Verfahren zum Beizen tierischer Hautblößen Präparate zum Beizen tierischer
Hautblößen können bekanntlich durch Verarbeitung vollständiger Pankreasdrüsen gewonnen
werden. Solche enzymatischen Beizmittel führen bei starker Beizwirkung zu einer
guten Lösung des Grundes (Gneistes) aus dem Narben der Blößen, haben aber den Nachteil,
daß oft Leder mit ungenügender Narbenfestigkeit erhalten werden. Um diesem Nachteil
zu begegnen, kann man die Menge des Beizpräparates herabsetzen oder dieses teilweise
oder ganz durch Enzympräparate aus Mikroorganismen ersetzen. Auf diese Weise kann
man wohl Leder mit festeren Narben erzielen, muß aber eine schlechtere Lösung des
nicht homogen, sondern punktförmig über den ganzen Narben verteilten Grundes in
Kauf nehmen. Man erhält dann also nicht narbenreine Leder, was am fertigen Leder
vor allem sichtbar wird, wenn man es naturfarben oder nur mit Anilinfarben zurichtet.Process for the dressing of animal hide skin Preparations for the dressing of animal skin
As is well known, skin pelts can be obtained by processing complete pancreatic glands
will. Such enzymatic pickling agents lead to a strong pickling effect
good solution of the ground (gneiss) from the scars of the nakedness, but have the disadvantage
that leather with insufficient grain strength is often obtained. To this disadvantage
To counteract, one can reduce the amount of the pickling preparation or this partially
or replace them entirely with enzyme preparations made from microorganisms. That way you can
leather with firmer grains can be obtained, but a poorer solution has to be found
not homogeneously, but punctiformly distributed over the entire scars in
Take purchase. So leather that is not grain-free is then obtained, as is the case with the finished leather
is especially visible when it is finished in natural colors or only with aniline colors.
Es wurde nun gefunden, daß auch mit zwecks Aufrechterhaltung der Narbenfestigkeit
verringerten Mengen eines aus der vollständigen Pankreasdrüse gewonnenen Beizmittels
narbenreine Blößen erhalten werden können, wenn man vor oder bei der Enzymbeize
oder im Anschluß daran eine Behandlung der Blößen mit tierischem, pflanzlichem,
mineralischem oder synthetischem Öl durchführt. Bedenkt man, daß beim Beizprozeß
die in den Poren der Haut sitzenden Fettstoffe, Pigmente und Epidermisreste gelockert
und - zum Teil bei der nachfolgenden mechanischen Bearbeitung - entfernt werden
sollen, so muß es als unerwartet bezeichnet werden, daß ein solcher auf die Entfernung
von Fettstoffen abzielender Prozeß gerade durch einen Zusatz von Ölen verbessert
werden kann.It has now been found that also with the purpose of maintaining the grain strength
decreased amounts of a mordant derived from the whole pancreatic gland
Scar-free pelts can be obtained if one takes place before or during the enzyme stain
or afterwards a treatment of the pelts with animal, vegetable,
mineral or synthetic oil. If you consider that during the pickling process
the fatty substances, pigments and epidermis residues sitting in the pores of the skin are loosened
and - in part during the subsequent mechanical processing - are removed
should, it must be described as unexpected that such a thing should be at a distance
Process aimed at fatty substances is improved by the addition of oils
can be.
Die sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren abspielenden Vorgänge
können vermutlich so gedeutet werden, daß die zugesetzten Öle nicht nur als Film
auf der Hautoberfläche adsorbiert werden, sondern auch in die Poren der Haut eindringen
und - unabhängig vom enzymatischen Geschehen -den Poreninhalt schlüpfrig und leicht
gleitend machen. Es ist dann leicht möglich, den Grund mechanisch aus den Poren
herauszudrücken. Es wird daraus ersichtlich, daß die die Grundlösung fördernden
Öle vor dem mechanischen Entfernen des Grundes angewandt werden müssen.The processes taking place in the method according to the invention
can probably be interpreted in such a way that the added oils are not only used as a film
are adsorbed on the skin surface, but also penetrate into the pores of the skin
and - regardless of the enzymatic action - the pore content slippery and light
make sliding. It is then easily possible to remove the bottom mechanically from the pores
to push out. It can be seen from this that they promote the basic solution
Oils must be applied before mechanical removal of the base.
Unter den im Sinne der vorliegenden Erfindung mit Ölen bezeichneten
Stoffen sollen solche Produkte pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder synthetischen
Ursprungs verstanden werden, die auf Grund ihres physikalischen Verhaltens als Gleitmittel
für den in den Poren sitzenden Grund wirken. Solche Öle sind naturgemäß in Wasser
schwer-, meist aber unlöslich und bei der für die enzymetische Behandlung der Blößen
in Betracht kommenden Temperatur der Flotte flüssig. Die Wirkung der Öle ist nicht
den mehr oder weniger großen Mengen Körperfett, welche aus der vollständigen Pankreasdrüse
gewonnene Beizpräparate enthalten können, eigen. Solche Körperfette sind zwar in
geschmolzenem Zustand ebenfalls Öle, aber sie sind nicht in dem für den Beizvorgang
in Frage kommenden Temperaturbereich geschmolzen. Sie können daher nicht als Gleitmittel
für den Grund wirken.Among those designated with oils in the context of the present invention
Such products should be made of vegetable, animal, mineral or synthetic substances
Origin are understood as lubricants due to their physical behavior
act for the reason sitting in the pores. Such oils are naturally in water
difficult to dissolve, but mostly insoluble, and for the enzymatic treatment of the pelts
relevant temperature of the liquor liquid. The effect of the oils is not
the more or less large amounts of body fat which are released from the entire pancreatic gland
may contain obtained pickling preparations, own. Such body fats are in
In the molten state, oils are also used, but they are not in the right condition for the pickling process
melted temperature range in question. They can therefore not be used as a lubricant
act for the reason.
Man kann die Öle in emulgierter Form auf die Blößen auftreffen lassen.
Dabei können die Öle als Emulsion der Beizflotte zugesetzt werden, sie können aber
auch in der Beizflotte fein dispers verteilt werden, wenn die Beizflotte in an sich
bekannter Weise mit einem Emulgator zubereitet wurde. Die zeitliche Reihenfolge
der Behandlung der Blößen mit Beizpräparat, Emulgator und Öl ist beliebig. Als Emulgatoren
können die für die Verwendung in Beizflotten bekannten nichtionischen Emulgatoren,
wie vornehmlichÄthylenoxydkondensationsprodukte oder kationische Emulgatoren eingesetzt
werden, welche sich von organischen Basen, wie quaternären Ammoniumverbindungen,
ableiten. Auf jeden Fall aber müssen die Emulgatoren mit den Enzymen verträglich
sein, solange sie vor Beendigung der Beize zugegeben werden. Sobald die Beize jedoch
beendet ist, ist auch die Anwendung anionaktiver Emulgatoren, z. B. von Fettalkoholsulfonaten,
möglich oder diejenige der bei teilweiser Sulfonierung des Öles erhältlichen Emulsion.
In letzterem Falle ist immer noch das durch den Sulfonatanteil in wäßrige Emulsion
übergeführte neutrale Öl die wirksame Komponente des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Maßgebend
für das Zustandekommen des erfindungsgemäßen Effektes, nämlich der verbesserten
Lösung des Grundes, ist das unverändert der Geizflotte zugesetzte Öl. Außerdem vorhandene
oder zugesetzte Emulgatoren können eine feinere Verteilung des Öles begünstigen,
was aber für den erfindungsgemäßen Effekt nicht maßgebend ist. Es sind auch schon
Beizverfahren bekannt, welche unter Zusatz von Netz- und Emulgiermitteln durchgeführt
werden und eine verbesserte Grundlösung bewirken sollen. Die Wirkung solcher Emulgatoren,
z. B. der Fettalkoholpolyglykoläther oder bestimmter kationischer Emulgatoren, reicht
jedoch nicht an die der erfindungsgemäß zu verwendenden Öle heran. Weiterhin können
solche Emulgatoren die Narbenoberfläche nicht so geschmeidig machen, wie es die
erfindungsgemäß zu verwendenden Öle vermögen.You can let the oils hit the pelts in emulsified form.
The oils can be added to the pickling liquor as an emulsion, but they can
can also be finely dispersed in the pickling liquor, if the pickling liquor in itself
known way was prepared with an emulsifier. The chronological order
the treatment of the pelts with a pickling preparation, emulsifier and oil is optional. As emulsifiers
the nonionic emulsifiers known for use in pickling liquors,
such as ethylene oxide condensation products or cationic emulsifiers
which differ from organic bases, such as quaternary ammonium compounds,
derive. In any case, however, the emulsifiers must be compatible with the enzymes
as long as they are added before the end of the stain. As soon as the stain, however
is ended, the use of anionic emulsifiers, z. B. of fatty alcohol sulfonates,
possible or that of the emulsion obtainable with partial sulfonation of the oil.
In the latter case, the sulfonate content is still in an aqueous emulsion
Transferred neutral oil is the effective component of the process of the invention.
Authoritative
for the occurrence of the effect according to the invention, namely the improved
The solution to this is the unchanged oil added to the stinging liquor. Also available
or added emulsifiers can promote a finer distribution of the oil,
but this is not decisive for the effect according to the invention. There are already
Pickling process known, which carried out with the addition of wetting and emulsifying agents
and should bring about an improved basic solution. The effect of such emulsifiers,
z. B. the fatty alcohol polyglycol ether or certain cationic emulsifiers is enough
however, it does not come close to that of the oils to be used according to the invention. Furthermore you can
such emulsifiers do not make the surface of the scar as smooth as they do
Oils to be used according to the invention are capable of.
Beispiel 1 Ein Ziegenfell wird nach bekannter Methode geweicht und
geäschert. Die linke Hälfte wird dann gebeizt mit
300 % Wasser von 30° C,
0,5 1/o Pankreastryptase-Präparat
(Enzymwert 2500),
0,5 % Ammoniumsulfat
bei pA 8 bis 8,5.Example 1 A goat skin is soaked and ashed according to a known method. The left half is then stained with 300% water at 30 ° C,
0.5 1 / o pancreatic stryptase preparation
(Enzyme value 2500),
0.5% ammonium sulfate
at pA 8 to 8.5.
Die rechte Hälfte wird gebeizt mit
300 % Wasser von 30° C,
0,2% Pankreastryptase-Präparat,
0,5% Ammoniumsulfat,
0,25% Spindelölraffinat,
0,25% Äthylenoxydkondensationsprodukt.
Nach gleicher Beizdauer ist die Grundlösung bei der rechten Hälfte sogar noch besser
als bei der linken Hälfte, obwohl eine wesentlich geringere Enzymmenge zur Anwendung
kam. Ohne diese Zusätze ist die Grundlösung schlecht, also wesentlich geringer als
bei der linken Hälfte. Beispiel 2 Ein Ziegenfell wird nach bekannter Methode geweicht
und geäschert. Die linke Hälfte wird gebeizt mit
300 % Wasser von 30° C,
0,5 % Pankreastryptase-Präparat,
0,5 % Ammonsulfat
bei pa 8 bis 8,5.The right half is pickled with 300% water at 30 ° C,
0.2% pancreatic stryptase preparation,
0.5% ammonium sulfate,
0.25% spindle oil raffinate,
0.25% ethylene oxide condensation product.
After the same pickling time, the basic solution is even better for the right half than for the left half, although a much smaller amount of enzyme was used. Without these additions, the basic solution is bad, i.e. significantly less than with the left half. Example 2 A goat skin is soaked and ashed according to a known method. The left half is stained with 300% water at 30 ° C,
0.5% pancreatic stryptase preparation,
0.5% ammonium sulfate
at pa 8 to 8.5.
Die rechte Hälfte wird gebeizt mit
300 % Wasser von 30° C,
0,2% Pankreastryptase-Präparat,
0,5 % Ammonsulfat,
5 % Spindelölraffinat.
Nach gleicher Beizdauer ist die Grundlösung bei der rechten Hälfte trotz angewandter
geringerer Enzymmenge besser als bei der linken Hälfte. Ohne diese Zusätze ist die
Grundlösung schlecht, also wesentlich geringer als bei der linken Hälfte.The right half is pickled with 300% water at 30 ° C,
0.2% pancreatic stryptase preparation,
0.5% ammonium sulfate,
5% spindle oil refined.
After the same pickling time, the basic solution is better for the right half than for the left half, despite the lower amount of enzyme used. Without these additions, the basic solution is bad, i.e. significantly less than with the left half.