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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Diese Anmeldung ist eine internationale PCT-Anmeldung der am 12. August 2014 eingereichten US-Patentanmeldung Nr. 62/036,458. Die gesamte Offenbarung der obigen Anmeldung wird hier durch Bezugnahme aufgenommen.
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GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich im Allgemeinen auf Energieverwaltungssysteme, die in Rechenzentrumsanwendungen verwendet werden, und insbesondere auf ein System und Verfahren zur Energieverwaltung, welche zwei redundante Energiequellen nutzt, um eine größere Anzahl an Komponenten, als die ohne dieses System möglich wäre, kontinuierlich mit Energie zu versorgen. Dieses Energieverwaltungssystem führt ein intelligentes Energieverbrauchssteuerungsprotokoll oder -schema derart aus, dass im Falle, dass die Energieversorgung von einer der zwei redundanten Energiequellen ausfällt, alle Komponenten immer noch mit Energie versorgt werden, jedoch bei einer verringerten prozentualen Auslastung.
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HINTERGRUND
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Eine Herausforderung bei modernen Rechenzentren kann erklärt werden, wenn lediglich ein einzelnes Geräterack betrachtet wird, welches eine Vielzahl von in ihm montierten Servern hat. Demnach soll ein Geräterack betrachtet werden, das zum Beispiel 16 Einschübe hat, die 16 Server tragen, was die maximale Anzahl an Servern darstellt, die in dem Rack aufgenommen werden kann. Ein diesbezügliches Beispiel ist in 1 gezeigt. Gegenwärtig hat ein Standardrack traditionell zwei redundante Energiequellen, welche in derartiger Weise zugeordnet sind, dass jede ausreichend ist, um alle 16 Server mit Energie zu versorgen. Zum Beispiel, falls jeder Server 390 W bei 100% Auslastung aufnimmt, muss jede Energiequelle in der Lage sein, 6240 W (390 W × 16) bereitzustellen, um in der Lage zu sein, alle 16 Server mit Energie zu versorgen, wenn alle 16 Server bei 100% Auslastung arbeiten. Folglich ist, wenn ein Rack redundante Energiequellen hat, wobei jede in der Lage ist, volle Energie an alle die Server bereitzustellen, während jeder Server bei 100% Auslastung arbeitet, dann die kombinierte Menge an Energiekapazität, die durch beide Energiequellen geliefert wird, doppelt so hoch als welche das Rack benötigt. Racks sind traditionell auf diese Weise konfiguriert worden, da beide Energiequellen in der Lage sein müssen, alle die Server in dem Rack mit Energie zu versorgen, während jeder Server bei 100% Auslastung arbeitet, wenn die Energieversorgung von einer der Energiequellen ausfällt. Dies ist in 2 gezeigt, wo eine Energiequelle die Server in dem Rack mit den vollen 6240 W versorgt. Jedoch bedeutet ein derartiges Konfigurieren eines Geräteracks, dass meistens jedem Rack im Wesentlichen doppelt so viel Energie zur Verfügung steht als das Rack benötigt, selbst wenn alle 16 Server in dem Rack bei 100% Auslastung arbeiten.
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Es ist auch wichtig zu dem obigen Beispiel anzumerken, dass während irgendeiner gegebenen Zeitspanne nicht jeder in dem Rack aufgenommene Server bei 100% Auslastung arbeitet. Erfahrungen können darauf hindeuten, dass jeder Server typischerweise für den größten Teil des Tages bei 80% Auslastung arbeitet, mit wenigen kurzen Spannen, in denen die Auslastung nahe an oder auf 100% ansteigt. Außerdem ist es für alle die Server in einem gegebenen Rack typischerweise selten, dass deren Auslastung zur selben Zeit auf nahezu 100% ansteigt. Demnach ist der typischere Zustand, dass die meisten der Server während des Tages bei etwas reduzierterer Auslastung, zum Beispiel 80%, arbeiten, wobei die Auslastung von verschiedenen Servern zeitweise auf nahezu 100% (oder auf 100%) zu verschiedenen Zeiten ansteigt, jedoch für relativ kurze Zeitspannen. Das Ergebnis ist, dass eine ordentliche Energiemenge an dem Rack angesammelt wird. Mit „angesammelt” ist eine Energiemenge gemeint, die dem Rack zur Verfügung steht, die aber nicht von den Geräten in dem Rack zu einer gegebenen Zeit verwendet wird. In diesem Beispiel resultiert die angesammelte Energie daraus, dass die volle Ausgangsleistung, die mit jedem Rack assoziiert ist (in diesem Beispiel volle 6240 W), nur verwendet wird, falls einer der Energiekreisläufe ausfällt. Und damit wäre es, selbst wenn einer der Energiekreisläufe ausfällt, ein seltener Zustand, wenn alle die Server in dem Rack bei 100% Auslastung arbeiten und den vollen 6240 W-Ausgang der Backup-Energiequelle benötigen.
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Der herkömmliche Weg des Versorgens von jedem Rack mit ausreichend Energie, um alle die Komponenten des Racks, durch jeden redundanten Energiekreis, wie oben beschrieben mit Energie zu versorgen, bringt signifikante zusätzliche Kosten für die Einrichtung eines Rechenzentrums mit sich. Dies liegt an dem Versorgungsbedarf jedes einzelnen Racks des Rechenzentrums mit zwei Energiekreisläufen, wobei jeder Energiekreislauf eine ausreichende Kapazität hat, um alle die Komponenten des Racks bei 100% Auslastung mit Energie zu versorgen.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Dieser Abschnitt stellt eine allgemeine Zusammenfassung der Offenbarung bereit und ist keine umfassende Offenbarung ihres gesamten Umfangs oder all ihrer Merkmale. In einem Aspekt bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf ein Verfahren zum Verwalten einer Anwendung von Energie von einer ersten und zweiten Energiequelle auf eine Vielzahl an Komponenten, die in einem Geräterack montiert sind. Das Verfahren kann Bestimmen einer Anzahl an Komponenten, die sich im Geräterack befinden, und auch Bestimmen einer maximalen Energie aufweisen, die von jeder der ersten und zweiten Energiequelle zur Verfügung steht. Das Verfahren kann ferner Bestimmen eines ersten Energiebudgets und eines zweiten Energiebudgets für jede der Komponenten aufweisen. Das erste Energiebudget stellt eine Menge an Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn sowohl die erste als auch die zweite Energiequelle zur Verfügung stehen, und das zweite Energiebudget stellt eine Menge an Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn nur die zweite Energiequelle zur Verfügung steht. Das Verfahren kann ferner Verwenden eines Rackverwaltungssystems aufweisen, um eine Vielzahl von Vorgängen durchzuführen, welche zumindest eines aufweisen von: eingehende Energie zu überwachen oder Informationen zu eingehender Energie von der ersten und zweiten Energiequelle zu empfangen, wobei die eingehende Energie für die Verwendung durch die Vielzahl an Komponenten zur Verfügung steht; das erste Energiebudget anzuwenden, wenn sowohl die erste als auch die zweite Energiequelle zur Verfügung stehen, und Energie der Vielzahl an Komponenten zuzuführen; zu bestimmen wann eine Energieunterbrechung von einer der ersten oder zweiten Energiequelle, die von der Vielzahl an Geräten verwendet werden, eingetreten ist; und das zweite Energiebudget anzuwenden, wenn die Energieunterbrechung eintritt. In einem anderen Aspekt bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf ein Verfahren zum Verwalten einer Anwendung von Energie von einer ersten und zweiten Energiequelle auf eine Vielzahl an Komponenten, die in dem Geräterack montiert sind. Das Verfahren kann Bestimmen einer Anzahl an Komponenten, die sich in dem Geräterack befinden, und Bestimmen einer maximalen Energie aufweisen, die von jeder der ersten und zweiten Energiequelle zur Verfügung steht. Das Verfahren kann ferner Bestimmen eines ersten Energiebudgets und eines zweiten Energiebudgets für jede der Komponenten einbeziehen. Das erste Energiebudget stellt eine Menge an Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn sowohl die erste als auch die zweite Energiequelle zur Verwendung verfügbar sind. Das zweite Energiebudget stellt eine Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn nur die zweite Energiequelle zur Verwendung verfügbar ist. Das Verfahren bezieht ferner Verwenden eines Rackverwaltungssystems zum Empfangen der Anzahl an Komponenten und der maximalen Energie, die einem Rackverwaltungssystem zur Verfügung steht, und Bestimmen, wann ein Energieausfallzustand auftritt, ein, wobei die erste Energiequelle nicht verfügbar wird, während die zweite Energiequelle immer noch verfügbar ist. Das Verfahren bezieht ferner Verwenden des Rackverwaltungssystems zum Bestimmen einer zumindest im Wesentlichen Echtzeit-Energienutzung für jede der Komponenten, wenn der Energieausfallzustand eintritt, und Steuern eines Energieniveaus, das von der zweiten Energiequelle angewendet wird, ein. Das Energieniveau, das durch die zweite Energiequelle angewendet wird, wird von dem Rackverwaltungssystem derart gesteuert, dass jede der Komponenten mit einem Energieniveau in Übereinstimmung mit dem zweiten Energiebudget versorgt wird.
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Ein noch anderer Aspekt der vorliegenden Offenbarung bezieht sich auf ein System zum Verwalten einer Anwendung von Energie von einer ersten und zweiten Energiequelle auf eine Vielzahl an Komponenten, die in einem Geräterack montiert sind. Das System kann ein von einem Prozessor gesteuertes Rackverwaltungssteuerungssystem aufweisen, das in dem Geräterack positioniert sein kann und in Kommunikation mit jeder der Komponenten in dem Geräterack sein kann und welches Informationen über eine maximale Energie, die von jedem von der ersten und zweiten Energiequelle verfügbar ist, empfängt. Das Rackverwaltungssystem ist auch ausgebildet, für jede der Komponenten ein erstes Energiebudget und ein zweites Energiebudget zu implementieren. Das erste Energiebudget stellt eine Menge an Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn sowohl die erste als auch die zweite Energiequelle zur Verwendung verfügbar sind. Das zweite Energiebudget stellt eine Energie dar, die jeder der Komponenten zur Verfügung steht, wenn nur die zweite Energiequelle zur Verwendung verfügbar ist. Das Rackverwaltungssystem arbeitet um das erste Energiebudget anzuwenden, wenn sowohl die erste als auch die zweite Energiequelle aktiv sind und gemeinsam Energie allen der Vielzahl an Komponenten zur Verfügung stellen und das zweite Energiebudget anzuwenden, wenn die erste Energiequelle einen Energieausfallzustand erleidet, welcher nur die zweite Energiequelle zur Verfügung übrig lässt, um die Vielzahl an Komponenten mit Energie zu versorgen.
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Weitere Anwendungsbereiche werden von der hier bereitgestellten Beschreibung offensichtlich. Die Beschreibung und konkrete Beispiele dieser Zusammenfassung sind nur zu Veranschaulichungszwecken vorgesehen und sind nicht vorgesehen, den Umfang der vorliegenden Offenbarung zu begrenzen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die hier beschriebenen Zeichnungen sind nur für Veranschaulichungszwecke und sind nicht vorgesehen, den Umfang der vorliegenden Offenbarung in irgendeiner Weise zu begrenzen.
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1 ist eine übergeordnete Darstellung eines Beispiels eines Racks nach dem Stand der Technik, welches 16 Einschübe hat, die 16 Server halten, wobei die gesamte kombinierte Energiekapazität von Energiequellen A und B, die dem Rack zur Verfügung steht, 12.480 W (2 × 6240 W) ist, wobei jedoch die zwei Energiequellen A und B kombiniert nur 6240 W dem Rack liefern (d. h. nur etwa 50% der Energie, die von jeder der Energiequellen A und B zur Verfügung steht wird von den Geräten in dem Rack verwendet);
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2 ist eine übergeordnete Darstellung des Racks nach dem Stand der Technik von 1, wobei jedoch Energiequelle A aufgehört hat, Energie dem Rack zur Verfügung zu stellen und die verbliebene Energiequelle B verwendet wird, um volle Energie den 16 Servern, die in dem Rack montiert sind, bereitzustellen;
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3 ist eine übergeordnete Darstellung eines Beispiels, wie das System und Verfahren der vorliegenden Offenbarung implementiert werden kann, um eine gleichzeitige Verwendung beider Energiequellen A und B in Anspruch zu nehmen, um eine größere Anzahl an Komponenten durch die gleiche Energiekapazität (in diesem Beispiel eine 6240 W Energieversorgung, die als Energiequelle A agiert, und eine 6240 W Energieversorgung, die als Energiequelle B agiert) mit Energie zu versorgen, während 20 Server an Stelle von den 16 Servern die in den 1 und 2 gezeigt sind, mit Energie versorgt werden;
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4 ist ein Beispiel, das zeigt, wie durch intelligentes Kappen von Energie zu jedem Server auf ein Maximum von 312 W je Server die gesamte Ausgabe der Energiequelle B (z. B. 6240 W) verwendet werden kann, um alle 20 Server des Racks mit Energie zu versorgen, wenn Energie von der Energiequelle A ausfällt;
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5 ist ein übergeordnetes Blockdiagramm, das eine Ausführungsform eines Systems in Übereinstimmung mit der vorliegenden Offenbarung darstellt, um Energieüberwachen und intelligentes Energiekappen zu implementieren; und
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6 ist ein übergeordnetes Flussdiagramm, das verschiedene Vorgänge darstellt, die von einem Rackverwaltungssystem und von einem Server separat durchgeführt werden können, um das Energieüberwachen und das intelligente Energiekappen zu implementieren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist lediglich exemplarisch in ihrem Wesen und ist nicht vorgesehen, um die vorliegende Offenbarung, ihre Anwendung oder Verwendungen zu begrenzen. Es soll verstanden werden, dass entsprechende Bezugszeichen ähnliche oder entsprechende Teile und Merkmale in den Zeichnungen hindurch angeben. Die Begriffe „Energiekappen” und „Energiebelegen” können die folgende Erörterung hindurch austauschbar verwendet werden.
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In 3 ist ein Geräterack 10 in Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung gezeigt. In diesem Beispiel werden die Geräte als Server 12 1–12 20 beschrieben, obwohl diese nicht Server sein müssen und nahezu jede Art von Computer- und/oder Netzwerkgerät oder verschiedene Kombinationen von Servern, Schaltern, Computergeräten und Netzwerkgeräten sein können.
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In 3 ist eine Energiequelle A (bezeichnet mit 14) in der Lage 6240 W anzubieten. Gleichermaßen ist eine andere Energiequelle B (bezeichnet mit 16) bereitgestellt, die in der Lage ist 6240 W bereitzustellen. Wenn beide Energiequellen A und B aktiv sind, kann jeder von allen 20 Servern 12 1–12 20 bei 100% Auslastung arbeiten, wobei er 390 W verbraucht. Daher verbrauchten alle 20 Server insgesamt 7800 W, 3900 W von jeder der zwei Energiequellen A und B. In dem Beispiel von 4 ist eine der Energiequellen A und B nicht länger aktiv und die gesamte Energiekapazität, die dem Geräterack 10 zur Verfügung steht, ist 6240 W. Die neue, reduzierte maximale Leistungsaufnahme von jedem der 20 Server 12 1–12 20 ist daher 312 W. Die reduzierte Nutzung ist durch ein intelligentes Energieverbrauchssteuerungssystem implementiert, welches in Kürze in Verbindung mit 5 erörtert wird. In tatsächlicher Praxis wäre jedoch eine typischere Situation, dass einzelne bestimmte Server 12 1–12 20 bei etwas über 312 W Nutzung zu jeder gegebenen Zeit arbeiten, während andere der Server in dem Geräterack 10 bei oder unter 312 W Nutzung arbeiten, aber dass der gesamte durchschnittliche Energieverbrauch für alle die Server ungefähr 312 W je Server sein kann.
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Bezug nehmend auf 5 ist ein konkretes Beispiel eines Energieverwaltungssystems 100 gezeigt, das die oben erwähnte intelligente Energieverbrauchsteuerungsmethodik verwendet. In diesem Beispiel hat ein Rackverwaltungssystem 102 eine intelligente Energieverbrauchssteuerungsanwendung 104, die auf diesem läuft. Jedoch kann sofort erkannt werden, dass die intelligente Energieverbrauchsteuerungsanwendung 104 stattdessen in einem Rechenzentrumsinfrastrukturverwaltungs(DCIM)-System integriert sein kann oder sie könnte in jeder Komponente, die in dem Rack montiert ist, eingebettet sein oder möglicherweise auf einem Laptop oder einem anderen Personal Computing-Gerät installiert sein. Die Implementierung der intelligenten Energieverbrauchsteuerungsanwendung 104 ist nicht auf eine konkrete Implementation beschränkt und der Fachmann wird erkennen, dass ebenso wie die obig erwähnten auch andere Implementierungen möglich sein können.
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In 5 ist das Rackverwaltungssystem 102 in Kommunikation mit Knotenverwaltungssoftwaremodulen 106 1–106 20, die auf den 20 Servern 108 1–108 20 installiert sind, welche jeweils in einem Geräterack 110 montiert sind, und mit der Energiequelle A 112 als auch der Energiequelle B 114 gezeigt, die verwendet werden, um die Komponenten des Geräteracks 110 mit Energie zu versorgen. In diesem Beispiel berechnet das Rackverwaltungssystem 102 kontinuierlich ein erstes Energiebudget und ein zweites Energiebudget für jeden Server 108 1–108 20 basierend auf Informationen von beiden Energiequellen A und B, die von jedem Knotenverwaltungssoftwaremodul 106 gesammelt werden, und möglicherweise von anderen Informationsquellen innerhalb eines Rechenzentrums (hier später detaillierter erörtert). Die zwei Energiebudgets können auch als ein „Primär”-Energiebudget und ein „Notfall”-Energiebudget betrachtet werden, wobei das Notfallenergiebudget das Energiebudget ist, das im Falle dessen, dass die Energiequelle A oder B nicht verfügbar sind, verwendet wird und das Primärenergiebudget verwendet wird, wenn beide Energiequellen A und B verfügbar sind. Beide diese Energiebudgetwerte werden kontinuierlich jedem von den 20 Knotenverwaltungssoftwaremodulen 106 1–106 20 mitgeteilt. Obwohl nur ein Geräterack 110 in 5 gezeigt ist, ist es zu verstehen, dass in der Praxis typischerweise eine Vielzahl von Geräteracks vorhanden sind und in einigen Beispielen Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende derartiger Geräteracks, wobei jedes solches Geräterack sein eigenes Rackverwaltungssystem 102 hat.
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Bei dem System 100, das in 5 gezeigt ist, tauschen sich die Knotenenergieverwaltungssoftwaremodule 106 1–106 20 in den Servern 108 1–108 20 mit dem Rackverwaltungssystem 102 aus und insbesondere mit der intelligenten Energieverbrauchsteuerungsanwendung 104. Jedes Knotenenergieverwaltungssoftwaremodul 106 1–106 20 steuert den Energieverbrauch des bestimmten Servers 108 1–108 20 auf dem es läuft. Jedes Knotenverwaltungssoftwaremodul 106 1–106 20 empfängt das Serverenergiebudget und das Notfallenergiebudget von dem Rackverwaltungssystem 102 auf kontinuierlicher Basis (d. h. wiederholt aktualisiert, zum Beispiel jede 10 ms–50 ms in Echtzeit).
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Bei einem Betrieb, während Energiequelle A und Energiequelle B beide verfügbar sind und jede imstande ist, die vollen 6240 W an Energie anzubieten, überwacht das Rackverwaltungssystem 102 den gesamten Energieverbrauch des Racks 110 durch sich Austauschen mit Energiequellen A und B (entsprechend 112 und 114). Das Rackverwaltungssystem 102 berechnet wiederholt, im Wesentlichen in Echtzeit, das Energiebudget und das Notfallenergiebudget für jeden Server 108 1–108 20. Während dieser Zeit werden alle 20 der Server 108 1–108 20 durch gleiche Mengen an Energie, die durch die Energiequellen A und B bereitgestellt werden, mit Strom versorgt. In diesem Beispiel beläuft sich dies auf ungefähr 390 W für jeden Server 108 1–108 20. Eine beträchtliche Menge an Reserveenergie ist immer noch verfügbar, welche in diesem Beispiel etwa 2340 W (d. h. 6240 W–3900 W) von jeder Energiequelle A und B ist.
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Falls eine der Energiequellen A oder B ausfällt, dann stellt das Knotenverwaltungssoftwaremodul 106 1-106 20 in jedem Server 108 1-108 20 fest, dass eine Energiequelle nicht mehr länger verfügbar ist und wird nahezu sofort (d. h. im Wesentlichen in Echtzeit) die Leistungsaufnahme seines assoziierten Servers auf seinen Notfallenergiebudgetwert begrenzen, welcher ihm von dem Rackverwaltungssystem 102 bereitgestellt wurde und welcher in diesem bestimmten Beispiel 312 W ist (d. h. 6240 W im Gesamten von der verbleibenden Energieversorgung geteilt durch 20 Server im Gesamten = 312 W je Server). Dies ermöglicht allen den 20 Servern 108 1–108 20 nur von der einen verbleibenden Energiequelle mit Energie versorgt zu werden. Ein bedeutender Vorteil ist hier, dass aufgrund der nahezu sofortig implementierten Energiebegrenzung (d. h. Energiekappen), die von jedem der 20 Server durchgeführt wird, alle 20 der Server mit Energie versorgt verbleiben. Daher kann eine größere Anzahl an Servern (d. h. 20 im Vergleich zu 16 in einer herkömmlichen Implementierung ohne Energiekappen) sowohl während Zeiten, wenn Energie von beiden Energiequellen A und B zur Verfügung steht, sowie während Zeiten wenn Energie von einer der Energiequellen A und B ausfällt, mit Energie versorgt werden. In Kürze bezugnehmend auf 6 ist ein Flussdiagramm 200 gezeigt, welches ein übergeordnetes Beispiel von verschiedenen Vorgängen bereithält, die von dem System 100 beim Überwachen und intelligenten Steuern des Energieverbrauchs der Server 108 1–108 20 durchgeführt werden können. Es kann erkannt werden, dass die in 6 gezeigten Vorgänge für egal wieviele verschiedene Server wiederholt werden und Geräteracks von dem System 100 überwacht werden. Es kann auch erkannt werden, dass obwohl die in 6 gezeigten Vorgänge in einem einzelnen Flussdiagramm gezeigt worden sind, Vorgänge 202–210 typischerweise auch durch das Rackverwaltungssystem 102 durchgeführt werden können, während Vorgänge 212 und 214 unabhängig und asynchron von jedem der Server 108 1–108 20 durchgeführt werden. Das Flussdiagramm 200 ist jedoch vorgesehen, nur ein Beispiel bereitzustellen, wie die dem System 100 zugrundeliegend Methodik implementiert werden kann, und andere spezifische Implementierungen der zugrundeliegenden Methodik der vorliegenden Offenbarung sind möglich.
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Bei Vorgang 202 wird die Anzahl an Servern für das gegebene Geräterack entweder durch manuelle Benutzereingabe oder durch ein automatisches Feststellungssystem (nicht gezeigt) bestimmt. Bei Vorgang 204 wird die maximale Energie, die von beiden Energiequellen A und B zur Verfügung steht, bestimmt. Diese Bestimmung kann Informationen berücksichtigen, die von den Energiequellen A und B selbst, durch von anderen externen Systemen gewonnene Informationen oder durch Benutzereingabe gewonnen wurden.
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Bei Vorgängen 206 und 208 berechnet das Rackverwaltungssystem 102 das Primärenergiebudget und das Notfallenergiebudget, das für die Server 108 1–108 20 verwendet werden wird. Das Primärenergiebudget ist definiert als die gesamte Energiekapazität, die den Servern 108 1–108 20 zur Verfügung steht, wenn beide Energiequellen A und B in Betrieb sind. Das Notfallenergiebudget ist definiert als die gesamte Energiekapazität, die den Servern 108 1–108 20 zur Verfügung steht, wenn nur eine der Energiequellen A oder B in Betrieb ist. Bei Vorgang 210 werden das Primärenergiebudget und das Notfallenergiebudget jedem der Knotenverwaltungssoftwaremodule 106 1–106 20, die mit den Servern 108 1–108 20 in dem Geräterack 110 assoziiert sind, mitgeteilt.
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Vorgänge 212 und 214 werden typischerweise von jedem der Server 108 1–108 20 asynchron (d. h. unabhängig von dem Rackverwaltungssystem 102) durchgeführt. Bei Vorgang 212 stellt in diesem Beispiel Server 1 (Komponente 108 1) einen Energieausfall von der Energiequelle A fest. Bei Vorgang 214 setzt Server 1 den initialen Notfallenergiebudgetwert ein, der ihm von dem Rackverwaltungssystem 102 zugewiesen worden ist. In diesem Beispiel ist der initiale Notfallenergiebudgetwert 312 W, welcher 80% Auslastung des Servers 1 entspricht. Server 1 berichtet diesen Wert zurück an das Rackverwaltungssystem 102, wie mit Linie 216 gezeigt. In tatsächlicher Praxis kann das Rackverwaltungssystem 102 das Notfallenergiebudget, welches jedem der 20 Server 108 1–108 20 in dem Geräterack 110 zugewiesen ist basierend auf Echtzeit-Auslastungsinformation, die von jedem der Server empfangen wird, ständig aktualisieren/neu ermitteln.
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Gemäß einem anderen Beispiel kann es sein, dass falls die Primärenergiequelle A zuerst ausfällt, jedem der Server 108 1–108 20 ein initiales Energiebudget von 312 W von dem Rackverwaltungssystem 102 zugewiesen werden kann. Jedoch nahezu sofort danach können Server 1–5 dem Rackverwaltungssystem 102 berichten, dass just vor dem Eintreten des Energieausfallzustands sie nur bei 60% Auslastung (daher nur 234 W verbrauchend) gearbeitet haben, während Server 19 und 20 berichten, dass sie bei 90% Auslastung (d. h. welche 351 W jeweils erfordert) gelaufen sind, während Server 6–18 berichten, dass sie bei oder unter 80% Auslastung (d. h. 312 W oder weniger an Energie benötigend) gelaufen sind. Alternativ können diese Informationen durch das Rackverwaltungssystem 102 als Bestandteil von seinem kontinuierlichen Echtzeit-Überwachen der Auslastungen der Server 108 1–108 20 gewonnen worden sein. Das Rackverwaltungssystem 102 kann feststellen, dass ausreichend Notfallenergie von der Energiequelle B zur Verfügung steht, um jedem der Server 19 und 20 jeweils 351 W bereitzustellen, um somit jedem zu ermöglichen, bei 90% Auslastung weiterzuarbeiten, während immer noch der Bedarf von jedem der anderen Server gedeckt wird. Das Rackverwaltungssystem 102 aktualisiert dann seine Echtzeit-Energiebelegung, um die 351 W zu berücksichtigen, mit denen jeder der Server 19 und 20 belegt wird, sowie die 312 W (oder weniger) mit denen jeder der Server 6–18 belegt wird und die 234 W mit denen jeder der Server 1–5 belegt wird. Die Energieabrufe von jedem der Server 108 1–108 20 werden kontinuierlich von dem Rackverwaltungssystem 102 in Echtzeit überwacht und die Energie, mit der jeder Server 108 1–108 20 belegt wird, kann kontinuierlich in Echtzeit angepasst werden, im Bemühen, die Energiebedürfnisse von jedem der Server zu erfüllen, während sie sich immer noch im 6240 W-Notfallenergiebudget, das von der Energiequelle B bereitgestellt wird, befinden.
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Die obige Energiebelegungsmethodik versucht jeden der Server in einer Weise mit Energie zu belegen, welche jedem Server ausreichend Energie bereitstellt, um mindestens 80% Auslastung (d. h. 312 W in diesem Beispiel) zu wahren, wenn eine der Energiequellen A oder B ausfällt. Daher, falls zum Beispiel Energie von einer der Energiequellen A oder B ausfällt und die Server 1–3 jeweils bei 75% Auslastung gearbeitet haben (d. h. 292,5 W jeweils aufnehmend), die Server 4–17 jeweils bei 80% Auslastung gearbeitet haben (d. h. 312 W jeweils aufnehmend) und die Server 18–20 jeweils bei 95% Auslastung gearbeitet haben (d. h. 370,5 W jeweils aufnehmend), kann das Rackverwaltungssystem 102 Energie derart belegen, dass nur die Energiebelegungen der Server 18–20 reduziert werden. Damit würden in diesem Beispiel die Server 1–3 877,5 W im Gesamten verwenden (292,5 W jeweils) und ihre Leistungsaufnahmen müssten nicht reduziert werden. Server 4–17 würden im Gesamten 4368 W verwenden (312 W jeweils) und ihre Leistungsaufnahmen müssten ebenfalls nicht reduziert werden. Und 994,5 W würden zur Verfügung durch die Server 18–20 übrig bleiben (6240 W – (4368 + 877,5)). Daher würden die Server 18–20 gleichmäßig mit dem verfügbaren 994,5 W belegt werden (331,5 W jeweils), was jedem ermöglichen würde, bei 85% Auslastung in diesem Beispiel zu laufen.
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Die obige Energiebelegungsmethodik kann auch Bestimmen von einem oder mehreren der Server 108 1–108 20 aufweisen, welche Vorrang gegenüber anderen der Server haben, so dass Energie zu diesen bestimmten Servern nicht gekappt wird. Als solches können diesen einzelnen bestimmten Servern 390 W an Energie von der Energiequelle B bereitgestellt werden, wenn Energiequelle A ausfällt, während die Energieversorgung der anderen der Server 108 1–108 20 je nach Bedarf gekappt wird, um die kollektive Leistungsaufnahme von Energiequelle B bei einem Maximum von 6240 Watt aufrechtzuerhalten. Eine „Hierarchie” der Vorränge könnte auch verwendet werden, wo ein oder mehrere Server mit einem ersten Vorrangniveau versehen werden, eine zweite Gruppe von einem oder mehreren Servern mit einem zweiten Vorrangniveau versehen werden, und so weiter, und die Energiebelegung, die von dem System 100 implementiert wird, die Server 108 1–108 20 in Übereinstimmung mit den vorbestimmten Vorrangniveaus mit Energie belegt. Somit unter Annahme für dieses Beispiel, dass das zweite Vorrangniveau eine größere Wichtigkeit als das dritte Vorrangniveau angibt und das erste Vorrangniveau eine größere Wichtigkeit als das zweite Vorrangniveau angibt, würde das Energiekappen durch Kappen von Energie zu jenen Servern in der dritten Gruppe als erstes implementiert werden, in einem Bemühen die gesamte Leistungsaufnahme durch alle die Server auf 6240 W zu reduzieren. Falls dies nicht erreicht werden kann, dann wird Energie zu den Servern der zweiten Gruppe nach Bedarf ebenfalls gekappt und schließlich zu jenen Servern der ersten Gruppe.
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Das System 100 ermöglicht es daher, dass ein signifikanter Anstieg in der Auslastung von Rechenzentrumsinfrastruktur mit minimaler oder keiner Verringerung in der CPU-Rechenleistung für jeden der Server 108 1–108 20 erreicht werden kann. Das System 100 und seine intelligente Energiesteuerung ermöglicht es, dass volle Leistung (390 W) zu jedem der 20 Server 108 1–108 20 in diesem Beispiel geliefert werden kann. In vorteilhafter Weise werden alle 20 Server 108 1–108 20 während normalem Betrieb mit voller Energie (d. h. 390 W) versorgt. Mit anderen Worten muss keine zusätzliche Energiekapazität, die nicht bereits vorhanden ist und das Rack 110 unterstützt, hinzugefügt werden. Wenn ein Energieausfall von einer der Energiequellen A oder B auftritt, ist die intelligente Energiebelegung in Echtzeit implementiert, um alle die 20 Server 108 1–108 20 operativ zu halten, jedoch bei einer reduzierten prozentualen Auslastung, welche nicht die verbleibende Energiequelle überlastet.
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Das System 100 ermöglicht es daher eine größere Anzahl an Servern, die sich innerhalb eines einzelnen Geräteracks befinden, mit zwei vorhandenen Energiequellen mit Energie zu versorgen, als sonst, ohne die intelligente Energieverbrauchssteuerung, welche das System 100 bereitstellt, möglich wäre. In der Praxis ist es nicht zu erwarten, dass irgendeine signifikante Rechenleistungsverschlechterung umsetzt, zumindest für relativ kurze Zeitdauern, aufgrund der Erkenntnis, dass die meisten Server in einem Rechenzentrum nicht bei 100% Auslastung arbeiten werden. Anstelle dessen laufen die meisten Server bei etwas weniger als 100% Auslastung die meiste Zeit während eines gegebenen Tags und typischerweise nur gelegentlich bei 100% oder nahe an 100% für kurze Zeitdauern.
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Das System 100 reduziert auch die Menge an Backupenergie, die für jedes Geräterack vorgehalten werden muss. Die Lehren der vorliegenden Offenbarung können auf Anwendungen ausgeweitet werden, in denen größere oder geringere Anzahlen an Computer- oder Netzwerkgeräte in einem Geräterack untergebracht sind und die vorliegende Offenbarung ist daher nicht auf alleinige Implementierungen begrenzt, in denen 20 Server oder Netzwerkkomponenten in jedem Geräterack untergebracht sind. Mit der wachsenden Anzahl an modernen Rechenzentren wird man die erheblichen Kosteneinsparungen erkennen, welche bei Verwendung des Systems 100 erreicht werden können. Es ist zu erwarten, dass die Einsparungen vergrößert werden können, da die Größe der Rechenzentren zunimmt. Bei vielen modernen, groß angelegten Rechenzentren, die Hunderte oder sogar Tausende von Geräteracks umfassen, kann erkannt werden, dass die Kosteneinsparungen, die unter Verwendung des Systems 100 erreicht werden können, erheblich sein können.
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Während verschiedene Ausführungsformen beschrieben worden sind, wird der Fachmann Abänderungen oder Variationen erkennen, welche ohne von der vorliegenden Offenbarung abzuweichen, gemacht werden können. Die Beispiele veranschaulichen die verschiedenen Ausführungsformen und sind nicht vorgesehen, die vorliegende Offenbarung zu begrenzen. Daher sollen die Beschreibung und Ansprüche breit interpretiert werden, nur mit solchen Einschränkungen sofern es hinsichtlich des einschlägigen Stands der Technik notwendig ist.