-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit Selbstverstärkungseffekt,
welche eine bewegliche Rampenplatte, die mit einem vorderen Bremsbelaghalter
mit einem vorderen Bremsbelag für einen Eingriff mit der
Bremsscheibe verbunden ist, eine Rampenbrücke, die im Vergleich
zu der Rampenplatte stationär ist, Walzen, die in Rampen
in einander gegenüber liegenden Oberflächen der Rampenplatte
und der Rampenbrücke beweglich sind, und Mittel zum Aufbringen
einer Steuerkraft auf die Rampenplatte im Wesentlichen quer zu der Bremsscheibe
aufweist, wobei die Anordnung derart ausgestaltet ist, dass eine
Bewegung der Rampenplatte in der Tangentialrichtung der Bremsscheibe diese
dazu zwingt, sich in Richtung auf die Bremsscheibe zu oder von dieser
weg zu bewegen.
-
Hintergrund der Erfindung
-
In
den meisten Ausgestaltungen von Scheibenbremsen ist der Bremsbelag
auf kraftübertragende Weise geführt, um im Wesentlichen
nur senkrecht zu der Bremsscheibe beweglich zu sein.
-
Ein
Beispiel einer Scheibenbremse mit einem beweglichen Bremsbelag,
wie vorhergehend beschrieben, stellt eine Scheibenbremse mit einem Selbstverstärkungseffekt
dar. Im Stand der Technik ist es genau bekannt, dass ein Selbstverstärkungseffekt
für eine Scheibenbremse dadurch bewerkstelligt werden kann,
dass ein Bremsbelag gegen eine sich drehende Bremsscheibe angelegt
wird, wobei der Bremsbelag gegenüber der Bremsscheibe über
geneigte Rampenmittel oder dergleichen in tangentialer Richtung
beweglich ist.
-
Das
grundlegende Problem mit derartigen Ausgestaltungen war in früheren
Zeiten die relativ begrenzte Steuerbarkeit, jedoch konnte dieses
Problem durch eine Betätigung mittels Elektromotoren, welche
durch moderne Elektronik und Sensoren gesteuert werden, im Allgemeinen
behoben werden.
-
Eine
Scheibenbremse mit einem Selbstverstärkungseffekt, wie
vorhergehend definiert, ist in der
WO
03/071150 des gleichen Anmelders wie im vorliegenden Fall
offenbart.
-
Eine
derartige Scheibenbremse kann für jede Anwendungsart eingesetzt
werden, wie beispielsweise für Schienen- oder Straßenfahrzeuge. Die
Scheibenbremse gemäß der vorliegenden Erfindung
jedoch ist primär für Schwerlastkraftfahrzeuge gedacht,
wie beispielsweise Lastkraftwagen, Busse und Anhänger,
jedoch ist sie nicht auf solche Anwendungen begrenzt.
-
Ein
Bremsbelag, welcher bis zu einem bestimmten Ausmaß beweglich
ist, wenn dieser gegen eine sich drehende Bremsscheibe zugestellt
wird, wird einem bestimmten Moment ausgesetzt, welches danach strebt,
den Bremsbelag um eine Achse zu drehen, die parallel zu der Achse
der Bremsscheibe ist und normalerweise innerhalb der Reibungsoberfläche
des Bremsbelags liegt. Dies kann nicht akzeptiert werden.
-
Die Erfindung
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, die negativen Effekte
des Moments, welches auf den beweglichen Bremsbelag ausgeübt wird,
auszuräumen. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, dass, getrennt von und zusätzlich zu den Walzen,
Führungsmittel vorgesehen sind, um den Bremsbelag zwangsweise
in der Tangential- oder Drehrichtung der Bremsscheibe zu führen,
und zwar in der Gestalt von Haltemitteln, welche in der Scheibenbremse
angeordnet sind und den vorderen Bremsbelaghalter gegen Rotation
oder Kippen unter dem Einfluss eines Moments von der sich drehenden Bremsscheibe
zu stützen.
-
Diese
Führungsmittel, wenn diese in der Form von Rollen ausgestaltet
sind, können in der Rampenbrücke für
den Eingriff – bei Rotation der Bremsscheibe in eine Richtung,
welche einer Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs, in welchem
die Bremsscheibe montiert ist, entspricht – mit dem vorderen
Bremsbelaghalter an geeigneten Stellen in drehbarer Weise angeordnet
sein, um dessen Kippen zu verhindern.
-
Für
Bewegungen des Fahrzeugs in der entgegengesetzten Richtung kann
die Anordnung einfacher ausgestaltet sein. Demzufolge können
Gleithalterungen bzw. -lagerungen in der Rampenbrücke für den
Eingriff – bei Rotation der Bremsscheibe in einer Richtung,
die Rückwärtsbewegungen des Fahrzeugs, in welchem
die Bremsscheibe montiert ist, entspricht – mit dem vorderseitigen
Bremsbelaghalter an geeigneten Stellen angeordnet sein, um dessen
Kippen zu verhindern.
-
Die
Halterollen sind vorzugsweise gegenüber der Längsrichtung
der Rampenplatte schräg bzw. winkelig mit einem solchen
Winkel versetzt wie die Rampen in der Rampenplatte, so dass die
Rollen in der Bewegungsrichtung der Rampenplatte abrollen.
-
Der
vordere Bremsbelaghalter kann mit der Rampenplatte über
einen formschlüssigen Eingriff verbunden sein, welcher
dadurch eine feste Verbindung ausbildet. Jedoch kann sich unter
bestimmten Bedingungen eine solche Anordnung als anfällig
für Vibrationen und Lärmentwicklung erweisen.
-
Um
dieses Problem zu beheben, kann der vordere Bremsbelaghalter mit
der Rampenplatte in einer Art und Weise verbunden sein, die dessen
Relativbewegungen in anderen Richtungen als die Tangentialrichtung
erlaubt. Der vordere Bremsbelaghalter kann im vorliegenden Fall
unter Federeinwirkung in Eingriff mit Abschnitten der Rampenbrücke
in einer Ruheposition, wenn die Bremse nicht betätigt ist,
vorgespannt sein.
-
Ein
anderer Weg, um auf praktische Weise den Zweck der Erfindung zu
erreichen, liegt darin, ein bogenförmiges Lagermittel zwischen
einer bogenförmigen Seitenwand der Rampenbrücke
und einer radial äußeren Kante der Rampenplatte
anzuordnen, um diese in der Rotationsrichtung der Bremsscheibe zwangsweise
zu führen.
-
In
dieser Anordnung kann ein bogenförmiges Lagermittel zwischen
einer bogenförmigen Seitenwand der Rampenbrücke
und einer radial inneren Kante der Rampenplatte angeordnet sein.
-
Um
eine Bewegung der Rampenplatte in der Rotationsrichtung der Bremsscheibe
zu erhalten, sind die Walzen vorzugsweise mit ihren Achsen im Wesentlichen
radial gegenüber der Bremsscheibe angeordnet.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
Erfindung soll nachfolgend detaillierter, unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben werden, in welchen
-
1 eine
schematische Draufsicht, teilweise geschnitten, einer beispielhaften
Ausführungsform einer Scheibenbremse ist, in welcher die
Erfindung verkörpert sein kann;
-
2 einen
Ausschnitt aus 1 mit einer ersten Anordnung
gemäß der Erfindung zeigt;
-
3 eine
Seitenansicht entsprechend zur 2 ist;
-
4 einen
Ausschnitt aus 1 mit einer zweiten Anordnung
gemäß der Erfindung zeigt;
-
5 eine
Seitenansicht entsprechend zur 4 ist; und
-
6 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht einer vierten Anordnung gemäß der
Erfindung ist.
-
Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsformen
-
Um
ein geeignetes Verständnis der Anordnung gemäß der
Erfindung zu vermitteln, soll zuerst eine spezifische Ausführungsform
einer Scheibenbremse mit einem Selbstverstärkungseffekt
ausführlich beschrieben werden. Es muss jedoch erwähnt werden,
dass die Wahl dieser spezifischen Ausführungsform nicht
bedeutet, dass der Umfang der Erfindung, wie er durch die Ansprüche
definiert ist, in irgendeiner Weise eingeschränkt werden
soll.
-
In
einer Fahrzeugkarosserie bzw. in einem Fahrgestell ist die in einer
beispielhaften Ausführungsform in 1 gezeigte
Scheibenbremse rittlings über einer drehbaren Bremsscheibe 1 angeordnet,
die in Bremseingriff mit einem vorderen Bremsbelag 2 und
einem hinteren Bremsbelag 3 gelangen kann. Diese Bremsbeläge 2 und 3 sind
jeweils an einem vorderen und einem hinteren Bremsbelaghalter 4 und 5 angebracht.
Der hintere Bremsbelaghalter 5 ist an einem Bremssattel
bzw. Bremsbügel 15 angebracht, wie noch erläutert
wird. Die Bremsbeläge können alternativ separate
Belaghalter benötigen.
-
Es
wird deutlich, dass in dieser spezifischen Ausführungsform
die Scheibenbremse fest mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist,
was bedeutet, dass die Bremsscheibe 1 eine bestimmte (wenn
auch begrenzte) axiale Beweglichkeit gegenüber der Scheibenbremse
aufweisen muss, nämlich für den praktischen Fall
gegenüber seiner Welle bzw. Achse. In anderen Ausführungsformen
kann die Scheibenbremse für ein Zusammenwirken mit einer
axial fixierten Bremsscheibe von dem so genannten Schwimmsatteltyp
sein.
-
Mittels
einstellbarer Abstandsmittel 6, welche nachfolgend beschrieben
werden, ist der vordere Bremsbelaghalter 4 an einer Rampenplatte 7 angebracht.
Im Gegenzug steht die Rampenplatte 7 mit einer Rampenbrücke 8 mittels
jeweils zwischen Rampe 7' und 8' auf der Rampenplatte 7 und
der Rampenbrücke 8 aufgenommenen Walzen 9 in
Verbindung. Die Walzen 9 sind vorzugsweise in einem gemeinsamen
Walzen- bzw. Rollenkäfig (nicht gezeigt) angeordnet, um
eine vollständige Steuerung und eine komplette synchrone
Bewegung der Walzen 9 (unabhängig von ihrer aktuellen
Anzahl) zu erhalten. Die Notwendigkeit eines Walzenkäfigs
ist insbesondere dann von Relevanz, wenn die Rampen 7' und 8' zur Erreichung
einer bestimmten Bremscharakteristik gebogen bzw. gekrümmt
sind.
-
Die
Rampenbrücke 8 ist fest in dem Fahrzeugchassis
bzw. Fahrgestell angeordnet und ist mit Mitteln zur Erzeugung einer
Steuerkraft und zur Aufrechterhaltung eines bestimmten vordefinierten Spiels
bzw. Schlupfs zwischen der Bremsscheibe 1 auf der einen
Seite und den Bremsbelägen 2 und 3 auf
der anderen Seite versehen.
-
Ein
Elektromotor 10 auf der Rampenbrücke 8 kann
eine Motorwelle 11 in beide Richtungen drehen. (Die Einheit
mit dem Namen „Elektromotor" enthält ebenso vorzugsweise
ein Getriebe zum Reduzieren der Drehgeschwindigkeit von dem Motor
sowie eine Feststell- und Sicherheitsbremsanordnung.)
-
Ein
auf der Motorwelle 11 angeordnetes Kegelrad 12 befindet
sich im antreibenden Zahneingriff mit einer Kegelradscheibe 13,
die drehbar durch die Rampenbrücke 8 gehalten
ist. Exzentrisch mit der Kegelradscheibe 13 verbunden ist
eine Kurbelstange 14 vorgesehen, die schwenkbar mit der
Rampenplatte 7 verbunden ist.
-
Durch
Drehen der Kegelradscheibe 13 in irgendeine Richtung mittels
des Kegelrads 12 von dem Motor 10 kann die Position
der Rampenplatte 7 gegenüber der Rampenbrücke 8 eingestellt
werden. Wenn ein Reibungseingriff zwischen dem Bremsbelag 2 (und
dem Bremsbelag 3, wie dies erläutert werden wird)
auf der einen Seite und der Bremsscheibe 1 auf der anderen
Seite ausgebildet werden konnte (über die Abstandsmittel 6 zwischen
der Rampenplatte 7 und dem Bremsbelaghalter 4),
wird eine Verstärkung der Betätigungskraft dadurch
erreicht, dass die Walzen 9 als Reaktion auf einen Tangentialbewegung
der Rampenplatte 7, weiche durch den Reibungseingriff mit
der Bremsscheibe 1 verursacht wird, in ihren Rampen 7' und 8' steigen.
Die Betätigungskraft kann auf genauste Weise gesteuert
werden, indem der Motor 10 in der entsprechenden Richtung
gedreht wird.
-
Mit
Ausnahme der Verschleiß- bzw. Schlupfnachstellfunktion,
welche beschrieben wird, ist der hintere Bremsbelaghalter 5 mit
seinem hinteren Bremsbelag 3 fest mit der Rampenbrücke 8 mittels eines
Bremssattels 15 verbunden.
-
Ein
axiales Führen des Bremssattels 15 und eine Aufnahme
der Reaktionskraft von der Bremsung kann entweder dadurch bewerkstelligt
werden, dass entweder ein erstes Führungsmittel 16,
wie zur Linken in 1 gezeigt, oder dass ein zweites
Führungsmittel 17, wie zur Rechten in 1 gezeigt,
beide jeweils an dem Fahrgestell befestigt, vorgesehen wird. Beide
Führungselemente 16 und 17 weisen axiale
Oberflächen auf, um die Reaktionskräfte von dem hinteren
Bremsbelaghalter 5 aufzunehmen. Das erste Führungsmittel 16 weist
einen axialen Führungszapfen 16' auf, der mit
einer Ausnehmung in dem Bremssattel 15 für dessen
axiale Führung zusammenwirkt, wobei das zweite Führungselement 17 in führender
Art und Weise mit einer axialen Oberfläche des Bremssattels 15 zusammenwirkt.
Durchgängig durch diese Beschreibung bezieht sich der Begriff „axial"
auf die Axialrichtung der Bremsscheibe 1.
-
Nun
soll die Verschleißnachstellanordnung für die
beiden Bremsbeläge 2 und 3 beschrieben
werden. Die gesamte Anordnung wird durch den Elektromotor 10 über
einen Antriebsremen 20, eine Antriebskette oder dergleichen, über
eine Getriebeübertragung 21 von der Motorwelle 11,
eine elektromagnetische Kupplung 22 und einen Antriebszahnkranz 23 in
antreibendem Eingriff mit dem Antriebsriemen 20 angetrieben.
Die elektromagnetische Kupplung 22 befindet sich nur in
Eingriff, wenn eine Spielnachstellung gewünscht wird. Der
Antriebsriemen 20 kann durch einen Getriebezug ersetzt
werden.
-
Der
Antriebsriemen treibt zwei Nachstellhülsen 24,
die drehbar in der Rampenbrücke 8 angeordnet sind
und die dazu dienen, das Spiel für den vorderen Bremsbelag 2 zu
justieren, und zwei Nachstellmuttern 25 an, die ebenso
drehbar in der Rampenbrücke 8 angeordnet sind,
jedoch für die Verschleißnachstellung des hinteren
Bremsbelags 3 dienen.
-
Ein
Nachstellgestänge 26 weist Endmittel 26' in
formschlüssigem Eingriff mit einem der Nachstellhülsen 24 und
mit einem der zwei Nachstellschrauben 27 auf, die jeweils
in Gewindeeingriff mit einer Bohrung in der Rampenplatte 7 stehen.
Die Verbindung durch das Gestänge 26 bedeutet,
dass die Nachstellbewegung übertragen werden kann trotz der
Relativbewegungen zwischen der Rampenplatte 7 und der Rampenbrücke 8.
Die erste Nachstellschraube 27 ist mit einem Sockel 28 drehbar
verbunden, der nicht drehbar an dem vorderen Bremsbelaghalter 4 in
solch einer Art und Weise angeordnet ist, dass die Übertragung
von Tangentialkräften sichergestellt ist.
-
Die
erste Nachstellschraube 27 und der Sockel 28 bilden
zusammen das Abstandsmittel 6 mit einer Länge
aus, welche in Abhängigkeit des Verschleißes des
vorderen Bremsbelags 2 eingestellt wird.
-
Jedes
Ende des Bremssattels 15 ist als eine zweite Nachstellschraube 29 in
Gewindeeingriff mit der Nachstellmutter 25 ausgebildet.
-
Die
Gewinderichtungen der Nachstellschrauben 27 und 29 sind
derart, dass der Abstand zwischen den zwei Bremsbelaghaltern 4 und 5 bei
einer Rotation des Elektrosteuermotors 10 zum Kompensieren
des Verschleißes der Bremsbeläge 2 und 3 beim
Bremsen reduziert wird. Eine derartige Spielnachstellrotation kann
von einer Rotation zum Steuern der Betätigung der Bremse
getrennt ausgebildet sein.
-
Ein
Krafterfassungsmittel 30 von jeder geeigneten Art ist zwischen
der Nachstellmutter 25 und der Rampenbrücke 8 am
Boden der darin vorgesehenen Bohrung für die Mutter 25 angeordnet.
Ein derartiges Krafterfassungsmittel 30 kann Signale übermitteln, welche
auf die axiale Bremskraft hinweisen; derartige Signale können
als Feedback beim Bremsen zum Steuern des elektrischen Steuermotors 10 verwendet werden.
-
Ein
Schutzbalg 31 aus Gummi oder dergleichen ist zwischen der
Rampenbrücke 8 und dem Bremssattel 15 um
jede zweite Nachstellschraube 29 angeordnet, um das Eindringen
von Feuchtigkeit, Schmutz und dergleichen zu verhindern.
-
Des
Weiteren ist an der Seite des vorderen Bremsbelaghalters 4 das
Innere des Scheibenbremsenmechanismus gegen das Eindringen von Feuchtigkeit,
Schmutz und dergleichen auf die folgende Art und Weise geschützt.
Die Rampenbrücke 8 weist eine umfängliche
Wand oder Seitenwand 8" auf, die sich in Richtung zu dem
Bremsbelaghalter 4 erstreckt. In seiner Öffnung,
welche eine beträchtlich größere Länge
(in der Ebene der Zeichnung) als Breite (hierzu quer) aufweist,
ist ein Deckel 32 angeordnet. Der Deckel 32 ist
mit im Allgemeinen kreisförmigen Öffnungen versehen,
in denen äußere Ränder von Bälgen 33 aus
Gummi oder dergleichen angeordnet sind, wobei die inneren Ränder
davon an den Sockeln 28 angebracht sind. Diese im Allgemeinen kreisförmigen
Bälge erlauben ohne Probleme seitliche und axiale Bewegungen
der ersten Nachstellschrauben 27 und der Sockel 28.
-
Bei
Betätigung der Bremse, wie diese durch den Elektromotor 10 über
die Kurbelstange 14 gesteuert wird, kommen die Bremsbeläge 2 und 3 gegen
die Bremsscheibe 1 zum Anliegen, von der beispielsweise
angenommen werden kann, dass sie sich in der 1 nach links
dreht. Die Bremse weist einen Selbstverstärkungseffekt
auf und die Bremsbetätigungskraft wird durch den Elektromotor 10 gesteuert.
-
Der
hintere Bremsbelag 3 auf seinem hinteren Bremsbelaghalter 5 in
dem Bremssattel 15 ist auf geeignete Weise durch die Führungselemente 16 oder 17 geführt,
wobei die Ausgestaltung der Vorderseite inhärent derart
ist, dass die Rampenplatte 7 mit den damit verbundenen
Elementen, beispielsweise dem vorderen Bremsbelag 2, bis
zu einem bestimmten Ausmaß in der Rotationsrichtung der
Bremsscheibe 1 beweglich ist.
-
Während
des Bremsens wird ein Moment auf dem Bremsbelag 2 erzeugt.
Dieses Moment ist bestrebt, den Bremsbelag 2 um eine Achse
zu drehen oder zu kippen, die parallel zu der Bremsscheibenachse
und normalerweise innerhalb der Reibungsoberfläche des
Bremsbelags liegt.
-
Die
Hauptaufgabe der Erfindung liegt darin, sich dieses Moments anzunehmen
und eine Führung für den vorderen Bremsbelag 2 bereitzustellen
und folglich für alle damit verbundenen Elemente, insbesondere
für die Rampenplatte 7, ohne dass die Bewegungen,
welche für den Selbstverstärkungseffekt der Bremse
benötigt werden, negativ beeinflusst werden.
-
Es
wird nun Bezug genommen auf die 2 und 3,
welche ziemlich schematisch sind, wie dies ebenfalls der Fall ist
für die 4 bis 8.
In diesen Figuren können die folgenden Elemente aus 1 erkannt
werden, primär in 2, jedoch
nur dort, wo relevant, ebenso in 3, die eine
Ansicht senkrecht zur 2 darstellt: die Bremsscheibe 1,
der vordere Bremsbelag 2, der vordere Bremsbelaghalter 4,
der hintere Bremsbelag 3, der hintere Bremsbelaghalter 5,
die Rampenplatte 7, die Walzen 9, die Kurbelstange 14,
die beiden ersten Nachstellschrauben 27 und die Sockel 28,
die mit dem vorderen Bremsbelaghalter 4 verbunden sind.
-
Durch
einen Pfeil in durchgezogener Linie ist die Rotationsrichtung der
Bremsscheibe 1 in 3 als nach
Links gerichtet (oder entgegen dem Uhrzeigersinn) angegeben. Es
wird angenommen, dass diese Rotationsrichtung einer Vorwärtsbewegung des
Fahrzeugs entspricht, auf welcher die Bremsscheibe montiert ist.
Das auf den Bremsbelag 2 und folglich die Rampenplatte 7 ausgeübte
Moment ist bestrebt, durch ein Kippdrehmoment in der entgegen gesetzten
Uhrzeigersinnrichtung zu wirken.
-
Um
sich dieses Moments anzunehmen sind jeweils zumindest zwei Halterollen 40 für
die Rampenplatte 7 drehbar unterhalb der linken unteren
Seite und oberhalb der oberen rechten Seite, wie in 3 dargestellt,
angeordnet. Diese Halterollen 40 sind vorzugsweise in kraftübertragender
Weise in der fixierten Rampenbrücke 8 in einer
Weise gelagert, welche nicht weiter beschrieben oder dargestellt
werden soll. Andere Befestigungen sind möglich. Die Anzahl
der Halterollen 40 kann größer als zwei,
beispielsweise vier, betragen.
-
Die
Halterollen 40 sind vorzugsweise gegenüber der
Längsrichtung der Rampenplatte 7, wie dies am
deutlichsten in 2 erscheint, mit dem gleichen Winkel
winkelig versetzt, wie die Rampen 7' der Rampenplatte 7,
um in der Bewegungsrichtung der Rampenplatte abzurollen.
-
Die
Rollen 40 nehmen Haltekräfte auf zylindrischen
oder konischen Oberflächen auf.
-
Für
Rückwärtsbewegungen, wie durch einen Pfeil in
gestrichelter Linie in 3 angeben, wenn angenommen wird,
dass die Fahrzeuggeschwindigkeit gering ist, kann eine einfachere
Halterung oder Führung des vorderen Bremsbelags 2 und
der damit verbundenen Elemente ausreichen. Das Moment im Uhrzeigersinn,
das bei Bremsbetätigung erzeugt wird, kann in diesem Fall
durch Gleithalterungen 41 aufgenommen werden, die aus jedem
geeigneten Lagermaterial hergestellt und gegenüber der
Rampenbrücke 8 befestigt sind.
-
Als
offensichtliche Modifikationen können Halterollen 40 oder
dergleichen für Rückwärtsbewegungen und/oder
Gleithalterungen 41 für Vorwärtsbewegungen
herangezogen werden.
-
In
der in den 2 und 3 gezeigten
Anordnung besteht ein formschlüssiger Eingriff oder eine
feste Verbindung zwischen der Rampenplatte 7 und dem vorderen
Bremsbelag 2 über die Nachstellschraubensockel 28,
die mit dem vorderen Bremsbelaghalter 4 verbunden sind.
-
Die
in den 4 und 5 gezeigte Anordnung unterscheidet
sich von der Anordnung gemäß den 2 und 3,
mit welcher diese im Allgemeinen übereinstimmt, dadurch,
dass es keinen derartigen formschlüssigen Eingriff oder
keine fest Verbindung zwischen der Rampenplatte 7 und dem
vorderen Bremsbelag 2 gibt. Stattdessen ist der vordere Bremsbelaghalter 4 mit
länglichen Löchern oder schlitzförmigen
Löchern 4' versehen, in welchen Endzapfen 28' der
Nachstellschraubensockel 28 mit einer bestimmten Möglichkeit
für gegenseitige Bewegungen in anderen Richtungen als der
Tangentialrichtung in Eingriff gelangen. Dies kann für
ein Eliminieren der Übertragung von Vibrationen von dem Bremsbelag 2 zu
dem vorhergehend beschriebenen Bremsmechanismus von Bedeutung sein.
-
In
einer Ruheposition, d. h. wenn die Bremse nicht betätigt
wird, kann der vordere Belaghalter 4 durch Druckfedern 45 in
eine Position vorgespannt werden, in welcher dieser durch geeignete
Abschnitte der feststehenden Rampenbrücke 8 geführt
ist.
-
Die
Führung bei Bremsbetätigung geschieht in der gleichen
Art und Weise wie in der Anordnung gemäß den 2 und 3,
d. h. mittels der Halterollen 40 und der Gleithalterungen 41.
-
Die
in 6 gezeigte Anordnung unterscheidet sich prinzipiell
von den in den 2 bis 5 gezeigten
Anordnungen dadurch, dass ihre Walzen 9 relativ zueinander
axial winkelig versetzt sind, um eine Bewegung der Rampenplatte 7 in
der Rotationsrichtung der Scheibe 1 zu bewerkstelligen.
Ebenso sind in 6 der vordere Bremsbelaghalter 4 und
die Seitenwand 8'' der Rampenbrücke 8 gezeigt.
-
Die
Rampenplatte 7 ist im vorliegenden Fall in einem bogenförmigen
Pfad (dessen Zentrum nicht notwendigerweise mit dem Zentrum der
Bremsscheibe 1 übereinstimmen muss) durch ein äußeres
Lagermittel 50 zwischen der Rampenplatte 7 und
der bogenförmigen Rampenbrückenseitenwand 8'' geführt.
Dieses Lagermittel 50 kann, wie dargestellt, aus einer
Anzahl von Walzen in einem gemeinsamen Walzenkäfig bestehen.
Alternativ kann es ein Gleitlager oder ähnliches Lagermittel
sein.
-
Ein
komplementäres inneres Lagermittel 51 kann an
der anderen oder gegenüberliegenden Seite zwischen der
Rampenplatte 7 und der Rampenbrückenseitenwand 8'' angeordnet
sein. Dieses kann ein Gleitlager oder alternativ ein Lager des gleichen
Typs wie das Mittel 50 sein.
-
Lagermittel
des gleichen allgemeinen Typs wie das Lagermittel 50 können
in den in den 2 bis 5 gezeigten
Ausführungsformen verwendet werden.
-
Im
Allgemeinen ist es wichtig, zu bemerken, dass in der gezeigten Ausführungsform
der Scheibenbremse justierbare Abstandsmittel 6, die Nachstellschrauben 27 und
Sockel 28 aufweisen, zwischen dem vorderen Bremsbelaghalter 4 und
der Rampenplatte 7 angeordnet sind. Jedoch in anderen, nicht
gezeigten Ausführungsformen, kann der vordere Bremsbelaghalter
direkt mit der Rampenplatte verbunden sein, wobei solche Ausführungsformen
vom Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst sind.
-
Des
Weiteren, und sogar noch wichtiger, sind weitere praktische Ausführungsformen
von Scheibenbremsen, bei denen ein Bremsbelag mit bestimmten damit
verbundenen Mitteln gegenüber deren Bremsbetätigungsmechanismus
beweglich ist, vom Umfang der vorliegenden Erfindung, wie in den anhängenden
Ansprüchen definiert, umfasst.
-
Zusammenfassung
-
Eine
Scheibenbremse weist Mittel (10–14) auf,
um zumindest einen Bremsbelag (2) in Eingriff mit einer
drehenden Bremsscheibe (1) zu bringen. Der Bremsbelag ist – gegenüber
der Scheibenbremse selbst – in einem gewissen Ausmaß zusammen mit
der Bremsscheibe beweglich. Führungsmittel (40; 50, 51)
sind vorgesehen, um den Bremsbelag (2) in der Tangential-
oder Rotationsrichtung der Bremsscheibe (1) zwangsweise
zu führen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-