DE10351929A1 - Vorrichtung und Verfahren zur automatisierten Durchführung von Gaseanwendungen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur automatisierten Durchführung von Gaseanwendungen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatisierten Durchführung von Gaseanwendungen. Das Gasspeicherbehältnis ist mit einem Datenträger versehen, welcher von einer Basiseinheit ausgelesen und zur Steuerung der Gaseanwendung benutzt wird. Der Datenträger enthält erfindungsgemäß Informationen über die Zusammensetzung und/oder die Eigenschaften des Arbeitsgases und diese Informationen werden zur Einstellung der Anwendungsparameter benutzt. Mit Vorteil handelt es sich um einen elektronischen Datenträger (Transponder), der automatisch vor Beginn der Anwendung ausgelesen wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Automatisierung von Gaseanwendungen, welche mindestens einen Anwendungsparameter und ein Arbeitsgas benötigen, umfassend einen an einem Gasspeicherbehältnis angebrachten Datenträger und eine Basiseinheit aus Lesegerät und Steuerelement. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur automatisierten Durchführung von Gaseanwendungen, für welche ein Arbeitsgas in einem Gasspeicherbehältnis bereitgestellt wird, wobei an dem Gasspeicherbehältnis ein Datenträger angebracht wird.
  • Datenträger werden auf Waren aller Art angebracht, um den Warenverkehr überwachen und kontrollieren zu können. Bei einer Anbringung auf Gasflaschen dienen die auf dem Datenträger gespeicherten Informationen beispielsweise zum Erstellen von detaillierten Lieferscheinen, zur Überwachung des Lagerbetriebs oder auch zur Kontrolle von TÜV-Terminen. Mit einem Lesegerät werden die gespeicherten Informationen aus dem Datenträger ausgelesen, wenn das Lesegerät in der Nähe des Datenträgers gebracht wird. In der Regel wird dazu ein mobiles Lesegerät verwendet, das die Informationen ausliest, anzeigt und oft auch zwischenspeichert, Anschließend werden die Informationen oft an eine zentrale Recheneinheit übertragen, wo ein Datenabgleich mit einer bestehenden Datenbank stattfindet. Bisher wurden als Datenträger häufig auf die Gasflaschen angebrachte Strichcodes verwendet. Mit der zunehmenden Ausbreitung von elektronischen Datenträgem werden jedoch auch Gasflaschen mit diesen ausgestattet. Als elektronischer Datenträger wird meist ein Datenträger-Chip oder Transponder verwendet, auf welchem die Information gespeichert ist. Für Gasflaschen wurden zur besseren Handhabung spezielle Haltevorrichtungen an den Flaschen mit austauschbaren Transpondern entwickelt, wie sie beispielsweise in der DE 199 11 034 offenbart sind.
  • Bei verschiedenen Anwendungen in der industriellen Fertigung werden Arbeitsgase benötigt beziehungsweise der Fertigungsprozess wird durch den Einsatz von Arbeitsgasen unterstützt. Die benötigten Arbeitsgase werden dazu in der Regel von Gaselieferanten in Gasspeicherbehältnissen zu den Anwendern gebracht. Die Lieferung der Gase erfolgt in Gasflaschen, in Flaschenbündeln oder in Flüssiggastanks. Nach Auf brauch des Gases werden die leeren Speicherbehälter von den Gaselieferanten zum Befüllen wieder abgeholt. Teileweise werden die Speicherbehälter von den Gaselieferanten auch direkt beim Verbraucher wieder befüllt.
  • Beim Lichtbogenschweißen beispielsweise wird zwischen den Methoden mit abschmelzender Elektrode (Gas-Metal-Arc-Welding, GMA welding), wozu das Metall-Inertgas-Schweißen (MIG) und das Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG) zählt, und nicht abschmelzender Elektrode, zu dem das WIG-Schweißen (Gas-Tungsten-Arc-Welding, GTA welding) gehört, unterschieden. Der Fachmann bestimmt die Schweißmethode und wählt das Arbeitsgas, das hier in der Regel als Schutzgas bezeichnet wird, aus. Das Schutzgas ist eine Gasmischung, welche in Hinblick auf Schweißmethode und zu verarbeitender Werkstoff optimiert wurde. So benötigen beispielsweise Werkstücke aus Stahl andere Schutzgasmischungen als Werkstücke aus Aluminiumlegierungen. Darüber hinaus ist die Schutzgaszusammensetzung von entscheidender Bedeutung für das Verhalten des Lichtbogens. Nur ein stabil und gleichmäßig brennender Lichtbogen unterbindet Poren und Risse und führt zu qualitativ hochwertige Nähten. Zur Orientierung zwischen den verschieden Schutzgasmischungen dienen dem Fachmann die Produktbezeichnungen, die der Fachmann den verschieden Werkstoffen und Schweißmethoden zuordnet. Damit nun beim Schweißen ein stabiler Lichtbogen zwischen Elektrode und Werkstück entsteht und gute Schweißergebnisse erzielt werden, ist es notwendig, die verschiedenen Lichtbogenparameter sorgfältig einzustellen. Die benötigten Werte für die Lichtbogenparameter werden durch die Schutzgaszusammensetzung vorgegeben. Zu den Lichtbogenparametern zählen im Wesentlichen Spannung, Strom und Drahtvorschubgeschwindigkeit. Beim gepulsten Lichtbogenschweißen sind die Lichtbogenparameter ein ganzes Bündel an Parametern, die unter anderem Pulsspannung und Pulsform betreffen. Diese Lichtbogenparameter müssen von dem Fachmann am Schweißgerät eingestellt werden, bevor der eigentliche Schweißvorgang ausgeführt wird.
  • Auch beim Laserschweißen wird oft ein Arbeitsgas eingesetzt, welches als Schutz- oder Prozessgas bezeichnet wird. Die Wahl des Arbeitsgases zielt auf eine Optimierung des Laserschweißprozesses. Durch den Einfluss des Gases auf den Prozess wird es notwendig, die Parameter Laserleistung, Fokusposition und Schweißgeschwindigkeit dem Schutzgas entsprechend einzustellen.
  • Beim thermischen Spritzen wird die erzeugte Spritzschicht durch die Wahl des Brenngases beziehungsweise des Trägergases beeinflusst. Auch beim Pulverauftragsschweißen zeigt sich ein Einfluss des Arbeitsgases. Ein weiteres Fertigungsverfahren, bei welchem teilweise ein Arbeitsgas eingesetzt wird, ist das Löten. Hier kommt dem Arbeitsgas wiederum die Aufgabe zu, die Bearbeitung vor der Atmosphäre zu schützen. Schutzgas wird beim Weichlöten und beim Hartlöten eingesetzt. Beim Hartlöten spricht man vom Metall-Schutzgas-Löten, wenn mit Lichtbogen und Schutzgas gearbeitet wird.
  • Auch bei anderen Produktionsprozessen sind Arbeitsgase erforderlich. Zu nennen sind hierzu beispielsweise die Verfahren der Wärmebehandlung, wozu beispielsweise Härten, Glühen, Auf- und Entkohlen zählt. Diese Produktionsprozesse werden entscheidend von den Arbeitsgasen geprägt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren für Gaseanwendungen anzugeben, welche den Einsatzbereich für an Gasspeicherbehältnissen angebrachte Datenträger erweitert und die Automatisierung bei der Durchführung der Gaseanwendungen unterstützt.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für die Vorrichtung dadurch gelöst, dass der Datenträger Informationen über die Zusammensetzung und/oder die Eigenschaften des Arbeitsgases enthält und das Lesegerät diese Informationen aus dem Datenträger ausliest und an das Steuerelement übermittelt und das Steuerelement die Anwendungsparameter entsprechend der Informationen einstellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst somit einen an einem Gasspeicherbehältnis angebrachten Datenträger, welcher jedoch zur Informationsübergabe auch von dem Behältnis getrennt werden kann, sowie die Basiseinheit aus Lesegerät und Steuerelement. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, den Arbeitsschritt der Anwendungsparameterwahl zu automatisieren. Durch die automatisierte Durchführung entfällt der Vorgang der Wahl und Einstellung der Anwendungsparameter. Dies bedeutet eine Zeitersparnis und unterbindet eine wesentliche Fehlerquelle.
  • Vorteilhafterweise ist der Datenträger ein elektronischer Datenträger. Das der Basiseinheit zugeordnete Lesegerät liest den elektronische Datenträger automatisch aus, sobald sich der elektronische Datenträger in der Nähe des Lesegeräts befindet. Dies erleichtert die Automatisierung in besonderer Weise. Als elektronischer Datenträger dient vorteilhafterweise ein Transponder oder Speicher-Chip.
  • Mit besonderen Vorteilen ist die Basiseinheit in der die Gasanwendung ausführenden Einrichtung angebracht. Das Steuerelement ergänzt somit die Steuerungseinheit der Gaseanwendung und das Lesegerät gibt die Informationen ohne weitere Umwege an die Steuerung weiter. Bei Anschluss des Gasbehältnisses an die Gaseanwendung ist zudem die Informationsübergabe vom Datenträger auf die Basiseinheit problemlos und ohne Umwege möglich.
  • Vorteilhafterweise dient als Information der Handelsname des Arbeitsgases. Die Namen der Gasmischungen, welche normalerweise vom Gaslieferanten gewählt werden und welche allgemein bekannt sind, sind eindeutig und beinhalten die Zusammensetzung der Gasmischung. Da in den Namen sehr kurz sind, ist auf den elektronischen Datenträgem nur sehr wenig Speicherplatz für diese Information notwendig.
  • Alternativ sind vorteilhafterweise als Information die Komponenten des Arbeitsgases und ihr prozentualer Anteil im Arbeitsgas vermerkt.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Gasspeicherbehältnis eine Gasflasche. Da Gasflaschen oft im Rahmen der Liefersysteme mit Datenträgem versehen werden, ist bei Gasflaschen nur eine zusätzliche Information auf den Datenträgern notwendig, um die erfindungsgemäßen Vorteil nutzen zu können.
  • Vorteilhafterweise ist die Basiseinheit in einem in der industriellen Fertigung benutzten Gerät angebracht. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigen sich hier im besonderem in dem zugehörigen, später beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Basiseinheit in einem Lichtbogenschweißgerät angebracht.
  • In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist die Basiseinheit in einem Laserschweißgerät angebracht.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren dadurch gelöst, dass auf dem Datenträger Informationen über die Zusammensetzung und/oder die Eigenschaften des Arbeitsgases gespeichert sind und diese Informationen vor Beginn der Anwendung von einem Lesegerät ausgelesen und zur Steuerung der Anwendungsparameter verwendet werden. Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Informationen über die Arbeitsgaszusammensetzung und/oder der Eigenschaften des Arbeitgases auf dem Gasspeicherbehältnis vermerkt sind und von einem Lesegerät ausgelesen werden, liegen diese Informationen fehlerfrei und in einer Form vor, in welcher sie automatisch weiterverarbeitet werden kann. Dadurch kann der Arbeitsschritt, in welchem die Anwendungsparameter gewählt und eingestellt werden, automatisiert werden. In der Regel werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren diejenigen Anwendungsparameter eingestellt, welche von der Art des Gases oder/und der Gaszusammensetzung abhängen. Dies vereinfacht die Durchführung der Gaseanwendung. Neben der Zeitersparnis werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch die Fehler, die bei der Wahl und Einstellung der Parameter auftreten, unterbunden. Sind für die Gasspeicherbehältnisse bereits Datenträger vorgesehen – beispielsweise für ein Liefersystem oder zur Bewegungskontrolle der Gasflaschen – wird die Information über die Schutzgaszusammensetzung vorteilhafterweise auf diesem Datenträger mit aufgenommen. Ein zusätzlicher, von dem bisherigen Vorgehen abweichender Arbeitsschritt entsteht durch das erfindungsgemäße Verfahren somit nicht.
  • Mit besonderen Vorteilen werden die Informationen elektronisch übermittelt. Bei einer elektronischen Übermittlung der Informationen, vorteilhafterweise mittels eines Transponders, ist es besonders einfach möglich, die Informationen über die Zusammensetzung und/oder der Eigenschaften mit anderen, beispielsweise das Liefersystem betreffende Daten zusammen aufzunehmen. Eine andere Möglichkeit, die Informationen mit aufzunehmen ist beispielsweise ein Strichcode, der von einem IR-Lesegerät gelesen wird. Hier wird jedoch in der Regel ein eigener Strichcode notwendig sein, auf welchem ausschließlich die Informationen über die Gaszusammensetzung und/oder die Gaseigenschaften vermerkt werden.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird der Datenträger automatisch ausgelesen und die Informationen werden zur Steuerung verwendet, sobald der Datenträger in die Nähe des Lesegeräts gebracht wird. Im Arbeitsablauf wird folglich das Gasspeicherbehältnis in die Nähe des Lesegeräts gebracht und die Anwendungspa rameter für die Gaseanwendung werden automatisch eingestellt. Ist das Lesegerät in der die Gaseanwendung durchführenden Vorrichtung untergebracht, an welche das Gasspeicherbehältnis angeschlossen wird, wird beim Anschluss automatisch der Datenträger ausgelesen und die Anwendungsparameter eingestellt. Wird beispielsweise eine Gasflasche am Anwendungsgerät angeschlossen, werden die Parameter dort beim Anschluss automatisch mit eingestellt. Von Vorteil ist dabei, dass beim Wechsel des Gasspeicherbehältnisses die Anwendungsparameter automatisch der neuen Gasmischung angepasst werden beziehungsweise verifiziert werden. Bei einer (irrtümlichen) Änderung der Anwendungsparameter werden somit die ursprünglichen Werte wieder eingestellt. Bei Gasspeicherbehältnissen, die über längere Leitungen an das Anwendungsgerät angeschlossen werden, oder bei Anwendungsvorrichtungen, bei welchen der Gasanschluss von der Steuerungseinheit weit entfernt ist, so dass der auf dem Gasspeicherbehältnis angebrachte Datenträger nicht beim Anschluss des Gasspeicherbehältnisses an das Anwendungsgerät nicht in die Nähe des Lesegeräts gelangt, ist es hingegen notwendig, dass der Datenträger von dem Gasspeicherbehältnis abgenommen und zum Anwendungsgerät gebracht wird. Dies ist jedoch eine – im Vergleich zur Parameterwahl und Einstellung – einfach auszuführende Tätigkeit.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vom Lesegerät der Handelsname des Arbeitsgases ausgelesen. Im Handelsnamen des Arbeitsgases ist die Information über die Zusammensetzung und die Eigenschaften des Arbeitsgases in besonders kompakter Weise zusammengefasst.
  • In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung werden vom Lesegerät die Komponenten des Arbeitsgases und ihr prozentualer Anteil im Arbeitsgas ausgelesen. Sind sämtliche Komponenten und ihr Anteil im Schutzgas auf dem elektronischen Datenträger vermerkt, ist das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft einsetzbar.
  • In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung werden Gasdruck und Volumenstrom gesteuert. Diese beiden Anwendungsparameter eignen sich in vorteilhafter Weise zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Mit besonderen Vorteilen wird ein Korrekturfaktor für unterschiedliche Arbeitsgase bei der Steuerung berücksichtigt. Insbesondere wird mit diesem Korrekturfaktor dem Unterschied zwischen Helium und Argon bezüglich ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften Rechnung getragen, z.B. spezifisches Gewicht oder Ionisationspotential. Da es sich bei Helium und Argon um inerte Gase handelt, deren erste Aufgabe es ist, die Umgebungsatmosphäre abzuschirmen, und welche sich im Einsatz teilweise abwechseln, wird hier häufig vergessen, den Korrekturfaktor beim Wechsel der Gasart anzupassen. Diese Fehlerquelle wird in dieser vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung unterbunden.
  • Mit besonderen Vorteilen werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Gaseanwendungen in der industriellen Fertigung gesteuert. In der industriellen Fertigung existieren ein Vielzahl von Gaseanwendungen. Da bei diesen Verfahren sehr häufig eine Gasflasche an das Anwendungsgerät angeschlossen wird, zeigen sich die Vorteile in besonderer Weise.
  • Besonders vorteilhaft werden Schweißgeräte zum Lichtbogenschweißen gesteuert. Wird an ein Schweißgerät eine mit einem vorzugsweise elektronischen Datenträger versehene Gasflasche angeschlossen, wird dieser beim Anschluss ausgelesen und die Informationen zum Einstellen des Schweißgeräts verwendet.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Lichtbogenparameter gesteuert. Dadurch wird die Einstellung der Lichtbogenparameter automatisiert. Im Arbeitsablauf muss nur die Schutzgasflasche in die Nähe des Schweißgeräts gebracht werden und mit dem Schweißvorgang kann begonnen werden. Der Arbeitsschritt, in welchem die Schutzgaszusammensetzung ermittelt wird und die Lichtbogenparameter am Schweißgerät eingestellt werden, wird durch das Zusammenwirken von (elektronischem) Datenträger, Lesegerät und Schweißgerät automatisch vorgenommen. Da dieser Arbeitsschritt bisher normalerweise von Hand ausgeführt wird, erfolgt durch die Automatisierung eine Zeitersparnis und eine Fehlerquelle wird unterbunden. Ein zusätzlicher Vorgang oder eine Abweichung von der bisherigen, händischen Einstellung ist nicht notwendig, da in der Regel die Schutzgasflasche beim Anschließen an die Schweißvorrichtung hinreichend nahe an das Lesegerät gebracht wird, so dass ein Auslesen des elektronischen Datenträgers immer erfolgt, wenn das Lesegerät betriebsbereit ist. Insbesondere, wenn eine Vielzahl von Lichtbogenparametern zum Schweißen notwendig sind, zeigen sich die Vorteile der Automatisierung. Aber auch bei Schweißmethoden, bei welchen nur ein Lichtbogenparameter vorgegeben werden muss und die übrigen Parameter diesem einem Lichtbogenparameter folgen, ist die Automatisierung von Vorteil. Da die Einstellung der Lichtbogenparameter, die bisher meist von Hand von dem Schweißer durchgeführt wurde, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Zeitersparnis erreicht. Von Vorteil ist die Erfindung auch beim Flaschenwechsel: hier werden die Lichtbogenparameter nochmals verifiziert und gegebenenfalls nachkorrigiert. Bei einem Wechsel der Schutzgasmischung wird automatisch auf die neue Zusammensetzung umgestellt. Möglich ist es auch, bei jedem Wechsel der Schutzgasmischung den Schweißer auf diesen Schutzgaswechsel hinzuweisen, indem er beispielweise akustisch oder optisch gewarnt wird, wenn von dem Schweißgerät ein andere als die vorherige Schutzgasmischung ermittelt wird. Wurde irrtümlicherweise eine falsche Gasflasche an die Schweißvorrichtung angeschlossen, wird der Fehler vom Schweißer sofort bemerkt. Aber auch bei einem gewünschten Wechsel ist es von Vorteil, wenn der Scheißer nochmals darauf hingewiesen wird.
  • In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden die Lichtbogenparameter Spannung, Strom, Drahtvorschubgeschwindigkeit und/oder Schweißgeschwindigkeit gesteuert. Diese Lichtbogenparameter sind wesentlich von dem verwendeten Schutzgas abhängig. Je nach Art des Schweißvorgangs werden andere Lichtbogenparameter eingestellt. So bestimmen die Lichtbogenparameter Drahtvorschubgeschwindigkeit und Spannung und der dich daraus ergebende Lichtbogenstrom den Schweißvorgang beim MIG und MAG-Schweißen. Beim Lichtbogenschweißen mit nicht abschmelzender Elektrode (WIG) wird hingegen der Lichtbogenparameter Strom eingestellt. Beim gepulsten Lichtbogenschweißen müssen eine Vielzahl von Parametern, die u.a. die Pulsspannung und die Pulsform betreffen eingestellt werden. Mit diesen Lichtbogenparametern wird die erfindungsgemäße Automatisierung des Schweißvorgangs durchgeführt. Bei einem Schweißroboter ist es zusätzlich möglich, neben den Lichtbogenparametern auch die Schweißgeschwindigkeit automatisch gemäß der Schutzgasmischung einzustellen.
  • In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden Laserschweißgeräte gesteuert.
  • Mit besondern Vorteilen werden dabei die Laserleistung, Fokusposition und/oder Schweißgeschwindigkeit gesteuert. Diese Anwendungsparameter hängen beim Laserschweißen von der Gaszusammensetzung ab und sind deshalb in dem erfindungsgemäßen Verfahren von besonderer Bedeutung.
  • Neben dem Lichtbogen- und dem Laserschweißen lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch bei anderen industriellen Fertigungsprozessen einsetzen. So zeigen sich Vorteile beispielsweise auch beim thermischen Spritzen, beim Pulverauftragsschweißen oder beim Schneiden. Aber auch bei anderen Produktionsprozessen ist das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbar. Dazu zählen insbesondere Wärmebehandlungs- und Lötprozesse.
  • In den folgenden beispielhaften Ausführungsvarianten wird die Erfindung näher erläutert.
  • Gemäß der ersten Ausführungsvariante wird eine Schutzgasflasche, befüllt mit der Schutzgasmischung mit dem Namen XY und ausgerüstet mit einem Transponder, ausgeliefert. Neben Lieferinformationen befindet sich auch der Name XY in elektronischer Form auf dem Transponder. Die Gasflasche wird an das Schweißgerät angeschlossen. Dabei gelangt sie in die Nähe des Schweißgeräts, so dass von dem Lesegerät, welches sich in dem Schweißgerät befindet, der Name XY gelesen werden kann. Diesem Namen sind in der Steuerungseinheit des Schweißgeräts Lichtbogenparameter zugeordnet. Die Steuerungseinheit stellt diese Lichtbogenparameter ein und der eigentliche Schweißvorgang wird durchgeführt.
  • In der zweiten, beispielhaften Ausführungsvariante werden drei Schweißplätze mit Schutzgas versorgt. Die Anlieferung des Schutzgases erfolgt in Flaschenbündel und die Zuführung des Schutzgases von den zentralen Flaschenbündel zu den drei Schweißplätzen erfolgt über Leitungen. Nach Lieferung der Flaschenbündel wird ein Flaschenbündel an die Leitungen angeschlossen. Der Datenträger, der an diesem Flaschenbündel angebracht ist, wird von dem Flaschenbündel getrennt und nacheinander an die drei Schweißgeräte gebracht. In den Schweißgeräten befindet sich jeweils eine Basiseinheit, so dass an jedem Schweißgerät die Lichtbogenparameter eingestellt werden. Danach wird der Datenträger wieder an dem Flaschenbündel befestigt. Möglich ist es auch, mehrere Datenträger auf dem Flaschenbündel anzubringen und zu jedem Schweißplatz einen Datenträger zu bringen, welcher dann dort verbleibt. Bei einer zentralen Steuerung der drei Schweißplätze hingegen, genügt es, die Informationen dort zugänglich zu machen.

Claims (22)

  1. Vorrichtung zur Automatisierung von Gaseanwendungen, welche mindestens einen Anwendungsparameter und ein Arbeitsgas benötigen, umfassend einen an einem Gasspeicherbehältnis angebrachten Datenträger und eine Basiseinheit aus Lesegerät und Steuerelement dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger Informationen über die Zusammensetzung und/oder die Eigenschaften des Arbeitsgases enthält und das Lesegerät diese Informationen aus dem Datenträger ausliest und an das Steuerelement übermittelt und das Steuerelement die Anwendungsparameter entsprechend der Informationen einstellt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger ein elektronischer Datenträger ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Basiseinheit in der die Gasanwendung ausführenden Einrichtung angebracht ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Information der Handelsname des Arbeitsgases dient.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Information die Komponenten des Arbeitsgases und ihr prozentualer Anteil im Arbeitsgas vermerkt sind.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gasspeicherbehältnis eine Gasflasche ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Basiseinheit in einem in der industriellen Fertigung benutzten Gerät angebracht ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Basiseinheit in einem Lichtbogenschweißgerät angebracht ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Basiseinheit in einem Laserschweißgerät angebracht ist.
  10. Verfahren zur automatisierten Durchführung von Gaseanwendungen, für welche ein Arbeitsgas in einem Gasspeicherbehältnis bereitgestellt wird, wobei an dem Gasspeicherbehältnis ein Datenträger angebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Datenträger Informationen über die Zusammensetzung und/oder die Eigenschaften des Arbeitsgases gespeichert sind und diese Informationen vor Beginn der Anwendung von einem Lesegerät ausgelesen und zur Steuerung der Anwendungsparameter verwendet werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen elektronisch übermittelt werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger automatisch ausgelesen und die Informationen zur Steuerung verwendet werden, sobald der Datenträger in die Nähe des Lesegeräts gebracht wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass vom Lesegerät der Handelsname des Arbeitsgases ausgelesen wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass vom Lesegerät die Komponenten des Arbeitsgases und ihr prozentualer Anteil im Arbeitsgas ausgelesen werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Gasdruck und Volumenstrom gesteuert werden.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Korrekturfaktor für unterschiedliche Arbeitsgase bei der Steuerung berücksichtigt wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass Gaseanwendungen in der industriellen Fertigung gesteuert werden.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass Schweißgeräte zum Lichtbogenschweißen gesteuert werden.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass Lichtbogenparameter gesteuert werden.
  20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtbogenparameter Spannung, Strom, Drahtvorschubgeschwindigkeit und/oder Schweißgeschwindigkeit gesteuert werden.
  21. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass Laserschweißgeräte gesteuert werden.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass Laserleistung, Fokusposition und/oder Schweißgeschwindigkeit gesteuert werden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2009000760A2 (en) * 2007-06-28 2008-12-31 L'air Liquide Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude Fluid supply system with fluid compatibility control

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