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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Bestimmen eines globalen
Alarmzustandes eines Patienten-Überwachungssystems
aus einer Vielzahl von Eingangssignalen. Ferner betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens, insbesondere ein Patientenüberwachungssystem.
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Im
Stand der Technik sind einzelne Ansätze zur Fernüberwachung
von Vitalparametern von Patienten bekannt. Diese sind jedoch auf
einzelne Parameter beschränkt
und nicht universell einsetzbar und erweiterbar.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu vermeiden, und insbesondere ein Patientenüberwachungssystem
und ein Verfahren zur Überwachung
eines Patienten zu schaffen bzw. anzugeben, bei welchen eine möglichst
effiziente und flexible Überwachung
für eine
Vielzahl von Parametern möglich
ist.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung bzw. des Projektes »Mobile
Medical Monitoring (MMM)« besteht in
der prototypischen Realisierung einer umfassenden telemedizinischen
Monitoring-Lösung:
- • Von
einer tragbaren, mobilen Monitoring-Hardware werden parallel mehrere
Vitalparameter wie z.B. EKG, SpO2, Blutdruck etc. eines frei beweglichen
Patienten aufgenommen. Sie werden kontinuierlich gemessen, vorverarbeitet
und mittels standardisierter Mobilfunkverfahren (GSM/GPRS etc.)
an eine zentrale Empfangs- und Auswertungsstation übermittelt.
- • Die
zentrale Empfangsstation (ein Serverrechner) befindet sich in einem
klinikumsnahem Dienstleistungszentrum, in dem die medizinischen
Daten eingehen, gespeichert und visualisiert werden. Es findet eine
sofortige Auswertung aller eingehenden Daten statt, bei der durch
intelligente Alarmalgorithmen eine verzögerungsfreie Erkennung kritischer
Situationen ermöglicht
wird. Auf der daraus entstehenden Datenbasis können darüber hinaus retrospektive Analysen
der gespeicherten Daten zur Generierung standardisierter Behandlungsrichtlinien
(evidence based medicine) und zur Durchführung klinischer Studien ausgeführt werden.
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Das
Bindeglied zwischen diesen zwei Bestandteilen der MMM-Architektur
stellt eine Funkschnittstelle dar, mit der die Daten vom Patienten
zum Zentrum übertragen
werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
dass aus der Vielzahl von Eingangssignalen eine Anzahl m von jeweils
n-stufigen Einzelalarmen gebildet wird, wobei ferner die m Einzelalarme
gewichtet werden, wobei durch Addition der m gewichteten Einzelalarme
ein globaler n-stufiger Globalalarm gebildet wird, und wobei ferner
eine Funktion vorgesehen ist, um aus dem n-stufigen Globalarm einen
globalen Alarmzustand zu bestimmen.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
offenbart.
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Die
Erfindung, sowie weitere Merkmale, Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
derselben, wird bzw. werden nachfolgend anhand einer Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen bezeichnen dieselben Bezugszeichen dieselben
bzw. entsprechende Elemente. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder
bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, und zwar
unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer Vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines mobiles
Patientenüberwachungssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung
einer Rückansicht
des ersten Ausführungsbeispiels
des mobiles Patientenüberwachungssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 eine schematisches Blockschaltbild
einer Verarbeitungseinheit und der Datenfernübertragungseinheit des ersten
Ausführungsbeispiels
des Patientenüberwachungssystems
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 eine schematisches Blockschaltbild
einer Variante der erfindungsgemäßen Verarbeitungseinheit;
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5 eine schematische Darstellung
der Datenfernübertragungseinheit
gemäß dem ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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6 eine schematische Darstellung
zur Erläuterung
des Betriebs eines zweiten Ausführungsbeispiels
der vorliegenden Erfindung;
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7 eine schematische Darstellung
zweier Ausführungsbeispiele
für zusammen
mit der vorliegenden Erfindung verwendbaren Bustopologien (Sterntopologie
oder „Party
Line"-Topologie);
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8 eine schematisch Darstellung,
welche eine Sterntopologie in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung
in weiterer Einzelheit zeigt;
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9 eine schematisch Darstellung,
welche eine „Party
Line"-Topologie
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung in weiterer Einzelheit
zeigt;
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10 eine schematische Darstellung
der vorliegenden Erfindung zur Erläuterung eines Verfahrens zur
Kommunikation einer zentralen Steuereinheit mit einer Vielzahl von
Sensoreinheiten in einem Patienten-Überwachungssystem;
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11 eine schematische Darstellung
zur Erläuterung
eines weiteren Aspekts, nämlich
zum Bestimmen eines globalen Alarmzustandes eines Patienten-Überwachungssystems
aus einer Vielzahl von Eingangssignalen; und
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12 eine weitere schematische
Darstellung zur Erläuterung
eines weiteren Aspekts, nämlich
zum Bestimmen eines globalen Alarmzustandes eines Patienten-Überwachungssystems
aus einer Vielzahl von Eingangssignalen.
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Anhand
der 1 und 2 wird der grundsätzliche
Aufbau eines ersten Ausführungsbeispiels
eines Patientenüberwachungssystems 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung näher
erläutert.
Grundsätzlich
ist das erfindungsgemäße Patientenüberwachungssystem 1 von
einem Patienten, dessen Torso 2 schematisch in den 1 und 2 dargestellt ist, portabel oder tragbar
bzw. mitführbar.
In dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das erfindungsgemäße Über wachungssystem 1 in
einem Oberbekleidungsstück,
und insbesondere in einem Hemd oder Shirt, welches bevorzugt direkt
auf der Haut getragen wird, ausgebildet. Selbstverständlich kann
abweichend von der gewählten
Darstellung alle oder einige der Teile des erfindungsgemäßen Patientenüberwachungssystem
anders mitführbar
bzw. portabel ausgebildet sein. Beispielsweise kommt hierzu ein
entsprechender Gürtel,
Helm usw. in Frage. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Patientenüberwachungssystem 1 in
einem Hemd 3 integriert, welches an seiner Vorderseite
eine Naht bzw. Längsöffnung 4 aufweist.
An der Stelle der Naht 4 kann das Hemd 3 zum erleichterten
Anziehen aufmachbar sein. Als Befestigungsmittel kommen insbesondere
Knöpfe,
Reiß-
oder Klettverschluss oder dergleichen in Frage. Selbstverständlich kann
das Hemd 3 auch keine Naht aufweisen, in welchem Fall es über den
Torso 2 eines Patienten einfach übergezogen wird. Eine einzige
Sensoranschlusseinheit 5 ist auf der Vorderseite des Hemds 3 etwa
in Höhe
der Taille integriert. An der Sensoranschlusseinheit 5 werden
(nicht dargestellte) Sensoren zur Überwachung einer Vielzahl von
Parametern, insbesondere Vitalparametern, angeschlossen. Die Sensoranschlusseinheit 5 ist
dabei so ausgebildet, dass eine Vielzahl von kommerziell erhältlichen
Sensoren ohne weitere Modifikation daran angeschlossen werden kann
(vergleiche auch 5).
Ferner kann an der Sensoranschlusseinheit auch ein Positionsbestimmungssensor,
wie z.B. ein GPS- oder GALILEI-Empfangsgerät, angeschlossen sein, um beim
Auftreten einer kritischen oder lebensbedrohlichen Situation den
Aufenthaltsort des Patienten zu bestimmen oder die auf diese Weise
gewonnenen Daten (z.B. Höhe über dem
Meerespiegel) bei der Auswertung der medizinischen Daten mitzuberücksichtigen.
Bezüglich
der Arten der Positionsbestimmung sind insbesondere folgende Möglichkeiten
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
- 1. Möglichkeiten:
Cell-ID, GPS, Assisted GPS, Differential GPS (D-GPS), E-OTD
- 2. Cell-ID: Genauigkeit abhängig
von Zellgröße, 500m
bis 20 km (Stadt-Land)
- 3. E-OTD: mit Kreuzpeilung (benötigt >= 3 Basisstationen in Reichweite), 100-500m
genau
- 4. GPS-Dienste:
– Precise
Pos. System PPS: nur für
US-Militärs,
bis 22m genau
– Standard
Pos. System SPS: für
alle verfügbar,
bis 100m genau
– Assisted
GPS: 5-50m genau
– Differential
GPS (SPS-Modus): benötigt
zusätzliche
Software im Endgerät
+ Referenzstationen in Reichweite → bis 10m genau
– Allgemein:
HW-Receiver (+ Antenne) notwendig, aber in kombinierten Funkmodulen
verfügbar
(z.B. TCG von Infineon)
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Über eine
Leitung 6 ist die Sensoranschlusseinheit 5 mit
einer Verarbeitungseinheit 7 verbunden. Die Verarbeitungseinheit 7 ist
mit einer Vielzahl von Druckknöpfen 8 lösbar an
dem Hemd 3 an dessen Rückseite befestigt.
Die Verarbeitungseinheit 7 besitzt dabei eine Vielzahl
von Funktionen, insbesondere die Funktion der Datenerfassung, der
Steuerung sowie der Stromversorgung. Für weitere Einzelheiten bzgl.
der Verarbeitungseinheit 7 wird auf die folgende Beschreibung,
insbesondere in Verbindung mit den 3 und 4 verwiesen. Über eine
Leitung 9 ist die Verarbeitungseinheit 7 mit einer,
einen HF-Powersplitter 10 und eine Vielzahl von Antennen 11,
welche vorzugsweise als Schlitzantennen ausgebildet sind, aufweisenden
Datenfernübertragungseinheit 12 verbunden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel
verläuft
die Leitung 9 in etwa entlang der Wirbelsäule des
Patienten zwischen der Verarbeitungseinheit 7 und dem HF-Powersplitter 10.
Der Powersplitter 10 steht über eine Vielzahl von Leitungen 13 mit
jeweils einer der Vielzahl von Antennen 11 in Verbindung. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
sind vier Antennen 11 im Schulterbereich des Patienten
vorgesehen, und zwar jeweils zwei paarweise gegenüberliegend
auf dem rückwärtigen bzw.
vorderseitigen Schulterbereich. Die gewählte Anordnung der Antennen 11 ist
insbesondere deshalb vorteilhaft, da diese eine optimale Sende-
und Empfangscharakteristik gewährleistet.
Die in den 1 und 2 dargestellten Komponenten
des erfindungsgemäßen Patientenüberwachungssystems 1 sind
alle bis auf die Verarbeitungseinheit 7 fest in das Hemd 3 integriert.
Die Verarbeitungseinheit 7 ist, im Ausführungsbeispiel durch die Druckknöpfe 8,
in einfacher Weise von dem Hemd 3 abnehmbar. Auf diese
Weise kann einer Vielzahl von Patienten ihr individuelles Hemd 3,
insbesondere in Bezug auf dessen (Konfektions-) Größe, permanent
zur Verfügung
gestellt werden, wobei die teure Verarbeitungseinheit 7 nur
im Einsatzfall zur Verfügung
gestellt wird. Ferner kann somit die Verarbeitungseinheit 7 leicht
entfernt, ausgewechselt, repariert bzw. software- und hardwaremäßig aufgerüstet bzw.
modifiziert werden. Die in dem Hemd 3 integrierten Leitungen 6 sind
entweder in die Kleidung integrierte Leiterbahnen, z.B. mit Silber/Gold
bedampfte Kunststoffäden,
welche direkt in das Kleidungsstück
eingewoben sind oder sind auf Trägerstoff-Streifen
eingewoben, welche an der Kleidung befestigt sind, beispielsweise
durch Aufnähen. Ferner
können
zwischen den Leitungen oder den Antennen 11 und dem Körper des
Patienten Abschirmungen vorgesehen sein. Diese Abschirmungen können insbesondere
aus Stoffbahnen bzw. -flicken hergestellt sein und die Leitungen
bzw. Antennen unterlegen, wobei die Stoffbahnen metallische Fäden aufweisen.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 wird
im Folgenden der Aufbau der Verarbeitungseinheit 7 und
der Datenfernübertragungseinheit 12 näher erläutert. Dem
Blockschaltbild der 3 entnimmt
man, dass an der Verarbeitungseinheit 7 Anschlüsse 14 vorgesehen
sind, um die von der Sensoranschlusseinheit gelieferten Sensorsignale
direkt an eine digitale Steuereinheit 15 zu leiten. Die
digitale Steuereinheit weist insbesondere (nicht dargestellte) Speichermittel
auf, um die über
die Anschlüsse 14 eingehende
Signale zumindest temporär zu
speichern. Ferner besitzt die digitale Steuereinheit 15 weitere
Funktionen, insbesondere sind in dieser Softwareprogramme gespeichert,
welche eine Auswertung der Sensorsignale ermöglichen. Beispielsweise können hierzu
Alarmalgorithmen verwendet werden. Ein Beispiel eines derartigen
Verfahrens ist in der internationalen Patentveröffentlichung mit der Veröffentlichungsnummer
WO99/67758 offenbart, welche durch diese Bezugnahme vollständig mit
die vorliegende Offenbarung aufgenommen wird. Ferner werden in der
digitalen Steuereinheit 15 auch eine Kompression der Daten
sowie auch eine Verschlüsselung
vor dem Versand durchgeführt.
Die digitale Steuereinheit 15 dient überdies zur Ansteuerung des
Funkmoduls. In praktischer Hinsicht ist die digitale Steuereinheit 15 durch
einen Low-Power-Prozessor realisiert, welcher Multitasking-fähig ist,
und zwar zum gleichzeitigen Empfang und Verarbeitung von Daten mehrerer
gleichzeitig aktiver Sensoren bzw. anderer Daten. Die digitale Steuereinheit 15 ist
mit einem Sende/Empfangs-Modul 16 verbunden, in welchem
die wesentlichen Funktionen eines Mobiltelefons bzw. Handy integriert
ist. Die Stromversorgung der digitalen Steuereinheit 15 und
des Sende/Empfangs-Moduls 16 erfolgt über Batterien bzw. Akkumulatoren 17,
welche über
einen Power-Management-Prozessor 18 die Steuereinheit 15 und
das Sende/Empfangs-Modul 16 mit Strom versorgen. Im Fall
der Verwendung von Akkumulatoren ist eine Ladesteuereinrichtung 19 in
der Verarbeitungseinheit 7 vorgesehen. Ein Anschluß 20 dient
zur Aufladung der Akkumulatoren mittels eines Netzadapters. Ferner
können
alternative Stromquellen 21, beispielsweise Solarzellen
oder dergleichen, zum Laden der Akkumulatoren über einen Anschluß 22 angeschlossen
werden.
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Die
im rechten Teil der 3 dargestellte
Datenfernübertragungseinheit 12 weist
einen HF-Powersplitter 10 auf,
welche über
einen Anschluß 22 mit
dem Sende/Empfangs-Modul 16 der Verarbeitungseinheit 7 in Verbindung
steht. Der HF-Powersplitter, welche in einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung mit einer Antennen-Diversity-Einheit 24 verbunden
ist, welche über
einen Anschluß 25 mit
dem Power Management Prozessor 18 der Verarbeitungseinheit 7 mit
Energie versorgt wird, steuert im dargestellten Ausführungsbeispiel
vier, wie in den 1 und 2 gezeigt angeordnete, Planar-Antennen
an. Über
die Planar-Antennen 11 können Signale zu dem mobilen
Patientenüberwachungssystem 1 gesendet
und von diesem empfangen werden. Dabei wird vorzugsweise eine Übertragungstechnik
nach einem Funktelefon- bzw. Mobilfunkstandard, beispielsweise GSM,
GPRS oder auch UMTS eingesetzt. Über
die Antennen 11 werden alle gemessenen Parameter und zusätzliche
Betriebsparameter des Systems, z.B. Batteriestand, Softwareversion, Uhrzeit,
Funktionsfähigkeit
der angeschlossenen Sensoren ect. an ein (nicht dargestelltes) Dienstleistungszentrum
(DLZ) übertragen.
Die Antennen 11 sind vorzugsweise flach und als Schlitzantennen
ausgebildet, wobei letztere Bauform eine besonders günstige Abstrahlungscharakteristik
weg vom Patienten besitzt.
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An
der digitalen Steuereinheit 15 der Verarbeitungseinheit 7 ist
ebenfalls ein Mikrofon 26 und ein Lautsprecher 27 angeschlossen,
welche beispielsweise in einem vom Patienten tragbaren Headset-System
oder auch in dem Hemd 3 integriert sind. Auf diese Weise
kann der Patient über
die Verarbeitungseinheit 7 und der Datenfernübertragungseinheit 12 insbesondere
Sprachsignale mit dem Dienstleistungszentrum austauschen. Beispielsweise
können
hierzu vom Dienstleistungszentrum Anfragen über den Gesundheitszustand
eines Patienten oder Verhaltensmaßregelen übertragen werden. Der Patient
kann aber auch nützliche
Informationen an das Dienstleistungszentrum mittels Sprachsignalen
in Ergänzung
zu den Sensorsignalen übertragen.
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In 4 ist die Verarbeitungseinheit 7 in
ihrer Bauform näher
dargestellt. In Ergänzung
zu der obigen Beschreibung der Verarbeitungseinheit 7 anhand
der 1 bis 3 kann der 4 entnommen werden, dass die Verarbeitungseinheit 7 über einen
Anschluss 28 zum Anschließen von weiteren Akkumulatoren,
welche ebenfalls mittels Druckknöpfen
an dem Hemd 3 befestigbar sind, verfügt. Ferner ist in 5 ist die Datenfernübertragungseinheit 12 in
näherer
Einzelheit dargestellt, wobei insbesondere in einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der HF-Powersplitter 10 durch einen HF-Power- und Diversity-Einheit
ersetzt ist (vgl. die Beschreibung der 3).
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In 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Patientenüberwachungssystems 1 und
weitere Einzelheiten der Datenübertragung
an ein (nicht gezeigtes) Dienstleistungszentrum dargestellt. In
dem Ausführungsbeispiel
der 6 sind verschiedene,
Vitalparamteter aufnehmende Sensoren in dem Hemd 3 integriert.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um einen Pulsoximetersensor 30 einen
nicht-invasiven Blutdrucksensor 31, ein ECG-Sensor 32,
einen Temperatursensor 33 und einen Aktimeter bzw. Lageaufnehmer
(Beschleunigungsmesser) 34. Die einzelnen Sensoren 30 bis 34 sind über einen
sternförmigen
Bus, welcher im Folgenden unter Bezugnahme auf die 7 und 9 noch
in weiterer Einzelheit erläutert
wird, mit der Verarbeitungseinheit 7 verbunden, wobei in
der Zeichnung zur Vereinfachung lediglich die digitale Steuereinheit 15 angezeigt
ist.
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Ebenfalls
an dem Bus 35 ist ein Mikrofon 26 und ein Lautsprecher 27,
welche zusammen oder einzeln als Telekommunikationseinrichtung bezeichnet
werden können,
angeschlossen, um eine Kommunikationsverbindung, beispielsweise über Sprache,
zwischen Patient und Dienstleistungszentrum zu ermöglichen. Über die schematisch
angezeigte Antenne 11 werden relevante Informationen über den
GSM-, den GPRS- oder UMTS-Mobilfunkstandard o.ä., evtl. zusätzlich verschlüsselt, an
einen PLMN-Provider (Mobilfunknetzprovider) 36 und anschließend daran,
z.B. über
eine Festnetzverbindung, insbesondere eine Standleitung, an einen Router 37 übertragen.
Vom Router 37 erfolgt die (verschlüsselte) Datenübertragung
an einen Serverrechner 38, d.h. eine zentrale Empfangsstation.
Die zentrale Empfangsstation befindet sich dabei vorzugsweise in
einem kliniknahen Dienstleistungszentrum, in dem die medizinischen
Daten eingegeben, gespeichert und visualisiert werden. Es findet
eine sofortige Auswertung der eingehenden Daten statt, bei der durch
intelligente Alarmalgorithmen eine verzögerungsfreie Erkennung kritischer
Situationen ermöglicht
wird. Auf der daraus entstehenden Datenbasis können darüber hinaus retrospektive Analysen
der gespeicherten Daten zur Generierung standardisierter Behandlungsrichtlinien
(evidence based medicine) und zur Durchführung klinischer Studien ausgeführt werden. Über die
schematisch eingezeichnete Funkverbindung 39 können sowohl
Befehle als auch sonstige Signale, insbesondere Kommunikationssignale,
von dem Dienstleistungszentrum an den Patienten und umgekehrt überragen
werden. Der Serverrechner 38 ist mit einer Datenbank DB
verbunden, in welcher die Daten aller beteiligten Patienten zur
weiteren Auswertung gespeichert sind. Ferner ist der Serverrechner 38 mit
einem klinikeigenem Netz (CIS, clinical information system) verbunden,
um dem behandelnden Personal die Informationen optimal zur Verfügung zu
stellen. Optional ist der Serverrechner 38 über eine
schematisch dargestellte Firewall mit dem Internet verbunden, und
zwar vorzugsweise über
eine verschlüsselte
Datenverbindung, um es beispielsweise dem Hausarzt zu ermöglichen
einen geschützten
Zugriff auf die Daten des Patienten zu ermöglichen.
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Aus
technischer Sicht ist als Übertragungsbasis
zunächst
eine geeignete, bereits existierende Funktechnologie zu wählen. Da
die völlige
Bewegungsfreiheit des Patienten eine Basisanforderung von MMM ist, kann
auf Technologien für
Nahbereichsfunk wie z.B. WLAN nach IEEE 802.11b, HomeRF oder Bluetooth
nicht zurückgegriffen
werden. Sie setzen aufgrund ihrer geringen Sendereichweite eine
stationäre
Basisstation bzw. einen Accesspoint in der Nähe des Patienten voraus.
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Bevorzugt
ist deshalb eine flächendeckend
verfügbare
und frei zugängliche
Funktechnologie, nämlich der
herkömmlicher
Zellfunk- bzw. Handynetze. wie z.B. GSM/HSCSD oder GPRS/UMTS. Sie
ist weltweit weitgehend flächendeckend
verfügbar
und kostengünstig
realisierbar.
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Im
Hinblick auf eine Datenübertragung
kann hier zwischen sog. CSD und PSD Methoden unterschieden werden:
- • CSD
(Circuit Switched Data): Vor bzw. nach einer Datenübertragung
ist ein dedizierter Verbindungsauf- bzw. -abbau notwendig und die
Abrechnung findet zeitbasiert statt. GSM in den verschiedenen Varianten (mit
900/1800/1900 MHz) und HSCSD (High Speed Circuit Switched Data)
sind Vertreter dieses Übertragungsmodus.
- • PSD
(Packet Switched Data): Nach einem einmaligen Verbindungsaufbau
bleibt die Verbindung dauerhaft bestehen (always-online), d.h. Daten
können
bei Bedarf ohne vorherigen Verbindungsaufbau versandt werden und
die Abrechnung erfolgt nach dem übertragenen
Datenvolumen. GPRS (General Packet Radio Service) und das zukünftige UMTS
(Universal Mobile Telecommunications System) sind Vertreter dieses
neueren Übertragungsmodus.
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Ein
kritischer Punkt ist auch die Verfügbarkeit der Funkverbindung,
wobei zwischen der Erreichbarkeit des Funknetzes an sich und der
Verfügbarkeit
eines freien Funkkanals zu unterscheiden ist. Während der Einfluss auf den
ersten Punkt bei Betreten eines Funkloches z.B. in einem Tunnel
nur begrenzt möglich
ist, spielen beim zweiten Punkt insbesondere Priorisierungen durch
QoS-Mechanismen seitens des Netzbetreibers eine wichtige Rolle.
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Ein
großes
Problem stellt die, verglichen mit herkömmlichen kabelgebundenen Netztechnologien
wie z.B. LAN (Ethernet nach IEEE 802.3), geringe Bandbreite der
oben aufgeführten
Funknetze dar.
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GSM
besitzt eine Bruttodatenrate von nur 9600 kbit/s. Durch die Bündelung
von mehreren GSM-Kanälen
erreichen HSCSD und GPRS höhere
Datenraten, wobei die Anzahl der maximal bündelbaren Kanäle ist dabei
primär
durch die Hardware der mobilen Station MS (Handy, Funkmodul) beschränkt ist.
Die Anzahl ist dabei im Down- bzw. Uplink (d.h. vom Netzprovider zur
MS bzw. von der MS zum Netzprovider) verschieden und liegt derzeit
bei HSCSD bei 3/1 oder 2/2 und bei GPRS bei 4/2 Kanälen. Die
daraus resultierende größere Downlinkkapazität ist durch
das historische Anwendungsfeld, nämlich das mobile Internetsurfen
entstanden. Bei MMM ist jedoch die Kapazität des Uplinks von entscheidender
Bedeutung, da es primär
um den Transport von medizinischen Messdaten von der MS zum Dienstleistungszentrum
geht.
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Zusätzlich wird
die Bruttodatenrate durch notwendige Netzwerk- und Transportprotokolle
wie TCP/IP gemindert. Der in der Realität erreichbare Durchsatz hängt außerdem von
Faktoren wie der Netzauslastung des Netzbetreibers, der Antennenqualität der MS
und ihren aktuellen Umgebungsbedingungen (z.B. Funkabschattungen
und Nutzerdichte in der aktuellen Funkzelle) ab, so dass die in
Tabelle 1 angegebenen Nettodatenraten als Mittelwerte zu verstehen
sind und stärken
Schwankungen unterliegen.
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Die
derzeit realisierbaren maximalen Brutto- und Nettodatenraten verschiedener
Zellfunkverfahren sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
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Tabelle
1: Funktechnologien und Bandbreiten
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Wegen
ihrer weiten Verbreitung und der damit einfachen Integration in
bestehende Netzstrukturen werden als Netzwerk- und Transportprotokoll
vorzugsweise TCP/IP gewählt.
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Die
Anforderungen an das darauf aufsetzende Protokoll der Anwendungsschicht
umfassen im wesentlichen:
- 1) die Übertragung
sowohl kontinuierlich als auch in Intervallen erfasster Vitaldaten
unterschiedlichster Art bezüglich
Datenformat (Byte, Word etc.) und Samplingrate.
- 2) die bidirektionale Übertragung
von Betriebsparametern zwischen MS und DLZ bezüglich
a) Verbindungsmanagement:
Telefonnummer des Netzproviders, Login-Passwort, IP-Adresse und Zertifikate
MedShirts und des Empfangsrechners
b) Betriebsparameter des
MedShirts: Batteriestand, Uhrzeit etc.
c) Patientendaten
d)
Sendemodus: kontinuierliche Versendung, Push/Poll-Mechanismus
e)
medizinischer Sensorik: Gerätetypen
der am MedShirt angeschlossenen Medizingeräte und gerätespezifische Optionen wie
z.B. Messintervalle eines EKG-Gerätes
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Bei
der Übertragung
von z.B. kontinuierlich aufgenommenen EKG-Rohdaten kann zwischen
folgenden Ansätzen
unterschieden werden:
- • kontinuierliche Versendung:
es findet keine Zwischenspeicherung der Daten im MedShirt statt.
Diese Variante setzt eine permanent verfügbare Funkverbindung voraus
und kann bei zeitabhängig
berechneten Tarifen (GSM, HSCSD) zu hohen Kosten führen.
- • Datenpush
in festen Intervallen: das MedShirt speichert die Rohdaten und versendet
sie in variablen, aber festen Zeitintervallen; es kann daher stufenlos
zwischen einer Realtime-Übertragung
und einem offline-Monitoring (Datenübertragung z.B. ein Mal pro
Tag) ein entsprechender Betriebsmodus eingestellt werden.
- • Datenpull
durch den Empfangsrechner: wie beim Datenpush, nur dass die Verbindung
und der Datenversand nicht durch das Medshirt sondern durch das
DLZ initiiert wird.
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Existierende
Standards wie z.B. das in Krankenhäusern verwendete HL7, das für den sicheren,
vertraulichen und asynchronen Austausch von medizinischen Daten
zwischen Ärzten
konzipier te Healthcare Professionals Protocol oder die Übertragung
via XML sind für
andere Einsatzbereiche konzipiert und deshalb für dieses Szenario nur bedingt
geeignet.
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Wegen
der oben angesprochenen geringen Bandbreite der Funkstrecke empfiehlt
es sich die Daten vor ihrem Versand zu komprimieren bzw. reduzieren.
Dies führt
zur Verringerung der Übertragungskosten
und der Übertragungszeit,
was im Falle einer medizinisch kritischen Situation die Reaktionszeit
verkürzen
kann.
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Tabelle
2: EKG-Datenraten und Datenaufkommen
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Zur
verlustlosen Kompression stehen die bekannten, weit verbreiteten
und frei verfügbaren
Algorithmen wie z.B. (adaptives) Huffman-Coding und Lempel-Ziv (LZ-77,
LZ-88/LZ-Welch) zur Verfügung.
Zusammenfassend lässt
sich sagen, dass sich die Unterschiede der Kompressionsverfahren
bezüglich
der Kompressionsrate bei verhältnismäßig geringen
Datenmengen von weit unter 500 kByte je übertragenem Datenpaket, wie
sie bei MMM auftreten, kaum ins Gewicht fallen. Aufgrund der häufig sehr
beschränkten
Speicher- und Rechenkapazitäten
mobiler Endgeräte
sind deshalb einfachere und damit schnellere Kompressionsalgorithmen zu
bevorzugen.
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Die
Beachtung von Aspekten der Datensicherheit ist gerade im medizinischen
Umfeld von besonderer Bedeutung. Insbesondere bei der drahtlosen Übertragung
von Daten ist die Gewährleistung
der Vertraulichkeit wegen einer erhöhten Anfälligkeit der Funkstrecke gegenüber Abhörversuchen
zu beachten.
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Im
GSM-Netz und auch in dem darauf ausbauenden GPRS-Netz wird der Datenstrom
zwischen der mobilen Station und den Netzkomponenten des Netzbetreibers
durch ein A5/2 genanntes Stromchiffrierverfahren verschlüsselt. Während dies
bereits einen grundlegenden Schutz darstellt gibt es bereits seit
einigen Jahren Zweifel an der Sicherheit dieses Verfahrens. So wurde
z.B. von Adi Shamir bereits im Jahr 2000 ein theoretischer Angriff
auf eine schwächere
Variante von A5/2 namens A5/1 publiziert. Allerdings wird zur Zeit
an der Standardisierung eines neue Verfahrens namens A5/3 gearbeitet,
welches auf dem Kasumi-Algorithmus basiert, der auch in zukünftigen
UMTS-Netzen eingesetzt wird und als sehr sicher gilt.
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Als
zusätzliche
Maßnahme
ist trotzdem eine Erweiterung in Form einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung
wünschenswert.
Diese kann z.B. auf der Basis von existierenden Lösungen wie
SSL (Secure Socket Layer) oder IP-Sec-VPNs (Virtual Private Networks)
realisiert werden, wobei diese Protokolle wiederum die für die Übertragung
der medizinischen Rohdaten zur Verfügung stehende Nettobandbreite
reduzieren.
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In 7 sind zwei verschiedene
für die
vorliegende Erfindung geeignete Realisierungen des Busses 35 schematisch
als Blockschaltbild dargestellt. Dabei ist im linken Teil der 7 eine Sternkonfiguration
(point to point) gezeigt, bei welcher eine Vielzahl von Sensoranschlusseinheiten
S an entsprechende Anschlüsse
eines Meßgeräts M bzw.
der Verarbeitungseinheit jeweils direkt über vier (4) Leitungen (zwei
Datenleitungen und zwei Stromversorgungsleitungen) verbunden sind.
In der rechten Hälfte
der 7 ist eine sogenannte "Party Line" (Multipoint)-Buskonfiguration
gezeigt, bei welcher alle Sensoranschlusseinheiten S bzw. eine einzige, baulich
einheitlich ausgebildete Sensoranschlusseinheit (nicht gezeigt) über eine
gemeinsame Leitung (Bus) mit einem Anschluß dem Meßgeräts M verbunden sind. Die beiden
Buskonfigurationen sind in weiterer Einzelheit in den 8 und 9 dargestellt, dabei ist die in 8 in weiterer Einzelheit
dargestellte Sternkonfiguration besonders bevorzugt. In 8 und 9 ist jeweils der Sensor mit S bezeichnet.
In 8 bezeichnet ein
Bezugszeichen 5' eine
Sensoranschlusseinheit. In 9 sind
die Sensoranschlusseinheiten mit dem Bezugszeichen 5'' bezeichnet und können baulich
auch als eine Sensoranschlusseinheit 5 (vgl. 1) zusammengefasst ausgebildet
sein.
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In 10 ist weitere Variante
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Man entnimmt der 10, dass eine zentrale Verarbeitungseinheit 70 über eine
Vielzahl von Verbindungen 71 mit einer entsprechenden Vielzahl
von Sensoreinheiten S1, S2,... in Verbindung steht. Die Verbindungen 71 sind
dabei vorzugsweise als Kabel ausgebildet. Selbstverständlich können die
schematisch angezeigten Verbindungen 71 auch beispielsweise
Funkverbindungen, insbesondere Zweiwegefunkverbindungen sein. In 10 ist schematisch eine
Sterntopologie der Verbindung der zentralen Verarbeitungseinrichtung 70 mit
den Sensoreinheiten S1, S2,... gezeigt. Es sei bemerkt, dass das
beschriebene Verfahren grundsätzlich
für jede
Art von Topologie geeignet ist, also insbesondere auch für die im
rechten Halbbild der 7 gezeigte
Partyline- oder Multipunkt-Topologie. Jeder
Sensoreinheit ist ein Identifikationscode zugeordnet, welcher vorzugsweise
einem 16-Bit-Schlüssel
entspricht, wobei als Identifikationsschlüssel den Sensoreinheiten ein
Code von 0001H bis FFFFH zugeordnet ist. Somit können bis zu 65535 unterschiedliche
Sensoreinheiten bzw. Varianten davon codiert werden. Ferner ist ein
Ansprech- bzw. Remote-Befehl bzw. -Code definiert, welcher für alle Sensoreinheiten
gleich ist, und welcher die jeweils adressierte Sensoreinheit zu
Aussendung ihres Identifikationscodes an die zentrale Verarbeitungseinheit 70 veranlasst.
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Die
zentrale Verarbeitungseinheit 70 weist einen Hauptprozessor 72 sowie
eine Sensordatenbank 73 auf, wobei in der Sensordatenbank 73 die
zur Errichtung einer Kommunikationsschnittstelle zwischen zentraler Verarbeitungseinheit 70 und
einer jeweiligen Sensoreinheit erforderlichen Kommunikationsdaten
gespeichert sind. Derartige Kommunikationsdaten umfassen insbesondere
Informationen über
Protokoll, Datenformat, Zykluszeiten, Priorität usw. für den jeweiligen Sensor. Dabei
sind die Kommunikationsdaten in der Datenbank 73 derart
abgelegt, dass eine Zuordnung der Kommunikationsdaten zu dem Identifikationscode
des Sensors erfolgt. Anhand der Kommunikationsdaten lädt nun der
Hauptprozessor 72 nach entsprechender Identifikation einer
Sensoreinheit den entsprechenden Treiber und konfiguriert die identifizierte
Schnittstelle. Die anfängliche Kommunikation
zwischen der zentralen Verarbeitungseinheit 70 und den
Sensoreinheiten S1, S2,... erfolgt für alle Sensoren nach dem gleichen
Protokoll und mit der gleichen, insbesondere einer ersten, vorzugsweise langsamen,
Datenrate und einem entsprechenden Protokoll. Erst nachdem die Sensoreinheit
anhand von deren rückgemeldetem
Identifikationscode identifiziert wurde, wird die Schnittstelle,
falls erforderlich, individuell konfiguriert. Nach der Konfiguration
erfolgt die die Kommunikation bzw. Datenübertragung zwischen der zentralen
Verarbeitungseinheit 70 und den Sensoreinheiten S1, S2,...
mit einer zweiten, vorzugsweise schnellen, und für jede Sensoreinheit individuell
abgestimmten und optimierten Datenrate und einem entsprechenden Protokoll.
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Die
Sensoreinheiten S1, S2,... weisen jeweils eine Speichereinrichtung 75 auf,
in welcher neben dem Identifikationscode der Sensoreinheit weitere
sensorspezifische Daten gespeichert sind, und zwar insbesondere
solche, welche sich nicht auf die Kommunikationsverbindung der jeweiligen
Sensoreinheit der zentralen Verarbeitungseinheit 70 beziehen,
da diese bereits in deren Datenbank 73 gespeichert sind.
Beispiele für
derartige in der Speichereinrichtung 75 gespeicherte Daten
sind beispielsweise Kalibrierfaktoren (Offsets, Gain, Driften).
Diese Daten, z.B. die Kalibrierfaktoren, werden nach einer Polling-Anforderung
durch die zentrale Verarbeitungseinrichtung 70 von einer
jeweiligen Sensoreinrichtung S1, S2,... an die zentrale Verarbeitungseinrichtung 70 übertagen.
Das Abfragen der individuellen Daten einer Sensoreinheit erfolgt
deshalb erst nach der Identifikation der Kennung der Sensoreinheit,
da dann mit der optimalen, für
die jeweilige Sensoreinheit individuellen Protokollrate gearbeitet
werden kann. Außerdem
kann so das Kalibrierdatenfeld der Speichereinrichtung 75 der
Sensoreinheit dynamisch gehalten werden. Insgesamt ergibt sich für das aus
zentraler Verarbeitungseinrichtung 70 und den Sensoreinheiten
S1, S2,... bestehende System eine minimale Set-up-Zeit.
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Wie
eingangs bemerkt wurde, geht jeder Übertragung von Sensordaten
von einer Sensoreinheit S1, S2,... zur zentralen Verarbeitungseinrichtung 70 eine Übertragung
des jeweiligen Identifikationscodes der Sensoreinrichtung von dieser
zu der zentralen Verarbeitungseinrichtung 70 voraus. Dabei
kann die Übertragung von
Identifikationsdaten grundsätzlich
auf zwei Arten erfolgen. Zum einen durch ein sogenanntes "Polling", welches von der
zentralen Verarbeitungseinrichtung 70, und insbesondere
von dem Hauptprozessor 72, ausgelöst wird. Ein derartiges Polling
kann insbesondere von dem Hauptprozessor 72 auch aufgrund
eines per Funk empfangenen Fernsteuerungsbefehls, z.B. von einem
Dienstleistungszentrum, ausgelöst
werden. Ferner ist eine zyklische, automatisch vom Hauptprozessor 72 durchgeführte Abfrage
der Schnittstelle nach Identifikationscodes, beispielsweise zu vorgegebenen
Zeitintervallen, vorgesehen. Zum anderen kann die Übertragung
von Identifikationsdaten der Sensoreinheiten S1, S2,... an die zentrale
Verarbeitungseinrichtung 70 auch selbständig in einem sogenannten "Push"-Betriebsmodus realisiert
werden. In der Praxis wird dies durch einen Interrupt an einer beliebigen
Schnittstelle realisiert, wobei in diesem Fall also jede Sensoreinrichtung
S1, S2,... sozusagen selbst ein Polling-Anfrage erzeugt. Die Abfolge der jeweiligen
Anfragen nach den Identifikationscodes wird durch einen Arbitrierungsmechanismus
bzw. -algorithmus geregelt. Der besondere Vorteil der verschiedenen
Arten und der Kombination derselben von Identifikationsanfragen
besteht darin, dass insbesondere auch während des Betriebs ein Hinzufügen und
Entfernen von Sensoren bzw. Sensoreinheiten möglich ist, so dass eine "Plug & Play"-Funktionalität erzielt
wird.
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Unter
Bezugnahme auf 11 wird
im Folgenden ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung näher
erläutert.
Bei einem Patienten-Überwachungssystem
ist eine Vielzahl von Sensoren vorgesehen, welche insbesondere medizinische
Parameter abfühlen.
Derartige Sensoren liefern Rohsignale, welche sich beispielsweise
auf ein EKG, SpO2, CTG usw. eines Patienten
beziehen. Daneben gibt es auch andere Rohsignale, wie z.B. den Ladezustand
einer Batterie, welche zur Stromversorgung des Patienten-Überwachungssystems
vorgesehen ist, anzeigende Signale oder beispielsweise Signale einer
Zeitmesseinrichtung. Insgesamt stehen für die Auswertung des Patienten-Überwachungssystems
m' Eingangs- bzw.
Rohsignale zur Verfügung.
Diese werden in einem ersten Schritt einer Eingangssignalverarbeitung
unterzogen. Dabei werden vornehmlich mathematische Operationen,
wie z.B. Filterung, Glättung,
Korrelation, Mittelwertbildung, Peak-Detection usw. auf die Signale
angewandt. Dabei können
die m' Eingangssignale
insbesondere auch direkt ohne weitere Verarbeitung durchgeleitet
werden. Bevorzugterweise werden zumindest einzelne Signale gefiltert, entrauscht
und/oder vorverarbeitet. Ferner ist es möglich verschiedene u.U. vorverarbeitete
oder transformierte Eingangssignale zu verschalten bzw. zu korrelieren,
so dass zusätzliche
Eingangssignale für
das Einzelalarm-Modul gewonnen werden. Für das Einzelalarmmodul stehen
somit m'' Einzelsignale zur
Verfügung.
In dem Einzelalarm-Modul werden nun größtenteils bekannte Alarmalgorithmen
auf die m'' Eingangssignale
angewendet, wobei in einem einfachen Fall jedem Eingangssignal genau
eine klinische Bewertung oder Alarmampel zugeordnet wird. Im allgemeinen
Fall gibt es n Bewertungen oder Alarmkategorien bzw. -stufen, (z.B. normal,
suspekt, pathologisch...). Im allgemeinen Fall werden aus den m'' Eingangssignalen, insbesondere durch
Korrelation, m Einzelalarme E1 bis Em, welche auch als Alarmampeln
bezeichnet werden können,
gebildet. Die Einzelalarme bezeichnen normalerweise lediglich einen
Zustand, nämlich
die entsprechende Bewertung. Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung
ist jedoch bevorzugt, die Einzelalarme E1 bis Ein als (1+n)-Vektoren
zu sehen, welche nur Null-Komponenten aufweisen, wobei diejenige
Komponente, welche den Alarmzustand beschreibt, Eins gesetzt wird.
In einem Globalalarm-Modul wird nun aus den Einzelalarmen E1 bis
Ein ein Globalalarm G gebildet, welcher ebenfalls vorzugsweise als
(1+n)-Vektor dargestellt
wird. Die Bildung des Globalalarms G aus den Einzelalarmen E1 bis
Ein stellt sich dabei als eine gewichtete Addition der Einzelalarme
E1 bis Em dar. Im allgemeinen Fall wird der (1+n)-Globalalarm-Vektor
G als Komponenten reelle Zahlen aufweisen. Um nun für das gesamte
Patienten-Überwachungssystem
einen globalen Alarmzustand bzw. -stufe bzw. -kategorie zu bestimmen
wird auf deren Globalalarmvektor G eine Funktion f angewandt. Diese
Funktion f wählt
nun aus den Komponenten des (1+n)-Vektors G diejenige Komponente
aus, welche den globalen Alarmzustand des Systems am besten beschreibt.
Es sei bemerkt, dass die Einzelalarme E1 bis Ein derart gewählt sind,
dass die "klinische
Relevanz", d.h.
die medizinische Gefahr für
alle Einzelalarmampeln in etwa gleich gewichtet ist. Dies stellt
eine entsprechende Anforderung an die Alarmalgorithmen. Anschaulich ausgedrückt, müssen zwei "gelbe Ampeln", d.h. gleiche Alarmstufen
bzw. -kategorien der Einzelalarme E1 bis Em, im Wesentlichen die
gleiche medizinische Gefahr anzeigen.
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Zur
Erläuterung
der vorliegenden Erfindung wird diese anhand eines einfachen Beispiels
näher beschrieben.
In einem sehr einfachen Ausführungsbeispiel
sind m=3 Einzelalarme bzw. Einzelalarmampeln lediglich aus dem CTG-Kontext
vorgesehen. Die Einzelalarme E1, E2 und E3 betreffen von Sensoren
abgefühlte Signale
für Werte
der Baseline, Akzeleration bzw. Dezeleration. Jeder Einzelalarm
besitzt n=3 Alarmkategorien oder -stufen, nämlich in aufsteigender Reihenfolge
der klinischen Relevanz: normal, suspekt und pathologisch. In einem
hypothetischen Fall stellen sich die Einzelalarme E1, E2 und E3
als drei 1×n
Vektoren E1 = (1,0,0), E2 = (0,1,0) und E3 = (0,1,0) dar. Dies bedeutet,
dass die Baseline als normal befundet und die Akzeleration und die
Dezeleration jeweils suspekt ist.
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Ferner
ist erfindungsgemäß eine Bewertung
oder Gewichtung der jeweiligen Einzelalarme vorgesehen. Hierzu ist
ein Referenz- oder Gewichtungsvektor R (1×m-Vektor) vorgesehen, welcher
die Relevanz der einzelnen Einzelalarme, und im Beispiel die Relevanz
der CTG-Parameter, im Verhältnis
zueinander aufzeigt. Der Referenzvektor R ist dabei im voraus bestimmt
und ist nicht abhängig
von einem konkreten Messergebnis oder Einzelalarm. Beispielsweise
ist der Referenzvektor R = (r1,r2,r3) = (10,3,1). Dies bedeutet,
dass die Baseline am wichtigsten ist, gefolgt von der Akzeleration
und der Dezeleration. Die Zahlenwerte der Komponenten des Vektors
geben dabei das Verhältnis
der Relevanz bzw. eine Gewichtung der Einzelalarme an.
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Zur
Bildung eines globalen Alarms oder einer Globalalarmampel wird nun
die entsprechende Komponente des Vektors R mit dem entsprechenden
Einzelalarm multipliziert, d.h. r1*E1, r2*E2 und r3*E3. Man erhält r1*E1
= (10,0,0), r2*E2 = (0,3,0) und r3*E3 = (0,1,0). Anschließend werden
die so gewichteten Vektoren r1*E1, r2*E2 und r3*E3 zur Bildung eines
Globalalarms addiert, um G = (10,4,0) zu erhalten. Im allgemeinen
erhält man
auf diese Weise einen 1×n-Vektor,
welcher für
jede Alarmkategorie oder -stufe einen Zahlenwert eingetragen besitzt.
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Zur
Bildung eines globalen Alarmzustandes aus der Globalampel G ist
ferner eine Funktion f(G) vorgesehen, welche aus der berechneten
Globalampel eine Alarmstufe, -kategorie oder Koordinate auswählt. In einem
ersten Beispiel ist die Funktion f = f1 = argmax(G) = Normal. Dabei
liefert die Funktion argmax eines Vektors, hier des Globalampelvektors
G, die Koordinate zurück,
welche den höchsten
Wert, d.h. das höchste Gewicht
besitzt. In einem zweiten Beispiel ist die Funktion f = f2 = worstcase(G)
= Suspekt. Dabei liefert die Funktion worstcase eines Vektors, hier
des Globalampelvektors G, die Koordinate zurück, welche die schlimmste Kategorie
mit einem Gewicht größer als
Null besitzt. Ausgehend von dem bestimmten Alarmzustand können nun
bestimmte Maßnahmen
eingeleitet werden, wie z.B. erhöhte
Datenaufnahme an den Sensoren, differenzierte Datenauswertung, Anzeige
des Alarmzustands, Übertragung
desselben an ein Dienstleistungszentrum zur Auswertung durch einen
Fachmann usw. Dabei kann nicht nur der von der Funktion f bestimmte
Alarmzustand zur Entscheidung über
weitere Maßnahmen,
sondern grundsätzlich
alle Parameter des Globalampelvektors G herangezogen werden.
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Das
oben beschriebene Beispiel dient lediglich zur Illustration der
vorliegenden Erfindung. Insbesondere ist die Erfindung nicht auf
die dargestellte Rechenmethode beschränkt. So wurde anhand des Beispiels die
Erfindung anhand von Zeilenvektoren beschrieben. Selbstverständlich können stattdessen
auch Spaltenvektoren verwendet werden. Ferner können aus den einzelnen Vektoren,
z.B. den Einzelalarmen, auch Matrizen gebildet werden, und die Operation
der Addition der gewichteten Einzelalarme kann auch als Spaltensumme
rechnerisch durchgeführt
werden.
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Unter
Bezugnahme auf 12 wird
nun beschrieben, wie der vom erfindungsgemäßen Expertensystem erzeugte
globale Alarmzustand bzw. -kategorie sich für den Betrieb des Patienten-Überwachungssystems auswirkt.
Insbesondere betreffen die Auswirkungen des erkannten globalen Alarmzustands
die Ausgestaltung einer alarmgesteuerten Kommunikation mit einem
externen Dienstleistungszentrum, an welches der Alarmzustand bzw.
auch die sensorisch erfassten Daten sowie weitere Betriebsdaten übertragen
werden. Zur Veranschaulichung werden die einzelnen Alarmstufen,
welche im Allgemeinen durch eine natürliche Zahl von 1 bis n dargestellt
werden können,
mit den Farben "grün", "gelb", "orange" und "rot" bezeichnet. Man
entnimmt der 12 ebenfalls,
dass das erfindungsgemäße System
nicht auf die Heranziehung eines globalen Alarmzustands beschränkt ist,
vielmehr können
weitere Expertensysteme vorgesehen sein, z.B. ein Expertensystem, welches
sich lediglich mit Herzrhythmusstörungen befasst und entspre chende
Daten mit dafür
vorgesehenen speziellen Algorithmen auswertet, um eine Alarmnachricht
bzw. weitere Systemreaktionen zu erzeugen.
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Falls
der globale Alarmzustand "grün" ist, bedeutet dies,
dass der Zustand des durch das Patienten-Überwachungssystem überwachten
Patienten normal ist. Es findet daher in der Regel keine Änderung
der voreingestellten Mess- und Sendeparameter statt. Tritt in dem
globalen Alarmzustand allerdings ein Alarm auf, wie es in der 12 durch die Alarmstufen "gelb", "orange" und "rot" angezeigt ist, wird
ein optisches, akustisches oder andersartiges Signal mit mit zunehmenden
Alarmzustand oder zunehmender Zeit steigender Intensität dem Patienten
angezeigt, so dass dieser über
seinen Zustand informiert ist. Beispielsweise kann der Patient einfache
Maßnahmen,
wie z.B. Überprüfung und
ggf. Korrektur der Befestigung der Sensoren oder Auswechslung der
Batterie durchführen.
Ebenfalls ist im Falle eines von dem globalen Alarm-Expertensystem
erkannten Alarms bei jeder Datenübertragung
von dem Patienten-Überwachungssystem
an das Dienstleistungszentrum vorgesehen, das die Alarmstufe und
die Alarmnachricht an das Dienstleistungszentrum übertragen wird.
Bei einem relativ niedrigem Alarmzustand, wie er im Fall der 12 als "gelb" angezeigt
ist, werden beispielsweise voreingestellte Parameter in einem ersten
Schritt geändert.
Beispielsweise kann ein dem Patienten-Überwachungssystem eigener und
an dem Patienten befestigter GPS-Empfänger insoweit in seinen Einstellungen
verändert
werden, dass die GPS-Messintervalle erhöht werden. Dies hat den Vorteil,
dass in einem Notfall aktuellere und genauere Positionsdaten zur
Verfügung
stehen. In einem Fall, in welchem der Globalalarm "orange" ist wird die Samplingrate
bzw. die Messgenauigkeit der Sensoren sowie weiterer Betriebsparameter
erhöht.
Ferner wird ein sofortiger Verbindungsaufbau zum Dienstleistungszentrum
errichtet, damit im Notfall ohne Verzögerungen ein Alarm gesendet
werden kann. Ferner werden die Sensoren dahingehend in ihren Einstellungen
geändert,
dass, falls diese nach dem "push"-Betrieb arbeiten,
die Pushrate erhöht
wird. Ferner werden die über
das GPS erhaltenen Informationen mit jedem Datenpaket unaufgefordert
versandt. Es ist bevorzugt, diese Maßnahmen erst ab einem gewissen
Alarmzustand durchzuführen,
da ansonsten die Betriebskosten und der Aufwand zur Datenverarbeitung
im Normalfall, d.h. wenn keine klinisch bedenkliche Situation auftritt,
zu aufwendig und zu hoch wären.
Im Fall des dargestellten "roten" Alarms wird das
Personal des Dienstleistungszentrums sofort und direkt benachrichtigt,
beispielsweise durch Versenden einer SMS auf ein Mobiltelefon eines
bei dem Dienstleistungszentrum beschäftigten Arztes oder durch automatisches Öffnen eines
Fensters auf einem Bildschirm eines Computermonitors eines diensthabenden
Arztes. Ferner werden im diesem Fall in Dienstleistungszentrum automatisch
die letzten Minuten aller relevanten Sensordaten angezeigt, um eine
sofortige und möglichst
genaue Diagnose zu ermöglichen.
Ferner wird ein Echtzeit-Monitoring bzw. -Datenversand aktiviert,
um in dem erkannten sehr kritischen Fall laufend über den
aktuellen Zustand des Patienten informiert zu sein. Man entnimmt
der 11 ebenfalls, dass
im Falle der detektierten Alarmstufe "grün" und "gelb", welchen durch **
gekennzeichnet sind, die Auswirkungen des erkannten Globalalarmzustandes
im wesentlichen "shirt-interne" Auswirkungen haben,
d.h. sich der Betrieb am Diensleistungszentrum grundsätzlich nicht ändert. Genauer
ausgedrückt
besitzen diese Alarmstufen keinen Einfluss auf die Kommunikation
mit den Dienstleistungszentren, was als Vorteil besitzt, dass bei
geringem Alarm keine gesteigerten Kosten und Aufwand für die Funkverbindung
anfällt.
Ferner werden ebenfalls in diesem Fall speicher- und energiesparende
niedrige Samplingraten vorgesehen. In dem in 12 mit "orange" und "rot" (***)
bezeichneten erhöhten
Globalalarmzustand, d.h. im "drohenden" Ernstfall, wird
die Kommunikationshäufigkeit
erhöht,
wobei in diesem Fall eine hochaufgelöste Datenaufnahme für eine genauere
Diagnostik zur Verfügung
gestellt wird.
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Die
Erfindung wurde vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen
derselben näher
erläutert.
Für einen
Fachmann ist es jedoch offensichtlich, daß unterschiedliche Abwandlungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne von dem der Erfindung
zu Grunde liegenden Gedanken abzuweichen.
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Bestimmte
weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung können folgendermaßen zusammengefasst werden:
- 1. Tragbares, mobiles Patientenüberwachungssystem,
gekennzeichnet durch:
– wenigstens
eine Sensoranschlusseinheit, an die wenigstens ein Sensor zur Überwachung
eines Parameters anschließbar
ist;
– eine
Verarbeitungseinheit, durch welche die von der Sensoranschlusseinheit
gelieferten Signale zur Übertragung
durch die Datenfernübertragungseinheit
verarbeitbar sind, und
– eine
Datenfernübertragungseinheit,
durch welche die Übertragung
der von der Verarbeitungseinheit gelieferten Signale zur Auswertung
derselben übertragbar
ist.
- 2. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Sensor
einen den Zustand eines Patienten beschreibenden oder beeinflussenden
Parameter abfühlt.
- 3. Patientenüberwachungssystem
nach einem der Punkte 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
an die Sensoreinheit anschließbaren
Sensoren wenigstens einen der folgenden Parameter aufnehmen:
– Umgebungstemperatur
– Körpertemperatur
– EKG
– EEG
– CTG
– EMG
– EOG
– Blutsauerstoffsättigung
– Blutdruck,
insbesondere nichtinvasiver Blutdruck
– Blutzucker
– körperliche
Aktivität.
- 4. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Verbindung der Sensoren mit der Sensoranschlusseinheit ein Bus vorgesehen
ist.
- 5. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Bus eine Stern- oder eine
Partyline-Konfiguration aufweist.
- 6. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass es
in ein Oberbekleidungsstück
integriert ist.
- 7. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberbekleidungsstück ein Hemd
bzw. Shirt oder dergleichen ist.
- 8. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass die
Datenfernübertragungseinheit
einen HF-Powersplitter sowie eine Vielzahl von Antennen aufweist.
- 9. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Vielzahl
von Antennen als Schlitzantennen ausgebildet ist.
- 10. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen im Schulterbereich
des Oberbekleidungsstücks
angeordnet sind.
- 11. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
der HF-Powersplitter und die Verarbeitungseinheit im Rückenbereich
des Oberbekleidungsstücks
angeordnet sind.
- 12. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinheit lösbar
an dem Oberbekleidungsstück
angebracht ist.
- 13. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
der HF-Powersplitter, die Antennen, die Sensoranschlusseinheit und
der Bus in dem Oberbekleidungsstück
integriert sind.
- 14. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verarbeitungseinheit die von der Sensoranschlusseinheit gelieferten
Daten zur Übertragung über die
Datenfernübertragungseinheit
aufbereitet.
- 15. Patientenüberwachungssystem
nach Punkt 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbereitung der
Daten eine Kompression derselben, eine Verschlüsselung und eine Zwischenspeicherung
aufweist.
- 16. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
das mobile Patientenüberwachungssystem
ferner eine Positionsbestimmungseinrichtung aufweist.
- 17. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
das mobile Patientenüberwac
hungssystem ferner eine Authentifizierungseinrichtung aufweist.
- 18. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
das mobile Patientenüberwac
hungssystem ferner Mittel zur Telekommunikation des Patienten mit
der für
die Auswertung zuständigen
Stelle, insbesondere über
Sprachkommunikation, aufweist.
- 19. Patientenüberwachungssystem
nach einem der vorhergehenden Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Datenfernübertragungseinheit
gelieferten Signale Betriebsparameter, wie z.B. Batteriestand, Uhrzeit,
Funktionsfähigkeit
der angeschlossenen Sensoren, Softwareversion etc. aufweisen.
- 20. Verfahren zum Überwachen
eines Patienten, insbesondere mit einem Patientenüberwachungssystem nach
einem der vorhergehenden Punkte, wobei die Übertragung von durch Sensoren
aufgenommenen Daten von dem Patienten zu einem Dienstleistungszentrum
manuell ausgelöst
werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ferner ansprechend auf
einen an das Patientenüberwachungssystem übertragenen
oder von diesem generierten Befehl die Übertragung von durch Sensoren
aufgenommenen Daten von dem Patienten zu der Dienstleistungszentrale
ausgelöst
wird.
- 21. Verfahren nach Punkt 20, dadurch gekennzeichnet, dass ferner
zu vorgebbaren oder einstellbaren Zeiten bzw. Zeitintervallen eine Übertragung
von durch Sensoren aufgenommenen Daten und/oder von weiteren Betriebsparametern
von dem Patienten zu einer Dienstleistungszentrale ausgelöst wird.
- 22. Verfahren nach Punkt 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet,
dass der Befehl von dem Dienstleistungszentrum an das Patientenüberwachungssystem übertragen
wird.
- 23. Verfahren nach einem der Punkte 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
dass der Befehl durch eine in dem Patientenüberwachungssystem vorgesehene
Verarbeitungseinheit ansprechend auf eine Auswertung der Sensordaten
erzeugt wird.
- 24. Verfahren nach einem der Punkte 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensordaten in einer in dem Patientenüberwachungssystem vorgesehenen
Verarbeitungseinheit zwischengespeichert werden, wobei eine Zeitverzögerung und/oder
Zeitpunkte einstellbar sind, mit welcher die Übertragung der Daten zu dem
Dienstleistungszentrum durchgeführt
wird.
- 25. Verfahren nach Punkt 24, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zeitverzögerung
und/oder die Zeitpunkte voreinstellbar sind und ferner durch einen
entsprechenden Befehl von der Verarbeitungseinheit oder dem Dienstleistungszentrum
einstellbar sind.
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Bestimmte
andere Aspekte der vorliegenden Erfindung können folgendermaßen zusammengefasst werden:
- 1. Verfahren zur Kommunikation einer zentralen
Steuereinheit mit einer Vielzahl von Sensoreinheiten in einem Patienten-Überwachungssystem,
dadurch gekennzeichnet, dass ein jeder Sensoreinheit zugeordneter
Identifikationscode vor einer Datenübertragung von von der Sensoreinheit
abgefühlten
Daten zu der zentralen Steuereinheit von der Sensoreinheit zu der
zentralen Steuereinheit übertragen
wird und ansprechend auf den empfangenen Identifikationscode die
zentrale Steuereinheit die Kommunikationsschnittstelle zwischen
der identifizierten Sensoreinheit durch die zentrale Steuereinheit
definiert.
- 2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Definition der Kommunikationsschnittstelle die zentrale Steuereinheit
Parameter der Schnittstelle, insbesondere Art des Protokolls, Datenformat,
Zykluszeiten, Priorität
für die
jeweilige identifizierte Sensoreinheit festlegt.
- 3. Verfahren nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Definition und Festlegung der Schnittstelle die zentrale Steuereinheit
eine Speichereinrichtung aufweist, in welcher die Parameter der
Schnittstelle den jeweiligen Identifikationscodes der Sensoreinheiten
zugeordnet gespeichert sind.
- 4. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Definition der Kommunikationsschnittstelle die zentrale
Steuereinheit einen der identifizierten Sensoreinheit zugeordneten
Treiber in einen Arbeitspeicher der zentralen Steuereinheit lädt.
- 5. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragung
von der Sensoreinheit zu der zentralen Steuereinheit des einer Sensoreinheit
zugeordneten Identifikationscodes vor einer Datenübertragung
von von der Sensoreinheit abgefühlten
Daten zu der zentralen Steuereinheit ansprechend auf einen von der
zentralen Steuereinheit zu der Sensoreinheit übertragenen Identifikationsbefehls vorgesehen
ist.
- 6. Verfahren nach Punkt 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Identifikationsbefehl für
alle Sensoreinheiten im Wesentlichen identisch ist.
- 7. Verfahren nach Punkt 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Übertragung
des Identifikationsbefehls von der zentralen Steuereinheit zu jeder
der Sensoreinheiten nach mit einer ersten Datenrate erfolgt, wobei
die Übertragung
von Daten zwischen der zentralen Steuereinheit und den Sensoreinheiten
nach erfolgter Identifikation mit einer weiteren Datenrate erfolgt,
welche schneller als die erste Datenrate ist.
- 8. Verfahren nach einem der Punkte 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass in den Sensoreinheiten sensorspezifische Daten gespeichert
sind, welche nach erfolgter Identifikation der Sensoreinheit von
dieser zu der zentralen Steuereinheit übertragen werden.
- 9. Verfahren nach Punkt 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
sensorspezifischen Daten Kalibrierfaktoren, insbesondere Offsets,
Gain, Driften und dergleichen, des Sensors aufweisen.
- 10. Patienten-Überwachungssystem
mit Mitteln zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Punkte 1 bis 9.