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Die Erfindung betrifft eine Röntgenanode
mit einer thermisch hochbelastbaren Oberfläche sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer solchen Röntgenanode.
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Röntgenanoden
in klassischen Röntgenröhren weisen
eine Oberfläche
auf, die aufgrund ihres vorgesehenen Einsatzzwecks einer – insbesondere wechselnden – starken
thermischen Belastung ausgesetzt ist. Zur Erzeugung der Röntgenstrahlung wird
die Oberfläche
einer solchen Röntgenanode
mit einem Strahl hochenergetischer Elektronen beschossen. Beim Abbremsen
der Elektronen in der Oberfläche
der Röntgenanode
entsteht dann die gewünschte
Röntgenstrahlung.
An dem Punkt auf der Oberfläche
der Röntgenanode,
auf welchem der Elektronenstrahl auftrifft, dem sogenannten Brennfleck,
treten Temperaturen von bis zu 2500°C auf. Um die Lebensdauer der
Röntgenröhren zu
erhöhen,
wird daher vielfach mit sogenannten Drehanodenröhren gearbeitet, bei denen
eine tellerartige Röntgenanode um
ihre Symmetrieachse rotiert. Der Elektronenstrahl trifft diese Drehanode
im radial äußeren Bereich,
das heißt
nahe des Umfangs des Anodentellers. Durch die Rotation des Anodentellers
bewegt sich die Oberfläche
permanent unter dem innerhalb der Röntgenröhre feststehenden Brennfleck
hinweg, so dass sich der Brennfleck auf einer Brennbahn auf dem
Anodenteller entlang bewegt und die Oberfläche des Anodentellers nicht
immer an der gleichen Stelle trifft. Eine Drehanode ist in 1 im Schnitt dargestellt.
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2 zeigt
in einem vergrößerten Ausschnitt den
genaueren Aufbau einer herkömmlichen
Drehanode sowie die Temperaturverhältnisse entlang der Brennbahnoberfläche. Die
Drehanode besteht aus einem Teller 4, beispielsweise aus
Mo oder TZM, auf dem sich am äußeren Umfang
eine Brennbahnschicht 3 aus Wolfram mit einem Anteil an
Rhenium (WRe) befindet. Bei größeren Drehanoden
ist mit dem Teller 4 oft eine Scheibe 5 aus Grafit
verbunden, um die Wärmespeicherkapazität zu erhöhen. Auf
der Oberfläche 2 dieser
Brennbahnschicht 3 bewegt sich der Brennfleck B. Die Rotationsrichtung
des Anodentellers ist mit der Pfeilrichtung R gekennzeichnet. Während des
Betriebs herrscht in der Brennbahnschicht 3 eine Durchschnittstemperatur
von ca. 1000°C.
Auf der Brennbahnoberfläche 2,
das heißt
in den ersten μm
der Brennbahnschicht 3, beträgt die Temperatur ca. 1.500°C. Der Temperaturverlauf
an einem bestimmten Oberflächenpunkt
bei einem Durchlauf unter dem Brennfleck B ist durch die eingezeichnete
Temperaturkurve dargestellt. Unmittelbar beim Überstreichen des elektronischen
Brennflecks B nimmt die Temperatur an dieser Stelle ca. 2500°C an. Danach
kühlt die
Temperatur relativ schnell wieder auf 2000°C ab und klingt dann allmählich auf 1500°C ab, bis
schließlich
der Brennfleck B erneut über
die betreffende Stelle der Brennbahnoberfläche 2 streicht.
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Die relativ kräftigen Thermoschocks, wenn der
Elektronenstrahl mit seiner hohen Energiedichte über die Brennbahnoberfläche 2 streicht,
führen
zu einer Thermoermüdung,
die in einer starke Aufrauung der Brennbahnoberfläche 2 resultiert. 4 zeigt in schematischer
Darstellung einen stark vergrößerten Schnitt
durch eine solche Oberfläche.
Es bilden sich zwischen einzelnen Rissen 11 backenzahnähnliche
Aufwerfungen 12 aus, so dass eine wellige Aufrauung der
Oberfläche
entsteht. 3 zeigt eine
mikroskopische Aufnahme eines Teils der Oberfläche einer Brennbahn eines üblichen
Drehanodentellers am Ende ihrer „Lebenszeit", das heißt bei einer
Außerbetriebnahme.
Die Bildfläche
entspricht ca. 2,64 mm2. Dieses mikroskopische
Bild zeigt sehr deutlich in der Oberfläche gebildete Aufschmelztröpfchen,
welche als Stalagmiten aus der Brennbahn herausstehen, sowie zwischen
den Aufschmelztröpfchen
entstehende Thermoschockrisse. Einzelne dieser Anrisse sind durch
weiße
Pfeile gekennzeichnet. Bei einer genaueren Auswertung der in 3 gezeigten mikroskopischen
Aufnahme wurden insgesamt 194 Anrissbildungen auf 2,64 mm2 gezählt.
Solche Anrisse können
bis ca. 0,7 mm tief nach unten in die Oberfläche hinein wachsen. Durch das Risswachstum
wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass
Partikel in den Hochspannungsraum abgegeben werden, wodurch in der
Folge die Wahrscheinlichkeit von Hochspannungsstörungen zunehmen kann.
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Des Weiteren führt die zunehmende Oberflächenrauigkeit
der Brennbahnoberfläche 2 zu
einer Reduzierung der Strahlenausbeute. Zur Erläuterung wird auf die 2 und 5 verwiesen. Üblicherweise ist die Brennbahnoberfläche 2 unter
einem kleinen Winkel α von
ca. 7° zur
Oberfläche
des Anodentellers 1 nach außen hin geneigt. Beim Auftreffen
des Elektronenstrahls auf die Brennbahnoberfläche 2 wird gleichmäßig in alle
Richtungen Röntgenstrahlung 14 abgestrahlt,
wodurch die in 1 gezeigte
Röntgenstrahlen-Halbkugel 8 über der
Brennbahnoberfläche 2 entsteht.
Von der insgesamt abgestrahlten Röntgenstrahlung wird jedoch
nur ein kleiner Teil tatsächlich
als Nutz-Röntgenstrahlung 10 verwendet
und zum Untersuchungsobjekt geführt,
wogegen der größte Teil
in andere Richtungen abstrahlt und von einem Gehäuse oder mittels einer Blende 9 ausgeblendet
wird. Wie 1 deutlich
zeigt, wird dabei nur der sehr flach über der Brennbahnoberfläche 2 nach
außen
hin abgestrahlte Teil der Röntgenstrahlung 14 verwendet.
Diese geometrische Anordnung hat den Vorteil, dass der Brennfleck
einerseits noch relativ groß gehalten
werden kann (in der Regel ca. 10 mm × 1 mm), um die Belastung für die Brennbahnoberfläche möglichst
gering zu halten. Andererseits wird durch die Nutzung des nur flach über der
Telleroberfläche
nach außen
abgestrahlten Anteils der Röntgenstrahlung
die effektive Größe des Röntgenquellpunktes,
bei dem es sich ja um eine Projektion des tatsächlich auf der Brennbahnoberfläche 2 befindlichen
Brennflecks B auf die Ebene der Blende 9 handelt, auf geringere
Abmessungen von z. B. 1 mm x 1 mm reduziert. Durch den auf diese
Weise optisch verkleinerten „wirksamen
Röntgenquellpunkt" ist eine bessere
Auflösung
bei den Röntgenaufnahmen
zu erreichen. 5 zeigt
deutlich, wie die Oberflächenaufrauung
zu einer Strahlungsabschwächung
in die Richtung des genutzten Anteils 10 der Röntgenstrahlung 14 führt. Während einige
Strahlen 14 ungehindert knapp über die aufgeraute Oberfläche 2 hinweg durch
die Blende 9 zum Untersuchungsobjekt gelangen, werden dagegen
insbesondere sehr oberflächennahe
Röntgenstrahlungen 13 durch
die Rauigkeiten auf der Oberfläche 2 abgeschirmt.
Mittels Dauerversuchen wurde festgestellt, dass bei einer durchaus üblichen
Belastung eines handelsüblichen
Anodentellers mit 60 kW Elektronenschüssen zum Ende der Lebenszeit
hin die Oberflächenrauigkeitswerte 45 μm (RZ) betragen
können
und diese eine Schwächung
der Nutz-Röntgenstrahlung
um 14 % und mehr bewirken können.
Da der Anteil der genutzten Röntgenstrahlung
im Verhältnis
zur insgesamt erzeugten Röntgenstrahlung
ohnehin relativ gering ist, wäre
es – insbesondere
bei der Anwendung in Computertomographen – von großem Vorteil, einen zusätzlichen Dosisverlust
durch einen Brennbahnverschleiß in
der Größenordnung
von über
10 % und mehr zu vermeiden.
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Der Verschleiß der Brennbahn ist unmittelbar von
der Höhe
der auf die Oberfläche
einwirkenden Leistung abhängig.
Daher zielen bisherige Maßnahmen
zur Verlängerungen
der Lebensdauer von Röntgenanoden
in erster Linie darauf ab, diese Leistung zu reduzieren. Eine Möglichkeit
besteht theoretisch darin, die Umdrehungsgeschwindigkeit des Anodentellers
zu erhöhen,
damit die Brennbahnoberfläche schneller
unter dem Brennfleck hindurch läuft.
Da die Belastung der Oberfläche
aber nur mit der Quadratwurzel der Umdrehungsgeschwindigkeit reduziert werden
kann, ist relativ schnell die Grenze der wirksamen Verbesserungsmaßnahmen
erreicht. Eine notwendige Vervierfachung der Umdrehungsgeschwindigkeit,
um die Belastung der Anodenoberfläche zu halbieren, ist wegen
der Lagerbelastung bei normaler Lagerbauweise unrealistisch. Dies
gilt sowohl bei der Verwendung von Kugellagern als auch bei einer
Verwendung von Gleitlagern zur Lagerung des Anodentellers. Ein weiterer
Ansatz zur Reduzierung der Brennbahnbelastung ist eine Dosismodulation
in CT-Anlagen, bei der die Strahlendosis immer dann um 20 % gesenkt
wird, wenn ein Patient von vorne oder hinten durchstrahlt wird.
Dadurch wird der Verschleiß zwar
zeitlich verzögert,
aber nicht vermieden. Des Weiteren würde eine für bestimmte Anwendungen an
sich wünschenswerte
weitere Erhöhung der
Schussleistungen beziehungsweise Erhöhung der Röntgenausgangsleistungen zwangsläufig zu
einem erhöhten
Verschleiß der
Brennbahn führen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Röntgenanode
mit einer thermisch hochbelastbaren Oberfläche sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer solchen Röntgenanode
anzugeben, bei welchem die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Thermoschockrissen
sowie eine Aufrauung der Oberfläche
aufgrund der thermischen Belastung weitgehend vermieden oder zumindest
in starkem Maße
reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Röntgenanode
gemäß Patentanspruch
1 und durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
14 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist die Röntgenanode in
der betreffenden Oberfläche
zumindest bereichsweise definierte Mikroschlitze auf, welche entsprechend
bei der Herstellung oder im Rahmen einer Nachbehandlung der Röntgenanode
in die Oberfläche
eingebracht werden. Bei solchen definierten Mikroschlitzen handelt
es sich um Schlitze mit Abmessungen im μm-Bereich, welche im μm-Bereich
voneinander beabstandet sind.
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Es wurde festgestellt, dass die Aufrauung
einer Oberfläche,
die starken wechselnden Belastungen ausgesetzt ist, in erster Linie
darauf zurückzuführen ist,
dass sich bei einer Erhitzung die heißen mikroskopischen Volumenanteile
zunächst
im elastischen Bereich ausdehnen. Dabei behindern sich die Volumenelemente
gegenseitig, was zu einem Aufbau von Druckspannung führt. Irgendwann
wird die Druckspannung so hoch, dass sie die plastische Druck-Fließgrenze überschreitet,
wodurch bestimmte Verformungsvorgänge eingeleitet werden. Zum
einen fließt
das Material nach oben zur Oberfläche, da zur Seite und nach
unten hin eine makroskopische Dehnungsbehinderung durch die benachbarten
Volumenelemente besteht. Dieser Materialfluss an die Oberfläche ist
zwar am Anfang relativ unmerklich. Bei einer größeren Anzahl von Thermoschocks
summiert sich dieser Effekt aber soweit auf, dass es zu einer Welligkeit
kommen kann, welche ähnlich
einem Orangenhauteffekt wirkt. Des Weiteren kommt es wegen der makroskopischen
Dehnungsbehinderung zu Fließvorgängen innerhalb
des Materials derart, dass der Werkstoff im Material selber plastisch
gestaucht wird, auch wenn makroskopisch die Abmessungen des Volumenelements
in der Seitwärtslänge gleich
bleibt. Diese beiden Vorgänge
sind irreversibel bezüglich
des plastischen Anteils. Beim Abkühlen neigt das Material dazu,
sich entsprechend genauso viel zusammenzuziehen, wie es sich zuvor
ausgedehnt hat. Da aber ein Teil nach oben weggeflossen ist, fehlt
dieses Materialvolumen, und es wird bei häufiger Wiederholung des Effektes
zu Rissbildungen in der Oberfläche
kommen.
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Durch das Einbringen von definierten
Mikroschlitzen in die Oberfläche
werden thermoschockbeanspruchte Materialvolumina von gegenseitigen Dehnungsbehinderungen
freigemacht, so dass sich die zwischen den Mikroschlitzen befindlichen,
mikroskopischen Volumina frei bewegen können und nach allen Richtungen
seitlich ausdehnen können,
ohne mit einem benachbarten Volumenelement zusammenzustoßen. Daher
bleibt die Materialverformung näherungsweise
rein elastisch, d. h. die makroskopischen Volumenelemente können sich
ausdehnen und beim Abkühlen
wieder zusammenziehen, ohne dass eine bleibende Materialverformung
eintreten würde.
Wesentliche plastische Dehnungen und Stauchungen und damit einhergehende
Materialermüdung
werden vermieden. Folglich können
die Bildung von Rissen und die Aufrauung der Oberfläche signifikant
vermindert werden.
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Die Mikroschlitze können prinzipiell
beliebig in die Oberfläche
eingebracht sein. Bevorzugt sollte jedoch der Abstand zwischen den
Mikroschlitzen nicht zu groß gewählt werden,
damit die Dehnungsbewegung eines zwischen zwei Mikroschlitzen befindlichen
Volumenbereichs nicht in den plastischen Bereich kommt und damit
eine signifikante Materialermüdung
einsetzen kann. In Dauerversuchen hat sich herausgestellt, dass
der Abstand zwischen zwei benachbarten Mikroschlitzen vorzugsweise
zwischen 50 und 300 μm
liegen sollte. Besonders bevorzugt sollte der Abstand zwischen 100
und 150 μm
betragen.
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Vorzugsweise werden die Mikroschlitze
in einer definierten Mikroschlitzstruktur, d. h. in einem bestimmten
Muster angeordnet. Die optimale Form beziehungsweise Anordnung der
Mikroschlitze hängt von
der jeweiligen Art der Belastung sowie der konkreten Form der Röntgenanode
ab. Die genauen Abmessungen und Positionen der Schlitze zueinander sollten
daher in Abhängigkeit
von der jeweiligen Belastung und der Art des Röntgenröhre bzw. Röntgenanode optimiert werden.
Unter Umständen
ist es sinnvoll, die optimale Form in geeigneten Parameterstudien
für die
jeweilige Röntgenanode
und den Einsatz vorab zu ermitteln.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
die Mikroschlitze zumindest bereichsweise streifenförmig in
einem bestimmten Rastermaß zueinander
angeordnet.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Mikroschlitze zumindest bereichsweise gitterförmig in
einem bestimmten Rastermaß angeordnet,
so dass sich kleine, ringsum durch Mikroschlitze begrenzte Volumenelemente
ausbilden. Bei einem weiteren besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die Mikroschlitze zumindest bereichsweise wabenförmig oder
wabenformähnlich
ausgebildet, d. h. einschließlich
geometrischer Verzerrungen aufgrund affiner Projektionen.
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Die Mikroschlitze müssen in
der Regel nicht tiefer als 100 μm
sein. Die Tiefe liegt vorzugsweise zwischen 30 und 100 μm, besonders
bevorzugt zwischen 50 und 100 μm.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
weisen zueinander benachbart angeordnete Mikroschlitze außerdem unterschiedliche Schlitztiefen
auf. Dadurch wird ein Wärmefluss
in das Materialinnere der Röntgenanode
möglichst
wenig behindert.
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Die Breite der Mikroschlitze liegt
vorzugsweise zwischen 3 und 15 μm.
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Das Schlitz-Aspektverhältnis, das
heißt
der Verhältnis
der Breite zur Tiefe des Mikroschlitzes, liegt vorzugsweise in der
Größenordnung
von 1:10, das heißt,
dass beispielsweise ein ca. 60 μm
tiefer Mikroschlitz eine Breite von ca. 6 μm aufweist.
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Die Mikroschlitze können in
verschiedenster Weise in die Oberfläche eingebracht werden.
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Eine Möglichkeit besteht darin, die
Mikroschlitze mit einem Laserstrahl in das Material der Oberfläche einzubrennen.
Hierzu kann ein normaler Laser oder ein Excimer-Laser verwendet
werden, welcher sowohl im kontinuierlichen Betrieb als auch im Impulsbetrieb
betrieben werden kann. Vorzugsweise wird ein weiterer Laser mit
geringerer Laserleistung genutzt, um die Oberfläche vor dem Einbringen der
Mikroschlitze lokal vorzuerhitzen oder nachzuwärmen. Besonders bevorzugt wird
ein Reaktionsgas, beispielsweise Luft, O2,
CO2 oder ein halogenhaltiges Gas bzw. ein
Halogen genutzt, um das vom Laser erhitzte Oberflächenmaterial
zur Bildung der Mikroschlitze beschleunigt abzutragen.
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Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung der Mikroschlitze
ist die Verwendung eines Hochdruckwasserstrahls. Dabei kann zur
Unterstützung
des Hochdruckwasserstrahls ein Strahlzusatz wie Korund, Quarzsand
verwendet werden. Bei der Herstellung von Mikroschlitzen in Röntgenanodenröhren wird
vorzugsweise Wolframstaub verwendet.
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Die Mikroschlitze können prinzipiell
auch mit Hilfe eines Funkenerosionsverfahrens in die Oberfläche eingebracht
werden. Die Funkenerosion kann dabei in Wasser oder in Öl durchgeführt werden.
Aus vakuum-hygienischen Gründen
erfolgt eine Einbringung von Mikroschlitzen vorzugsweise in einer
wässrigen
oder alkoholischen Salzlösung.
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Insbesondere wenn die Erfindung dazu
eingesetzt werden soll, um eine Bildung von Thermoschockrissen zu
verhindern, die Risskeime für
bruchmechanisch kritische Risse bilden, werden die Mikroschlitze
sinnvollerweise so ausgebildet, dass sie nicht selbst als Risskeime
für Ermüdungs- oder Kriechrisse
wirken können.
In solchen Fällen
wird der Schlitzgrund sowohl aus bruchmechanischer Sicht als auch
im Hinblick auf die Lord-Sneddon-Gleichung, d. h. um eine mechanische
Spannungserhöhung
zu vermeiden, vorzugsweise deutlich abgerundet. Außerdem wird
besonders bevorzugt dafür
gesorgt, dass die Mikroschlitze in einem Schlitzgrundbereich breiter
sind als an der Oberfläche.
Dies lässt sich
z. B. dadurch erreichen, dass bei der Herstellung der Mikroschlitze
mittels eines Laserstrahls oder eines Hochdruckwasserstrahls mehrfach,
d. h. mindestens zweimalig, mit dem Laserstrahl oder Hochdruckwasserstrahl
an den verschiedenen Positionen entlang des Mikroschlitzes eingeschossen
wird, wobei jeweils der Winkel der Einstrahlrichtung zum Schlitzgrund
quer zu einer Schlitzlängsrichtung
variiert wird. Hierzu kann zum einen die Einstrahlrichtung an einer bestimmten
Position entlang des einzubringenden Mikroschlitzes quer zur Schlitzlängsrichtung
geschwenkt werden und anschließend
dann der Laserstrahl oder Hochdruckwasserstrahl ein Stück weiter in
Schlitzlängsrichtung
verstellt werden. Zum anderen kann aber der Laserstrahl oder Hochdruckwasserstrahl
auch mehrfach in Schlitzlängsrichtung
entlang verfahren werden wobei jeweils unter einem anderen Winkel
zur Schlitzlängsrichtung
eingeschossen wird.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter
Hinweis auf die beigefügten
Figuren anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Röntgendrehanode
mit erfindungsgemäß in der
Brennbahnoberfläche
eingebrachten Mikroschlitzen,
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2 einen
vergrößerten Teilquerschnitt
einer handelsüblichen
Drehanode nach dem Stand der Technik,
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3 eine
mikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts der Brennbahnoberfläche eines
handelsüblichen
benutzten Drehanodentellers,
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4 eine
schematische Darstellung der Ausbildung von Thermoschockrissen in
einer thermisch stark belasteten Oberfläche einer Röntgenanode,
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5 eine
Darstellung der Abschwächung der
Nutz-Röntgenstrahlung
aufgrund der Aufrauung der Oberfläche einer handelsüblichen
Drehanode,
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6 eine
Teil-Draufsicht auf eine Drehanode mit zirkular umlaufend in die
Brennbahnoberfläche
eingebrachten Mikroschlitzen (stark vergrößerte Darstellung der Mikroschlitze),
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7 eine
Teil-Draufsicht auf eine Drehanode mit spiralförmig in die Brennbahnoberfläche eingebrachten
Mikroschlitzen (stark vergrößerte Darstellung
der Mikroschlitze),
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8 eine
Teil-Draufsicht auf eine Drehanode mit spiralförmig und zirkular umlaufenden,
in die Brennbahnoberfläche
eingebrachten Mikroschlitzen (stark vergrößerte Darstellung der Mikroschlitze),
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9 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel,
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10 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
fünften
Ausführungsbeispiel,
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11 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
sechsten Ausführungsbeispiel,
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12 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
siebten Ausführungsbeispiel,
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13 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
achten Ausführungsbeispiel,
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14 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
neunten Ausführungsbeispiel,
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15 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
zehnten Ausführungsbeispiel,
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16 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
elften Ausführungsbeispiel,
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17 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
zwölften
Ausführungsbeispiel,
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18 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus einer Oberfläche
mit einer erfindungsgemäßen Mikroschlitzstruktur
gemäß einem
dreizehnten Ausführungsbeispiel,
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19 eine
Darstellung des Querschnitts von Mikroschlitzen mit abgerundetem
und verbreitertem Schlitzgrund,
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20 eine
mikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts der Oberfläche einer
benutzten Drehanode, welcher vor Inbetriebnahme mit einem Streifenmuster
aus Mikroschlitzen versehen wurde,
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21 eine
mikroskopische Aufnahme eines Ausschnitts der Oberfläche einer
benutzten Drehanode, welcher vor Inbetriebnahme mit einem gitterartigen
Mikroschlitzmuster versehen wurde.
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In der weiteren Beschreibungen wird,
soweit nicht anders erwähnt,
davon ausgegangen, dass es sich bei der Röntgenanode 1 um eine
Drehanode 1 handelt, in deren Brennbahnoberfläche 2 die
Mikroschlitze eingebracht sind. Den prinzipiellen Aufbau einer solchen
Drehanode 1 zeigen die 1 und 2.
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Bei der Drehanode 1 handelt
es sich um einen im Wesentlichen flachen, kreisförmigen Anodenteller 4 aus
Molybdän
oder TZM. Entlang des äußeren Umfanges
befindet sich eine Materialschicht 3 aus Wolfram mit einem
Anteil von ungefähr
5 % Rhenium (WRe 5). Die Oberfläche 2 dieser Schicht 3 ist die
Brennbahnoberfläche,
welche, wie bereits eingangs in Zusammenhang mit 2 beschrieben, starken wechselnden thermischen
Belastungen ausgesetzt ist. Der Anodenteller 4 ist an einer
Welle 6 befestigt, über
welche der Anodenteller 4 um die senkrecht zur Telleroberfläche liegende
Symmetrieachse 7 in Rotation versetzt wird. Dadurch wandert
der Brennfleck B, an dem die beschleunigten, hochenergetischen Elektronen
auf die Brennbahnoberfläche 2 auftreffen,
auf der Brennbahnober fläche 2 um.
Am Brennfleck B wird durch die hochenergetischen Elektronen die
Röntgenstrahlung 14 erzeugt,
welche in alle Richtungen von der Oberfläche aus abgestrahlt wird, wodurch
die in 1 dargestellte
Röntgenstrahlenhalbkugel 8 erzeugt
wird. Nur ein geringer Anteil, welcher möglichst flach über der
Oberfläche 2 seitlich
nach außen
abgestrahlt wird, wird tatsächlich genutzt.
Die restlichen Anteile werden durch ein umliegendes Gehäuse beziehungsweise
durch eine Blende 9 ausgeblendet. Die Brennbahnoberfläche 2 ist
um einen Winkel α von
7° nach
außen
geneigt.
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1 zeigt – relativ
zum Anodenteller 4 in stark vergrößerter Darstellung – in die
Brennbahnoberfläche 2 erfindungsgemäß eingebrachte,
zirkular umlaufende Mikroschlitze 15. Eine Röntgenanode nach
dem Stand der Technik, wie in 2 darstellt, weist
solche Mikroschlitze nicht auf. Die 3 bis 5 wurden bereits eingangs
zur Erläuterung
der nachteiligen Wirkung der thermischen Belastung auf die Oberflächenrauigkeit
sowie deren Auswirkung in Form einer Abschwächung der Nutz-Röntgenstrahlung
ausführlich
beschrieben.
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Die 6 bis 8 zeigen verschiedene Möglichkeiten,
die erfindungsgemäßen Mikroschlitze
in die Brennbahnoberfläche 2 einzubringen.
Hierbei sind in allen Darstellungen die Mikroschlitze relativ zum
Anodenteller wieder stark vergrößert dargestellt, um
das Prinzip zu verdeutlichen.
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6 zeigt
das auch in 1 dargestellte, relativ
einfache Ausführungsbeispiel,
bei dem mehrere Mikroschlitze 15 zirkular, d. h. parallel
zum Umfang umlaufend, in die Brennbahnoberfläche 2 eingebracht
sind.
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Alternativ können die Mikroschlitze auch
in radialer Richtung eingebracht werden. Der Nachteil solcher radial
angeordneter Mikroschlitze besteht jedoch darin, dass der Brennfleck
ständig
seine Position ändert,
wenn der Elektronenstrahl den Grund eines Schlitzes trifft beziehungsweise
wenn er zwischen zwei Mikroschlitze auf die Oberfläche trifft.
Daher werden die Schlitze vorzugsweise nicht genau radial, sondern
um ca. 15–30° zur Radialrichtung
versetzt eingebracht, so dass die Mikroschlitze 16 in etwa
spiralförmig
verlaufen, wie dies in 7 dargestellt
ist.
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8 zeigt
ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel,
bei dem durch zirkular umlaufende Mikroschlitze 15 und
durch spiralförmige
Mikroschlitze 16 ein gitterartiges Mikroschlitzmuster erzeugt wurde,
so dass sehr kleine, einzelne Volumenelemente gebildet wurden, die
sich in alle Richtungen frei ausdehnen können.
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Die 9 bis 18 zeigen jeweils vergrößerte Ausschnitte
von Oberflächen,
die mit verschiedensten erfindungsgemäßen Mikroschlitzstrukturen
ausgestattet sind.
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9 zeigt
eine einfache Anordnung von parallelen Mikroschlitzen 17. 10 zeigt eine Anordnung
mit senkrecht zueinander stehenden, jeweils parallel nebeneinander
angeordneten Mikroschlitzen 18, 19, wodurch eine
Gitterstruktur entsteht.
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11 zeigt
schräg über das
dargestellte Volumenelement verlaufende, parallele Mikroschlitze 20 und
Figur 12 wiederum senkrecht zueinander stehende, aber jeweils schräg zum darstellten
Ausschnitt der Oberfläche
angeordnete, parallele Mikroschlitze 21, wodurch sich ein
karoförmiges
Muster ausbildet. Die Winkelstellung der parallel laufenden Schlitze
ist dabei prinzipiell beliebig. Insbesondere kann durch eine quer
zueinander laufende Anordnung paralleler Mikroschlitze auch ein
beliebiges Bautenmuster erzeugt werden.
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13 zeigt
ein aus mehreren im Sechseck angeordneten Mikroschlitzen 22 gebildetes
Wabenmuster. 14 zeigt
ein Muster, bei dem ebenfalls aus mehreren kurzen Mikroschlitzen 23 sechseckige Volumenelemente
gebildet werden, wobei diese sechseckigen Volumenelemente jedoch
mit ihren parallel laufenden Seitenflächen aneinander grenzen, so
dass zwischen vier Sechsecken jeweils ein kleines, viereckiges Volumenelement
entsteht.
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15 zeigt
eine Variante, welche sich insbesondere dazu eignet, um gekrümmte Oberflächen mit
Mikroschlitzen 24 ähnlich
einem Wabenmuster zu versehen. Es handelt sich hierbei um eine Musterkombination
aus Sechsecken und Fünfecken,
wie sie beispielsweise auch auf Fußbällen zu finden ist.
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16 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Mikroschlitze 25 jeweils kreisförmig in
die Oberfläche 2 eingebracht
sind, wobei die Kreise matrixartig in Reihen und Spalten zueinander
angeordnet sind. 17 zeigt
eine etwas andere Variante mit kreisförmigen Mikroschlitzen 26,
wobei die Kreise zweier benachbarten Reihen versetzt zueinander
angeordnet sind, um so eine dichtere Packung der einzelnen Kreis-Volumensegmente zu
erreichen.
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18 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
mit ellipsenförmig
in die Oberfläche 2 eingebrachten
Mikroschlitzen 27. Auch von dieser Version sind die verschiedensten
Varianten möglich,
wie beispielsweise eine Verdrehung der Ellipsen um 90° oder um
45°.
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Neben den darstellten Ausführungsbeispielen
können
auch beliebige andere Muster in die Oberfläche eingebracht werden.
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Sowohl bei den zuerst beschriebenen,
für Drehanoden
bevorzugten Mustern (6 bis 8) als auch bei den Mustern
gemäß den 9 bis 18 beträgt der Abstand zwischen den
Schlitzen 15 bis 27 vorzugsweise zwischen 50 und
150 μm,
besonders bevorzugt zwischen 80 bis 120 μm. Die Schlitztiefe beträgt vorzugsweise
zwischen 30 und 100 μm,
besonders bevorzugt zwischen 50 und 100 μm. In der Regel reicht bei Drehanodentellern
in Röntgenröhren eine
Tiefe von 100 μm
aus, da die Zone der extremen Temperaturerhöhung nicht größer ist.
Bei einer Verwendung des Verfahrens für andere Röntgenanoden, bei denen die
Temperaturerhöhung
auch tiefere Zonen erreicht, müssen
entsprechend tiefere Schlitze eingebracht werden. Die Breite der
Schlitze liegt vorzugsweise zwischen 3 und 15 μm, besonders bevorzugt zwischen
5 und 10 μm.
D. h. das Schlitz-Aspektverhältnis liegt
vorzugsweise in der Größenordnung von
1:10. Die genaue Abmessung und Form der Mikroschlitze sowie die
Anordnung der Mikroschlitze beziehungsweise des Mikroschlitzmusters
werden vorteilhafterweise an die genaue Art und Form der Röntgenanode
und die damit verbundenen thermischen Belastungen angepasst.
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Insbesondere wenn es darum geht,
Thermoschockrisse zu verhindern, die als Risskeime für größere Risse
dienen könnten,
ist es sinnvoll, den Mikroschlitzgrund abzurunden und die Mikroschlitze
im Bereich des Mikroschlitzgrundes breiter auszubilden als an der
Oberfläche.
Die Mikroschlitze weisen dann den in 19 gezeigten
tropfenförmigen
Querschnitt auf. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Mikroschlitze
selber als Keime für
größere Risse
dienen könnten.
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Außerdem werden vorzugsweise
benachbarte Schlitze 28, 29 unterschiedlich tief
ausgeführt. Bei
dem in 19 dargestellten
Ausführungsbeispiel weisen
die jeweils äußeren Schlitze 28 eine
erste Tiefe d1 auf, wogegen der dazwischenliegende
Schlitz 29 nur eine geringere Tiefe d2 aufweist.
Diese versetzten Tiefen verbessern den Wärmeabfluss ins Materialinnere.
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Die 20 und 21 zeigen jeweils die Oberfläche von
Brennbahnen herkömmlicher
Drehanoden, in welche vor einem Einsatz mittels eines Lasers erfindungsgemäß Mikroschlitze
eingebracht wurden. Bei dem Brennbahnmaterial handelt es sich um
WRe 5. Die Schlitze haben jeweils eine Breite von ungefähr 7 μm und eine
Tiefe von 60 μm.
Der Abstand zwischen den Mikroschlitzen beträgt hier ca. 190 μm.
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20 zeigt
einen Ausschnitt aus einem Bereich, in welchem nur parallel laufende
Schlitze in die Oberfläche 2 eingebracht
wurden, die im Wesentlichen in radialer Richtung verlaufen. 21 zeigt einen Ausschnitt
aus einem Bereich, in welchem eine Gitterstruktur mit quer zueinander
in radialer und zirkularer Richtung laufenden Schlitzen eingebracht wurde.
Beide mikroskopischen Aufnahmen zeigen jeweils einen Bildausschnitt
von 2,64 mm2. Es ist daher ein direkter
Vergleich mit der in 3 dargestellten mikroskopischen
Aufnahme einer herkömmlichen, nicht
behandelten Brennbahnoberfläche
möglich.
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Die so behandelte Drehanode 1 wurde
in einem Dauerversuch einer relativ starken thermischen Belastung
ausgesetzt, bei der die Brennbahn 3 teilweise bewusst überlastet
wurde. Bei einer Auswertung der Bilder zeigt sich, dass bei dem
Ausführungsbeispiel
gemäß 20 mit nur radial eingebrachten Schlitzen
fast keine Thermoschockrisse zu finden sind, die parallel zur Umfangsrichtung
liegen. D. h. eine Neubildung von umfangsorientierten Thermoschockrissen
ist praktisch ausgeblieben. Eine Neubildung von Thermoschockrissen
in anderer Richtung als umfangsorientiert trat in wesentlich geringer
Anzahl auf als bei einer unbehandelten Oberfläche. Es sind hier in den 2,64
mm2 lediglich 37 Thermoschockrisse zu zählen, wogegen – wie bereits
eingangs erwähnt – bei der
nicht präparierten
Oberfläche
auf der gleichen Fläche
insgesamt 194 Thermoschockrisse gezählt wurden. Darüber hinaus
wurde festgestellt, dass die Oberflächenausstülpung bzw. -kanten nicht so
hoch sind wie bei der nicht mit Mikroschlitzen versehenen Oberfläche.
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Ein noch besseres Ergebnis zeigt
die gitterförmige
Anordnung von Mikroschlitzen in radialer Richtung und in Umfangsrichtung
gemäß 21. Die genaue Auswertung
der mikroskopischen Aufnahme zeigt, dass auf der gesamten Fläche von
2,64 mm2 keine neuen großen Thermoschockrisse entstanden
sind und mit kleiner Ausprägung
in dem gesamten Bildausschnitt lediglich 12 Thermoschockrisse zu
finden sind.
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Die Auswertungen von Dauerversuchen
zeigen, dass selbst bei einer extremen Überbelastung die erfindungsgemäßen Mikroschlitze
die gewünschte
Wirkung zeigen und dadurch eine erhebliche Reduzierung des Brennbahnverschleißes von
Röntgenanoden
erreicht werden kann, d. h. die Oberflächenrauigkeit der Anodenoberfläche bleibt
wie im Anlieferungszustand erhalten. Das Verfahren ist zudem einfach
und kostengünstig.
Erste weitere Versuche haben gezeigt, dass beispielsweise die Prozesszeit
zur vollständigen
Ausstattung der Brennbahnoberfläche eines
Anodentellers nur ca. 25 min in Anspruch nehmen wird.