Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines korrosionsgeschützten, warmgeformten
und werkzeuggehärteten
Formbauteils aus einem feueraluminierten Stahlband gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.The
The invention relates to a method for producing a corrosion-protected, thermoformed
and tool-hardened
Molded part of a hot-dip aluminized steel strip according to the preamble
of claim 1.
In
der Kraftfahrzeugindustrie werden vielfach Struktur- und/oder Sicherheitsteile
aus hochfestem Stahl eingesetzt. Dabei ist es zum einen aus der DE 02452486 C2 bekannt,
eine einem Coil entnommene Platine aus Stahl auf über AC3- Temperatur zu erwärmen, warmzuformen und im Umformwerkzeug
zu härten.
Durch dieses Verfahren erhält
man ein Formbauteil mit guter Maßhaltigkeit und hohen Festigkeitswerten.
Zum anderen müssen
viele der so hergestellten Formbauteile zunächst von durch die Wärmebehandlungen
entstandenen Oxidschichten gereinigt und anschließend mit
einer Korrosionsschutzschicht versehen werden, um während des
Kraftfahrzeugbetriebs die Dauerhaltbarkeit zu gewährleisten.
Das Korrosionsschutzbeschichten warmgeformter und gehärteter Bauteile
ist jedoch problematisch. Eine herkömmliche Zinkbeschichtung kann nicht
vor dem Warmformen aufgebracht werden, weil ihr Schmelzpunkt deutlich
unterhalb der Umformtemperatur des Stahls liegt. Eine nach dem Härten erfolgende
Beschichtung darf keine Herabsetzung der eingestellten Festigkeitswerte
durch einen wesentlichen Wärmeeintrag
verursachen.Structural and / or safety parts made of high-strength steel are often used in the motor vehicle industry. It is on the one hand from the DE 02452486 C2 It is known to heat a sheet of steel taken from a coil to above AC 3 temperature, to thermoform it and to harden it in the forming tool. By this method, a molded component having good dimensional stability and high strength values is obtained. On the other hand, many of the molded components thus produced must first be cleaned of oxide layers formed by the heat treatments and then provided with a corrosion protection layer in order to ensure durability during motor vehicle operation. However, anti-corrosion coating of thermoformed and cured components is problematic. A conventional zinc coating can not be applied before thermoforming because its melting point is well below the forming temperature of the steel. A post-curing coating must not cause a reduction in the set strength values due to significant heat input.
Aus
der EP 1 013 785 A1 ist
es bekannt, ein gewalztes Stahlblech, beispielsweise aus einem borlegierten
Stahl zu tauchaltieren, auch feueraluminieren genannt, und so mit
einer Aluminiumbeschichtung zu versehen. Anschließend wird
das beschichtete Blech auf über
700° C erwärmt und
warm tiefgezogen. Die Aluminiumschicht bildet dabei mit dem darunter
liegenden Stahl eine sogenannte intermetallische Phase aus, wodurch
der Schmelzpunkt der Beschichtung derart ansteigt, dass sie das
Warmformverfahren übersteht.
Die Beschichtung schützt
den Stahl so während
des Warmformens vor einer Oxidation und Entkohlung. Im Anschluß an den
Warmform vorgang wird das Formbauteil mit einer Geschwindigkeit
abgekühlt,
die über
der kritischen Härtegeschwindigkeit
liegt, um hohe mechanische Härteeigenschaften
des Stahls und eine hohe Oberflächenhärte des Überzugs
zu erzielen. Der Überzug
schützt
das fertige Formbauteil vor Korrosion. Eine zusätzliche Korrosionsschutzschicht
ist nicht mehr nötig.
Das beschriebene beschichtete Band wird von der Firma Arcelor auch
unter der Bezeichnung Usibor 1500P verkauft.From the EP 1 013 785 A1 It is known to dip a rolled steel sheet, for example made of a boron-alloyed steel, also called fire aluminizing, and so provided with an aluminum coating. Subsequently, the coated sheet is heated to over 700 ° C and deep drawn hot. The aluminum layer forms with the underlying steel a so-called intermetallic phase, whereby the melting point of the coating increases so that it survives the thermoforming process. The coating thus protects the steel from oxidation and decarburization during thermoforming. Following the thermoforming process, the mold component is cooled at a rate above the critical cure speed to achieve high mechanical hardness properties of the steel and high surface hardness of the coating. The coating protects the finished molded component from corrosion. An additional corrosion protection layer is no longer necessary. The coated tape described is also sold by Arcelor under the designation Usibor 1500P.
Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass sich die intermetallische Phase
zwischen der Beschichtung und dem borlegierten Stahl bereits durch
den Wärmeeintrag
beim Tauchaltieren oder Feueraluminieren bildet. Die intermetallische
Phase liegt daher bereits in dem beschichteten Band vor dem eigentlichen
Warmformvorgang vor. Die intermetallische Phase ist jedoch so spröde, dass
sie bei jedem Kaltformen reißt.
Das beschichtete Band ist daher nur noch warmverformbar, sonst ist
der Korrosionsschutz gefährdet
und im fertigen Formbauteil nicht mehr genügend gegeben. Bereits die DE-PS
1 252 034 stellt im übrigen
fest, dass ein feueraluminierter Überzug sich zwar warmformen
lässt,
aber die Kaltformung schlecht aushält.It
However, it has been found that the intermetallic phase
between the coating and the boron-alloyed steel already through
the heat input
when diving or fire aluminizing forms. The intermetallic
Phase is therefore already in the coated tape before the actual
Thermoforming process before. However, the intermetallic phase is so brittle that
she breaks with every cold forming.
The coated tape is therefore only thermoformable, otherwise
the corrosion protection is at risk
and not given enough in the finished molded component. Already the DE-PS
1 252 034 represents otherwise
notes that a hot-dip coated coating will thermoform
leaves,
but the cold forming badly endures.
Ein
kalt Vorformen ist jedoch häufig
eine notwendige Verfahrensvoraussetzung zur Erzielung komplexer
geometrischer Strukturen, die nicht in einem Zug aus einer Platine
warm umgeformt werden können.
Muss aufgrund der Bauteilgeometrie mehr als ein Umformschritt ausgeführt werden,
wird in der Regel kalt vorgeformt, da bei mehreren Warmformschritten
der Kontakt mit dem Umformwerkzeug die erwärmte Platine bereits beim ersten
Umformschritt unter die erforderliche Umformtemperatur abkühlen und
eine Härtung
einsetzten würde,
die weitere Formschritte ohne ein Zwischenerwärmen ausschließt. Eine
Zwischenerwärmung
erhöht
jedoch erheblich die Kosten und die gesamte Prozessdauer des Herstellungsverfahrens.One
cold preforming, however, is common
a necessary procedural requirement for achieving complex
geometric structures that are not in a train from a circuit board
can be thermoformed.
If more than one forming step has to be carried out due to the component geometry,
is usually preformed cold, as in several thermoforming steps
the contact with the forming tool the heated board already at the first
Cool down the forming step below the required forming temperature and
a cure
would use
excludes the further molding steps without an intermediate heating. A
between warming
elevated
however, significantly the cost and the entire process time of the manufacturing process.
Aus
Gründen
des Leichtbaus ist es dabei mittlerweile erforderlich, die Wandstärken eines
Formbauteils gezielt an die erforderlichen Belastungen anzupassen.
Dabei wird das Bauteil nicht mehr über seine gesamte Ausdehnung
mit der Wandstärke
der am stärksten
beanspruchten Stelle versehen. Stattdessen wird die Wandstärke in Bereichen
mit geringerer Belastung gezielt reduziert, um Material und Gewicht
einzusparen. Aus der DE
197 04 300 A1 ist es beispielsweise bekannt, durch Verformung
eines annähernd
gleichmäßig dicken
Ausgangsmaterials mittels partiell wal zender Verformung eine Platine
mit in Walzrichtung bereichsweise wechselnden Dicken herzustellen.
Die Platine ist dann bereits präzise
auf die jeweiligen Belastungen und Spannungsspitzen abgestimmt,
denen ein aus der Platine gefertigtes Karosserie- oder Fahrwerksbauteil
unterliegt. Allerdings gestaltet sich auch bei diesem Verfahren
die eingangs erwähnte
Korrosionsschutzbeschichtung nach dem Warmformen und Härten eines
Formbauteils als schwierig. Ein nachgeschaltetes Feueraluminieren
ist nicht durchführbar
wegen eines zu hohen Wärmeeintrags
in das Bauteil. Bei einer elektrolytischen Beschichtung besteht
die Gefahr der Wasserstoffversprödung
bei Festigkeiten Rm > 1000 Mpa, die bei hochfesten Bauteilen überschritten
werden. Die Zinklflakebeschichtung ist teuer und bereitet zudem
Schweißprobleme.For reasons of lightweight construction, it is now necessary to adapt the wall thicknesses of a molded component specifically to the required loads. The component is no longer provided over its entire extent with the wall thickness of the most stressed point. Instead, the wall thickness in areas with less stress is deliberately reduced in order to save material and weight. From the DE 197 04 300 A1 For example, it is known to produce by deformation of an approximately uniformly thick starting material by means of partially Wal zender deformation a board with regions varying in the rolling direction thicknesses. The board is then already precisely matched to the respective loads and voltage peaks, which is subject to a manufactured from the board body or chassis component. However, even in this method, the above-mentioned corrosion protection coating after the thermoforming and curing of a molded component designed difficult. A downstream Feueraluminieren is not feasible because of excessive heat input into the component. In the case of an electrolytic coating there is a risk of hydrogen embrittlement at strengths R m > 1000 Mpa, which is high solid components are exceeded. The zinc flake coating is expensive and also causes welding problems.
Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Herstellen eines korrosionsgeschützten, gewichts-
und belastungsoptimierten warmgeformten und gehärteten Formbauteils aufzuzeigen.task
The invention therefore relates to a method for producing a corrosion-protected, weight-reduced
and stress-optimized thermoformed and hardened molded component show.
Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1. Demnach
wird ein Stahlband vor dem Feueraluminieren durch Abwalzen partiell
in der Dicke reduziert. Danach erst wird das Stahlband feueraluminiert,
wodurch die intermetallische Phase zwischen dem Stahlband und der
Aluminiumbeschichtung entsteht. Anschließend wird aus dem partiell
dickenreduzierten und beschichteten Stahlband mit einer definierten
Position und Geometrie eine Platine entnommen, warm zu einem Formbauteil
umgeformt und im Werkzeug gehärtet.
Dabei werden in dem so hergestellten Formbauteil definierte Bereiche
mit reduzierter Wandstärke
gezielt eingestellt. Durch die Feueraluminierung bleibt das Formbauteil
auch während
der Erwärmung
und Härtung
zunderfrei. Zudem ist der benötigte
Korrosionsschutz bereits gegeben. Um diesen lückenlos zu gestalten, kann
das Formbauteil an allen erforderlichen Schnittkanten mit einer
Korrosionsschutzschicht nachbeschichtet werden.These
Task solves
the invention with the characterizing part of claim 1. Accordingly
A steel strip becomes partial prior to the hot aluminizing by rolling
reduced in thickness. Only then is the steel strip hot-dip aluminized,
whereby the intermetallic phase between the steel strip and the
Aluminum coating is created. Subsequently, from the partial
reduced thickness and coated steel strip with a defined
Position and geometry taken from a board, warm to a molded part
deformed and hardened in the tool.
In this case, defined areas are defined in the molded component produced in this way
with reduced wall thickness
targeted. Through the Feueraluminierung remains the molded part
even while
the warming
and curing
scale-free. In addition, the required
Corrosion protection already given. To make this gapless, can
the molded part at all required cutting edges with a
Anti-corrosion layer to be recoated.
Es
ist von großer
Bedeutung, dass nach dem Feueraluminieren des partiell dickenreduzierten
Bandes nur Umformvorgänge
im erwärmten
Zustand an einer aus dem feueraluminierten Band entnommenen Platine durchgeführt werden,
um den Korrosionsschutz nicht zu gefährden. Daher ist es auch unbedingt
erforderlich, sämtliche dickenreduzierenden
Walzvorgänge
vor dem Feueraluminieren durchzuführen, da auch diese Walzvorgänge als
Kaltformen die Schutzschicht reißen lassen.It
is great
Meaning that after the fire aluminizing the partially reduced thickness
Bandes only forming operations
in the heated
Condition are carried out on a board removed from the hot-dip aluminized strip,
so as not to endanger the corrosion protection. That's why it's essential
required, all thickness reducing
rolling operations
before the fire aluminizing, as these rolling operations as
Cold forming can cause the protective layer to crack.
Erfindungsgemäß werden
damit die Vorteile beider Verfahren verbunden und die Nachteile
gleichzeitig vermieden. Das fertige Formbauteil besitzt bereits
einen guten Korrosionsschutz. Zudem sind die Wandstärken in
dem erforderlichen Umfang den reduzierten Belastungen angepasst.
Weiterhin können
die Umformvorgänge
nach dem Feueraluminieren aufgrund der bereits vorliegenden unterschiedlichen
Dicken auf das Warmformen beschränkt
werden. Das fertige Formbauteil ist ein Produkt mit guter Maßhaltigkeit,
hervorragenden Materialeigenschaften und einem guten Korrosionsschutz
mit einem optimierten Gewichts-/Leistungsverhältnis.According to the invention
hence the advantages of both methods and the disadvantages
avoided at the same time. The finished molded part already has
a good corrosion protection. In addition, the wall thicknesses in
adapted to the required extent to the reduced loads.
Furthermore you can
the forming operations
after the fire aluminizing due to the already existing different ones
Thicknesses limited to thermoforming
become. The finished molded part is a product with good dimensional stability,
excellent material properties and good corrosion protection
with an optimized weight / performance ratio.
Nachfolgend
ist die Erfindung anhand der einzigen Figur näher erläutert. Die Figur zeigt beispielhaft für ein Sicherheits-
und/oder Strukturbauteil eine B-Säule 1. Diese B-Säule 1 kann
aufgrund der Wanddickenreduktion nunmehr wie dargestellt einteilig
hergestellt werden. Bisher wurde die B-Säule 1 im oberen Trockenbereich 2 der
Karosserie beispielsweise aus einer warmgeformten und gehärteten Stahlsorte
mit folgender Legierungszusammensetzung, dargestellt in Gewichtsprozent,
hergestellt: Kohlenstoff
(C) 0,18
% bis 0,3 %
Silizium
(Si) 0,1
% bis 0,7 %
Mangan
(Mn) 1,0
% bis 2,5 %
Phosphor
(P) maximal
0,025 %
Chrom
(Cr) bis
0,8 %
Molybdän (Mo) bis
0,5 %
Schwefel
(S) maximal
0,01 %
Titan
(Ti) 0,02
% bis 0,05 %
Bor
(B) 0,0015
% bis 0,005 %
Aluminium
(Al) 0,01
% bis 0,06 %
The invention is explained in more detail with reference to the single figure. The figure shows an example of a safety and / or structural component a B-pillar 1 , This B-pillar 1 can now be made in one piece because of the wall thickness reduction as shown. So far, the B-pillar 1 in the upper dry area 2 for example, the body is made of a thermoformed and hardened steel grade having the following alloy composition, shown in weight percent: Carbon (C) 0.18% to 0.3%
Silicon (Si) 0.1% to 0.7%
Manganese (Mn) 1.0% to 2.5%
Phosphorus (P) maximum 0.025%
Chrome (Cr) up to 0.8%
Molybdenum (Mo) up to 0.5%
Sulfur (S) maximum 0.01%
Titanium (Ti) 0.02% to 0.05%
Boron (B) 0.0015% to 0.005%
Aluminum (Al) 0.01% to 0.06%
Rest
Eisen einschließlich
erschmelzungsbedingter Verunreinigungen. Nach dem Warmumformen und Härten stellen
sich bei diesem Stahl ein Streckgrenze RP0,2 ≥ 950 MPa,
eine Zugfestigkeit Rm ≥ 1350 MPa und eine Dehnung A5 ≥ 8 % ein.
Dieser Stahl ließ sich
bisher nur mit Zinkflakes (Deltatone) einigermaßen befriedigend be schichten,
wobei die Haftungseigenschaften der Zinkflakeschicht begrenzt sind.
Für die
B-Säule 1 wurde
er nur unbeschichtet im Trockenbereich 2 der Karosserie
eingesetzt. Im unteren Naßbereich 3 bestand die
B-Säule 1 bisher
aus einem beidseitig verzinkten, mikrolegierten höherfesten
Stahl, der mit dem Trockenbereich 2 der B-Säule 1 gefügt wurde.Remaining iron, including impurities caused by melting. After hot working and hardening, this steel has a yield strength R P0.2 ≥ 950 MPa, a tensile strength R m ≥ 1350 MPa and an elongation A5 ≥ 8%. So far, this steel has only been satisfactorily coated with zinc flakes (deltatone), with the adhesion properties of the zinc flaky layer being limited. For the B-pillar 1 he was only uncoated in the dry area 2 the body used. In the lower wet area 3 was the B-pillar 1 previously made of a galvanized on both sides, micro-alloyed high-strength steel, with the dry area 2 the B-pillar 1 was added.
Durch
den Einsatz eines bereits im Band partiell dickenreduzierten und
anschließend
feueraluminierten Stahls der oben genannten Zusammensetzung kann
die gesamte B-Säule 1 nunmehr
einteilig aus der warmgeformten und gehärteten Stahlsorte des Trockenbereichs 2 hergestellt
werden. Durch die Feueraluminierung ist dieser borlegierte Stahl
nunmehr auch im Naßbereich 3 einsetzbar,
zudem entfällt
bei der erfindungsgemäß hergestellten
B-Säule 1 die
Materialdoppelung im Übergangsbereich.
Gleichzeitig läßt sich
eine Gewichtseinsparungen durch die reduzierte Blechdicke im Fußbereich 3 erzielen.Through the use of a partially already reduced in the band and then hot-dip aluminized steel of the above composition, the entire B-pillar 1 now in one piece from the hot-formed and hardened steel grade of the dry area 2 getting produced. Through the fire generals ning this boron-alloyed steel is now also in the wet range 3 can be used, also omitted in the invention produced B-pillar 1 the material doubling in the transition area. At the same time, weight savings can be achieved through the reduced sheet thickness in the foot area 3 achieve.