DE1036362B

DE1036362B - UEberspannungsschutzeinrichtung fuer Fernmelde- und Fernsprechleitungen

Info

Publication number: DE1036362B
Application number: DES48738A
Authority: DE
Inventors: Eberhard Schulz
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1956-05-16
Filing date: 1956-05-16
Publication date: 1958-08-14

Description

DEUTSCHES

Es ist bekannt, zum Schutz von Fernmelde- und Fernsprechleitungen gegen Gefährdungsspannungen Überspannungsableit: · zu verwenden. Diese sollen die Leitungen im . uigenblick des Entstehens von Überspannungen erden. An den Überspannungsschutz werden dabei verschiedene Forderungen gestellt, deren Erfüllung die Güte der Schutzeinrichtung bestimmt. So soll sowohl die Ansprechspannung als auch die Ansprechverzögerung möglichst gering sein, auf der anderen Seite muß der Überspannungsschutz aber plötzlich auftretende große Elektrizitätsmengen ableiten können, ohne dabei zerstört zu werden. Zur Erfüllung dieser Forderungen werden Schutzeinrichtungen mit Grob- und Feinschutz verwendet, zwischen denen sich normalerweise Stromsicherungen befinden. Letztere haben die Aufgabe, denFeinspannungsableiter, dessen Belastbarkeit naturgemäß nur begrenzt ist, gegen Überspannungen längerer zeitlicher Dauer zu schützen. Die Stromsicherungen haben aber den Nachteil, daß sie häufig durch solche Blitzschläge bereits zerstört werden,, bei denen moderne Spannungsableiter noch nicht gefährdet sind. Vielfach werden daher die Stromsicherungen überhaupt weggelassen, dabei aber die Gefahr der Zerstörung der Spannungsableiter in Kauf genommen.

Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß zwischen die beiden Funkenstrecken im Zuge der Leitungsverbindungen je eine Wicklung eines beim Ansprechen der Feinfunkenstrecke diese kurzschließenden Relais gelegt ist und die Relaiswicklungen als Längsdrosseln wirksam sind. Mit dieser Anordnung sind die in den Leitungszweigen sonst eingeschalteten Längsdrosseln entbehrlich, die üblicherweise zur Schaffung besserer Ansprechbedingungen für die Spannungsableiter vorgesehen sind.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels.

Die Zeichnung zeigt die Überspannungsschutzeinrichtung im Zuge einer Doppelleitung, wobei der Pfeil zwischen den Leitungen α und b die Richtung des möglichen Überspannungsstoßes angibt. Zwischen diesen Leitungen liegt eine Grobfunkenstrecke GS, die normalerweise aus einer Luftfunkenstrecke besteht und in der Lage ist, auch stärkere Entladungen über einen spannungsabhängigen Widerstand zur Erde abzuleiten. Im Zuge der Leitungen zum Feinspannungsschutz FS liegt je eine Wicklung eines Kurzschlußrelais R. Die Wicklungen sind möglichst streuarm ausgeführt und haben neben ihrer Relaisfunktion die Aufgabe, als Längsdrossel zu wirken. Die Längsdrossel bildet hierbei praktisch eine elektrische Weiche, indem der 50-Hz-Dauerstrom, der z. B. durch eine Starkstrombecinflussung entsteht, das Kurzüber sp annungs s chutzeinrichtung
für Fernmelde- und Fernsprechleitungen

Anmelder:
Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Witteisbacherplatz 2

Eberhard Schulz, München,
ist als Erfinder genannt worden

schlußrelais R zum Ansprechen bringt, während die Blitzspannungen wegen ihrer hohen Frequenzanteile schon durch den Grobschutz GS abgeleitet werden. Der Feinspannungsschutz FS besteht meist aus Entladungsstrecken in verdünntem Gas und vermag bereits Spannungen, die etwa 300 Volt übersteigen, zur Erde abzuführen.

Beim Ansprechen des Feinspannungsschutzes FS wird das Kurzschlußrelais R zur Auslösung gebracht, wenn es sich um eine Überspannung von längerer zeitlicher Dauer handelt. Das ist insbesondere bei Starkstrombeeinflussungen der Fall. Durch die Relaiskontakte r3 bzw. r4 wird dadurch der gefährdete Feinspannungsschutz FS kurzgeschlossen. Die mögliche Überlastung der Relaiswicklung wird dadurch verhindert, daß beim Ansprechen des Relais mit Hilfe der Hilfskontakte r 1 bzw. rl ein spannungsabhängiger Widerstand W den Wicklungen parallel geschaltet wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Überspannungsschutzeinrichtung für Fernmelde- und Fernsprechleitungen, bestehend aus einer Hauptfunkenstrecke für hohe Ansprechspannung und einer parallel dazu liegenden Feinfunkenstrecke für geringe Ansprechspannung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die beiden Funkenstrecken im Zuge der Leitungsverbindungen je eine Wicklung eines beim Ansprechen der Feinfunkenstrecke diese kurzschließenden Relais gelegt ist und die Relaiswicklungen als Längsdrosseln wirksam sind.

809 597/455

2. Überspannungsschutzeinrichtung für Fernmelde- und Fernsprechleitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Zuge der Leitungen vorgesehenen Relaiswicklungen streuungsarm ausgeführt sind.

3. Überspannungsschutzeinrichtung für Fernmelde- und Fernsprechleitungen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheinwiderstand des symmetrischen Kreises der Wicklungen auf den der Leitungen abgeglichen ist.

4. Überspannungsschutzeinrichtung für Fernmelde- und Fernsprechleitungen nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz der Relaiswicklungen gegen Überlastung diesen beim Ansprechen des Relais ein spannungsabhängiger Widerstand parallel geschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen