Verfahren zur Herstellung von geformten Raketentreibsätzen hoher Festigkeit
aus Cyclotrimethylentrinitramin Bei der Verwendung von Raketentreibsätzen aus festen
Stoffen ist die mechanische Festigkeit derartiger Treibsätze von maßgeblicher Bedeutung.
Bei vielen Stoffen können solche Festigkeiten ohne Zuhilfenahme von Bindemitteln
wie z. B. Kunstharzen überhaupt nicht erreicht werden. Der Zusatz von Kunstharzen
als Binder setzt jedoch in solchen Fällen, in denen Stoffe mit ausgeglichener Sauerstoffbilanz
wie Cyclotrimethylentrinitramin Verwendung finden sollen, die Leistung meistens
so stark herab, daß der Einsatz eines so hochwertigen Materials nicht mehr sinnvoll
ist. Andererseits muß dem Cyclotrimethylentrinitramin sowohl aus Gründen der Verarbeitbarkeit
zu einem genügend festen Formteil wie auch aus Gründen der Verringerung der Sensibilität
ein Zusatz gemacht werden, der sowohl phlegmatisierend wirkt als auch eine ausreichende
Festigkeit und Verarbeitbarkeit gewährleistet, jedoch die energetische Wirksamkeit
nicht wesentlich herabmindert.Process for the manufacture of molded high strength rocket propellants
made of cyclotrimethylene trinitramine When using solid rocket propellants
The mechanical strength of such propellants is of decisive importance.
With many substances, such strengths can be achieved without the aid of binders
such as B. synthetic resins cannot be achieved at all. The addition of synthetic resins
as a binder, however, in those cases in which substances with a balanced oxygen balance
how cyclotrimethylene trinitramine should be used, the performance mostly
so much that the use of such a high-quality material no longer makes sense
is. On the other hand, the cyclotrimethylene trinitramine must be used both for reasons of processability
to a sufficiently strong molded part as well as for reasons of reducing sensitivity
an addition can be made that has both a phlegmatizing effect and a sufficient one
Strength and workability guaranteed, but the energetic effectiveness
does not decrease significantly.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Verformung von Explosivstoffen
diesen organische Faserstoffe einzuverleiben, wodurch die Festigkeit daraus hergestellter
Gebilde erhöht wird. Diese müssen jedoch, um eine ausreichende Verfestigung zu erzielen,
in erheblichen Mengen zugefügt werden, wodurch bei der Verwendung solcher Gemische
als Treibsätze Unregelmäßigkeiten im Abbrand entstehen, außerdem die Sauerstoffbilanz,
wie bereits oben ausgeführt, erheblich gestört wird. Um den dargestellten Forderungen
zu genügen, muß der Zusatzstoff selbst eine möglichst ausgeglichene Sauerstoffbilanz
besitzen; er muß also zweckmäßig selbst Sprengstoffcharakter besitzen, jedoch mit
ausgesprochen geringer Sensibilität und von feinfaseriger Struktur sein zur Vermittlung
der erforderlichen Festigkeit.It has been suggested in the deformation of explosives
incorporate these organic fibers, thereby increasing the strength of them
Structure is increased. However, in order to achieve sufficient consolidation, these must
can be added in significant amounts, thereby reducing the use of such mixtures
as propellants, irregularities occur in the combustion, as well as the oxygen balance,
as already stated above, is significantly disturbed. To the presented claims
To be sufficient, the additive itself must have an oxygen balance that is as balanced as possible
own; it must therefore expediently have the character of an explosive itself, but with
to be extremely low sensitivity and of fine-grained structure for mediation
the required strength.
Es wurde nun gefunden, daß Nitroguanidin in feinfaseriger Form in
hervorragender Weise geeignet ist als Zusatzstoff für die Herstellung von festen
Raketentreibsätzen aus Cyclotrimethylentrinitramin. Als feinfaseriges Nitroguanidin
eignen sich hierzu insbesondere Nitroguanidinkristalle, deren Länge 20 bis 100 R.
und deren Breite 1,5 bis 5 [, beträgt. Da gepreßtes Cyclotrimethylentrinitramin
allein keinerlei Festigkeit besitzt, wird durch den Zusatz des feinfaserigen Nitroguanidins
erreicht, daß matt Treibsätze von großer mechanischer Festigkeit, hoher Leistung
und guter Handhabungssicherheit auf der Basis von Cyclotrimethylentrinitramin benutzen
kann.It has now been found that nitroguanidine in fine fiber form in
Is eminently suitable as an additive for the production of solid
Rocket propellants made from cyclotrimethylene trinitramine. As fine-fiber nitroguanidine
Nitroguanidine crystals with a length of 20 to 100 R.
and the width of which is 1.5 to 5 [. Because pressed cyclotrimethylene trinitramine
alone has no strength, is due to the addition of the fine-fiber nitroguanidine
achieved that matt propellants of great mechanical strength, high performance
and good handling safety based on cyclotrimethylene trinitramine
can.
Das Nitroguanidin, das in feinfaseriger Form der genannten Größenordnung
verwendet wird, wird in Mengen von etwa 25 bis 50% dem Cyclotrimethylentrinitramin
zugesetzt, die Komponenten innig vermischt und in der üblichen Art und Weise zu
Treibsatzformlingen mittels Pressen oder Schneckenpressen verarbeitet.The nitroguanidine, which is in fine fibrous form of the order of magnitude mentioned
is used in amounts of about 25 to 50% of the cyclotrimethylene trinitramine
added, the components are intimately mixed and in the usual way
Processed propellant moldings by means of presses or screw presses.
Bei der Verarbeitung auf Schneckenpressen kann man so verfahren, daß
eine nasse Mischung, wie sie 'beispielsweise durch Zentrifugieren oder Absaugen
auf Nutschen erhalten wird, in der Schneckenpresse bei der Verformung weitestgehend
entwässert wird und der erhaltene Formkörper, der nunmehr nur noch wenige Prozente
Feuchtigkeit enthält, nachträglich durch Trocknung wasserfrei gemacht wird.When processing on screw presses one can proceed in such a way that
a wet mixture, such as that obtained by centrifugation or suction
is obtained on suction filters, in the screw press during deformation as far as possible
is dehydrated and the molded body obtained, which is now only a few percent
Contains moisture, is subsequently rendered anhydrous by drying.