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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Ventilanordnung mit einer Versorgungsanschlußanordnung,
einem mit der Versorgungsanschlußanordnung verbundenen Steuerventil
und einem Verteilerventil, das einen Pfad zwischen dem Steuerventil
und einer von mehreren Arbeitsanschlußanordnungen schaltet.
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Eine
derartige Ventilanordnung dient dazu, eines von mehreren hydraulischen
Aggregaten oder Geräten
anzusteuern, während
ein oder mehrere andere hydraulische Geräte in einer passivierten oder stillgesetzten
Position verbleiben. Die Notwendigkeit für eine derartige Ansteuerung
ergibt sich beispielsweise bei Geräteträgern oder Arbeitsmaschinen,
die mit unterschiedlichen Anbaugeräten versehen sind, die wiederum
hydraulisch betätigt
werden. Beispielsweise gibt es Baumaschinen, die an ihrer Vorderseite eine
Radladerschaufel haben, die angehoben und gekippt werden kann, während sie
an ihrer Rückseite eine
Baggerschaufel haben, die auf andere Weise betätigt wird. Da nicht beide Schaufeln
gleichzeitig betätigt
werden, kann man ein Verteilerventil verwenden, um das eine oder
das andere Gerät
anzusteuern.
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Eine
derartige hydraulische Ventilanordnung ist beispielsweise aus
US 5 174 115 bekannt.
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DE 39 41 802 A1 zeigt
ein hydraulisches Wegeventil mit einem Steuerventil, das durch einen Steuerschieber
gebildet ist, der in einer Schieberbohrung dicht und gleitend geführt ist.
In einer parallelen Bohrung ist ein Dreiwege-Stromregler angeordnet, der
zwischen einer nicht näher
dargestellten Versorgungsanschlußanordnung und dem Steuerventil
angeordnet ist. Das Ventil weist zwei Arbeitsanschlüsse auf.
Zwischen der Schieberbohrung und dem einen Arbeitsanschluß ist ein
hydraulisch entsperrbares Halte- oder Rückschlagventil angeordnet.
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DE 28 52 382 C2 zeigt
eine Strömungsmittelanlage
mit einer Versorgungsanschlußanordnung,
einem mit der Versorgungsanschlußanordnung verbundenen Steuerventil
und mehreren Arbeitsanschlußanordnungen,
die mit Rückschlagventilen
abgesperrt sind. Dabei ist jeder Arbeitsanschluß der Arbeitsanschlußanordnungen
mit einem dicht schließenden
und aufsteuerbaren Schließventil
versehen.
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In
einigen Anwendungsfällen
möchte
man nicht nur die Anbaugeräte
oder -werkzeuge ansteuern können.
Man muß auch
sicherstellen, daß keine Fehlfunktionen
auftreten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besseres Betriebsverhalten
der hydraulischen Ventilanordnung zu erhalten.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Ventilanordnung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß jeder
Arbeitsanschluß der
Arbeitsanschlußanordnungen
mit einem dicht schließenden
und aufsteuerbaren Schließventil
versehen ist und das Verteilerventil zwischen dem Steuerventil und
den Schließventilen
angeordnet ist.
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Mit
dieser Ausgestaltung erhält
man eine Ventilanordnung mit "dichten" Arbeitsanschlüssen, d.h.
die Arbeitsanschlüsse
lassen keine Hydraulikflüssigkeit
durchtreten, wenn das an die Arbeitsanschlüsse angeordnete Werkzeug nicht
durch das Steuerventil und das Verteilerventil betätigt wird. Wenn
man beispielsweise zwei Arbeitsanschlußanordnungen hat, mit denen
zwei Motoren betätigt
werden können,
dann hat man eine Ventil funktion mit vier dichten Arbeitsanschlüssen und
zwei voll funktionsfähigen
Ventilfunktionen. Dies wird dadurch erreicht, daß man die Schließventile
zwischen dem Verteilerventil, das auch als Diverter-Ventil bezeichnet
wird, und den Arbeitsanschlüssen
anordnet. Die Anordnung in der umgekehrten Reihenfolge wäre nicht
so günstig,
weil das Verteilerventil in der Regel mit einem Schieber ausgebildet
ist und Schieberventile in der Regel nicht vollkommen dicht zu bekommen
sind. Entlang des Schiebers ist in der Regel eine kleine Leckage
nicht zu vermeiden. Wenn also das Steuerventil in eine Neutralstellung
gestellt worden ist, dann bleiben die an die Arbeitsanschlußanordnungen
angeschlossenen Motoren in der einmal eingenommenen Stellung, können sich
also ohne Eingriff in die hydraulische Ansteuerung nicht mehr bewegen.
Dies trägt
mit dazu bei, gefährliche
Situationen zu vermeiden. Man kann die nicht angesteuerten Werkzeuge
in eingestellten Positionen belassen, ohne daß die Gefahr besteht, daß sich diese
Positionen verändern.
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Vorzugsweise
sind die Schließventile
als Sitzventile ausgebildet. In Sitzventilen liegt ein Schließelement
an einem Ventilsitz an. Derartige Ventile lassen sich auf einfache
Weise dicht bekommen, d.h. man kann mit einer hohen Zuverlässigkeit Leckagen
verhindern.
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Bevorzugterweise
schaltet das Verteilerventil in jeder Schaltstellung jeweils einen
Rücklaufpfad, der
eine nicht aktivierte Arbeitsanschlußanordnung mit einem Niederdruckbereich
verbindet. Man vermeidet dadurch, daß sich durch Leckagen, wie
immer sie auch entstehen mögen,
ein Druck aufbauen kann, der zu einem Aufsteuern eines Schließventils
führt. Ein
Druckaufbau kann nämlich
nicht erfolgen, weil die zufließende
Flüssigkeit über das
Verteilerventil sofort zu einem Bereich mit niedrigerem Druck abgeführt wird.
Der Bereich niedrigeren Drucks kann beispielsweise Tankdruck sein.
Es kann sich aber auch um einen anderen Druck handeln, der niedriger
ist als ein Druck, der zum Aufsteuern von Ventilen benötigt wird.
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Auch
ist bevorzugt, daß das
Verteilerventil in jeder Schaltstellung jeweils einen Aufsteuerpfad
für die
Schließventile
der aktivierten Arbeitsanschlußanordnung
schaltet. Das Verteilerventil sorgt also nicht nur dafür, daß die Hydraulikflüssigkeit
der jeweiligen Arbeitsanschlußanordnung
zugeführt
wird bzw. von der Arbeitsanschlußanordnung zurückfließen kann. Das
Verteilerventil sorgt auch dafür,
daß die
jeweiligen Schließventile
in der entsprechenden Arbeitsanschlußanordnung aufgesteuert werden
können.
Die Aufsteuerung ist dann auf hydraulische Weise möglich. Damit
ist gleichzeitig sichergestellt, daß lediglich die Schließventile
aufgesteuert werden können,
die in der aktivierten Arbeitsanschlußanordnung angeordnet sind.
Die Schließventile,
die in einer passiven, also nicht angesteuerten Arbeitsanschlußanordnung angeordnet
sind, haben keinen aktivierten Aufsteuerpfad, d.h. deren Aufsteuerpfad
ist geschlossen, so daß ein
Druckaufbau hier nicht erfolgen kann.
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Vorzugsweise
ist jedem Schließventil
ein Aufsteuerventil zugeordnet. Dieses Aufsteuerventil kann auch
als "Pilotventil" bezeichnet werden.
Das Aufsteuerventil erleichtert die Ansteuerung des Schließventils.
Das Schließventil
kann also dadurch hydraulisch aufgesteuert werden, daß man das
Aufsteuerventil öffnet.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Aufsteuerventile auf der Seite des Verteilerventils angeordnet sind, auf
der auch das Steuerventil angeordnet ist. Normalerweise benötigt man
für jedes
Schließventil
ein eigenes Aufsteuerventil, d.h. bei vier Schließventilen
in zwei Arbeitsanschlußanordnungen
mit insgesamt vier Arbeitsanschlüssen
auch vier Aufsteuerventile. Wenn man nun die Aufsteuerventile auf
der "anderen" Seite des Verteilerventils
anordnet, dann benötigt
man nur noch zwei Aufsteuerventile, weil das Verteilerventil dann
dafür sorgen
kann, daß die
Aufsteuerventile jeweils den "aktivierten" Schließventilen
in den versorgten Arbeitsanschlüssen
zugeordnet werden können.
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Bevorzugterweise
weisen die Aufsteuerventile einen Aufsteuereingang auf, der über eine
Drossel mit einem Anschluß verbunden
ist, der einen niedrigen Druck führt.
Auch diese Maßnahme
trägt dazu
bei, das Betriebsverhalten der Ventilanordnung zu verbessern. Wenn
man den Aufsteuereingang mit einem niedrigen Druck verbindet, dann
vermeidet man, daß sich
am Aufsteuereingang ein erhöhter Druck
aufbaut, beispielsweise durch unvermeidliche Leckagen, der wiederum
zu einem Aufsteuern des Aufsteuerventils und damit zu einem Aufsteuern
des Schließventils
führen
könnte.
Um das Aufsteuerventil überhaupt
aufsteuern zu können,
ist es zweckmäßig, zwischen
dem Punkt niedrigen Drucks und dem Aufsteuereingang eine Drossel
oder einen anderen hydraulischen Widerstand anzuordnen, der so bemessen
ist, daß sich
durch Leckagen oder andere parasitäre Flüssigkeiten kein Druck aufbauen
kann, bei einer bewußten
Ansteuerung des Aufsteuerventils über eine Aufsteuerleitung aber
schnell genug ein Druckaufbau ergibt.
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Vorzugsweise
sind das Verteilerventil und die Schließventile in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet,
wobei das Verteilerventil einen Schieber aufweist, der in eine erste
Richtung bewegbar ist, und die Schließventile als Hubventile ausgebildet
sind, deren Schließelemente
in eine zweite Richtung bewegbar sind, die parallel zu einer Senkrechten
zur ersten Richtung verläuft.
Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine relativ kompakte Ausgestaltung der Ventilanordnung. Bezogen
auf ein dreidimensionales Koordinatensystem, bei dem die drei Richtungen
mit X, Y und Z bezeichnet werden, bewegt sich beispielsweise der
Schieber des Verteilerventils in "X"-Richtung.
Die Schließventile
sind in "Y"-Richtung oberhalb
des Schiebers angeordnet und ihre Schließelemente bewegen sich in "Z"-Richtung.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Aufsteuerventile auf der Seite einer Ebene liegen, in der die Schließventile
angeordnet sind, die dem Verteilerventil benachbart ist. Die Aufsteuerventile
liegen also sozusagen zwischen dem Schieber des Verteilerventils
und den Schließventilen.
Auch dies ermöglicht eine
relativ kompakte Ausgestaltung einer Ventilanordnung.
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Auch
ist bevorzugt, daß das
Verteilerventil hydraulisch ansteuerbar ist. Das Verteilerventil
ist sozusagen als Schaltventil ausgebildet, dessen Ventilelement,
beispielsweise der oben erwähnte
Schieber, in eine von mehreren, mindestens zwei, Schaltpositionen
verschoben werden kann. Insbesondere dann, wenn nur zwei Schaltpositionen
notwendig sind, ist die hydraulische Ansteuerung sehr einfach. Man kann
beispielsweise ein Magnetventil verwenden, um einen hydraulischen
Druck auf eine Stirnseite des Schiebers freizugeben, während die
andere Stirnseite des Schiebers durch eine Rückstellfeder belastet ist.
Mit einer derartigen Ausgestaltung erhält man eine Arbeitsanschlußanordnung,
die normalerweise mit dem Steuerventil verbunden ist, und eine zweite Arbeitsanschlußanordnung,
die nur nach Aktivierung des Verteilerventils arbeiten kann.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer hydraulischen Ventilanordnung,
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2 die
hydraulische Ventilanordnung schematisch im Längsschnitt,
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3 die
hydraulische Ventilanordnung schematisch im Querschnitt und
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4 eine
schematische Darstellung einer abgewandelten Ausführungsform.
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1 zeigt
schematisch eine hydraulische Ventilanordnung 1, mit der
wahlweise einer von zwei Motoren M1, M2 angesteuert werden soll.
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Die
Ventilanordnung 1 weist einen Pumpenanschluß P auf,
der mit einer nicht näher
dargestellten Druckquelle in Verbindung steht, und einen Tankanschluß T, der
mit einem nicht näher
dargestellten Tank verbunden ist. Am Druckanschluß P herrscht üblicherweise
ein Druck von bis zu mehreren 100 bar. Der Druckanschluß P und
der Tankanschluß T
bilden zusammen eine Versorgungsanschlußanordnung. Zu dieser Versorgungsanschlußanordnung
kann auch noch eine Lastfühlleitung
LS gehören,
wie dies in hydraulischen Systemen üblich ist. Am LS-Anschluß steht üblicherweise
der höchste
in einem hydraulischen System herrschende Druck an.
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Der
Pumpenanschluß P
ist über
ein lastdruckgesteuertes Kompensationsventil 2 mit einem Eingang 3 eines
Steuerventils 4 verbunden, das als Proportionalventil mit
einem Schieber 5 ausgebildet ist. Der Schieber 5 kann
so verlagert werden, daß das
Steuerventil zwei Betätigungsstellungen 6, 7, eine
Verriegelungsstellung 8 und eine Schwimmstellung 9 einnimmt.
Die Verriegelungsstellung 8 befindet sich dabei in der
Neutralposition des Schiebers 5, die durch zwei Federn 10, 11 definiert
ist. Angesteuert wird das Steuerventil 4 über einen
Steuermagneten 12, der einen Steuerdruck Pi von einem Steuerdruckanschluß 13 auf
eine Stirnseite des Schiebers 5 wirken läßt. Der
Steuerdruck Pi ist in der Regel wesentlich kleiner als der Druck
am Druckanschluß P.
Er liegt in der Größenordnung
von 10 bar und beträgt beispielsweise
12 bar.
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Das
Magnetventil 12 ist auf seiner Niederdruckseite mit einem
Niederdruckanschluß T0
verbunden, an dem ein niedrigerer Druck herrscht, als am Steuerdruckanschluß 13.
Der Druck T0 kann beispielsweise Tankdruck sein. Dies ist aber nicht
unbedingt erforderlich.
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Das
Steuerventil 4 ist mit einem Verteilerventil 14 verbunden,
das die durch das Steuerventil 4 gesteuerte Hydraulikflüssigkeit
entweder dem einen Motor M1 oder dem anderen Motor M2 zuführt. Das Verteilerventil 14 kann
deswegen auch als Weiche oder als "Diverter-Ventil" bezeichnet werden. Das Verteilerventil 14 ist
als Schieberventil ausgebildet, dessen Schieber 15 durch
eine Feder 16 in der dargestellten ersten Schaltposition
gehalten wird, in der, wie weiter unten erläutert wird, der erste Motor
M1 vom Steuerventil 4 versorgt wird. Der Schieber 15 kann
hydraulisch in eine zweite Stellung bewegt werden, in der der zweite
Motor M2 vom Steuerventil 4 versorgt wird. Hierzu ist ein
Magnetventil 17 vorgesehen, das einen Steuerdruck vom Steuerdruckanschluß Pi auf
die der Feder 16 gegenüberliegende Stirnseite
des Schiebers 15 gelangen läßt, um den Schieber 15 in
die zweite Steuerstellung zu verlagern.
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Der
erste Motor M1 ist über
zwei Arbeitsanschlüsse
A1, B1 mit der Ventilanordnung verbunden. Der zweite Motor M2 ist über zwei
Arbeitsanschlüsse A2,
B2 mit der Ventilanordnung 1 verbunden. Die Arbeitsanschlüsse A1,
B1 bilden eine erste Arbeitsanschlußanordnung und die Arbeitsanschlüsse A2,
B2 bilden eine zweite Arbeitsanschlußanordnung.
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Jeder
Arbeitsanschluß A1,
A2, B1, B2 ist mit einem Schließventil 18–21 versehen.
Wie aus 3 hervorgeht, die das Schließventil 18 zeigt
(die anderen Schließventile 19–21 sind
genauso aufgebaut), ist ein derartiges Schließventil mit einem Ventilelement 22 versehen,
das unter der Kraft einer Feder 23 zur Anlage an einen
Ventilsitz 24 kommt und damit dicht ist. Das Ventilelement 22 kann
durch einen Druck an einem Eingang 25 des Schließventils 19 vom
Ventilsitz 24 abgehoben werden, so daß Hydraulikflüssigkeit
von diesem Eingang 25 zum Arbeitsanschluß B1 gelangen
kann. Ein Durchtritt von Hydraulikflüssigkeit vom Arbeitsanschluß B1 zum Eingang 25 ist
allerdings ohne weiteres nicht möglich,
weil das Ventilelement 22, wie gesagt, durch die Feder 23 gegen
den Ventilsitz 24 gedrückt
wird.
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Um
bei Betätigung
des Motors M1 trotzdem einen derartigen Fluß von Flüssigkeit zu ermöglichen,
ist ein Aufsteuerventil 26 vorgesehen, das aus der in 1 dargestellten
Sperrstellung in eine Öffnungsstellung
verschoben werden kann. Das Aufsteuerventil 26 wird durch
eine Feder 27 in der Sperrstellung gehalten. Wenn ein Druck
an einer Aufsteuerleitung 57 ansteht, dann gelangt dieser
Druck zu einem Steuereingang 30, der der Feder 27 gegenüberliegt,
um das Aufsteuerventil 26 aufzusteuern. Sobald das Aufsteuerventil 26 aufgesteuert
ist, kann eine Flüssigkeit
vom Arbeitsanschluß B1 über eine Abflußleitung 28 abfließen, die über eine
Zweigleitung 29, in der eine Drossel 35 angeordnet
ist, mit der Aufsteuerleitung 57 in Verbindung steht. Da
der Arbeitsanschluß B1
unmittelbar mit einem Steuereingang 31 und über eine
Drossel 32 mit dem gegenüberliegenden Steuereingang 33 in
Verbindung steht, sinkt beim Auftreten eines Flüssigkeitsstromes durch die
Drossel 32 der Druck am zweiten Steuereingang 33 ab.
Wenn der Druckabfall größer ist
als die Kraft einer Feder 34, die das Schließventil 18 in
der dargestellten Position hält,
dann wird das Schließventil
geöffnet
und Flüssigkeit
kann vom Arbeitsanschluß B1 zum
Verteilerventil 14 strömen.
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Der
Steuereingang 30 des Aufsteuerventils 26 ist über die
Drossel 35 mit der Niederdruckleitung T0 verbunden. Sollten
sich aus irgendwelchen Gründen
Leckagen ergeben, die zu einer Flüssigkeitsansammlung am Steuereingang 30 des
Aufsteuerventils 26 führen
würden,
dann wird diese Flüssigkeit über die
Drossel 35 zu dem Niederdruck T0 hin abgeführt.
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Die
anderen Schließventile 19–21 werden auf
entsprechende Weise angesteuert. Auf eine weitere Erläuterung
wird hier verzichtet.
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Das
Steuerventil 4 weist neben seinem Eingang 3 zwei
Tankausgänge 36, 37 auf,
die mit Tank verbunden sind. Diese Tankausgänge sind in der dargestellten
Verriegelungsstellung 8 über den Schieber 5 mit
einem Wechselventil 38 verbunden, dessen Ausgang mit einem
weiteren Wechselventil 39 verbunden ist, dessen Ausgang
mit dem LS-Anschluß verbunden
ist.
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Ferner
weist das Steuerventil zwei Steuerdruckeingänge 40, 41 auf,
die mit dem Steuerdruckanschluß 13 in
Verbindung stehen. Die beiden Steuerdruckeingänge 40, 41 und
der Eingang 3 sind in der dargestellten Verriegelungsstellung 8 durch
den Schieber 5 geschlossen.
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Das
Steuerventil 4 weist einen ersten Richtungsausgang 42 und
einen zweiten Richtungsausgang 43 auf, die in der dargestellten
Verriegelungsstellung 8 verschlossen sind, in einer der
beiden Betätigungsstellungen 6, 7 aber
jeweils mit dem Eingang 3 verbunden werden. Der jeweils
andere Richtungsausgang 43, 42 wird dann in der
entsprechenden Betätigungsstellung 6, 7 mit
einem der beiden Tankausgänge 36, 37 verbunden.
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Die
beiden Richtungsausgänge 42, 43 sind mit
Eingängen 44, 45 des
Verteilerventils 14 verbunden. Diese Eingänge 44, 45 werden
in Abhängigkeit von
der Stellung des Verteilerventils 14 entweder mit den Eingängen 25 der
Schließventile 18, 21 der
ersten Arbeitsanschlußanordnung
A1, B1 oder mit den Eingängen 25 der
Schließventile 19, 20 der
zweiten Arbeitsanschlußanordnung
A2, B2 verbunden.
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Die
nicht mit den Eingängen 44, 45 des
Verteilerventils 14 verbundenen Eingänge 25 der Schließventile 18, 21 bzw. 19, 20 sind
durch einen im Verteilerventil 14 ausgebildeten Rücklaufpfad 46a, 46b und über einen
Tankausgang 46 mit einem Tank 47 verbunden. An
den Eingängen
dieser nicht aktivierten Schließventile 19, 20 kann
sich also kein Druck aufbauen.
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Das
Verteilerventil 14 weist darüber hinaus zwei Steuerdruckeingänge 48, 49 auf,
die über
Aufsteuerpfade 48a, 49a bzw. 48b, 49b mit
Steuerdruckausgängen 50, 51 des
Steuerventils 4 in Verbindung stehen. Das Steuerventil 4 versorgt
mit der Beaufschlagung eines Richtungsausgangs 42, 43 auch den
daneben liegenden Steuerdruckausgang 50, 51 mit
Druck Pi vom Steuerdruckanschluß 13,
der dann über
das Verteilerventil 14 zu der jeweiligen Aufsteuerleitung 57 des
Schließventils 18, 21 der
Arbeitsanschlußanordnung
A1, B1 führt,
die durch das Verteilerventil 14 aktiviert worden ist.
Die Aufsteuerleitungen 57 der Aufsteuerventile 26 der
nicht aktivierten Arbeitsanschlußanordnung A2, B2 wird hingegen nicht
unter Druck gesetzt. Diese Aufsteuerventile 26 stehen über die
Drossel 35 mit dem Niederdruck T0 in Verbindung.
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Das
Verteilerventil 14 wird also nicht nur dazu genutzt, die
Versorgung der jeweiligen Arbeitsanschlußanordnungen A1, B1 bzw. A2,
B2 mit Hydraulikflüssigkeit
unter dem jeweiligen Druck sicherzustellen. Das Verteilerventil 14 wird
auch dazu genutzt, die entsprechenden Schließventile 18–21 über die
zugeordneten Aufsteuerventile 26 aufzusteuern. Hierbei
ist jedem Schließventil 18–21 ein
eigenes Aufsteuerventil 26 zugeordnet.
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In
der dargestellten Position des Verteilerventils 14 wird,
wie erwähnt,
die Arbeitsanschlußanordnung
A1, B1 versorgt. Die Richtung, in der der Motor M1 betätigt wird,
wird über
das Steuerventil 4 vorgegeben. Wenn das Steuerventil 4 in
die Betätigungsstellung 6 bewegt
wird, dann gelangt Hydraulikflüssigkeit
unter Druck zum Arbeitsanschluß A1 und
fließt über den
Arbeitsanschluß B1
wieder ab. In der anderen Betätigungsstellung 7 ist
die Betätigungsrichtung
umgekehrt. In der Verriegelungsstellung 8 gelangt überhaupt
kein Druck zu den Arbeitsanschlüssen
A1, B1, A2, B2, so daß die
Motoren M1, M2 in der eingestellten Position verharren. In der Schwimmstellung 9 ist
es hingegen möglich,
daß sich der
Motor frei bewegt, der über
das Verteilerventil 14 mit dem Steuerventil 4 verbunden
ist.
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Das
Verteilerventil 14 ist, wie gesagt, als Schieberventil
ausgebildet. Es ist daher praktisch nicht möglich, dieses Ventil leckagefrei
zu gestalten. Kleinere Leckagen können aber nicht zu einer Druckerhöhung und
damit einer Bewegung an den angeschlossenen Motoren M1, M2 führen, weil
die Schließventile 18–21 dicht
sind. Ein Druckaufbau an den nicht aktivierten Schließventilen 19, 20 wird über den
Tankausgang 46 verhindert. Über die Drosseln 35 und
die damit verbundene Abflußleitung 52 wird ein
Druck, der die Aufsteuerventile 26 versehentlich aufsteuern
könnte,
sofort abgeführt.
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2 zeigt
nun schematisch einen Längsschnitt
durch eine derartige Ventilanordnung 1. In einem Gehäuse 53 ist
der Schieber 15 des Verteilerventils 14 angeordnet.
In 3 ist lediglich die Bohrung 55 zu erkennen,
in der der Schieber 15 angeordnet ist. Unterhalb des Verteilerventils 14 ist,
wie dies nur schematisch dargestellt ist, das Steuerventil 4 mit seinem
Schieber 5 angeordnet. In 3 ist nur
die Bohrung 56 zu erkennen, in der der Schieber 5 des Steuerventils 4 geführt ist.
Unterhalb des Steuerventils 4 ist das Kompensationsventil 2 angeordnet.
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Der
Schieber 15 des Verteilerventils 14 ist in 2 von
links nach rechts und in 3 senkrecht zur Zeichenebene
bewegbar. Die Ventilelemente 22 sind in eine Richtung senkrecht
zu dieser Richtung bewegbar, d.h. in 3 von rechts
nach links und in 2 senkrecht zur Zeichenebene.
Damit wird eine relativ platzsparende Bauweise erreicht. Die Aufsteuerventile 26 können auf
einfache Weise unterhalb der Schließventile 18–21 angeordnet
sein. Diese sind in 2 nicht sichtbar, be finden sich
aber nebeneinander entlang der Erstreckung des Schiebers 54 und
jeweils unterhalb der Arbeitsanschlüsse A1, B1, A2, B2.
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4 zeigt
eine abgewandelte Ausführungsform
in vereinfachter Darstellung, bei der gleiche Elemente mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind.
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Im
Unterschied zu der Ausgestaltung nach 1 weist
die in 4 dargestellte hydraulische Ventilanordnung nur
zwei Aufsteuerventile 26 auf, die auf der gleichen Seite
des Verteilerventils 14 angeordnet sind, wie das Steuerventil 4 auch.
Die Aufsteuerventile 26 arbeiten im Prinzip auf die gleiche
Weise wie in der Ausgestaltung nach 1. Es sind
allerdings nur zwei Aufsteuerventile 26 erforderlich, weil über das
Verteilerventil 14 dafür
gesorgt wird, daß jedes
Aufsteuerventil 26 nur mit einem Schließventil 18–21 funktionsmäßig in Verbindung
gebracht werden kann, das in einer aktivierten Arbeitsanschlußanordnung
A1, B1 bzw. A2, B2 liegt.
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Das
Verteilerventil 14 ist als Schieberventil ausgebildet und
somit nicht ohne weiteres dicht zu bekommen, weil es immer eine
gewisse Leckage geben wird. Man kann daher eine Dichtung (nicht
dargestellt) um den Schieber herum vorsehen, so daß eine ganz
dichte Konstruktion entsteht.
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Wenn
die Arbeitsanschlüsse
A1, B1, A2, B2 ganz dicht sind, dann kann unter Umständen ein Druckminderungsventil
an jedem Arbeitsanschluß erforderlich
sein. In der Regel reicht hier aber ein sehr kleines Druckminderungsventil
aus, weil es hauptsächlich
um eine thermi sche Entlastung geht. Wenn nämlich die hydraulischen Leitungen,
beispielsweise Schläuche,
von der Ventilanordnung zum Motor verhältnismäßig lang sind, dann kann sich
die Hydraulikflüssigkeit,
in der Regel Öl,
in diesen Schläuchen
erwärmen,
wobei der Druck ansteigt. Da die Arbeitsanschlüsse A1, B1, A2, B2 aufgrund
der Schließventile 18–21 ganz
dicht sind, kann dann über
das Druckminderungsventil eine Druckabsenkung erfolgen. In der Regel
geht es dabei um relativ geringe Mengen.
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Die
einzelnen Teile der Konstruktion können natürlich auch in getrennten Gehäusen angeordnet werden,
die aneinandergeflanscht oder auf andere Weise zusammengebaut werden.
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Dadurch,
daß man
das Verteilerventil 14 über
das Pilotventil 17 und das Steuerventil 4 elektrisch
aktivieren kann, ist es möglich,
die gesamte Ventilanordnung elektrisch zu steuern.