraum 11 auszugleichen. Das den Wärmetauscher 16 verlassende Kühlmittel wird zu der Motoreinlassleitung 4a in dem Motorkreislauf 4 in einer Position stromaufwärts der ersten Kühlmittelpumpe 6 geleitet. Das Kühlmittel verlässt den Motorkreislauf 4 im Wesentlichen unmittelbar und gelangt über die zweite Einlassleitung 10b in den Innenraumheizkreislauf 10. In diesem Modus liefert die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 eine relativ geringe Menge an Wärmeenergie an das Kühlmittel, da kein Heizbedarf des Verbrennungsmotors 2 besteht. Darüber hinaus ist der Kühlmittelströmungswiderstand gering, da das Kühlmittel nicht durch den Verbrennungsmotor 2 fließen muss. Folglich ist der Energiebedarf für die Erwärmung und Zirkulation des Kühlmittels in dem Innenraumheizmodus gering.
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Eine geeignete Zeitspanne, bevor der Verbrennungsmotor 2 gestartet wird, stellt der Fahrer das Kühlsystem 3 mittels des manuellen Steuerelements 19 auf einen Innenraum- und Motorheizmodus ein. Die Steuereinheit 18 stellt das Dreiwegeventil 12 in die erste Position ein, so dass das Kühlmittel von einer stromabwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors 2 über die erste Einlassleitung 10a zu dem Dreiwegeventil 12 und der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 geleitet wird. Die Steuereinheit 18 erhöht die Energie der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15. Das aus dem Wärmetauscher 16 austretende Kühlmittel wird durch den Verbrennungsmotor 2 in den Motorkreislauf 4 geleitet, bevor es über die erste Einlassleitung 10a zurück in den Innenraumheizkreislauf 10 geleitet wird. In diesem Modus beaufschlagt die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 das Kühlmittel mit einer erhöhten Menge an Wärmeenergie, um die Luft in dem Innenraum 11 und dem Verbrennungsmotor 2 zu erwärmen. Der Verbrennungsmotor 2 wird auf eine relativ hohe Temperatur erwärmt. Dadurch ist es möglich, einen Kaltstart des Verbrennungsmotors 2 zu vermeiden.
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Beim Starten des Verbrennungsmotors 2 stellt die Steuereinheit 18 das Kühlsystem 3 auf einen Motorbetriebsmodus ein. Die zweite Kühlpumpe 13 wird abgeschaltet und die erste Kühlmittelpumpe 6 startet und übernimmt die Zirkulation des Kühlmittels in dem Kühlsystem 3. Die Steuereinheit 18 bewegt das Dreiwegeventil 12 in die zweite Position, so dass ein Teil des Kühlmittelstroms über die zweite Einlassleitung 10b zu dem Innenraumheizkreislauf 10 geleitet wird und ein verbleibender Teil des Kühlmittelstroms durch den Verbrennungsmotor 2 geleitet wird. Im Motorbetriebsmodus steuert die Steuereinheit 18 die Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15 und den Lüfter 17 so, dass der Innenraum 11 wie erwünscht geheizt wird. Der verbleibende Teil des Kühlmittelstroms kühlt den Verbrennungsmotor 2. Wenn der Kühlmittelstrom durch das Kühlsystem 3 oder den Innenraumheizkreislauf 10 zu niedrig ist, startet die Steuereinheit 18 die zweite Kühlmittelpumpe 13, so dass sie einen erhöhten Kühlmittelstrom liefert.
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2 zeigt eine alternative Ausführungsform des Kühlsystems 3. In diesem Fall ist eine Ventilvorrichtung als ein erstes Zweiwegeventil 22a in der ersten Einlassleitung 10a und ein zweites Zweiwegeventil 22b in der zweiten Einlassleitung 10b ausgebildet. Die Steuereinheit 18 steuert die Ventile 22a, 22b, wenn der Verbrennungsmotor 2 in Betrieb ist. Der Fahrer steuert die Zweiwegeventile 22a, 22b mittels des manuellen Steuerelements 19, wenn der Verbrennungsmotor 2 nicht in Betrieb ist. Darüber hinaus sind die Zweiwegeventile 22a, 22b an dem Verbrennungsmotor 2 angeordnet, während das Dreiwegeventil 12 in der ersten Ausführungsform in einer geschützteren Position in einem Abstand zu dem Verbrennungsmotor 2 angeordnet ist.
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3 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform des Kühlsystems 3. In diesem Fall umfasst eine Ventilvorrichtung ein in der ersten Einlassleitung 10a angeordnetes Rückschlagventil 23a und ein in der zweiten Einlassleitung 10b angeordnetes Zweiwegeventil 23b. Die Steuereinheit 18 steuert das Zweiwegeventil 23b, wenn der Verbrennungsmotor 2 in Betrieb ist. Der Fahrer steuert das Zweiwegeventil 23b mittels des manuellen Steuerelements 19, wenn der Verbrennungsmotor 2 nicht in Betrieb ist. Wenn das Zweiwegeventil 23b geschlossen ist, strömt Kühlmittel durch die erste Einlassleitung 10a zu der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15. Wenn das Zweiwegeventil 23b geöffnet ist, strömt Kühlmittel durch die zweite Einlassleitung 10b zu der Dieselkühlmittelheizvorrichtung 15. In diesem Fall verhindert das Rückschlagventil 23a einen Kühlmittelstrom durch die erste Einlassleitung 10a, da der Kühlmitteldruck in einer stromabwärts gelegenen Position niedriger ist als in einer stromaufwärts gelegenen Position des Verbrennungsmotors 2.