DE10337465A1 - Verfahren zum Routing von Datenpaketen in einem mehrere Netzknoten aufweisenden paketvermittelnden Kommunikationsnetz - Google Patents

Verfahren zum Routing von Datenpaketen in einem mehrere Netzknoten aufweisenden paketvermittelnden Kommunikationsnetz Download PDF

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Abstract

In den Netzknoten des Kommunikationsnetzes werden Datenpakete durch ein Mehrwege- respektive Multipath-Routing Verfahren weitergeleitet und in mindestens einem Teil dieses Kommunikationsnetzes alternativ durch Multi Protocol Label Switching.

Description

  • Zum Routing, zur Leitweglenkung, zur Weiterleitung bzw. zur Übertragung von Datenpaketen mit einer Zieladresse, wie Internet Protocol Pakete, kurz IP-Pakete, oder Protokoll Data Units, kurz PDUs, von einem Sender zu einem Empfänger in einem mehrere Netzknoten, wie beispielsweise Router, Switches oder Gateways, aufweisenden paketvermittelnden Kommunikationsnetz, wie Internet Protocol Netze, kurz IP-Netze, oder Open System Interconnect Netze, kurz OSI-Netze, werden verschiedene Routingverfahren eingesetzt. Das Routing bestimmt, auf welchem Weg die Datenpakete vom Sender zum Empfänger, respektive Ziel, Ziel-Netzknoten oder Ziel-System gelangen.
  • Um eine höhere Ausfallsicherheit bei der Übertragung von Datenpaketen zu erreichen, wird das sogenannte Multipath Routing bzw. die Mehrwege Weiterleitung verwendet. Durch dessen Anwendung sollen die Reaktionszeiten und Qualitätseinbußen bei Netzknoten-, Verbindungsweg- bzw. Link-Ausfällen deutlich verringert werden.
  • Beim Multipath Routing werden aufeinanderfolgende Pakete oder Gruppen von Paketen, sogenannte Flows, entsprechend einer festgelegten Verkehrsverteilung, die durch jeweils vergebene Verkehrsverteilungsgewichte bestimmt wird, über verschiedene bzw. mehrere Wege vom Sender zum Empfänger übertragen. Die Verkehrsverteilungsgewichte legen die Verkehrsbelastung pro Weg für eine Zieladresse oder einen Verbindungsweg fest. Das Verkehrsverteilungsgewicht ist üblicherweise ein Wert zwischen 0 und 1, wobei 0 für keinen Verkehr und 1 für maximalen Verkehr auf einer Verbindung bzw. einem Weg steht. Ein Verkehrsverteilungsgewicht von 1 bedeutet, dass alle Pakete über diesen Weg gesendet werden. Beim Multipath Routing, bei dem mehrere Wege zur Verfügung stehen, wird der Verkehr anhand der Gewichte aufgeteilt. Die Summe der Verkehrsverteilungsgewichte zu einem Ziel in einem Netzknoten ergibt dementsprechend 1, d.h. 100% des Verkehrs.
  • Beim Mehrwege-Routing mit der Möglichkeit zur schnellen, lokalen Fehlerreaktion in jedem Netzknoten des Kommunikationsnetzes kann eine erhöhte Zuverlässigkeit nur dann erreicht werden, wenn an jedem beteiligten Netzknoten mindestens zwei Wege über unterschiedliche Links zum gewünschten Ziel bzw. Ziel-Netzknoten verfügbar sind. Dies wird als sogenanntes Outdegree 2 bzw. O2 bezeichnet. Andernfalls könnte bereits ein Link-Ausfall die Verbindung in Richtung des Ziels unterbrechen. Dementsprechend muss beim Multipath bzw. Mehrwege Routing
    • a) in einem Netzknoten mehr als ein Weg, d.h. mindestens ein Alternativweg, zum Ziel zur Verfügung stehen. Dadurch kann eine schnelle lokale Reaktion auf Linkausfälle ermöglicht werden. Weiterhin darf
    • b) die Verkettung der Multipath Routing Wege zwischen den
    Netzknoten und über mehrere Netzknoten hinweg nicht zu Schleifen führen. Routing-Schleifen führen zum Kreisen von Paketen im Netz. Kreisende Pakete erhöhen die Belastung der Links und Netzknoten im Datennetz, verringern damit auch die Transportkapazität des Netzes und führen zu erheblichen unnötigen Paketverzögerungen oder zu Paketverlusten.
  • Die Bedingungen a) und b) sind insoweit gegenläufig, als die Vermeidung von Routing-Schleifen häufig zu einer Einschränkung der zu einem Ziel hin möglichen und nutzbaren Multipath Wege bzw. Pfade führt.
  • Dies soll durch ein Beispiel verdeutlicht werden. 1 zeigt eine Anordnung eines Teiles eines paketvermittelnden Kommunikationsnetzes, beispielsweise eines IP Netzes, bestehend aus drei Netzknoten A, B, C, die jeweils über Verbindun gen bzw. Links AB, AC und BC miteinander in einem Dreieck verbunden sind. Die Netzknoten A und B haben Verbindungen zu einem nicht dargestellten Teil des Datennetzes, über die sie Datenpakete erhalten. Betrachtet werden Datenpakete, die für ein nicht dargestelltes Ziel Z, das am Netzknoten C angeschlossen ist, oder für den Netzknoten C bestimmt sind.
  • Bei normalem, sogenannten Shortest-Path-Routing, werden vom Netzknoten A empfangene Datenpakete für den Netzknoten C über die Verbindung AC zum Netzknoten C gesendet. Ebenso werden vom Netzknoten B empfangene Datenpakete für den Netzknoten C über die Verbindung BC zum Netzknoten C gesendet.
  • Die Routing-Tabellen bezüglich der Weiterleitung von Paketen, welche die Zieladresse des Netzknoten C tragen, wären also: In Knoten A:
    Figure 00030001
    In Knoten B:
    Figure 00030002
  • Beim Multipath Routing bzw. bei der Mehrwege-Weiterleitung würden sich die folgenden Alternativwege anbieten: Der Netzknoten A könnte Pakete zum Netzknoten C auch über die Verbindung AB zum Netzknoten B weiterleiten, wenn sie von dort über die Verbindung BC zum Netzknoten C weitergegeben werden. Ebenso könnte der Netzknoten B Pakete zum Netzknoten C über die Verbindung AB an den Netzknoten A weiterleiten, wenn sie von dort über die Verbindung AC zum Netzknoten C weitergegeben werden. Die Routing-Tabellen wären dann, einschließlich der Verkehrsverteilungsgewichte p1 und p3, für die Alternativwege: In Knoten A:
    Figure 00040001
    In Knoten B:
    Figure 00040002
  • Würden bei rein zielbasierter Weiterleitungsentscheidung diese Routing-Tabellen verwendet, dann stellte sich mit der Wahrscheinlichkeit p1p3 der Fall ein, dass ein Paket vom Netzknoten A auf dem Weg zum Netzknoten C erst über die Verbindung AB zum Netzknoten B und anschließend wieder vom Netzknoten B über die Verbindung AB zum Netzknoten A weitergeleitet würde. Mit der Wahrscheinlichkeit (p1p3)2 würde dies einem Paket zweimal hintereinander passieren. Die Wahrscheinlichkeit für ein n-maliges Hin- und Herschicken eines Paketes wäre (p1p3)n. Somit wäre die Weiterleitung von Paketen vom Netzknoten A zum Netzknoten C nicht schleifenfrei realisiert.
  • In einer älteren deutschen Patentanmeldung der Anmelderin mit dem DPMA Anmeldeaktenzeichen 10301265.6 ist zur Lösung des genannten Problems vorgesehen, von der Verkehrsverteilung abzusehen und stattdessen den Netzknoten lokal ausführbare Regeln zu geben. Das Verkehrsverteilungsgewicht für die kritischen Alternativpfade, also den potentiellen Schleifen, wird auf den minimalen Wert, d.h. auf Null gesetzt. Die Pfade werden aber in der Routing-Tabelle geführt und als sogenannte "Joker-Links" bezeichnet. Außerdem verwenden die Knoten nun die Regel, dass sie die mit dem minimalen Verkehrsverteilungsgewicht versehenen Links nur dann verwenden, wenn der gewünschte Nachbar-Router bzw. Next Hop über keinen anderen Weg mehr erreichbar ist, der ein positives Gewicht hat. Diese einfache Erweiterung des Prinzips der rein zielbasierten Mehrwege-Weiterleitung von Paketen behebt das Problem der kreisenden Pakete. Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass beim Multipath oder Mehrwege Routing ein schleifenfreier Ersatzweg zur Verfügung gestellt werden kann.
  • Dieses Verfahren soll an Hand eines Beispieles verdeutlicht werden. 1 zeigt die bereits einleitend beschriebene Anordnung eines Teiles eines paketvermittelnden Datennetzes. Ausgehend von der dort beschriebenen Vorgehensweise ergeben sich nun für das bekannte Verfahren die folgenden Einträge für den Netzknoten C in den Routing-Tabellen der Netzknoten A und B: In Knoten A:
    Figure 00050001
    In Knoten B:
    Figure 00050002
  • Ein Paket, das am Netzknoten A zur Weiterleitung zum Netzknoten C ankommt, wird im Normalfall immer über die primäre Verbindung AC zum Netzknoten C weitergegeben. Nur wenn der Netzknoten A feststellt, dass die Verbindung AC ausgefallen ist, wird lokal das Verteilungsgewicht geändert, und Pakete für den Netzknoten C werden über den Ersatz-Routing-Weg AB an den Netzknoten B weitergegeben. Die Einträge in der Routing-Tabelle des Netzknoten A bei Ausfall der Verbindung AC sind dann dementsprechend: In Knoten A:
    Figure 00050003
  • Der Netzknoten B wiederum leitet die Pakete nur direkt über seine primäre Verbindung BC an den Netzknoten C weiter, da er nach derselben Regel nur den Eintrag für den Netzknoten C in seiner Routing-Tabelle verwendet, der ein positives Gewicht trägt.
  • Bei der Realisierung der Mehrwege-Routen in realen Netzen treten einige Probleme auf. Diese sind insbesondere:
    • • Beim Routing mit genau zwei Wegen und beim Ausfall eines Links ist nur noch ein Weg zum Zielknoten verfügbar. Da es im Allgemeinen relativ lange dauert, bis ein Link repariert ist, könnte in dieser Zeit ein zweiter Link ausfallen, so dass eine sogenannte end-to-end Beziehung teilweise unterbrochen werden kann oder durch Überlast eine sogenannte Quality of Service/Servicequalität nicht mehr gewährleistet ist. Analoges gilt, wenn N Wege, wobei N > 2 ist, zur Verfügung stehen und N – 1 Wege ausgefallen sind.
    • • Die Verwendung des Joker Link Verfahrens ist mit heutigen Netzknoten nicht einfach möglich.
    • • In schwach oder ungünstig vernetzten bzw. vermaschten Netzen kann es vorkommen, dass ein Netzknoten zwei oder mehr Links hat, diese Links aber wegen topologischer Einschränkungen und/oder der nötigen Schleifenfreiheit der Routen nicht zusammen oder teilweise nutzen kann. Oft ist in diesem Fall keine schnelle lokale Ersatzschaltung durch Nutzung eines Joker Links möglich.
  • Für die beispielhaft genannten Probleme und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind bisher keine geeigneten Maßnahmen zur Lösung bekannt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein weiteres Verfahren zum Routing von Datenpaketen in einem paketvermittelnden Kommunikationsnetz anzugeben, das im Hinblick auf die erwähnten Probleme eine zusätzliche Möglichkeit bei der Auswahl von Ersatzwegen eröffnet.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass durch die Anwendung von Multi Protocol Label Switching, kurz MPLS, in ausgewählten Teilen des ansonsten mit Multipath-Routing betriebenen Kommunikationsnetzes schleifenfreie Ersatzwege zur Verfügung stehen und eine schleifenfreie Verkehrsverteilung durchgeführt werden kann. Durch die ausgewählte Anwendung von MPLS können bei Netzknoten- oder Linkausfällen Ersatzwege zur Verfügung gestellt werden.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt die alternative Weiterleitung von Datenpaketen durch MPLS in Abhängigkeit von der Zieladresse des Datenpaketes. Das hat den Vorteil, dass die Anzahl der verwendeten MPLS Pfade auf ein Minimum reduziert wird.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden bei Ausfall eines Verbindungsweges MPLS-Ersatz-Verbindungswege eingerichtet. Dies hat den Vorteil, dass der ausgefallene Verbindungsweg ersetzt wird und weiterhin eine schleifenfreie Verkehrsverteilung gemäß dem Mehrwege-Routing durchgeführt werden kann. Das Einrichten der MPLS-Ersatz-Verbindungswege kann in Abhängigkeit von der Zieladresse erfolgen. Zum Beispiel können für unterschiedliche Zieladressen unterschiedliche MPLS-Ersatz-Verbindungswege eingerichtet werden. Damit stehen in einem Netzknoten wenigstens zwei schleifenfreie Wege für die Verkehrsverteilung zur Verfügung, die Bedingung für sogenannte O2-Knoten ist erfüllt.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt:
  • 1 einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit drei Netzknoten und ersten MPLS Pfaden,
  • 2 einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit fünf Netzknoten und zweiten MPLS Pfaden,
  • 3 einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit fünf Netzknoten und dritten MPLS Pfaden,
  • 4 einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit sechs Netzknoten und vierten MPLS Pfaden,
  • 5 einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit sechs Netzknoten und fünften MPLS Pfaden,
  • Beim Multiprotocol Label Switching, kurz MPLS, werden netzweit Zustände gehalten, welche die Wege bzw. Pfade definieren, auf denen Pakete unter Umgehung des "normalen" Routing durch das Netz geleitet werden. Die Netzknoten leiten dabei Pakete nicht mehr anhand der Ziel-IP-Adressen der Pakete weiter, sondern es wird jedem Paket am Netzeingang eine Bitfolge, ein sogenanntes Label, beigefügt. Dieses Label, das in jedem Netzknoten ausgewertet und gegebenenfalls verändert wird, bestimmt, auf welchem Weg die Pakete weitergeleitet werden. Der Zusammenhang zwischen Labels und Pfaden muss bei der Inbetriebnahme des Netzes hergestellt werden. Das Label wird am Netzausgang wieder entfernt.
  • Beim Einsatz von Multi Protocol Label Switching werden alle Verkehrsbeziehungen, d.h. alle Quell- zu Ziel-Netzknoten-Beziehungen für Datenpakete, auf sogenannte Edge-zu-Edge Pfade zwischen den Netzknoten des Netzes abgebildet. Dieses Vor gehen führt zu einer Pfad-"Vollvermaschung". Daraus ergibt sich eine hohe Komplexität der Verkehrsbeziehungen bzw. eine hohe Managementkomplexität von O(N2). Dies führt im Netz dazu, dass für MPLS eine Vielzahl von Zustandsinformationen verwaltet werden muß. Dies ist in vielen Fällen unerwünscht.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird MPLS nur an ausgewählten Stellen des Netzes eingesetzt. Durch einen gezielten Einsatz von wenigen MPLS-Pfaden werden Probleme des Mehrwege-Routing vermieden.
  • MPLS wird abweichend von seinem "normalen" Einsatz nicht in Form von Edge-zu-Edge Pfaden verwendet, sondern inmitten des Netzes direkt zwischen Netzknoten bzw. sogenannten "core routern" eingesetzt. Es entsteht dadurch ein Hybridbetrieb mit Mehrwege-Routing und alternativ MPLS. Das Netz arbeitet nach wie vor als geroutetes IP Netz, jedoch wird mancher sogenannter IP next hop durch MPLS Pfadabschnitte über mehrere Netzknoten realisiert. D.h., dass durch einen MPLS Pfad, der von einem ersten Netzknoten über mehrere weitere Netzknoten zu einem zweiten Netzknoten führt, der zweite Netzknoten quasi direkter Nachbar des ersten Netzknotens wird.
  • Im folgenden wird davon ausgegangen, dass nach Schaltung eines MPLS-Pfades, der über mehrere Netzknoten verlaufen kann, dieser automatisch auf Funktionsfähigkeit überwacht wird. Dies kann durch ein sogenanntes keep alive Signal zwischen Pfadbeginn und Pfadende erfolgen oder durch eine MPLS End-to-End Protection überwacht werden. Dadurch soll der Ausfall eines MPLS-Pfades rasch erkannt und eine schnelle lokale Ersatzschaltung für den ausgefallenen MPLS-Pfad gefunden werden.
  • 1 zeigt einen bereits einleitend beschriebenen Teil eines Kommunikationsnetzes, wie eines IP Netzes, bestehend aus drei Netzknoten A, B und C, die untereinander jeweils durch einen Verbindungsweg, einen Link bzw. eine Verbindung AB, AC und BC verbunden sind. Die Netzknoten A und B haben weitere Verbindungen zu nicht dargestellten Teilen des Kommunikationsnetzes.
  • Betrachtet werden im folgenden Datenpakete, die an den Netzknoten A und B empfangen werden und für den Ziel-Netzknoten C bestimmt sind.
  • Bezugnehmend auf das in der Einleitung beschriebene Problem der Verkehrsverteilung beim Mehrwege Routing und der Schleifenfreiheit der Mehrwege Routen wird im Netz gemäß 1 das Multi Protocol Label Switching, kurz MPLS, in der Weise angewendet, dass sowohl ein MPLS-Pfad A-B-C vom Netzknoten A über den Netzknoten B zum Netzknoten C als auch ein MPLS-Pfad B-A-C vom Netzknoten B über den Netzknoten A zum Netzknoten C eingerichtet wird. Dadurch werden die Netzknoten A und B zu vollwertigen O2-Knoten gemäß dem Multipath Routing.
  • 2 zeigt einen Teil eines Kommunikationsnetzes mit fünf Netzknoten A, B, C, D, und E, die über mehrere Verbindungen AC, AD, AE, BC, BE und DE miteinander verknüpft sind. Betrachtet werden Datenpakete für den Ziel-Netzknoten C, die am Netzknoten B bzw. am Netzknoten A aus dem nicht dargestellten Teil des Netzes empfangen werden. In diesen Fall existiert keine Verbindung AB, die für vollwertiges O2 Routing verwendet werden könnte. Ein vollwertiges O2 Routing wird durch die MPLS Pfade A-E-B-C und B-E-A-C ermöglicht. Dadurch können die Netzknoten A, B, D und E durch eine lokale Reaktion geschützt werden, falls die Verbindung AC oder B ausfällt.
  • 3 zeigt eine Abbildung gemäß 2, mit der Maßgabe, dass zwischen Netzknoten A und B eine Verbindung AB existiert. Diese Verbindung AB ist gestört und wird durch ersatzweise eingerichtete MPLS-Pfade A-E-B-C und B-E-A-C ersetzt. Dies ist vergleichbar mit 2. Dadurch steht an jedem Netzknoten ein Ersatzpfad zur Verfügung. Die Quality of Ser vice, kurz QoS, wird auch bei einem weiteren Ausfall einer Verbindung gewährleistet.
  • 4 zeigt eine Anordnung gemäß 3, mit der Maßgabe, dass ein weiterer Netzknoten F vorgesehen ist, der mit den Netzknoten B und E mittels zweier Verbindungen BE und BF verbunden ist. Die Verbindung AB sei störungsfrei und die Verbindung AE gestört. Nach Erkennen der Störung in der Verbindung AE wird der Verkehr für den Ziel-Netzknoten C am Netzknoten E durch schnelles lokales Umschalten auf die Verbindung BE abgefangen. Präventiv wird ein MPLS-Ersatzpfad E-F-B-C eingerichtet bzw. geschaltet. Dadurch erhält der Netzknoten E wieder zwei Wege in Richtung Ziel-Netzknoten C bzw. die O2 Eigenschaft. Würde jetzt die Verbindung BE ausfallen, so würde über den MPLS-Pfad E-F-B-C weiterhin Verkehr fließen können.
  • 5 zeigt eine Anordnung gemäß 4, mit der Maßgabe, dass der Ersatz-MPLS-Pfad E-F-B-C hier nur bis zum Netzknoten B führt, also ein MPLS-Pfad E-F-B eingerichtet ist. In diesem Fall ist der Ersatz-MPLS-Pfad bis zum Netzknoten B eingerichtet. Der Netzknoten B hat in diesem Fall zwei Wege zum Ziel-Netzknoten C. Zum ersten direkt über die Verbindung BC und zum zweiten über den Netzknoten A, d.h. die Verbindungen AB und AC. Dies ist die bevorzugte Verwendung von erfindungsgemäßen MPLS-Ersatz-Pfaden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann eingesetzt werden, wenn reines O2-Routing keine befriedigende Lastverteilung ermöglicht oder wenn Mehrwege Routing nicht für alle Netzknoten mindestens zwei schleifenfreie next hops bereitstellen kann.
  • Die Grundidee der Erfindung besteht darin, immer dann MPLS einzusetzen, wenn durch das alleinige O2-Routing unerwünschte Schwachstellen verbleiben oder ein durchgängiges O2 Routing nicht möglich ist. Insbesondere bei der Behandlung von Link ausfällen kann dadurch dafür gesorgt werden, dass nach einem zweiten, erheblich unwahrscheinlicheren Linkausfall ein Zweitweg bereitgestellt werden kann. Dadurch kann in vielen Fällen, sofern es die Netz-Topologie ermöglicht, ein spontanes Re-Routing vermieden werden, das die Quality of Service der Verkehrsströme zeitweise erheblich beeinträchtigen würde.
  • Durch diesen Hybridbetrieb werden die guten Skalierungseigenschaften des IP Routings und die Möglichkeit zur Lastverteilung über mehrere Links erhalten, die MPLS allein nicht unterstützt, und gewinnt eine Möglichkeit, fallweise auftretende Probleme des O2 Routings auf einfache Art zu lösen.
  • Die MPLS-Technik ist heute zusammen mit dem IP Routing in modernen Netzknoten bzw. Routern verfügbar, die beide Techniken unterstützen.

Claims (5)

  1. Verfahren zum Routing von Datenpaketen in einem mehrere Netzknoten aufweisenden paketvermittelnden Kommunikationsnetz, in dem in den Netzknoten Datenpakete durch ein Mehrwege- respektive Multipath-Routing Verfahren weitergeleitet werden und in dem in mindestens einem Teil dieses Kommunikationsnetzes Datenpakete alternativ durch Multi Protocol Label Switching weitergeleitet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass MPLS Pfade innerhalb des Netzes verwendet werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die alternative Weiterleitung von Datenpaketen durch Multi Protocol Label Switching bzw. MPLS Pfade in den Netzknoten abhängig von der Zieladresse des Datenpaketes erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiterleitung von Datenpaketen durch Multi Protocol Label Switching bzw. MPLS Pfade in den Teilen des Kommunikationsnetzes erfolgt, in denen bei Anwendung das Mehrwege- respektive Multipath-Routing Verfahren keine hinreichende Lastverteilung und/oder Schleifenfreiheit und/oder Servicequalität respektive Quality of Service erzielt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausfall eines Verbindungsweges eines Netzknoten ein MPLS-Ersatz-Verbindungsweg eingerichtet wird.
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