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Hintergrund
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Zweistufige Turboladersysteme, wie z. B. zur Verwendung bei einigen Verbrennungsmotoren, sind im Fachgebiet allgemein bekannt. Ein zweistufiger Turbolader enthält einen Hochdruckturbolader und einen Niederdruckturbolader. Der Hochdruckturbolader (Hochdruckstufe) enthält eine mit einem Verdichter verbundene Hochdruckturbine. In ähnlicher Weise enthält der Niederdruckturbolader eine mit einem Verdichter verbundene Niederdruckturbine. Die Turbine arbeitet durch die Aufnahme von Abgas aus einem Verbrennungsmotor und durch die Umwandlung eines Teils der Energie in diesem Abgasstrom in mechanische Energie, indem der Abgasstrom über Laufschaufeln eines Turbinenrades geleitet wird, und dadurch das Turbinenrad zur Rotation veranlasst wird. Diese Rotationskraft wird dann durch den über eine Welle mit dem Turbinenrad verbundenen Verdichter genutzt, um eine Luftmenge auf einen höheren Druck als die Umgebungsatmosphäre zu verdichten. Dieses stellt eine vergrößerte Luftmenge für das Einsaugen in die Zylinder des Verbrennungsmotors während des Einlasstaktes des Motors bereit. Die zusätzliche in den Zylindern aufgenommene verdichtete Luft kann die Verbrennung von mehr Kraftstoff in dem Zylinder ermöglichen und bietet dadurch die Möglichkeit, die Leistungsabgabe des Motors zu erhöhen.
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In bestimmten Situationen ist es, um den Luftstromsanforderungen bei Teillast zu genügen, erforderlich, zwischen den zwei Turboladerstufen durch die Verwendung eines Umgehungssystems umzuschalten, um den Abgasstrom um den Turbolader mit höherem Druck zu dem Turbolader mit niedrigerem Druck umzulenken. Der umgeleitete Strom ist allgemein als Abzapfstrom bekannt. Im Wesentlichen werden die Abzapfströme des Umgehungssystems einfach in die Turbine mit dem niederen Druck in einer Weise injiziert, die aus der Bündelungsperspektive geeignet ist. Jedoch werden in derartigen Situationen Abzapfströme in einer Weise injiziert, welche die Effizienz der Hochdruckturbine und der Niederdruckturbine beeinträchtigt. Zusätzlich kann abhängig von der Turboladeranordnung der Diffusor stromabwärts von dem Hochdruckturbolader einen sehr steilen Winkel benötigen und/oder in einigen Fällen große Krümmungen, die die Effizienz sowohl des Niederdruck- als auch des Hochdruckturboladers verringern.
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Aus diesen und weiteren Gründen besteht ein Bedarf nach Ausführungsformen der Erfindung.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Ein Turbinensystem für einen mehrstufigen Turbolader und ein Verfahren zur Nutzung desselben werden offengelegt. Das Turbinensystem enthält eine Hochdruckturbine mit einem Einlass zur Aufnahme eines Fluidstroms und einen Auslass, um den Strom nach Entzug von Arbeitsleistung aus der Hochdruckturbine weiterzuleiten; eine Niederdruckturbine, stromabwärts von der Hochdruckturbine, mit einem Einlass zur Aufnahme eines Fluidstroms aus der Abstromseite der Hochdruckturbine; einen Diffusor, der den Auslass der Hochdruckturbine und den Einlass der Niederdruckturbine verbindet; eine Umgehungsleitung, um einen Anteil des Stroms um die Hochdruckturbine von der Abstromseite der Hochdruckturbine zur Abstromseite der Hochdruckturbine umzuleiten; und einen Injektor zum Injizieren des umgeleiteten Stroms in den Diffusor in einer Weise, dass die Strömungsablösung in dem Diffusor verringert wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 stellt eine schematische Ansicht eines Verbrennungsmotors mit einem mehrstufigen Turbolader gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar;
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2 stellt einen Injektor zum Injizieren des umgeleiteten Stroms in einen Diffusor gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar;
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2 stellt einen weiteren Injektor zum Injizieren des umgeleiteten Stroms in einen Diffusor gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar; und
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4 veranschaulicht ein Verfahren zum Erhöhen der Effizienz des mehrstufigen Turboladers gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen ein verbessertes Turbinensystem für einen mehrstufigen Turbolader und ein das verbesserte Turbinensystem nutzendes Verbrennungssystem bereit. Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen ferner ein Verfahren zum Verbessern der Effizienz eines mehrstufigen Turboladers in einem Verbrennungsmotor bereit.
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1 veranschaulicht eine schematische Ansicht eines Verbrennungsmotorsystems 100 mit einem mehrstufigen Turbolader 102. Das Verbrennungsmotorsystem 100 (auch als Verbrennungsmotor 100 bezeichnet) kann ein Dieselverbrennungsmotor sein. Das Verbrennungsmotorsystem 100 kann Brennkammern 104, einen Einlassverteiler 106 und einen Abgassammler 108 enthalten. Sowohl der Einlassverteiler 106 als auch der Auslasssammler 108 sind fluidmäßig mit den Brennkammern 104 verbunden. Der Verbrennungsmotor 100 enthält ferner eine Einlassleitung 110, durch welche Einlass-(Umgebungs)-Luft in den Einlassverteiler 106 eintritt. Ebenso enthält der Verbrennungsmotor 100 eine Abgasleitung 112, welche fluidführend mit dem Abgassammler 108 verbunden ist, um den Strom der in den Brennkammern 104 erzeugten und unter Druck stehenden Abgase zu führen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann die in den Verbrennungsmotor 100 eintretende Einlassluft optional mit zurückgeführten Abgasen (EGR) vermischt werden, um ein Ladeluftgemisch zu erzeugen. Die Einlassluft oder das EGR/Einlassluft-Gemisch (”Ladeluft”) strömt und durch einen Niederdruckluftverdichter 114 und wird dadurch verdichtet. Der Niederdruckluftverdichter 114 kann ein Zentrifugalverdichter sein. Nach der Verdichtung in dem Niederdruckluftverdichter 114 kann die Einlassluft zur weiteren Verdichtung durch einen Hochdruckluftverdichter 116 strömen. Der Hochdruckluftverdichter 116 kann ebenfalls ein Zentrifugalverdichter sein. In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Einlassluft umgeleitet werden, bevor sie durch den Hochdruckverdichter 116 strömt und wird direkt dem Einlassverteiler 106 zugeführt. Das Verbrennungsmotorsystem 100 kann optional auch einen (nicht dargestellten) Zwischenstufenkühler zwischen dem Niederdruckluftverdichter 114 und dem Hochdruckluftverdichter 116 und einem (nicht dargestellten) Nachkühler zwischen dem Hochdruckluftverdichter 116 und dem Einlassverteiler 106 enthalten.
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Anschließend tritt die Einlassluft in den Einlassverteiler 106 und in die Brennkammern 104 des Verbrennungsmotorsystems 100 ein. Nach der Verbrennung in den Brennkammern 104 des Verbrennungsmotors 100 verlassen die warmen unter Druck stehenden Abgase die Brennkammern 104 bei einem höheren Abgasenergiepegel und strömen durch den Abgassammler 108 zu der Abgasleitung 112.
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Die aus dem Abgassammler 108 kommenden unter Druck stehenden Abgase werden von dem mehrstufigen Turbolader 102 genutzt. Der mehrstufige Turbolader 102 enthält ein Turbinensystem 118. Der mehrstufige Turbolader 102 hat zwei Turboladerstufen, nämlich einen Hochdruckturbolader und einen Niederdruckturbolader. Eine Hochdruckturbine 120 in der Abgasleitung 112 ist mit dem Hochdruckluftverdichter 116 in der Einlassleitung 110 über eine erste Welle 122 verbunden, und zusammen bilden die kombinierte Turbine und die Verdichtervorrichtung den Hochdruckturbolader. Ebenso ist eine Niederdruckturbine 124 in der Abgasleitung 112 mit dem Niederdruckluftverdichter 114 in der Einlassleitung 110 über eine zweite Welle 126 verbunden und zusammen bilden die Turbine und der Verdichter einen Niederdruckturbolader.
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Das Turbinensystem 118 enthält ferner einen Diffusor 128 stromabwärts von der Hochdruckturbine 120. Der Diffusor 128 verbindet einen Auslass der Hochdruckturbine 120 und einen Einlass 130 der Niederdruckturbine 124. Die Abgase strömen unter Entzug von Arbeitsleistung durch den Hochdruckturbolader und durch den Diffusor 128 in den Einlass 130 der Niederdruckturbine 124. Hier kann es für den Fachmann ersichtlich sein, dass ein herkömmlicher Diffusor, wie der Diffusor 128 beispielsweise ein länglicher Abschnitt sein kann. Es sind jedoch auch andere Konfigurationen möglich. Der Diffusor 128 hält herkömmlicherweise die Energie des Abgasfluids aufrecht und wandelt einen Teil seiner kinetischen Energie in Druck um, während das Fluid durch den Diffusor 128 strömt.
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Gemäß nochmaligem Bezug auf 1 kann das Abgas in der Abgasleitung 112 nach dem Verlassen des Abgassammlers 108 durch einen Einlass 132 strömen, welcher fluidmäßig mit der Abgasleitung 112 der Hochdruckturbine 120 verbunden ist. Während des Durchlaufs des Abgases durch die Hochdruckturbine 120 erfolgt der Entzug von Arbeitsleistung aus dem Fluid mittels des Hochdruckluftverdichters 116 und das Abgas wird durch einen Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 in den Diffusor 128 geführt, welcher den Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 und den Einlass 130 der Niederdruckturbine 124 verbindet. Anschließend nimmt der Einlass 130 der stromabwärts von der Hochdruckturbine 120 positionierten Niederdruckturbine 124 den Strom der Abgase aus dem Diffusor 128 auf. Somit können die Abgase weiter in der Niederdruckturbine 124 expandieren, bevor die Abgase aus dem Verbrennungsmotor 100 durch einen Auslass 146 ausgegeben werden.
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Alternativ kann es abhängig von den verschiedenen Lastzuständen erforderlich sein, einen Anteil der Abgase von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 zur Abstromseite der Hochdruckturbine 120 umzuleiten. Somit enthält das Turbinensystem 118 ferner einen Umgehungskanal 136, um einen Anteil der Abgase von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 umzuleiten. Der Umgehungskanal 136 erstreckt sich von der Abgasleitung 112 von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 aus, um sich mit dem Diffusor 128 an der Abstromseite der Hochdruckturbine 120 zu verbinden. Insbesondere ist ein erster Endabschnitt 138 des Umgehungskanals 136 mit der Abgasleitung 112 verbunden und ein zweiter Endabschnitt 140 des Umgehungskanals 136 ist mit dem Diffusor 128 verbunden. Ferner kann der Umgehungskanal 136 ein Steuerventil 142 enthalten, das abhängig von den Lastzuständen den Anteil der Abgase regelt, der von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 aus umgeleitet werden muss. Das Steuerventil 142 leitet in seinem offenen Zustand einen Anteil der von der Abgasleitung 112 kommenden Abgase durch den Umgehungskanal 136, um dadurch zu verhindern, dass die gesamten Abgase in die Hochdruckturbine 120 eintreten.
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Die aus dem Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 geführten Abgase und die umgeleiteten Abgase mischen sich innerhalb des Diffusors 128, bevor die Abgase in die Niederdruckturbine 124 eintritt. Der von der Hochdruckturbine 120 und/oder von dem Umgehungskanal 138 kommende Strom kann turbulent sein. In derartigen Fällen kann der Diffusor 128 eine Grenzschichtbildung, Strömungsablösung und somit Verluste, wie z. B., jedoch nicht darauf beschränkt, Druckverlust usw. erfahren. Derartige Verluste können die Leistung der Turbinen erheblich beeinträchtigen. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält der Umgehungskanal 136 ferner einen Injektor 144, um den umgeleiteten Strom in den Diffusor 128 zu injizieren. Der Injektor 144 gibt den umgeleiteten Strom in den Diffusor 128 in einer Weise zur Reduzierung der Strömungsablösung in dem Diffusor 128 ein.
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Der Injektor 144 ist so ausgelegt, dass die Injektion des umgeleiteten Stroms in den Diffusor 128 die Strömungsablösung in dem Diffusor 128 verringert. Ferner kann die verringerte Strömungsablösung in dem Diffusor 128 eine engere Anordnung der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 aneinander ermöglichen. Somit kann der Diffusor 128 relativ kurz in der Länge sein. Alternativ kann der Diffusor 128 mit aggressiveren Krümmungen ausgelegt werden, und somit weniger Platz beanspruchen. Vorteilhafterweise kann die engere Anordnung der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 aneinander einen kompakteren Aufbau des Verbrennungsmotors 100 ermöglichen.
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2 veranschaulicht den Injektor 144 zum Injizieren des Umleitungsstroms in den Diffusor 128 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In der exemplarischen Ausführungsform der 2 enthält der Injektor 144 eine Halbvolute 202. Die Halbvolute 202 kann den umgeleiteten Strom in einem Winkel zu wenigstens einer Oberflächenwand 204 des Diffusors 128 injizieren. Insbesondere kann die Halbvolute 202 den umgeleiteten Strom in den Diffusor 128 entlang der Oberflächenwand 204 des Diffusors 128 injizieren. Der in den Diffusor 128 injizierte umgeleitete Strom kann den Strom der von der Hochdruckturbine 120 aufgenommenen Abgase in Richtung des Einlasses 130 der Niederdruckturbine 124 schieben. Die Ausbildung der Grenzschicht kann dazu führen, dass die Strömungsgeschwindigkeit an der Innenbegrenzung (oder Oberflächenwand 204) des Diffusors 128 tendenziell geringer ist. Der durch die Halbvolute 202 entlang der Oberflächenwand 204 injizierte Strom verleiht dem Strom der aus der Hochdruckturbine 120 empfangenen Abgase neue Energie, was wiederum die Ausbildung der Grenzschicht verringert und somit die Druckverluste minimiert. Ferner kann der durch die Halbvolute 202 injizierte umgeleitete Strom die Nutzung eines weitaus steileren/größeren Winkels an der Verbindung zwischen der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 ermöglichen und sorgt somit eine für einen kompakten Aufbau und Verkleinerungsvorteile.
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3 stellt einen weiteren Injektor 144 zum Injizieren des umgeleiteten Stroms in den Diffusor 128 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bereit. In der exemplarischen Ausführungsform von 3 enthält der Injektor 144 ein Rohr 302, welches mit dem Diffusor 128 verschraubt ist und angenähert 90 Grad in Richtung zu einem Einlass 304 hat. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Injektor 144 eine (nicht dargestellte) Düse enthalten. Die Düse kann ein Ventil mit verstellbarer Geometrie sein. In einer Ausführungsform kann die Injektor 144 den umgeleiteten Strom in einem Drallwinkel in den Strom der aus der Hochdruckturbine 120 erhaltenen Abgase injizieren. Die Injektion des umgeleiteten Stroms in dem Drallwinkel kann dem Strom der aus der Hochdruckturbine 120 erhaltenen Abgase wieder Energie verleihen und somit Verluste minimieren, welche aufgrund der Strömungsablösung in dem Diffusor 128 entstanden sein können. In einer weiteren Ausführungsform kann der Injektor 144 den umgeleiteten Strom in die Mitte einer Längsachse des Diffusors 128 injizieren. Der injizierte Strom kann den Strom der von der Hochdruckturbine 120 erhaltenen Abgase beschleunigen und somit die Verluste minimieren, welche aufgrund der Strömungsablösung in dem Diffusor 128 entstanden sein können.
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Die hierin erläuterten Ausführungsformen sind nicht einschränkende exemplarische Ausführungsformen und es können weitere Verfahren und Ausgestaltungen als Injektor zum Verringern der Strömungsablösung in dem Diffusor verwendet werden.
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4 veranschaulicht ein Verfahren 400 zum Erhöhen der Effizienz des mehrstufigen Turboladers 102 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 400 kann bei einem Verbrennungsmotorsystem, wie z. B. dem ein Abgasrückführungssystem verwendenden Verbrennungsmotor 100, angewendet werden. Das Verbrennungsmotorsystem 100 kann Brennkammern 104, den Einlassverteiler 106 und den Abgassammler 108 enthalten. Sowohl der Einlassverteiler 106 als auch der Abgassammler 108 sind fluidmäßig mit den Brennkammern 104 verbunden. Der Verbrennungsmotor 100 enthält auch eine Einlassleitung 110, durch welche Einlassluft in den Einlassverteiler 106 eintreten kann. In ähnlicher Weise enthält der Verbrennungsmotor 100 die Abgasleitung 112, welche fluidmäßig mit dem Abgassammler 108 verbunden ist, um den Strom in den Brennkammern 104 erzeugter unter Druck stehender Abgase zu führen.
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Die Einlassluft tritt in den Einlassverteiler 106 und in die Brennkammern 104 des Verbrennungsmotorsystems 100 ein. Nach der Verbrennung in den Brennkammern 104 des Verbrennungsmotors 100 verlassen warme unter Druck gesetzte Abgase die Brennkammern 104 bei einem höheren Abgasenergiepegel und strömen durch den Abgassammler 108 zu der Abgasleitung 112.
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Bei dem Schritt 402 werden aus dem Abgassammler 108 kommende unter Druck stehende Abgase durch den mehrstufigen Turbolader 102 geführt. Der mehrstufige Turbolader 102 hat zwei Turboladerstufen, nämlich den Hochdruckturbolader und den Niederdruckturbolader. Die Hochdruckturbine 120 in der Abgasleitung 112 ist mit dem Hochdruckluftverdichter 116 in der Einlassleitung 110 über die erste Welle 122 verbunden, und zusammen bilden die kombinierte Turbine und die Verdichtervorrichtung den Hochdruckturbolader. Ebenso ist die Niederdruckturbine 124 in der Abgasleitung 112 mit dem Niederdruckluftverdichter 114 in der Einlassleitung 110 über die zweite Welle 126 verbunden und zusammen bilden die Turbine und der Verdichter einen Niederdruckturbolader.
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Das Turbinensystem 118 enthält ferner den Diffusor 128 stromabwärts von der Hochdruckturbine 120. Der Diffusor 128 verbindet den Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 und den Einlass 130 der Niederdruckturbine 124. Die Abgase strömen unter Entzug von Arbeitsleistung durch den Hochdruckturbolader und durch den Diffusor 128 in den Einlass 130 der Niederdruckturbine 124.
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Nach dem Verlassen des Abgassammlers 108 können die Abgase in der Abgasleitung 112 durch den Einlass 132 strömen, welcher fluidmäßig mit der Abgasleitung 112 der Hochdruckturbine 120 verbunden ist. Während des Durchlaufs des Abgases durch die Hochdruckturbine 120 erfolgt der Entzug von Arbeitsleistung aus dem Fluid mittels des Hochdruckluftverdichters 116 und das Abgas wird durch einen Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 in den Diffusor 128 geführt, welcher den Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 und den Einlass 130 der Niederdruckturbine 124 verbindet. Anschließend nimmt der Einlass 130 der stromabwärts von der Hochdruckturbine 120 positionierten Niederdruckturbine 124 den Strom der Abgase aus dem Diffusor 128 auf. Somit können die Abgase weiter in der Niederdruckturbine 124 expandieren, bevor die Abgase aus dem Verbrennungsmotor 100 durch einen Auslass 146 ausgegeben werden.
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Alternativ wird bei dem Schritt 104 abhängig von den verschiedenen Lastzuständen ein Anteil des Abgases von einer Anstromseite der Hochdruckturbine 120 umgeleitet. Das Turbinensystem 118 enthält den Umgehungskanal 136, um einen Anteil der Abgase von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 umzuleiten. Der Umgehungskanal 136 erstreckt sich von der Abgasleitung 112 von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 aus, um sich mit dem Diffusor 128 an der Abstromseite der Hochdruckturbine 120 zu verbinden. Ferner enthält der Umgehungskanal 136 ein Steuerventil 142, das abhängig von den Lastzuständen den Anteil der Abgase regelt, der von der Anstromseite der Hochdruckturbine 120 aus umgeleitet werden muss. Das Steuerventil 142 leitet in seinem offenen Zustand einen Anteil der von der Abgasleitung 112 kommenden Abgase durch den Umgehungskanal 136, um dadurch zu verhindern, dass die gesamten Abgase in die Hochdruckturbine 120 eintreten.
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Die aus dem Auslass 134 der Hochdruckturbine 120 geführten Abgase und das Umleitungsstromgemisch mischen sich innerhalb des Diffusors 128, bevor die Abgase in die Niederdruckturbine 124 eintritt. Der von der Hochdruckturbine 120 und/oder von dem Umgehungskanal 138 kommende Strom kann turbulent sein. In derartigen Fällen kann der Diffusor 128 eine Grenzschichtbildung, Strömungsablösung und somit Verluste, wie z. B., jedoch nicht darauf beschränkt, Druckverlust usw. erfahren. Derartige Verluste können die Leistung der Turbinen erheblich beeinträchtigen. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält der Umgehungskanal 136 ferner den Injektor 144, um den umgeleiteten Strom in den Diffusor 128 zu injizieren.
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Bei dem Schritt 406 gibt der Injektor 144 den umgeleiteten Strom in den Diffusor 128 in einer Weise zur Reduzierung der Strömungsablösung in dem Diffusor 128 ein. Der Injektor 144 ist so ausgelegt, dass die Injektion des umgeleiteten Stroms in den Diffusor 128 die Strömungsablösung in dem Diffusor 128 verringert. Somit werden die in dem Fluid auftretenden Verluste während dessen Durchlauf durch den Diffusor 128 reduziert. Ferner kann die verringerte Strömungsablösung in dem Diffusor 128 eine engere Anordnung der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 aneinander ermöglichen. Somit kann der Diffusor 128 in der Länge relativ kurz sein. Alternativ kann der Diffusor 128 eine Krümmung von 90 Grad haben und somit weniger Platz beanspruchen. Vorteilhafterweise kann die engere Anordnung der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 aneinander einen kompakteren Aufbau des Verbrennungsmotors 100 ermöglichen. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der umgeleitete Strom in einem Winkel zu wenigstens einer Oberflächenwand 204 des Diffusors 128 injiziert. Der in den Diffusor 128 injizierte umgeleitete Strom kann den von der Hochdruckturbine 120 aufgenommenen Strom in Richtung des Einlasses 130 der Niederdruckturbine 124 schieben. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der umgeleitete Strom in einem Drallwinkel zu dem von der Hochdruckturbine 120 erhaltenen Strom injiziert. In noch einer weiteren Ausführungsform wird der umgeleitete Strom in die Mitte einer Längsachse des Diffusors 128 injiziert. Es kann es für den Fachmann ersichtlich sein, dass aufgrund der Ausbildung der Grenzschicht, die Strömungsgeschwindigkeit an der Innenbegrenzung des Diffusors 128 tendenziell geringer wird. Der Injektor 144 der vorliegenden Erfindung ist jedoch in einer solchen Weise ausgelegt, dass der injizierte Strom den aus der Hochdruckturbine 120 empfangenen Strom neue Energie verleihen kann, was wiederum die Ausbildung der Grenzschicht verringert und somit die Druckverluste minimiert. Ferner kann der injizierte umgeleitete Strom die Nutzung eines weitaus steileren/größeren Winkels an der Verbindung zwischen der Hochdruckturbine 120 und der Niederdruckturbine 124 ermöglichen und führt somit zu einem kompakten Aufbau und Verkleinerungsvorteilen.
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Die vorliegende Erfindung ist in Form mehrerer Ausführungsformen ausschließlich für den Zweck der Veranschaulichung beschrieben worden. Der Fachmann wird aus dieser Beschreibung erkennen, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist, sondern mit nur durch den Erfindungsgedanken und Schutzumfang begrenzte Modifikationen und Änderungen der beigefügten Ansprüche ausgeführt werden kann.