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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von bedruckten Materialien,
insbesondere Materialbahnen, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8. Weiterhin betrifft die Erfindung eine entsprechende
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 11. Die Erfindung betrifft weiterhin eine katalytische
Nachverbrennungsanlage zum Reinigen eines lösungsmittelhaltigen Mediums,
die vorteilhaft in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und/oder dem erfindungsgemäßen Verfahren zum
Einsatz kommen kann, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Beim
Bedrucken von Materialien, insbesondere Materialbahnen, im Flexodruckverfahren
werden lösungsmittelhaltige
Druckfarben bzw. Beschichtungen eingesetzt. Die Trocknung derartiger
bedruckter Materialbahnen erfolgt durch Zuführen von erhitzter Luft, wobei
die Lösungsmittel
freigesetzt werden. Die lösungsmittelhaltige,
erhitzte Luft wird danach in einer katalytischen Nachverbrennungsanlage
(KNV-Anlage) gereinigt und über
einen Kamin als gereinigte Luft in die Umgebung abgegeben. Derartige
Vorrichtungen bzw. entsprechende Verfahren sind aus der Praxis bekannt. Üblicherweise
sind in einer Druckerei mehrere Flexodruckmaschinen vorhanden. Die
bei der Trocknung in jeder Flexodruckmaschine entstehende lösungsmittelhaltige
Abluft wird gesammelt und einer einzigen katalytischen Nachverbrennungsanlage
zum Reinigen zugeführt.
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Hiervon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde bekannte Verfahren
und Vorrichtungen der eingangs genannten Art, sowie die insbesondere
in diesem Zusammenhang zum Einsatz kommenden katalytischen Nachverbrennungsanlagen
weiterzuentwickeln, insbesondere im Hinblick auf einen verbesserten
Wirkungsgrad und höhere Ausfallsicherheit.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe weist eine katalytische Nachverbrennungsanlage die
Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, dass ein Plattenwärmetauscher
zur Erwärmung
des zugeführten
lösungsmittelhaltigen
Mediums dient. Diese Erwärmung
erfolgt bevor das Medium durch den oder jeden Katalysator gereinigt
wird. Eine Besonderheit besteht dabei zusätzlich darin, dass dem Plattenwärmetauscher
durch wenigstens einen Teil des gereinigten Mediums Energie zuführbar ist.
Der Vorteil in der Verwendung des Plattenwärmetauschers besteht darin,
dass diese Maßnahme
es ermöglicht
die katalytische Nachverbrennungsanlage mit geringem Platzbedarf
zu realisieren. Damit wird eine Grundlage für die Integration der katalytischen
Nachverbrennungsanlage in eine Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine
geschaffen. Auf diese Weise kann jeder Druckmaschine einer Druckerei
eine eigene katalytische Nachverbrennungsanlage zugeordnet werden,
was bisher wegen des erheblichen Platzbedarfs derartiger Anlagen
nicht möglich
war. Im Ergebnis steigt damit die Ausfallsicherheit der Gesamtanlage,
weil ein Ausfall einer einzigen katalytischen Nachverbrennungsanlage
nicht mehr den Stillstand aller Druckmaschinen zur Folge hat, sondern
sich nur noch auf eine einzige, nämlich die zugeordnete Druckmaschine
auswirkt.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen katalytischen
Nachverbrennungsanlage wird das lösungsmittelhaltige Medium der
Nachverbrennungsanlage über
wenigstens eine Leitung zugeführt,
insbesondere aus einem Trockner einer Flexodruckmaschine. Das zugeführte lösungsmittelhaltige
Medium kann dann durch den Plattenwärmetauscher erhitzt und dem
Katalysator zugeführt
werden. Weiterhin kann vorteilhafterweise das Medium nachfolgend
unter Energiefreisetzung im Katalysator gereinigt werden, derart,
dass das gereinigte Medium eine höhere Temperatur aufweist, als
vor der Behandlung durch den Katalysator.
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Eine
Besonderheit besteht weiterhin darin, dass ein Teil des gereinigten
und erhitzen Mediums durch den Plattenwärmetauscher hindurchführbar ist, unter
Abkühlung
des Mediums und Energieübertragung
auf den Plattenwärmetauscher
und dass ein anderer Teil des gereinigten und erhitzen Mediums über eine
Leitung aus der katalytischen Nachverbrennungsanlage herausführbar ist
zur Nutzung der im Medium gespeicherten (Wärme-)Energie, insbesondere
in einem Trockner einer Flexodruckmaschine. Dies ermöglicht eine
Wärmerückgewinnung
der bei der exothermen katalytischen Reinigung freiwerdenden Energie.
Vorzugsweise wird diese Energie in den Trockner der Druckmaschine
zurückgeführt.
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Gemäß einer
besonderen Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Nachverbrennungsanlage, bei
der es sich auch um eine eigenständige
Lösung der
eingangs genannten Aufgabe handeln kann, ist vorgesehen, dass die
Nachverbrennungsanlage in eine Flexodruckmaschine integriert ist.
Vorzugsweise ist dabei die Nachverbrennungsanlage in einem Container,
insbesondere einem 20-Fuß-Container,
eingebaut, der unmittelbar im Bereich der Nachverbrennungsanlage
angeordnet ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zum Trocknen von bedruckten lösungsmittelhaltigen
Materialien, insbesondere Materialbahnen weist die Merkmale des
Anspruchs 8 auf. Demnach ist vorgesehen, dass das Trocknen der bedruckten
Materialien unter Reingasrückführung erfolgt,
wobei das in der Nachverbrennungsanlage gereinigte und erhitzte Medium
wenigstens teilweise wieder dem oder jedem Trockner mittelbar und/oder
unmittelbar zugeführt
wird. Das gereinigte Medium wird damit nicht komplett an die Umwelt
abgegeben, sondern als Energieträger
dem Trockner zugeführt,
wo die im Medium gespeicherte Energie zum Trocknen des bedruckten
Materials eingesetzt werden kann. Auf diese Weise kann die Trockentemperatur
beispielsweise in einem Bereich von 40 bis 160 °C geregelt werden. Dadurch können nicht
nur bedruckte Kunststofffolien getrocknet werden, sondern auch andere
Materialien, wie beispielsweise Papier oder Karton.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass
das lösungsmittelhaltige
Medium teilweise der katalytischen Nachverbrennungsanlage zugeleitet
wird und teilweise erneut dem bedruckten Material zugeführt wird.
Ein Teil des Medium zirkuliert damit in der Vorrichtung, nämlich einerseits
im Bereich des Trockners und andererseits zwischen Trockner und
Nachverbrennungsanlage.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass das insbesondere lösungsmittelhaltige Medium vor
der Zuführung
zum bedruckten Material bzw. der Materialbahn durch Vermischung
mit dem aus der katalytischen Nachverbrennungsanlage kommenden gereinigtem
und erhitztem Medium in einer Mischkammer erhitzt wird. Die Erhitzung
des zur Trocknung eingesetzten Mediums erfolgt damit ohne Einsatz
von Wärmetauschern
im Bereich des Trockners. Dies erlaubt einen einfacheren, Platz
sparenden und kostengünstigeren
Aufbau der Vorrichtung.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Trocknen von bedruckten Materialen, insbesondere Materialbahnen
weist die Merkmale des Anspruchs 11 auf. Auch hier ist demnach vorgesehen,
dass das in der Nachverbrennungsanlage gereinigte und erhitzte Medium
wenigstens teilweise über
Leitungen mittelbar und/oder unmittelbar dem oder jedem Trockner
zuführbar
ist.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Leitung für
das gereinigte und erhitzte Medium in eine Mischkammer mündet, in
der das gereinigte und erhitzte gasförmige Medium mit lösungsmittelhaltigem
oder lösungsmittelfreiem
gasförmigen
Medium geringerer Temperatur vermischbar ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist weiterhin vorgesehen, dass die Mischkammer im wesentlichen frei
von technischen Einbauten ist, mit Ausnahme von vorzugsweise angeordneten
Einbauten zur Vermischung der Medien.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und
der Beschreibung im Übrigen
beschrieben. Diese betreffen unter anderem die Anordnung und die
Funktionsweise von Mitteln zur Steuerung und Überwachung der Vorrichtung.
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Gemäß einer
besonderen Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Nachverbrennungsanlage, bei
der es sich auch um eine eigenständige
Lösung der
eingangs genannten Aufgabe handeln kann, ist vorgesehen, dass der
oder jeder Trockner Teil einer Flexodruckmaschine ist, insbesondere
wenigstens ein Zwischentrockner und/oder wenigstens ein Brückentrockner.
Bei Anordnung mehrerer Flexodruckmaschinen kann jeder Flexodruckmaschine
eine separate katalytische Nachverbrennungsanlage zugeordnet sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
erläutert.
Es zeigt:
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1:
Ein Flussschema einer Flexodruckmaschine mit katalytischer Nachverbrennungsanlage in
schematischer Darstellung.
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Beim
Bedrucken von Materialien im Flexodruckverfahren werden einer Flexodruckmaschine die
zu bedruckenden Materialien beispielsweise als Materialbahn 10 aus
Folie, Papier, Karton oder dergleichen zugeführt. Die beim Bedrucken eingesetzten
Farben enthalten Lösungsmittel
und werden nacheinander von separaten Druckwerken auf das zu bedruckende
Material aufgebracht. Im Folgenden wird dabei exemplarisch davon
ausgegangen, dass die zu bedruckenden Materialien als Materialbahn 10 zugeführt werden.
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Charakteristisch
für das
Flexodruckverfahren ist hinsichtlich des Druckvorgangs, dass die
Farben nicht "nass
in nass" aufgebracht
werden, sondern erst getrocknet werden, bevor die nächste Farbe
vom nachfolgenden Druckwerk aufgebracht wird. Hierzu werden Trockner 11 eingesetzt,
nämlich
Zwischentrockner 12, die jeweils einem Druckwerk zugeordnet
sind. Eine übliche
Flexodruckmaschine kann beispielsweise 6 bis 10 Zwischentrockner 12 aufweisen.
Die komplett bedruckte Materialbahn 10 wird in einem weiteren
Trockner 11, nämlich
einem Brückentrockner 13,
einem abschließenden
Trockenvorgang unterzogen.
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Die
Trockner 11 (Zwischentrockner 12 und Brückentrockner 13)
weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Kammer 14 auf, durch die die bedruckte Materialbahn 10 hindurchgeführt wird.
Der Kammer 14 wird über
eine Zuluftöffnung 15 ein
erhitztes gasförmiges
Medium, nämlich
erhitzte Luft zugeführt,
die über
Düsen 16 auf
die Materialbahn 10 aufgeblasen wird. Auf diese Weise wird
die Materialbahn 10 getrocknet, wobei die Lösungsmittel
von der zugeführten,
erhitzten Luft aufgenommen werden. Weiterhin weist die Kammer 14 noch
Frischluftspalte 17 auf, über die kühlere Umgebungsluft in die
Kammer 14 gelangen kann. Die lösungsmittelhaltige Luft wird über eine
Abluftöffnung 18 aus
der Kammer 14 herausgeleitet und einer katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 zugeführt und
dort gereinigt.
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Die
Zwischentrockner 12 und der Brückentrockner 13 sind
im Wesentlichen übereinstimmend ausgebildet.
Die Kammer 14 des Brückentrockners 13 erstreckt
sich jedoch über
einen größeren Abschnitt
der Materialbahn 10 und weist daher größere räumliche Abmessungen und eine
größere Anzahl
an Düsen 16 auf.
Da zwischen den Zwischentrocknern 12 und dem Brückentrockner 13 hinsichtlich
des nachfolgend beschriebenen Verfahrens kein Unterschied besteht,
wird im Weiteren verallgemeinernd der Begriff Trockner 11 verwendet.
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Der
Flexodruckmaschine ist weiterhin die katalytische Nachverbrennungsanlage 19 zugeordnet, zur
Reinigung der lösungsmittelhaltigen
Medien. Die Nachverbrennungsanlage 19 ist in einem Gehäuse, nämlich einem
Container 20 untergebracht, der in unmittelbarer Nähe zur Flexodruckmaschine
angeordnet ist. Beispielweise seitlich im Bereich des Brückentrockners 13 bzw.
oberhalb des Containers, der die Steuerung bzw. elektrischen Anlagen
für die
Flexodruckmaschine enthält.
Ferner ist noch ein Kamin 21 vorgesehen, zur Abführung der
gereinigten Luft.
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Das
Funktionsprinzip der Vorrichtung wird nachfolgend für den Bereich
der Zwischentrockner 12 erläutert. Die Vorrichtung arbeitet
jedoch im Bereich des Brückentrockners 13 analog,
so dass hier entsprechendes gilt. Für gleiche Teile werden übereinstimmende
Bezugszeichen verwendet.
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Durch
einen Ventilator 22 wird den Zuluftöffnungen 15 der Trockner 11 über eine
Leitung 23 erhitzte Luft zugeführt. Die erhitzte Luft wird
in den Trocknern 11 bzw. in den Kammern 14 mittels
der Düsen 16 gegen
die durchlaufende Materialbahn 10 geblasen. Dabei wird
die Materialbahn 10 getrocknet und die in der Farbe enthaltenden
Lösungsmittel
werden von der der Luft aufgenommen. Die Lösungsmittel enthaltende Luft
wird im Folgenden als Rohgas bezeichnet. In 1 sind Rohgas
führende
Leitungen durch eine dicke, schwarze Linie gekennzeichnet, wohingegen
Frischluft führende
Leitungen durch eine dünne,
graue Linie gekennzeichnet sind. Die im wesentlichen lösungsmittelfreie
Frischluft wird im Folgenden als Reingas bezeichnet.
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Das
Rohgas wird über
die Abluftöffnungen 18 aus
den Trocknern 11 herausgesaugt. Dies erfolgt durch einen
zweiten Ventilator 24 der über eine weitere Leitung 25 mit
den Abluftöffnungen 18 verbunden
ist. Nachfolgend wird ein Teil des Rohgases über eine Leitung 26 im
Kreis geführt
und erneut den Trocknern 11 zugeführt. Ein anderer Teil des Rohgases
wird über
eine Leitung 27 der katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 zugeführt. Die
Mengenverteilung zwischen den beiden Leitungen 26, 27 erfolgt mittels
zweier Regelklappen 28, 29, die in den Leitungen 26, 27 angeordnet
sind. Zur Steuerung der Regelklappen 28, 29 dient
eine in der Leitung 25 angeordnete Lösungsmittelkonzentrationssteuerung
QIC 30. Diese misst und überwacht die in der Leitung 25 enthaltende
Lösungsmittelkonzentration.
Durch Steuerung des Anteils des im Kreis geführten Rohgases und des zur
katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 geführten Anteils
des Rohgases kann die Lösungsmittelkonzentration
in der Vorrichtung innerhalb vorgegebener Parameter gehalten werden.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird etwa 1/5 bis 1/6 der aus den Trocknern 11 kommenden
Luftmenge der katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 zugeführt. Der
verbleibende Teil wird wieder den Trocknern 11 zugeführt. Vorzugsweise
wird die Anlage derart betrieben, dass die Luft in den Trocknern 11 (Zwischentrockner 12 bzw.
Brückentrockner 13)
zirkuliert und nur bei zu hoher Lösungsmittelkonzentration ein
Teil der zirkulierenden Luft zur Reinigung an die Nachverbrennungsanlage 19 geführt wird.
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Die
von den Zwischentrocknern 12 und dem Brückentrockner 13 zur
katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 führenden
Leitungen 27 münden
in eine Leitung 31, die mit einem weiteren Ventilator 32 verbunden
ist. Mit Hilfe des Ventilators 32 wird das Rohgas durch
einen Plattenwärmetauscher 33 geführt, wobei
das Rohgas durch den Plattenwärmetauscher 33 erhitzt
wird. Nachfolgend gelangt das erhitzte Rohgas in eine Kammer 34,
in der neben einem Brenner 35 ein oder mehrere Katalysatoren 36 angeordnet
sind. In den Katalysatoren 36 wird das Rohgas gereinigt.
Bei diesem Vorgang wird Energie in Form von Wärme derart freigesetzt, dass
das Reingas erhitzt wird. In diesem Bereich der Vorrichtung werden die
höchsten
Temperaturen von ca. 300 bis 400 °C gemessen.
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Ein
Teil des erhitzten Reingases wird durch den Plattenwärmetauscher 33 hindurchgeführt, durch
den das Reingas abgekühlt
wird. Die an den Plattenwärmetauscher 33 übergebene
Energie wird wie vorstehend beschrieben zur Aufheizung des Rohgases
eingesetzt. Nach der Abkühlung
wird das Reingas über
den Kamin 21 an die Umgebung abgegeben.
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Der
andere Teil des erhitzen Reingases wird durch zwei Leitungen 37 wieder
den Trocknern 11 zur Verfügung gestellt, nämlich zur
Trocknung der Materialbahn 10. Die Leitungen 37 münden jeweils
in einer Mischkammer 38. Jeweils eine Mischkammer 38 ist dabei
den Zwischentrocknern 12 und dem Brückentrockner 13 zugeordnet.
In die Mischkammer 38 mündet
weiterhin die Rohgas führende
Leitung 26, die das in den Trocknern 11 zirkulierende
Rohgas enthält.
In der Mischkammer 38 wird das von den Trocknern 11 stammende
Rohgas, das beispielsweise eine Temperatur von etwa 94°C aufweisen
kann, mit dem von der katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 kommenden
hochtemperierten Reingas vermischt. Dieses Gemisch wird über die
Leitung 23 zu den Trocknern 11 geleitet.
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Bei
der Mischkammer 38 kann es sich in einem einfachen Fall
um eine im Wesentlichen frei von Einbauten seiende Kammer handeln.
Optional können
Mittel zur Verwirbelung bzw. Mischung des Rohgases mit dem Reingas
vorhanden sein. Zusätzlich wird
eine Vermischung auch durch den Ventilator 22 in der Leitung 23 bewirkt.
Der Einsatz von Wärmetauschern
zur Erhitzung der zum Trocknen der Materialbahn benötigten Luft
ist nicht erforderlich.
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Zur
Steuerung der Temperatur des Rohgas/Reingas-Gemisches in der Leitung 23 ist
in der erhitztes Reingas führenden
Leitung 37 eine Regelklappe 39 vorgesehen. Der Öffnungsgrad
dieser Regelklappe 39 wird durch eine Temperatursteuerung TIC 40 geregelt.
Diese misst die Temperatur des den Trocknern 11 zugeführten Gemisches
in der Leitung 23 und steuert entsprechend die Regelklappe 39.
Auf diese Weise kann die Temperatur des den Trocknern 11 zugeführten Gemisches
beispielsweise bei etwa 120°C
gehalten werden. Abhängig
von den zu bedruckenden Materialien und anderer Parameter kann diese
Temperatur auch höher
oder niedriger ausfallen.
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Über die
Frischluftspalte 17 wird den Trocknern 11 kühlere im
wesentlichen lösungsmittelfreie Frischluft
zugeführt.
Diese vermischt sich mit dem über
die Leitung 23 zugeführten
Rohgas/Reingas-Gemisch, so dass im Bereich der Abluftöffnungen 18 beispielsweise
eine Temperatur von 94 °C vorhanden
ist.
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Um
einen sicheren Betrieb der Vorrichtung zu gewährleisten sind weiterhin mehrere
Kontrollsysteme vorhanden, die bei Überschreiten bzw. Unterschreiten
gewisser Parameter die Vorrichtung abschalten. In der Leitung 23 ist
hierzu ein Übertemperaturwächter TZA+ 41 angeordnet. Dieser schaltet
bei Überschreiten
der Temperatur des Rohgas/Reingas-Gemisches die Vorrichtung ab.
Hierzu kann es beispielsweise kommen, falls die Steuerung der Regelklappe 39 versagt
und aus diesem Grund zuviel hochtemperiertes Reingas in die Mischkammer 38 gelangt.
In der Leitung 27 ist weiterhin ein Durchflusswächter FZA– 42 angeordnet
der bei Unterschreiten eines gewissen Rohgasdurchflusses die Vorrichtung
abschaltet. Darüber
hinaus ist in der Leitung 31 ein Sauerstoffkonzentrationswächter QZA– 43 angeordnet,
der bei Unterschreiten des Sauerstoffgehalts im Rohgas, beispielsweise
beim Unterschreiten eines Sauerstoffgehalts von ca. 18% die Vorrichtung
abschaltet. Zudem wird die Abführung
einer minimalen Abluftmenge überwacht.
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Wie 1 zeigt
ist jeweils für
den Bereich der Zwischentrockner 12 und den Bereich des
Brückentrockners 13 ein
eigenes Leitungsnetz vorgesehen, das konzeptionell den gleichen
Aufbau aufweist. Beide Leitungsbereiche sind jedoch getrennt, so dass
jeder Bereich für
sich geregelt werden kann, insbesondere hinsichtlich Temperatur,
Lösungsmittelkonzentration
und Luftdurchflussmengen. Wie vorstehend erwähnt zirkuliert das Rohgas jeweils
im Bereich der Zwischentrockner 12 und des Brückentrockners 13, nämlich jeweils
in den Leitungen 23, 25 und 26. Sofern
die Lösungsmittelkonzentration
einen vorgegebenen Wert überschreitet,
wird im benötigten Umfang
eine entsprechende Menge Rohgas über
die Leitungen 27 der Nachverbrennungsanlage 19 zugeführt. Danach
wird die gereinigte Luft bevorzugt dem Rohgaskreislauf im Bereich
der Trockner 11 zugeführt.
Der verbleibende Rest wird über
den Kamin 21 abgegeben.
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Durch
den Einsatz des Plattenwärmetauschers 33 kann
die Größe der katalytischen
Nachverbrennungsanlage 19 gegenüber herkömmlichen Anlagen soweit reduziert
werden, dass die Unterbringung im Bereich der Flexodruckmaschine
möglich ist.
Damit ist die beschriebene Reingasrückführung zu den Trocknern 11 wirtschaftlich
und technisch durchführbar,
da die Leitungsquerschnitte in geringen Dimensionen ausgebildet
werden können.
Auf diese Weise kann die katalytische Nachverbrennungsanlage 19 in
die Flexodruckmaschine integriert werden. Beispielsweise denkbar
ist die Unterbringung in einem 20-Fuß-Container, passend zum Elektro-Container
des Druckmaschinenlieferanten. Die Vermischung des rückgeführten Reingases
in der Mischkammer mit dem zirkulierenden Rohgas ermöglicht eine
einfache Erwärmung
der zur Trocknung verwendeten Luft. Auf den Einsatz von Wärmeträgersystemen
wie Thermoöl
oder Warmwasser kann verzichtet werden. Zudem werden im Bereich der
Trockner 11 keine Wärmetauscher
benötigt. Über die
Regelklappe 39 kann die Temperatur zudem auf einfache Weise
gesteuert und an die jeweiligen Anforderungen des zu bedruckenden
Mediums angepasst werden. So ist auch die Bedruckung von Papier oder
Karton möglich.
Die Trocknertemperatur kann mit der beschriebenen Vorrichtung insbesondere
in einem Bereich von 40 bis 160 °C
geregelt werden.
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Sind
mehrere Druckmaschinen zusammen aufgestellt, kann jeder Druckmaschine
eine eigene katalytische Nachverbrennungsanlage 19 zugeordnet
werden. Bei Störungen
in einer katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 bewirkt
dies somit nur bei der betroffenen Druckmaschine einen Betriebsstopp.
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Abschließend ist
noch eine Besonderheit hinsichtlich des Anfahrens der Vorrichtung
zu erläutern.
Das Anfahren erfolgt in zwei Stufen, nämlich getrennt für die Trockner 11 und
die katalytische Nachverbrennungsanlage 19. Zu Beginn des
Anfahrens ist im Plattenwärmespeicher 33 keine
oder wenig Energie vorhanden, die zur Erwärmung des Rohgases eingesetzt
werden kann. Aus diesem Grund wird der katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 zunächst ausschließlich Frischluft
zugeführt.
Hierzu wird die Regelklappe 39 geschlossen, so dass keine
Reingasrückführung zur
Mischkammer 38 stattfinden kann. Weiterhin wird ausschließlich Frischluft über die
Frischluftspalten 17 und eine Frischluftleitung 44 abgesaugt
und zur katalytischen Nachverbrennungsanlage 19 geführt. Die
Frischluftleitung 44 mündet
in die Leitung 26 und ist nach dem Anfahren der Vorrichtung
verschlossen. Zum Erhitzen der Frischluft wird neben dem Plattenwärmespeicher 33 zusätzlich der
Brenner 35 eingesetzt. Da die Rückführung der erhitzten Frischluft
zum Trockner 11 versperrt ist wird die Frischluft ausschließlich durch
den Plattenwärmespeicher 33 hindurch-
und über
den Kamin 21 in die Umgebung abgeführt. Dabei wird die (Wärme-)Energie
an den Plattenwärmespeicher 33 übergeben,
der diese wiederum dazu verwenden kann die zugeführte Frischluft zu erhitzen.
Mit der Zeit steigt auf diese Weise die Temperatur der in der katalytischen
Nachverbrennungsanlage 19 befindlichen Frischluft, bis
die Temperatur ausreicht, um den Oxidationsvorgang im Katalysator 36 in
Gang zu setzen. Jetzt kann durch Öffnen der Regelklappe 39 die Rückführung des
erhitzten Reingases in Gang gesetzt und die Trockner 11 angefahren
werden.
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Alternativ
kann beim Anfahren der Anlage und beim späteren Produktionsbetrieb auch
ein frequenzgesteuerter Ventilator zur Dosierung der Heißgasrückführung eingesetzt
werden.
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- 10
- Materialbahn
- 11
- Trockner
- 12
- Zwischentrockner
- 13
- Brückentrockner
- 14
- Kammer
- 15
- Zuluftöffnung
- 16
- Düse
- 17
- Frischluftspalt
- 18
- Abluftöffnung
- 19
- katalytische
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- Nachverbrennungsanlage
- 20
- Container
- 21
- Kamin
- 22
- Ventilator
- 23
- Leitung
- 24
- Ventilator
- 25
- Leitung
- 26
- Leitung
- 27
- Leitung
- 28
- Regelklappe
- 29
- Regelklappe
- 30
- QIC
- 31
- Leitung
- 32
- Ventilator
- 33
- Plattenwärmetauscher
- 34
- Kammer
- 35
- Brenner
- 36
- Katalysator
- 37
- Leitung
- 38
- Mischkammer
- 39
- Regelklappe
- 40
- TIC
- 41
- TZA+
- 42
- FZA–
- 43
- QZA–
- 44
- Frischluftleitung